OFFENHEIT ALS AUFTRAG EIN BLICK AUF DEN INKLUSIONSDISKURS IN DER (OFFENEN) KINDER- UND JUGENDARBEIT
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- Viktoria Renate Fromm
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1 OFFENHEIT ALS AUFTRAG EIN BLICK AUF DEN INKLUSIONSDISKURS IN DER (OFFENEN) KINDER- UND JUGENDARBEIT Kontakt: Fachtag Landesjugendhilfeausschusses der Freien und Hansestadt Hamburg
2 Irgendeinen Begriff braucht es ja * oder die Karriere des Inklusionsbegriffs * in Deutschland * Lüders, C. 2014
3 ÜBER WEN UND WAS WIRD UNTER DER METAPHER INKLUSION GESPROCHEN? Drei verschiedene Zugänge (Lindmeier & Lütje-Klose 2015: 7 f.): (1) enges, behinderungsbezogenes Adressatenverständnis (2) weites, auf alle Diversitätsmerkmale bezogenes Adressatenverständnis (3) auf alle Lernenden, besonders aber auf vulnerable Gruppen bezogenes Adressatenverständnis Department Soziale Arbeit
4 RÜCKBLICK: DIE UN-BRK (2009) Steile Karriere des Inklusionsbegriffes: Was haben wir erlebt? starke Verkürzung auf die Öffnung des Schulsystems und Schüler*innnen mit (zugeschriebenen) Behinderungen, dann eine langsame Weitung in andere gesellschaftliche Bereiche Recht auf eine vollkommene, uneingeschränkte sowie gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft gerät bisweilen aus dem Blick. Erinnerung: Menschenrechte sind unteilbar! Nicht-Überwindung des Inklusions-Dilemma: Weg von der Fokussierung auf einzelne Merkmale von (vermeintlichen Gruppen von) Menschen wie dann Barrieren überwinden, die in Zusammenhang mit Merkmalen stehen? NAP zur Umsetzung der UN-BRK (fast) ohne Kinder- und Jugendarbeit Chaotischer, intransparenter Versuch der Novellierung des SGB VIII mit angeblichem Fokus Inklusion Department Soziale Arbeit
5 WAS IST GEBLIEBEN? Es geht nicht mehr um das Ob, sondern um das WIE. Der normative Anspruch der UN-BRK macht Inklusion explizit zur gesellschaftspolitischen Maxime und damit in verbindlicher Weise handlungsleitend (Dannenbeck 2014, 488). Department Soziale Arbeit
6 UND DIE KINDER- UND JUGENDARBEIT? Den Auftrag Inklusion im Blick: Schritte auf dem Weg zu einer neuen Offenheit?
7 KINDER UND JUGENDARBEIT UND DER AUFTRAG INKLUSION Ausgangspunkt, der bis heute gilt: Bei alledem ist zu berücksichtigen, dass, - wenn auch keineswegs flächendeckend - Kinder- und Jugendarbeit sich [ ] deutlich vor den aktuellen Debatten um Inklusion im Horizont der UN-BRK bereits auf den Weg zu inklusiveren Angeboten gemacht hat. (Deutscher Bundestag 2017: 406) Department Soziale Arbeit
8 KINDER UND JUGENDARBEIT UND DER AUFTRAG INKLUSION Ausgangspunkt Kinder- und Jugendarbeit [stellt] ein Praxisfeld dar [ ], das auf die Heterogenisierung der Lebenslagen junger Menschen mit der Ausdifferenzierung und der Entstehung neuer Mischformen von Strukturen und Angeboten antwortet. (Deutscher Bundestag 2017: 406) Department Soziale Arbeit
9 KINDER UND JUGENDARBEIT UND DER AUFTRAG INKLUSION Beobachtungen: Wie hat das Feld reagiert? So wie es auch sonst routiniert Herausforderungen abarbeitet : Projekte und Positionierungen Sammlung gelungener Aktivitäten wie weiterführender Erfahrungen Wettbewerbe Austausch und Debatte Department Soziale Arbeit
10 Projekt: Auftrag Inklusion Perspektiven für eine neue Offenheit in der Kinder- und Jugendarbeit Standortbestimmung Inklusion ist das Menschenrecht auf volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft. meint mehr als die Einbeziehung von Menschen mit (zugeschriebenen) Behinderungen. ist zu allererst eine Frage von Haltung.
11 11 Department Soziale Arbeit
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13 Department Soziale Arbeit
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15 HERAUSFORDERUNGEN, DIE SICH IN DER (OFFENEN) KINDER- UND JUGENDARBEIT ZEIGEN
16 HERAUSFORDERUNGEN, DIE SICH ZEIGEN Kooperation mit Partnern aus dem Spektrum der Behindertenhilfe Frage der Verortung in Sozialräumen Zusammenhang von Peer-Bezug und schulischer Trennung Kerngeschäft eigenes Zutrauen der Verantwortlichen und auch deren (gefühlte) (Nicht-)Qualifikation Anforderung der Barrierefreiheit in vielen Dimensionen Eltern Finanzierung Department Soziale Arbeit
17 AUSZUG AUS FORSCHUNGSERGEBNISSEN: FINANZIERUNG/KOSTEN Finanzielle Planungssicherheit ist wichtig für inklusive Öffnungen mangelnde Finanzierung ist Problem bei der Umsetzung inklusiver Projekte für gute Inklusion benötige es regelfinanzierte Assistenzen Fortbildungen für Mitarbeitende müssen finanziert werden bauliche Faktoren sind Inklusionshindernisse : Umbauten benötigten gesonderte Förderung besondere Materialien sind notwendig und benötigten eine Finanzierung Fakultät Wirtschaft & Soziales, Department Soziale Arbeit
18 AUSBLICK
19 Eigenlogik verhindert Zwangsinklusion Kinder- und Jugendarbeit basiert auf Peer-Beziehungen. Sie gestaltet sich durch die Anliegen von Kindern und Jugendlichen. Inklusion kann nicht von oben verordnet werden, sie muss gewollt sein.
20 Im Schatten von Schule Im Schatten von Stadtplanung Kinder- und Jugendarbeit basiert auf Gleichaltrigen-Beziehungen (peer-groups)
21 AUSBLICK: INKLUSION VERANKERN Inklusion ist und bleibt ein Prozess. Inklusion ist ein Zusammenwachsen sich bisher fremder Systeme. Inklusion benötigt die Suche nach konzeptionellen und räumlichen Barrieren und deren Überwindung. Der Prozess braucht politische (und auch finanzielle) Unterstützung. Department Soziale Arbeit
22 Zentraler Perspektivenwechsel Kinder und Jugendliche konsequent als Kinder und Jugendliche wahrnehmen - frei von Zuschreibungen.
23 VIELEN DANK FÜRS ZUHÖREN! Kontakt: Es geht nicht in erster Linie und ausschließlich (um) eine Verbesserung der Integration von Menschen mit Behinderungen [ ] sondern um die Entwicklung und Sicherstellung einer diskriminierungsfreien sozialen Praxis, die am Recht uneingeschränkte, gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe aller Menschen orientiert ist (Dannenbeck 2010, 488)
24 Literatur (verwendet und weiterführend): Aktion Mensch/Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland/Diakonie Deutschland (Hrsg.) (2015): Auftrag Inklusion Perspektiven für eine neue Offenheit in der Kinder- und Jugendarbeit. Arbeitshilfe für die Praxis. Bonn u.a. BMFSFJ Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2017): 15. Kinder- und Jugendbericht. Berlin. Dannenbeck, D./Dorrance, C. (2011): Kinder- und Jugendarbeit auf dem Weg der Inklusion. In: FORUM SOZIAL, H. 1/2011, S Lindmeier, C./Lütje-Klose, B. (2015): Inklusion als Querschnittsaufgabe in der Erziehungswissenschaft. In: Erziehungswissenschaft 26 (2015) 51, S Lüders, C. (2014): Irgendeinen Begriff braucht es ja Das Ringen um Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe. IN: Soziale Passagen, 6.Jg., H. 1, S Ausgewählte Veröffentlichungen der Referentin zum Thema: Voigts, G. (2018): Inklusion als Herausforderung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Evaluation des von Aktion Mensch geförderten Praxisprojektes Freiräume Inklusion in der Bielefelder Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Bielefeld. i.e.. Voigts, G. (2017): Die Bedeutung non-formaler und informeller Bildung im Konzept Inklusiver Kindheiten. In: Amirpur. Donja/Platte, Andrea (Hrsg.): Handbuch Inklusive Kindheiten. Opladen u.a., S Voigts, G. (2017): Große Lösung? Inklusive Lösung? SGB VIII-Reform? Inklusion als Herausforderung in der Kinder- und Jugendhilfe. In: Spatschek, Ch./Thiessen, B. (Hrsg.): Inklusion und Soziale Arbeit. Teilhabe und Vielfalt als gesellschaftliche Gestaltungsfelder. Theorie, Forschung und Praxis der Sozialen Arbeit, Band 14. Opladen u.a., Voigts, G. (2016): Kinder- und Jugendarbeit als Akteurin auf dem Weg zu inklusiven Gestaltungsprinzipien in regionalen Settings. Theoretische und praktische Perspektiven. In: Kratz, M./Muche, C./Oehme, A. (Hrsg.): Region und Inklusion. Weinheim u.a., S Voigts, G. (2016): Inklusion als Auftrag und Herausforderung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Zwischenstand und Perspektiven. In: FORUM für Kinder- und Jugendarbeit, 32. Jg., H. 4, S Voigts, G. (2016): Bildung hört nicht am Schultor auf und Inklusion fängt nicht (nur) dort an. In: Zeitschrift für Inklusion Gemeinsam leben, 24. Jg., H. 1, S Voigts, G. (2015): Kinder in Jugendverbänden Eine empirische Untersuchung zu Strukturen, Konzepten und Motiven im Kontext der gesellschaftlichen Debatten um Inklusion. Opladen u.a. Voigts, G. (2015): Ein Hoch auf das, was vor uns liegt Kinder- und Jugendhilfe in inklusiven Zeiten. In: jugendhilfe, 53. Jg., H. 1, S Voigts, G. (2014): Projekt Auftrag Inklusion Perspektiven für eine neue Offenheit in der Kinder- und Jugendarbeit. Standortbestimmung und Inklusions-Check. In: deutsche jugend, 62. Jg., H. 11, S Voigts, G. (2014): Inklusion als Auftrag: Eine Standortbestimmung von Kinder- und Jugendarbeit auf dem Weg zu inklusiven Gestaltungsprinzipien. Herausforderungen Realitäten Perspektiven. In: neue praxis Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, H. 2/2014, S
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