1. Herr Wüest, warum haben die Deutschen im weltweiten Vergleich so wenig Scheu, im Internet zu lügen?
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- Elizabeth Salzmann
- vor 6 Jahren
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1 Interview vor Ort Die Deutschen lügen, dass sich die Balken biegen. Zumindest im Internet: Da haben sie wenig Skrupel. Über die Hälfte haben online schon mal geschwindelt, 53 Prozent auch schon eine falsche Identität benutzt. Aus gutem Grund übrigens, wie eine aktuelle Studie zur Online-Kriminalität zeigt. Darüber sprechen wir jetzt mit dem Symantec- Internetsicherheitsexperten Candid Wüest, hallo! Fragen an den Interviewpartner: O-Ton 1 (Candid Wüest, 0:01 Min.): Hallo! 1. Herr Wüest, warum haben die Deutschen im weltweiten Vergleich so wenig Scheu, im Internet zu lügen? O-Ton 2 (Candid Wüest, 0:22 Min.): Ich würde nicht sagen, dass die Deutschen gewöhnt sind zu lügen. Es ist eine Studie, die von Norton 2010 gemacht wurde, die zeigt, dass fünf Prozent der Deutschen sich online sicher fühlen. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass 95 Prozent der Deutschen eigentlich Angst hat, im Internet unterwegs zu sein, und deshalb vielleicht die eine oder andere Angabe nicht wahrheitsgemäß ausführt. 2. Was bewirkt diese Angst? O-Ton 3 (Candid Wüest, 0:28 Min.): Nun, viele dieser Internetbenutzer denken, dass sie früher oder später zum Opfer von Cyber-Kriminellen werden. Nur drei Prozent glauben, dass sie nie ein Opfer von Cyber-Kriminellen werden. Damit bringt es natürlich auch eine gewisse Machtlosigkeit mit sich. Der einzige Ausweg, den viele Benutzer sehen, ist eben, vielleicht anonym im Internet umherzuwandern. Also nach dem Motto: Der Zweck heiligt die Mittel. Hauptsache ich bin anonym, dann kann mir schon nichts passieren. 3. Was halten sie von dieser Taktik? Wie gut ist die? O-Ton 4 (Candid Wüest, 0:30 Min.): Leider bringt diese Taktik nicht wirklich etwas. Denn schlussendlich weiß ja niemand mehr, mit wem man es wirklich zu tun hat. Gerade in sozialen Netzwerken ist es natürlich wichtig, dass gewisse Information auch wirklich der Wahrheit entspricht. Zusätzlich kann es vielfach sein, dass diese Anonymität quasi zu einem gewissen Deckmantel wird und man mit einer Doppelmoral dann vielleicht freizügiger mit falschen Informationen um sich wirft und vielleicht dann ab und zu doch noch auf eine infizierte Website gelockt wird. 4. Das bedeutet konkret? O-Ton 5 (Candid Wüest, 0:35 Min.): Nehmen wir das konkrete Beispiel, wenn sich
2 Internet-Benutzer illegal Musik oder Filme aus dem Internet herunterladen, was für viele ja immer noch ein Kavaliersdelikt ist. Hierzu werden häufig falsche Identitäten angelegt. In unserer Umfrage haben wir gesehen, dass 53 Prozent der Deutschen hier falsche Angaben machen. Weltweit sind es nur gerade 33 Prozent. Die Leute denken, dass mit falschen Angaben dann auch nichts passieren kann, das heißt, man sie nicht belangen kann. Leider ist man aber im Internet natürlich nie ganz wirklich anonym. Und selbst mit diesen anonymen Daten kann es dann passieren, dass plötzlich eine Rechnung ins Haus flattert. 5. Wie also schütze ich mich am besten? O-Ton 6 (Candid Wüest, 0:36 Min.): Es ist sicher wichtig, dass man ein Stück anonym bleibt. Gerade im Hinblick auf soziale Netzwerke raten wir auch, nicht zu viele private Informationen preiszugeben. Trotzdem sollte man die Informationen, die man angibt immer wahrheitsgetreu machen, denn früher oder später kann es sich sonst rächen. Natürlich muss man auch immer auf das Kleingedruckte achten. Gerade dann, wenn man zum Beispiel seine Mobiltelefonnummer angibt kann es sein, das man sich sonst zu einem Vertrag verpflichtet, der vielleicht doch einige hundert Euro kosten könnte. Deshalb immer wachsam bleiben, wenn ich private Informationen eingebe. Candid Wüest über die Angst der Deutschen vor Online-Kriminalität und wie man sich davor schützen kann, vielen Dank! O-Ton 7 (Candid Wüest, 0:01 Min.): Ich danke Ihnen! Lügen im Netz bringt gar nichts. Schützen Sie sich lieber richtig vor Cyberkriminellen. Mehr Tipps und Informationen gibt es auf Dort gibt s auch weitere Infos zum aktuellen Norton Cybercrime Report Zu dieser Audioproduktion bieten wir auch einen sendefertigen Beitrag und eine Umfrage an. Alles erhalten Sie kostenlos!
3 Beitrag mit O-Tönen Die Deutschen lügen, dass sich die Balken biegen. Zumindest im Internet: Da haben sie wenig Skrupel. Über die Hälfte haben online schon mal geschwindelt, 53 Prozent auch schon eine falsche Identität benutzt. Aus gutem Grund übrigens, wie eine aktuelle Studie zur Online-Kriminalität zeigt. Dörte Bandmann berichtet. Beitragstext: Sprecherin: Wer im Internet mal unter falschem Namen unterwegs ist, den treibt vor allem eines um: der Wunsch nach Anonymität auch wegen Cyberkriminalität. Deswegen wird aus Konrad Müller schnell mal Udo Schmitz. Eine falsche Identität im Netz bringt aber niemanden weiter, sagt der Symantec-Internetsicherheitsexperte Candid Wüest. O-Ton 1 (Candid Wüest, 0:18 Min.): Nun, viele dieser Internetbenutzer denken, dass sie früher oder später zum Opfer von Cyber-Kriminellen werden. Der einzige Ausweg, den viele Benutzer sehen, ist eben, anonym im Internet umherzuwandern. Also nach dem Motto: Der Zweck heiligt die Mittel. Hauptsache ich bin anonym, dann kann mir schon nichts passieren. Sprecherin: Ein weiterer Grund für die Anonymität sind häufig auch illegale Downloads von Musik oder Filmen. Doch auch das lässt sich heute mit falschen Angaben kaum verschleiern. O-Ton 2 (Candid Wüest, 0:15 Min.): Die Leute denken, dass mit falschen Angaben dann auch nichts passieren kann, das heißt, man sie nicht belangen kann. Leider ist man aber im Internet natürlich nie wirklich ganz anonym. Und selbst mit diesen anonymen Daten kann es dann passieren, dass plötzlich eine Rechnung ins Haus flattert. Sprecherin: Der Expertenrat zum besten Schutz vor Cyber-Kriminellen und unliebsamen Rechnungen: Nur die nötigsten Angaben machen und O-Ton 3 (Candid Wüest, 0:18 Min.): Natürlich muss man immer auch auf das Kleingedruckte achten. Gerade dann, wenn man zum Beispiel seine Mobiltelefonnummer angibt kann es sein, das man sich sonst zu einem Vertrag verpflichtet, der vielleicht doch einige hundert Euro kosten könnte. Deshalb immer wachsam bleiben, wenn ich private Informationen eingebe. Lügen im Netz bringt gar nichts. Schützen Sie sich lieber richtig vor Cyber-Kriminellen. Mehr
4 Tipps und Informationen gibt es auf Dort gibt s auch weitere Infos zum aktuellen Norton Cybercrime Report Zu dieser Audioproduktion bieten wir auch ein sendefertiges Interview und eine Umfrage an. Alles erhalten Sie kostenlos!
5 Straßenumfrage Ehrlichkeit währt am längsten? Von wegen: Im Internet sieht das ganz anders aus. Einer neuen Studie von Symantec zufolge wird dort ohne Ende gelogen. Besonders skrupellos sind die Deutschen. Sie haben sich weltweit gesehen als wahre Märchenerzähler entpuppt. Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht: Wie ehrlich sind Sie, wenn Sie im Internet surfen und dort beispielsweise nach Ihren persönlichen Angaben gefragt werden? Inhalt der Umfrage: Mann: Mal so, mal so. Wenn ich nicht will, dass irgendjemand meine richtigen Daten kriegt, dann kriegt er halt auch mal falsche. Frau: Na, ich geb im Internet nicht wirklich alles richtig an, einfach um meine persönlichen Daten zu schützen, zum Beispiel was meinen Nachnamen angeht. Mann: Gar nicht ehrlich, weil ich die gerne für mich behalte, vor allem im Internet. Frau: Na, Facebook weiß nicht, wer ich in Wirklichkeit bin. Mann: Nicht sehr ehrlich, weil man liest so viel, dass Daten missbraucht werden und es gibt wirklich manchmal Sachen, das muss nicht jeder wissen - und da flunker ich manchmal ganz gerne. Schwindeln im Internet ist für viele Deutsche ein Kavaliersdelikt. Warum sie so denken und was sie damit erreichen wollen, verrate ich Ihnen gleich. Zu dieser Audioproduktion bieten wir auch einen sendefertigen Beitrag und ein Interview an. Alles erhalten Sie kostenlos!
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