Jahrgang: 20 November Welcher fliegt wohl am weitesten?
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- Franka Sachs
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1 Rondo-Kurier Jahrgang: 20 November 2016 Welcher fliegt wohl am weitesten? Das ist das Informationsorgan des Alters- und Pflegezentrums Rondo Safenwil für seine Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige. 1
2 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 2 Worte der Zentrumsleiterin 3 Abschied 4 Geburtstage im November 5 Personelles/Veranstaltungen 7 Gedicht Willi Lüthi 9 Zivilschutz- und Spezialitätenwoche 10 Waffeln backen unter freiem Himmel 15 Männertreff Kegeln im Freien 17 Jubilarenkonzert MG Safenwil-Walterswil 18 Portrait Jakob Siegenthaler 19 Claudio de Bartolo 21 Duo Hilfiker Frau Schmutz und Frau Staub im Restaurant Impressum 28 2
3 Liebe Leserinnen und Leser Die Farben des Herbstes? Der Herbst ist ein zweiter Frühling, wo jedes Blatt zur Blüte wird. -Albert Camus- Mit den fallenden Blättern beginnt beispielhaft die Ruhe. Sie fallen ab, die Blätter gehen in sich, schützen sich vor der Kälte, damit sie sich im Frühjahr wieder voll entfalten können. Ja, der Herbst ist wunderschön, die Farben des Waldes, das goldene Licht. Doch schwindet auch die Leichtigkeit des Seins, die im Sommer geherrscht hat, weg. Von jetzt an warm anziehen, mehr Schlaf brauchen und auch leichter depressiv gestimmt sein. Mit den Herbstblättern werden auch Kindheitserinnerungen geweckt. Wie habe ich es doch geliebt, in der farbigen Blätterpracht mit den Füssen zu scharren. Warme und farbenfrohe Herbstgrüsse aus dem Rondo. Marlis Businger, Zentrumsleiterin 3
4 Abschied Leider mussten wir im Monat Oktober von einem geschätzten Mitbewohner Abschied nehmen. Herr Heinrich Nöthiger * Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken." anonym 4
5 Geburtstage im November Frau Gertrud Suter Herr Alfred Kuhn 2. November November 1920 Frau Angela Pasinelli 23. November
6 Geburtstage im November Frau Rosmarie Furrer 23. November 1927 Frau Trudi Schärer 30. November
7 Personelles Eintritte Oktober 2016 Marijana Subasic Betül Oezarslan Pflegehelferin SRK Assistentin Gesundheit und Soziales 25-jähriges Dienstjubiläum Marianne Hilfiker Am 1. Oktober 1991 begann unsere Perle, Marianne Hilfiker, ihre Arbeit im AZ Rondo. Man stelle sich vor, sie begann als Nachtwache ohne pflegerische Ausbildung und war ganz allein (das wäre heute unvorstellbar). Nach 2 Jahren wechselte sie in die Reinigung, wo sie noch heute tätig ist. Bevor sie als vierfaches Grosi ihr Pensum auf 30% reduzierte, war sie viele Jahre Teamleiterin der Reinigung. Liebe Marianne, wir danken dir für dein 25-jähriges Engagement und deine wertvolle Unterstützung ganz herzlich und hoffen, dich noch lange bei uns zu haben. Text: Manuela Achermann/Bilder: Judith Meier 5-jähriges Dienstjubiläum Regula Schenkel Am 1. Oktober 2011 hat Frau Regula Schenkel ihre Stelle im Rondo angetreten und leistet seither Nachtdienst. Sie arbeitet zuverlässig und kompetent und übernahm auf den 1. Januar 2012 die Leitung des Nachtwache- Teams. Wir danken Frau Schenkel ganz herzlich für ihren Einsatz und hoffen, sie noch lange als unsere gute Seele auf der Nachtwache behalten zu können. Text und Bild: Judith Meier 7
8 Portrait Sandra Cavegn Ich freue mich sehr, mich Ihnen vorstellen zu können: Mein Name ist Sandra Cavegn und ich erblickte die Welt in Johannesburg (Südafrika). Bis zur meinem sechsten Lebensjahr lebte ich in Südafrika. Mit vier Jahren wurde bei mir eine Legasthenie festgestellt. Ich lebte ein Jahr in Malaysia und ging dort zur Schule. Nach einem Jahr kam ich mit meiner Familie in die Schweiz. Hier habe ich die Schule abgeschlossen. Ich habe eine Anlehre als Bäcker-Konditor und danach eine zweite Anlehre als Hauswirtschaftlerin erfolgreich abgeschlossen. Danach war ich für zwei Jahre arbeitslos. Während dieser Zeit arbeitete ich immer wieder temporär. Im Januar 2016 bis Februar 2016 habe ich den SRK Kurs absolviert. Zurzeit wohne ich in Gontenschwil mit meiner Familie und mit unserem Hund, ein Rhodesian Ridgeback, der uns viel Freude bereitet. In meiner Freizeit verbringe ich die Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie. Ein Teil meiner Freizeit verbringe ich im Fitnesscenter. Meine Hobbys sind Reisen, Musik, Backen und Laufen mit unserem Hund. Meine Zukunft sehe ich in Weiterbildung. Mein Arbeitsplatz ist im Rondo auf der 3. Etage. Sandra Cavegn Veranstaltungen Uhr Gedenkgottesdienst Uhr Salon-Ensemble Arabesque Uhr Modeschau Uhr 1. Advent 8
9 Ausflug Schläft die Katze in ihrem Körbchen tief und voll, ist das Wetter toll, und man kann etwas wagen, ohne der Katze etwas zu sagen. Wir schnüren die Schuhe und steigen ein, in das tolle Gefährt mit dem Motor, nicht zu klein. Das Auto hört nicht auf zu stottern, und wir frieren und schlottern. Endlich im Grund angekommen, sind wir alle mitgenommen. Plötzlich ändert sich das Bild mit der Fahrt der Gondelbahn, steigern wir uns in einen Höhenwahn. Vor uns die Viertausender, welche Pracht! Und das Wetter, die Sonne lacht! In der Ferne die Mattmark leuchtet und uns die Augen feuchtet. Die Fauna erwacht und beginnt zu leben, Himmelsherolde und Edelweiss, Männertreu, Enzian und viele andere Gestalten, lassen uns die Hände falten. Vor so vielen Gottesgaben, darf man nie klagen. Und dann geht man wieder Heim und kann sagen: Diese Reise war Musik mit Klang, und man ist wieder voller Tatendrang. (Willi Lüthi, ) Kreuzboden Saas Grund (Foto: aus dem Internet) 9
10 Zivilschutz-und Spezialitätenwoche In der Woche vom 19. September 23. September 2016 war es wieder so weit: Die Zivildienstler unterstützten uns in der Spezialitätenwoche zum Thema Underwägs. Während der ganzen Woche waren immer wieder mal Bewohner mit dem Roll Fiets Velo, welches von einem Zivi gefahren wurde, unterwegs. Aber erst mal der Reihe nach: Am Montag schickten wir gemeinsam mit den Bewohnern je einen Luftballon mit einer Antwortkarte auf den Weg. Ein schönes Bild, als am Nachmittag diese 50 Ballons in den blauen Himmel davonflogen. Niemand weiss, wie lange und bis wohin diese unterwegs waren. Bisher kamen nur gerade mal 3 Karten zurück. Doch bevor wir die Ballons fliegen lassen konnten, gab es eine Bewegungssequenz mit Nelly Hirter: Sie führte uns und die Bewohner zu Fuss auf die Rigi. Die Wanderung wurde dann mit einem kleinen Imbiss abgerundet. Am Dienstag gab es für die Zivilschützer vormittags eine Weiterbildung zum Thema Erste Hilfe. Am Nachmittag fand dann ein Lotto statt, welches im Zusammenhang mit dem Thema Unterwegssein von einem der Zivis gestaltet worden war. Der Mittwoch war der grosse Tag: es fand der Bewohnerausflug auf den Vierwaldstättersee statt (siehe separater Bericht). Dann am Donnerstag kamen neue Zivilschützer und diese starteten ebenfalls mit dem Erste-Hilfe-Kurs, welcher von Käthi Vogt geleitet wurde. Plötzlich fuhr am Nachmittag ein uraltes Feuerwehrauto vor dem Rondo vor. Toni Grieder, Walter Lehmann und Werner Lüscher 10
11 erklärten und zeigten uns dieses Fahrzeug, welches lange im Einsatz der Feuerwehr Safenwil unterwegs war. Heute steht dieses Fahrzeug zusammen mit anderen alten Feuerwehrsachen im alten Forsthaus in Safenwil und wird dort gehegt und gepflegt. Der Freitag begann dann mit einem Postenlauf: Es gab 5 Posten in und ums Haus zum Thema Unterwegs sein. In kleinen Gruppen oder Einzeln wurden die Bewohner jeweils von einem Zivilschützer von Posten zu Posten begleitet um gemeinsam das Lösungswort BRAVO heraus zu finden. Ein Posten war besonders beliebt: Dort wo es um die Rothacker-Kilbi ging und Büchsen zum Büchsenwerfen aufgestellt waren. Aus dem Posten entstand plötzlich ein grösserer Anlass, alle wollten Büchsen werfen und zu guter Letzt, als die Stimmung sehr ausgelassen war, wurde mit den Büchsen noch Fussball gespielt, was die Füsse hergaben. Damit ging eine erlebnisreiche Woche zu Ende. Wir danken den Zivilschützern für ihr Engagement, welches zum Erfolg dieser Woche beigetragen hatte. Text und Bilder: Tosca Lamm Zivilschutzbericht Zivilschutz zu leisten im Rondo Safenwil bedeutet: In der Ausbildung Gelerntes anzuwenden, altbekannte Gesichter wiederzusehen und neue Erfahrungen im Umgang mit Menschen zu sammeln. Das war auch wieder im 2016 der Fall. In den Tag vom bis zum konnten wir unsere Fähigkeiten als Zivilschützer Betreuer neu unter Beweis 11
12 stellen und hatten sichtlich unsere Freude daran. Ganz nach dem Motto Underwägs waren die Rondo Cafeteria und der Speisesaal geschmückt mit SBB- Kopfstützen der 1. Klasse, Wegweisern und Landkarten. Serviert wurde das Essen in einer Kondukteur- Uniform, was das Wochenthema abrundete. Unterwegs waren auch wir vom Zivilschutz, mit einem ganz speziellen Gefährt. Ein Dreiradvelo, dessen Vorbau ein bequemer Sitz bildete. Die Bewohner des Rondos konnte so einen kleinen Ausflug in die Natur geniessen und bescherte so ein breites Lächeln in so manches Gesicht. Dasselbe Resultat erzeugte ein Bilderlotto mit Sujets aus dem Alltag und fernen Reisen. Die Zischu-Gruppe bedankt sich ganz herzlich beim ganzen Team für die erlebnisreiche Zeit und freut sich schon auf das nächste Jahr. Text: Benji Hürlimann / Bilder: AZR 12
13 Zivilschutz-WK der Pflegehelfer Bericht für Donnerstag und Freitag, 22. und 23. September 2016: Der Zivilschutz, das Personal und die Bewohner freuten sich auf eine gemeinsame schöne und fröhliche Zeit. Am Donnerstagmorgen halfen die Zivilschützer bei den notwendigen Arbeiten in der Aktivierung, um alles zeitgerecht für die Bewohner vorzubereiten, sei es für den Tag oder für die spätere Weihnachtsdekoration. Am Nachmittag gab es Besuch vom Feuerwehrverein Safenwil, wo die Bewohner einen 1929er Packard mit 6.2l-Motor und drei Gängen bewundern konnten, der 1949 zum Feuerwehrwagen umfunktioniert wurde und viele Jahre lang gut diente und Feuer löschte. Nach der Besichtigung wurden die Bewohner zum Zvieri eingeladen, es gab Kaffee, Getränke und eine kleine Verpflegung. Andere Bewohner kamen in den Genuss einer Fahrt mit dem Rollstuhlvelo die kleinen Ausfahrten erfreuten die Bewohner und sie sowie die Zivilschützer hatten viel Spass dabei. Am Freitag bereitete der Zivilschutz mit Unterstützung der Aktivierung einen Postenlauf mit dem Thema «Gotthard» vor. Gemeinsam mit den Bewohnern begaben sie sich zu den verschiedenen Posten, wo kleinere Aufgaben, wie Rätsel oder Spiele gelöst, bzw. gemeistert werden mussten. Parallel dazu gab es weitere Fahrten mit dem Rollstuhlvelo und dieses wurde am Nachmittag zurück ins Alterszentrum Küttigen gebracht. Nach diesen schönen Tagen verabschiedet sich der Zivilschutz, wünscht den Bewohnern alles Gute und freut sich auf den kommenden Einsatz im nächsten Jahr. Bericht: Andreas Zwahlen / Bilder: AZR 13
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15 Waffeln backen unter freiem Himmel Für unser heutiges Vorhaben benötigen wir eine gute und langanhaltende Glut. Deshalb feuern wir bereits in der Mittagszeit die Feuerschale zünftig ein. Das Wetter ist schön und der Wind hilft uns das Feuer in Gang zu halten. Schon züngeln, nein lodern grosse Flammen aus der Feuerschale und wäre nicht gerade erst das Mittagessen vorüber, bekäme man jetzt grosse Lust eine Wurst zu bräteln. Nachdem die Glut so richtig schön glüht, legen wir das schwere Waffeleisen auf den Rost, um es so richtig heiss werden zu lassen. In der Zwischenzeit wird der vorbereitete Teig von einigen Bewohnerinnen zu Kugeln geformt. Diese kommen anschliessend in das Waffeleisen und dann heisst es aufgepasst, das Eisen nicht zu heiss werden lassen, rechtzeitig zu wenden und trotzdem soll der Teig gut durch gebacken sein. Einige Bewohner unterstützen uns mit guten Tipps aus ihrem eigenen, grossen Erfahrungsschatz. Trotzdem wird aus der ersten Teigkugel im Waffeleisen leider etwas, das eher an Holzkohle erinnert als an eine Waffel!! Aber dann gelingt es immer besser und die Waffeln werden schön goldbraun und knusprig. Unsere Bewohner, 15
16 welche im Halbkreis um das Feuer sitzen, können eine Kostprobe davon geniessen und es gibt viele Kommentare von mmhh, fein, das sind die Besten, so habe ich es in Erinnerung von früher. Und mit diesen Erinnerungen beschliessen wir den schönen Nachmittag. Text: Tosca Lamm / Bilder: Salome Lack 16
17 Männerträff Kegeln im Freien Das schöne warme Wetter kam uns auch für den Männertreff sehr entgegen. Wir planten einen Kegelnachmittag, welcher nun sogar draussen stattfinden konnte. Schmunzeln und Zurückhaltung waren die ersten Reaktionen auf unsere improvisierte Kegelbahn. Was nicht weiter verwunderlich war, da diese aus neun 1 ½-Liter Petflaschen, welche mit wenig Wasser gefüllt waren und aus einem Stoffball anstelle einer Holzkugel bestand. Nachdem die Platzierung der Kegel dann endlich zufriedenstellend war, konnte es losgehen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis alle Männer mit Eifer dabei waren und jeder versuchte, den anderen Mitspieler zu übertrumpfen. Gelang es einem der Spieler 7 oder 8 der Kegel umzuwerfen, gab es sofort Beifall. Es war ein nicht ganz ernst zu nehmender Nachmittag, denn dafür wurde zu viel geschwatzt und gelacht. Die fröhliche Stimmung hielt bis nach dem Zvieri an und die meisten Teilnehmer wollten weiterspielen, bis der erste, zweite, dritte, vierte, fünfte.gewinner feststand. Text und Bilder: Tosca Lamm 17
18 Jubilarenkonzert 9. Oktober 2016 Punkt Uhr begrüsste ich im voll besetzten Cafeteriasaal die Musikgesellschaft Safenwil-Walterswil sowie die Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Angehörigen zum diesjährigen Jahreskonzert. Ich verdankte der Musikgesellschaft ihre Bereitschaft, jedes Jahr die Hauptprobe für das Kirchenkonzert unter der Leitung von Dirigent Urs Güdel im AZ Rondo durchzuführen, um damit Bewohnerinnen und Bewohnern eine Freude zu bereiten. Die diesjährige Hauptprobe war wiederum vor allem den Jubilarinnen und Jubilaren des AZ Rondo gewidmet. Fulminant begann das Konzert mit musikalischen Geburtstagsgrüssen. Folgende Geburtstagskinder konnten nach dem ersten Teil des Konzertes ein kleines Geburtsgeschenk aus den Händen vom Richard Reck, Präsident der Musikgesellschaft, entgegennehmen: Anita Spühler, Hedwig Leder, Robert Kropf, Kurt Wyss, Annemarie Schenk, Helga Hauenstein, Heinrich Nöthiger, Gertrud Suter. Auch der Vereinsvorstand des AZ Rondo gratulierte allen Jubilarinnen und Jubilaren im Nachhinein und wünschte gute Gesundheit und alles Gute auf dem weiteren Lebensweg. Ein ganz besonderer Dank gebührte der Musikgesellschaft für die immer wiederkehrende Geburtstagsattraktion. Nach einer Stunde musikalischer Unterhaltung waren die Zuhörerinnen und Zuhörer begeistert und die Herzen waren voller Wärme, gerüstet für die kommende kältere Jahreszeit. Als Dank wurde den Musikantinnen und Musikanten am Schluss des Konzertes ein wunderbarer Apéro serviert. Bericht: Bernhard Hähni, Präsident / Bilder: Rita Schenker 18
19 Portrait Jakob Siegenthaler Ich wurde am 5. April 1927 in Kölliken geboren. Mit meiner drei Jahre älterer Schwester Dora erlebte ich eine schöne Kinder- und Jugendzeit. Unsere Kindheit wurde jedoch etwas getrübt, da unsere Mutter an einer schweren Infektion litt. Oft durchforstete ich mit meiner Schwester den nahen Wald. Unser Vater war in der Firma Bally angestellt. Jeden Tag marschierte er an seinen Arbeitsplatz. Die acht Jahre Primar- und Volksschule besuchte ich in Kölliken. Nach der obligatorischen Schulzeit begann ich meine Ausbildung als Bäcker. Nach nur einem Jahr musste ich jedoch die Lehre aus gesundheitlichen Gründen abbrechen, denn ich bekam eine Mehlallergie. Nun suchte ich eine Stelle im mechanischen Bereich. Bei dem kleinen Familienbetrieb Habegger fand ich eine neue Herausforderung. Hier wurden Motorräder, später auch Velos und Rasenmäher repariert. Hier blieb ich etwa 10 Jahre bekamen wir die Gelegenheit das kleine Velogeschäft Walter in Safenwil zu übernehmen. Weiter reparierte ich mit viel Liebe die fahrbaren Untersätze. Später führten wir auch Skis in unserem Sortiment. Mit 50 Jahren musste ich schweren Herzens mein kleines Geschäft verkaufen, denn ich hatte keinen Nachfolger. Noch einmal musste ich mich neu orientieren und fand eine Anstellung in der Migros Buchs. Hier blieb ich bis zu meiner Pensionierung. An einem Sonntag im Jahr 1946 war ich beim Frühschoppen im Restaurant Sonne in Kölliken. Eine Schar Konfirmandinnen und Konfirmanden kamen ins Lokal. Dabei stach mir gleich ein Mädchen in die Augen. Edith und ich sind der beste Beweis, es gibt wirklich die Liebe auf den ersten Blick. Die Liebe wuchs langsam, denn Edith war ja erst 16 Jahre jung. Am 5. Mai 1951 führte ich dann Edith in Kölliken vor den Traualtar wurde unser erster Sohn Willi ge- 19
20 boren, welcher leider viel zu früh, mit erst 51 Jahren, an einer heimtückischen Krankheit starb. Zwei Jahre später wurde uns Edith geschenkt und der Nachzügler Urs komplettierte 1966 die Familie. Wir wohnten in einem Haus, natürlich in Kölliken, wo ich vor allem für einen schönen, fast heiligen Rasen zuständig war. In meiner Freizeit war ich oft im Fussballclub Kölliken anzutreffen. In Sachen Fussball schwingt der Fussballclub Aarau als mein Lieblingsclub obenauf. Nach Möglichkeit besuchte ich jedes Heimspiel im Brügglifeld in Aarau. Bei der Musikgesellschaft Kölliken blies ich immer mal wieder den Marsch. Oft unternahm ich lange Spaziergänge mit meinen weissen Zwergpudeli. Mit unseren Kindern machten wir oft Wanderferien im Wallis, vor allem rund um Zermatt. Einige Male fuhren wir mit unseren drei Kindern im eigenen Auto nach Bibione (Italien). Unser jüngster Sohn hat von Geburt an eine Gehbehinderung. Im Meer konnte er sich noch etwas freier bewegen. Inzwischen sind wir glückliche Grosseltern von fünf Enkelkindern und schon bald werde ich zum zweiten Mal Urgrossvater. Zu den Enkelkindern noch eine kleine Anekdote: In Kölliken fand das alljährliche Sportfest, De schnällscht Kölliker, statt. Mit Mirco, einem meiner fünf Enkelkinder, nahm ich an diesem Wettbewerb teil. Mirco startete in der Gruppe der Pfüdis, also den ganz Kleinen. Ich nahm ihn an der Hand und rannte mit ihm so schnell ihn seine Füsschen trugen. Aber kurz vor dem Ziel übermannte mich mein Ehrgeiz und ich lief alleine ins Ziel. Meine gute Leistung wurde jedoch nicht gewertet. Heute würde mir Mirco bestimmt davonrennen! Langsam schlichen sich auch bei mir so einige Altersgebrechen ein. Meine liebe Frau pflegte mich fast bis zu ihrer Erschöpfung. Dann kam der grosse Schritt mit meinem Umzug ins Alterszentrum. Hier habe ich mich gut eingelebt, nicht zuletzt auch wegen meiner Frau Edith und meiner Tochter Edith, welche mich so oft wie möglich hier besuchen. Aber auch mein Sohn Urs und meine Grosskinder verkürzen mir hier meinen Alltag. Elisabeth Suter / Fussballbild: Internet 20
21 Claudio de Bartolo Endlich, das Warten hat ein Ende. Heute steht nämlich wieder ein spezieller Name auf dem Wochenprogramm. Die Cafeteria ist dementsprechend gut besetzt. Aber wer ist der Künstler, der diesen Aufmarsch fertigbringt? Die Gäste haben schon 30 Minuten früher als angesagt ihre Plätze eingenommen. Dies bringt wahrscheinlich nur eine Person fertig und diese Person ist niemand geringerer als CLAUDIO DE BARTOLO. Pünktlich um 15 Uhr beginnt das Konzert mit dem Lied Grüsse aus dem 7. Himmel. Beschwingt schlängelt sich Claudio zwischen den Tischen durch, kniet sich zu den Bewohnern nieder und schenkt ihnen links und rechts ein Lächeln. Bekannte und unbekanntere Lieder folgen. Die Stimmung ist angeheizt, aber es wird noch wärmer, denn mit dem nächsten Liederpaket geht es nach Bella Italia. Mit Ciao, ciao bambino, Volare und wie sie alle heissen, geht der Liedernachmittag weiter. 21
22 Wieder musikalisch in der Schweiz, wie zum Beispiel s Buure Büebli, Im Aargau send zwöi Liebi, Vo Luzärn gäge Wäggis zue oder s Ramseiers wei go grase hat er die Zuhörerschar ganz hinter sich. Die einen schunkeln miteinander, die anderen wagen sogar ein Tänzchen. Viel zu schnell springt der Minutenzeiger auf die Zahl Zwölf zu. Auch bei Claudio de Bartolo hat die Stunde nur 60 Minuten. Wenn man es in Sekunden geniesst sind es immerhin Sekunden, nur, die dauern leider auch nicht länger als nur eine Stunde! Kurz vor 16 Uhr sagt denn auch Claudio sein letztes passendes Lied Feierabend an. Aber so passend wie er es sich ausgedacht hat, ist es nicht das richtige Lied, denn dank der Charmeoffensive von Rita Schenker, allen bekannt als eine der guten Seelen in der Cafeteria, hat er noch nicht wirklich Feierabend. Rita weiss, wie man einen Mann erweichen kann. Vor Jahren hat sie ihn schon mit einem Schoggistängeli erpresst. Auch beim heutigen Konzert gelingt ihr der Bestechungsversuch. Wie wenig es doch braucht, um ihm doch noch ein Lied zu entlocken. Danke Rita für Deine Bestechung. 22
23 Aber der grössere Dank gehört trotzdem Claudio de Bartolo. Zum Schluss noch ein kleiner Trost: Nach dem Konzert ist bekanntlich vor dem Konzert. Er hat uns versprochen, dass er uns wieder einmal besuchen wird. Wer weiss, vielleicht ist das einmal schon im nächsten Jahr, wir würden uns alle freuen!!! Weitere Impressionen auf der nächsten Seite. 23
24 Der Zeiger rückt zu schnell vor, Schlussspurt ist angesagt! Bestechung mit: Text und Bilder: Elisabeth Suter, Schoggistängeli und Noten aus dem Internet 24
25 Duo Hilfiker Die Cafeteria ist bereits gut besetzt, denn heute spielt wieder einmal das Duo Hilfiker auf. Aber wie setzt sich das Duo zusammen? Adolf Hilfiker, vielen Bewohnern bereits bestens bekannt als Jerry Hill, spielt seit Jahren Klavier und erfreut damit viele Altersgenossen. Vor wenigen Jahren hat er sich eine Unterstützung gesucht. In Lisa Hilfiker, bekannt von der ehemaligen Chäsi Safenwil, hat er die geeignete Partnerin gefunden. Das einzige was sie verbindet ist der Name, sie sind aber weder verwandt noch verschwägert. Also, da passt doch der Künstlername Duo Hilfiker bestens. Pünktlich beginnt das Konzert mit Wenn der weisse Flieder wieder blüht. Virtuos tanzen die Finger von Adolf Hilfiker über die weissen und schwarzen Tasten. Lisa Hilfiker entlockt mit ihrem Geigenbogen ihrem kleinen Instrument die schönsten Töne. Einige Bewohner sitzen ruhig im Kaffee und geniessen die schwungvolle Musik wie, An den Ufern des Mexico Rivers, oder dem Schneewalzer. Andere wagen sogar ein kleines Tänzchen. Die dritte Gruppe schunkelt etwas mit. Mit dem Güggelwalzer will er sein reguläres Konzert beenden, aber irgendwie will der Güggel nicht recht. Dazu sei bemerkt, 25
26 dass Adolf Hilfiker dieses Stück einmal gehört hat und es ohne Noten zu spielen gelernt hat. Beim zweiten Anlauf klappt es schon viel besser. Der Güggel ist wieder in seinem Stall und das letzte Musikstück folgt. Mit So ein Tag, so wunderschön wie heute endet der Musiknachmittag mit Tanzeinlagen. Text und Bilder: Elisabeth Suter 26
27 Rondo-Café kurzfristig in neuen Händen Am Samstagnachmittag, 15. Oktober lief in unserem Rondo-Café alles ein bisschen anders ab. Die ganze Küchen- und Servicebelegschaft zog es an diesem schönen Herbstnachmittag nach Zofingen zur Hochzeitsfeier von Küchenchefin, Frau Kathrin Dätwyler-Böni. Dies geht natürlich nur, wenn man den Service im Café kompetent abgedeckt hat! Fast freiwillig haben sich dazu Frau Schmutz und Frau Staub gemeldet. Die beiden haben darin sofort eine Chance gewittert: einmal das ewige Putzen in den Hintergrund zu stellen und dafür die Gäste bedienen zu dürfen, das wäre toll. Sofort haben sie eine Buffetdame, Frau Danica Lamm, um Mithilfe angefragt und mit dieser Rückendeckung wagten sie den Service zu übernehmen. Na ja, zum Teil ist es ihnen ganz gut gelungen, den Putzfimmel konnten sie aber nur schwer ablegen. Jeder Gast durfte erst Platz nehmen, wenn sein Stuhl perfekt geputzt und poliert war. Jedoch mit Lappen, Staubtuch und Spucke war das schnell erledigt! Und das Herumreiffeln mit Kaffee und Kuchen machte den beiden sichtlich Spass. Mit viel Eifer und Engagement haben sie das gut gemeistert, das zeigten ihnen die freundlich gesinnten Gäste. Vielleicht, vielleicht könnte man am Arbeitstenue noch etwas ändern Text: Therese Hofer / Bilder: Danica Lamm 27
28 Impressum Rondo-Kurier Erscheint monatlich mit rund 600 Exemplaren Herausgeber Alters- und Pflegezentrum Rondo Rondoweg Safenwil Telefon Fax info@azrondo.ch Redaktion Rondo-Kurier Team Redaktionsschluss 24. Oktober 2016 Druck Sekretariat Alters- und Pflegezentrum Rondo Abonnement Bankverbindung Gratis Portoentschädigung willkommen Raiffeisenbank Safenwil IBAN Nr. CH PC-Konto
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