Stärke und Alkohol -
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- Leander Schmidt
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1 Stärke und Alkohol - Bedeutung für den bayerischen Kartoffelanbau Lösungen bei Wegfall des Branntweinmonopols Entkoppelung von der Stärkekartoffelbeihilfe und Verarbeitungsprämie Am 16. November 2011 BBV / Herrsching Dr. P. Sutor / LfL / IEM IEM 3 / Dr. P. Sutor 1
2 Gliederung Bedeutung von Alkohol und Stärke in Bayern Alkohol Stärke Auslauf staatlicher Stützungsmaßnahmen Branntweinmonopol Entkoppelung der Stärkekartoffelerzeugung Lösungsansätze.. auf der Ebene der Erzeugung.. auf der Ebene der Aufbereitung / Verarbeitung.. auf der Ebene der Vermarktung / Positionierung Zusammenfassung IEM 3 / Dr. P. Sutor 2
3 Bedeutung der Stärkekartoffel im Bereich der Kartoffelerzeugung IEM 3 / Dr. P. Sutor 3
4 Herstellung von Branntwein aus Kartoffeln Bayern 2007/ /09 Erzeugter Kartoffelalkohol hl hl hl % der deutschen Erzeugung 47,9 Rohstoffeinsatz in Tonnen % der Ernte bzw. Fläche 3,9 3,3 Kartoffelfläche in ha Quelle: Brennereiverband, Bundesmonopolverwaltung, statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen IEM 3 / Dr. P. Sutor 4
5 Standorte der Verschlussbrennereien in Bayern 2009 IEM 3 / Dr. P. Sutor 5
6 Preissituation bei Branntwein Deutschland 2007/08 Durchschnittspreis in /hl Kartoffelalkohol 126,66 Kosten der Aufarbeitung des Alkohols in /hl 9,00 Einkaufskosten für Agraralkohol in /hl 134,66-65,02 Verkaufserlöse für Alkohol in E/hl 69,62 Zuschußbedarf 2008 in Mio. lt. Haushalt 79,8 Aber: Steuereinnahmen Alkohol insgesamt in Mio ,69 Quelle: Brennereiverband, Bundesmonopolverwaltung, statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen IEM 3 / Dr. P. Sutor 6
7 Schlussfolgerungen Der Kartoffelanbau zur Branntweinherstellung spielt in Bayern nur mehr eine untergeordnete Rolle Der Anbau konzentriert sich auf die Räume südliche Oberpfalz und nördliches Niederbayern mit guten ackerbaulichen Voraussetzungen sowie auf den Ackerbaugürtel rings um München mit außerlandwirtschaftlichen Alternativen Zuschüsse für Ethylalkohol sind bis zum bis zu 110 Mio. jährlich möglich. Ggf. Weiterführung des Branntweinmonopols bis Ende 2017 mit einem Szenario des stufenweisen Ausstiegs aus der Agraralkoholproduktion im Bereich landwirtschaftlicher Früchte und der direkten Unterstützung des aus Obst gewonnenen Trinkalkohols auf der Basis ehemaliger Abfindungsbrennrechte. IEM 3 / Dr. P. Sutor 7
8 Stärke und ihre Nachprodukte Lebensmittel (30%) Native Stärke Papierindustrie (50%) Technologie (20%) Stärkekartoffel Eiweiß Tierernährung Humanernährung Pülpe Biogas Füllstoffe Prozesswasser Nährstoffe IEM 3 / Dr. P. Sutor 8
9 Umfang der europäischen bzw. deutschen Stärkeerzeugung Deutsch -land 0,4 0,4 0,7 Mais Weizen Kartoffeln 4,2 3,3 1,5 Europa 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 Millionen Tonnen Stärke IEM 3 / Dr. P. Sutor 9
10 Struktur der deutschen Stärkeerzeugung aus Kartoffeln 2001 IEM 3 / Dr. P. Sutor 10
11 Struktur der deutschen Stärkeerzeugung aus Kartoffeln 2009 (1) IEM 3 / Dr. P. Sutor 11
12 Strukturdaten der deutschen Stärkeerzeugung aus Kartoffeln 2009 (2) Stärkekartoffelerzeugung D: Vertragsmenge: ca. 3,2 Mio. t Anbaufläche: ca ha Anbauer: ca in Hand der Erzeuger steht ein überwiegend industriellen Weizen- und Maisstärkeerzeugung gegenüber Konzentriert sich auf Mitteleuropa und ist nicht weiter globalisiert! IEM 3 / Dr. P. Sutor 12
13 Eckpunkte der Stärkeerzeugung aus Kartoffeln Die europäische Stärkeindustrie ist durch die Verwendung von Mais- und Weizen als Rohstoffe, weniger durch die Verwendung von Kartoffeln geprägt. Die deutsche Stärkeindustrie wird vom Rohstoff Kartoffeln geprägt. Die deutsche Stärkeindustrie ist praktisch vollständig in Hand der Erzeuger (Bauernfabriken), während vor allem die Herstellung von Weizenstärke industriell geprägt ist. Kartoffel stärke mach Deutschland zum Kartoffelexportland! Klein aber fein, Süddeutschland ist der Juniorpartner in der deutschen Stärkeerzeugung Kartoffelstärke hat eine bessere Klebkraft und eigent sich besonders gut für das Glätten von Papier Kartoffelstärke ist vergleichsweise aufwendig herzustellen IEM 3 / Dr. P. Sutor 13
14 Herstellung von Stärke aus Kartoffeln in Bayern Bayern 2007/ Hergestellte Stärke in t Stärkegehalt in % 19,5 Rohstoffeinsatz in Tonnen % der Kartoffelfläche 32,4 Kartoffelfläche in ha Quelle: LfL / AFR IEM 3 / Dr. P. Sutor 14
15 Standorte der Stärkekartoffelproduzenten nach Landkreisen 2009 IEM 3 / Dr. P. Sutor 15
16 Konzentration der Stärkeanbauflächen nach Landkreisen 2009 IEM 3 / Dr. P. Sutor 16
17 Mengenentwicklung der fünf produktionsstärksten Landkreisen 40 Stärkemenge in t Straubing-Bogen Regensburg / Land Neuburg-Schrobenhausen Aichach-Friedberg Dingolfing-Landau IEM 3 / Dr. P. Sutor 17
18 Stärkekartoffelerträge nach Landkreisen 2009 IEM 3 / Dr. P. Sutor 18
19 Ertragsentwicklung in den fünf produktionsstärksten Landkreisen Stärkeertrag in t/ha Jahr Straubing-Bogen Neuburg-Schrobenhausen Dingolfing-Landau Regensburg / Land Aichach-Friedberg Linear (Straubing-Bogen) IEM 3 / Dr. P. Sutor 19
20 Tendenzen der Stärkeerzeugung in Bayern Die bayerische Stärkekartoffelerzeugung gruppiert sich um die Fabrikstandorte Schrobenhausen und Sünching im Sinne Thün scher Kreise. Mit einer Anbaufläche von 8,4 ha je Anbauer ist die bayerische Durchschnittsfläche je Anbauer nur gut 40% so groß wie die der Anbauer im Emsland. Günstige Mechanisierungsvoraussetzungen (überbetrieblicher Maschineneinsatz) könnte hierfür ein Grund sein. Die traditionellen Anbaustandorte direkt um die Fabriken haben geringere Stärkeerträge als Standorte die noch nicht so lange in der Produktion sind. Es besteht noch ein Potential zur Verbesserung der Erträge. Insbesondere die Gebiete um Sünching haben gute Voraussetzungen (zunehmende Temperaturen und ausreichend Feuchtigkeit aufgrund der Wasserhaltefähigkeit der Böden. IEM 3 / Dr. P. Sutor 20
21 Struktur des Stärkepreissystems bis 2013 Position bis Verkauf Stärke (netto) 34,94 34,94 34,94 34,94 Fabrikprämie (netto) 4,98 4,98 0,0 0.0 Mindestpreis (netto) (brutto) Direktzahlung (brutto) Modulation ,19 14,85-0,74 39,92 44,19 14,85-1,19 * 34,94 38,67?? 34,94 38,67 8,75 ** -0,88** Stärkekartoffel (t) bei 19% Stärke und 40 t/ha 58,30 57,85? 46,54 Erzeugererlöse relativ 100% 99%?% 80% Nachzahlung (brutto) 18,00?? 18,00 Erzeugererlöse relativ 131%??% 139% * Mittel aus 7%, 8% und 9% Mod. ** 350 E/ha Zielwert; 10% Mod. IEM 3 / Dr. P. Sutor 21
22 Erlöse aus der Stärkeerzeugung in Bayern Annahmen zur vorhergehenden Tabelle: Solange der Fabrikprämie gewährt wird, wird sie als Preisbestandteil des Mindestpreises angesehen. Fällt sie weg, sinkt der Mindestpreis um diesen Preisanteil (ab 2012) Mehrwertsteuersatz von 10,7% wird als Preisbestandteil angesehen (Pauschalierung) Wahl der Modulation für Betriebe mit Schwellenwerten zwischen bis : 2008: 5%; 2009: 7%; 2010; 8%; 2011: 9%; 2012 und 2013 je 13%. Zielwert Bayern 350 /ha im Jahr 2013 Berechnung für einen Betrieb mit durchschnittlich 40 t/ha und 19% Stärke IEM 3 / Dr. P. Sutor 22
23 Handlungsmöglichkeiten auf freien Märkten Zunehmender Grad der Marktanpassung Optimierung der Aufbereitungsebene: Kostenoptimierte Anlieferung; Kostenoptimierte Verarbeitung; Kostenoptimierte Veredelung Marktebene: Positionierung Sortimente Anbieterebene: Erfüllung der Nachfragewünsche Produktinnovationen Erhöhung Verarbeitungstiefe Erzeugungsebene: biologischer Fortschritt (Sorten); chemischer Fortschritt (PSM); technischer Fortschritt (Bewässerung, Ernteoptimierung) Die 4 Maßnahmen zur programmierten Marktanpassung bei Stärkekartoffeln IEM 3 / Dr. P. Sutor 23
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! IEM 3 / Dr. P. Sutor 24
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