BSV-Leitfaden zum Kinderfußball
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- Bärbel Bretz
- vor 8 Jahren
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1 BSV-Leitfaden zum Kinderfußball (Minis bis E-Juniren) 7 Regeln des Kinderfußballs: Kinderfußball ist kein Erwachsenenfußball! Ausbildungsrientiert und nicht Ergebnisrientiert handeln! Spaß und Freude am Sprt fördern! Kinder auf allen Psitinen spielen lassen! Alle Spieler sind gleichwertig und spielen etwa gleich viel! eine sprtartübergreifende, allgemeine Grundlagenausbildung, die Basis für jegliches Sprttreiben ist, vermitteln! Kinder nicht nur sprtlich fördern, sndern auch szial erziehen! Erläuterungen zu den Regeln: 1. Kinderfußball ist kein Erwachsenenfußball! Um die Kinder für das Fußballspielen im Verein zu begeistern, muss das "Training" vm ersten Augenblick an Spaß machen. Das gelingt nur, wenn nicht Ziele, Inhalte und Methden aus dem Jugend- der Erwachsenenfußball kpiert werden, sndern eine eigene Philsphie vm Kinderfußball in die Trainingspraxis übertragen wird. Auch sllte man vn Kindern nicht Spielzüge der taktisches Verständnis des Erwachsenenfußballs erwarten und frdern. Das können und wllen sie nämlich gar nicht, denn Kinder spielen anders: sie spielen Kinderfußball! 2. Ausbildungsrientiert und nicht Ergebnisrientiert handeln! Hauptsache gewnnen, wie ist egal. Wer gewinnt bekmmt die Punkte. Man hat in der Jugendausbildung Erflg, wenn man am Ende des Jahres ben steht. Wer s denkt, redet, und handelt, hat im Kindertraining nichts verlren. Kinder sind keine Spielfiguren, sie müssen nicht in taktische Zwänge gepresst werden und sie müssen nicht gewinnen. Ihr seid für die Ausbildung der Kinder da und nicht umgekehrt! Ihr habt 9-13 Jahre Zeit, um aus
2 unseren Kindern Fußballer zu machen. Gebt unseren Kindern diese Zeit, sie werden es euch danken! 3. Spaß und Freude am Sprt fördern! Das überragende Ziel im Kinderfußball ist es, Kinder für den Fußball zu begeistern. Denn Kinder, die den Fußballsprt vn Herzen lieben, hören später nicht auf Fußball zu spielen. Ergebnisse und Tabellen sind unwichtig. Hier gilt: Individuelle Förderung der Spieler geht vr Mannschaftserflg. Ob Sieg der Niederlage, der Spaß am Fußball muss immer im Vrdergrund stehen. Das Training muss neben Lernfrtschritten vr allem Spaß bringen. 4. Kinder auf allen Psitinen spielen lassen! Es darf keine Festlegung auf Spielpsitinen geben. Nur ein vielseitig ausgebildeter junger Spieler wird ein guter Fußballer! Die Kinder müssen das Spiel auf verschiedenen Psitinen erleben! Auch auf der Trhüter-Psitin wechseln. Das bringt mehr Spaß für die Kinder und sie lernen auch wesentlich mehr, als wenn sie zu Psitinsiditen heran gezüchtet werden. 5. Alle Spieler sind gleichwertig und spielen etwa gleich viel! Jedes Kind, egal wie weit es in seiner fußballerischen Entwicklung ist, hat ein Anrecht darauf zu spielen. Alle Kinder sllten in etwa gleich viel bei Spielen/Turnieren zum Einsatz kmmen, da sie in Spielen nun mal am Besten lernen können. Wer immer nur Auswechselspieler ist, kann sich auch kaum weiter entwickeln. Spätestens ab der D-Jugend nützen einem 4-5 gute Spieler eh nichts mehr, da hier auf Grßfeld gespielt wird. Smit liegt es im größten Interesse des Vereins, dass möglichst viele Spieler gut ausgebildet werden und das können sie nur durch den Einsatz bei Spielen. Hierbei sllte man auch jedem Kind die Möglichkeit geben mal vn Anfang an zu spielen, swie jedes Kind auch mal auswechseln. 6. eine sprtartübergreifende, allgemeine Grundlagenausbildung, die Basis für jegliches Sprttreiben ist, vermitteln! Bewegungsspiele, die auf den ersten Blick mit Fußball nichts zu tun haben, bieten grundlegende Fertigkeiten, die im Kindesalter verbessert werden sllen und einer langfristigen, behutsamen Entwicklung vn Fußball-Fertigkeiten zugute kmmen werden. Getreu dem Mtt: nur wer richtig laufen kann, kann auch gut Fußball spielen.
3 7. Kinder nicht nur sprtlich fördern, sndern auch szial erziehen! Die Ausbildungsziele unserer Kinder sllten nicht nur sprtlicher Natur sein: Teamgeist, Verantwrtungsbewusstsein, Selbstständigkeit und Selbstvertrauen, Risikbereitschaft und Kreativität sind alles Tugenden, die vn den Kindern erwartet und entwickelt werden sllen. Erflgs(Ergebnis)rientiertes Handeln führt zu... Nur die Besten spielen - Leistungsschwächere verlieren schnell die Lust am Fußball und verlassen den Verein! Der Ergebnisdruck und Druck vn außen verhindert häufig das freie, kreative Spielen im Nachwuchsfußball. Instrumentalisierung der Kinder (weil der Trainer hinten zu 0 spielen will und die Kinder blzen lässt). Systematische Zerstörung ihres Talentes, Kreativität und Spielfreude (weil das Kind keine Fehler machen darf). Falsche Bewertung der Arbeit (gewinnt man, s hat man richtig ausgebildet, verliert man eine Wche später, s war alles falsch). Dadurch keine langfristige Zielsetzung möglich. Vn Spieltag zu Spieltag Training zu planen, um gerade auftretende der im Hinblick auf das kmmende Spiel Fehler zu beheben, verhindert wiederhltes, gezieltes Lernen. In Spiel und Training kmmen anstelle einer lckeren, angstfreien, vertrauensvllen und heiteren Atmsphäre viel zu ft "stressige Drucksituatinen" zwischen Trainern, Kindern und Eltern vr! Größere, kampfstärkere, früher entwickelte Kinder werden kleineren, aber fußballerisch talentierteren Spielern bevrzugt! Kinder werden zu früh in bestimmte Psitinen gepresst (Trwart, Ausputzer, Förderung vn "Psitinsiditen")! Defensiv-Taktiken aus dem Erwachsenenfußball werden kpiert - einzelne Spieler müssen ausschließlich hinten bleiben, um Gegentre zu vermeiden! Der Überzahlspieler hinten fehlt vrne, um das zu tun, was Spaß und Begeisterung im
4 Kinder- und Jugendfußball ausmacht; Tre schießen....und ist deshalb im Kinderfußball völlig falsch. Auch die Eltern sllten ihre Ansicht zum Kinderfußball nch einmal überdenken! Vielleicht hilft flgender Flyer des DFBs um sich selbst und sein Verhalten besser einschätzen zu können: Minis Merkmale vn Minis: - grßer Bewegungs- und Spieldrang - schnelle Ermüdung - hhe Beweglichkeit, schwach ausgebildete Muskulatur - geringe krdinative Eigenschaften - unterschiedliche Leistungsvraussetzungen - ausgeprägte Neugierde - geringes Knzentratinsvermögen - starke Ich-Bezgenheit - starke Orientierung am Trainer - ausgeprägte Phantasiewelt Ziele des Minikicker-Fußballs: - Kntakte zu Gleichaltrigen knüpfen und sich in eine Gruppe einfügen - Spaß und Freude am Fußballspielen erleben - Eigene Bedürfnisse und Wünsche ansprechen - Das eigene Bewegungskönnen verbessern - Ideen und Kreativität beim Erfinden neuer Bewegungen zeigen
5 - Das eigene Leistungsvermögen erprben und dabei Selbstvertrauen aufbauen - Die Persönlichkeit ganzheitlich fördern! - Vielseitige Bewegungsaufgaben anbieten! Inhalte einer Spielstunde (= Trainingseinheit): - Einstimmen (vielseitige Bewegungsschulung): - einfache Bewegungsaufgaben (Laufen, Hüpfen, Springen, Rllen ) - Spiele mit, auf und an Klein- und Grßgeräten - Spielerische Ganzkörperkräftigung - Lauf-, Fang- und Abschlagsspiele - Organisatinsfrmen: Bewegungslandschaften, Geräteparcurs. Mixed- Training: kleine Fußballspiele und gleichzeitiger Aufbau vn Bewegungslandschaften und Geräteparcurs - Hauptteil (fußballrientierte Bewegungsschulung): - Vielseitige Hinleitung zum kreativen, sicheren Umgang mit dem rllenden, hüpfenden, fliegenden Ball - Kleine Ballspiele, z.b. Abwurfspiele - Spielen mit verschiedenen Bällen - Leichte Aufgaben mit dem Ball am Fuß - Bewegungsaufgaben mit Ball und leichten Krdinatinsaufgaben - Mixed-Training: kleine Fußballspiele und gleichzeitige Aufgaben mit Ball in der anderen Hälfte (als eine Gruppe spielt Fußball, andere übt mit dem Ball) - Schluss (Fußball spielen): - Freie Fußball-Spiele in kleinen Teams auf Tre - Kleine Spielfelder (z.b. Minispielfeld, sehr gut geeignet) - Verschiedene Tre, z.b. Stangen, Matten, Kästen - Einfache Spielregeln, z.b. eindribbeln der passen statt Einwerfen - Kurze Wege zum Tr, viele Tre, viele Erflgserlebnisse schaffen! ð Zu Beginn und zwischendurch Pausen zum freien Tben machen (Tummelphase)
6 ð ð Kinder mtivieren: Das schafft ihr nie! der Sllen wir wetten? Das Training heißt bei den Minis deshalb Spielstunde, weil hier hauptsächlich gespielt werden sll. Das Trainieren vn fußballspezifischen Techniken der gar Taktiken hat hier gar nichts verlren!
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