Sozialarbeit in der Stadtschule Schlüchtern Bericht für das Schuljahr 2012/13
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- Philipp Kranz
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1 Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Main-Kinzig e.v. Sozialarbeit in Schulen (SiS) ZKJF Stadtschule Schlüchtern Sozialarbeit in der Stadtschule Schlüchtern Bericht für das Schuljahr 2012/13 Inhalt ALLGEMEINE INFORMATIONEN 2 A) SOZIODEMOGRAFISCHE MERKMALE DER KLIENTEN/INNEN 3 1. ANZAHL DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 3 2. ALTER DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 3 3. GESCHLECHT DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 4 4. SCHULFORM DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 4 5. WOHNORTE DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 4 B) EINZELFALLBEZOGENE ARBEIT ( 13 SGB VIII) 5 1. ERBRACHTE LEISTUNGEN 5 2. HILFEANLÄSSE UND PROBLEMLAGEN 5 3. BEENDIGUNG DER LEISTUNGEN 6 4. RESÜMEE UND ERLÄUTERUNGEN: EINZELFALLBEZOGENE HILFEN 6 C) VERMITTLUNG BEI KONFLIKTEN 7 D) GRUPPENBEZOGENE ARBEIT 7 1. ERBRACHTE LEISTUNGEN 8 2. THEMEN / INHALTE DER GRUPPE 8 3. BEENDIGUNG DER GRUPPE 8 E) KLASSENBEZOGENE ARBEIT 9 1. ERBRACHTE LEISTUNGEN 9 2. THEMEN / INHALTE DER KLASSENPROJEKTE 9 3. BEENDIGUNG DER KLASSENPROJEKTE 9 4. RESÜMEE: KLASSENBEZOGENE ARBEIT 9 F) QUALITÄTSSICHERUNG, VERNETZUNG UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT/STÜTZLEISTUNGEN 10 FAZIT UND AUSBLICK 11
2 Allgemeine Informationen Stadtschule Schlüchtern Schulformen Schüler/innen Einzugsgebiet Besonderheiten Hauptschule 189 Schlüchtern Pädagogische Mittagsbetreuung Realschule 713 Sinntal Berufseinstiegsbegleiter/innen gesamt 902 Steinau Bad Soden-Salmünster Wächtersbach Sozialarbeit in der Stadtschule Schlüchtern (SiS) Auftraggeber Jugendamt MKK Finanzierung 50% Jugendamt MKK 50% durch alle 28 kreisangehörige Kommunen (vertragliche Regelung) Träger Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Main-Kinzig e.v. (ZKJF) Umfang 75% Stelle / 29,50 Wochenstunden Fachkraft Christel Eckhardt Handlungsfelder Arbeitsschwerpunkte Zielgruppe Erreichte Schüler/innen Einzelfallbezogene Beratung und Krisenintervention Vermittlung bei Konflikten Gruppenbezogene Arbeit Klassenbezogene Arbeit Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätssicherung Beratung einzelner Schüler und Schülerinnen in schulischen und persönlichen Problemlagen Berufsorientierung und Lebensplanung Soziales Lernen in Gruppen Soziales Lernen im Klassenverband alle 902 Schüler/innen der Haupt- und Realschule 146, das sind 16,19% der Zielgruppe Davon nahmen 116 mehrere Leistungen in Anspruch Seite 2 / 11
3 A) Soziodemografische Merkmale der Klienten/innen Im allgemeinen Überblick (S. 2) wird die Anzahl der erreichten Schülerinnen und Schüler genannt. Da einige von ihnen zwei oder mehrere Leistungen (z.b. Teilnahme an einem Klassenprojekt und Einzelberatung) in Anspruch nahmen, übersteigen die im Folgenden genannten Zahlen die Menge der tatsächlich beteiligten Personen (Mehrfachzählungen): Insgesamt nahmen im Berichtszeitraum 146 Schülerinnen und Schüler 262 verschiedene Leistungen der Sozialarbeit in Schulen in Anspruch. 1. Anzahl der Klientinnen und Klienten Der meisten Schülerinnen und Schüler wurden mit dem einzelfallbezogenen Beratungsangebot und in den Klassenprojekten erreicht. 2. Alter der Klientinnen und Klienten Die Klienten/innen waren zwischen 10 und 17 Jahre alt. Die meisten Beratungen fanden mit den Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 16 Jahren statt. Beratung: In allen Jahrgängen wurden Beratungen durchgeführt. Die Altersgruppe war weit gestreut: von 10 bis 17 Jahren. Der Schwerpunkt lag in diesem Schuljahr bei den 15-jährigen Schüler und Schülerinnen. Konfliktbearbeitung: Die Altersspanne in der Konfliktberatung betrug 11 bis 16 Jahre Gruppen: Die gruppenbezogene Arbeit hatte ihren Schwerpunkt bei den Schülern/innen der Altersstufen von 11 bis 13 Jahre. Klassenprojekte: Es fanden Klassenprojekte in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 statt. Seite 3 / 11
4 3. Geschlecht der Klientinnen und Klienten An der Stadtschule überwogen insgesamt die Schüler mit ca. 52%.Bei den Klienten/innen von SiS war es genau umgekehrt. Während in den Beratungen das Geschlechterverhältnis nahezu ausgeglichen war, gab es in den Gruppen einen 21% höheren Mädchenanteil. Auch bei den Klassenprojekten waren die Mädchen mit 6% mehr als die Jungen vertreten 4. Schulform der Klientinnen und Klienten Von allen Klienten/innen besuchten 179 die Hauptschule und 50 die Realschule. 5. Wohnorte der Klientinnen und Klienten Anmerkung: der Wohnort wurde bei den Teilnehmern/innen der Klassenprojekte nicht erfasst. Fast alle Klienten/innen (142) lebten in Schlüchtern mit seinen Ortsteilen, lediglich vier Klienten/innen kamen aus Steinau zwei aus Sinntal und ein Schüler aus Bad Soden Salmünster Seite 4 / 11
5 B) Einzelfallbezogene Arbeit ( 13 SGB VIII) Das Angebot richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis zehn des Haupt- und Realschulzweigs der weiterführenden Schulen sowie der Integrierten Gesamtschulen und Schülerinnen und Schüler des BGJ, BVJ, BFS und TZB 1 der beruflichen Schulen. Der Fokus liegt dabei immer auf der einzelnen Schülerin/dem einzelnen Schüler, ihren /seinen Problemlagen und Bedarfen. ( ) Anlass ist immer Eine persönliche Problemlage Ein von der Schülerin/dem Schüler selbst geäußerter Bedarf Ein absehbares Problem/ein absehbarer Bedarf Eine Verhaltensauffälligkeit Beteiligt sind immer eine Fachkraft von Sozialarbeit in Schulen und eine Schülerin/ein Schüler. Bei Bedarf können auch Eltern und Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte, andere Personen, Fachkräfte und Fachdienste sowie Institutionen und Organisationen hinzugezogen werden. Voraussetzung ist das Einverständnis der Schülerin/des Schülers. Der Zugang der Schülerin/des Schülers kommt wie folgt zustande: Die Schülerin/der Schüler sucht die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen auf. Die Schülerin/der Schüler wird von Dritten zur Fachkraft Sozialarbeit in Schulen geschickt bzw. an die Fachkraft vermittelt. Die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen wird selbst initiativ. Einzelfallbezogene Arbeit kann als Kurzberatung (bis 3 Beratungseinheiten) Langfristige Beratung (ab 4 Beratungseinheiten) Krisenintervention durchgeführt werden. Dies schließt die Begleitung zu anderen Institutionen und Hausbesuche sowie Unterstützungsleistungen außerhalb der Schule ein (aus Qualitätshandbuch, S. 8). 1. Erbrachte Leistungen Im Schuljahr 2012/2013 wurden insgesamt 130 Beratungen mit 107 Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Beratungen Anzahl Std. Kurzberatung ,00 Langfristige Beratung ,00 darin enthalten: Hausbesuch 24 30,00 Kontakt Jugendamt 20 28,00 Kontakt Fachdienst 6 6,50 Bei den Kurzberatungen ist wieder ein Rückgang zum vorangegangenen Schuljahr von 67 auf 58 zu verzeichnen. Die Begleitung und Unterstützung von72 Schülern/innen in spezifischen Belastungssituationen (familiär, persönlich und schulisch) bildeten einen weiteren Schwerpunkt der Beratungsarbeit an der Stadtschule Schlüchtern. 2. Hilfeanlässe und Problemlagen Das Diagramm zeigt, dass die häufigsten Beratungsanlässe im Bereich Probleme in/mit dem sozialen Umfeld lagen. 1 Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr, Berufsfachschule, Teilzeit-Berufsschule. Seite 5 / 11
6 3. Beendigung der Leistungen Von den 97 beendeten Einzelfallberatungen konnten 67 erfolgreich abgeschlossen sowie 22 an andere Hilfsangebote weitervermittelt (Jugendhilfestation, Jugendamt) werden. Vier Schüler/innen hatten die Schule gewechselt und/oder sind umgezogen. Von drei Schüler/innen bekam die SIS-Kraft keinen Auftrag zum Handeln und bei einem Schüler wurde die Beratung von den Erziehungsberechtigten unterbunden. 33 Schüler/innen werden im Schuljahr 2013/14 von der Schulsozialarbeiterin weiterhin betreut. 4. Resümee und Erläuterungen: einzelfallbezogene Hilfen In diesem Kapitel wurden Aussagen über den Umfang, den Zeitraum und die Inhalte der einzelfallbezogenen Tätigkeiten an der Stadtschule Schlüchtern dargestellt. Das Beratungsangebot der Sozialarbeit in Schulen wurde von 12,66% der 948 Schüler/innen in Anspruch genommen. Der Kontakt zu den einzelnen Schülern/innen kam auf die unterschiedlichste Art und Weise zustande: Schüler/innen kamen aus Eigeninitiative Schülerinnen und Schüler kamen auf Empfehlung einer Lehrkraft und/oder der Schulleitung auf Empfehlung von Mitschülern/innen Durch die Teilnahme an einem Klassenprojekt oder einer Gruppe wurde die Fachkraft und ihr Angebot bekannt Erziehungsberechtigte kamen aus Eigeninitiative Das Angebot der Einzelberatung wurde auch im Schuljahr 2012/13 in hohem Maße von Schülern und Schülerinnen, Erziehungsberechtigten und Lehrer/innen angenommen. Die Sprechzeiten fanden überwiegend täglich während der Hauptunterrichtszeit statt. In dem Schuljahr 2012/13 erhöhte sich wiederum der Bedarf an Einzelberatungen mit unterschiedlicher Problematik. In den Jahrgängen 5-7 waren die Problemlagen meistens schulischer, familiärer oder peergroup-bezogener Art. Probleme in der Familie hatten in diesem Schuljahr 69 Klienten/innen. Dies ist ein enormer Anstieg im Vergleich zum letzten Schuljahr (43 Klient/innen) Die Vermittlung in Konflikten mit Gleichaltrigen ist mit einer Anzahl von 20 Personen nur unwesentlich gestiegen.. Die Qualität der Konflikte hat sich verändert. Vermehrt entstehen Konflikte über die Kommunikation im Internet (z.b. Schüler VZ, Facebook etc.). Die Hemmschwelle ist hier wesentlich geringer als im persönlichen Kontakt. Es ist keine Seltenheit, dass Schüler/innen sich in diesen Internetforen beleidigen und diskriminieren. Im Jahrgang 8-10 waren die Beratungsinhalte vorwiegend aus den Bereichen Berufsfindung, Schulabschluss, Zukunftsperspektiven und persönliche Probleme. Im Vergleich zum Schuljahr 2011/12 sind die einzelfallbezogene Beratungen bei den Beratungsanlässen zurück gegangen. Der Grund hierfür liegt sicherlich in der Tatsache begründet, das an der Stadtschule Schlüchtern zwei Berufseinstiegsbegleiterinnen tätig sind, die mit Schüler/innen der 8. und 9. Hauptschulklasse arbeiten, deren Schulabschluss gefährdet ist und damit auch der Einstieg in die Arbeitswelt.. Im kommenden Schuljahr soll die Anzahl der im Projekt Berufseinstiegsbegleitung vorhandenen Plätze nochmals erhöht werden, so dass mit einem weiteren Rückgang des Beratungsangebotes Berufsorientierung zu rechnen sein wird. Dadurch konnte sich die SIS Kraft auf andere Problemlagen konzentrieren Seite 6 / 11
7 C) Vermittlung bei Konflikten Unter Vermittlung bei Konflikten wird verstanden, dass die Fachkräfte Sozialarbeit in Schulen offene und versteckte Konflikte zwischen Schülerinnen und Schülern mit den Betroffenen bearbeiten. Für die Teilnahme der betroffenen Schülerinnen und Schüler gilt das Freiwilligkeitsprinzip. Für die Vermittlung bei Konflikten gelten bestimmte Rahmenbedingungen: Anlässe sind immer offene und versteckte Konflikte zwischen Schülerinnen/Schülern bzw. Gruppen von Schülerinnen /Schülern. Der Zugang zur Vermittlung in Konflikten kommt wie folgt zustande: Die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen stellt Bedarfe selbst fest und wird initiativ. Bedarfe werden von Seiten der Lehrkräfte bzw. der Schulleitung an die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen herangetragen bzw. betroffene Schülerinnen und Schüler zur Fachkraft Sozialarbeit in Schulen geschickt. Betroffene Schülerinnen und Schüler tragen Bedarfe an die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen heran. Nicht beteiligte Schülerinnen und Schüler tragen Bedarfe an die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen heran. Dritte tragen Bedarfe an die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen heran. Voraussetzungen Die am Konflikt Beteiligten sind Schülerinnen und Schüler der Schule, in der die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen tätig ist. Mindestens ein/e Konfliktbeteiligte/r ist Schüler/in einer Klasse, für die die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen grundsätzlich zuständig ist. Weitere Voraussetzung ist, dass die am Konflikt Beteiligten grundsätzlich zur Konfliktbearbeitung bereit sind. Die Konfliktbearbeitung findet in der Regel während der Unterrichtszeit statt. Bei Konfliktbearbeitung außerhalb der Unterrichtszeit erfolgt eine Information an die Eltern. (s. Handbuch SiS 2010, S. 54) Alle 9 Vermittlungsgespräche mit 24 Beteiligten wurden mit Rückmeldung abgeschlossen: die getroffenen Vereinbarungen wurden von allen Beteiligten eingehalten. Der Zeitaufwand betrug insgesamt 27 Stunden. Die Anzahl der Konflikte zwischen einzelnen Schülern und Schülerinnen, die außerhalb der Schule entstehen und nicht mehr selbstständig von ihnen gelöst werden können, hat zugenommen. Über Kommunikationsforen im Internet, wie Facebook und/oder Schüler-VZ wurden Konflikte zwischen einzelnen Schüler/innen öffentlich und somit einer größeren Personenzahl zugänglich. Dies führte oft dazu, dass Außenstehende sich nicht mehr konstruktiv sondern destruktiv einbrachten und der Konflikt viel größere Dimensionen annahm, z.t. eskalierte und von den Beteiligten nicht mehr kontrolliert und gelöst werden konnte. Im Schuljahr 2012/2013 kamen vermehrt Schüler und Schülerinnen in die Konfliktberatung, die über Facebook und Schüler-VZ beschimpft und/oder bedroht wurden. D) Gruppenbezogene Arbeit Unter gruppenbezogener Arbeit wird verstanden, dass die Fachkräfte Sozialarbeit in Schulen regelmäßig und über einen längeren Zeitraum mit einer Gruppe Schülerinnen und/oder Schülern arbeiten. Dabei umfasst eine Gruppe mindestens drei Personen. Gruppenbezogene Arbeit soll folgende Ziele erreichen: Förderung der Sozialkompetenz, d.h. die Fähigkeit miteinander zu leben, zu lernen und zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, die Fähigkeit, andere Menschen und Werthaltungen zu schätzen und die Bereitschaft, Konflikte konstruktiv zu nutzen Förderung der Selbstkompetenz, d.h. die Fähigkeit, über eigenes Verhalten nachdenken zu können, die eigene Identität zu entwickeln, mit inneren Konflikten umzugehen und die Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft anzuregen Ein Gruppenangebot richtet sich an Schülerinnen und/oder Schüler mit ähnlichen Problemlagen und Interessen. Ziel ist die erfolgreiche Bearbeitung dieser Themen im Sinne von Sozialem Lernen. (s. Handbuch SiS 2010, S. 24) Seite 7 / 11
8 1. Erbrachte Leistungen Im Berichtszeitraum wurden in der Stadtschule fünf Gruppen mit insgesamt 44 Teilnehmern/innen durchgeführt. Der Zeitaufwand betrug 163 Arbeitsstunden. 2. Themen / Inhalte der Gruppe Berufsorientierung Die Berufsorientierung und Berufsfindung hat für Hauptschüler/innen eine hohe Relevanz. Gerade Schülerinnen und Schüler mit schlechten Noten und einem gefährdeten Schulabschluss haben es sehr schwer einen Ausbildungsplatz zu finden. Sie sind besonders von Perspektivlosigkeit und Zukunftsängsten betroffen. Dementsprechend ist die Stärkung der Vermittlungsfähigkeit in Ausbildung oder Beruf für diese Schülergruppe ein wichtiges Handlungsfeld. Ein weiterer Schwerpunkt war, die Motivation und das Lernverhalten der Schüler/innen aufrecht zu erhalten, um einen Abschluss zu bekommen. In der Gruppe zum Thema Berufsorientierung wurden folgende Themen mit den Schülern/innen bearbeitet: Erweiterungen der sozialen Kompetenzen Selbst- und Fremdwahrnehmung Erreichung des qualifizierten Hauptschulabschlusses Berufsorientierung Soziales Lernen In einer Hauptschulklasse kam es häufig zu Konflikten und Auseinandersetzungen im Umgang miteinander. Hier wurden in den gemeinsamen Gruppenstunden die Themen Erarbeiten der eigenen Fähigkeiten und Stärken und Konfliktfreier Umgang miteinander eingeübt und mit Rollenspielen verstärkt.ein weiterer Schwerpunkt war die Erweiterung der eigenen sozialen Kompetenzen und die damit verbundene Toleranzentwicklung gegenüber anderen Mitschülern/innen. Zwischendurch wurden die Gruppen geschlechtsspezifisch getrennt und speziell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Gruppe eingegangen. Auch hier verstehe ich wieder was nicht: Du schreibst, dass es Probleme in einer Klasse gab und dann sprichst Du von gemeinsamen Gruppenstunden, war das jetzt ein Projekt mit einer Klasse, dann gehört es hier nicht hin oder hast Du mit einzelnen Schülern/innen aus der Klasse gearbeitet. Wenn ja, mit welchem Ziel, denn wenn es Probleme in einer Klasse gibt, dann sollte das auch in der Klasse gemeinsam bearbeitet werden. Warum dann ein Gruppenangebot? In der Gruppe zum Thema soziales Lernen wurden folgende Themen mit den Schüler/innen bearbeitet: - Eigene Fähigkeiten und Stärken - Konfliktfreier Umgang miteinander - Toleranz 3. Beendigung der Gruppe Zum Schuljahresende wurden drei Gruppen planmäßig abgeschlossen, zwei Gruppen werden im Schuljahr 2013/14 fortgeführt. Seite 8 / 11
9 E) Klassenbezogene Arbeit Unter klassenbezogener Arbeit wird verstanden, dass die Fachkräfte Sozialarbeit in Schulen über einen längeren Zeitraum in Kooperation mit der jeweils zuständigen Lehrkraft mit ganzen Klassen arbeiten. Die Arbeit fokussiert sich dabei nicht in erster Linie auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler, sondern auf die Klasse als soziales System. Die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen hat somit keinen Einfluss auf die Zusammensetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. ( ) Klassenbezogene Arbeit hat zum Ziel, die Klassengemeinschaft so zu stärken, dass jede einzelne Schülerin und jeder einzelne Schüler von ihr mitgetragen wird, sich in der Klasse ein Wir-Gefühl entwickelt und sich die Klasse als Gesamtsystem für die Kultur des Umgangs miteinander verantwortlich fühlt. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei, individuelle Unterschiede zu akzeptieren und den Umgang untereinander in wechselseitigem Respekt und Toleranz zu gestalten sowie Konflikte angemessen zu bearbeiten. Auf diese Weise wird die Sozialkompetenz der einzelnen Schülerinnen und Schüler erweitert und ein positives Lernklima in der Klasse hergestellt. Schließlich trägt die klassenbezogene Arbeit dazu bei, die Zusammenarbeit und Vertrauenskultur zwischen den Lehrkräften und den Fachkräften Sozialarbeit in Schulen zu verbessern. (s. Handbuch SiS 2010, S. 41/42) 1. Erbrachte Leistungen Im Berichtszeitraum wurden in der Stadtschule vier Klassenprojekte mit insgesamt 64 Teilnehmern/innen durchgeführt. Alle vier Klassen verschiedener Jahrgänge nahmen jeweils an einem Projekt zur Verbesserung der Klassengemeinschaft teil. Der Zeitaufwand betrug 32 Arbeitsstunden. 2. Themen / Inhalte der Klassenprojekte Die Inhalte der Klassenprojekte waren breit gefächert und hatten folgende Themenschwerpunkte: Stärkung der Klassengemeinschaft Mobbing konstruktive Konfliktlösungen 3. Beendigung der Klassenprojekte Alle vier Klassenprojekte wurden im Verlauf des Schuljahres 2012/2013 begonnen und planmäßig abgeschlossen. 4. Resümee: Klassenbezogene Arbeit Das Hinzuziehen der Schulsozialarbeiterin bei Problematiken in Klassen ist ein Bestandteil der pädagogischen Arbeit an der Stadtschule Schlüchtern. Durch verschiedene pädagogische und gruppendynamische Methoden gelang es der Schulsozialarbeiterin gemeinsam mit den Klassenlehrer/innen, das soziale Miteinander zu verbessern und die Kommunikationsfähigkeit der Schüler/innen zu stärken Seite 9 / 11
10 F) Qualitätssicherung, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit/Stützleistungen Die pädagogische Arbeit der Sozialarbeit an Schule ist nach unserem eigenen Verständnis von Kooperation kein isoliertes Angebot, sondern findet in enger Abstimmung mit unseren Kooperationspartnerinnen vor Ort statt. Zu orientieren haben wir uns an den strategischen Zielen, die durch den örtlichen Jugendhilfeträger vorgegeben werden. Daraus ergeben sich folgende Kooperationsziele: Erwachsene, die für die Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen in einer Gemeinde verantwortlich sind, initiieren und gestalten gemeinsam lebensweltnahe Lernsituationen und prozesse. Im Zusammenschluss von sozialen Einrichtungen, Organisationen und Privatpersonen gestalten Erwachsene eine kind- und familiengerechte Lebensumgebung. Sie engagieren sich für den Aufbau und die Pflege einer Kultur der gegenseitigen Wertschätzung und Unterstützung im Gemeinwesen. Lokale personale, finanzielle und materielle Ressourcen werden untereinander ausgetauscht und für Kinder in unterschiedlichen Einrichtungen nutzbar gemacht. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass eine enge Zusammenarbeit nicht nur mit der Schule und dem Jugendamt notwendig ist, sondern auch verstärkt eine Vernetzung unserer Arbeit mit den sonstigen Angeboten im Gemeinwesen, hier insbesondere den Angeboten der kommunalen Jugendarbeit vor Ort angestrebt bzw. ausgebaut werden soll. (aus Konzept SiS, Seite 11f) Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung nimmt im Rahmen der Arbeit an Schulen einen großen Stellenwert ein und wurde mit der Erarbeitung und Herausgabe eines Qualitätshandbuches (siehe näheres hierzu im Gesamtbericht SJ 2010/2011) systematisiert und standardisiert. Mit dem Qualitätshandbuch wurde erreicht, dass die Qualität der Prozesse und Verfahren in der Arbeit der Fachkräfte geprüft und somit auch weiter entwickelt werden können. Dabei wird wie in allen modernen Qualitätssystemen unterschieden zwischen Struktur-, Prozess und Ergebnisqualität. Strukturqualität definiert sich im Wesentlichen über die Rahmenbedingungen und über die Kompetenzen und fachlichen Qualifikationen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hierunter fällt dann im Fachbereich gemeinsamen Fortbildungen, regelmäßige Supervision und auch die regelmäßigen Dienstbesprechungen. Unter Prozessqualität wird die Qualität der Abläufe in der praktischen Arbeit verstanden. Hierzu bietet das Qualitätshandbuch ein hohes Maß an Transparenz. Prozessqualität im Blick zu haben und ständig weiter zu entwickeln, ist ein Handlungsschwerpunkt für alle Fachkräfte und die Geschäftsleitung. Hierunter fallen regelmäßige Workshops und Arbeitstreffen. Unter Ergebnisqualität werden im Allgemeinen die Ergebnisse und Güte der Arbeit verstanden. Dies wird in den Berichten jährlich dargestellt. Aus der nebenstehenden Grafik wird ersichtlich, welche Kooperationen und Vernetzungsaktivitäten im vergangenen Schuljahr durchgeführt wurden. Neben der direkten Arbeit mit den Klienten/innen zählt auch die Vernetzung innerhalb und außerhalb (Sozialraum) der Schule zum Aufgabenbereich der Schulsozialarbeit in der Stadtschule. Die Vernetzung innerhalb der Schule erfolgte durch regelmäßige Gespräche mit der Schulleitung, regelmäßiger Austausch mit der OLoV- Lehrerin, dem Berufsberater der Agentur für Arbeit, den Berufseinstiegsbegleiterinnen, der Teilnahme an Gesamtkonferenzen, dem Elternsprechtag und verschiedenen schulischen Arbeitsgruppen. Seite 10 / 11
11 Die Kooperation mit der Sozialarbeit in der Bergwinkelgrundschule wurde auch im Schuljahr 2012/2013 fortgesetzt und war vornehmlich Klienten-bezogen (Übergang Klasse 4 Bergwinkelgrundschule nach Klasse 5 Stadtschule Schlüchtern). Weiterhin bestand ein regelmäßiger Informationsaustausch mit den beiden sozialpädagogischen Fachkräften (SiS) an der Kinzigschule Schlüchtern. Auch im Schuljahr 2011/2012 wurde über die direkte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hinaus Netzwerkarbeit mit verschiedenen Institutionen geleistet: Vertrauenslehrer der Stadtschule Schlüchtern OLoV-Lehrerin der Stadtschule Schlüchtern Jugendreferentin der Stadt Schlüchtern, Agentur für Arbeit Islamisch-Türkischer-Verein Schlüchtern Technisches Hilfswerk Steinau Jugendhilfestation des ZKJF Fazit und Ausblick Die Schulsozialarbeit in der Stadtschule Schlüchtern hatte im abgelaufenen Schuljahr 2012/2013 die Schwerpunkte Berufsorientierung (Klassen 8 bis 10) und einzelfallbezogene Beratungsarbeit (Klassen 5 bis 10). Insgesamt wurden 130 Kinder und Jugendliche überwiegend in Einzelgesprächen beraten. Diese Schülerinnen und Schüler benötigten auch in diesem Schuljahr eine besondere Unterstützung. In der Beratungsarbeit waren Probleme in/mit dem sozialen Umfeld und Probleme in der Familie die Hauptproblematik von Schüler und Schülerinnen. Der Berufsberater der Agentur für Arbeit stand den Schüler/innen der Stadtschule Schlüchtern einmal im Monat für ein Beratungsangebot zur Verfügung. An diesem Termin fand auch der regelmäßige Austausch zwischen Berufsberater, der OLOV-Beauftragten und der Schulsozialarbeiterin statt. Die Arbeitsschwerpunkte Beratung und Soziales Lernen im Klassenverband werden fortgeführt. In welchen Klassen und mit welcher Beteiligung die Sozialarbeiterin mit dem Schwerpunkt Berufsorientierung tätig sein wird, muss durch gezielte Absprachen festgelegt werden Die Stadtschule Schlüchtern hat bereits viele Projekte zu dem Thema Berufsorientierung im Schulunterricht und Stundenplan integriert. Ebenso sind zwei Berufseinstiegsbegleiterinnen mit insgesamt 30 Wochenstunden und 29 Teilnehmerplätzen tätig, die intensiv mit einzelnen Schülern/innen der 8. und 9. Hauptschulklassen arbeiten. Zunächst sind deshalb seitens SiS für das neue Schuljahr keine weiteren Angebote zum Thema Berufsorientierung geplant, da ein weiterer Bedarf derzeit nicht absehbar ist. Die bewährte Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen im Sozialraum der Schule (Vernetzung) wird auch in Zukunft fortgesetzt. Besonders zu erwähnen ist hier: das Jugendreferat der Stadt Schlüchtern: Projekt mit der 10. Hauptschulklasse, Herstellung von Kontakten der Islamisch-Türkische Verein: Information türkischer Eltern, Erleichtern des Zugangs zu Beratung (Hemmschwelle) das Technische Hilfswerk Steinau: Vermittlung von Vereinsmitgliedschaften, Gruppenangebote Hanau, im Oktober 2013 Seite 11 / 11
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