INTEGRIERTE VERSORGUNG DEMENZ IN OÖ
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- Minna Baumhauer
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1 INTEGRIERTE VERSORGUNG DEMENZ IN OÖ REFERENT Andreas Eckschlager Auftraggeber
2 Worüber werde ich sprechen Integrierte Versorgung Demenz in OÖ (IVDOÖ) I. Warum? - Thema: Demenz - Rechtliche Voraussetzungen - Zielsetzungen IVDOÖ II. Wie? - Historie Entstehung - Struktur der Erarbeitung III. Was? - Inhalt/Ergebnisse IVDOÖ IV. Rahmen? - In welchem Umfeld bewegen wir uns? 2
3 Warum? Thema: Demenz Gesellschaftliche Notwendigkeit! Rechtliche Voraussetzungen Neue Möglichkeiten Zielsetzungen IVDOÖ 3
4 Menschen mit Demenz Österreich (Stand: 2015) Heute rund Erkrankte 2050 rund Erkrankte Quelle: Österr. Demenzbericht 2014, S.20 Oberösterreich (Stand: 2015) Heute rund Erkrankte 2050 rund Erkrankte Quelle: Berechnung OÖGKK 2015 anhand Demenzbericht 2014 Rd. 80% werden von den Familien daheim betreut 4
5 Gesellschaftliche Gründe für die Zunahme der Demenzerkrankung Höhere Lebenserwartung *: 1990: 79 Jahren 72 Jahren 2015: 84 Jahren 79 Jahren Zusammenhang zwischen Alter und Erkrankungsrate ** Alter Erkrankungsrate , , ,2 * Statistik Austria ** Österreichischer Demenzbericht
6 Gesetzliche Grundlagen für IVDOÖ Bundesverfassungsgesetz 2005 (Fassung ) Gesundheitsreform 2005 (Reformpool) Bundes- und Landeszielsteuerungslogik (2013) Erneuerung 15a-Vereinbarung (2017) 6
7 Art. 15a B-VG Inhalte der Vereinbarung Vereinbarungen über die Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens Prinzipien Ziele Handlungsfelder Vereinbarung zur Zielsteuerung Gesundheit Gesundheitswesen Nahtstellen Sektorenübergreifende Finanzierung 7
8 Art. 15a B-VG Integrierte Versorgung (IV) Integrierte Versorgung ist die patientenorientierte gemeinsame und abgestimmte sektoren-übergreifende Gesundheitsversorgung. Sie umfasst Prozess- und Organisationsintegration. (Art. 3 Z 5, Artikel 15a Vereinbarung Zielsteuerung Gesundheit). 8
9 Ziele IVD OÖ Ziele auf individueller Ebene Ziele auf Organisationsebene Ziele auf gesellschaftlicher Ebene 9
10 IVD Ziele auf individueller Ebene Menschen mit Demenz Gewinn an Lebensqualität Verzögerung des Krankheitsverlaufes Umfeld von Menschen mit Demenz Entlastung pflegender Angehöriger Gewinn an Lebensqualität für Pflegende Entlastung des betreuenden Hausarztes 10
11 IVD Ziele auf Organisationsebene Alten- und Pflegeheime Entlastung von Pflegekräften Erhöhung der Arbeitszufriedenheit im Bereich der Pflege und Betreuung Steigerung der fachlichen Expertise Gelebte interdisziplinäre Teamarbeit 11
12 IVD Ziele gesellschaftliche Ebene Hohe, zielgruppengerechte Inanspruchnahme der Angebote Verzögerung des Zeitpunktes der Aufnahme in ein Alten- und Pflegeheim Reduktion von Transporten Verringerung von KH-Aufenthalten Optimierung der Heilmittel-Verordnungen 12
13 Wie? Historie der Entstehung was lange währt Struktur der Erarbeitung Umsetzung in OÖ 13
14 Projektkonzeption IVDOÖ Im Frühjahr beauftragte die OÖ Gesundheitsplattform eine Projektgruppe mit dem Auftrag eine Integrierte Versorgung für Menschen mit Demenz in OÖ zu erarbeiten. Der Projektgruppe gehörten u.a. Vertreter der Ärztekammer, Vertreter von Altenund Pflegeheimen, den Krankenkassen, der Sozial- und Gesundheitsabteilung Land OÖ, der Volkshilfe OÖ, Evangelisches Diakoniewerk, Fachärzte Neurologie, Psychiatrie; Projektleitung: Dr. Schütz (OÖ Gesundheitsfonds). Im November 2009 lag ein Bericht vor, welcher der OÖ Gesundheitsplattform vorgelegt wurde. Von Jänner 2010 bis Mai 2012 wurde der Bericht von einer kleinen Arbeitsgruppe unter der Leitung des OÖ Gesundheitsfonds zu einem Grobkonzept für die Pilotierung verdichtet. Von August 2012 bis August 2013 erfolgte die Feinkonzeption von IVDOÖ unter Projektleitung der OÖGKK mit Vertretern der Projektpartner (M.A.S Alzheimerhilfe, SHV Kirchdorf, Stadt Wels, OÖ Diakoniewerk) und den Auftraggebern (Land OÖ, OÖGKK). September 2013 Dezember 2014 erfolgte die IVD-Pilotierung.
15 IVDOÖ - Koordination Auftraggeber IVD-Management als Motor und Koordinator des Prozesses Partner und weitere Alten- und Pflegheimträger 15
16 Was? Inhalte / Ergebnisse IVDOÖ Demenzberatungsstellen Alten- und Pflegeheime 16
17 Angebote IVDOÖ Demenzberatungsstelle (DBS) Beratung Demenz-BeraterIn, PsychologIn Klienten- / Angehörigenarbeit PsychologIn Ressourcentraining TrainerIn IVDOÖ Team Demenz-BeraterIn PsychologIn FachärztIn TrainerIn Alten- und Pflegeheime (APH) Liaisondienst Pflege, PsychologIn, FachärztIn Konsiliardienst FachärztIn Schulung PsychologIn Ressourcentraining Mitarbeiter Pflege/Betreuung 17
18 IVDOÖ Demenzberatungsstelle Demenzberatung & Ressourcentraining 18
19 Leistungen - Klient ohne Training DBS Leitung DBS Psychologie DBS Facharzt Persönliche (DBS & Sprechtage) & telefonische Beratung Angehörigenschulungen Angehörigentreffen Öffentlichkeitsarbeit / Vernetzung / Administration Psychologische Beratung Erklärung von Befunden Ersttestung / Unterstützung ärztl. Diagnose Status nach 15 Monaten / Folgetestung Dokumentation Anamnese / Fachärztliche Diagnose Therapievorschlag / Überprüfung der Medikation Gem. Fallbesprechungen Psychologie / DBS-Leitung Dokumentation 19
20 Leistungen - Klient mit Training Klienten mit Training erhalten zusätzlich: DBS Trainer DBS Psychologie DBS Leitung Ressourcenorientierter Trainingsplan / Gruppe Organisation und Durchführung Training / lokal Dokumentation Einteilung in stadiengerechtes Training Supervision der Trainer Koordination Trainer Administration Trainings 20
21 Wie viele Leute erreicht man Rechenbeispiel Bezirk Kirchdorf (KI) 2015: Fakten / Literatur Dementiell erkrankte OÖ ~ * Prävalenz 70 11,2% Personen 70 KI ~ Dementiell erkrankte KI ~ 840 In APH versorgt ~ 270 Zu Betreuende ~ 570 In DBS betreute Personen 300 (53%) Personen mit Training 119 (40% davon) ** * Berechnung auf Basis Österreichischer Demenzbericht 2014 ** Land OÖ Statistik
22 Menschen hinter den Zahlen Eine Trainerin, die in Kirchdorf 2 Gruppen hintereinander macht, erzählt, dass die einzelnen TeilnehmerInnen den Trainingsort nicht verlassen, sondern aktiv bei der 2. Gruppe mitmachen (Herr Mag. Sperling, DBS Micheldorf) Toll ist die große Akzeptanz der DBS durch die ÄrztInnen in Wels mit zahlreichen Weiterempfehlungen. Diese Zusammenarbeit hat sich wirklich sehr gut entwickelt! (Frau Astecker, DBS Wels) Thema in der Gruppe (GDS 4-5) war vor kurzem Dirndlkleid und Lederhosen, wo die Trainerin das Training im Dirndl gehalten hat. Mit der Tracht konnte sie Erinnerungen wecken, die die Stunde bereicherten! (Herr Mag. Sperling, DBS Micheldorf) 22
23 Versorgungslandkarte Demenz OÖ IVDOÖ Demenzberatungsstelle Beratung & Training IVDOÖ Gruppentraining IVDOÖ Trainingsgruppen & Sprechtage 3x MAS Alzheimerhilfe Demenzberatungsstelle Beratung & Training MAS Alzheimerhilfe Gruppentraining MAS Alzheimerhilfe Gruppentraining & Sprechtage Volkshilfe Demenz-Tageszentrum Beratung & Training Volkshilfe Gruppentraining & Beratung AGIL (Gmunden) Gruppen- & Einzeltraining 3x Demenzberatung durch Sozialhilfestellen Stand August
24 Einwohner Bezirke und Städte OÖ Bezirke Einwohner in Tausend Zahlen in der Landkarte beziffern die Einwohnerzahl der größten Städte im Bezirk
25 Alten- und Pflegeheime Training & Ressourcenstärkung In Alten- & Pflegeheimen 25
26 IVDOÖ Alten-&Pflegeheime Fachärztliche Kompetenz im APH Steigerung der fachlichen Expertise bei Pflegekräften durch Coaching & interdisziplinärer Zusammenarbeit Fachlich kompetenter Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit Demenz Förderung und Ressourcenstärkung 26
27 Evaluierung Nutzen des IVD-Projektes 27
28 Nutzen DBS Klient/Angehöriger + Unterstützung pflegender Angehöriger bei der häuslichen Pflege / Verzögerung von Institutionalisierung + Angehörige & Pflegestammtisch-LeiterInnen bewerten Angebote positiv + Das Ressourcentraining ermöglicht längeren Verbleib in den leichteren Stadien der Erkrankung und verkürzt die Dauer der schweren Erkrankung + Die Angebote bewirken Reduktion von Verhaltensauffälligkeiten, dies wirkt sich positiv auf die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen aus + Optimierung der Heilmittel-Verordnungen durch IVD-Fachärztinnen + Demenzberatungsstellen entlasten/unterstützen niedergel. Ärzte + Optimale Einbettung der Angebote in derzeitige Versorgungsstruktur 28
29 Nutzen DBS Auftraggeber + Die Demenzberatungsstelle ist im Sinne der Primärversorgung konzipiert. Das interdisziplinäre Team arbeitet niederschwellig und kann bei Bedarf in das PVE-Modell eingegliedert werden. + Ein einheitlicher Leistungsstandard in OÖ + Land OÖ und OÖGKK schaffen mit dem IVD-Projekt die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche, kosteneffiziente Demenzversorgung (OÖ Vorreiterrolle in Österreich) 29
30 Rahmen? In welchem Umfeld bewegen wir uns? Österreichische Bundes-Demenzstrategie INTEGRI 30
31 Bundes-Demenzstrategie 2015 Entwicklung der Österreichischen Demenzstrategie: Gut leben mit Demenz 31
32 Demenzstrategie/Wirkungsziele Ö Wirkungsziel 1 Teilhabe und Selbstbestimmung der Betroffenen sicherstellen Wirkungsziel 2 Information breit und zielgruppenspezifisch ausbauen Wirkungsziel 3 Wissen und Kompetenz stärken Wirkungsziel 4 Rahmenbedingungen einheitlich gestalten Wirkungsziel 5 Demenzgerechte Versorgungsangebote sicherstellen / gestalten Wirkungsziel 6 Betroffenenzentrierte Koordination und Kooperation ausbauen 32
33 Demenzstrategie/Umsetzung OÖ Die Landesempfehlungen der sechs Wirkziele der österreichischen Bundes-Demenzstrategie werden durch die Integrierte Versorgung Demenz in OÖ abgedeckt. 33
34 Conclusio Ö-Demenzstrategie Die Entwicklung einer österreichischen Demenzstrategie ist ein wichtiger und richtiger Schritt, insbesondere die Einbindung der Betroffenen ist positiv hervorzuheben. Die angestrebte Wirkungen sind tw. sehr ambitioniert! Wichtig wird die Schaffung konkreter wechselseitiger Verbindlichkeiten und Finanzierungspläne für die tw. kostenintensiven Handlungsempfehlungen! Als klare Aufgaben auf Bundesebene sind zu sehen: Setzen von Rahmenbedingung und Mindeststandards Aufklärung und Entstigmatisierung Zentrale Informationsseite Forschung und breit aufgestellte Wissenschaftlichkeit Dies sind Voraussetzungen um die Pilotprojekte finanzierbar zu halten! Vernetzung der Initiativen im Sinne von lessions learned, und Vermeidung von Doppelgleisigkeiten! 34
35 INTEGRI Preis Sieger Kategorie gesundheitspolitsche Vorreiterrolle 35
36 INTEGRI Preis Ich wünsche mir, dass solche wegweisenden Pilotprojekte auch zu einer Ausrollung kommen! Alois Stöger Bundesminister 36
37 Wir arbeiten gemeinsam für Menschen mit Demenz! 37
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