Hauswirtschaftliches Konzept
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- Franziska Pfeiffer
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Qualitätsmanagement in der Hauswirtschaft Hauswirtschaftliches Konzept für Pflegeeinrichtungen
2 Inhalte dieser Schulung Rechtliche Grundlagen Qualitätsmanagementsysteme MDK Prüfung in der Hauswirtschaft Hauswirtschaftliches Konzept Versorgungsbereiche Reinigung / Desinfektion / Mikrobiologie Wäscherei / Küche / Bewohnerzimmer Hygienemanagement / Prozesssteuerung Schnittstellenmanagement
3 Qualitätsmanagement Qualitätsmängel in der Alten- und Krankenpflege Reduzierung durch verschärfte Bestimmungen Qualität und Transparenz ist ein wichtiges Entscheidungskriterium
4 Rechtliche Grundlage Pflegequalitätssicherungsgesetz seit 01.Januar 2002 in Kraft (PQsG) Richtungsweisende Veränderungen Frist, innerhalb von 2 Jahren ein umfassendes + einrichtungsinternes QM-System einzuführen! Unabhängige Sachverständige müssen die Qualität prüfen.
5 Rechtliche Grundlage Mittelpunkt des PQsG ist - Souveränität und Wohlbefinden - Die Wünsche und Bedürfnisse Vorraussetzung hierfür ist: Ein umsichtiges Dienstleistungsmanagement mit Streben nach Wirtschaftlichkeit
6 Rechtliche Grundlage Im Rahmen des einrichtungsinternem QM-Systems soll - seit 01. Januar ein Hauswirtschaftskonzept abgeleitet, bzw. integriert werden. Dieses Konzept bietet die Grundlage aller hauswirtschaftlichen Dienstleistungen
7 Rechtliche Grundlage MDK-Qualitätsprüfung ab neu geregelt Die Spitzenverbände der Pflegekassen haben im Dezember 2005 Richtlinien für die Qualitätsprüfung beschlossen Qualitätsprüfungs-Richtlinien - QPR
8 Qualitätsprüfung (QPR) Die QPR ist keine leistungsrechtliche Verpflichtung der Einrichtungen Sondern dient ausschließlich intern den Verfahrensablauf der Qualitäts- Prüfung bundeseinheitlich zu regeln
9 Qualitätsprüfung (QPR) Höhere innerorganisatorische Verbindlichkeit Einheitliche Prüfkriterien Weiterentwicklung der QM-Prüfung Abbau der Bürokratie (umfangreichen Prüfkatalog?) Vermeidung der Doppelprüfung zwischen dem MDK und der Heimaufsicht
10 MDK - Qualitätsprüfung (QPR) Seit 2006 prüft der MDK verstärkt die Qualität der hauswirtschaftlichen Dienstleistungen der Pflege.
11 MDK - Qualitätsprüfung (QPR) Geprüft wird: Aufbau- und Ablauforganisation konzeptionellen Grundlagen der Hauswirtschaft und Schnittstelle zwischen Hauswirtschaft und Pflege
12 MDK - Qualitätsprüfung (QPR) Geprüft wird: Hygiene-Management Qualitätssicherung Qualitätsverbesserung
13 Hauswirtschaftliches Konzept Organisation Grundlagen Qualitätssicherung Hygiene Schnittstellenmanagement
14 Hauswirtschaftliches Konzept QM- Handbuch Konzeptionellen Grundlagen
15 Hauswirtschaftliches Konzept Organisation Organigramm- Verantwortung QM- Handbuch Konzeptionellen Grundlagen
16 Hauswirtschaftliches Konzept Personal-Hände- Wäsche-Küchen- Geräte- Pflegehilfsmittel Hygiene Organisation Organigramm- Verantwortung QM- Handbuch Konzeptionellen Grundlagen
17 Hauswirtschaftliches Konzept Personal-Hände- Wäsche-Küchen- Geräte- Pflegehilfsmittel QS Hygiene Organisation Standard-Überprüfung- Dokumentation- Korrekturmaßnahme Organigramm- Verantwortung QM- Handbuch Konzeptionellen Grundlagen
18 Hauswirtschaftliches Konzept Personal-Hände- Wäsche-Küchen- Geräte- Pflegehilfsmittel QS Hygiene Organisation Standard-Überprüfung- Dokumentation- Korrekturmaßnahme Organigramm- Verantwortung QM- Handbuch Konzeptionellen Grundlagen
19 Bereiche der Hauswirtschaft Versorgung
20 Bereiche der Hauswirtschaft Trinkwasser Speisereste Strom / Gas / Abfall Heizung Sondermüll Versorgung Abwasser Außen- Anlagen
21 Bereiche der Hauswirtschaft Ernährung (Essen und Trinken) Bereich Küche, Teeküche Hygiene-Konzept (HACCP = MUSS!) Verantwortlichkeit/Zuständigkeit Essensausgabe (Schnittstelle!) Schmutzgeschirr zurück (Schnittstelle!) Reinigung und Desinfektion Dokumentation (HACCP =Pflicht!)
22 Geschirr - Reinigung Routinemäßige Aufbereitung, vorzugsweise in Reinigungsautomaten. Temperatur x Zeit beachten! Reinigungsmittel richtig einsetzen!
23 (LOGO) Reinigungsplan Seite 1 von Bereich: Küche Bezeichnung Wann reinigen Reinigungsart, Konz. Ausbringart, Einwirkzeit Wer Wer prüft Mittel in % Art der Reini- reinigt gung Schneidebretter täglich Spülmittel, 10% Oberflächlich keine KP KS/HL nach gebrauch Wasser heiß Auftragen, bürsten Reinigungsplan Version 1 vom Ausgedruckt am:
24 Bereiche der Hauswirtschaft Reinigung und Desinfektion (alle Bereiche) Lagerung der R + D Mittel Umgang mit R + D Mittel Liste der R + D Mittel mit Lieferanten Spezifikationen festlegen/bewerten Sicherheitsdatenblätter besorgen Entsorgung von R + D Mittel Resten regeln
25 Beispiele der R + D bei Problemen (z.b.mrsa) Mindestens tägliche Wischdesinfektion mindestens der Kontaktbereiche des Bewohners. Instrumente und Kontaktflächen von Geräten, die am Bewohner benutzt wurden, nach dem Einsatz und vor dem Entfernen aus dem Zimmer wischdesinfizieren.
26 Beispiele der R + D bei Problemen (z.b.mrsa) Reinigungspersonal: Info durch Wohnbereichsleitung. Zimmer als letztes reinigen. Reinigungswagen nicht mit ins Zimmer nehmen.
27 Beispiele der R + D bei Problemen (z.b.mrsa) Instrumente bewohnerbezogen einsetzen und unmittelbar nach Gebrauch desinfizieren. bei zentraler Desinfektion Transport in geschlossenen Behältnissen. DGHM-gelistete Präparate verwenden.
28 Bereiche der Hauswirtschaft Wäsche Unterscheidung zwischen: Interner Wäscherei Externer Wäscherei interne Wäscherei: Verantwortlichkeit/Zuständigkeit Schnittstelle - externen Reinigung?! Wäsche- Hygiene- Management
29 Bereiche der Hauswirtschaft Wäsche (intern + extern) Beschreibung Weg der Wäsche ( z.b. Fließdiagramm) strenge Trennung von schmutziger und sauberer Wäsche (Trennung rein- und unrein) Überprüfung des Wascherfolgs (Indikatoren)
30 Bereiche der Hauswirtschaft Wäsche (intern + extern) Zwischenlagerung der sauberen Wäsche Neubeschaffung (ab wann) Umgang mit kontaminierter Wäsche z.b. bei MRSA oder Durchfallerkrankung Dokumentation Korrekturmaßnahmen (Verbesserung)
31 Beispiel: Wäsche, Textilien Im Zimmer bzw. Vorraum sammeln, dann ohne Zwischenlagerung direkt der Wäscherei zuführen. Waschen mit einem anerkannten Wäschedesinfektionsverfahren entsprechend DGHM- oder RKI-Richtlinie.
32 Beispiel: Maßnahmen bei immobilen Patienten Bei bettlägeringen Patienten ist der Einsatz von zwei Pflegekräften erforderlich. Eine Pflegekraft wäscht den Patienten, die zweite unterstützt beim Halten, Lagern, Wäschewechsel und bei Desinfektionsmaßnahmen der Matratze und der Kontaktflächen.
33 Bereich Abfall Küchenabfälle und Essensreste so entsorgen, dass keine Schädlinge angelockt werden Niemals Essensreste mit nach Hause nehmen Abfalltrennung Kurze Beschreibung Wann-Wo-Wie Abfall gelagert und Entsorgt wird
34 Beispiel: Abfall bei MRSA MRSA-haltige Ausscheidungen/Sekrete auf direktem Weg in die Toilette oder Steckbeckenspüle entsorgen. anderen Abfall im Zimmer sammeln und im geschlossenen Sack auf direktem Weg in den Container für allgemeinen Abfall entsorgen (kein Sondermüll/ Infektiöser Abfall oder Recycling).
35 Hygienerisiko Trinkwasser Seit 01.Januar 2004 ist eine neue EUweit gültige TrinkwasserVO in Kraft Geregelt ist neu die Zuständigkeit der Trinkwasserqualität D.h. der Trinkwasserlieferant, die Wasserversorgungsanlage garantiert die Trinkwasserqualität nur bis Hauseingang!
36 Hygienerisiko Trinkwasser Im Bereich der Warmwasser- Versorgung ergibt sich aus dieser VO die regelmäßige Überprüfung auf das vorhanden sein von Legionellen. Die Überprüfung des Wassernetzes ist dem zuständigen Gesundheitsamt vorzulegen
37 Hygiene-Management Die Hygiene ist die Lehre von der Verhütung der Krankheiten und der Erhaltung und Festigung der Gesundheit bzw. in der Alltagssprache auch ein konkreter Zustand, ähnlich gemeint wie Sauberkeit. Das Wort Hygiene kommt aus dem Griechischen (hygieine) und bedeutet der Gesundheit zuträgliche Kunst
38 Hygiene-Management Hygiene-Management ist die Prozesssteuerung aller risikoträchtigen Schritte zur Verhütung von Krankheiten durch Übertragung.
39 Hygiene-Management Im Management-System wird über jeden Prozessschritt eine Risikobewertung durchgeführt und Dokumentiert Die Risikobewertung wird dann unterteilt in kann Vermieden werden oder nicht.
40 Hygiene-Management Die Möglichkeit wie eine Verhütung von Krankheiten, bzw. eine Übertragung von Krankheiten bei einem Prozessschritt vermieden, bzw. auf ein erträgliches Maß reduziert werden kann, wird als Schutzmaßnahme festgehalten und das Personal darin geschult.
41 Hygiene-Management Unterrichtung von Personal und Besuchern auf die Einhaltung der notwendigen Schutzmaßnahmen ist schriftlich festzuhalten. Bei Bedarf sind diesen Personen die Maßnahmen zu erläutern.
42 Keime finden sich überall...
43 Keime finden sich überall...
44 Keime finden sich überall...
45 Händehygiene
46 Hauptüberträger Hände des Personals
47 Hauptüberträger Über die Hände des Personals werden die Keime von einem Bewohner zum nächsten übertragen.
48 Schutz vor Kontamination Hygienische Händedesinfektion vor und nach jeder Tätigkeit mit Körperkontakt möglichst bei allen Bewohnern auf jeden Fall bei bekannten MRSA- Trägern.
49 Schutz vor Kontamination Hygienische Händedesinfektion nach möglicher Kontamination mit Körpersekreten und Ausscheidungen, nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen, nach dem Verlassen des Zimmers.
50 Schutz vor Kontamination Einmalhandschuhe bei Versorgung von Wunden, Tracheostomata, Kathetern, Sonden bei Kontakt mit Körpersekreten und Exkrementen, sofort nach Beendigung der Tätigkeit (vor weiteren Tätigkeiten im Zimmer) entsorgen, anschließend hygienische Händedesinfektion.
51 Schutz vor Kontamination Schutzkittel/Einmalschürzen bewohnerbezogen einsetzen, vor Verlassen des Zimmers ablegen und im Zimmer belassen, nach Ablegen hygienische Händedesinfektion. Wechsel bei sichtbarer Kontamination, mindestens arbeitstäglich.
52 Schutz vor Kontamination Mund-Nasen-Schutz bei intubierten, tracheotomierten und maschinell beatmeten Bewohnern während des Absaugens, Bewohnern mit starker Sekretabsonderung, Husten oder Schnupfen, Verbandwechsel, immobilen Bewohnern mit stark schuppiger Haut während des Bettens.
53 Schutz vor Kontamination Mund-Nasen-Schutz Vor Verlassen des Zimmers ablegen und im Zimmer entsorgen, nach Ablegen hygienische Händedesinfektion durchführen.
54 Ihre Hände befinden sich ständig in intensivem Kontakt mit Ihrer Umgebung, nehmen Keime auf und geben sie weiter durch direkten Kontakt von Haut zu Haut, durch indirekten Kontakt über Flächen, Gegenstände und Materialien.
55 Was ist eigentlich Händehygiene? Patientenschutz Verhütung von nosokomialen Infektionen Personalschutz Infektionsprophylaxe
56 Hygienische Händedesinfektion Abklatsch einer kontaminierten Hand Abklatsch nach Hände-Reinigung Abklatsch nach hygienischer Hände- Waschung Abklatsch nach Hände-Desinfektion
57 Die hygienische Händedesinfektion bewirkt die Abtötung der transienten Hautflora in ausreichender Menge, die Unterbrechung von Infektionsketten, die Vermeidung nosokomialer Infektionen, eine Reduzierung von Folgekosten vermeidbarer Infektionen.
58 Häufigkeit VOR dem Betreten von Reinräumen etc., invasiven Eingriffen (z. B. Legen eines Blasen- oder Venenkatheters); Wichtig: das gilt auch dann, wenn bei den Eingriffen sterile Handschuhe getragen werden müssen, Kontakt mit Patienten, die in besonderem Maße vor Infektionen geschützt werden müssen, Bereitstellung von Infusionen, Herstellung von Mischinfusionen, Aufziehen von Medikamenten.
59 Häufigkeit VOR UND NACH jedem Wundkontakt, Manipulation an Infusionen, Drainagen, Sonden, Venenkathetern, Verbänden, Kontakt mit Blasenkathetern, Injektionen, Punktionen, Inzisionen.
60 Häufigkeit NACH Kontakt mit (auch potentiell) infektiösen Patienten oder infektiösen Materialien wie z. B. Erbrochenem, Blut, Stuhl und Urin, Kontakt mit potentiell kontaminierten Gegenständen oder Materialien, dem Ablegen von Schutzhandschuhen, bei (vermutetem) Erregerkontakt/Verunreinigung, jedem Toilettenbesuch, dem Niesen, Husten und Naseputzen.
61 Händewaschung Wie? Hände mit Wasser anfeuchten und Produkt auf die Hände geben. Waschlotion aufschäumen, dabei auf Fingerzwischenräume und Nagelbetten achten.
62 Händewaschung Wie? Hände unter fließendem Wasser sorgfältig abspülen. Hände mit einem Einmaltuch trocknen.
63 Hautschutz und Hautpflege Wie? Produkt aus Spender oder Tube entnehmen und gründlich in die sauberen, trockenen Hände einreiben. Mit dem Handrücken beginnen, Fingerzwischenräume und Nagelbetten nicht vergessen.
64 Denken Sie immer daran Ihre Hände - sind Ihr wichtigstes Kapital!
65 Zusammenfassung Keine Panik!
66 Zusammenfassung Denken Sie die unterschiedlichen Ziele von Pflege, hauswirtschaftlichen Dienstleistung und MDK-Überprüfung und Handeln sie Kooperativ. In jedem Fall: handeln Sie mit der erforderlichen Sorgfalt! Nur so können sie ihre Qualität sichern und verbessern.
67 Danke für ihre Aufmerksamkeit
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