siebziger Jahre bedarfsgerecht erneuert. Seither wurde es laufend weiterentwickelt und abschnittsweise saniert, sodass es heute hochmodern ist.

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Lena Zimmermann
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1 Wasser Rundgang Wasserwerk Das Wasserwerk wurde 1954 am westlichen Ortsrand von Puchheim gebaut. Durch den rapiden Bevölkerungszuwachs in den sechziger- und siebziger Jahren wurde es Mitte der siebziger Jahre bedarfsgerecht erneuert. Seither wurde es laufend weiterentwickelt und abschnittsweise saniert, sodass es heute hochmodern ist. Bis das Trinkwasser aus dem Hahn kommt, hat es einen weiten Weg hinter sich. Wasserschutzgebiet Trinkwasser gewinnen wir aus zwei unterschiedlichen Grundwässern. Dies ist zum einen das Wasser aus der Gilchinger Schotterrinne, die sich von Puchheim -den Brunnenstandorten (Fassungsbereich)- über Alling Richtung Gilching erstreckt. Das zweite Grundwasser entstammt aus den Erdschichten der oberen Süßwassermolasse die im Erdzeitalter des Tertiärs entstanden sind. Dieses Grundwasserbecken wird im Süden durch die Alpen, im Norden durch die Donau, im Westen durch den Bodensee und im Osten durch den Inn begrenzt. Wegen der geringen Überdeckung des Grundwassers in der Gilchinger Schotterrinne bedarf es einem besonderen Schutz, um möglichen Gefahren durch die konkurrierende Nutzungen aus Landwirtschaft, Gewerbe- und Wohnungsbau sowie Infrastruktur nachhaltig vor zu beugen. Den rechtlichen Ordnungsrahmen hierzu bildet das Wasserschutzgebiet. Es gliedert sich in drei Zonen und umfasst eine Fläche von rund ha.

Wasserförderung Die verschiedenen Grundwasserleiter werden mit drei Flach- und vier Tiefbrunnen erschlossen. Die Mischung der unterschiedlichen Grundwässer geschieht zentral.

Flachbrunnen Die Flachbrunnen erschließen das Grundwasser aus den quartären Schottern die sich während der letzten Eiszeit vor den Alpen in verschiedenen Rinnen bis in den Großraum München

Über Vertikalfilterbrunnen und Unterwasserpumpen, die in einer Tiefe von 10 Metern eingebaut sind, wird das Wasser gefördert. Beim Pumpbetrieb senkt sich der Ruhewasserspiegel um 2

2 Wasserförderung Die verschiedenen Grundwasserleiter werden mit drei Flach- und vier Tiefbrunnen erschlossen. Die Mischung der unterschiedlichen Grundwässer geschieht zentral. Der Anteil des Grundwassers aus den Flachbrunnen beträgt 55 %, der aus den Tiefbrunnen 45 %. 1. Flachbrunnen Die Flachbrunnen erschließen das Grundwasser aus den quartären Schottern die sich während der letzten Eiszeit vor den Alpen in verschiedenen Rinnen bis in den Großraum München abgelagert haben. Sie haben im Fassungsbereich der Brunnen in Puchheim eine Mächtigkeit von ca. 16 Metern. Grundwasser wird bereits drei Meter unter Gelände angetroffen. Über Vertikalfilterbrunnen und Unterwasserpumpen, die in einer Tiefe von 10 Metern eingebaut sind, wird das Wasser gefördert. Beim Pumpbetrieb senkt sich der Ruhewasserspiegel um 2 Meter ab. 2. Tiefbrunnen Die Tiefbrunnen erschließen die Grundwasserleiter ab 40 Meter und gründen bis in 260 Meter Tiefe. In diesem Bereich wechseln sich wasserdurchlässige Sand- und Kiesschichten mit wasserhemmenden Tonschichten unterschiedlicher Mächtigkeit ab. Die Unterwasserpumpen sind in diesen Brunnen in Tiefen bis zu 120 Meter eingebaut. Wasseraufbereitung

Das Tertiäre Grundwasser hat wegen der sehr langen Aufenthaltszeit im Boden seinen gesamten Sauerstoff eingebüßt und dadurch die Fähigkeit zur Lösung von Erdmineralien wie Eisen und Mangan erhalten.

Die Aufbereitungsanlage besteht aus drei Filtergruppen die sich wiederum jeweils aus einem Luftmischbehälter und zwei Kiesfiltern zusammensetzten.

3 Das Tertiäre Grundwasser hat wegen der sehr langen Aufenthaltszeit im Boden seinen gesamten Sauerstoff eingebüßt und dadurch die Fähigkeit zur Lösung von Erdmineralien wie Eisen und Mangan erhalten. Um das Grundwasser aus den Tiefbrunnen nun in brauchbares Trinkwasser umzuwandeln, wird es zentral aufbereitet mit dem Ziel, Eisen und Mangan zu entziehen. Die Aufbereitungsanlage besteht aus drei Filtergruppen die sich wiederum jeweils aus einem Luftmischbehälter und zwei Kiesfiltern zusammensetzten. Zu jeder Filtergruppe gehört ein Kompressor der die nötige Luft proportional zur durchgesetzten Wassermenge dem Luftmischbehälter zuführt. Die Luft wird vorher durch Aktivkohlefilter gereinigt. Durch die eingeblasene Luft wird das im Wasser gelöste Eisen und Mangan in eine fest abscheidbare Form zurückgeführt und in den Kiesfiltern zurückgehalten. Steuerung Das Zusammenspiel von Förderung, Aufbereitung und Speicherung wird durch eine Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) geregelt und über das Prozessleitsystem geführt. Störungen und Abweichungen vom Normalbetrieb werden dem Bereitschaftsdienst jederzeit per SMS mitgeteilt. So sorgen eine Vielzahl von integrierten, automatischen Überwachungs-, Regel- und Schaltkreisen für einen reibungslosen, betriebswirtschaftlich optimalen und personalsparenden, aber zugleich wartungsfreundlichen Wasserversorgungsbetrieb. Wasserspeicherung Die beiden Wasserspeicher befinden sich in Puchheim am Parsberg. Sie sind Erdhochbehälter und so hoch gelegen, dass im angeschlossenen Versorgungsgebiet durch Zufluss im freien Gefälle ausreichend Druck zur Verfügung steht.

Versorgungsdrücke in den Kommunen: 1. 2. 3. 4.

bis 6,8 bar Verlauf Tageswasserverbrauch Der Wasserverbrauch ist über den Tag gesehen recht

350 300 250 200 150 100 50 23:00 22:00 21:00 20:00 19:00 18:00 17:00 16:00 15:00 14:00

Liter pro Sekunde 400 Zeit Der große Trinkwasserspeicher fasst 30.000 m³ Wasser.

Leitwände sorgen für einen gleichmäßigen Durchfluss.

unterirdisches Leitungsnetz, das Durchmesser von fünf bis 120 cm aufweist.

4 Versorgungsdrücke in den Kommunen: Eichenau Gröbenzell Puchheim Olching 3,9 bis 4,6 bar 5,5 bis 6,2 bar 4,4 bis 5,5 bar 5,4 bis 6,8 bar Verlauf Tageswasserverbrauch Der Wasserverbrauch ist über den Tag gesehen recht unterschiedlich. Diese Schwankungen gleicht der Wasserspeicher (Puffer) aus :00 22:00 21:00 20:00 19:00 18:00 17:00 16:00 15:00 14:00 13:00 12:00 9:00 11:00 8:00 10:00 7:00 6:00 5:00 4:00 3:00 2:00 1:00 0 0:00 Abgabemene in Liter pro Sekunde 400 Zeit Der große Trinkwasserspeicher fasst m³ Wasser. Das entspricht in etwa der zweifachen Tagesverbrauchsmenge. Leitwände sorgen für einen gleichmäßigen Durchfluss. Wasserleitungsnetz Vom Hochbehälter läuft das Wasser in ein weit verzweigtes, 340 km langes unterirdisches Leitungsnetz, das Durchmesser von fünf bis 120 cm aufweist. Ringförmig angelegte Hauptleitungen bilden die Schlagadern des Verteilungsnetzes. Von den Versorgungsleitungen zweigen rund Hausanschlüsse ab, die unsere Kunden jederzeit zuverlässig mit hygienisch einwandfreiem Wasser und ausreichendem Druck versorgen.

5 Technische Kennzahlen (Stand 2016) Brunnen 7 Stück Aufbereitungsanlage mit drei Filtergruppen 1 Stück Hochbehälter 2 Stück Fassungsvermögen Hochbehälter m³ Jahreswasserabgabe m³/a Höchste- und niedrigste Tagesabgabe m³/d m³/d Wasserverlust 1) (Fördermenge minus Verkauf) 7 % Genehmigte Entnahmemenge m³/a Mischungsverhältnis (Flach- zu Tiefbrunnen) 55 % zu 45 % Wasserschutzgebietsgröße 1.184,03 ha Energieaufwand zur Förderung von 1 m³ Trinkwasser 0,39 kwh Netzlänge 340 km Anzahl- und Gesamtlänge der Hausanschlüsse Stück 220 km Hydranten Stück Absperrschieber Stück 1) Darin enthalten ist auch die unentgeltliche Abgabe von Wasser für betriebsnotwendige Leitungsspülungen, Filterrückspülungen der Aufbereitungsanlage sowie Löschwasserentnahmen der Feuerwehren für Übungen und Brandfälle von knapp 3 %.

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