Exchange Hause. Deta DBZ 7/93 U. Skidmore, Owings & Merril, London Alan Williams, Jolln Davies Christoph Lueder. Architekten: Fotos:

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Herta Grosser
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Exchange Hause Deta11 11 Architekten: Fotos: Text: Skidmore, Owings & Merril, London Alan Williams, Jolln Davies Christoph Lueder E ine technische Herausforderung bestimmt die Architektur des

1 Exchange Hause Deta11 11 Architekten: Fotos: Text: Skidmore, Owings & Merril, London Alan Williams, Jolln Davies Christoph Lueder E ine technische Herausforderung bestimmt die Architektur des Exchange House: Der Masterplan des Broadgate Projektes am Rande der City of London sah ein 1 O geschossiges Bürogebäude mit m 2 Nutzfläche über den Gleisanlagen der Uverpool Streel Station vor. Das Gebäude mußte eine Spannweite von 78 m überbrücken, weil StJtzen zwischen den Sct1ienen nicht möglich waren. Die Lösung dieser ungewöhnlichen Aufgabe führte das Chteagoer Architektur- und ngenieurbüro Skidmore Owings and Merrllt zu einer konsequent technisch-konstruktiven Architektursprache zurück, die an Projekte des Büros aus den sechziger und siebz1ger Jahren, w1e etwa den John Hancock Tower in Chicago, anknüpft. Exchange House liegt ein klares Konzept zugrunde: Vier paral tel angeordnete Bögen aus Stahl überspannen die Bahnanlagen; sämtliche Geschosse s1nd von diesen Bögen abgehängt oder aufgeständert. Haustechnik, Lastenaufzug und Nebenräume wurden in zwei außenliegenden Türmen an den Stirnseiten zusammengefaßt. Der stützenfreie Raum unter dem Hauptgebäude ermöglicht einen großen öffentlichen Platz über den Bahnanlagen, dem auch das Foyer zugeordnet ist. Diese Ebene ruht auf Stahlträgern, d1e vom Gebäudetragwerk unabhängig sind. Zwischen den geschoßhohen Stahlträgern befinden sich weitere Büros, Verkaufsflächen und e1n Parkdeck. Für den Gesamteindruck ist jedoch die spektakuläre Bodenkonstruktion maßgeblich. Die beiden mittleren Bögen durchstoßen d1e Bürogeschosse; der notwendige Brandschutz ist durch eine Ummantelung gewährleistet. Die äußeren Bögen stehen 1,5 m vor der Fassade. Dieser Abstand und eine entsprechende Feuerbeständigkeit der Fassßde ermöglichte es, hier auf e1ne Ummantelung zu verzichten. Das sorgfältig detaillierte Stahltragwerk bleibt somit SChtbar und ist in seiner Funktion bis ins Detail ablesbar. An insgesamt 12 Knotenpunkten sind vertikale Zugelemente vom Bogen abgehängt, nach oben setzen sich diese Elemente als Stützen fort. Dabe1 haben Zugelemente und Stützen jeweils den gleicl1en Querschnitt, um einheitliche Anschlußbedingungen für die Stahlträger zu gewährleisten. Die auf Druck belasteten Stützen werden auf der Höhe der Deckenplatten mit Diagonalen gegen seitliches Ausknicken gehalten; bei den Zugelementen entfallen diese Verstrebungen. Die Stahlträger haben eine Spannweite von 18,5 m in den Außenfeldern und 15,0 m im Mittelfeld; die Deckenplatten wurden als Verbundkonstruktion ausgeführt. Die Queraussteilungen des Gebäudes übernehmen Auskreuzungen an den beiden Stirnseiten; sie wurden ebenfalls als SChtbare Stahlkonstruktion vor die Fassade gerückt. ln Längsrichtung steift die Bogenkonstruktion aus. Bn horizontales Zugband spannt zwischen den Auflagern des Bogens und somit ablasbar die Schubkräfte auf. Weniger naheliegend ist die Funktion der V-förmig angeordneten Zugdiagonalen. Auch hier gibt es eine Erklärung: Da die Bogenkonstruktion möglichst schlank dimensionierl werden sollte, bestand bei asymetrischer Belastung der Geschoßfläche die Gefahr des Ausbeulans der Bögen, wie sich anschaulich leicht nachvoll71ehen läßt. Die Architekten und ngenieure von SOM untersuchten daraufhin eine Reihe von Alternativen mit dem Ziel der Stabilisation des Bogens. Dabei erwies sich die - zunächst überraschende - Geometrie der beiden Zugdiagonalen, die den Bogen jeweils an den Viertelpunkten halten, und dabei das Eigengewicht des Gebäudes nutzen, als wirtschaftlichste - eleganteste- Lösung. und Der Entwurfansatz der Architekten und ngenieure von SOM mit seiner Betonung der Tragkonstruktion als gestaltprägendem Faktor mag an Konzepte ihrer englischen Kollegen, der sogenannten High-Tech Architekten erinnern. Daß die Gesamtwirkung der Architektur von Exchange Hause jedoch eine grundlegend andere ist, liegt nicht zuletzt an den verwendeten Farben und Materialien, welche dem Gebäude optisch Gewicht geben. Tragkonstruktionen und Fassadenelemente sind schwarz und grau gestrichen; die Auflager der Bögen wurden mit Naturstein verkleidet. Das Gebaude liegt uber den Gleisanlagen der L!verpool Street Station 228 DBZ 7/93 U 1189

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2 11 DeTail Exchange House London Längsschnitt M. 1: 1500 Normalgeschoß M. 1 :1500 V 1 Lobby! 2 1'1\w Auffahn 3 Tald Auffahn 4 BOroftliehe 5 Atrium 6 Techrnk l Der Entwurfansatz m1t der Beronung der Tragkonstruktion als gestaltprägendes Efement w1rd konsequent durchgehalten Primrose Street 'l,._,..., o- s 10 m Erdgeschoß M. 1 : OBZ 7/93 1.2

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