Indikatoren der Integration: Sinnvoll oder nicht?

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1 MIGRATION & QUALIFIZIERUNG DOKUMENTation Indikatoren der Integration: Sinnvoll oder nicht? Workshop am 26. Mai 2010 in Düsseldorf 76 SCHRIFTENREIHE MIGRATION UND ARBEITSWELT

2 Indikatoren der Integration: Sinnvoll oder nicht? Workshop am 26. Mai 2010 in Düsseldorf

3 MIGRATION & QUALIFIZIERUNG Inhalt I Begrüßung und Einführung: Realität trifft Wissenschaft 4 Shannon Pfohman, DGB Bildungswerk Bund e.v., Kompetenzzentrum Gleichbehandlung II Impulsreferat: Integrationsindikatoren Gleiche 4 Chancen für Personen mit Migrationshintergrund? Dr. Wolfgang Seifert, Information und Technik Nordrhein- West falen (IT.NRW), Geschäftsbereich Statistik III Anschließend Diskussion 7 IV Persönliche Lebenserfahrungen von drei 8 Drittstaatsangehörigen: Sind wir Vorbilder? Luis Mazuze, Brauingenieur Semra Celik, freie Journalistin Siamak Pourbahri, Referent bei der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen (LAGA) Nordrhein-Westfalen V Anschließend Diskussion 10 VI Arbeitsgruppe 1: 11 Vorbildhaft Was macht eine Person zum Vorbild? Moderation: Shannon Pfohman, DGB Bildungswerk Bund e.v., Kompetenzzentrum Gleichbehandlung V VII Arbeitsgruppe 2: 13 Vorbildhaft Vorbildhafte Strategien und Projekte Moderation: Selim Asar, Teamer des DGB Bildungswerks e.v. und Robert Katianda, Verein Afrodeutsche

4 Indikatoren der Integration: Sinnvoll oder nicht? TOP I TOP II Begrüßung und Einführung: Realität trifft Wissenschaft Shannon Pfohman, DGB Bildungswerk Bund e.v., Kompetenzzentrum Gleichbehandlung TOP VII TOP VI TOP V TOP IV TOP III Shannon Pfohman ist beim DGB Bildungswerk für das Kompetenzzentrum Gleichbehandlung und speziell für das Projekt Vorbildhaft zuständig, in dessen Rahmen der Workshop Indikatoren der Integration: Sinnvoll oder nicht? organisiert wurde. Es handelt sich dabei um ein vom Europäischen Integrationsfonds gefördertes Projekt, das die Integration von Drittstaatsangehörigen fördern möchte. Mit dem Workshop soll ein differenzierter Blick auf die Integration von Drittstaatsangehörigen geworfen werden, der auch die Potenziale dieser Gruppe darstellen soll. Es gibt zahlreiche vorbildhafte Aktivitäten, die erfolgreich zur Vermeidung von Exklusion und/oder Segrega tion von Drittstaatsangehörigen beitragen. Gleichzeitig ist es wichtig, sie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Denn sie eröffnen Chancen auf einen interkulturellen Dialog und fördern ihn. Sie können die Aufnahmegesellschaft sensibilisieren und die Aktiven in dem Bereich motivieren. Impulsreferat: Integrationsindikatoren Gleiche Chancen für Personen mit Migrationshintergrund? Dr. Wolfgang Seifert, Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), Geschäftsbereich Statistik Dr. Wolfgang Seifert befasst sich in seinem Impulsreferat mit Integrationsindikatoren und geht auf Fragestellungen und generelle Probleme des Integrationsmonitorings ein. Dr. Wolfgang Seifert ist tätig im Geschäftsbereich Statistik beim Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), dem Statistischen Landesamt. Ausgangspunkt für das Integrationsmonitoring war der Natio nale Integrationsplan 2007, erklärt Wolfgang Seifert. Bund, Länder und Kommunen hätten sich dazu verpflichtet, eine aktivierende und nachhaltige Integrationspolitik durchzusetzen. Das war ein Meilenstein und vollkommen neu in Deutschland, betont Seifert. Damit verbunden war die Forderung an die Wissenschaft und auch an die Statistik, Integration messbar zu machen. Dafür müsse man allerdings zunächst definieren, was Integration ist. Es gibt jedoch keine wissenschaftliche Definition dessen, was wir unter Integration verstehen. Wie schwierig eine solche Definition ist, verdeutlicht Seifert am Beispiel von Integrationskonzepten der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGST), einer Servicestelle für Kommunen. Weitgehend unumstritten sei die strukturelle Integration, also die Integration im Bildungs- und Qualifikationssystem, im Arbeits- und im Wohnungsmarkt. Das ist gut messbar, da es jede Menge Daten gibt. Alles andere sei dagegen sehr schwammig. Unter kultureller Integration werden Deutschkenntnisse, Prozesse kognitiver, kultureller, verhaltens- und einstellungsbezogener Veränderungen verstanden. Darüber kann man streiten. 4

5 MIGRATION & QUALIFIZIERUNG Auch die soziale Integration sei nicht so eindeutig. Darunter würden soziale Netzwerke, interethnische Eheschließungen und Vereinsmitgliedschaften verstanden. Als viertes Integrationskonzept der KGST nennt Seifert die Identifikation mit der Aufnahmegesellschaft beziehungsweise regionalen und lokalen Strukturen. Grundsätzlich stellt sich immer zuerst die Frage, was man misst. Und um messen zu können, muss man Ziele definieren. Doch das ist beim Integrationsmonitoring nicht immer eindeutig. Seifert verdeutlicht derartige Integrationsziele am Beispiel Arbeitsmarkt. Hier wäre das Ziel dann erreicht, wenn sich die Bevölkerung mit Migrationshintergrund genauso über alle Hierarchieebenen des Arbeitsmarktes verteilen würde wie die nicht zugewanderte Bevölkerung. Doch warnt Seifert vor zu hoch gesteckten Zielen und führt stattdessen die partielle Integration an: Sie meint eine Verteilung entsprechend der Bildung und Qualifikation gemessen an vergleichbaren Gruppen ohne Migrationshintergrund. Zudem müssen unterschiedliche Integrationsziele für die erste und die zweite Generation formuliert werden. Die zweite Generation ist hier zur Schule gegangen, ist hier hoffentlich ausgebildet worden und müsste eigentlich grundsätzlich bessere Chancen haben als diejenigen, die ihre Bildungsabschlüsse im Ausland erworben haben. Als weiteres Problem nennt Seifert das der adäquaten Integrationsbilanzen. Das Integrationsbild werde verfälscht, wenn sich der Blick nur auf Drittstaatsangehörige beschränke entsprechend konzentriert sich Seifert bei seinem Referat auch auf Personen mit Migrationshintergrund. Rund die Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund haben eine deutsche Staatsangehörigkeit. Um sich einbürgern zu lassen, muss man bestimmte Kriterien, etwa eine gewisse wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, erfüllen. Außerdem werde allgemein angenommen, dass besser integrierte Personen auch eher dazu bereit seien, sich einbürgern zu lassen. Das heißt, eine Integrationsbilanz muss eigentlich auch die Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit einschließen. Für das Statistische Bundesamt handele es sich bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund um Personen, die nach 1949 in das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gezogen sind sowie alle Ausländer und alle in Deutschland Geborene mit zumindest einem zugezogenen oder als Ausländer in Deutschland geborenen oder eingebürgerten Elternteil. In Nordrhein-Westfalen geht das nicht so weit. Wir verstehen unter Personen mit Migrationshintergrund ausländische Staatsangehörige, nach 1949 in die Bundesrepublik Zugewanderte und Personen mit einem zugewanderten oder ausländischen Elternteil. Der Bund geht also insofern weiter, als dass es da allein schon reicht, ein eingebürgertes Elternteil zu haben. Derzeit werde allerdings nach einer einfacheren Definition gesucht. Denn man könne jemanden nicht fragen, wie seine Mutter aus dem Ausland zugewandert sei, ob sie eingebürgert sei und so weiter, das sei nicht praktikabel. Aber je nachdem, wie das ausgestaltet, in welche Richtung und wie weit das geht, kommen natürlich unterschiedliche Resultate und andere Gruppen dabei heraus. Hinzu kämen methodische Probleme und Fragestellungen: Soll es sich um eine Momentaufnahme handeln oder sollen Veränderungen über die Zeit gemessen werden? Wie sollen einzelne Integrationsbereiche und wie einzelne Variablen innerhalb eines Integrationsbereichs wie Arbeitslosenquote und Arbeitsmarktintegration gewichtet werden? Soll ein zusammenfassender Integrationsindex gebildet werden? Welche Rolle spielen Wechselwirkungen und Kumulationen der einzelnen Integrationsbereiche? Bund, Länder und Kommunen haben jeweils eigene Monitoringsysteme geschaffen: Der Bund konzentriert sich auf 14 Themenfelder und circa 100 Indikatoren. Die Bundesländer haben neuerdings sieben Themenfelder und 35 Indikatoren, die KGST wiederum konzentriert sich auf zehn Themenfelder und 27 Indikatoren. Alle Monitoringsysteme würden nur auf vorhandene Daten zurückgreifen. Viele Daten des Bundes liegen auf Landesebene jedoch nicht vor und die Kommunen können in der Regel keine stichprobenbasierten Daten nutzen. Auf eine Rückfrage aus dem Teilnehmendenkreis 5

6 Indikatoren der Integration: Sinnvoll oder nicht? TOP VII TOP VI TOP V TOP IV TOP III TOP II TOP I hin bestätigt Wolfgang Seifert, dass nur der Bund den Integrationsindikator Interkulturelle Öffnung der Verwaltung und der Sozialen Dienste abfragt, Länder und KGST hingegen nicht. Die Länder seien da noch nicht sehr weit, in Berlin werde derzeit allerdings eine Piloterhebung durchgeführt. Es ist nicht so einfach, das zu erheben, erklärt Seifert. Ein wichtiger Punkt, der nur im Bundesmonitoringbericht enthalten sei, sei die Frage nach Beziehungen zwischen den einzelnen Integrationsbereichen also zum Beispiel zwischen Bildung und Erwerbsarbeit. Wenn es da Zusammenhänge gibt, dann muss man diesen Zusammenhängen nachgehen und kann nicht mit einzelnen unabhängigen Indikatoren arbeiten. Allerdings habe der Bund das nicht weiter ausgeführt. Diese Zusammenhänge werden im Monitoringsystem also nur rudimentär beziehungsweise gar nicht abgefragt. Als Beispiel aus dem Integrationsbericht der Länder führt Seifert die jeweiligen Erwerbslosenquoten der Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zwischen 2005 und 2008 an. Diese Daten lassen verschiedene Interpretationen zu. So sei mit Ausnahme von Berlin die Erwerbslosenquote von Personen mit Migrationshintergrund deutlich zurückgegangen. Das könne als Fortschritt interpretiert werden. Doch auf der anderen Seite könne man dahinter auch nur eine gute konjunkturelle Phase vermuten und sagen, die Erwerbsquote von Personen mit Migrationshintergrund gehe bei günstiger Konjunktur schnell hoch, aber auch schnell wieder herunter. Ausweitung des Migrationsbegriffes haben ein Viertel der Einwohner Nordrhein-Westfalens einen Migrationshintergrund, das ist eine sehr heterogene Gruppe. Auch Bildungs- und Qualifikationsgrad seien extrem wichtig. Bildung werde immer als der Königsweg gesehen, sei es aber oft nicht. Bei denjenigen ohne Abschluss sind die Unterschiede nach Migrationshintergrund noch vergleichsweise klein. Je höher der Abschluss, desto höher die Erwerbstätigenquote. Das gilt gleichermaßen für Personen mit und ohne Migrationshintergrund. Und doch würden sich Unterschiede zeigen. Personen mit Migrationshintergrund, die einen hohen Bildungsabschluss haben, kommen vergleichsweise schlecht in den Arbeitsmarkt. Für Personen ohne Zuwanderungsgeschichte ebne die Hochschulreife den Weg in den Arbeitsmarkt, von ihnen seien gerade mal 2,6 Prozent erwerbslos. Bei denjenigen mit Migrationshintergrund sind es dagegen schon 9,1 Prozent. Dieser Anteil liegt sogar noch über dem Landesdurchschnitt. Wolfgang Seifert fasst am Ende seines Impulsreferates die wesentlichen Punkte noch einmal zusammen: Eine Begrenzung auf Ausländerinnen und Ausländer verfälsche das Bild. Deshalb müsse der Migrationshintergrund umfassend abgebildet werden. Zweitens müssen die Integrationsziele mit den gewählten Indikatoren messbar sein. Weiterhin sollten Kontexte und Wechselwirkungen berücksichtigt werden. Veränderungen über die Zeit müssten mit einer Referenzgruppe abgeglichen werden. Erforderlich seien schließlich Differenzierungen nach Bildung, Generation, Aufenthaltsdauer und Geschlecht. Großen Handlungsbedarf gebe es zum Beispiel noch beim Thema Wechselwirkungen. Das Integrationsmonitoring stellt die Grundlage für politische Entscheidungen dar. Deshalb ist es unabdingbar, dass es noch weiter verbessert wird. Wenn man das Integrationsmonitoring wirklich aussagekräftiger machen will, dann muss man bei Menschen mit und ohne Migrationshintergrund auch die Übergänge von der Vorschule in die Schule und so weiter betrachten. Da werden relevante Weichenstellung vorgenommen und man muss sich anschauen, wo Wege auseinander gehen, sich andere Entwicklungen ergeben. Zudem müsse immer nach Geschlecht und nach Generationen differenziert werden und darüber hinaus nach Herkunftsregionen. Denn durch die 6

7 MIGRATION & QUALIFIZIERUNG Anschließend Diskussion Ein Workshop-Teilnehmer spricht das Thema soziale Schichtung an, das er im Referat vermisst habe. Wolfgang Seifert bestätigt, dass es einen sehr engen Zusammenhang zwischen Integration und sozialer Schicht gibt. PISA hat es ja gezeigt, dass in keinem anderen Land der Zusammenhang zwischen Schichtung der Eltern und Bildungs- und Integrationschancen der Kinder so eng ist wie in Deutschland. Das sei ein wichtiges Thema, aber eben bisher kein Thema im Integrationsmonitoring. Ein anderer Teilnehmer geht ebenfalls auf den Zusammenhang zwischen Bildung und der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht ein und fokussiert dabei vor allem auf Personen mit Migrationshintergrund, die einen Hochschulabschluss haben. Die landen dennoch häufig bei Hartz IV. Das ist ein Skandal und zeigt, dass Bildung nicht der Schlüssel zur Integration ist. Auch Seifert hebt hervor, dass in einer Gesellschaft etwas schief laufe, wenn jemand mit einer guten Ausbildung keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe. Da ist eigentlich eine politische Korrektur notwendig, etwa bei der Anerkennung von ausländischen Abschlüssen. Sinnvoll wäre zudem, wenn in den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit auch der erlernte Beruf erfasst würde. Aber die BA geht wirklich nur nach dem, was anerkannt ist. Wie in jedem Bereich das sei ein Merkmal der Deutschen Einwanderungsgesellschaft gebe es massenhaft Modellprojekte, massenhaft gute Ideen, wie man was verbessern könne. Es gibt nur ein Umsetzungsdefizit. Dass mit einem besseren Integrationsmonitoring der politische Wille größer werden würde, irgendetwas zu verändern, bezweifelt ein Teilnehmer. Die Frage ist ja, ob man Migrantenkinder überhaupt befähigen will, Abitur zu machen, oder ob man sie nur so viel fördern will, dass sie knapp den Hauptschulabschluss schaffen. Warum sollte es ein großes politisches Interesse daran geben, Hochschulabsolventen mit Migrationshintergrund die gleichen Chancen zu ermöglichen wie denen ohne Migrationshintergrund? Wolfgang Seifert sieht dagegen gute Grunde, das Thema anzugehen. In einigen Jahren wird es in Deutschland zu wenige Fachkräfte, zu wenig Spezialisten, zu wenige Ingenieure geben und spätestens dann werden Hochschulabsolventen mit Migrationshintergrund gesucht. Die Ansätze, die mit der Greencard gemacht wurden, seien bislang gescheitert. Es ist wichtig, viel früher anzufangen. Dass es an Beschlüssen nicht mangele, aber an der Umsetzung, bestätigt ein anderer Teilnehmer. Es ist logisch, dass manche Fragen im Integrationsmonitoring nicht gestellt werden. Das werde zwar zum Teil mit Datenschutz begründet, doch in England werden Fragen etwa nach der Ethnie gestellt. Und dann hat man auch Quoten, die notwendig sind in manchen Situationen. Dabei spiele auch die Kultur eine wichtige Rolle. Es ist wichtig, dass wir uns nicht nur die strukturellen Daten angucken, sondern dass wir uns auseinandersetzen mit den Menschen, dass wir ihnen erklären, dass Migration nicht nur eine Bedrohung oder ein Problem ist, sondern auch kulturell ein Gewinn. Migranten dürften nicht nur als ein Problem gesehen werden. Sie sind auch Teil der Lösung. Eine Teilnehmerin stellt die Frage, ob es sinnvoll ist oder womöglich negative Auswirkungen haben könnte, wenn Integration neu definiert wird. Wolfgang Seifert hält es in dem Zusammenhang für wichtig zu schauen, in welche Berufe Personen mit Migrationshintergrund gut hineinkommen und welche ihnen verschlossen sind. Höchst selten schaffen es Personen mit Migrationshintergrund zum Beispiel in den öffentlichen Dienst. Gleichzeitig haben wir hier einen Altersdurchschnitt von bald 50 Jahren. Da kann man sich ausrechnen, dass da ganze Generationen fehlen. Die Diskussion konzentriert sich dann noch einmal auf das Thema Anerkennung ausländischer Hochschulabschlüsse. Ein Teilnehmer hebt hervor, dass gerade Lehrerinnen und Lehrer ein großes Problem damit haben, dass ihre im Ausland gemachten Hochschulabschlüsse hier nicht anerkannt werden. Dieses Problem wird beim Thema Bildung und Inte gration nicht berücksichtigt. Etliche Leute würden unter ihrer Qualifikation beschäftigt und hochqualifizierte Arbeit leisten für wenig Geld. Wenn eine russische Ärztin hier als Pflegerin für kleines Geld arbeiten muss, führt das natürlich zu großem Unmut. Der Handlungsbedarf entstehe spätestens dann, wenn es zu wenige Ärzte gebe, ergänzt Wolfgang Seifert. Gerade im medizinischen Bereich ist dieser Tag absehbar. Und dann wird es einfacher mit dem Anerkennungsverfahren. 7

8 Indikatoren der Integration: Sinnvoll oder nicht? TOP I TOP II TOP III Persönliche Lebenserfahrungen von drei Drittstaatsangehörigen: Sind wir Vorbilder? Luis Mazuze, Brauingenieur Semra Celik, freie Journalistin Siamak Pourbahri, Referent bei der LAGA NRW TOP VII TOP VI TOP V TOP IV Nachdem es im ersten Teil des Workshops um wissenschaftliche und politische Aspekte von Integration ging, stellen im zweiten Teil drei Drittstaatsangehörige ihre persönliche Lebens- und Integrationsgeschichte vor. Ihre Erfolgsgeschichten zeigen, dass Integration täglich stattfindet, dass sie uns überall begegnet sei es im Betrieb, im Verein, in der Nachbarschaft oder im Beruf. Den Anfang macht Luis Mazuze, Brauingenieur aus Dresden. Der 49-Jährige ist vor 30 Jahren aus Mosambik als Vertragsarbeiter in die DDR gekommen. Er hat in Dresden eine Brauereilehre gemacht, eine Familie gegründet und die Wende miterlebt. Nach dem Mauerfall habe ich überlegt, ob ich bleibe oder zurück nach Mosambik gehe. Er blieb. Ich habe sofort nach meiner Ausbildung einen Arbeitsplatz gefunden. Es gab keinen Grund zu gehen. Luis Mazuze hatte immer Menschen um sich, die ihm geholfen, ihn bei seinem persönlichen und seinem beruflichen Werdegang unterstützt haben, die ihn aufgenommen und willkommen geheißen haben. Das sei sein Glück gewesen. Ich habe mich allerdings auch geöffnet für diese mir neue Welt. Das sei ganz wichtig, denn nur wer sich für Neues öffne, könne auch etwas zurückbekommen. Das bedeutet nicht, dass man sich selbst dabei vergisst, dass man plötzlich nur das macht, was die anderen von einem fordern. Man sollte in und mit dieser Gesellschaft leben. Gleichzeitig funktioniere Integration nur dann, wenn auch die Gesellschaft bereit sei, sich zu öffnen und jemanden aufzunehmen. Integration sei ein gegenseitiger Prozess. Man möchte akzeptiert werden von seinen Mitmenschen, aber in erster Linie soll man seine Mitmenschen akzeptieren. Denn nur wer gibt, kann auch etwas annehmen. Luis Mazuze sieht sich als Vorbild und möchte das auch sein. Die Unterstützung, die ich selbst erfahren habe, möchte ich anderen weitergeben. Deshalb hat Mazuze zum Beispiel in Dresden einen deutsch-mosambikanischen Verein mitgegründet, dem es um Völkerverständigung zwischen Deutschen und Mosambikanern geht. Außerdem berät der Verein Mosambikaner und andere Afrikaner und vermittelt ihnen unter anderem Weiterbildungsangebote. Wenn ich sehe, wie viel Dankbarkeit und Freude ich zurückbekomme, wie viele Menschen mich nach meiner Meinung fragen und meinem Rat folgen, dann kann ich sagen, dass ich für diese Menschen wirklich ein Vorbild bin. Semra Celik möchte die Frage, ob sie ein Vorbild ist, dagegen nicht so eindeutig beantworten. Ich bin ein normaler Mensch. Ich war nicht Tellerwäscher, ich bin nicht Millionär geworden. Ich war nicht Ausländer, ich bin nicht Deutsche geworden. Ich war Semra Celik und ich bin auch jetzt Semra Celik. Die 55-Jährige ist vor 28 Jahren aus der Türkei nach Deutschland gekommen und hat zwei erwachsene Kinder. In der Türkei hat sie als Gymnasiallehrerin gearbeitet, in Deutschland war sie unter anderem bei der Deutschen Post in Bremen tätig und arbeitet jetzt als freie Journalistin in Köln. Ich schreibe über Rassismus, Gewerkschaftsarbeit, Demonstrationen und Bildungsstreik, alles, was in Deutschland in dem Bereich passiert. Integration bedeutet für Semra Celik, sich in einer Gesellschaft wohl zu fühlen. Das tue ich in Deutschland. Ich brauche mir nicht von jemandem diktieren zu lassen, was ich tun oder lassen soll. Ich lebe, wie ich leben will. Das habe ich auch in der Türkei so gemacht. Solidarität ist für sie besonders wichtig. Wenn wir zusammenhalten, sind wir stark. 8

9 MIGRATION & QUALIFIZIERUNG Egal, ob wir Deutsche oder Migranten sind, ob wir schwarz oder weiß sind, ob wir Muslime oder Christen sind. Sie selbst habe einige Vorbilder gehabt, vor allem starke Frauen, die gegen Ungerechtigkeiten gekämpft haben. Ich komme selbst aus der Arbeiterbewegung, bin seit 26 Jahren in unterschiedlichen Gewerkschaften aktiv und war Betriebsrätin. Ich wollte mit meinen Landsleuten über Gewerkschaftsarbeit reden und über das, was im Betrieb passiert. In ihrer Zeit bei der Post in Bremen hat Semra Celik dort eine Frauengruppe gegründet und einmal in der Woche Treffen organisiert. Wir haben Erfahrungen ausgetauscht, Seminare veranstaltet, etwas zusammen unternommen, gefeiert. Die Frauen seien begeistert davon gewesen, dass Gewerkschafterinnen mit Arbeitern etwas zusammen machen. Daraufhin sind allein in einem Monat 90 Frauen in die Gewerkschaft eingetreten, erzählt sie stolz. Auch heute, als freie Journalistin, die in keinem Betrieb mehr arbeitet, ist Semra Celik im Verdi-Frauenrat und im DGB-Migrantenrat aktiv. Doch das alles tue sie nicht, um Vorbild zu sein. Ob sie selbst in der deutschen Gesellschaft angekommen sei, könne sie nicht sagen. Ich fühle mich wohl in Deutschland, aber die hiesige Politik, die Mentalität muss sich ändern. Eine Möglichkeit sei zum Beispiel ein kommunales Wahlrecht für Migranten. Wenn ich die gleichen Rechte habe, passe ich mich auch an eine Gesellschaft an. Siamak Pourbahri, Referent bei der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen Nordrhein-Westfalen, hat tagtäglich mit dem Thema Integration von Migranten in Deutschland zu tun. Wenn ich daran zurückdenke, wie ich vor 25 Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen bin, fällt mir als erstes auf, dass nichts darauf angelegt war, mich hier zu integrieren. Das habe schon mit der Aufenthaltserlaubnis angefangen. Als Asylsuchender hatte ich nur eine zeitliche und räumlich begrenzte Aufenthaltserlaubnis und musste damit rechnen, im schlimmsten Fall abgeschoben zu werden. Fast drei Jahre zog sich das Asylverfahren hin, bis es zugunsten von Siamak Pourbahri entschieden wurde. In der Zeit durfte ich weder einen vernünftigen Sprachkurs besuchen, noch einer Arbeit nachgehen. Ich musste meine politische Arbeit als iranischer Oppositioneller zum großen Teil ruhen lassen und durfte mich nicht mit anderen Oppositionellen treffen. Gesellschaftliche Teilhabe sei kaum möglich gewesen. Ebenso wenig konnte ich Zukunftsplänen schmieden. Mit dem gesicherten Aufenthalt sei dann zwar eine große Hürde genommen worden. Doch direkt danach tauchte das nächste Problem auf: Meine Zeugnisse und mein erlernter Beruf wurden nicht anerkannt. Siamak Pourbahri musste deshalb ein zweites Mal Abitur machen. Es dauerte dadurch nochmal ganze drei Jahre, bis er Politikwissenschaften studieren konnte. Wenn Integration bedeutet, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, dann ist dieser Prozess aufgrund vieler Hindernisse sehr schwierig. Deutsch hat Siamak Pourbahri über Freunde und über Learning-by-doing gelernt und so die Zeit bis zu seiner Anerkennung als Asylbewerber so gut es ging genutzt. Sicherlich ist das nicht unbedingt der leichteste Weg, eine Sprache zu lernen, aber meines Erachtens einer der schönsten, weil ich dadurch viel über Land und Leute gelernt habe. Antriebskraft sei für ihn sein Interesse an und die Neugier auf die Menschen, auf ihre Kultur, Sprache und Bräuche gewesen. Der Grundstein dafür sei schon im Iran gelegt worden. Dort gibt es viele Sprachen, Kulturen und Ethnien. Als Siamak Pourbahri zwölf Jahre alt war, ist er mit seinen Eltern aus Teheran ins iranische Kurdistan gezogen. Dort kam ich weder mit Persisch, noch mit meiner schiitischen Religion weiter. Ich gehörte plötzlich nicht mehr zur Mehrheit, sondern zur Minderheit. Mitschüler und Nachbarn hätten ihn allerdings schnell akzeptiert und aufgenommen. Auch in Deutschland stieß ich auf Menschen, die sich gleichermaßen für mich, mein Land und meine Kultur interessiert haben. Sie haben mich darin unterstützt, hier Fuß zu fassen, haben mir zum Beispiel bei der Wohnungssuche und Behördengängen geholfen. Seine Sicht auf die deutsche Gesellschaft und damit auch seine Integration seien in erheblichem Maße von seinen hiesigen Freunden beeinflusst worden. Ohne positive Einstellung zu Land und Leuten, zu Kultur und Sprache kann Integration nicht gelingen. Das heißt selbstverständlich nicht, alles unkritisch oder sogar unreflektiert hinzunehmen. Der wichtigste Indikator für Integration ist für Siamak Pourbahri gegenseitige Neugier und ein Austausch ohne Scheuklappen, ohne Voreingenommenheit. Nicht selten begegnen wir Vorurteilen und vorgefertigten Meinungen. Doch wer die Bereitschaft mitbringt, sich zu öffnen und sich auf andere einzulassen, erhält auch die Chance, etwas Neues wirklich kennenzulernen und sich weiterzuentwickeln. Das gelte 9

10 Indikatoren der Integration: Sinnvoll oder nicht? TOP VII TOP VI TOP V TOP IV TOP III TOP II TOP I sowohl für Zugewanderte als auch für die Mehrheitsgesellschaft. Immer wieder erzählen mir Menschen, die wegen des Studiums, des Berufes oder der Liebe nach Deutschland gekommen sind, dass sie schon in der Anfangsphase daran scheitern, mit Deutschen in Kontakt zu kommen. Viele von ihnen hätten deshalb vor, in die USA oder nach Kanada zu migrieren. Beim Thema Integration besteht erheblicher Nachholbedarf, damit Menschen, die bereits hier sind, auch hier bleiben. Andererseits habe er schon während seines Studiums beobachtet, dass einige Migrantengruppen an der Uni immer unter sich geblieben seien und sich anderen gegenüber nicht sehr geöffnet hätten. Auch das finde ich problematisch. Offenheit auf Seiten der Menschen mit Migrationshintergrund wie auch der deutschen Mehrheitsgesellschaft ist ein Aspekt, der in allen drei Lebensgeschichten als wesentlicher Faktor für Integration deutlich wurde. Anschließend Diskussion Ein Teilnehmer bemerkt, dass es bei allen drei Lebensgeschichten immer einen bestimmten Zusammenhalt gegeben habe, etwas, das sie mit anderen zusammengeschweißt habe: bei Luiz Mazuze, dass er als Vertragsarbeiter in die DDR kam, bei Semra Celik, dass sie sich gewerkschaftlich engagiert habe, bei Siamak Pourbahri, dass er auf Menschen mit ähnlichen Einstellungen gestoßen sei. Doch was ist, wenn es diesen Kitt nicht gibt? Dann haben wir ein Problem, Integration zu leben und ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen. Darüber müsse man nachdenken, vielleicht im Stadtteil mehr miteinander entwickeln oder auf anderer Ebene gemeinsam etwas in Bewegung bringen. Die drei Lebensgeschichten hätten auch gezeigt, dass es sehr stark von der eigenen Persönlichkeit und Offenheit abhänge, wie man in einer Gesellschaft aufgenommen werde. Es stelle sich aber auch die Frage, ob sich in der Gesellschaft die Mentalität, die Einstellung gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund geändert habe. Daraufhin berichtet ein anderer Teilnehmer, dass es für ihn und seine beiden Kinder vor 25 Jahren in Deutschland tatsächlich einfacher gewesen und heute der Druck von türkischer und von deutscher Seite größer sei. Die türkische Regierung sagt uns, wir müssen unsere Identität bewahren, sollen uns nicht assimilieren. Die deutsche Regierung wirft uns wiederum vor, nicht integrationsbereit zu sein. Heute habe es zudem eine viel größere Bedeutung, dass er Muslim sei, obwohl es für ihn selbst nicht wichtig sei. Hingegen sieht ein russischstämmiger Teilnehmer eine Entwicklung zum Positiven. Ich wohne seit 13 Jahren in Deutschland und am An fang hörte ich immer, Migranten sollen quasi unsichtbar sein. Heute sagen viele Einheimische, dass auch Deutschland sich öffnen muss und Integration keine Einbahnstraße sein darf. 10

11 MIGRATION & QUALIFIZIERUNG Arbeitsgruppe 1: Vorbildhaft Was macht eine Person zum Vorbild? Moderation: Shannon Pfohman, DGB Bildungswerk Bund e.v., Kompetenzzentrum Gleichbehandlung Die Teilnehmenden der Arbeitsgruppe 1 diskutieren die Frage, was man eigentlich unter einem Vorbild versteht, was eine Person zum Vorbild macht und was vorbildhafte Integrationsmerkmale sind. Dabei geht es um die beim Workshop vorgestellten Lebensberichte ebenso wie um eigene Erfahrungen der Teilnehmenden. Es geht außerdem um versteckte Vorbilder, die auf den ersten Blick häufig gar nicht in Erscheinung treten. Die drei Drittstaatsangehörigen haben gezeigt, was jemanden zum Vorbild macht: Sie haben etwas erreicht, was andere nicht erreichen konnten. So fasst es ein Teilnehmer zusammen. Und eine andere Teilnehmerin ergänzt: Bei Migranten kann man ja fast sagen, dass diejenigen Vorbilder sind, die es trotz aller Hindernisse geschafft haben, trotz der schlechten Integrationspolitik, trotz der Tatsache, dass Kinder meist automatisch in die Hauptschule eingestuft und ihnen damit oft Bildungschancen genommen werden. Spannend seien allerdings auch die Geschichten von Leuten, die eigentlich als nicht integriert gelten, deren Leistungen nicht offen zu sehen seien. Meine Mutter ist solch ein Vorbild für mich. Obwohl sie Analphabetin ist, hat sie es geschafft, ihre zwei Töchter bis zum Studium zu begleiten, auch das nötige Geld dafür zu verdienen. Es gebe viele solcher Mütter, die kein Deutsch sprechen, sich aber trotzdem um die Bildung und die Integration ihrer Kinder kümmern würden. Die hohe Hürden überwinden und rund um die Uhr arbeiten würden, um ihrem Kind zum Beispiel Nachhilfeunterricht zu ermöglichen. Und doch wird diesen Frauen gesagt: Du schadest deinem Kind, weil du selbst kein Deutsch sprichst. Eine andere Teilnehmerin hat es ähnlich erlebt. Ich bin 1963 mit meinen Eltern hierher gekommen und meine Mutter sprach kein Wort Deutsch. Doch sie wollte unbedingt, dass ich in den Kindergarten gehe, dass ich mich hier wohl fühle, von der deutschen Gesellschaft aufgenommen werde. Es gebe also Vorbilder, die um einen herum, die aber ganz versteckt seien. Die sehen wir oft nicht. Familie solle deshalb als ein Indikator für Integration mit aufgenommen werden, schlägt ein anderer Teilnehmer vor. Von einem gelungenen Beispiel für Integration aus ihrem persönlichen Umfeld erzählt eine weitere Teilnehmerin. Ich komme aus den USA und, ähnlich wie Türken hier in Deutschland, sind Mexikaner dort eine der größten Zuwanderergruppen. Mein vierjähriger Neffe geht in den USA in einen spanischsprachigen Kindergarten. Die Erzieher dort kommen hauptsächlich aus spanisch sprechenden Ländern, viele aus Mexiko, aber sie sprechen alle fließend Englisch. In dem Kindergarten werden beide Sprachen von Anfang an gesprochen und so lernen die amerikanischen Kinder schon in jungen Jahren Spanisch und die Spanisch sprechenden schon früh Englisch. Hier wird Integration von beiden Seiten möglich gemacht. 11

12 Indikatoren der Integration: Sinnvoll oder nicht? TOP VII TOP VI TOP V TOP IV TOP III TOP II TOP I Dass jeder Mensch Vorbildcharakter hat, mit-gestalten und mit-entscheiden kann, betont ein Teilnehmer, der im Ruhrgebiet an der Planung der Ausstellung Angekommen im Auftrag des Integrationsministerium beteiligt ist. Darin werden Migranten und ihr Leben in Deutschland vorgestellt. Diese Menschen wissen, wo sie herkommen und wo sie hin wollen. Doch bei vielen Einwanderern ist das noch nicht der Fall. Sie müssen sich selbst erstmal ihrer eigenen Vergangenheit bewusst werden, wissen, was sie mitbringen, wo ihre Stärken liegen. Erst dann können sie sich wirklich integrieren. Für einen anderen Teilnehmer ist eine Person dann ein Vorbild, wenn sie zum Beispiel trotz Migrationshintergrund bereit ist, sich zu integrieren. Doch die Vorbildfunktion hört auf, wenn man dabei seine eigene Kultur oder Religion vergisst. Man solle versuchen, die Balance zwischen zwei Kulturen zu finden und der jüngeren Generationen zu zeigen, dass man trotz kultureller und religiöser Unterschiede ein harmonisches Leben miteinander führen kann. Die Menschen sollten als Mit-Menschen ohne Vorurteile und Scheuklappen aufeinander zugehen. Er habe beim Thema Vorbilder der Integration zuerst an die deutsche Nationalmannschaft gedacht mit ihren Spielern, die Wurzeln in ganz unterschiedlichen Ländern haben, erzählt ein Teilnehmer der Arbeitsgruppe. Wenn Deutschland bei der Weltmeisterschaft spiele, fieberten alle gemeinsam mit, auch die hier lebenden Zuwanderer. Vor allem eines wird in der Arbeitsgruppe deutlich, wie ein Teilnehmer am Ende zusammenfasst: Alle Menschen haben Vorbildcharakter, auch die, die wir auf den ersten Blick vielleicht nicht sehen. Integration findet im beruflichen Bereich ebenso statt wie in der Nachbarschaft, im Verein, in der Familie. Sie tritt mal offensichtlich zu Tage, mal erst auf den zweiten Blick. 12

13 MIGRATION & QUALIFIZIERUNG Arbeitsgruppe 2: Vorbildhaft Vorbildhafte Strategien und Projekte Moderation: Selim Asar, Teamer des DGB Bildungswerks e.v. und Robert Katianda, Verein Afrodeutsche In Arbeitsgruppe 2 geht es um bereits existierende vorbildliche Strategien und Projekte, die die Integration von Drittstaatsangehörigen fördern. Der aus dem Kongo stammende Robert Katianda stellt in dem Zusammenhang als Einstieg seine persönliche Lebensgeschichte und sein ehrenamtliches Engagement im Verein Afrodeutsche in Nürnberg vor. Seit 15 Jahren lebt Robert Katianda in Deutschland. Im Kongo hatte er Betriebswirtschaft studiert und als Schatzmeister der zweitgrößten Partei gearbeitet. In Deutschland wollte er eigentlich Politische Wissenschaften studieren, was ihm vom Land Bayern aber verwehrt wurde. Weil ich nicht mehr als Betriebswirt arbeiten wollte, habe ich stattdessen in Nürnberg eine Ausbildung zum Bühnenveranstaltungstechniker gemacht. Seit nunmehr 13 Jahren arbeitet Robert Katianda beim Opernhaus in Nürnberg. Dass ihm schon nach wenigen Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft angeboten wurde, lag vor allem an seinem Chef. Er wollte mich unbedingt behalten. Aber ohne deutschen Pass wäre das irgendwann schwierig geworden. Deshalb hat er sich dafür eingesetzt, dass ich so schnell wie möglich die deutsche Staatsbürgerschaft bekomme. Robert Katiandas Wunsch war es, sich weiterhin politisch zu engagieren. Aber mir fehlten die Informationen, ich wusste nicht, wie ich das in Deutschland angehen sollte. Zehn Jahre lang hat er deshalb zunächst verschiedene Veranstaltungen besucht, insbesondere die internationale Menschenrechtskonferenz in Nürnberg. Dann kam er zusammen mit Gleichgesinnten auf die Idee, den Verein AfroDeutsche zu gründen, der sich ehrenamtlich für die Integration von Menschen aller afrikanischen Länder und ein vorurteilsfreies Zusammenleben von Afrodeutschen und Deutschen stark macht. Der Impuls dazu kam eigentlich von meinem Sohn. Als er 15 Jahre alt war, fragte ich ihn, ob er irgendwann in den Kongo gehen will. Aber für ihn war ganz klar, dass seine Heimat Deutschland ist. Das habe ihm selbst klar gemacht, dass er seinem Sohn hier in Deutschland eine Perspektive geben müsse. Und nicht nur meinem Sohn, sondern auch anderen Afrodeutschen. In Nürnberg seien die meisten Migranten aus Afrika Asylbewerber. Gerade ihnen fehlt oft der Zugang zu wichtigen Informationen. Unser Verein will ihnen deshalb die Möglichkeit bieten, wichtige Dinge über die deutsche Sprache und Kultur, deutsche Gesetze und Regeln zu bekommen, die sie für ihre Integration brauchen. Eine Strategie des Vereins AfroDeutsche sei es gewesen, sich zunächst mit bereits etablierten Wohlfahrtsvereinen wie der Caritas und der Arbeiterwohlfahrt zusammenzutun. Durch sie haben wir zum Beispiel gelernt, wie man Projektbeschreibungen formuliert und wie man Spendengelder beantragt. Nach zwei Jahren stand der Verein auf eigenen Beinen. Irgendwann muss man selbst Verantwortung übernehmen, sonst ist man auch noch nach zehn Jahren unerfahren. Derzeit plant der Verein ein Afrikanisches Kulturzentrum. Mit der Stadt Nürnberg reden wir bereits über Räumlichkeiten. Seine Ideen, sein Konzept will der Verein AfroDeutsche von Nürnberg aus auch in andere Städte und irgendwann nach ganz Bayern und in andere Bundesländer tragen. Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe sind sehr angetan vom Engagement Robert Katiandas und des Verein AfroDeutsche. Beeindruckt sind sie insbesondere davon, dass es dabei um Informations- und Austauschmöglichkeiten für alle und nicht nur für einzelne afrikanische Ethnien geht und dass sich das Engagement am konkreten Bedarf, an der Lebenswirklichkeit der Menschen orientiert. Vielen Afrodeutschen fehle der Zugang zu Informationen und der Austausch mit anderen. Deshalb sei das Engagement Robert Katiandas so wichtig und sinnvoll. 13

14 Impressum DGB Bildungswerk Bund e.v. Vorsitzende: Ingrid Sehrbrock Geschäftsführer: Dr. Dieter Eich Verantwortlich Für den Inhalt: Leo Monz Koordination: Shannon Pfohman Redaktion: Kristina Simons, Berlin Gestaltung: Bettina Steinacker, Essen Fotos: Eric Lichtenscheidt, Düsseldorf Abschriften der Dokumentation: Schreibbüro J. Kiehl DGB Bildungswerk Bund e.v. Bereich Migration & Qualifizierung Kompetenzzentrum Gleichbehandlung Hans-Böckler-Str. 39, Düsseldorf Tel: 0211/ , Fax: 0211/ Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds kofinanziert. Europäischer Integrationsfonds Der Inhalt dieser Publikation gibt die Meinung des Verfassers wieder, aber die Kommission ist nicht für die Verwendung der Information verantwortlich. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge - schützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Herausgebers. Juni 2010

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