Integrationsmassnahmen: Sozialberufliche Rehabilitation zur Vorbereitung auf den ersten Arbeitsmarkt
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- Walther Maus
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1 Integrationsmassnahmen: Sozialberufliche Rehabilitation zur Vorbereitung auf den ersten Arbeitsmarkt Erika Karlen-Oszlai Teamleiterin Eingliederungsmanagement
2 Integrationsmassnahmen: erste Zahlen Januar 2009 September IM begonnen 1029 planmässig abgeschlossen (65%) 460 noch am laufen (29%) 96 abgebrochen (6%) Stand Ende
3 Die Praxis im Überblick Erstgespräch Anspruch abklären Ja Vorstellungsgespräch Durchführung IM Anschlussmassnahme 3
4 Zusammenarbeit IV und Partner Betroffene Finanzierung Klärung Ausgangslage Zuteilung Verantwortlichkeit Zielvereinbarung 4
5 Integrationsmassnahmen (IM) sind Vorstufe zu beruflichen Massnahmen stehen versicherten Personen unabhängig von der Art des Gesundheitsschadens zur Verfügung dienen dem Aufbau des Pensums und der Leistungsfähigkeit werden in Institutionen und in der Privatwirtschaft durchgeführt 5
6 Rahmenbedingungen Anspruchsvoraussetzung: min. 50% Arbeitsunfähigkeit während min. 6 Monaten Dauer: in der Regel ein Jahr (230 Arbeitstage), jedoch max. 2 Jahre bis zum Erreichen des Rentenalters Zusprache: Nur bei begründeter Aussicht auf Erfolg und bei vernünftigem Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen 6
7 Arten von Integrationsmassnahmen - Sozialberufliche Rehabilitation - IM-Belastbarkeitstraining - IM-Aufbautraining - WISA: wirtschaftsnahe Integration mit Support am Arbeitsplatz - Beschäftigungsmassnahme - Arbeit zur Zeitüberbrückung 7
8 Verfahren bei allen IM Schriftliche Zielvereinbarung zwischen Anbietern, vp und IV Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der vp: Aufbau, Abfolge, Inhalt und Dauer der IM Vorgaben von Zielsetzungen, Grobinhalt, Kriterien zur Beendigung und Anforderungen an die Durchführung 8
9 Sozialberufliche Rehabilitation Ziele: Steigerung der körperlichen / psychischen / kognitiven Belastbarkeit und der Sozial-, Selbst- und Methodenkompetenz Aufbau der Arbeitsmotivation, Aufbau und Erhalt der Tagesstruktur, Gewöhnung an Arbeitsalltag und - prozess 9
10 Sozialberufliche Rehabilitation Grobinhalte: Begleitung durch Ärzte, Therapeuten, Coach Verlaufs- und Auswertungsgespräche, Anpassung der Zwischenziele Einbezug Arbeitgeber (falls vorhanden) 10
11 Sozialberufliche Rehabilitation Kriterien für Beendigung / Abbruch: mangelnde Motivation und unangepasstes Verhalten Die versicherte Person muss alles ihr Zumutbare unternehmen, um die Dauer und das Ausmass der Arbeitsunfähigkeit zu verringern und den Eintritt einer Invalidität zu verhindern. Sie muss an allen zumutbaren Massnahmen ( ) aktiv teilnehmen. Die Leistungen können nach Art. 21 Abs. 4 ATSG gekürzt oder verweigert werden, wenn die versicherte Person ihren Pflichten ( ) nicht nachgekommen ist. Art. 7 IVG Mahn- und Bedenkzeitverfahren mit Hinweis auf Schadenminderungspflicht 11
12 Sozialberufliche Rehabilitation Kriterien für Beendigung / Abbruch: angestrebtes Ziel nicht erreicht und keine Besserung in Sicht gesundheitliche Probleme und med. Massnahmen vorrangig angestrebtes Ziel erreicht und Übertritt in eine andere Massnahme 12
13 Sozialberufliche Rehabilitation Ausserhalb des bisherigen Betriebes (Institution oder freie Wirtschaft) individuell vereinbarte Dauer (i. d. Regel je 12 Wochen, verlängerbar) und Inhalt Belastbarkeitstraining Start: Mindestpräsenz von 2h/d auf 4h/d an 4d/w Bereitschaft durchzuhalten Ohne Anforderungen an die Arbeitsfähigkeit (prod. Leistungsfähigkeit) Aufbautraining Start: Mindestpräsenz von 4h/d an 4d/w Bereitschaft zur Steigerung Steigerung auf 50% Arbeitsfähigkeit eines vollen Pensums (prod. Leistungsfähigkeit) WISA / Support am Arbeitsplatz Nur in freier Wirtschaft Start: Mindestpräsenz 2h/d an min. 4d/w, bereit zu steigern Steigerung auf min. 50% Arbeitsfähigkeit eines vollen Pensums (prod. Leistungsfähigkeit) 13
14 Beschäftigungsmassnahme Arbeit zur Zeitüberbrückung Folgemassnahme nach sozialberuflicher Rehabilitation, sofern die Eingliederungsfähigkeit beim Warten auf eine Anschlusslösung verloren zu gehen droht. v.a. in freier Wirtschaft, ausnahmsweise in Institutionen Start bei Mindestpräsenz von 6h/d an mindestens 4d/Woche Arbeitsfähigkeit mindestens 50% eines vollen Pensums 14
15 Leistungen der IV In Institutionen: IV-Tarif an Institution Rente o. Taggeld, Verpflegungs- und Reisekosten an vp Im bisherigen Betrieb, sofern die angestammte Tätigkeit nicht mehr möglich ist: Beitrag an Arbeitgeber max. CHF / Tag Taggeld, Verpflegungs- und Reisekosten an vp Im neuen Betrieb: Coaching durch externe Partner im Rahmen WISA Taggeld, Verpflegungs- und Reisekosten an vp 15
16 Mögliche weitere Schritte - Arbeit zur Zeitüberbrückung bei konkretem Stellenangebot - Arbeitstraining / Praktikum im Hinblick auf Anstellung - Umschulung - Arbeitsvermittlung 16
17 Frau W. Alter: 52 Jahre IV-Anmeldung: Ausbildung: Betriebswirtschafterin (MAS) Theologin (MAS) Tätigkeit: Pfarrerin, 100% Diagnose: Arbeitsunfähig: Prognose: Schizoaffektive Störung, Depression seit zu 100%, ungekündigt, Klinikaufenthalt langsamer, schrittweiser Aufbau, je nach Arbeitsbereich längerfristig 70- ev. 100% Arbeits- und Leistungsfähigkeit möglich 17
18 Frau W. 1.Schritt: IM-Belastbarkeitstraining in Institution - Dauer 3 Monate Ziele: - Steigerung der Präsenz von 2 auf 4 Std./d an 5 d/wo - Steigerung der Belastbarkeit - Kennen der Belastungsfaktoren und adäquater Umgang - Verbessern der Konzentrationsfähigkeit - Wohnungsauflösung schrittweise angegangen - Coaching finanziert durch Arbeitgeber 18
19 Frau W. Standortgespräch nach 2 Monaten mit vp / Therapeutin / EFP - Pensum 3 Std/d, weitere Steigerung noch nicht möglich - Adäquater Umgang mit Belastungsfaktoren noch ungenügend - Wohnungsräumung zu belastend, braucht mehr Zeit und Unterstützung 19
20 Frau W. 2.Schritt: IM-Aufbautraining - Dauer 3 Monate Ziele: - Steigerung auf 4 Std/d (50% AF) und weiter auf das Mögliche - Sonst wie im IM-Belastbarkeitstraining - Wohnungsauflösung abgeschlossen, Wohnung abgegeben - Eigene Grenzen erkennen / akzeptieren / kommunizieren 20
21 Frau W. Standortgespräch nach 2 Monaten mit vp / Therapeutin / IV / externe Coach (Kirche) - Gesetzte Ziele erreicht - Externer Einsatz in freier Wirtschaft organisiert (Kirche) - Weiteres Vorgehen kann geplant werden 21
22 Frau W. 3.Schritt: IM-Aufbautraining Verlängerung - Dauer 3 1/2 Monate Ziele: - 4 Std/d stabil halten mit erhöhten fachlich inhaltlichen Anforderungen - Tageweise externes Praktikum in freier Wirtschaft beginnen - Schrittweiser Übertritt ins externe Praktikum - Steigern des Pensums auf das Mögliche - Unterstützung durch Institution beim Wechsel - Unterstützung durch externes Coaching (Kirche finanziert) 22
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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