Europäische Trinkwasserqualität in Deutschland. oder. Deutsche Trinkwasserqualität in Europa?
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- Nicole Holzmann
- vor 6 Jahren
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1 Europäische Trinkwasserqualität in Deutschland oder Deutsche Trinkwasserqualität in Europa?
2 Die Situation esponsibility In welchen Urlaubsländern trinken die Deutschen Leitungswasser?* Hohes Vertrauen in heimisches Wasser, Skepsis im Ausland Deutsches Leitungswasser hat in der Regel eine sehr gute Qualität. Zu verdanken ist dies strengen nationalen Vorschriften und technischen Standards. In anderen Ländern der Europäischen Union ist das mitunter nicht so. Dort sollte man deshalb nicht nur darauf verzichten, Wasser aus dem Hahn zu trinken, sondern in bestimmten Fällen auch zum Zähneputzen lieber Mineralwasser benutzen. Auf den ersten Blick erstaunt das, denn die EU hat mit ihrer Trinkwasserrichtlinie aus dem Jahr 1998 die Qualität von Trinkwasser definiert. Den EU-Mitgliedsstaaten werden damit einheitliche und verbindliche Anforderungen an Trinkwasserqualität vorgegeben. Allerdings regelt die EU-Richtlinie nicht, auf welche Weise die geforderte Trinkwasserqualität erreicht werden soll. Die Umsetzung ist jedem EU-Land freigestellt. Daher gibt es unterschiedliche nationale Herangehensweisen und Anforderungen. Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande etwa verfolgen den Anspruch, dass in häuslichen Trinkwasserinstallationen keine Produkte (zum Beispiel Rohre, Armaturen) zum Einsatz kommen, die sich negativ auf die Trinkwasserqualität auswirken. Demgegenüber werden in vielen südlichen Ländern die trinkwasserhygienischen Anforderungen nicht explizit mit dem Produkt verbunden, stattdessen wird dem Wasser in der öffentlichen Wasserverteilung z. B. Chlor zugegeben, um mikrobiologische Unbedenklichkeit zu erreichen. Frankreich 35% Spanien 15% Deutschland 91% Österreich 67% Italien 24% Vor diesem Hintergrund kommt die Europäische Kommission in ihrer jüngsten Bewertung der Trinkwasserrichtlinie ( ) nicht von ungefähr zu dem Ergebnis, dass die dort getroffenen Regelungen nicht mehr angemessen seien, um die menschliche Gesundheit vor nachteiligen Einflüssen zu schützen, die sich aus der Verunreinigung von Trinkwasser ergeben. * Repräsentative GfK-Umfrage unter 500 Männern und Frauen ab 14 Jahren. Quelle: Blue Responsibility
3 Die Gefahr Die Verunreinigung des Trinkwassers findet in den meisten Fällen in der Hausinstallation statt. Rohrleitungen, die Schwermetalle ins Trinkwasser abgeben oder Bakterien und Keime, die in die Leitung gelangen und sich dort vermehren, sind häufig der berechtigte Grund zur Sorge vor schwerwiegenden Gesundheitsschäden. So können etwa Blei, Kupfer oder andere Schwermetalle, die sich aus den Leitungen lösen, Nervenstörungen, Nierenund Leberschäden oder Anämie verursachen sowie die geistige Entwicklung von Kindern stören. Bakterien im Trinkwasser können zu Magen-Darm-Erkrankungen (Durchfall, Krämpfe, Erbrechen) führen. Legionellen sind als Auslöser der Legionärskrankheit bekannt, die oftmals mit lebensbedrohlichen Lungenerkrankungen einhergeht. Die sogenannten Pseudomonaden sind entzündungsfördernde Keime, die mitunter schwerwiegende Infektionen im Organismus auslösen können. Und der Einsatz von Chlor, der diese mikrobiologischen Probleme verhindern bzw. beseitigen soll, ist nichts Anderes als den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Denn das Chlor in chloriertem Leitungswasser (Normalfall in vielen Industrienationen) erhöht bei jahrelanger Einnahme nachgewiesenermaßen die Chance, an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Chlor verhärtet außerdem Arterien, irritiert die Haut, zerstört Protein im Körper und beschleunigt Asthma, Allergien und andere Atemwegserkrankungen.
4 Das Problem Politik und Öffentlichkeit interessieren sich für das Thema Trinkwasserqualität, wenn es um die öffentliche Wasserversorgung geht, selten aber für die Gefahren auf den letzten Metern, der Wasserverteilung in Gebäuden. So verwundert es kaum, dass alle in den vergangenen 20 Jahren angestrengten Versuche zur Harmonisierung europäischer Trinkwasserhygiene-Standards scheitern konnten, ohne dass dies in Politik und Öffentlichkeit thematisiert worden wäre. Für die Trinkwasserinstallation gelten deshalb nach wie vor sehr unterschiedliche nationale Produktanforderungen. Die Produktkonformität mit diesen zahlreichen nationalen Anforderungen erfolgt den Markterfordernissen entsprechend durch nationale Zertifizierungsstellen. Der damit verbundene extrem hohe Kostenaufwand beschränkt kleine und mittlere Hersteller bei ihrer Marktbearbeitung des europäischen Binnenmarktes. In Deutschland erfolgt die Umsetzung der EU-Trinkwasserrichtlinie durch die Trinkwasserverordnung. Sie ermächtigt das Umweltbundesamt, Leitlinien und Bewertungsgrundlagen für Werkstoffe und Materialien für Produkte in Kontakt mit Trinkwasser herauszugeben, die auf Positivlisten, Prüfverfahren und Prüfwerte abstellen. Die EU-Kommission tut sich allerdings schwer, den geforderten Nachweis der stofflichen Unbedenklichkeit basierend auf einer nationalen Positivliste nicht als Handelshemmnis zu bewerten, das den freien Warenverkehr einschränkt. Mit einer solchen Bewertung stellt die EU-Kommission allerdings das Rechtsgut Freihandel über den Verbraucherund Gesundheitsschutz.
5 Die Chance Die Europäische Kommission plant derzeit eine Revision der Trinkwasserrichtlinie (98/83/EG). Damit verbindet sich die Hoffnung auf einheitliche und verantwortungsbewusste Hygieneanforderungen in Europa. Fatal wäre hingegen eine Regelung auf Basis des kleinsten gemeinsamen Nenners mit der Folge einer erzwungenen Absenkung des Anforderungsniveaus in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Gleiches gälte für den Fall der Beibehaltung des Prinzips der Verantwortung zur nationalen Umsetzung. Der Weg europäischer Hersteller, einzelne EU-Mitgliedsstaaten auf Basis ihrer eigenen nationalen Anforderungen und Verfahren auf ungehinderten Marktzugang zu verklagen, wäre vorgezeichnet. Um solche Probleme zu vermeiden muss Trinkwasserhygiene in Europa gleichförmig geregelt sein. Dazu müsste die EU-Trinkwasserrichtlinie durch eine EU-Trinkwasserverordnung ersetzt werden, die unmittelbar, verbindlich und detaillierter die notwendigen Anforderungen an Stoffe, Materialien und Produkte in Kontakt mit Trinkwasser regelt. Außerdem gehörte dazu auch eine Regelung, wie die Einhaltung dieser Anforderungen nachgewiesen und dokumentiert wird. Vorteile einer solchen verbindlichen Konkretisierung wären, europaweite Vereinheitlichung hygienischer Sicherheit von Materialien und Produkten, Erfassung aller Stoffe, Materialien und Produkte in Kontakt mit Trinkwasser, Vermeidung nationaler Umsetzungen und sehr komplexer Verfahren zur gegenseitigen Anerkennung und damit einhergehender Handelshemmnisse innerhalb der EU, Schaffung eines einfacheren und schnelleren Marktzugangs für viele KMU s innerhalb von Europa, weil unnötige Doppel- bzw. Mehrfachprüfungen anstelle von 28 Einzelverfahren in den Mitgliedsstaaten für den EU-weiten Marktzugang ausreichten.
6 Trinkwasser hat in Deutschland eine sehr gute Qualität Fragen Sie uns! Der verantwortungsbewusste Umgang mit Wasser gehört weltweit zu den wichtigsten Zielen unserer Zeit. Die deutsche Sanitärindustrie ist sich dessen bewusst und bietet vielfältige technische Lösungen, die dieser Zielsetzung und dem Anspruch einer nachhaltigen Ausrichtung gerecht werden. Unter dem Titel Blue Responsibility informiert die deutsche Sanitärindustrie über Produkte, die ihre besondere Kompetenz im Bereich nachhaltiger Sanitärlösungen dokumentieren. esponsibility Blue Responsibility ist eine Initiative der beiden Herstellerverbände VDMA Fachverband Armaturen und IndustrieForum Sanitär (IFS). VDMA Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau e.v. Fachverband Armaturen Lyoner Straße Frankfurt am Main Ansprechpartner Stefan Oberdörfer Telefon +49 (69)
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