Fachkongress Häuser des Jugendrechts
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- Leon Schmid
- vor 8 Jahren
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1 Fachkongress Häuser des Jugendrechts Workshop 1 Akteure unter einem Dach Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 21 Bedienstete aus den Bereichen Justiz, Polizei und Jugendhilfe, die in 12 unterschiedlichen Häusern des Jugendrechts tätig sind. Ziel: Darstellung von Methoden und Ablauforganisationen in den jeweiligen Einrichtungen, um die Vorteile der gemeinsamen Liegenschaft zu nutzen; Erarbeitung weiterer Optimierungen. Methode: Vorgabe gezielter Fragen, persönliche Niederschrift einzelner Antworten (Stichworte), Bündelung vergleichbarer Antworten und Themenfelder, Erläuterung von Verständnisfragen, Erarbeitung von Überschriften zu den Themenfeldern. Fragen: Welche positiven Erfahrungen haben Sie in Bezug auf die gemeinsame räumliche Unterbringung gemacht? Was kann perspektivisch besser gemacht werden? Mit welchen Methoden und welcher Ablauforganisation werden in den jeweiligen Einrichtungen die Vorteile der gemeinsamen Liegenschaft genutzt? Welche Optimierungen gibt es, damit aus den Schnittstellen Knotenpunkte und keine Bruchstellen werden? Situationsbeschreibungen / Anregungen in komprimierter Form: Kurze Wege Schneller (persönlicher) Informationsaustausch Kurze Postwege/-zeiten (bei Bedarf von Hand zu Hand ) Jederzeitige Verfügbarkeit der Kooperationspartner Verständnis Arbeitsfelder/-abläufe der einzelnen Kooperationspartner sind bekannt Abbau von Hemmnissen durch persönliches Kennen Chance des Voneinander Lernens Qualität und Effizienz Frühzeitige Abstimmung im Einzelfall Geballtes know-how Ganzheitliche Betrachgtung
2 Positive Erfahrungen zu kurzen Wegen wurden mit deutlichem Abstand am häufigsten mitgeteilt. Aber auch zu Verständnis und Qualität und Effizienz erfolgten zahlreiche positive Rückmeldungen. Weitere Themenfelder: Rahmenbedingungen Bedeutung der Koordination im Haus Synergieeffekte bezüglich Raumnutzung (z.b. Fallkonferenz, Besprechungen, externe Veranstaltungen) Kommunikation Regelmäßiges Besprechungswesen (Regelmäßigkeit als Pflicht ) Bezüglich Moderation - verschiedene Modelle möglich (Zitat: Wechsel bei der Moderation erzeugt mehr Wir-Gefühl ) Entwicklung Klären, ob die vorhandene Kooperation durch zusätzliche Kooperationspartner erweitert werden kann, wenn entsprechender Bedarf gesehen wird Prüfung gemeinsamer Projekte oder gemeinsamer Präventionsmaßnahmen Opferorientierung Enge Kooperation auch bezüglich Opferschutz - als Vorschlag Datenschutz Entbindung von Schweigepflichten bedenken, kreative Lösungen unter Beachtung der rechtlichen Vorgaben suchen Im Rahmen der Diskussion wurden als Themen weiterhin erörtert: Möglichkeit, den Täter-Opfer-Ausgleich im Haus zu nutzen Gemeinsamer Hauseingang - ein Problem? Grundsätzliche Erfahrungen: kein Problem. Eine durchgeführte Befragung von Haus-Besuchern in Ludwigshafen ergab, dass die Behörden unterschieden wurden und keine Unklarheiten wegen eines gemeinsamen Eingangs bestanden.
3 Workshop 2 Zielbestimmung des Kooperationsmodells Inhaltliche Kongruenz oder nur politischer Wille? Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 16 Bedienstete aus den Bereichen Justiz, Polizei und Jugendhilfe, die in 12 unterschiedlichen Häusern des Jugendrechts tätig sind. Ziel: Herausarbeitung der Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation im Kontext der unterschiedlichen Rollen. Nennung der Schnittmengen zu den Aufträgen und Zuständigkeiten der Kooperationspartner. Methode: Kartenabfrage. Erarbeitung von Überschriften zu den Themenfeldern. Fragen: Was kann perspektivisch besser gemacht werden? Welche positiven Erfahrungen haben Sie in Bezug auf die gemeinsame Zielsetzung gemacht? Warum eine solche Kooperationsform? Wo sind die Schnittmengen der Aufträge und Zuständigkeiten der Kooperationspartner? Was sind die gemeinsamen Ziele und in diesem Zusammenhang die Vorteile des arbeitsteiligen Miteinanders unter einem Dach? Situationsbeschreibungen / Anregungen in komprimierter Form: Kultur der persönlichen Zusammenarbeit Steigerung von Verständnis und Vertrauen zwischen den Kooperationspartnern Gestiegene Kenntnis und Verständnis für Arbeit der anderen Institutionen Abbau von Vorurteilen durch persönlichen Kontakt Die Arbeit wird transparent Infoaustausch unmittelbar Informationsaustausch fördert kreative Lösungen Die unterschiedlichen Zielsetzungen ergänzen sich Vier Augen sehen mehr als zwei Kennenlernen der anderen Professionen in der neuen Kooperationsform Verständnis für die Aufgaben/ die Ansichten der anderen Behörden
4 Ergebnisorientiertes Handeln durch Absprache in der Sache / Ziel Ziehen an einem Strang Mehr Kommunikation innerhalb der Professionen Enge räumliche Kooperation mit JGH erreicht Vertrauen aufbauen Die Jugendhilfe muss sich öffnen Eine bereits gute Kooperationskultur wurde verbessert Umgang wird fair und herzlich Große Bedeutung und Netzwerkarbeit Respekt nach Innen und Außen Tieferes Verständnis für andere Sichtweisen Strukturelle Zusammenarbeit Zeitgleiche und somit abgestimmte Verfahrensbearbeitung Verfahrensbeschleunigung Ergebnisorientiertes Handeln durch Absprache in der Sache / Ziel Verfahrensökonomisierung Besprechungsaufwand optimieren Alle Partner ins H-Boot Justiz, JA, Polizei, Ambulante intensive Betreuung (AiB), Schule, Ausländeramt - 6 Behörden 1 Ziel/Gemeinsamkeit Arbeitsinhalte / - ziele der beteiligten Partner erkennen und am gemeinsamen Ziel ausrichten Familiengericht trotz 34 JGG Umfassender Blick > passgenaue Reaktion Gemeinsamkeit: Ermittlung der persönlichen Verhältnisse Stärkere Einbindung der JGH vor Anklage Wunsch an Politik Entscheidungen weitgehend auf die Sachbearbeiterebene verlagern Die Politik muss die Praktiker früh einbinden Gemeinsame und unterschiedliche Zielsetzungen wurden in einem offenen Prozess auf Augenhöhe erarbeitet.
5 Die unterschiedlichen Zielsetzungen werden respektiert Sich durch keinen politischen Willen bedrängen lassen Interessenvertretung Ursachen behandeln und nicht nur Symptome bearbeiten Jugendhilfe muss ihre Interessen stärker gegenüber der Politik deutlich machen Jugendhilfe muss sich mehr bündeln Eltern durch Jugendhilfe in ihrer Reaktion auf Straftaten ihrer Kinder beraten und Kompetenzen vermitteln Gut Ding will Weile haben Sich Zeit lassen Entwicklung zulassen Fachlich fundiert arbeiten kein Etikettenschwindel Gemeinsames Potenzial erkennen Zielgruppe Klarheit Klare Zielgruppendefinition Frühzeitiges Erreichen möglichst vieler jugendlicher Straftäter Grundlagen Die Einrichtung auf eine breite Basis stellen, um auch finanzielle Mittel zur Verfügung haben
6 Workshop 3 Rollenklarheit und Aufgabentreue Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 16 Bedienstete aus den Bereichen Justiz, Polizei und Jugendhilfe, vornehmlich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus Häusern des Jugendrechts/Jugendstationen. Ziel: Erfahrungsaustausch und Ideenentwicklung zur Gewährleistung der Rollen- und Aufgabentreue bei räumlich und inhaltlich eng mit einander kooperierenden Behörden/Institutionen. Methode: Kartenabfrage Fragen: Wie muss die Zusammenarbeit ausgestaltet sein, damit es dem Einzelnen in seiner Profession und mit seinem Selbstverständnis gut geht? Wie muss die Zusammenarbeit ausgestaltet werden, damit im Sinne der Ziele ein funktionierendes und funktionales miteinander möglich ist? Was muss man beachten, was muss man (voneinander) wissen? Situationsbeschreibungen / Anregungen in komprimierter Form: Aspekte positiver Zusammenarbeit Gegenseitiges Kennenlernen (Fortbildungen/Hospitationen) Optimierte Arbeitsprozesse zwischen StA und Polizei Akzeptanz der anderen Professionen Lernen am Prozess Vertrauens- und respektvolle Zusammenarbeit Konstruktive Aushandlungsprozesse Durchatmen, nicht direkt ärgern - Abbau von Vorurteilen Über den Tellerrand schauen - Kopf des anderen zerbrechen Miteinander Lösungen finden Die Menschen hinter den Professionen kennen lernen Kurze Wege und dadurch hohe Effektivität der eigenen Arbeit Lustigkeit muss auch dabei sein - zusammen feiern Das persönlichen Kennenlernen dient dem größeren Verständnis sowohl der anderen Profession als auch der anderen Einstellungen und Wertehaltung des anderen Die Nähe der Zusammenarbeit ermöglicht Einblicke in die Arbeit und damit die Fähigkeit, andere Einsichten zur Arbeit des anderen zu gewinnen Noch mehr Offenheit In Einzelfällen können zusammen bessere, schnellere Lösungen gefunden werden
7 Negativ: Es setzen sich nicht alle Parteien zusammen. Bedürfnisse und Wünsche klären. Zukünftig besser: Gemeinsames Verständnis bzgl. des Ziels Einblick/Einsicht in andere Prozesse. Neue Kultur Bessere Hintergrundinformationen und damit die Möglichkeit, individueller auf die betroffenen Jugendlichen zu reagieren Erweiterung des Horizonts durch besseres Verständnis der anderen Profession Zukünftig besser: Noch vorbehaltfreierer Umgang Zukünftig besser: Negative Vorfälle nicht generalisieren Offenheit für die Ziele und Möglichkeiten anderer Kooperation auf Augenhöhe Kennen lernen und teilweise verstehen unterschiedlicher Kulturen Darstellung von rechtlichen Grundlagen, Arbeitsmethoden, Zielen etc. Qualitätszirkelarbeit Gleichberechtigtes Miteinander Viele neue, freundliche Gesichter kennen gelernt Konzeptionelle Idee Soziale Trainings: Freie Träger zusammen mit der Polizei Konfliktmanagement bei U 14 - Prävention gemeinsam Opferperspektive beachten Konstruktive interdisziplinäre Falldiskussion Koordination notwendig Plakative Vorzeigeergebnisse sind nicht mehr Hauptziel Kontinuität Kompetenzzuwachs Steter Tropfen höhlt den Stein Alle Mitarbeiter müssen einen Umgang finden, wie man zusammen arbeitet. Der Prozess dahin ist wegen Mitarbeiterwechsel und mangelnder Führung (kein Koordinator) - schwierig Maßnahmen zur Rollenklarheit Klare Grenzziehung in Arbeitsabläufen Eigene Grenzen und Möglichkeiten nennen hohe Transparenz hinsichtlich des Datenaustausches Tür- und Angelgespräche, Tür an Tür von Polizei und StA, Datenschutzseminar Datenschutz - Experten einladen Räumliche Klarheit hilft Respektieren unterschiedlicher professioneller Herangehensweisen Zukünftig besser: Loslassen können (andere arbeiten in ihren Zuständigkeitsbereichen auch sehr gut) Gegenseitiges Verständnis durch gemeinsame Fortbildung
8 Workshop 4 Rückfallvermeidung Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 22 Bedienstete aus den Bereichen Justiz, Polizei und Jugendhilfe, vornehmlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Häusern des Jugendrechts /Jugendstationen. Ziel: Erfahrungsaustausch und Ideenentwicklung zu Konzepten und Methoden für den Umgang mit jungen Mehrfach- und Intensivtätern. Methode: Kartenabfrage Fragen: Welche Konzepte und Methoden haben sich in der Praxis bewährt? Was kann perspektivisch noch optimiert werden? Welche neuen Ideen und Konzepte gibt es zur Rückfallvermeidung? Situationsbeschreibungen/Anregungen in komprimierter Form: Soziales Umfeld - Durch Gespräche Einsicht bei den Jugendlichen wecken (Vertrauenspersonen einbinden) - Elternverantwortung einfordern, indem man die Eltern frühzeitig einbindet - Klare und verständliche Ansagen an Jugendliche und Eltern - Einbindung des sozialen Umfeldes Runder Tisch - Durchführung von Fallkonferenzen mit oder ohne den Jugendlichen - Konsequenz durch gemeinsame Erörterung aller am Erziehungsprozess Beteiligten; gleichgerichtetes Handeln Face to Face - Gemeinsames Auftreten - Einbindung Face to Face - Gespräch StA mit dem Jugendlichen über die derzeitige Situation und die möglichen Konsequenzen bei der Begehung weiterer Straftaten Frühes Kümmern
9 - Frühintervention - Intensive Erziehungsgespräche mit Ersttätern - Projekt Kurve kriegen Kurze Wege - Schneller Informationsfluss zwischen Polizei, StA und Jugendhilfe - Kurze Wege schaffen und nutzen Rechtsanwalt - Enge Einbindung eines Verteidigers vor der Hauptverhandlung Evaluation - Welchen Anteil hat die Intervention bei der Rückfallvermeidung?; wie kann man das messen? - Evaluationsbedarf in den Häusern des Jugendrechts
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