Beschlussfassung TA-UA ö
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- Sofie Brahms
- vor 6 Jahren
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1 Sitzungsvorlage ö Nr. 002/15/TA-UA ; /6-zt/6-66-mo TOP: Tiefgarage Schweinemarkt Instandhaltungskonzept Vorstellung der Planung Anlagen: Pläne, Kostenberechnung Bezug: Beschlussfassung TA-UA ö Unbeglaubigte Auszüge an: STW, 2-20, 6-60, 6-66 Beglaubigte Auszüge an: Sachbearbeiter/in Herr Zimmert Anlage zu Finanzielle Auswirkungen: Teilfinanzhaushalt Investitionsauftrag: Sachkonto: Teilergebnishaushalt Kostenstelle: EFP 2015 Parkhaus Nr. 8 Sachkonto: lfd. Jahr Mehrj.-vorhaben Beteiligte Abteilungen Planansatz HHR , üpl/apl/sperre +/- : +/- : STW kaufm. BL VE-Rest + : + : Vergaben - : - : 2-20 Anordnungssoll - : - : verfügbar = : ,- = : 0 Federführ. Abteilung 66/STW 6/STW Techn. BL FB-Leiter Stadtkämmerer Bürgermeister Oberbürgermeisterin
2 - 2 - Antrag: 1. Zustimmung zum Instandhaltungskonzept und dem zeitlichen Ablauf der Instandhaltungsmaßnahme Tiefgarage Schweinemarkt für das Jahr (Deck 1-3 Variante 2, Deck 4+5 Variante 3) 2. Zustimmung zur Planung der Instandhaltungsmaßnahme für das Parkdeck 5 im Jahr 2015 (Variante 3) 3. Freigabe der Ausschreibung für die Instandhaltungsmaßnahme Parkdeck 5 Anlass: Der Gemeinderat hat für die Planung der Instandhaltung der Tiefgarage Schweinmarkt im Haushaltsjahr 2014 Mittel bereitgestellt. Das Instandhaltungskonzept ist fertiggestellt und dem zuständigen Gremium zur Zustimmung vorzulegen. Darüber hinaus beabsichtigt die Verwaltung das Parkdeck 5 im Jahr 2015 instandzuhalten und die Maßnahme im Frühjahr 2015 auszuschreiben. Sachstand: Mit dem Bau der Tiefgarage Schweinemarkt wurde im Jahr 2004 begonnen. Dabei wurden sehr viele Teile der Tiefgarage neu erstellt, die bestehende Wand der alten Tiefgarage Schweinemarkt sowie Teile der Bodenplatte des jetzigen Parkdecks 4 wurden erhalten. Insgesamt ist damit die Tiefgarage Schweinemarkt mittlerweile 10 Jahre in Betrieb und damit sind bei der gewählten Bauart und Oberflächenbeschichtungen die ersten Instandhaltungsmaßnahmen notwendig. Die Verwaltung hat deshalb die Ingenieurgesellschaft für Bauwerksinstandsetzung Gieler-Breßmer und Fahrenkamp GmbH beauftragt, eine erforderliche Instandhaltungskonzeption für das gesamte Bauwerk zu erstellen. Das Ingenieurbüro hat im Jahr 2009 bereits die Instandsetzung der Tiefgarage Krautmarkt zur vollsten Zufriedenheit der Verwaltung durchgeführt. Auf Grund der unterschiedlichen Zustände wurde der Ist-Zustand von den Decks 4 und 5 von den Decks 1 bis 3 unterschieden. Nach dem vorliegenden Gutachten stellt sich der Ist-Zustand der Decks 1 bis 5 wie folgt dar: Ist - Zustand Decks : Deck 1: Nur vereinzelt sind Risse in der Bodenbeschichtung aufgetreten. Im Rissbereich kann die Beschichtung die Schutzwirkung vor eindringenden Chloriden teilweise nicht mehr gewährleisten. Örtlich hat daher bereits ein Chlorideintrag stattgefunden. An den aufgehenden Bauteilen sind keine wesentlichen Schäden visuell erkennbar. Im Rinnenbereich ist die Bodenbeschichtung auf Grund der hohen mechanischen Belastung bereits stark abgefahren. Auf den Zwischenrampen ist ein starker Verschleiß der Versiegelung der Beschichtung auf Grund mechanischer Belastung zu erkennen.
3 - 3 - Deck 2 inkl. Aus- und Einfahrtsrampe: Es ist eine Vielzahl an gerichteten Rissen in der Bodenbeschichtung aufgetreten. Im Rissbereich ist die Beschichtung bis zum Beton gerissen und kann die Schutzwirkung vor eindringenden Chloriden nicht mehr gewährleisten. An vielen Stellen hat daher ein deutlicher Chlorideintrag stattgefunden. In Höhe der Bewehrung ist der Chloridgehalt bereits korrosionsauslösend. An mehreren Stellen der Bodenbeschichtung in der Fläche ist ein starker Verschleiß der Versiegelung auf Grund mechanischer Belastung zu erkennen. An der Außenwand in Achse E ist an mehreren Stellen ein deutlicher Wassereintrag von außen erkennbar, der zu starken Farb- und Putzabplatzungen geführt hat. Ein Chlorideintrag in die Stützen- und Wandsockel hat noch nicht stattgefunden. Es wurde allerdings auch nur je eine Stelle an den Sockeln beprobt. Deck 3: Es ist eine Vielzahl an gerichteten Rissen in der Bodenbeschichtung aufgetreten. Im Rissbereich ist die Beschichtung bis zum Beton gerissen und kann die Schutzwirkung vor eindringenden Chloriden nicht mehr gewährleisten. An mehreren Stellen hat daher ein deutlicher Chlorideintrag stattgefunden. In Höhe der Bewehrung ist der Chloridgehalt bereits örtlich korrosionsauslösend. An der Deckenunterseite der Decke über Deck 3 sind einige wasserführende Risse vorhanden. Diese weisen einen deutlich erhöhten Chloridgehalt auf, der in Höhe der Bewehrung korrosionsauslösend ist. An mehreren Stellen der Bodenbeschichtung in der Fläche ist eine starke Netzrissbildung in der Versiegelung vorhanden. Im Rinnenbereich ist die Bodenbeschichtung auf Grund der hohen mechanischen Belastung bereits stark abgefahren. Insbesondere in Deck 2 und 3 und an den Aus- und Einfahrtsrampen ist es bereits zu einem korrosionsauslösendem Chlorideintrag in die Risse der Geschossdecke gekommen. Um eine Schädigung der Bewehrung im Rissbereich zu verhindern, müssen Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt werden. Außerdem zeigt die Bodenbeschichtung bereits erheblichen Verschleiß, die Dauerhaftigkeit der Beschichtung ist beeinträchtigt. Deck 4: Es ist eine sehr große Anzahl an gerichteten und vor allem ungerichteten Rissen in der Bodenbeschichtung aufgetreten. Da es sich um eine starre Beschichtung handelt, setzt sich jeder Riss aus der Betonkonstruktion bis zur Beschichtungsoberfläche fort. In diesem Rissbereich ist die Schutzwirkung vor eindringenden Chloriden nicht mehr gewährleisten. An vielen Stellen hat daher ein deutlicher Chlorideintrag stattgefunden. In Höhe der Bewehrung ist der Chloridgehalt leicht bis stark erhöht und bereits korrosionsauslösend.
4 - 4 - Die in der Oberfläche der Beschichtung erkennbaren Risse verlaufen bis zur Bewehrung und darüber hinaus, verjüngen sich jedoch bis zur Bewehrung stark. Auch in den bereits bearbeitenden Rissen wurden erhöhte Chloridgehalte festgestellt. Entweder ist hier vor der Bearbeitung bereits Chlorid eingedrungen oder aber die Rissbehandlung war nicht wirkungsvoll. Die Betondeckung beträgt zwischen 40 mm und 110 mm. Die planmäßige Betondeckung beträgt 55 mm. Teilweise wird diese Betondeckung deutlich überschritten. An den erstellten Probeöffnungen war ersichtlich, dass der Querschnittsverlust der Bewehrung lokal extrem hoch war. Überwiegend war die Bewehrung jedoch noch in einem guten Zustand. An den aufgehenden Bauteilen sind keine wesentlichen Schäden visuell erkennbar. An der Außenwand in Achse E ist an mehreren Stellen ein deutlicher Wassereintrag von außen erkennbar, der zu starken Farb- und Putzabplatzungen geführt hat. Die Konsole an der Decke über Deck 4 weist deutliche Korrosionsspuren, Risse und Farbabplatzungen auf. Die Chloridgehalte sind hier sehr hoch und korrosionsauslösend. Deck 5: Es ist eine sehr große Anzahl an gerichteten und vor allem ungerichteten Rissen in der Bodenbeschichtung aufgetreten. Da es sich um eine starre Beschichtung handelt, setzt sich jeder Riss aus der Betonkonstruktion bis zur Beschichtungsoberfläche fort. In diesem Rissbereich ist die Schutzwirkung vor eindringenden Chloriden nicht mehr zu gewährleisten. Auf Grund der geringen Frequentierung des Decks 5 ist die Chloridkontamination im Rissbereich noch relativ gering. Zwischen den Achsen A-C/ 1-6 und A-C/ ist jedoch bereits jetzt von einer chloridinduzierten Korrosion der Bewehrung auszugehen. Die in der Oberfläche der Beschichtung erkennbaren Risse verlaufen bis zur Bewehrung und darüber hinaus, verjüngen sich jedoch bis zur Bewehrung stark. Die Betondeckung beträgt zwischen 40 mm und 110 mm. Die planmäßige Betondeckung beträgt 55 mm. Teilweise wird diese Betondeckung deutlich überschritten und lokal unterschritten. An den lokal erstellten Probeöffnungen bzw. den Bohrkernen konnte noch keine Korrosion mit Querschnittsverlust an der Bewehrung festgestellt werden. An den aufgehenden Bauteilen sind keine wesentlichen Schäden visuell erkennbar. Insbesondere im Deck 4 findet eine starke Beparkung statt, die bereits zum Eintrag von korrosionsauslösenden Chloriden geführt hat. Die Instandsetzung der Rissbereiche ist dringend erforderlich. Im Deck 5 ist es teilweise bereits ebenfalls zu einem Chlorideintrag im Rissbereich gekommen, wobei auch hier an diesen Stellen von chloridinduzierter Korrosion ausgegangen werden muss. Um eine Schädigung der Bewehrung im Rissbereich zu verhindern, müssen Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt werden. Da es sich bei Deck 5 um eine Weiße Wanne handelt bei der Wasserdruck von unten ansteht, sind die Instandsetzungsmaßnahmen zwingend erforderlich. Dazu werden vom beauftragten Ing. Büro folgende Instandhaltungskonzepte vorgeschlagen:
5 - 5 - Instandsetzungskonzepte: Im Folgenden werden vier Möglichkeiten zur Instandsetzung der Decks 4 und 5 und 2 Möglichkeiten zur Instandsetzung der Decks 1 bis 3 der Tiefgarage aufgezeigt. Sämtliche Schutz- und Instandsetzungsmaßnahmen sind nach der DIN EN 1504 und der DAfStb- Richtlinie zu planen und auszuführen. Decks 1 bis 3: Zur dauerhaften Instandsetzung der chloridkontaminierten Rissbereiche in den Geschossdecken der Decks 1 bis 3 werden folgende beiden Instandsetzungsvarianten vorgeschlagen: Variante 1: Konventionelle Instandsetzung nach dem Instandsetzungsprinzip R-Cl, in Verbindung mit dem Instandsetzungsprinzip W Bei dem Korrosionsschutzprinzip R-Cl wird der Beton unabhängig von Korrosionserscheinungen an der Bewehrung überall dort bis zur Bewehrung bzw. einen Sicherheitszuschlag darüber hinaus abgetragen, wo der maßgebliche korrosionsauslösende Chloridgehalt überschritten wird. Das Vorgehen beim Betonabtrag entspricht hierbei den gleichen Ansätzen wie bei der Variante 1 der Decks 4 und 5. Vor den Betoninstandsetzungsarbeiten muss die gesamte Bodenbeschichtung entfernt werden. Diese hat die auftretenden Rissbreitenänderungen nicht aufnehmen können und hat häufig im Rissbereich versagt. Außerdem weist sie bereits deutliche Verschleißspuren auf. Da in dem vorliegenden Fall eine Vielzahl an gerichteten Rissen auf den Bodenflächen der Geschossdecken aufgetreten sind und die Rissbewegung nicht eindeutig bestimmt werden kann, wird vorgeschlagen, ein OS 10-Beschichtungssystem aufzubringen, um eine bestmögliche Rissüberbrückung zu erreichen und erneuten Chlorideintrag in Risse zu vermeiden. Die Sockelflächen inkl. der Hohlkehlen sollten neu beschichtet werden, um diese im System der OS 10-Beschichtung ausführen zu können. Variante 2: Kathodischer Korrosionsschutz Bei dieser Variante für die Decks 1 bis 3 soll entlang der Rissbereiche das gleiche Anodensystem wie auf der Bodenplatte in Deck 4 und 5 eingesetzt werden. Die Titananodenbänder werden in Nute in die Betonoberfläche verlegt. Die Bänder werden nur lokal entlang sämtlicher Risse eingebaut, jeweils beidseitig der Risse ein Band. Anschließend wird die gesamte Bodenfläche mit einer OS 10-Beschichtung beschichtet, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass neue Risse auftreten, die derzeit noch nicht zu sehen sind. Diese neuen Risse müssen dann vom Beschichtungssystem überbrückt werden, da das KKS- System nur lokal in den jetzt ersichtlichen Rissbereich eingebaut wurde. Da wie bei Variante 1 bereits erläutert, die Rissbewegungen nicht eindeutig bestimmt werden können, sollte das OS 10-Beschichtungssystem nicht auf eine OS 11a Beschichtung reduziert werden, da die OS 10-Beschichtung die bestmögliche Rissüberbrückungsfähigkeit im Bereich der Beschichtungen hat.
6 - 6 - Neue Risse in den Geschossdecken, die derzeit noch nicht zu erkennen sind und die zum Versagen der Beschichtung führen, müssen zwingend noch vor der nächsten Winterperiode verschlossen werden, da in diesen Rissbereichen kein KKS-System installiert ist. Wieder auftretende Bestandrisse müssen in einem angemessenen Zeitfenster verschlossen werden, damit bei den Trennrissen das Chlorid nicht bis zur unteren Bewehrung gelangen kann. An der unteren Bewehrungslage ist die Schutzwirkung des KKS-Systems von der Oberseite der Geschossdecke her nur sehr eingeschränkt. Bei den Aus- und Einfahrtsrampen müssen im Rissbereich diskrete Anoden gesetzt werden, da hier die vorhandene Betondeckung nicht ausreicht, um die Anodenbänder in Nute in der Betonoberfläche zu verlegen. Die Vor- und Nachteile der beiden Instandsetzungsvarianten für die Decks 1 3 sind in der Anlage dargestellt. Decks 4 und 5 Variante 1: Konventionelle Instandsetzung nach dem Instandsetzungsprinzip R-Cl, in Verbindung mit dem Instandsetzungsprinzip W entlang der Risse Bei dem Korrosionsschutzprinzip R-Cl wird der Beton unabhängig von Korrosionserscheinungen an der Bewehrung überall dort bis zur Bewehrung bzw. einem Sicherheitszuschlag darüber hinaus abgetragen, wo der maßgebliche korrosionsauslösende Chloridgehalt überschritten wird. Es reicht aber nicht aus, den Beton nur dort abzutragen, wo offensichtliche Schäden vorhanden sind. Um die entsprechenden Rissbereiche ermitteln zu können, muss an sämtlichen Rissen die Beschichtung zunächst entfernt werden und nach erfolgter Potentialfeldmessung und vertiefenden Chloridprobenuntersuchungen die Betonabtragsflächen im Rahmen der Ausführung festgelegt werden. Die durch den Betonabtrag entstehenden Betonausbrüche werden mit Beton nach DIN 1045 reprofiliert. Anschließend sind die instand gesetzten Rissbereiche durch ein Beschichtungssystem, das dauerhaft rissüberbrückend ist, vor neuem Chlorideintrag zu schützen (Rissbandage). Die Bereiche außerhalb der Rissbereiche sind auf Grund der intakten Beschichtung noch vor Chlorideintrag geschützt. Falls hier jedoch nach der Instandsetzung neue Risse auftreten, ist mit einem erneuten Chlorideintrag zu rechnen. Falls die wasserführenden Risse in der Bodenplatte Deck 5 nicht dauerhaft trocken gelegt werden können, kann es zu einer Blasenbildung der neuen Beschichtung kommen, was die Dauerhaftigkeit deutlich reduzieren würde. Variante 2: Kathodischer Korrosionsschutz lokal entlang der Risse Da die Querschnittsverluste an der Bewehrung im Allgemeinen noch recht gering sind, kommt der kathodische Korrosionsschutz in Frage. Nur lokal muss ein Betonabtrag zur Ergänzung von stark geschädigten Bewehrungsstäben stattfinden. Der kathodische Korrosionsschutz (kurz KKS) ist in der DIN EN ISO geregelt.
7 - 7 - Das Verfahren macht sich den elektrochemischen Vorgang bei der Korrosion der Bewehrung zu Eigen. Stahlbetonbauwerke können nur deshalb dauerhaft hergestellt werden, da sich auf der Bewehrung aufgrund der Alkalität des jungen Betons eine Passivschicht aufbaut, die den Stahl vor Korrosion schützt. Diese Passivschicht wird durch den Chlorideintrag örtlich zerstört. Die Bewehrung wird an dieser Stelle unedler als in den daneben liegenden passiven Bereichen, so dass sich ein galvanisches Element bildet. An der Anode findet die sogenannte anodische Reaktion in Form von Eisenauflösung im depassivierten Bereich statt. An der Kathode vollzieht sich die Sauerstoffreduktion im passiven Bereich. Die anodische und kathodische Reaktion stehen dabei im Gleichgewicht. Der Haupteffekt des kathodischen Korrosionsschutzes ist nun eine Potentialfeldverschiebung in Richtung negative Werte. Bei der hier instand zu setzenden Tiefgarage würde er durch fremdstrominduzierte Polarisierung mit inerten Anoden erfolgen. Das Prinzip des kathodischen Korrosionsschutzes wird auf dem nachfolgenden Diagramm gezeigt: Prinzip KKS mit Fremdstrom Als Anoden können unterschiedliche Systeme zur Anwendung kommen. Im vorliegenden Fall würde jedoch die Verwendung aktivierter Titanbänder bevorzugt, die in Schlitze in die Betonoberfläche verlegt werden. Der Vorteil des kathodischen Korrosionsschutzprinzips ist es, dass Beton nur dort abgetragen werden muss, wo er bereits durch die Korrosion der Bewehrung abgeplatzt und gelockert ist. Dort, wo Beton zwar chloridkontaminiert aber noch fest ist, muss er nicht entfernt werden unabhängig davon, ob bereits Korrosionserscheinungen an der Bewehrung vorherrschen. Dadurch wird der umfangreiche Betonabtrag mittels Höchstdruckwasserstrahlen, der mit einer erheblichen Nutzungseinschränkung der Tiefgarage einhergeht, verhindert. Außerdem sind in der Regel Abstützungsmaßnahmen nicht erforderlich. Allerdings kann der kathodische Korrosionsschutz nur dann wirtschaftlich angewandt werden, wenn der Korrosionsabtrag an der eingelegten Bewehrung noch nicht so hoch ist, dass bereits Bewehrung ergänzt werden muss. Insofern ist es beim kathodischen Korrosionsschutz besonders wichtig, dass die Instandsetzung frühzeitig erfolgt. Örtlich kann es aufgrund des festgestellten Schädigungsgrades bei dieser Tiefgarage durchaus notwendig werden, das konventionelle Verfahren mit dem kathodischen Korrosionsschutz- Verfahren zu kombinieren. Überwiegend wird jedoch aufgrund der durchgeführten Untersuchungen eine sehr große Chance dafür gesehen, den kathodischen Korrosionsschutz anzuwenden.
8 - 8 - Die Titananodenbänder werden immer beidseits der Risse in ca. 5 mm breite und 15 mm tiefe Schlitze verlegt und in Vergussmörtel eingebettet. Zuvor muss die Bestandbeschichtung entlang der Risse entfernt werden. Nach dem Einbau des KKS-Systems wird die starre OS 8 Beschichtung entlang der Risse ergänzt. Die Vor- und Nachteile dieser Variante sind in der Anlage 1a dargestellt. Insbesondere ausführungstechnisch stellt diese Variante auf Grund der Vielzahl der ungerichteten Risse eine große Herausforderung dar. Variante 3: Kathodischer Korrosionsschutz vollflächig auf den Bodenplatten und vollflächige Erneuerung der Bodenbeschichtung Das Instandsetzungsprinzip KKS entspricht dem gleichen System wie unter Variante 2 beschrieben. Bei der Variante 3 werden die Titananodenbänder jedoch nicht nur lokal entlang der Risse verlegt, sondern vollflächig in der gesamten Bodenplatte eingebaut. Zuvor muss die Bestandsbeschichtung komplett entfernt werden und nach erfolgter Ausführung der KKS-Arbeiten wieder vollflächig als starre OS 8-Beschichtung appliziert werden. Der Vorteil dieser Variante ist der vollflächige Schutz der oberen Bewehrungslagen der Bodenplatten. Ein erneutes Reißen der Bodenbeschichtung hat keinen Einfluss auf die Dauerhaftigkeit des geschützten Stahlbetonbauteils. Die periodische Wartung der Bodenbeschichtung kann daher deutlich reduziert werden. Variante 4: Kathodischer Korrosionsschutz vollflächig auf den Bodenplatten und vollflächige Überarbeitung der Bestandsbodenbeschichtung Die Variante 4 entspricht der Variante 3, aber mit dem Unterschied, dass die Bestandsbeschichtung belassen wird und nach der Installation des KKS-Systems überbeschichtet wird. Der Nachteil gegenüber der Variante 3 ist darin zu sehen, dass die vollflächige Potentialfeldmessung auf Grund der Bestandbeschichtung nur mit einer zweifelhaften Aussage durchgeführt werden kann. Die für das KKS-System entscheidenden Referenzelektroden können ohne die Potentialfeldmessung nicht sicher in den am stärksten geschädigten Bereich gesetzt werden. Die Kosten für die unterschiedlichen Varianten der jeweiligen Parkdecks sind im Folgenden dargestellt: Instandsetzungskosten: Die Instandsetzungskosten sind in den Anlagen dargestellt. Der Index a der Anlagen beinhaltet wieder die Ergebnisse zu den Decks 4 und 5 und der Index die Ergebnisse zu den Decks 1-3. Die Instandsetzungskosten für die oben genannten 2 Instandsetzungsvarianten für die Decks 1 3 belaufen sich auf zusammen:
9 - 9 - Variante 1: Variante 2: ,80 netto ,80 netto Deck 4 und 5: Die Instandsetzungskosten für die oben genannten 4 Instandsetzungsvarianten für die Decks 4 und 5 belaufen sich auf zusammen: Variante 1: Variante 2: Variante 3: Variante 4: ,00 netto ,50 netto ,50 netto ,50 netto. In den Instandsetzungskosten sind die Ingenieurhonorare für die Planung- und Überwachung der Maßnahme bereits enthalten. Für die Kostenermittlungen für die Decks 1 3 wurde auf der sicheren Seite liegend angenommen, dass sämtliche auf der Beschichtungsoberfläche vorhandenen Risse die Beschichtung durchtrennen und es zu einem nennenswerten Chlorideintrag in den Konstruktionsbeton gekommen ist. Bei der Instandsetzung wird genauer geprüft, bei welchen Rissen eine Chloridkontamination an der Bewehrung vorhanden ist. Zumindest bei der Variante 1 kann es dadurch evtl. noch zu Massenreduzierungen und dementsprechend zu Kosteneinsparungen während der Ausführung kommen. Die Größenordnung der Kosteneinsparung dürfte jedoch eher untergeordnet sein. In den Anlagen ist jeweils für die Decks 4 und 5 bzw. 1 bis 3 zusammengefasst ein Lebenszyklusvergleich der jeweiligen Varianten über 40 Jahre dargestellt. Bei den Decks 4 und 5 sind die Wartungs- und Reparaturkosten der Variante 3 am geringsten. Bei der Zusammenfassung aller Kosten ist diese Variante 3 zwar etwas teurer als Variante 4, dafür erhalten Sie jedoch eine komplett neue Bodenbeschichtung ohne evtl. Gewährleistungseinschränkung, zudem entfallen die Unwägbarkeiten beim KKS. Die Wartungs- und Reparaturkosten der Variante 2 bei den Decks 1 bis 3 liegen leicht über den Kosten der Variante 1. Dies hängt damit zusammen, dass bei der Variante 2 zusätzlich zur Wartung der Beschichtung auch die Wartung des KKS-Systems hinzukommt. In der Summe ist die Variante 2 jedoch etwas preiswerter. Fazit: Es wird daher vorgeschlagen die Variante 3 bei Deck 4 und 5 sowie die Variante 2 bei Decke 1 3 auszuführen.
10 Bauzeit / Ausführungszeiten In der Anlage sind die Ausführungszeiten der einzelnen Varianten dargestellt. Bis auf Deck 5 war eine Ausführung in Bauabschnitten gewünscht. Dies ist in die Terminpläne eingeflossen. Die Instandsetzung der einzelnen Ebenen erfolgt nacheinander von unten nach oben, wobei mit dem untersten Deck 5 begonnen wird wegen der statischen Funktion als Weiße Wanne. Die Ausführung in Bauabschnitten bedeutet bei den Geschossdecken, dass bei der konventionellen Instandsetzung immer 2 übereinanderliegende Decks gesperrt werden müssen und nur ein schmaler Korridor für die Durchfahrt geöffnet ist. Bei den Decks 4 und 5 nehmen die Ausführungszeiten von Variante 1 zu Variante 4 kontinuierlich ab. Bei Variante 1 werden insgesamt knapp 12 Monate benötigt und bei der Variante 4 ca. 9 Monate. Bei den Decks 1 bis 3 gibt es keine signifikanten Unterschiede in der Ausführungszeit. Pro Deck belaufen diese sich auf ca. 7 Monate. Bei der Bearbeitung der Zwischenrampen sind die mit den Rampen zu erreichenden Decks automatisch komplett für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Außerdem muss die gesamte Tiefgarage gesperrt werden, wenn die Ein- und Ausfahrtsrampen bearbeitet werden. Lösung: 1. Zustimmung zum Instandhaltungskonzept und dem zeitlichen Ablauf der Instandhaltungsmaßnahme Tiefgarage Schweinemarkt für das Jahr (Deck 1-3 Variante 2, Deck 4+5 Variante 3) 2. Zustimmung zur Planung der Instandhaltungsmaßnahme für das Parkdeck 5 im Jahr 2015 (Variante 3) 3. Freigabe der Ausschreibung für die Instandhaltungsmaßnahme Parkdeck 5
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