ARBEITEN ZU WEIHNACHTEN

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1 ARBEITEN ZU WEIHNACHTEN IHRE ANSPRÜCHE, RECHTE UND PFLICHTEN GERECHTIGKEIT MUSS SEIN

2 Günther Goach AK-Präsident Günther Granegger Regionalsekretär GPA-djp Damit die tausenden Beschäftigten im Handel in der Vorweihnachtszeit über die Spielregeln gut Bescheid wissen und zu ihrem Recht kommen, hat die Arbeiterkammer gemeinsam mit der Gewerkschaft der Privatangestellten-djp diesen Informationsfolder zusammengestellt. Günther Goach Präsident der Arbeiterkammer Kärnten Günther Granegger Regionalsekretär GPA-djp Kärnten

3 ARBEITEN AN EINKAUFSSAMSTAGEN VOR WEIHNACHTEN Das besagt das Gesetz An den vier Samstagen vor dem 24. Dezember dürfen die Geschäfte bis Uhr offen halten. Das sind heuer der 2.12., 9.12, und Die Regelung, dass bei Samstagsnachmittagsarbeit jeder zweite Samstag frei sein muss, gilt nicht für Einkaufssamstage vor Weihnachten. Sie können also an allen vier Samstagen eingesetzt werden. Lehrlinge sollen nach Möglichkeit nicht zu Überstunden herangezogen werden. Wie viel Ihre Arbeit wert ist Was Sie für Ihre Arbeit an den Einkaufssamstagen vor Weihnachten bekommen, hängt von Ihrer Arbeitszeiteinteilung an den übrigen Samstagen im Jahr ab. Wenn Sie von Jänner bis November öfter als einen Samstag pro Monat nach Uhr gearbeitet haben, dann bekommen Sie an den vier Einkaufssamstagen vor Weihnachten ab Uhr Überstunden mit 100 Prozent Zuschlag egal, ob Sie vollzeit-, teilzeit- oder geringfügig beschäftigt sind. In allen anderen Fällen haben Sie nur dann Anspruch auf Überstunden-Entlohnung, wenn Sie entweder die für den Tag vereinbarte Normalarbeitszeit oder die wöchentliche Normalarbeitszeit überschritten haben. Bei Lehrlingen werden die Überstunden auf Basis des niedrigsten Angestelltengehaltes (BG 2/1. Berufsjahr) berechnet. Zeitausgleich statt Geld Ist Ihnen die Freizeit wichtiger und wollen Sie deshalb Überstunden als Zeitausgleich nehmen, dann müssen Sie dies mit Ihrer Arbeitgeberin/Ihrem Arbeitgeber vorab so vereinbaren. Zwei Varianten stehen dabei zur Auswahl: 1. Sie nehmen für jede gearbeitete Stunde frei und lassen sich nur den Zuschlag auszahlen.

4 2. Sie nehmen sich für jede gearbeitete Stunde im entsprechenden Verhältnis frei. Beispiel: Für eine 100-prozentige Überstunde erhalten Sie zwei Stunden Freizeit. Achtung: Bei Variante 2 werden die gearbeiteten Überstunden bei Entgeltungsansprüchen (Krankheit, Urlaub, Abfertigung ALT) sowie bei der Sozialversicherung nicht berücksichtigt. Empfehlenswert ist deshalb die Variante 1. ARBEITEN AM WEIHNACHTS- UND SILVESTERTAG Der und fallen heuer auf einen Sonntag und die Geschäfte sind somit geschlossen. Ausnahmen gibt es nur in den Winterfremdenverkehrsgebieten (eigener Landes-Kollektivvertrag), das bedeutet absolute Freiwilligkeit für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Der Arbeitgeber muss Sie bis spätestens zwei Wochen vor dem 24. und davon informieren, dass Sie an diesen Tagen arbeiten sollen. Ist diese Mitteilung zeitgerecht zugegangen, haben Sie das Recht, binnen drei Tagen nach Zugang dieser Mitteilung die Arbeitsleistung abzulehnen. Sie dürfen wegen der Ablehnung der Arbeitsleistung nicht benachteiligt werden. ARBEITEN AM 8. DEZEMBER Der 8. Dezember ist heuer ein Freitag. Das besagt das Gesetz Die Arbeit am 8. Dezember ist freiwillig, die Chefin/ der Chef darf Sie dazu nicht zwingen! Wenn Sie am 8. Dezember frei haben wollen, brauchen Sie keinen Grund dafür anzugeben. Ihre Arbeitgeberin/Ihr Arbeitgeber muss bis 10. November Bescheid geben, ob das Geschäft am 8. Dezember geöffnet sein wird. Sie können innerhalb einer Woche nach erfolgter Mitteilung der Arbeitgeberin/dem Arbeitgeber sagen, ob Sie an diesem Tag arbeiten wollen oder nicht.

5 Wegen der Weigerung, am 8. Dezember zu arbeiten, dürfen Sie nicht benachteiligt werden. Eine Kündigung aus diesem Grund kann im Ernstfall vor Gericht angefochten werden. Angestellte und Lehrlinge dürfen an diesem Tag zwischen und Uhr folgende Arbeiten leisten: Warenverkauf, Kundenberatung bzw. Kundenbedienung und Tätigkeiten, die damit in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Vor und nach Uhr sind nur unbedingt notwendige Vor- und Abschlussarbeiten erlaubt. Wie viel die Feiertagsarbeit wert ist Ihre Arbeitgeberin/Ihr Arbeitgeber muss Ihnen für den Feiertag das laufende Entgelt (Grundgehalt, Zulagen, etc.) bezahlen egal, ob Sie arbeiten oder nicht. Arbeiten Sie auch sonst am Freitag, dann wird die Feiertagsarbeit zusätzlich zum Feiertagsentgelt mit Normalstunden abgegolten. Arbeiten Sie am 8. Dezember, obwohl Sie sonst am Freitag frei haben, dann erhalten Sie zusätzlich zum Feiertagsentgelt Überstunden mit 100 Prozent Zuschlag. Bei Lehrlingen gilt: Überstunden am Feiertag sind auf Basis des niedrigsten Angestelltengehaltes (BG 2/1. Berufsjahr) zu berechnen. Die Entlohnung für den Feiertag muss spätestens mit der Abrechnung zum 31. Jänner des Folgejahres erfolgen. Wie Ihnen der verlorene Feiertag ersetzt wird Für die Arbeit am 8. Dezember steht Ihnen neben der Bezahlung des Feiertagsentgelts und der tatsächlich geleisteten Stunden auch noch Ersatzfreizeit zu. Arbeiten Sie bis zu vier Stunden, bekommen Sie vier Stunden Zeitausgleich. Arbeiten Sie mehr als vier Stunden, bekommen Sie acht Stunden Zeitausgleich. Wann Sie sich diesen Zeitausgleich nehmen, müssen Sie mit der/dem Vorgesetzten ausmachen. Der Ersatz muss bis spätestens 31. März des Folgejahres gewährt werden.

6 Arbeiterkammer Kärnten Arbeits- und Sozialrecht Konsumentenschutz Steuerrecht Förderungen Bibliotheken kaernten.arbeiterkammer.at IMPRESSUM: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Kärnten, 9021 Klagenfurt, Bahnhofplatz 3, Foto: bartsadowski/fotolia.com, Druck: SDT/Druckbotschafter Klagenfurt, Stand: 11/2017