Caritas. Beratung für Schwangere und Familien. Jahresbericht Not sehen und handeln!

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1 Caritas Not sehen und handeln! Jahresbericht 2013 Beratung für Schwangere und Familien

2 Unser Beratungsangebot richtet sich an Frauen, Paare und Familien, die aufgrund einer Schwangerschaft bzw. durch die Geburt eines Kindes in eine Problemsituation geraten sind. Wir bieten dementsprechend folgende Hilfen an: Psychosoziale Einzel-, Paar und Familienberatung Schwangerschaftskonfliktberatung (ohne Beratungsbescheinigung) Beratung in Fragen der Sexualität, Verhütung und Familienplanung Psychosoziale Beratung zu Fragen der Pränataldiagnostik Beratung und Betreuung nach der Geburt des Kindes sowie nach Fehlgeburt oder Schwangerschaftsabbruch Umfassende sozialrechtliche Beratung Unterstützung bei dem Kontakt mit Behörden und der Durchsetzung von Rechtsansprüchen Vermittlung finanzieller Hilfen, z.b. aus der Bundesstiftung Mutter und Kind, der Landesstiftung Familie in Not, dem kirchlichen Sonderfonds etc. Weitervermittlung an andere Fachdienste Gruppenangebot für allein stehende Schwangere und allein Erziehende Angebot einer Hebammen- Sprechstunde Die Fragen und Probleme unserer Klientinnen waren auch im vergangenen Jahr vielschichtig und komplex. Schwerpunktmäßige Inhalte der Beratungsgespräche waren: Die Situation als allein Erziehende oder als jugendliche Schwangere, Probleme als ausländische Mitbürgerin, Schwierigkeiten in der Partnerbeziehung oder in der Beziehung zu den Eltern, psychische und physische Überlastung sowie finanzielle Probleme auch als Folge von Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus wurden in vielen Fällen zu Familienplanung und Verhütung informiert. Im Jahr 2013 kamen insgesamt 328 Frauen, Paare und Familien in unsere Beratungsstelle. Eine Übersicht über die Kontakte zu den Klienten und ihren Bezugpersonen bietet folgendes Diagramm: Persönliche Beratungsgespräche Einzelberatungen 246 Paarberatungen 99 sonst. Bezugspers 65 Die vielschichtigen Not- und Belastungssituationen konnten nur zum Teil in einer kurzfristigen Beratung aufgefangen werden. Eine längerfristige Beratung mit differenzierten Interventionsmaßnahmen war in vielen Fällen notwendig. Die Betreuung ging vielfach über die Geburt hinaus

3 Eine Übersicht über alle durchgeführten Kontakte in unserer Beratungsstelle zeigt das folgende Diagramm: Persönlich 410 Telefonisch 137 Briefl., 611 Übersicht Jahreskontakte in Ein erhöhter Beratungs- und Unterstützungsbedarf - vor allem hinsichtlich der Sicherung des Lebensunterhaltes nach der Entbindung - war besonders für allein erziehende Frauen notwendig, die nach der Geburt des Kindes oft am Ende der Einkommensskala stehen. Im letzten Jahr waren 40 Frauen davon betroffen. Für allein stehende Frauen, die bis zur Geburt des Kindes voll berufstätig waren und dann in Elternzeit gehen, bedeutet das in der Regel die Abhängigkeit von ALG II bis zum Wiedereinstieg in das Berufsleben. Bei Bezug von Arbeitslosengeld II sind diese Frauen gezwungen, vorhandene Rücklagen bis auf einen geringen Teil für den Lebensunterhalt einzusetzen. Das heißt für viele, dass sie ihre Lebensversicherung oder Sparverträge kündigen müssen, die für sie als eiserne Reserve gerade in ihrer schwierigen Situation als allein Verantwortliche für ihr Kind so wichtig sind. Häufig bedeutet der Bezug von Arbeitslosengeld II auch, dass ein Umzug in eine günstigere oder kleinere Wohnung gefordert wird. Das ist besonders für allein stehende Mütter ein großes Problem, die keine Unterstützung durch einen Partner haben und möglicherweise auch nicht über ein Helfernetz verfügen können. Wir halten ein Gruppenangebot für allein stehende Schwangere und allein Erziehende vor, in der es den Frauen ermöglicht werden soll, sich in ihrer besonders belastenden und schwierigen Situation mit anderen Frauen auszutauschen, nach Bewältigungsstrategien zu suchen und Perspektiven zu entwickeln. Unter den 328 Klientinnen waren 233 deutscher Nationalität und 95 ausländischer Nationalität mit unterschiedlichen Aufenthaltstiteln. Fast die Hälfte aller Ratsuchenden lebte von ALG II, von ergänzendem ALG II oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Dies führte zu einem erhöhten Beratungsaufwand in Existenz sichernden Fragen und der Unterstützung der Durchsetzung von Rechtsansprüchen. Die Wohnorte der Klientinnen und ihrer Familien konzentrierten sich auf die e Göttingen und Duderstadt, wobei eine wöchentliche Sprechstunde in Duderstadt angeboten wurde. Diese wurde mit 89 Klientinnen vergleichsweise stark frequentiert. Wohnorte der Klienten Göttingen 204 Duderstadt 96 Hann.Münd. 7 Northeim 12 Sonstige 8 Der Anteil der jüngeren Schwangeren bis 21 Jahre war mit einer Anzahl von 67 Frauen in Bezug auf das Gesamtklientel relativ groß

4 In Anbetracht der besonderen Problematik der jüngeren noch nicht volljährigen Schwangeren - immerhin waren es 12 - ermöglichen wir ihnen mit ihrem Einverständnis, Kontakte zu anderen gleich Betroffenen herzustellen. Bei Bedarf begleiten wir die Kontaktaufnahme. Ein weiteres Angebot im Rahmen der Frühen Hilfen zur Prävention von Notlagen besonders für junge Schwangere bieten wir in unserer Hebammen- Sprechstunde an. Hier haben besonders sozial stärker belastete junge Frauen in einem niedrigschwelligen Kontakt die Möglichkeit, mit einer Hebamme in unserer Beratungsstelle ins Gespräch zu kommen. Viele junge Frauen nutzten die Gelegenheit, mit der Hebamme in vertrauter Umgebung ihre Probleme oder auch nur Bedenken oder Befürchtungen in Bezug auf Schwangerschaft und Geburt zu besprechen. Hieraus ergab sich in den meisten Fällen eine weitere Begleitung in der Schwangerschaft und nach der Geburt. Die altersmäßige Verteilung der Klientinnen sah im letzten Jahr folgendermaßen aus: Altersverteilung J J J J J. 26 Seit mehreren Jahren bieten wir unter eine Online- Schwangerenberatung an, das gut angenommen wird. Dieses niedrigschwellige Beratungsangebot ergänzt unsere Arbeit in zeitgemäßer Art und Weise. Es bietet die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen Kontakt zur Schwangerenberatung aufzunehmen. In der Online- Beratung klären wir soweit wie möglich die angesprochenen Probleme und vermitteln bei weitergehendem Gesprächs- oder Informationsbedarf an Beratungsstellen in Wohnortnähe der Klientinnen. Neben der Beratungs- und Betreuungsarbeit leisteten wir Öffentlichkeitsarbeit in Form von Informationsveranstaltungen in Schulen, Kirchengemeinden und Krankenhäusern. Wir konnten in unseren Veranstaltungen eine Vielzahl an Menschen erreichen, die über unsere Angebote informiert wurden. Darüber hinaus gab es regelmäßigen Austausch mit anderen Beratungsstellen für Schwangere auf Stadt- und Landkreisebene, was für die Vernetzung von unterschiedlichsten Hilfsangeboten von großem Nutzen ist. Ebenso wichtig war auch die Teilnahme an Diözesanen Arbeitstreffen in Hildesheim. Von besonderer Bedeutung für die Qualitätssicherung unserer Arbeit ist die Teilnahme an regelmäßigen Supervisionssitzungen, die uns ermöglicht wurde. 40 u älter 11 Gabriele Becker Hildegard Schütz Päd.M.A. Dipl.Soz.Päd

5 ...wir helfen weiter! Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Göttingen e.v. Beratung für Schwangere und Familien Schützenring 1 Godehardstr Duderstadt Göttingen Telefon: / / Fax: / / schwangerenberatung@caritas-goettingen.de Internet: www. caritas-goettingen.de