BUND. Strategien für die Biotopvernetzung bis 2025

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1 TAGunGSbAnd BUND WILdKATZenSYMPOsIUM 2016 Strategien für die Biotopvernetzung bis 2025 Erfurt 8. Dezember 2016

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3 Prof. Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen des Wildkatzen-Symposiums, liebe Leserinnen und Leser, das Rettungsnetz Wildkatze des BUND ist seit seiner Entstehung 2004 zu einem einzigartigen Naturschutzprojekt gewachsen. Wir haben ein Netzwerk über ganz Deutschland hinweg geknüpft: ein Netzwerk aus engagierten Menschen, die sich alle für die Wildkatze, den Schutz und die Vernetzung der Wälder als Lebensräume einsetzen. Vertreter*innen von Politik, Naturschutz-, Forst, und Jagdverwaltung, Wissenschaft, haupt- und ehrenamtlichem Naturschutz und Landwirtschaft sie alle konnten wir für einen länderübergreifenden Biotopverbund für die Wildkatze und viele andere strukturgebundene Waldtierarten gewinnen. Das BUND Wildkatzen-Symposium brachte im Dezember 2016 alle Engagierten in Thüringen zusammen. Hier liegt die Wiege des Rettungsnetzes Wildkatze: Der erste grüne Korridor wurde 2007 zwischen Hainich und Thüringer Wald gepflanzt. Insofern freut es uns besonders, mit dem Symposium an den Ort zurückzukehren, an dem es begann, um gemeinsam über die Zukunft zu diskutieren. Unser Dank gilt allen Referent*innen und Teilnehmer*innen für ihre interessanten Vorträge und die anregenden Gespräche. Mit diesem Tagungsband wollen wir Ihnen alle Beiträge zur Verfügung stellen, um auf dieser Basis zusammen die nächsten Schritte zu gehen. Auf dem Weg zu einem Waldverbund von Kilometern Länge über ganz Deutschland bleibt noch viel zu tun. Der BUND wird den Austausch hierzu weiter intensiv vorantreiben, begleiten und natürlich aktiv mitgestalten. Mit besten Grüßen, Hubert Weiger Prof. Norbert Müller, Fachhochschule Erfurt - Fachgebiet Landschaftspflege & Biotopentwicklung und Beauftragter des Thüringer Landesnaturschutzbeirates für die Natura 2000 Stationen Liebe Tagungsgäste des Wildkatzen-Symposiums, liebe Leserinnen und Leser, das Grüne Zentrum der Fachhochschule Erfurt die Fakultät für Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Forstwirtschaft steht nicht nur für moderne grüne Wissenschaft, sondern auch für eine beispielhafte Verbindung von Lehre und angewandter Forschung. Mit dem BUND Thüringen besteht hier bereits seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit, insbesondere im Master-Studiengang Landschaftsarchitektur mit der Vertiefung EU Umweltrichtlinien (heute Umweltplanung und Kulturlandschaftsentwicklung ). In diesem wird zum ersten Mal in Deutschland konsequent der Tatsache Rechnung getragen, dass heute die Berufspraxis im Naturschutz in hohem Maße von internationalen Vereinbarungen wie Klimaschutz- und Biodiversitätsabkommen und Europäischen Richtlinien geprägt ist mündete diese Zusammenarbeit in der hiesigen Ansiedlung des Kompetenzzentrums Natura 2000 das erste seiner Art in Deutschland. Unter der Trägerschaft von BUND, NABU und Thüringer Umweltministerium hat es die Aufgabe, die Arbeit der in Thüringen eingerichteten zehn Natura 2000 Stationen zu koordinieren. Es ist uns deshalb auch eine besondere Freude und Ehre, dass der BUND diese wichtige übernationale Tagung zur Wildkatze auf unserem Campus ausgerichtet hat. Zum Abschluss danke ich allen, die zum Gelingen dieser Tagung an unserem Grünen Zentrum beigetragen haben. Ich wünsche den Lesern eine anregende Lektüre. Persönlich gilt mein besonderer Dank meinem Kollegen und Freund Herrn Dr. Burkhard Vogel für die langjährige Mitwirkung in unserem Studiengang und die erfolgreiche Zusammenarbeit im Thüringer Naturschutz. Mit freundlichen Grüßen, Norbert Müller 3

4 Inhaltsverzeichnis Grußwort von Anja Siegesmund, Umweltministerin Thüringen... 6 Die Europäische Wildkatze und der BUND... 8 Prof. Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender... 8 Wildkatzenschutz: Perspektiven von Politik, Wissenschaft und Naturschutz Dr. Peter Finck, Bundesamt für Naturschutz Thomas Mölich, BUND Dr. Carsten Nowak & Annika Tiesmeyer, Senckenberg Forschungsinstitut und Naturkundemuseum Frankfurt, Fachgebiet Naturschutzgenetik Dr. Burkhard Vogel, BUND Thüringen Waldvernetzung für die Wildkatze - ein Konzept mit Zukunft? Eine Podiumsdiskussion mit: - Mara Sandrini, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg Prof. Eckard Jedicke, Hochschule Geisenheim Thomas Mölich, BUND Ausblick über die Ländergrenzen: Wildkatze und Waldverbund in Österreich und der Schweiz Matthias C. Kisler, Absolvent der Universität für Bodenkultur Wien Dr. Leopold Slotta-Bachmayr, Naturschutzbund Österreich und Mitglied der Plattform Wildkatze in Österreich Dr. Darius Weber, Gutachter, Berater und Forscher im Umgang mit Wildtieren und Natur... 22

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6 Anja Siegesmund, Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz Vor mehr als zwanzig Jahren begann in Thüringen das Artenschutzprogramm Wildkatze. Daraus entstanden der Wildkatzenwegeplan und mit dem BUND-Projekt Rettungsnetz für die Wildkatze ein bundesweiter Biotopverbund. Seit zwei Jahren verbindet Deutschlands erster Wildkatzenkorridor lückenlos den Nationalpark Hainich mit dem Thüringer Wald und erschließt der bedrohten Tierart neue und sichere Lebensräume. Von der Vernetzung beider Waldbiotope profitieren auch andere heimische Tier- und Pflanzenarten. Der Verbund gilt inzwischen als eines der größten Naturschutzprojekte in Europa. Das Erfurter Symposium konnte eine positive Bilanz der Zusammenarbeit von Politik, Naturschutz, Jagd, Forst- und Landwirtschaft ziehen. Damit werden optimale Vernetzungsmaßnahmen sowie eine Raumplanung möglich, die sich an den Bedürfnissen von Natur, Tier und Mensch orientiert. Von der Nützlichkeit der Wildkatze und darüber, wie sie sich um unsere Wälder verdient macht, lässt sich übrigens schon in Alfred Brehms Tierleben nachlesen. Thüringen ist Wildkatzenland! Und dies vor allem durch die engagierte Arbeit vieler ehrenamtlicher Naturschützer. Ihnen danke ich dafür, dass die Wildkatze bei uns wieder heimisch geworden ist und dauerhaft geschützt bleibt. Mein Dank für die Durchführung des Wildkatzensymposiums 2016 gilt besonders dem BUND und dem jahrelangen erfolgreichen Einsatz für das Rettungsnetz Wildkatze. Anja Siegesmund 6

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8 Die Europäische Wildkatze und der BUND Prof. Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender Die Wildkatze und der Biotopverbund. Mehr als 30 Jahre wegweisendes Engagement des BUND Am Anfang des BUND-Wildkatzenprojekts stand eine Vision: Die Vision, dass Wildkatzen wieder durch Deutschlands Wälder streifen würden. Die Wildkatze als heimische Art sollte wieder eine Chance bekommen, in unseren Wäldern heimisch zu werden. Unabhängig von Modeerscheinungen, von Fördertöpfen und Förderprioritäten arbeitet der Verband seit mittlerweile mehr als 30 Jahren an der Umsetzung dieser Vision. Entwickelt wurde die Idee, die Wildkatze als Ureinwohnerin Deutschlands wieder zurückzuholen, zu Beginn der 1980er Jahre im BUND Naturschutz in Bayern von Hubert Weinzierl, damals Vorsitzender des BUND, und Bernhard Grzimek, Präsident der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. Seit etwa 1930 galt die Wildkatze in Bayern und Baden-Württemberg als ausgestorben. 1984, rund 50 Jahre später, wurden die ersten Wildkatzen im Steigerwald wieder ausgewildert, ab 1988 auch im Spessart. Bis zum Ende des Auswildungsprojekts 2009 konnten rund 600 Wildkatzen wieder die Wälder Bayerns erobern. Systematische Lockstockbeprobungen mit genetischen Auswertungen ab 2010 konnten Spuren der Wiederansiedelung bestätigen: Der offizielle Nachweis, dass dem BUND die Wiederauswilderung hier geglückt ist. Von Anfang an achtete der BUND Naturschutz in Bayern dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit Jäger*innen, Förster*innen und Naturschutzverwaltungen. Ein Ansatz, den wir bis heute mit voller Überzeugung und Erfolg verfolgen. Nur mit diesen entscheidenden Akteuren zusammen konnte so ein ambitioniertes Projekt gelingen. So gab es beispielsweise intensive Schulungen für Jäger, um sie für die Wildkatze zu sensibilisieren. Zu dieser Zeit war es nicht unüblich, streunende Hauskatzen in Wäldern zu schießen. In Hessen machte der BUND ebenfalls bereits in den 1980er Jahren auf die Wildkatze aufmerksam. Bis auf Sichtmeldungen und Totfunde war bis dahin kaum etwas über die Wildkatze in Hessen bekannt wiesen wir darauf hin, dass die Wildkatze v. a. durch die Jagd gefährdet ist. Die Zeiten, in denen die Jagd der Hauptmortalitätsfaktor war und nur knapp 20 Prozent der Katzen auf den Straßen überfahren wurden, sind inzwischen aber längst vorbei. Sicher war zu Beginn der 1990er vor allem eines: Man weiß noch viel zu wenig über dieses seltene, gefährdete Tier in unseren Wäldern. In Thüringen wurde deshalb zwischen 1995 und 1999 deutschlandweit das erste Telemetrieprojekt an autochthonen, also noch immer heimischen, freilebenden Wildkatzen im Nationalpark Hainich durchgeführt. Das zentrale Ergebnis: Wildkatzen setzen keine Pfote in die ausgeräumte Agrarlandschaft südlich und östlich des Hainichs und erreichen vom Hainich aus nicht den Thüringer Wald. Die Vision vom Waldverbund-Korridor zwischen Hainich und Thüringer Wald, die Thomas Mölich und Dr. Burkhard Vogel aus dieser Erkenntnis entwickelten, fand zur damaligen Zeit jedoch von vielen Seiten noch wenig Zustimmung. Der BUND hat durch sein intensives Engagement in den 1980er und 90er Jahren die Erfahrung gemacht, dass das Wiedereinbürgern ausgerotteter Tierarten eine große Herausforderung darstellt: Tiere züchten und in geeigneten Lebensräumen aussetzen, reicht nicht allein aus, um die Artenvielfalt in Deutschland zu schützen und zu fördern. Die Idee, einen Biotopverbund endlich planmäßig in die Tat umzusetzen mit der Wildkatze als Schirmart für den Waldverbund, war geboren. Dieser Waldverbund soll als Teil einer Grünen Infrastruktur der Vernetzung von Lebensräumen dienen ein raumübergreifender und nachhaltiger Ansatz für viele Tiere und Pflanzen des Waldes. Nur mit einem bundesweiten bzw. europaweiten Biotopverbund haben Flora und Fauna in der heutigen, überaus intensiv genutzten Kulturlandschaft eine Chance, insbesondere in Zeiten des Klimawandels. Aus dieser Erkenntnis heraus entstanden im BUND die Ambition und das Bewusstsein dafür, diese Idee gezielt zu entwickeln und zu fördern. Das Rettungsnetz Wildkatze des BUND Seit 2004 bündelt der BUND deshalb seine Aktivitäten unter dem Titel Rettungsnetz Wildkatze, dem zu Beginn die BUND- Landesverbände Hessen, Thüringen und Bayern angehörten. Im EU-Projekt Netze des Lebens kamen 2010 zwei weitere Landesverbände hinzu: Niedersachsen und Baden-Württemberg. Im Projekt Wildkatzensprung, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird, kamen ab November 2011 weitere fünf Landesverbände hinzu, so dass nunmehr alle Bundesländer, in denen heute mit Wildkatzenvorkommen gerechnet werden kann, gemeinsam intensiv für die Wildkatze und unsere Wälder arbeiten: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das BUND Rettungsnetz Wildkatze ruht auf drei naturschutzfachlichen Säulen: 8 Der Wildkatzenwegeplan beschreibt das große, langfristige Ziel: die Schaffung eines Waldverbundes mit einer Gesamtlänge von Kilometern über ganz Deutschland wurde dieser als planerisches Instrument für die optimale Vernetzung der Wildkatzenwälder auf wissenschaftlicher Grundlage entwickelt. In einigen Bundesländern wurde der Wildkatzenwegeplan bei den Novellierungen der Landesentwicklungspläne bereits berücksichtigt und ist nun Bestandteil der Landes- und Regionalplanung. So geschehen in Hessen und Thüringen. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen steht das bevor. Diese Entwicklung sieht der BUND als gewaltigen Schritt nach vorn, da damit alle Planungen, die den Aufbau dieses Verbundsystems schwächen, nun systematisch hinterfragt werden. Der BUND setzt sich deshalb dafür ein, dass auch die übrigen Länder den Wildkatzenwegeplan in ihre Landesentwicklungsplänen aufnehmen, um damit die Belange des Naturschutzes stärker zu berücksichtigen.

9 Die Europäische Wildkatze und der BUND Die 2. Säule des Rettungsnetzes Wildkatze ist das intensive, bundesweite Monitoring der Wildkatze zur weiteren Erforschung ihres Verhaltens und ihrer Verbreitung. Das Forschungsinstitut Senckenberg ist dabei wissenschaftlicher Partner, mit dem gemeinsam eine weltweit einzigartige Datenbank zur Wildkatze entwickelt und gefüllt wurde. Die Ergebnisse des Monitorings ermöglichten erstmals, die Größe der Bestände abzuschätzen und den Grad der Hybridisierung mit Hauskatzen zu bestimmen. Eine Vermischung von Haus- und Wildkatze spielt in Deutschland erfreulicherweise kaum eine Rolle. Darüber hinaus konnte durch die erhobenen Daten eine Trennungslinie der mittel- und südwestdeutschen Populationen belegt werden. Und wir konnten neue Vorkommensgebiete der Wildkatze z. B. in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen identifizieren. Die Datenbank wird weiter gepflegt und mit neuen Analysen gespeist. Ziel ist, damit eine Datendrehscheibe für die Wildkatze zu entwickeln, in der auch alle anderen Hinweise zur Wildkatze nach einheitlichem Standard eingearbeitet werden. Damit wird ein Monitoring über lange Zeit möglich eine Grundlage für die Naturschutzarbeit von Bund, Ländern und Naturschutzverbänden. Ausgehend vom Wildkatzenwegeplan steht darüber hinaus die Entwicklung von grünen Korridoren und Trittsteinen im Fokus des Rettungsnetzes Wildkatze. Der BUND hat bislang Korridore und Trittsteine in 23 Regionen realisiert, aufgeteilt auf fünf Bundesländer. Etwa 60 Hektar wurden dauerhaft für den Waldverbund gesichert und dabei mehr als Bäume und Sträucher gepflanzt. Die Korridorprojekte in Thüringen sind für die Wiederausbreitung der Wildkatze in neue Regionen Richtung Nordund Ostdeutschland besonders wichtig. Mitte November 2014 schloss der BUND die letzte Lücke zwischen Nationalpark Hainich und Thüringer Wald. Zusätzlich konnten in sechs Landkreisen verbesserte Strukturen für die Wildkatze geschaffen werden. In Hessen haben wir unter anderem Ausläufer des Rothaargebirges mit dem Burgwald vernetzt. In Niedersachsen verbindet inzwischen ein grüner Korridor die Wälder des Hils und des Reubergs wieder miteinander. Es gibt Trittsteinpflanzungen zwischen Ausläufern des Hildesheimer Waldes und dem Hainberg bei Schlewecke und eine Verbindung zwischen dem Hildesheimer Wald und der Leinaue bei Betheln. In Baden-Württemberg setzt der BUND die Waldvernetzung in einer landwirtschaftlich besonders intensiv genutzten Landschaft um. Im Juni 2016 wurde der erste große baden-württembergische Wildkatzenkorridor offiziell eingeweiht, der langfristig den Weg vom Schwarzwald in den Schönbuch vereinfachen soll. In Rheinland-Pfalz wächst mittlerweile ein grüner Verbindungskorridor zwischen den Waldgebieten Pfälzer Wald und Bienwald. In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verbessern wir die Lebensräume der Wildkatze durch Strukturanreicherungen in Wirtschaftswäldern mit Totholz, einem Belassen des Altbaumbestandes oder angepassten Bewirtschaftungsformen. Hier geht es großräumig um eine Vernetzung von Nordrhein-Westfalen nach Rheinland-Pfalz und westlich nach Belgien sowie zwischen Westerwald/Taunus und dem Rothaargebirge. Die Verbindung zwischen Westerwald/Taunus und Rothaargebirge ist von besonderem nationalem und internationalem Interesse, denn hier verläuft eine der Hauptverbindungsrouten für die Wildkatze zwischen zwei großen und bislang weitgehend isolierten Verbreitungsgebieten in Mittel- bzw. Westdeutschland. Mit all diesen Pilotmaßnahmen in den verschiedenen Bundesländern und Regionen konnte der BUND zeigen, dass Biotopvernetzung trotz aller Herausforderungen machbar ist und praktisch umgesetzt werden kann. Herausforderungen der Biotopvernetzung Die größte Hürde bei der Umsetzung des länderübergreifenden Biotopverbunds ist der hohe Flächendruck durch Land- und Energiewirtschaft sowie Siedlungs- oder Verkehrswegebau. Viele Regionen sind geprägt von einer intensiven land- oder forstwirtschaftlichen Nutzung mit sehr mosaikartiger Besitzstruktur. In einer solchen gewachsenen Kulturlandschaft ist die Flächenverfügbarkeit gering, der Wettbewerb um freie Flächen sehr groß und der Bodenpreis hoch. Zudem haben größere Verbundprojekte einen langen Vorlauf, so dass die Ergebnisse in der Regel erst nach vielen Jahren sichtbar werden. Das Fehlen kurzfristig sichtbarer Ergebnisse ist angesichts zeitlich fixierter Förderprogramme, wandelnder politischer Rahmenbedingungen und auch für die Motivation von haupt- und ehrenamtlich Aktiven im Naturschutz eine besondere Herausforderung. Zudem besteht keine Erfolgsgarantie. Umso mehr freut sich der BUND, wenn es doch gelingt, ein großes Korridorprojekt wie den Korridor Hainich Thüringer Wald in wenigen Jahren durch die Pflanzung sichtbar zu machen: Hier hat es von der Planung bis zur Realisierung nur 10 Jahre gedauert. Bei der Realisierung des Biotopverbunds wird jedoch eines besonders deutlich: Dem Naturschutz fehlt das geeignete Instrument ein Gegenpart zum Planfeststellungsverfahren für den Bau von Straßen u. ä. Es fehlt sowohl eine zuständige Behörde als auch verbindliche und mit Budget ausgestattete Pläne sowie ein Genehmigungsverfahren zur Lösung der oft komplizierten rechtlichen Fragen und gesellschaftlichen Probleme. Das noch am ehesten geeignete Umsetzungsinstrument, die Flurneuordnung, wird nicht zielgerichtet und koordiniert für den Aufbau überregionaler Biotopverbünde eingesetzt. Das sogenannte Greening im Rahmen der EU-Agrarförderung bietet v. a. aufgrund der fragwürdigen anrechenbaren Maßnahmen bisher keine Verbesserung für die Biotopvernetzung. Auch bei den freiwilligen Maßnahmen gibt es Hemmnisse in Form von Defiziten bei bestehenden Förder- und Umsetzungsinstrumenten zum Aufbau einer Grünen Infrastruktur. Förderprogramme können wegen ihrer Ausrichtung auf relativ kurze Projektzeiträume und wechselnde Inhalte die kontinuierliche, langwierige Entwicklung von Biotopverbünden nur ansatzweise unterstützen. 9

10 Die Europäische Wildkatze und der BUND Kein Rettungsnetz ohne Netzwerkarbeit Vor diesem komplexen Hintergrund wird umso deutlicher, wie stark die Biotopvernetzung auf ein echtes Rettungsnetz angewiesen ist: Ein Rettungsnetz in der Landschaft braucht auch ein Netzwerk von Menschen, die sich dafür einsetzen, dieses wollen und ermöglichen. Für den BUND stand dies als Anforderung fest: Wir müssen alle Akteure aus Politik, Verwaltung, Jagd, Forst, Wissenschaft u. v. m. zusammenbringen, um ein solches Generationenvorhaben realisieren zu können. Die Umsetzung jeder einzelnen Biotopverbundmaßnahme hängt unmittelbar vom erfolgreichen Dialog mit den Menschen vor Ort ab. Gute Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke entscheiden häufig über Erfolg oder Misserfolg des geplanten Biotopverbundes. Das Einbeziehen aller beteiligten Akteure ist prägend für das Rettungsnetz Wildkatze. Der Titel des BUND- Wildkatzenengagements, Rettungsnetz Wildkatze, steht damit nicht nur sinnbildlich für den deutschlandweiten Verbund an Wäldern und naturnahen Landschaften, sondern auch für die fach- und länderübergreifende Vernetzung von Menschen für ein gemeinsames Ziel. Das Rettungsnetz Wildkatze war deshalb nie ein reines Artenschutzprojekt, sondern weitaus mehr: Die Wildkatze als Leitart gibt dem leider oft schwer zu kommunizierenden und noch schwieriger in die Tat umzusetzenden Thema Biotopverbund ein Gesicht und nimmt Menschen für sich ein. Mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit zur Wildkatze als Leitart konnte ein vergleichsweise großes öffentliches Interesse für die Vernetzung von Lebensräumen geschaffen werden. Zahlreiche Maßnahmen in der Umweltbildung zielen darauf, Kinder und Jugendliche von Anfang an mit der Wildkatze vertraut zu machen. Es gibt kaum ein Wildtier in Deutschland, das auf so offene Ohren und Herzen stößt. So ist es mit dem Rettungsnetz Wildkatze auch gelungen, eine breite Basis an ehrenamtlicher Unterstützung für die Wildkatze und den Lebensraumverbund zu entwickeln und zu etablieren. Ehrenamtliches Engagement für die Wildkatze Die Bilanz des ehrenamtlichen Engagements im Rettungsnetz Wildkatze ist beeindruckend: Über 350 Freiwillige haben bei den Pflanzungen und der Pflege von grünen Korridoren tatkräftig mitgeholfen. Über 750 ehrenamtliche Lockstockbetreuer*innen sammelten und sammeln noch weiter nach wissenschaftlichen Standards bundesweit die Wildkatzenhaarproben. Damit hat der BUND mit dem Projekt Wildkatzensprung das für den Naturschutz hochaktuelle Thema Citizen Science in Deutschland entscheidend mitgeprägt. Über 100 Wildkatzenbotschafter*innen engagieren sich bundesweit in der Umweltbildung, bei Veranstaltungen, für Presseanfragen u. v. m. In ökonomische Zahlen übersetzt haben die über Ehrenamtlichen allein von 2011 bis heute fast Arbeitsstunden für die Wildkatze geleistet. Dieser Umfang, diese länderübergreifende Zusammenarbeit waren auch für den BUND als Mitmachverband im Natur- und Umweltschutz eine neue Dimension. Die Ehrenamtlichen sind mit dem Rettungsnetz verbunden, wollen sich weiter aktiv für die Wildkatze einsetzen. Die Menschen, die wir für die Wildkatze und den Biotopverbund gewonnen haben, sind auch für viele weitere Themen rund um die biologische Vielfalt zu begeistern. Ein Schatz an Engagierten, dessen sich der BUND sehr bewusst ist und den es weiter auszubauen gilt. Was ist notwendig für einen bundesweiten Biotopverbund in Deutschland? Für ein bundesweites Netz an Wäldern sind noch viele Kilometer an Waldverbund notwendig. Die Verinselung von Lebensräumen durch Zerschneidung und Verlust an strukturellen Elementen gehört zu den größten Bedrohungen für die biologische Vielfalt. Dabei besteht dringender Handlungsbedarf, denn 60 Prozent der Arten und 70 Prozent der Lebensraumtypen Deutschlands sind in einem unzureichenden oder schlechten Zustand. Fast ein Drittel der in den Roten Listen bewerteten Arten gilt als gefährdet. Ein funktionales Netz aus Grüner Infrastruktur schützt neben der Vielfalt an Arten und Biotopen auch die für uns überlebenswichtigen Ressourcen und Ökosystemleistungen. Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt hat sich zum Ziel gesetzt, die ökologische Durchlässigkeit von zerschnittenen Räumen in Deutschland bis 2020 sicherzustellen. Das kann aber nur über entsprechende Rahmenbedingungen gelingen: Ein bundesweiter Ansatz zur Schaffung neuer Lebensräume und der Vernetzung der verbliebenen natürlichen oder naturnahen Flächen ist unumgänglich. Für diese Grüne Infrastruktur muss ein bundesweites Instrument geschaffen werden, das analog dem Bundesverkehrswegeplan mit finanziellen Mitteln ausgestattet sowie vom Bundestag verabschiedet wird. Die Umsetzung der Grünen Infrastruktur muss verpflichtend in bestehende Planungen integriert und die notwendigen Flächen für einen Lückenschluss müssen bereitgestellt werden, bspw. durch ein Verkaufsmoratorium öffentlicher Flächen im Besitz des Bundes und der Länder. Mit dem Wildkatzenwegeplan und korrespondierenden Verbundkonzepten des Bundesamtes für Naturschutz stehen hoch entwickelte Grundlagen für den Verbund von Waldlebensräumen zur Verfügung. Zudem muss das Bundesprogramm Wiedervernetzung fortgeschrieben und vor allem auch umgesetzt werden. 10 Das Rückgrat des Biotopverbunds sind die Reste natürlicher Flächen, wie sie in Nationalparks, Kerngebieten von Biosphärenreservaten, Naturschutzgebieten oder Natura-2000-Gebieten zu finden sind. Bedingt durch Anzahl, Größe

11 Die Europäische Wildkatze und der BUND und Verteilung der Schutzgebiete können in diesen jedoch lediglich 30 bis 40 Prozent der heimischen Arten dauerhaft überleben. Um einem Großteil der heimischen Fauna und Flora eine Zukunft zu ermöglichen, spielt daher auch die Qualität der Landschaft außerhalb von Schutzgebieten eine entscheidende Rolle. Für den Erfolg entscheidend sind ein konsequenter Schutz der Fläche, der Erhalt und die Schaffung einer strukturreichen Land- und Forstwirtschaft sowie die Ausweisung neuer großflächiger Schutzgebiete. Natura 2000 ist eines der größten Schutzgebietssysteme der Welt und steht unter großem Druck. Die Umsetzung von Natura 2000 erfolgt in vielen Bundesländern nur schleppend, wie die aktuellen Vertragsverletzungsverfahren zeigen. Das Ergebnis der EU-weiten Evaluierungsstudie zum Fitness-Check macht klar: Die EU-Vogelschutz- und die Fauna-Flora- Habitat-Richtlinie sind wirksam, effizient, notwendig und modern, doch es mangelt an der konsequenten Umsetzung und Finanzierung! Wir freuen uns daher sehr über die Entscheidung der EU-Kommission vom Dezember 2016, an den Richtlinien des Schutzgebietsnetzes festzuhalten und dessen Umsetzung und Vollzug zu stärken. Auch hinsichtlich der Sicherung von Naturwäldern und Wildnis besteht Handlungsbedarf. Bei der Ausweisung der Naturwälder sind erst 1,9 Prozent der Waldfläche erreicht anstelle der in der Nationalen Biodiversitätsstrategie angestrebten fünf Prozent bis Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt hat zudem das Ziel ausgewiesen, auf zwei Prozent der deutschen Landesfläche bis zum Jahr 2020 großflächige Wildnisgebiete zu etablieren. Derzeit sind wir jedoch erst bei 0,6 Prozent. Der BUND sieht deshalb in folgenden Punkten klaren Handlungsbedarf: Das Bundeskonzept Grüne Infrastruktur gibt die Richtung vor, nun gilt es die bestehenden Konzepte und Strategien in die Praxis umzusetzen. Dafür braucht es Flächen, bspw. durch ein Verkaufs-Moratorium für alle öffentlichen Flächen, um diese für den Biotopverbund zu sichern. Flächen außerhalb der Verbundsysteme sollen als Tauschflächen genutzt werden. Zudem muss der immense Flächenverbrauch gestoppt werden. Um bestehenden Zerschneidungen entgegenzuwirken, ist der Bau von Grünbrücken unumgänglich. Um das Ziel zu erreichen, auf zwei Prozent der deutschen Landesfläche bis zum Jahr 2020 großflächige Wildnisgebiete zu etablieren, muss die Bundesregierung auch Bundesflächen außerhalb des Nationalen Naturerbes einer dauerhaften Wildnisentwicklung überlassen und hierfür entsprechende Konzepte entwickeln. Als Bestandteil einer modernen, multifunktionalen Forstwirtschaft sind mindestens 10 Prozent der öffentlichen Wälder dauerhaft und rechtlich verbindlich ihrer natürlichen Entwicklung zu überlassen (Naturwälder). Auf der gesamten Waldfläche sollten bis 2020 mindestens fünf Prozent erreicht werden, mittelfristig 10 Prozent. Diese Naturwälder sind mindestens zur Hälfte in Form von großen, zusammenhängenden Gebieten auszuweisen. Flächen von mindestens Hektar, möglichst einigen 1.000, sollen angestrebt werden. Nur wenn keine geeigneten größeren Flächen gegeben sind, können in Ausnahmefällen Mindestflächen von 200 Hektar Fläche akzeptiert werden. Die andere Hälfte soll als kleinere Naturwaldreservate in Form von Trittsteinen von mindestens 0,5 Hektar Fläche und als Vernetzungsbänder ausgewiesen werden. Im Privatwald soll dieses Ziel durch Förderung auf freiwilliger Basis nach und nach erreicht werden. Bund und Länder sollen Finanzmittel für Förderung oder andere Möglichkeiten wie Ausgleichszahlungen und Flächentausche für entsprechende Anreize zur Verfügung stellen. Ökologische Mindeststandards der Waldbewirtschaftung ( Gute fachliche Praxis in der Forstwirtschaft ), orientiert an einer ökologisch verträglichen Waldbewirtschaftung, müssen definiert und verbindlich in allen Waldgesetzen verankert werden. Hierzu zählen der Schutz von Waldboden und Biotopbäumen ebenso wie ein Kahlschlagverbot und die Förderung standortheimischer Laubbäume sowie die aktive Pflege strukturreicher Waldsäume. Die besondere Gemeinwohlverpflichtung der öffentlichen Wälder ist durch entsprechende gesetzliche Regelungen im Bundeswaldgesetz rechtlich verbindlich abzusichern. Bund und Länder müssen sich für die Umsetzung von Natura 2000 einsetzen und das zu befürchtende Aufweichen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie nach 2018 verhindern sowie neben der GAP-Reform die Naturschutzfinanzierung dauerhaft verbessern. Hier bedarf es einer Unterstützung der Länder seitens des Bundes. Die EU-Agrarsubventionen müssen endlich spürbar an ökologische Dienstleistungen der Landwirtschaft geknüpft werden. Das Greening leistet in seiner bisherigen Gestaltung keinen Beitrag zur Biodiversität und Biotopverbund. Hier muss gelten: Öffentliche Mittel nur für öffentliche Leistungen. Und es braucht dringend Förder- und Umsetzungsinstrumente, die der zeitintensiven und kontinuierlichen Entwicklung von Biotopverbünden Rechnung tragen. Es bleibt für alle Beteiligten Politik, Behörden, Verbände, aktive Naturschützer, Landwirte, Jäger und Förster noch viel zu tun, zu diskutieren und auszuhandeln. Die Notwendigkeit der Wiedervernetzung von Lebensräumen steigt aber mit jedem versiegelten Quadratmeter, mit jedem Straßenkilometer. Die Aufgabe für alle, die sich für den Schutz der Natur einsetzen, besteht darin, eine konsistente, langfristige und wirkungsvolle Strategie zu erarbeiten und dann auch umzusetzen, um einen nationalen und internationalen Biotopverbund Realität werden zu lassen für die Wildkatze als Stellvertreterin des Waldes, für Flora und Fauna der offenen und feuchten Lebensräume und nicht zuletzt auch für uns Menschen, um uns nicht unserer eigenen Lebensgrundlagen zu berauben. 11

12 Wildkatzenschutz: Perspektiven von Politik, Wissenschaft und Naturschutz Dr. Peter Finck, Bundesamt für Naturschutz Biotopverbund in Deutschland Beiträge des Bundes zur Umsetzung Die Aufgabe zur Verwirklichung eines länderübergreifenden Biotopverbundes wurde 2002 im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) gesetzlich verankert. Das BNatSchG verpflichtet die Länder zur Umsetzung eines Biotopverbundes auf mindestens 10 % der Landesfläche. Bereits 2003 verständigten sich die Länderfachbehörden für Naturschutz und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) auf gemeinsame naturschutzfachliche Kriterien zur Umsetzung des Biotopverbundes (BURKHARDT et al. 2003, 2004). In der Folge wurde im Auftrag des BfN ein bundesweites Fachkonzept entwickelt, das 2010 publiziert wurde (FUCHS et al. 2010). Das Fachkonzept identifiziert geeignete Kernflächen für den länderübergreifenden Biotopverbund und zeigt das Potenzial für national und international bedeutsame Verbundachsen auf (Abb. 1). Dies erfolgt gesondert für offenlandgeprägten Feucht- und Trockenlebensraumkomplexe sowie für Wald- und Fließgewässerlebensräume. Dabei gingen in das Konzept zum Waldbiotopverbund auch Überlegungen der Naturschutzverbände ein, wie z.b. der Wildkatzenwegeplan des BUND (VOGEL et al. 2009). Der Bund leistet mit weitere Programmen und Konzepten seinen Beitrag zur Verwirklichung des länderübergreifenden Biotopverbundes. Hierzu gehört das 2012 beschlossene Bundesprogramm Wiedervernetzung zur Umsetzung von Wiedervernetzungsmaßnahmen wie z.b. Grünbrücken an Bundesfernstraßen, das im Februar 2017 vom Bundeskabinett beschlossene Bundesprogramm Blaues Band zum Aufbau eines Biotopverbundes entlang der Bundeswasserstraßen sowie das Bundeskonzept Grüne Infrastruktur, das im ersten Halbjahr 2017 vorgelegt werden soll. Das Bundeskonzept Grüne Infrastruktur stellt ein räumlich übergreifendes, informelles Gesamtkonzept dar, mit dessen Hilfe bestehende Fachkonzepte und Leitbilder des Naturschutzes in bundesrelevante Planungsprozesse einfließen sollen. Darüber hinaus unterstützt der Bund die Umsetzung von konkreten Biotopverbundmaßnahmen im Rahmen seiner Förderprogramme wie dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt, dem Förderprogramm Chance.natur (Naturschutzgroßprojekte), Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben sowie im Rahmen der Verbändeförderung. Waldkulisse (CORINE LANDCOVER) Europäische Vogelschutzgebiete für Zielarten des Biotopverbundes (SPA) Flächen für den Biotopverbund (FBV) mit länderübergreifender Bedeutung Waldachsen ergänzende Achsen für Großsäuger Feuchtachsen Trockenachsen Grünes Band Quelle: Bundesamt für Naturschutz 2016 nach Fuchs et al. 2010; Umweltbundesamt 2015/Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2015 (CORINE Land Cover - CLC 2012); Geobasisdaten: GeoBasis-DE/BKG 2015 Stand der Daten: Nur das Grüne Band existiert bereits als länderübergreifende Verbindungsachse in der Natur. Andere Achsen müssen in der Zukunft noch realisiert werden. Ausführliche Quelle: Fuchs, D.; Hänel, K.; Lipski, A.; Reich, M.; Finck, P. und Riecken, U. (Bearb.) (2010): Länderübergreifender Biotopverbung in Deutschland: Grundlagen und Fachkonzept. Bundesamt für Naturschutz. Naturschutz und Biologische Vielfalt 96. Münster. Abbildung 1 Geeignete Flächen und Verbindungsachsen für einen länderübergreifenden Biotopverbund 12 Burkhardt, R., Baier, H., Bendzko, U., Bierhals, E., Finck, P., Jenemann, K., Liegl, A., Mast, R., Mirbach, E., Nagler, A., Pardey, A., Riecken, U., Sachteleben, J., Schneider, A., Szekely, S., Ullrich, K., Van Hengel, U. & Zeltner, U. (2003): Naturschutzfachliche Kriterien zur Umsetzung des 3 BNatSchG Biotopverbund. Natur und Landschaft 78 (9/10): Burkhardt, R. et al. (2004): Empfehlungen zur Umsetzung des 3 BNatSchG Biotopverbund. Naturschutz und Biologische Vielfalt 2, 84 S. Fuchs, D., Hänel, K., Lipski, A., Reich, M., Finck, P. & Riecken, U. (2010): Länderübergreifender Biotopverbund in Deutschland Grundlagen und Fachkonzept. Naturschutz und Biologische Vielfalt 96, 191 Seiten + Kartenband. Vogel, B., Mölich, T. & Klar, N. (2009): Der Wildkatzenwegeplan Ein strategisches Instrument des Naturschutz Naturschutz und Landschaftsplanung 41 (11):

13 Wildkatzenschutz: Perspektiven von Politik, Wissenschaft und Naturschutz Thomas Mölich & Dr. Friederike Scholz BUND Vom Brückenschlag Hainich-Thüringer Wald zum deutschlandweiten Biotopverbund. Das Rettungsnetz Wildkatze Was in den Neunzigerjahren als Projektidee in Thüringen begann, ist mittlerweile eine fast deutschlandweite Initiative geworden das Rettungsnetz Wildkatze fiel der Startschuss für das Artenschutzprogramm für die Wildkatze im Freistaat Thüringen, gefördert vom Land Thüringen, der Deutschen Umwelthilfe und vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND). Dabei wurde schnell eins klar: Wir wissen viel zu wenig über die Wildkatze. In den nächsten drei Jahren folgten umfangreiche Telemetrieuntersuchungen an autochthonen Wildkatzen im Nationalpark Hainich. Dabei zeigte sich deutlich, dass sich die Wildkatzen nahezu ausschließlich im Wald und auf direkt angrenzenden deckungsreichen Offenlandbereichen aufhielten. Die ausgeräumte Agrarlandschaft im Umfeld des Nationalparks wurde vollständig gemieden. Damit war auch geklärt, warum die Wildkatzen bis dahin noch nicht in den nahen Thüringer Wald vordringen konnten: beide Waldgebiete waren durch deckungsarme Agrarflächen weitgehend voneinander isoliert, Wanderungsmöglichkeiten für die Wildkatze kaum vorhanden. Die Vision eines großräumigen Waldverbundes mit der Wildkatze als Zielart nahm Gestalt an die Geburtsstunde des Rettungsnetz Wildkatze. Als Konsequenz daraus starteten die BUND-Landesverbänden Bayern, Hessen und Thüringen mit Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und die Zoologische Gesellschaft Frankfurtim Jahr 2004 das Projekt Ein Rettungsnetz für die Wildkatze. Mit dem Wildkatzenwegeplan ( schuf der BUND in diesem Projekt die konzeptionelle Grundlage für die deutschlandweite Waldvernetzung. Wegweisend war auch die Umsetzung des deutschlandweit ersten Wildkatzenkorridors zwischen Hainich und Thüringer Wald in Auf dem 1200 m langen und 50 m breiten Korridor wurden Bäume gepflanzt, die beiden Waldgebiete so wieder miteinander verbunden. Basis dieses Erfolgs und aller folgenden Korridorumsetzungen war der enge Dialog mit allen Nutzergruppen und Behörden. Die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit als wichtige Säule des Wildkatzenschutzes und Waldverbunds wurde stetig ausgebaut. Dies mündete 2010 in das von der EU und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte LIFE-Kommunikationsprojekt Netze des Lebens, an dem sich bereits fünf BUND-Landesverbände beteiligten. Neben umfangreichen Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit wurden in den drei Jahren Projektlaufzeit auch weitere Korridore geschaffen. Eine neue Dimension nahm die Wildkatzenarbeit des BUND ab 2011 an: In diesem Jahr startete das Projekt Wildkatzensprung mit zehn beteiligten BUND Landesverbänden und einem Finanzvolumen von mehreren Millionen Euro. Fördermittelgeber des in Bausteinen noch immer laufenden Projektes ist das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Fachliche Schwerpunkte sind die Umsetzung von mehreren pilothaften Korridoren in fünf Bundesländern und ein umfangreiches Genmonitoring der Wildkatze in allen Bundesländern mit Wildkatzenvorkommen. Weitere Säulen des Projekts sind die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Aufbau eines Freiwilligennetzwerkes. Durch die erfolgreiche Umsetzung von Korridoren unter verschiedensten Voraussetzungen vor Ort, konnte bereits ein reicher Erfahrungsschatz hinsichtlich praktischer Biotopvernetzung gewonnen werden. Mit Hilfe des Genmonitorings sollen Fragestellungen hinsichtlich möglicher Hybridisierung, Folgen der Landschaftszerschneidung auf den Genpool und weitere landschaftsgenetische Aspekte beantwortet werden. Darüber hinaus konnten über das Monitoring mittels Lockstöcken in vielen Gebieten erstmals Wildkatzen nachgewiesen werden, so z.b. in mehreren Regionen Bayerns und in Sachsen. Partner des BUND ist dabei das Senckenberg-Institut für Naturforschung in Gelnhausen. Die Proben wurden dabei größtenteils von freiwilligen Helfern gesammelt, andere Menschen halfen bei den Korridorpflanzungen oder unterstützen den BUND als Wildkatzenbotschafter bei der Öffentlichkeitsarbeit. Die Bilanz von mittlerweile über zwölf Jahren intensiver BUND-Projektarbeit zu Wildkatze und Waldverbund ist eine Erfolgsgeschichte: Es wurden in fünf Bundesländern über 20 Korridore geschaffen, dabei wurden auf einer Gesamtfläche von fast 60 ha über Bäume und Büsche gepflanzt. An aufgestellten Lockstöcken wurden bei insgesamt fast Kontrollen Haarproben gesammelt. Dabei konnten Wildkatzennachweise von 740 verschiedenen Wildkatzen erbracht werden ein weltweit einzigartiger Datenschatz. Rund Freiwillige betreuten bisher die Lockstöcke, halfen bei der Pflanzung von Korridoren oder leisteten als Wildkatzenbotschafter Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit. Neben den großen, überregionalen Projekten führten die BUND-Landesverbände auch viele kleinräumigere Projekte durch. Diese Zahlen sind jedoch nicht nur eine reine Zwischenbilanz, sondern vor allem eines: Eine Bestätigung und Motivation fürs Weitermachen! Denn noch ist der deutschlandweite Waldverbund nicht umgesetzt. Es liegt noch ein weiter Weg vor uns. 13

14 Wildkatzenschutz: Perspektiven von Politik, Wissenschaft und Naturschutz Dr. Carsten Nowak & Annika Tiesmeyer, Senckenberg Forschungsinstitut und Naturkundemuseum Frankfurt, Fachgebiet Naturschutzgenetik Wie wild ist die Wildkatze? Forschungsergebnisse des größten Genscreenings einer wildlebenden Säugetierart Seit gut zehn Jahren werden Wildkatzen in Deutschland mittels der Lockstockmethode genetisch erfasst. Im Rahmen des BUND-Projektes Wildkatzensprung wurden zwischen 2011 und 2014 auf 16 standardisierten Kernflächen von 225 km² Größe mit dieser Methode mehrere tausend Haarproben gesammelt. Hierfür wurden jeweils 50 Lockstöcke pro Kernfläche in den Wintermonaten in wöchentlichen Abständen aufhinterlassene Haarproben abgesucht. Ziel dieser umfangreichen, weltweit wohl einmaligen, genetischen Wildtiererfassung war neben der Ermittlung von regionalen Bestandsdichten insbesondere die Bestimmung des Grades an genetischer Isolation von einzelnen Vorkommensschwerpunkten der Art. Die mehr als durchgeführten Lockstockkontrollen führten zu Wildkatzen-Nachweisen. Interessanterweise unterscheidet sich der Nachweiserfolg deutlich zwischen den einzelnen Erfassungsjahren. Im Erfassungsjahr 2011/12 war Wahrscheinlichkeit, Wildkatzen nachzuweisen, beinahe fünfmal höher als im darauffolgenden Winter, was anhand der deutlichen milderen klimatischen Bedingungen in 2011/12 erklärbar ist. Die Haarproben von Wildkatzen wurden anhand der Bestimmung des genetischen Fingerabdrucks 740 Individuen zugeordnet. Aus den Fang- und Wiederfangraten einzelner Individuen konnten regional sehr unterschiedliche Populationsdichteabschätzungen ermitteltwerden (Abb.1). Während südlichere Regionen wie in Nordbayern noch eher dünn besiedelt sind, konnten in den Kernvorkommen, z.b. Eifel, Hunsrück und Solling, sehr hohe Dichten ermittelt werden. Diese Ergebnisse decken sich gut mit vorherigen Erhebungen und Experteneinschätzungen und bestätigen die hohe Bedeutung dieser Kernlebensräume für den langfristigen Arterhalt. Nachweise von Wild- und Hauskatzen an übereinstimmenden oder nahe beieinanderliegenden Lockstöcken bestätigen, dass sie sich in ihrer Raumnutzung teilweise überschneiden, insbesondere in Siedlungsnähe. Erstaunlicherweise wurden mithilfe hochsensitiver SNP- und Mikrosatellitenmarker bei nur etwa 3 % aller untersuchten Wildkatzen messbare genetische Anteile von Hauskatzen ermittelt, was ein beruhigendes Ergebnis darstellt und zeigt, dass die Art auch langfristig in vom Menschen dominierten Lebensräumen persistieren kann. Ebenfalls interessant ist der Befund, dass es innerhalb der bekannten, genetisch deutlich voneinander unterscheidbaren westlichen und mitteldeutschen Population nur geringe genetische Differenzierungen gibt. Dies lässt darauf schließen, dass Wildkatzen eine größere Ausbreitungstendenz in unserer stark fragmentierten Kulturlandschaft zeigen, als bislang vermutet wurde. Aktuell werden weitere Untersuchungen anhand des einmaligen genetischen Datensatzes durchgeführt, die ökologische sowie landschaftsgenetische Aspekte betreffen. Die Erkenntnisse sollen zukünftig wichtige Informationen zur Naturschutz- und Landschaftsplanung liefern. 14 Abbildung 1 Populationsdichteabschätzungen mithilfe der R-Anwendung SECR (spatially explicit capture recapture) Die Dichteabschätzungen beruhen jeweils auf dem aktuellsten Erfassungjahr pro Untersuchungsgebiet. Berücksichtigt wurden ausschließlich Untersuchungsgebiete mit einer ausreichenden individuellen Wiederfangrate. Abbildung 2 Ermittelte Populationsstruktur von Wildkatzen in Deutschland (Structure software). Dargestellt ist die durchschnittliche Zugehörigkeit zu genetischen Clustern (Pop_1 bis Pop_7) pro Untersuchungsgebiet.

15 Wildkatzenschutz: Perspektiven von Politik, Wissenschaft und Naturschutz Dr. Burkhard Vogel, BUND Thüringen km Grüne Infrastruktur Die Wildkatze als Zielart für den Waldbiotopverbund Landschaftsfragmentierung ist eine Hauptursache für den Verlust Biologischer Vielfalt. In Deutschland gibt es keine Waldgebiete über 100 km 2 ohne gravierende Fragmentierung mehr. Für Arten wie die Wildkatze werden Wälder zu Lebensrauminseln in der Kulturlandschaft. Bereits wenige hundert Meter breite Agrarflächen hindern die Tiere, in benachbarte Lebensräume zu wechseln. Heute leben Wildkatzen in teilweise stark isolierten Vorkommen. Deshalb hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Projekt Rettungsnetz Wildkatze das Ziel, Waldgebiete so miteinander zu vernetzen, dass sich Wildkatze und andere Arten wieder ausbreiten. Die Wildkatze wurde als Zielart ausgewählt, weil sie die Ansprüche vieler waldgebundener Arten in Hinblick auf einen Waldverbund integriert: Charakterart naturnaher, störungsarmer Waldgebiete. reagiert sensibel auf die Fragmentierung von Waldlebensräumen. Flächenanspruch der Wildkatze entspricht der Maßstabsebene, auf der ein Biotopverbund für Waldlebensräume umzusetzen ist. Wildkatze ist ein europäisches Faunenelement. Deutschland liegt im Zentrum ihres Verbreitungsareals und trägt für den Erhalt dieser Art eine besondere Verantwortung. Naturnahe Wälder mit ausreichender Vernetzung sind nicht nur für die Wildkatze Voraussetzung zum Überleben. Sie garantieren, dass auch eine Vielzahl anderer Arten hiervon profitieren. Wildkatze ist ausgesprochener Sympathieträger. Als Instrument für die Wiedervernetzung von Waldlebensräumen hat der BUND den Wildkatzenwegeplan als Fachplanung für die Zielart Wildkatze entwickelt. Mit einem Habitatmodell der Wildkatze wurden alle potentiellen Wildkatzenlebensräume in Deutschland mit einer Fläche von mehr als 500 km 2 rechnerisch ermittelt. Durch die Kombination des Habitatmodells mit einer Cost-Distance-Analyse wurden die günstigsten Verbindungskorridore zwischen allen besiedelten Wildkatzengebieten und potentiellen Lebensräumen in Deutschland berechnet. Das Ergebnis ist eine Karte vernetzter Wildkatzenlebensräume in Deutschland mit einer Gesamtlänge von ca km. Die Relevanz der vorgeschlagenen Korridore für die Ausbreitung der Wildkatze wird durch die statistische Häufung von Totfunden entlang potentieller Korridorachsen bestätigt. Die wissenschaftlich ermittelte Fachplanung ist im Internet unter interaktiv verfügbar. Sie gibt Verantwortlichen bei Bund, Ländern und Kommunen die Möglichkeit, ihre Planungen in eine abgestimmte Strategie zu integrieren, welche die Vernetzung von Waldlebensräumen in Deutschland zum Ziel hat. Ein Netzwerk von km Waldkorridore erscheint als eine utopische Größenordnung. Bezogen auf die Fläche der Bundesrepublik Deutschland bzw. die Waldfläche in Deutschland relativiert sich die Zahl. Bei einer durchschnittlichen Korridorbreite von 50 m ergibt sich ein Flächenbedarf von km 2. Das entspricht ungefähr 0,3 % der Fläche der Bundesrepublik und 0,9 % der Waldfläche in Deutschland. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Korridornetzwerk nicht komplett neu geschaffen werden muss. Bei der Cost-Distance- Analyse orientieren sich die berechneten Verbindungsachsen an vorhandenen Strukturelementen in der Landschaft. In vielen Fällen kann durch das Schließen von Lücken ein durchgehender Verbund zwischen vorhandenen Lebensräumen geschaffen werden. Ein wichtiges Instrument zur Umsetzung des Wegeplanes können die Flächenpools sein. Wenn diese an strategischen Stellen konzentriert werden, kann der Lückenschluss im Netzwerk beschleunigt werden. Beispielhaft für die Umsetzung von Waldkorridoren ist der Wildkatzenkorridor zwischen dem Nationalpark Hainich und dem Naturpark Thüringer Wald. Durch die innovative Verknüpfung von Maßnahmen der Flurneuordnung mit der Bündelung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in Zusammenhang mit dem Straßenbau ist der Lückenschluss in zwei jeweils ca. ein Kilometer langen Teilabschnitten gelungen und eine durchgehende Verbindung zwischen beiden Großschutzgebieten geschaffen worden. Lockstockuntersuchungen belegen die Funktionsfähigkeit als Wanderkorridor für Wildkatzen. Inzwischen bildet er das Rückgrat einer großräumigen Verbundachse, welche vom Nationalpark Harz über den Nationalpark Hainich bis zum Thüringer Wald reicht und sich über die Rhön bis in die Laubwaldgebiete Bayerns fortsetzt. Die Finanzierbarkeit des hier vorgeschlagenen bundesweiten Wegenetzes ist gegeben, da die notwendigen Finanzmittel im Vergleich zu Investitionen in die graue Infrastruktur vergleichsweise gering sind. Für den Aufbau eines ein Kilometer langen und ca. 50 m breiten Korridors ist inklusive Flächenankauf und kompletter Bepflanzung eine Investitionssumme von ca Euro zu veranschlagen. Die Durchschnittskosten für einen Kilometer Autobahn sind mit 12 Mio. Euro rund vierzig mal so hoch. Die flächendeckende Wiedervernetzung von Waldlebensräumen in Deutschland erfordert: die Integration des Wildkatenwegeplans in die Raumplanung, wie es bereits in einigen Bundesländern erfolgt ist die Einführung des Planfeststellungsverfahrens Biotopverbund als eigenständiges Verwaltungsverfahren für den Aufbau der Grünen Infrastruktur das Planungsinstrument eines rechtsverbindlichen Bundesnetzplan Biotopverbund zur Umsetzung des nationalen Biotopverbundes mit entsprechenden Finanzmitteln. 15

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17 Podiumsdiskussion: Waldvernetzung für die Wildkatze ein Konzept mit Zukunft? Input Mara Sandrini, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg Trotz gewisser Anpassungsfähigkeit: die Wildkatze benötigt langfristig geschützte Wanderkorridore Untersuchungen aus den letzten zehn Jahren belegen, dass Wildkatzen auch in überwiegend offenland- und agrargeprägten Landschaften, sowie in intensiv genutzten Kulturlandschaften vorkommen (Streif et al 2016, Jerosch & Götz 2014, Lozano 2010) und erfolgreich reproduzieren (Götz 2015) können. Wildkatzen zeigen sich demnach in der Nutzung ihres Lebensraumes wie auch ihrer Transithabitate als teilweise anpassungsfähiger als in der Vergangenheit angenommen. Jedoch müssen dafür ausschlaggebende Faktoren wie ausreichend Deckung und Nahrung im Habitat vorhanden sein (Streif et al 2016, Lozano 2003). Ein Beispiel für die Anpassungsfähigkeit der Wildkatze ist die Wiederbesiedlung der Oberrheinebene nach 100 Jahren Absenz. Diese Region zeichnet sich durch eine hohe Siedlungs- und Straßendichte sowie intensive landwirtschaftliche Nutzung und stark verinselte Waldflächen aus. Einige ältere Studien folgerten daher, dass die waldgebundene Wildkatze diese Landschaft wahrscheinlich nicht wiederbesiedeln wird. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) führte in dieser Region umfassende Untersuchungen zu Vorkommen und Lebensraum der dortigen Wildkatzen durch. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Wildkatze von Vorkommen der französischen Vogesen über den Rhein in die Wälder der Rheinauen ausgebreitet hat (Würstlin et al 2016). Zudem lässt sich seit 2014 eine Ausbereitungstendenz der Wildkatzenpopulationen der deutschen Rheinauenwälder über die stark anthropogen genutzte Rheinebene hinweg in Richtung Schwarzwald erkennen (Streif et al 2016). Die Wildkatzen nutzen zum Durchqueren dieser Landschaft Strukturen wie beispielsweise schmale Gehölzstreifen, die von intensiv genutzten Agrarflächen umgeben waren. Aufgrund dieser Anpassungsfähigkeit an kulturlandschaftliche Gegebenheiten wird die Wildkatze als Zielart für den Biotopverbund naturnaher Waldlandschaften sowie Grünbrücken teilweise in Frage gestellt (Heckes 2016). Tatsächlich scheint es sinnvoll, für die Prüfung gewisser raumplanerischer Vorhaben weniger mobile, spezialisiertere Arten für eine konsistente Argumentation zusätzlich heranzuziehen. Zwar ist es der Wildkatze bei ausreichender Deckung momentan stellenweise noch möglich, die Kulturlandschaft zu durchwandern und geeignete Habitate zu erschließen, jedoch breitet sich der urbane Raum stetig aus. Neben dem Bau neuer Straßen und der Ausweisung neuer Industriegebiete bestehen im Südwesten Deutschlands keine Bestrebungen, Infrastruktur rückzubauen. Die für Transithabitate essentiell wichtigen Deckungsstrukturen fallen auf landwirtschaftlichen Flächen stetig weg. Und obwohl Wildkatzen die Ausbreitung teilweise auch über größere Straßen hinweg gelingt, gilt der Straßentod als eine der Hauptgefährdungsursache dieser Art (Birlenbach K. & Klar N. 2009). Die Wildkatze stellt demnach trotz ihrer unterschätzten Anpassungsfähigkeit eine passende Zielart für den Wald-Biotopverbund dar. Jedoch sollten auch die Ansprüche anderer waldgebundener Arten in Konzeptionen stark miteinbezogen werden. Bei der Konzeption und der Gestaltung neuer Korridore geht es um den Erhalt eines Ist-Zustandes. Für die Bewahrung der landschaftlichen Durchlässigkeit muss für den Wegfall bestehender Korridor ein Ausgleich erfolgen. Zudem sollten bestimmte Wildtier-Korridore gesetzlich geschützt werden, um sie in Planungsvorhaben miteinbeziehen zu müssen. Birlenbach K. & Klar N. (2009): Aktionsplan Wildkatze. In: Zukunft der Wildkatze in Deutschland - Ergebnisse des Internationalen Wildkatzen-Symposiums 2008 in Wiesenfelden und Aktionsplan. Fremuth W., Wachendörfer V., Weinzierl H. (Hrsg.). Erich Schmidt Verlag. Götz M. (2015): Die Säugetierarten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie im Land Sachsen-Anhalt,Wildkatze (Felis silvestris silvestris, Schreber, 1777). In: Kommission LS-AuE (ed) Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Heckes (2016): Bilanzierung MAQ-gerechter Querungshilfen bei Straßenausbauvorhaben, Ermittlung des Anteils an Vermeidung und an Kompensation für großräumig wandernde Säuger. Ökologisches Gutachten im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Jerosch S., Götz M. (2014): Populationsdynamik und Migrationsmuster von Wildkatzen im Verbundlebensraum Südharz, Kyffhäuser, Hainleite, Hohe Schrecke/Finne und Ziegelrodaer Forst Lozano J., Virgós E., Malo A., Huertas D., Casanovas J. (2003): Importance of scrub-pastureland mosaics for wild living cats occurrence in a Mediterranean area: implications for the conservation of the wildcat (Felis silvestris). Biodiversity and Conservation 12 Lozano J. (2010): Habitat use by European wildcats (Felis silvestris) in central Spain: What is the relative importance of forest variables? Animal Biodiversity and Conservation Streif, S., Kohnen, A., Kraft, S., Veith, S., Wilhelm, C., Sandrini, M., Würstlin, S., Suchant, R. (2016). Die Wildkatze (Felis s. silvestris) in den Rheinauen und am Kaiserstuhl. Raum-Zeit-Verhalten der Wildkatze in einer intensiv genutzten Kulturlandschaft. Projektbericht, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden- Württemberg, Freiburg. Würstlin, S., Segelbacher, G., Streif, S., Kohnen, A. (2016): Crossing the Rhine: a potential barrier to wildcat (Felis s. silvestris) movement? Conservation Genetics 17 17

18 Podiumsdiskussion: Waldvernetzung für die Wildkatze ein Konzept mit Zukunft? Input Prof. Eckard Jedicke, Hochschule Geisenheim Die Wildkatze als Botschafterin für naturnahe Wälder und Wildnis Biotopverbund für die Wildkatze da drängt sich der Gedanke an Wanderkorridore von Waldgebiet zu Waldgebiete an, welcher der Zielart das Überwinden ausgeräumter Agrarlandschaften erleichtert. Aber Biotopverbund braucht noch wichtiger starke Knoten im Netz: naturnahe Wälder als dauerhafte Lebensräume, in denen sich die Wildkatze reproduzieren kann, und das in großräumig miteinander in genetischem Austausch stehenden Populationen, damit eine langfristige Überlebensfähigkeit gesichert ist. Die Frage, wie geeignete Waldlebensräume für die Wildkatze und weitere Ziele des Naturschutzes gestaltet sein müssen, ist ein altes Konfliktthema mit der Forstwirtschaft. Als Erfinder der Nachhaltigkeit, so die Eigensicht vieler Forstleute, gewährleistet die wirtschaftliche Nutzung des Waldes im Kielwasser die Erhaltung der Biodiversität. Schließlich sei die biologische Vielfalt im Wald so ausgeprägt, gerade weil der Wald genutzt werde: Erst durch forstliche Nutzung habe sich das entwickelt, was mit Lebensraumtypen und Anhang-Arten der FFH- und Vogelschutzrichtlinie heute zu schützen ist. Doch dieses ist eine einseitige Sicht. Wer sich einmal mit Totholz besiedelnden Organismen, etwa den xylobionten Käfern, Moosen, Flechten und Pilzen, beschäftigt hat, stellt fest, dass im Wirtschaftswald etwas Entscheidendes weitgehend fehlt: alte, sukzessive alternde und zusammenbrechende Waldbestände. Sieht man sich die natürlicherweise erreichte Altersspanne der wichtigsten Baumarten an, so wird deutlich, dass die Säge ganz grob mehr als die Hälfte des natürlichen Baumalters im wahrsten Sinne des Wortes abschneidet. Auf diese Alters- und Zerfallsphase sind aber viele der genannten Arten insbesondere Urwald-Reliktarten essenziell angewiesen. Fehlt der tote Baum(bestand), so können sie nicht existieren. Unbestreitbar ist dieses Wissen auch in der Forstwirtschaft angekommen und sie bemüht sich um mehr absterbende und tote Bäume im Wirtschaftswald. Aber das genügt noch nicht: Gut begründet hat die Bundesregierung in ihrer nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt 2007 für das Zieljahr 2020 einen Anteil der Waldfläche von 5 % natürlicher Waldentwicklung (NWE) festgelegt. Erreicht sind bundesweit 1,9 % (Stand: 2013). Es bleibt also noch viel zu tun. Gleichzeitig bedarf das Ziel einer naturnäheren Waldbewirtschaftung mit standortheimischen Baumarten, gemischtaltrigen und gegenüber dem Klimawandel robusteren, aus verschiedenen Baumarten aufgebauten Wäldern einer engagierteren Umsetzung. Unbestreitbar gehört eine Mindestausstattung als Alt- und Totholz im Sinne eines engmaschigen Biotopverbunds dazu. Die Wildkatze ist eine wichtige Zielart, die stellvertretend für artenreiche Lebensgemeinschaften (Biozönosen) vielfältiger Wälder steht. Deshalb ist sie so wichtig als Botschafterin für naturnahe Wälder und Wildnis. Denn höhlenreiche Altbäume, Totholz-Verhaue, gemischtartige und altrige Waldbestände bieten mit ihrem Strukturreichtum nicht nur der Wildkatze einen optimalen Lebensraum, sondern einer artenreichen waldtypischen Lebensgemeinschaft insgesamt. Waldnutzung auf 100 % der Fläche kann diese Diversität nicht erhalten. Es ist auch nicht zulässig, die Forderung nach Wildnis gegen Aspekte des Klimaschutzes auszuspielen denn CO 2 wird durch Kaskadennutzung langlebiger Holzprodukte nicht zwingend in höchstem Maße gespeichert. Ungenutzte Wälder können dasoberund unterirdisch mindestens ebenso. Hier lohnt es, die Forschung genauer zu befragen. Wir benötigen Vielfalt von nachhaltiger (die Ziele des Biodiversitätserhalts einschließender) Holznutzung auf dem größten Teil der Waldfläche über die Integration ungenutzter Bäume im ansonsten genutzten Bestand bis hin zu 5 % natürlicher Waldentwicklung. Die Wildkatze als Zielart hilft uns, diese Vielfalt in das Denken und Handeln von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft hineinzutragen. Dafür engagiert sich übrigens auch eine große Zahl von Forstleuten, die Welt ist nicht schwarzweiß! 18

19 Podiumsdiskussion: Waldvernetzung für die Wildkatze ein Konzept mit Zukunft? Input Thomas Mölich, BUND Thüringen Biotopverbund für und mit der Wildkatze Unsere Wälder gehören zu den ursprünglichsten heimischen Lebensräumen überhaupt. Sie können eine Vielzahl an Arten beherbergen und erfüllen wichtige Ökosystemfunktionen. Jedenfalls in der Theorie denn die Realität sieht oft anders aus. Struktur- und artenarme Baumplantagen statt naturnahe Wälder prägen oftmals immer noch das Bild. Darüber hinaus zerschneiden Straßen, Siedlungen und Ackerflächendie meisten Wälder, was zu einer Verinselung vieler Waldgebiete geführt hat. Für waldgebundene Arten bedeutet das einen massiven Verlust an Lebensraumqualität. Insbesondere wenig mobile oder auf Totholz angewiesene Arten, darunter viele xylobionte Käfer, Pilze und Flechten, aber beispielsweise auch einige Specht-und Fledermausarten sind davon betroffen und dementsprechend vielerorts nur noch auf der Roten Liste zu finden. Viele dieser Arten haben keine Lobby, sind klein und unscheinbar, gehören aber mindestens genauso selbstverständlich zum Ökosystem Wald wie die uns geläufigen Arten wie Baummarder, Luchs und Schwarzstorch. Und wie die Wildkatze. Für die Wildkatze sind strukturreiche, naturnahe Wälder ebenfalls wichtiger Lebensraum. Insbesondere für die erfolgreiche Reproduktion sind störungsarme Waldgebiete mit einem hohen Anteil an Totholz, umgefallenen Wurzeltellern und anderen Versteckmöglichkeiten von großer Bedeutung. Wildkatzen sind hochgradig auf Deckung angewiesen bewegt sie sich auf der Jagd oder auf Wanderungen im Offenland, dann stets entlang von Gehölzstrukturen, Uferböschungen und anderen Leitstrukturen. Alle Untersuchungen zeigen, dass völlig ausgeräumte Landschaften ohne jede Deckung stark gemieden werden. Wenn sich Wildkatzen im deckungsreichen Offenland ansiedeln, so sind im weiteren Umkreis stets größere Waldgebiete mit Wildkatzen-Quellpopulationen zu finden. Die Wildkatze ist auf den Waldverbund angewiesen. Der Waldverbund muss dabei mehrere Elemente einschließen, die ergänzend zusammen eine Durchlässigkeit der Landschaft bewirken: Kernelemente wie große Waldgebiete mit stabilen Wildkatzenvorkommen, Trittsteine wie beispielsweise größere Feldgehölze, die bei passender Umgebung auch als Lebensraum dienen können und lineare Verbindungselementen wie Korridore, Hecken oder Böschungen, die bei Wanderungen Deckung bieten. Diese Lebensraumansprüche teilt die Wildkatze mit vielen waldgebundenen Arten. Das macht sie zu einer idealen Zielart für den Biotopverbund mit Schwerpunkt Waldvernetzung. Darüber hinaus lässt sich das eher sperrige Thema Biotopverbund mit einer attraktiven Tierart wie der Wildkatze auch der breiten Öffentlichkeit näherbringen. Für die praktische Umsetzung von Biotopverbundmaßnahmen sind der gute Dialog und die Kommunikation mit den Landnutzern und Anwohnern unabdingbar. Die Wildkatze ist für sehr viele Menschen positiv besetzt, der theoretische Hintergrund und die Notwendigkeit zur Waldvernetzung lassen sich an ihrem Beispiel lebensnah und greifbar vermitteln und so Unterstützung generieren. Mit dem Wildkatzenwegeplan liegt eine wichtige konzeptionelle Grundlage für die praktische Waldvernetzung in Deutschland vor. Die weitere Umsetzung des Wildkatzenwegeplans durch die Schaffung von Waldkorridoren wird auch in Zukunft ein wichtiger Schwerpunkt der Naturschutzarbeit des BUND sein. Gleichzeitig gilt es, den Wildkatzenwegeplan in allen Bundesländern in die Raumplanung zu integrieren. Das Engagement von behördlicher Seite für die Schaffung von Biotopverbund muss deutlich verstärkt werden. Das Bundeskonzept Grüne Infrastruktur liegt jetzt vor, nun müssen auch die geeigneten Werkzeuge bereitgestellt werden, die bestehenden Konzepte in der Fläche umzusetzen. Mit der weiteren Umsetzung des Bundesprogramms Wiedervernetzung zum Grünbrückenbau, der Förderung von Wildnis- und Naturwaldgebieten, einer naturnahen Forstwirtschaft und gutem Schutzgebietsmanagements kann der Waldverbund ebenfalls gestärkt werden. Eine besondere Rolle kommt auch der Landwirtschaft zu: Durch Schaffung und Erhalt von Hecken, Brachen, Feldgehölzen und anderen Elementen in der Agrarlandschaft wird ebenfalls ein wichtiger Beitrag für den Biotopverbund geleistet. Die Gestaltung der EU-Agrarsubventionen muss dem in Zukunft noch viel stärker Rechnung tragen. 19

20 Ausblick über die Ländergrenzen: Wildkatze und Waldverbund in Österreich und der Schweiz Matthias C. Kisler, Absolvent der Universität für Bodenkultur Wien Die Wildkatze in der Oberrheinischen Tiefebene. Aktiv- und Ruheverhalten in einem stark genutzten Naherholungsgebiet Nachdem die Wildkatze in Baden-Württemberg fast ein Jahrhundert als verschollen galt, lieferten 2006 und 2007 zwei Totfunde im Raum Breisach sowie eine anschließende Lockstockbeprobung der anschließenden Rheinauen erstmals genetische Hinweise auf eine Wiederausbreitung der Art. Das Projekt Raum-Zeit-Verhalten von Wildkatzen in der Rheinebene der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) untersuchte zwischen 2010 und 2015 die Habitatnutzung von 21 mit GPS-VHF-Halsbandsendern ausgestatteten Wildkatzen, um die Auswirkungen der stark genutzten und zerschnittenen Landschaft auf die als störungsempfindlich geltende Art zu bewerten. Ausreichend vorhandene Deckungsstrukturen und ungestörte Tagesruheplätze können eine ausgleichende Wirkung in stark genutzten Gebieten haben. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden die Daten von 5 Tieren in den Rheinauen südlich von Breisach hinsichtlich ihrer Raumnutzung während Aktiv- und Ruhephasen untersucht. Aus logistischen Gründen beschränken sich die Untersuchungen auf die Daten des Sommerhalbjahres. In einem ersten Schritt wurde anhand von Beschleunigungsdaten (Acc-Daten) aus den Halsbandsendern die Lage von Tagesruheplätzen ermittelt und in Bezug zu Deckungsstrukturen entlang häufig genutzter Wege gesetzt. Anschließend wurden Präferenzen nach verschiedenen Habitattypen untersucht. Zur Ermittlung der Tagesruheplätze wurde ein Schwellenwert berechnet, der die Acc-Daten automatisch nach Aktivitätsund Ruhedaten trennen soll. Dazu wurden zwei Hauskatzen mit Halsbandsendern ausgestattet und bei verschiedenen Verhaltensweisen gefilmt. Der anschließende visuelle Abgleich der Aufnahmen mit den jeweiligen Acc-Daten ermöglicht eine Zuordnung von Ruhe- und Aktivitätsverhalten,. Die Ergebnisse wurden in einem Testdatensatz zusammengefasst und mittels eines Klassifikationsbaummodells weiter ausgewertet. Ergebnis ist ein Schwellenwert, der mit einer Treffsicherheit von 88,9 % zwischen Ruhe- und Aktivitätsverhalten unterscheidet. Die Verknüpfung des Schwellenwerts mit den GPS-Daten der besenderten Tiere ermöglicht die Identifikation der Lage von Ruheplätzen im Untersuchungsgebiet. Um zu untersuchen, wie sich die Freizeitnutzung in den Rheinauen auf die Wahl der Tagesruheplätze der dort lebenden Wildkatzen auswirkt, wurden entlang der erschlossenen Wege Vegetationskartierungen durchgeführt. Entlang einer Strecke von 70 km wurde der potentielle Reizraum aufgenommen, jene Fläche, innerhalb derer von Menschen ausgesendete visuelle Reize vom Tier wahrgenommen werden. Der ermittelte Reizraum wurde anschließend mit den erhobenen Ruheplätzen in Beziehung gesetzt. Die Auswertungen liefern keinen signifikanten Nachweis für eine Meidung des potentiellen Reizraums während Aktiv- oder Ruhephasen innerhalb des aufgenommenen Gebiets. 57 % der Ruheplätze lagen im Nahbereich von <50m zum Wegnetz. Allerdings fanden sich höhere Dichten an GPS-Ortungen in Bereichen, die aufgrund von Zugangsbeschränkungen nicht bearbeitet werden Konnten (Sand- und Kieswerke, Truppenübungsplätze). Ein Unterschied nach Tageszeiten (Tag, Nacht, Dämmerung) konnte nicht nachgewiesen werden. Nachgewiesen werden konnte hingegen eine deutliche Präferenz für Waldflächen während Ruhephasen, wobei krautige und gemischte Vegetation gegenüber rein verholzten Bereichen bevorzugt wurde. Dabei zeigen sich teils gravierende geschlechtsspezifische Unterschiede. Während weibliche Wildkatzen nahezu ausschließlich an das Waldinnere gebunden sind ( %), nutzen männliche Tiere bevorzugt Gehölzstreifen und Industrieflächen und beziehen auch Offenlandflächen in ihr Streifgebiet ein (62-68 % während Aktivphasen, 26 % während Ruhephasen). Zu ähnlichen Ergebnissen kommt das Forschungsprojekt der FVA, insbesondere die starke Anpassung an Wald und Waldrandbereiche bei gleichzeitiger Nutzung von Industrieflächen, Brachen und Ackerland, sofern ausreichend Deckungsstrukturen vorhanden sind. Beide Studien beschreiben außerdem die hohe Verkehrsmortalität in der Rheinebene. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit legen nahe, dass in Bezug auf die Habitatwahl von Wildkatzen zwischen Aktiv- und Ruhephase unterschieden sowie geschlechtsspezifische Unterschiede berücksichtigt werden müssen. Die Schwellenwertmethode erweist sich hierfür als zuverlässiges und vielseitig einsetzbares Instrument. Für die praktische Anwendung ist eine Evaluierung anhand einer größeren Stichprobe sowie eine Ausweitung auf zusätzliche Verhaltenskategorien zu empfehlen. Für eine vollständige Bewertung von Störeinflüssen durch Freizeitnutzung sind zusätzliche Parameter wie Lärm, Besucheraufkommen sowie jahreszeitliche Unterschiede heranzuziehen. 20 Kisler, M. (2014). Anwendung von dreidimensionalen Beschleunigungssensoren in Funkhalsbändern zur Beschreibung von Ruheplätzen europäischer Wildkatzen (Felis s. silvestris, Schreber 1777) in der Oberrheinischen Tiefebene. Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft. Wien, Universität für Bodenkultur. Streif, S., Kohnen, A., Kraft, S., Veith, S., Wilhelm, C., Sandrini, M., et al. (2016). Die Wildkatze (Felis s. silvestris) in den Rheinauen und am Kaiserstuhl - Raum-Zeit- Verhalten der Wildkatze in einer intensiv genutzten Kulturlandschaft. Projektbericht, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Freiburg.

21 Ausblick über die Ländergrenzen: Wildkatze und Waldverbund in Österreich und der Schweiz Dr. Leopold Slotta-Bachmayr, Naturschutzbund Österreich und Mitglied der Plattform Wildkatze in Österreich Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris, SCHREBER, 1777) in Österreich Aktuell gilt die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) in Österreich als ausgestorben oder verschollen. Ehemals war sie in den Klimagunstlagen weit verbreitet und Nachweise der Art lagen bis dahin aus weiten Teilen Österreichs vor. Am längsten überlebten die Wildkatzen in Kärnten und in der südlichen Steiermark. Hier kam die Wildkatze bis nach dem 2. Weltkrieg vor (Bauer 2001). Nach den 1950er Jahren gab es nur sporadische Meldungen, die sich vermutlich auf aus Nachbarpopulationen zugewanderte Tiere bezogen. Bis 2005 gab es keinen Nachweis für ein ansässiges reproduzierendes Vorkommen in Österreich (Spitzenberger 2005). Mit der Gründung der Koordinations- und Meldestelle im Jahr 2009, die alle Wildkatzenmeldungen in Österreich sammelt und bewertet, sowie der Plattform Wildkatze, einer Arbeitsgemeinschaft aus Naturschutzorganisationen, Jägerschaft und Zoos wurden die Bemühungen um die Wildkatze wieder intensiviert und die fachlichen Grundlagen zum Schutz der Wildkatze in Österreich in Form eines Aktionsplans erarbeitet (Slotta-Bachmayr et al. 2012). Die Abbildung links zeigt die Verteilung der Nachweise in den unterschiedlichen Kategorien sowie die Lage der verschiedenen Lockstockprojekte in Österreich. Die meisten Beobachtungen stammen aus Niederösterreich (siehe dazu Friembichler et al und Slotta-Bachmayr et al. 2016). Hier liegen Nachweise (C1) sowohl aus dem Norden des Bundeslandes als auch aus der Wachau vor. Nur in den Lockstockflächen im Nationalpark Thayatal und in der Wachau konnten Wildkatzen festgestellt werden. Aus dem Bundesland Kärnten gibt es sowohl einen Nachweis aus dem Bereich der österreichisch/italienischen Grenze als auch vom Südrand der Alpen. Besonders rund um den Fundort in Spittal gibt es einige Hinweise, die durch weitere Meldungen im Bereich der Grenze zu Slowenien ergänzt werden. In Oberösterreich konnte ein wahrscheinlicher Hinweis (C2) im Norden erbracht werden. Hier wird ein Zusammenhang mit der sich ausbreitenden Population im bayerischen Wald vermutet. Aus den Bundesländern Burgenland und Tirol liegen zwischen 2012 und 2015 jeweils zwei Beobachtungen vor. Ein möglicher Hinweis (C3) stammt aus dem Nord- und einer aus dem Südburgenland. Bemerkenswert ist ein Nachweis (C1) der Wildkatze aus dem Tiroler Paznauntal auf einer Seehöhe von ca m. Damit handelt es sich um den höchsten Wildkatzennachweis in Österreich. In der Steiermark konnte ein wahrscheinlicher Hinweis (C2) im Umfeld der Stadt Graz erbracht werden. Reproduktionsnachweise oder Hinweise darauf sind kaum vorhanden. Es gibt aus der Kärntner Goldeckgruppe vom August 2012 ein Foto einer jungen Katze, dass von einem Experten als Wildkatze bestimmt wurde (Alter ca. 6 Monate, Lapini briefl.). Dazu kommt, dass nach einer Untersuchung im Nationalpark Thayatal zwischen Herbst 2007 und Frühjahr 2008 anhand von genetischen Analysen mindestens vier verschiedene Wildkatzenindividuen nachgewiesen werden konnten (Übl & Mölich 2010). Das allein ist kein Beweis einer reproduzierenden Population, gibt allerdings einen Hinweise darauf, dass sich im Bereich des Nationalparks Thayatal mehrere Individuen aufgehalten haben. Nach Analyse der vorliegenden Beobachtungen wäre für Österreich eine kleine Wildkatzenpopulation möglich, die möglicherweise leicht zunimmt. Basierend auf diesen Befunden und unter Einbeziehung verschiedener Gefährdungsfaktoren (Abschuss wildfarbiger Hauskatzen, Krankheitsübertragung von Hauskatzen, Zerschneidung der Lebensräume und Hybridisierung mit Hauskatzen) und der Zuwanderungsmöglichkeit aus den Nachbarländern lässt sich der Gefährdungsstatus der Europäischen Wildkatze in Österreich aktuell mit vom Aussterben bedroht (EN) einstufen (Slotta-Bachmayr et al. 2016). Bauer K., 2001: Wildkatzen. In Spitzenberger F. (eds): Die Säugetierfauna Österreichs. - Grüne Reihe des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. austriamedienservice GmbH, Graz, Friembichler S, Slotta-Bachmayr L, Hagenstein I., 2012: Die Wildkatze (Felis silvestris SCHREBER 1777) in Österreich II. Status und Gefährdung der Europäischen Wildkatze in Österreich und den angrenzenden Staaten. Mitteilungen aus dem Haus der Natur 20, Slotta-Bachmayr L., Friembichler S. & Hagenstein I., 2012: Die Wildkatze (Felis silvestris SCHREBER 1777) in Österreich I. Aktionsplan zum Schutz der Europäischen Wildkatze in Österreich. Mitteilungen aus dem Haus der Natur 20, Slotta-Bachmayr L., Meikl M. & Hagenstein I., 2016: Aktueller Status der Europäischen Wildkatze (Felis silvestris silvestris, SCHREBER, 1777) in Österreich. Acta ZooBot Austria 153, Spitzenberger F., 2005: Rote Liste Säugetiere Österreichs (Mammalia). In Zulka K.P. (eds): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs. - Grüne Reihe des Lebensministeriums 14/1: Übl C. & Mölich T., 2010: Wildkatzenforschung im Nationalpark Thayatal. - Wissenschaftliche Mitteilungen aus dem Niederösterrösterreichischen Landesmuseum 21,

22 Ausblick über die Ländergrenzen: Wildkatze und Waldverbund in Österreich und der Schweiz Dr. Darius Weber, Gutachter, Berater, Forscher im Umgang mit Wildtieren und Natur Der Schutz der Wildkatze und Biotopvernetzung in der Schweiz Die Wildkatze war in der Schweiz bereits im 19. Jahrhundert sehr selten und um die Mitte des 20. Jahrhunderts ist sie wahrscheinlich ganz ausgestorben wurde ein kleines, isoliertes Wildkatzenvorkommen im nördlichen französischen Jura, unmittelbar an der Schweizer Grenze entdeckt (Fernex 2002). Von dort aus hat sich die Art wieder in den schweizerischen Jura ausgebreitet (Weber et al. 2010). Eventuell stammt ein Teil der schweizerischen Wildkatzen auch von Tieren aus dem Burgund ab, die in den 1970er Jahren am Jurasüdfuss ausgesetzt wurden. In einem neu besiedelten Gebiet südlich von Basel wurde um 2008 auf einer Fläche von 66 km 2 eine Bestandesdichte von 0.3 Wildkatzen pro km 2 festgestellt (Kéry et al. 2011). Eine Vermischung von Wild- und Hauskatzen kommt gelegentlich vor; die Rate beträgt etwa 0.02 Mischlinge pro Generation (Nussberger et al. 2014). Es ist nicht klar, ob eine solche Vermischungsrate für die Wildkatzenpopulation bedrohlich ist und ob die Rate eventuell hinter der Ausbreitungsfront absinkt, wenn die Wildkatzen weniger Schwierigkeiten haben, passende Fortpflanzungspartner zu finden. Anders als in Deutschland steht die Wildkatze in der Schweiz nicht im Fokus des Naturschutzes und der Öffentlichkeit. Wo sich Luchs, Wolf und Bär ausbreiten, interessiert man sich wenig für eine kleinere, unauffällige Raubtierart, die keinen Schaden stiftet und im Vergleich zu den Grossraubtieren wenig charismatisch ist. Eine systematische Überwachung von Verbreitung und Bestand der Wildkatze in der Schweiz fehlt derzeit. Die Wildkatze ist rechtlich geschützt, aber es gibt keine speziellen Schutzprogramme. Die scheinen auch nicht nötig zu sein; zufällige Beobachtungen, Fotofallenbilder und Totfunde weisen jedenfallsdarauf hin, dass die Ausbreitung weiterhin andauert. Neuerdings werden auch vereinzelte Wildkatzen im Mittelland, südlich des Juras nachgewiesen. Bei Basel stellen wir Wildkatzen vermehrt etliche hundert Meter ausserhalb des Waldes fest, auch tagaktiv und sogar in ackerbaulich genutzten Gebieten. Zur landesweiten Vernetzung für waldgebundene Tierarten wurde in der Schweiz im Auftrag der Bundesbehörden ein Konzept entwickelt, das sich hauptsächlich an den Bedürfnissen der Huftiere und des Luchses orientiert (Holzgang et al. 2001). Es legt überregionale «Ausbreitungsachsen» als mehrheitlich waldgebundenes Wegnetz für Wildtiere fest. Die wichtigsten Engstellen auf diesen Achsen werden als «Wildtierkorridore» bezeichnet. Wildtierkorridore sollen gesichert und wenn nötig aufgewertet oder wiederhergestellt werden. Wenn es einmal umgesetzt ist, wird das schweizerische Vernetzungskonzept auch Verbindungen für Wildkatzen von und nach Deutschland sicherstellen. Der Bund hat allerdings außer an den Autobahnen kaum eigene Kompetenzen zur Sicherung, Aufwertung und Wiederherstellung der Korridore. Dafür sind 26 Kantone zuständig, deren Autonomie eher größer ist als jene der deutschen Bundesländer. Entsprechend unterschiedlich sind deshalb Geschwindigkeit und Qualität der Umsetzung. Die für Wildkatzen bedeutendste Korridorverbindung über den Eine Jurakatze bei der Arbeit im Dienst der Forschung Hochrhein nach Deutschland liegt im Kanton Aargau und ist auf der schweizerischen Seite weitgehend gesichert. Demnächst wird noch eine Wildtierüberführung mit rund 45 m Nutzbreite über eine Autobahn gebaut. Wenn sie fertiggestellt ist, könnte eine Jura-Wildkatze problemlos die Rheinuferwälder östlich von Basel erreichen. Ob sie das möchte und ob sie dann tatsächlich den hier rund 200 m breiten Rhein durchschwimmen würde, wissen wir natürlich nicht. 22 Fernex, M Wildcat (Felis s. silvestris) status in the Alsatian Jura. Säugetierkundliche Informationen 5/26: Holzgang, O., H.P. Pfister, D. Heynen, M. Blant, A. Righetti, G. Berthoud, P. Marchesi, T. Maddalena, H. Müri, M. Wendelspiess, G. Dändliker, P. Mollet, U. Bornhauser- Sieber Korridore für Wildtiere in der Schweiz. Schriftenreihe Umwelt Nr. 326, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Schweizerische Vogelwarte Sempach, Bern, 116 Seiten. Kéry, M., B. Gardner, T. Stoeckle, D. Weber, J. A. Royle Spatial capture-recapture density estimation using DNA-sampled data for rare and elusive animals. Conservation Biology Nussberger, B., P. Wandeler, D. Weber, L. F. Keller Monitoring introgression in European wildcats in the Swiss Jura. Conservation Genetics 15: Weber, D., T. Roth, S. Huwyler Die aktuelle Verbreitung der Wildkatze (Felis silvestris silvestris Schreber, 1777) in der Schweiz. Bericht der Hintermann & WeberAG, Reinach, im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt, Bern. 25 Seiten und Anhänge.

23 Kontakt: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Rettungsnetz Wildkatze Tel.: (0 30) Fax: (0 30) bund@bund.net Vielen Dank an alle Vortragenden, den Moderator Andreas Postel sowie die zahlreichen Gäste für die interessanten Gespräche und rege Teilnahme. Impressum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V., Friends of the Earth Germany, Am Köllnischen Park 1, Berlin V.i.S.d.P.: Yvonne Weber Koordination: Jenny Therese Kupfer und Judith Freund Foto: Melanie Kahl, Thomas Stephan, Darius Weber (s.18) Grafik: Laëtitia Otal Ausgabe: 2017 Die Texte im Tagungsband geben die Meinung und Auffassung der Referentinnen und Referenten wieder und müssen nicht zwingend mit der Auffassung des Herausgebers übereinstimmen. 23

24

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