GD mit Taufe Richterswil Denn er hat seinen Engeln befohlen Welche Botschaft bringen Engel? Liebe Gemeinde aus Nah und Fern und aus vielen

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1 GD mit Taufe Richterswil Denn er hat seinen Engeln befohlen Welche Botschaft bringen Engel? Liebe Gemeinde aus Nah und Fern und aus vielen Generationen, Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich auf Händen tragen und du deinen Fuss nicht an einen Stein stossest berühmte Musiker haben sich von diesen Worten zu wunderbaren Kompositionen anregen lassen. Und, wir haben es heute wieder gehört: Wenn wir eine Statistik aufstellen würden, ist das einer der beliebtesten Taufsprüche. Offenbar verbinden wir damit sehr viel Gutes, gute Wünsche für den Lebensweg. Dabei gehen weder die Bibel noch wir davon aus, dass das 1:1 wörtlich gemeint ist. Aber die Botschaft rührt uns an, berührt uns positiv. Wie sicher auch die anderen Worte, aus demselben Psalm, wo vom Wohnen bei Gott die Rede ist und in seinem Schatten Ruhe finden. Auch das wieder ein Bild. Wo es nicht drum geht, sich das ganz genau 1:1 vorzustellen, sondern um das, was diese Worte in uns auslösen. Es geht um die Botschaft, die versucht, für unsere 4 Dimensionen des Denkens etwas eigentlich 1

2 Unvorstellbares zu sagen. So, dass etwas in uns zum Klingen gebracht wird. Um Botschaft geht es also auch bei den Engeln. Ein erstes Beispiel: Weihnachten ist zwar schon wieder genau einen Monat her aber vielleicht klingt immer noch die Botschaft der Engel ins uns nach: Fürchte dich nicht! 365x kommt das in der Bibel vor, dieses Fürchte dich nicht oder fürchtet euch nicht ziemlich genau für jeden Tag des Jahres. Wer oder was aber sind Engel? Zu allen Zeiten haben sie unsere Phantasie im wahrsten Sinne des Wortes beflügelt, haben Künstler zu Darstellungen angeregt, die fest in unserem Bewusstsein verankert sind. Darum bin ich auch mit den eigenen Engelerfahrungen sehr zurückhaltend im Beschreiben. Da auch da unsere herkömmlichen Bilder der Wahrnehmung einen Streich spielen können. Vielleicht ist man in den reformierten Kirchen darum eher zurückhaltend mit Engeln. Das hat verschiedene Gründe, vor allem aber den: bei der Beschäftigung mit den Boten (Engel kommt von angelos, gr. für Bote ) darf nicht die Botschaft vergessen gehen. Was nützt uns zb die im frühen Mittelalter geführte Diskussion, wie viele Engel auf einem 2

3 Stecknadelkopf Platz haben? Andererseits finden sich Engel nun mal in unserer Bibel. Und die soll doch massgebend sein für das, was wir glauben. Wir kommen also dabei nicht um Engel herum. Schliesslich hat Jesus selber ganz selbstverständlich von Engeln gesprochen. Schauen wir also mal etwas genauer hin, was es mit den Engeln auf sich hat und was das für uns bedeuten könnte: Die berühmtesten sind Cherubim und Serafinen, der sog. himmlische Hofstaat. Von ihnen kommt die Vorstellung, dass Engel Flügel haben die ursprünglichen Darstellungen waren bartlose Jünglinge. Die Hauptaufgabe des himmlisches Hofstaates ist es, Gott unaufhörlich zu preisen. Da es in der himmlischen Welt ja keine Zeit gibt, ist das selbstverständlich kein Problem. Sehr schön finde ich dabei den Gedanken, dass wir mit unserem Lobgesang im Gottesdienst sozusagen auf Erden wenigstens zeitweilig mit in dieses unaufhörliche Lob Gottes einstimmen. Ob man das immer so hört bei uns, ist eine andere Frage Speziell nennt unsere Bibel 3 Engel mit Namen: Michael, Rafael und Gabriel. Letzterer wird 3

4 übrigens auch sehr prominent im Koran genannt, als der Überbringer desselben. Bei uns kündigt er die Geburt von Johannes dem Täufer und dessen Cousin Jesus Die Namen nun weisen den Weg zu der Botschaft, die diese Engel bringen. Dass sie nicht einfach um ihrer selbst willen da sind, sondern über sich selber hinaus weisen. Sie weisen auf Gott hin und seine für unsere gedanklichen Kapazitäten unbegreiflichen Eigenschaften. Darum enden die Namen alle auf el, übersetzt Gott. Der Name ist also Programm: So heisst Michael übersetzt Wer ist wie Gott? eine Frage, die alles andere relativiert. Alles, was da so in verschiedener Weise Anspruch auf Platz Nummer 1 in unserem Leben erhebt. Das wird hintenan gestellt. Gott zuerst, ist die Botschaft des Michael. Ein Anliegen, das nach den Wirrungen des Mittelalters die evangelischen Kirchen hat entstehen lassen, so auch unsere. Joh. Seb. Bach zb schrieb über jedes seiner Werke Soli Deo Gloria Allein Gott die Ehre. Das tönt doch ganz wie der Name Michael Wer ist wie Gott? Rafael wiederum hat in seinem Namen rafa heilen. Gott heilt ist sein Name. Damit gibt er der Hoffnung auf Gottes 4

5 heilendes Handeln Ausdruck. Eine Hoffnung, die auch uns stärken kann. Wie gesagt Fürchte dich nicht! ist die Hauptmessage der himmlischen Boten, der angeloi. So heisst schliesslich Gabriel Gott hat sich stark gezeigt oder Gott ist stark. Er also hat das erste und letzte Wort. Im Himmel und auf Erden. Auch in meinem Leben. Gott sieht mich anders an, als es Menschen tun, die oftmals einteilen nach dem Äusseren, nach Leistungen und Errungenschaften oder nach dem, was mir im Leben auch mal daneben geht. Nicht von ungefähr ist mir da mein eigener Konfspruch Zuspruch und Leitsatz: Der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an. Das können wir auch. Darum gibt es auch immer wieder Menschen, von denen wir sagen: Du bist ein Engel für mich. Wie wir gehört haben, braucht es eben nicht immer Flügel. Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich auf Händen tragen bekommt so noch eine weitere Dimension: Wo wir ohne Vorurteile anderen helfend zur Seite stehen, wo wir tragen und mittragen, wo es nötig ist, können wir zu Engeln werden. Zu Boten, zu freundlichen Brückenbauern zwischen himmlischer und irdischer Welt. 5