Bedeutung von Nationalparken in Deutschland aus Sicht des Naturschutzes
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- Kristian Jan Ritter
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1 Bedeutung von Nationalparken in Deutschland aus Sicht des Naturschutzes Vortrag Dr. Helmut Röscheisen Generalsekretär Deutscher Naturschutzring 25. April 2012
2 Heftige Auseinandersetzungen in den 60er Jahren zwischen Naturschützern und Tourismuswirtschaft über Nutzung des Rachel-Lusengebiets im Bayerischen Wald. Im Jahre 1970 entstand der Nationalpark Bayerischer Wald. Der Alpennationalpark Berchtesgaden am Königssee geht ebenfalls auf Aktivitäten der Naturschutzverbände zurück. Die beiden Nationalparke brachten den Durchbruch der Nationalparkidee in Deutschland. Quelle: 100 Jahre Nationalparks in Europa wo stehen wir in Deutschland?, Hrsg: EUROPARC Deutschland, Brandenburgische Universitätsdruckerei Potsdam, S. 16 ff 2
3 Imageträger Heiligtümer unserer Heimat Seelenschutzgebiete Erinnerungen an das Paradies Landschaften, aus denen unsere Hoffnungen und Träume erwachsen Derzeit gibt es 14 Nationalparke (0,54 % der Landfläche des Bundesgebietes) 3
4 Nationalparke, in denen Erweiterung der Kernzone erforderlich ist Nationalparke mit Wildnisanteil unter 50 % Eifel 40 % Vorpommersche Bodden- Landschaft 38 % Sächsische Schweiz 37 % Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer 36 % Unteres Odental 22 % Quelle: 100 Jahre Nationalparks in Europa wo stehen wir in Deutschland?, Hrsg.: Europarc Deutschland, Brandenburgische Universitätsdruckerei Potsdam
5 Wildnis trägt zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt (Gene, Arten, Ökosysteme) bei Wildnis leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz Natürliche Ökosysteme erbringen eine Fülle von Leistungen für uns Menschen Nur in Wildnisgebieten findet die natürliche Evolution unabhängig vom Menschen statt Wildnis bietet eine wichtige Referenz zu den Kulturlandschaften 5
6 Wildnisgebiete sind einzigartige Untersuchungsräume für wissenschaftliche Studien Wildnis hat ein hohes touristisches Potenzial Wildnis auch in Deutschland zuzulassen fördert die internationale Glaubwürdigkeit Knapp 0,4 % seiner Landesfläche hat Deutschland als Wildnisgebiete geschützt; von dem 2 % Ziel der Bundesregierung ist das noch sehr weit entfernt Quelle: Potsdam Resolution Wildnis anlässlich der Wildniskonferenz Mai
7 Gefährdete Biotope können vor allem innerhalb von Nationalparken erhalten und geschützt werden: Flachwasserzonenbiotope der Nordsee (Miesmuschelbänke, Austernbänke, Seegraswiesen) Wattbiotope sowie ungenutztes Salzgrünland der Nordsee in den Wattenmeer-Nationalparks Die Kreid-Felsküste im Nationalpark Jasmund Brenndolden-Auenwiesen im Nationalpark Unteres Odertal Küsendünen Subalpine Fichtenwälder im Nationalpark Bayerischer Wald Quelle: 100 Jahre Nationalparks in Europa wo stehen wir in Deutschland?, S. 40 7
8 Einige sehr seltene Tierarten werden hauptsächlich durch Nationalparke und andere Großschutzgebiete geschützt: Luchs in Nationalparken Harz und Bayerischer Wald Steinbock im Nationalpark Berchtesgaden Auerhuhn in Nationalparken Harz, Bayerischer Wald Birkhuhn im Nationalpark Berchtesgarden Zwerg-, Küsten-, Fluss- und Brand-Seeschwalben in Nationalparken Wattenmeer und Vorpommersche Boddenlandschaft Kampfläufer im Nationalpark Wattenmeer Quelle: 100 Jahre Nationalparks in Europa wo stehen wir in Deutschland?, S. 39 8
9 DNR: Streit um Nationalpark Siebengebirge überflüssig Neuer Schutzgebietstyp hilft Siebengebirge Ab steht ein neuer Schutzgebietstyp im Bundesnaturschutzgesetz zur Verfügung das Nationale Naturmonument Mit dem Nationalen Naturmonument soll die Erhaltung und Entwicklung von Gebieten gesichert werden, die von herausragender Bedeutung sind. Mit dem Instrument Nationales Naturmonument ist die Voraussetzung für die Entwicklung einer eigenständigen Schutzgebietsverwaltung geschaffen worden. 9
10 Nationalparke in Deutschland Name/ Bundesland Gründungsjahr/ Erweiterung Flächengröße in ha Vorrangig geschützte Lebensräume Bayerischer Wald (BY) Buchen-Bergmischwälder mit Tanne, Hochlagen- Fichtenwälder, Moore, Bergbäche, Blockhalden Berchtesgaden (BY) Alpine Felsschuttfluren, Rasengesellschaften und Latschen-Gebüsche, subalpine, montane und submontane Wälder, Almweiden, Seen Schleswig- Holsteinisches Wattenmeer Davon ca. 97,7 % Wasserfläche Wattenmeerökosysteme, Salzwiesen des Vorlandes, Sandbänke und Dünen 10
11 Nationalparke in Deutschland - Fortsetzung Name/ Bundesland Niedersächsisches Wattenmeer (NI) Hamburgisches Wattenmeer (HH) Gründungsjahr/ Erweiterung Flächengröße in ha Davon ca. 93 % Wasserfläche Davon ca. 97,1 % Wasserfläche Jasmund (MV) Davon ca. 22 % Wasserfläche Vorrangig geschützte Lebensräume Wattenmeerökosysteme, Salzwiesen und Dünen der Ostfriesischen Inseln Wattenmeer im Mündungsgebiet der Elbe mit starkem Gezeiten- und Brackwassereinfluss Buchenwälder auf Kreidestandorten, Moore, Kreidesteilküste, küstennahe Ostsee Harz (ST/NI) 1990/ Hochlagen-Fichtenwälder, Buchenwälder, Moore, Bergwiesen, Blockhalden und Felsformationen, Fließgewässer 11
12 Nationalparke in Deutschland - Fortsetzung Name/ Bundesland Gründungsjahr/ Erweiterung Flächengröße in ha Vorrangig geschützte Lebensräume Sächsische Schweiz (SN) Müritz- Nationalpark (MV) Sandsteinfelsen, submon-tane wärme- und trockenheitsliebende Wälder, Schluchtund Schatt-hangwälder Kiefern- und Buchenwälder, Erlen- und Birkenbruch, Seen, Röhrichte, Moore Vorpommersche Boddenlandschaft (MV) Davon ca. 84 % Wasserfläche Boddengewässer, Salzwiesen, Dünen und Röhrichte, Kiefernund Buchenwälder, Trockenrasen Unteres Odertal (BB) Flussauenlandschaft, Altarme und Wasser-, Ried- und Röhrichtbestände, Feuchtgrünland, Hangwälder, Steppenrasen 12
13 Nationalparke in Deutschland - Fortsetzung Name/ Bundesland Gründungsjahr/ Erweiterung Flächengröße in ha Vorrangig geschützte Lebensräume Hainich (TH) Laubmisch- und Buchenwälder mittlerer und reicherer Standorte in unterschiedlichen Sukzessionsstadien Eifel (NW) Atlantisch geprägte, bodensaure Buchenmischwälder (kollin bis submontan), Fichtenforste, Magerweiden, Felsen, Urft-Stausee Kellerwald-Edersee (HE) Submontane, bodensaure Buchenwälder, felsig-trockene Steilhänge, Waldwiesen Quelle: Bundesamt für Naturschutz (Bfn)
14 Vorschläge des DNR für weitere Nationalparke in Deutschland NRW Bayern Rheinland-Pfalz Baden-Württemberg Brandenburg Mecklenburg- Vorpommern Teutoburger Wald, Senne, Egge-Gebirge (Eichen- und Buchenwälder, Sandtrockenrasen, Heideflächen, naturnahe Bachtäler, Moore und Dünenlandschaften) Steigerwald (Buchen- und Mischwälder) Pfälzerwald, Soonwald (Buchen- und Mischwälder) Nordschwarzwald (Mischwälder) Lieberoser Heide (Moorlandschaft) Peenetal (Fließgewässer und Auen) 14
Inhaltsverzeichnis. Seite 3. Fachliche Einführung Fachgruppe Landschaftsplanung und Naturschutz
Seite 3 Inhaltsverzeichnis Fachliche Einführung Fachgruppe Landschaftsplanung und Naturschutz 5 Warum Nationalparke? Karl Friedrich Sinner, EUROPARC Deutschland e.v., Berlin 11 Bedeutung von Nationalparken
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