STEP. Subjektive Theorien von Studierenden und Lehrenden zwischen Praxisbezug, Employability und Professionalisierung. Analyse
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- Stefan Neumann
- vor 6 Jahren
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1 STEP Subjektive Theorien von Studierenden und Lehrenden zwischen Praxisbezug, Employability und Professionalisierung Analyse Gudrun Hessler/ Mechtild Oechsle Universität Bielefeld Projektleitung: Prof. Mechtild Oechsle (Soz.) Prof. Josef Keuffer (EWI) Prof. Ingrid Scharlau (Uni Paderborn, Psych.)
2 STEP Überblick 1. Fragestellung 2. Design und Sample 3. Theoretische Konzepte 4. Heuristisches Modell 5. Ergebnisse 6. Fazit
3 1. STEP Fragestellung Subjektive Theorien Studierender (und Lehrender) zum Verhältnis von Studium und Beruf Wie nehmen Studierende (und Lehrende) die heterogenen Erwartungen des Wissenschaftssystems und des Beschäftigungssystems wahr? Wie beziehen sie diese aufeinander? Welche Subjektiven Theorien entwickeln sie hierzu? These Subjektive Theorien beeinflussen die Gestaltung und Nutzung von universitären Lehr- und Lernprozessen und die Kompetenzentwicklung von Studierenden
4 2. Design und Sample Qualitatives Forschungsdesign Problemzentrierte Leitfadeninterviews (nach Witzel) Mit Studierenden der Fächer (N=80) : Soziologie/ Sozialwissenschaft Germanistik und Geschichtswissenschaft Lehramt Mit Lehrenden der Fächer (N=30) : Soziologie Erziehungswissenschaft
5 2. Design und Sample Auswertungsmethoden: Induktiv-deduktive Kategorienbildung Softwareunterstützung durch das Programm MAXqda Analyseschritte: Einzelfallbezogene Analyse Themenzentrierte Querschnittsauswertung und Kategoriebildung Fall- und themenübergreifende Typenbildung
6 2. Design und Sample Auswertungsdimensionen 1. Verhältnis von Studium und Beruf 2. Studienwahl/ Bildungsbiographie und Berufsorientierung 3. Berufsbezug und Praxisrelevanz des Studiums 4. Qualifikationen und Kompetenzen 5. Entwicklung von Qualifikationen und Kompetenzen 6. Professionalisierung 7. Bologna-Prozess 8. Employability 9. Berufliche Zukunft und Arbeitsmarktchancen
7 3. Theoretische Konzepte Subjektive Theorien handlungsleitende Funktion Situationsdefinition i.s. einer Realitätskonstruierung nachträgliche Erklärung eingetretener Ereignisse Generierung von Handlungsentwürfen oder Handlungsempfehlungen Forschungslinien Hochschulforschung Studierendenforschung/ Absolventenforschung Schlüsselkompetenzen/ Kompetenzentwicklung Professionssoziologie Lehrerprofessionsforschung
8 4. Heuristisches Modell Subjektive Theorien zum Verhältnis von Studium und Beruf Biographie weiterer Studienverlauf + Übergang in den Beruf Praxiskonzepte Professionalität Kompetenzen/ Kompetenzerwerb
9 5.1. Subjektive Theorien zum Verhältnis von Studium und Beruf Autonomie der Wissenschaft: Berufsqualifizierung ist nicht Aufgabe der Uni Studierende sind selbst für ihre Berufsqualifizierung verantwortlich Universität soll Zeit und strukturelle Freiräume zur Verfügung stellen Doppelte Funktion der Universität: Studium und Beruf stehen in einem Spannungsverhältnis Uni soll Autonomie der Wissenschaft gewährleisten und gleichzeitig die Verbindung zum Arbeitsmarkt herstellen Berufsqualifizierung als Aufgabe der Universität: Spezifische Berufsqualifizierung erwartet Mehr + verpflichtende Angebote mit Praxisbezug gewünscht
10 5.2. Praxiskonzept I: Studium als Bildung Entkopplung von Studium und Beruf das Studium an sich hat mit Beruf nicht viel zu tun Studium als Phase der Bildung und Persönlichkeitsentwicklung Vorbereitung auf Berufspraxis durch fachliche Qualifikationen und durch Erwerb von Schlüsselkompetenzen Schlüsselkompetenzen: Wissenschaftliches Arbeiten Analytische Fähigkeiten Zusammenhänge erkennen Sich orientieren können Persönlichkeit entwickeln
11 5.2. Praxiskonzept II: Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Berufspraxis Spagat zwischen Wissenschaft und Berufspraxis Also die Hochschule is ja doch eher wissenschaftlich und theoretisch ausgelegt und wenig praxisorientiert. Und der Beruf verlangt ja genau das Gegenteil von dem was wir an der Hochschule machen. Und das würde ich mal mit Studium und Beruf in Verbindung setzen, also der Konflikt so n bisschen, oder ja Theorie und Praxis miteinander zu vereinbaren. Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Arbeitswelt: Wissenschaftliches Arbeiten erlernen/ wissenschaftliche Methoden anwenden Analyse erstellen/ Zusammenhänge erkennen Thematische Spezialisierung auf ein Berufsfeld Sammeln gezielter Praxiserfahrungen in anvisierten Berufsfeldern (Praktikum, Nebenjob o. ä.)
12 5.2 Praxiskonzept III: Kritik an fehlendem Praxisbezug Universität sollte gezielter auf die Berufspraxis vorbereiten Riesenproblem ( ), weil ich nun mit Sozialwissenschaften auch was studiere, was gar kein konkretes Berufsbild hinterher hat. Viele Unsicherheiten sind bei mir damit verbunden und darum, also dieses Seminar (Praxisanalyse) öffnet mir halt im Moment ein bisschen Möglichkeiten und gibt mir endlich so ein paar Bilder. Regeln der Arbeitswelt kennenlernen:..der Blick für die Realität des Arbeitslebens fehlt..damit man weiß, wie das so in einem Unternehmen abläuft, sonst macht man sich da falsche Vorstellungen... dass es nicht darauf ankommt, eine Sache lang und gründlich zu machen, sondern schnell und einigermaßen.. die Taktung ist wesentlich schneller als im Studium
13 5.3 Kompetenzen und Kompetenzerwerb Sozialwissenschaftliche Methoden findet sich bei fast allen Studierenden wieder (kleinster gemeinsamer Nenner?) Spezifizierte (Fach-) Kompetenzen je nach angestrebtem Berufsfeld vor allem bei Studierenden im Typus Doppelfunktion der Universität bzw. Berufsqualifizierung Schlüsselkompetenzen in den verschiedenen Typen, aber mit spezifischen Schwerpunkten Reflexionsfähigkeit/ soziologischer Blick meist bei Studierenden im Typus Autonomie der Universität
14 5.3 Kompetenzen und Kompetenzerwerb Kompetenzentwicklung durch das Studium durchs Studium implementiert, beiläufiges Lernen man durchläuft ein Curriculum und lernt fast zwangsläufig Außeruniversitärer Kompetenzerwerb durch Elternhaus, lebensweltliche Erfahrungen, Praktika, Nebenjobs etc. Selbstgesteuerter Kompetenzerwerb Wahrnehmung von Kompetenzlücken und Benennung/Planung von Schritten zum Kompetenzerwerb; Reflexion Unsicherheit über eigene Kompetenzentwicklung vage oder fehlende Berufsvorstellungen bzw. Unsicherheiten über Anforderungen der Berufspraxis ( Risikogruppe: Gefahr des Abbruchs oder der Verlängerung des Studiums)
15 6. Fazit Subjektive Theorien Studierender zum Verhältnis von Studium und Beruf, zum Praxisbezug und zur Kompetenzentwicklung erhebliche Varianz Stand der Berufsorientierung sehr heterogen Unterschiedliche Vorstellungen von Praxisbezug Unterschiedliche Erwartungen an Universität und Studium Vorstellungen und Reflexion über Kompetenzerwerb differieren erheblich differenzierte Angebote für Studierende
16 STEP Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Gudrun Hessler/ Mechtild Oechsle Fakultät für Soziologie Universität Bielefeld STEP:
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