Berufliche Rehabilitation Training der Grundkondition und der beruflichen Praxis
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- Hertha Engel
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1 Berufliche Rehabilitation Training der Grundkondition und der beruflichen Praxis SAR Forum 2015 Dr. Peter Oesch Felix Gort Leiter Ergonomieabteilung Leiter EVAL
2 Berufliche Rehabilitation Die berufliche Rehabilitation ist eine interdisziplinäre Intervention für Personen mit physischen oder psychischen Problemen. Sie dient als Training für einen Arbeitsversuch in der angestammten Arbeit, für eine gezielte berufliche Massnahme, oder eine berufliche Neuorientierung. Dabei steht die Verbesserung der arbeitsbezogenen physischen und psychischen Belastbarkeit im Zentrum. Berufliche Rehabilitation 2
3 Berufliche Rehabilitation Valens Programmübersicht Phase I II III Dauer Woche Woche Woche Vormittag Belastbarkeitsstraining Belastbarkeitsstraining Berufspraktisches Training Nachmittag Belastbarkeitsstraining Berufspraktischess Training Berufspraktischess Training Std./Tag 3.5h/Tag 5.5h/Tag 7h/Tag Berufliche Rehabilitation 3
4 Programmorganisation Offene Gruppe Aufnahme nur nach Vorstellungsgespräch Ideal Klient absolviert Phase I - III Beginn mit Phase II möglich (falls Eintritt direkt aus stationärer Reha) Phasenübertritt nur falls Evaluation positiv und gemeinsame Ziele evaluiert Berufliche Rehabilitation 4
5 Eignungsgespräch Ziel Falleinschätzung vor Beginn einer allfälligen Massnahme Inhalte Informationen zum Programm Gemeinsame Zielvereinbarung Ressourcen, kritische Punkte definieren Evtl. Therapieanpassung Gründe für vorzeitigen Abbruch benennen Berufliche Rehabilitation 5
6 Belastbarkeitstraining Phase I II III Dauer Woche Woche Woche Vormittag Belastbarkeitsstraining Belastbarkeitstraining Berufspraktisches Training Nachmittag Belastbarkeitsstraining Berufspraktisches Training Berufspraktisches Training Evaluation Phase I Berufliche Rehabilitation 6
7 Inhalte Belastbarkeitstraining Berufliche Rehabilitation 7
8 Belastbarkeitstraining Evaluation und weitere Massnahmen Phase I Evaluation Umgang mit Schmerz, Leistungsbereitschaft und Konsistenz Allgemeines Belastbarkeitsniveau Indikation für Phase II Massnahmen Zielvereinbarungen Information arbeitsbezogene Belastbarkeit an EVAL Berufliche Rehabilitation 8
9 Informationen zur arbeitsbezogenen physischen Belastbarkeit Belastungsdauer pro 8 h nie selten 1-5% manch-mal 6-33% Oft 34-66% Empfehlungen, Bemerkungen Lasten/Kraft (kg, kp=10n) Heben Boden zu Taillenhöhe Heben Taillen- zu Kopfhöhe Heben horizontal Vorgeneigt Stehen X Arbeit über Schulterhöhe X Längeres Sitzen X Stehen und Gehen X SAR Berufliche Forum 18. Juni Rehabilitation
10 Belastbarkeitstraining / Berufspraktisches Training Phase I II III Dauer Woche Woche Woche Vormittag Belastbarkeitstraining Belastbarkeitsstraining Berufspraktisches Training Nachmittag Belastbarkeitstraining Berufspraktisches Training Berufspraktisches Training Evaluation Phase II Berufliche Rehabilitation 10
11 Berufspraktisches Training Phase I II III Dauer Woche Woche Woche Vormittag Belastbarkeitsstraining Belastbarkeits-straining Berufspraktisches Training Nachmittag Belastbarkeitsstraining Berufspraktisches Training Berufspraktisches Training Evaluation Phase III Berufliche Rehabilitation 11
12 Inhalte Berufspraktisches Training Aufbau von Grundarbeitsfähigkeiten; Konstanz, Pünktlichkeit, Selbstständigkeit, Sozialverhalten, Ausdauer Klärung von beruflichen Neigungen und Interessen durch Einsatz in verschiedenen Arbeitsfeldern Förderung fachlicher und kognitiver Fähigkeiten Planen und Strukturieren von Arbeiten Finden von beruflichen Perspektiven und gezielte Training auf einen Arbeitsversuch oder Anschlusslösung Frühzeitige Kontaktaufnahme mit allfällig bestehendem Arbeitgeber Berufliche Rehabilitation 12
13 Berufspraktisches Training Evaluation und Massnahmen Phase II Evaluation Entwicklung im therapeutischen und arbeitspraktischen Umfeld Persönliche Ressourcen und Hindernisse (Selbstvertrauen, fachliche Kompetenzen, Sozialverhalten, Lernfähigkeit) Indikation für Phase III Massnahmen Gespräch mit Betroffenen und Auftraggeber (CM) zur beruflichen Integration (evtl. Kontakt mit Arbeitgeber) Planung berufliche Wiedereingliederung Einsatzplanung (Holz, Metall, Büro, Elektro) in Phase 3 Berufliche Rehabilitation 13
14 Berufspraktisches Training Evaluation und Massnahmen Phase III Evaluation Belastungs- und Leistungsfähigkeit aus berufspraktischer Sicht Geeignete Tätigkeit, Berufsfelder Hindernisse für berufliche Wiedereingliederung Empfehlungen für berufliche Wiedereingliederung Arbeitsversuch Berufliche Massnahmen Berufliche Rehabilitation 14
15 Fallbeispiel Berufliche Rehabilitation Herr L.T.: geb Diagnose: Chronifiziertes nozizeptives Schmerzsyndrom des Rückens bei: St.n. Kompressionsfraktur LWK 1 & 2 im April 2014, konservative Therapie Starke Stimmungsschwankungen Berufliche Rehabilitation 15
16 Fallbeispiel Berufliche Rehabilitation Gelernter Schreiner Letzte Tätigkeit: Arbeit bei einer Firma im Messebereich Die Tätigkeit war abwechslungsreich, körperlich schwer, (hantieren von Gewichten bis zu 90 kg, häufige Hebeleistung bis zu 40kg) März 2014 mündlich Kündigung, April 2014 Unfall 1Tg nach Ablauf des Versicherungsschutz der SUVA. Seither AUF und unterstützt durch die Eltern. Berufliche Rehabilitation 16
17 Fallbeispiel Berufliche Rehabilitation Arbeitsbiografie 4 Jahre Bauschreiner gelernt Erfahrungen Richtung Möbel und Messebau Fortbildung: CAD, Projektmanagement, Tourenleiter, Skilehrer, Sprachaufenthalt, Lehrlingsausbildner Fazit: Vielseitige Erfahrungen gesammelt, insgesamt eine spezielle und kurvenreiche Arbeitsbiografie, deutet auf eine ehrgeizige, sehr aktive Persönlichkeit hin, welche an sich hohe Anforderungen stellt. Berufliche Rehabilitation 17
18 Vergleich Arbeitsanforderungen körperliche Leistungsfähigkeit Berufliche Rehabilitation 18
19 Vergleich Arbeitsanforderungen - körperliche Leistungsfähigkeit Berufliche Rehabilitation 19
20 Fallbeispiel Berufliche Rehabilitation Ziele Belastbarkeit und Selbstvertrauen fördern Praktische Erfahrungen, Grenzen Die Selbsteinschätzung relativieren Berufliche Perspektiven aufbauen Berufliche Rehabilitation 20
21 Fallbeispiel Berufliche Rehabilitation Belastbarkeitstraining Berufliche Rehabilitation 21
22 Fallbeispiel Berufliche Rehabilitation Berufspraktisches Training in der Werkstatt Berufliche Rehabilitation 22
23 Fallbeispiel Berufliche Rehabilitation Verlauf und Fazit Belastbarkeit und Aktivität verbessert. Motiviert Kritische Aspekte: Verunsicherung, unklare berufliche und persönlich Ziele, pessimistische Haltung Benötigt eine Unterstützung für die beruflich Integration, ideal ohne Unterbruch! Benötigt unbedingt eine Perspektive Berufliche Rehabilitation 23
24 Fallbeispiel Berufliche Rehabilitation Aussichten Erneut wurde eine IV- Anmeldung für berufliche Massnahmen gemacht. Perspektiven sind unklar, wann und ob er Anspruch auf berufliche Massnahmen hat Unterbruch in der Rehabilitation Chancen für eine berufliche Integration sind bescheiden und Risiko, dass die errungenen Fortschritte teils wieder verloren gehen. Berufliche Rehabilitation 24
25 Berufliche Massnahmen EVAL Anschluss 1. Arbeitsmarkt Anschluss 2. Arbeitsmarkt Rentenprüfung Abbruch BM n=30 Berufliche Rehabilitation 25
26 Zusammenfassung Die berufliche Rehabilitation: Ist Teil einer modernen ganzheitlichen Rehabilitation Dient als Brücke zur beruflichen und sozialen Integration Erreicht mit relativ wenig Aufwand sehr viel für alle Beteiligten. Eine berufliche Perspektive wirkt wie Doping für die Integration. Berufliche Rehabilitation 26
27 Danke für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Peter Oesch Felix Gort Leiter Ergonomieabteilung Leiter EVAL
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