Repräsentations-Codes
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- Eduard Graf
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1 Repräsentations-Codes Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
2 Eine sehr wesentliche Frage ist die, in welchem Repräsentationscode Schemata vorliegen. Man kann heute grob zwei Arten von Codes unterscheiden: den kognitiven Code; den perzeptuell-sensumotorischen Code. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
3 Sogenannte kognitive Schemata liegen in einem kognitiven Code vor. Ein kognitiver Code ist der Person prinzipiell repräsentierbar: sie versteht ihn, sie kann ihn in verbale Codes übersetzen und kann ihn verbal kommunizieren. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
4 Das heißt nicht, dass einer Person alle kognitiven Schemata bereits repräsentiert sind. Viele Schemata funktionieren automatisiert und an einer bewussten Verarbeitung vorbei. Sie sind der Person daher zum großen Teil nicht bewusst repräsentiert. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
5 Da das Schema aber in einem kognitiven Code vorliegt, ist es prinzipiell repräsentierbar. Es muss aber oft an einer Repräsentationsbildung gearbeitet werden; die kognitiven Konzepte müssen in sprachliche Konzepte übersetzt werden. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
6 Dies ist ein wesentlicher Aspekt der Klärungsorientierten Psychotherapie: Eine Repräsentationsbildung von kognitiven Schemata. Dabei versuchen Therapeut und Klient, die Konzepte in Sprache zu fassen, passende Begriffe oder Aussagen dafür zu finden. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
7 Dies ist im wesentlichen ein kognitiver Übersetzungsvorgang. An ihm sind aber schon auch affektive Aspekte beteiligt: konnotative Bedeutungen, persönliche Relevanzen u.ä. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
8 Es ist ein Klärungsprozess, der von den Konzepten ausgeht (und nicht von den Affekten), der auf die Konzepte fokalisiert und versucht, die Konzepte zu übersetzen. Dieser Übersetzungsprozess hat z.b. Ähnlichkeit mit Strategien der kognitiven Therapie. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
9 Neben den kognitiven Schemata gibt es jedoch Schemata ganz anderer Art. Es sind affektive Schemata. Diese Schemata liegen in einem perzeptuell-sensumotorischen Code vor. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
10 Dieser Code kann nicht unmittelbar in Sprache übersetzt werden. Die Aktivierung dieser Schemata erzeugt auch keine sprachliche Bedeutung, sondern eine gefühlte Bedeutung : die Person spürt etwas, spürt etwas Bedeutsames, einen Handlungsimpuls o.ä. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
11 Sie kann die gespürte Bedeutung jedoch meist nicht in Worte fassen; sie kann sie auch nicht kognitiv repräsentieren. Da Verstehen in der Regel ein Vorgang der kognitiven Integration ist, kann die Person oft die Impulse o.ä. auch nicht verstehen. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
12 Die Repräsentation dieser Schemata erfordert daher in der Regel zwei Schritte: Die affektive Bedeutung muss zuerst in eine kognitive Bedeutung übersetzt werden und dann in eine sprachliche Bedeutung. Daher ist die Repräsentation affektiver Schemata deutlich schwieriger als die kognitiver Schemata. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
13 Man kann annehmen, dass affektive Schemata im Gehirn rechtshemisphärisch gespeichert sind und kognitive Schemata linkshemisphärisch. Durch die Bildung einer Repräsentation wird in der linken Hemisphäre eine kognitive Repräsentation eines rechtshemisphärischen Schemas gebildet. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
14 Durch diese Repräsentation erlangt das affektive Schema Zugang zu anderen kognitiven Schemata, kann also dann mit anderen Schemata, z.b. Ressourcen-Schemata, verbunden werden. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
15 Die Repräsentationsbildung affektiver Schemata ist eine zentrale Aufgabe Klärungsorientierter Psychotherapie. In ihren diesbezüglichen Interventionsstrategien geht die Klärungsorientierte Therapie weit über die Kognitive Therapie hinaus. Prof. Dr. Rainer Sachse, IPP
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