Kinderschutz Schweiz. Fachtagung Partizipative Prävention erzieherischer Körperstrafen. 11. November 2015
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- Daniela Adler
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1 Kinderschutz Schweiz Fachtagung Partizipative Prävention erzieherischer Körperstrafen 11. November 2015 Kinderschutz Schweiz Mai 2015
2 Programm 1. Teil Gewaltprävalenz im Erziehungskontext Gewaltdefinition und Gewaltattribution von Erziehenden Ausgangslage und Handlungsbedarf im Kontext der Entwicklung des AHA-Projektes 2. Teil Vorstellung des Projektes und des Umsetzungsstandes 2
3 Gewaltprävalenz im Erziehungskontext Umfrage von 2014 unter 5621 LeserInnen der Gratiszeitung 20-Minuten: 66% der Befragten haben als Kind Ohrfeigen, Schläge auf den Po, Ohren- oder Haare-Ziehen erfahren. 50% der Eltern räumen ein, Körperstrafen in der Erziehung angewandt zu haben. vgl. 20-Minuten, 2014 Prozentualer Anteil der Eltern, die ihre jüngsten Kinder manchmal bis sehr häufig körperlich bestrafen nach Alterskategorien der bestraften Kinder vgl. Schöbi & Perrez, 2007, S. 17 3
4 Gewaltdefinition Misshandlung oder Körperstrafe? Abgrenzung zwischen den Begriffen Körperstrafen und Kindesmisshandlung ist nicht möglich: Präfix miss- steht für falsch oder unzulänglich Unterscheidung nach Häufigkeit, Schweregrad und zeitlicher Dauer der Misshandlung. Gewalt ist nicht auf Handlungsebene zu beschränken: Gewalt spürbar als häusliche Atmosphäre mit Mustern von Macht, Kontrolle, Dominanz, welche die Beziehungen strukturieren. 4
5 Gewaltattribution von Erziehenden Studie zur Gewaltwahrnehmung von Eltern aus dem zeigt, dass 69,4 % der deutschen und 58% der österreichischen Eltern ein kräftiger Klaps auf den Po nicht als Gewalthandlung einordnen. 68,5 % der Eltern in Deutschland und von 38,5 % der Erziehenden in Österreich Ohrfeigen nicht als Gewalt wahrnehmen. Erst eine Tracht Prügel sehen eine knappe Mehrheit von Deutschen (55,9%) und eine grosse Mehrheit der österreichischen Eltern (83,8%) als Gewalthandlung. 1 Bussmann/Erthal/Schroth, Wirkung von Körperstrafenverboten, RdJB 4/2008, S
6 Ausgangslage und definierter Handlungsbedarf Gewaltdefinition und -Attribution Klärung, welche Verhaltensweisen in Erziehungskontext als Gewalt wahrgenommen werden müssen Hohe gesellschaftliche Toleranz gegenüber Gewalt im Erziehungskontext bei gleichzeitiger Tabuisierung des Themas Enttabuisierung durch direktes Ansprechen der Eltern Sensibilisierung in Bezug auf mögliche Auswirkungen von Gewalt im Erziehungsalltag (Herabsetzung der Toleranz) Überproportionale Betroffenheit von kleineren Kindern Projekt, welches die Ansprache von Eltern kleinerer Kinder zulässt 6
7 AHA-Projekt (Pilot) Projektkurzbeschrieb Kognitive Ebene/Verhaltens-/Handlungsebene: Auseinandersetzung mit verschiedene Formen von Gewalt und Anregung zum Einsatz positiver Handlungsalternativen Projektziel: Beitrag zu einem entwicklungsförderlichen und gewaltfreien Alltag in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen sowie in Familien Zielgruppe direkt: pädagogische Fachpersonen aus Kitas, Früherziehung, Kindergarten, 1. und 2. Primarschule, die mit Kindern zwischen 3 und 8 Jahren arbeiten. Zielgruppe indirekt: Eltern, Kinder Projektumsetzung Lancierung des Pilotprojektes im November 2014 (Kt. Bern) Aktuell: Evaluation der einjährigen Pilotphase Überarbeitete Version ab Frühjahr 2016 erhältlich 7
8 AHA-Projekt (Pilot) Projektelemente Informationen für Fachpersonen - Kurzer Projektbeschrieb mit integriertem Elternbrief Bildmaterial für Kinder - Soziale Kompetenzen stärken - In Präventionsbotschaften zur Verhinderung sexueller Übergriffe - Begleittext für pädagogische Fachperson Informationen für die Eltern - Leporello in 9 Sprachen 8
9 Informationen für Fachpersonen 9
10 Bildkarten für Kinder Kinderschutz Schweiz Mai
11 Bildkarten für Kinder Kinderschutz Schweiz Mai
12 Leporello für die Eltern Themenbereiche Körperstrafen Demütigung Ignorieren und Liebesentzug Drohen Körpergrenzen missachten Kindliche Bedürfnisse übergehen Vernachlässigung Psychische Gewalt Leistungsdruck Inhalte kindlichen Bedürfnisse problematisches Erziehungsverhalten mögliche Konsequenzen des elterlichen Verhaltens Förderliches Erziehungsverhalten 12
13 Leporello für die Eltern 13
14 Leporello für die Eltern 14
15 Leporello für die Eltern 15
16 Auswertung +++ Material kann je nach Setting und Bedarf sehr flexibel eingesetzt werden Direkte Ansprache der Eltern möglich Möglichkeit für die Organisation, ein politisches Statement gegen die Gewalt zu setzen Gegenüberstellung von zwei Situationen regt zum Nachdenken an Kinder verstehen die Bilder sehr gut Möglicher Affront für Eltern 16
17 Diskussionsrunde Fragen? Anregungen? Negative und positive Eindrücke? 17
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