Das Verb lassen im Deutschen: Zum Zusammenspiel von Auxiliarinversion und Ersatzinfinitiv

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1 DE GRUYTER MOUTON Zeitschrift für Sprachwissenschaft 2014; 33(1): 1 44 Markus Bader Das Verb lassen im Deutschen: Zum Zusammenspiel von Auxiliarinversion und Ersatzinfinitiv Abstract: This article presents four experiments and a corpus study that have investigated 3-verb clusters with the verb lassen in the perfect tense. The prototypical 3-verb cluster with perfect tense lassen deviates from the normal pattern of verb-cluster formation in German in the same way as modal verbs: the perfect auxiliary occurs in cluster-initial position (auxiliary inversion) and lassen appears as a bare infinitive instead of the expected past participle (infinitivus pro participio (IPP) Ersatzinfinitiv ). In contrast to modal verbs, there is no agreement in the syntactic literature of whether auxiliary inversion and IPP are optional or obligatory for lassen. Four experiments obtaining grammaticality judgments under conrolled conditions revealed that IPP is obligatory but auxiliary inversion optional for causative lassen; for non-causative lassen (lassen in combination with verbs like fallen to fall or liegen to lay ), IPP and auxiliary inversion are both optional. A corpus study of the dewac corpus of German internet texts confirmed the experimental results. Keywords: Verb clusters, causative, German, experimental syntax, corpus linguistics DOI /zfs Einleitung Wenn ein Satz des Deutschen mehr als ein Verb in der rechten Satzklammer enthält, so richtet sich die Abfolge der Verben nach der in (1) wiedergegebenen Normalregel. Markus Bader, Goethe-Universität Frankfurt, Bader@em.uni-frankfurt.de

2 2 Markus Bader DE GRUYTER MOUTON (1) Normalregel für die Abfolge der Verbformen in der rechten Satzklammer Ein infinitivregierendes Verb steht unmittelbar nach dem infiniten Verb, das es regiert. Das heißt, die Anordnung der Verbformen entspricht spiegelbildlich den Rektionsverhältnissen innerhalb des Verbalkomplexes die Infinitrektion verläuft von rechts nach links. (Duden-Grammatik 2009: 683) Im Falle der finiten Nebensätze impliziert die Normalregel insbesondere, dass das finite Verb als das bezüglich der Rektion ranghöchste Verb ganz rechts steht. Einige Beispiele finden sich in (2). Bech (1983 [1955/1957]: 17) folgend geben die hochgestellten Indizes dabei die Position innerhalb der Rektionskette an. V 1 ist das hierarchisch höchste Verb, das von keinem anderen Verb regiert wird; im Folgenden ist V 1 stets das finite Verb. V 2 wird von V 1 regiert, V 3 von V 2 usw. (2) (a)..., dass er es gelesen 2 hat 1. n =2 (b)..., dass er es lesen 2 soll 1. n =2 (c)..., dass er es gelesen 3 haben 2 soll 1. n =3 (d)..., dass es gelesen 4 worden 3 sein 2 soll 1. n =4 Wie die Bezeichnung Normalregel schon nahelegt, gibt es auch Fälle, die dieser Regel widersprechen. Der bekannteste und zugleich häufigste Fall wird durch das Beispiel in (3) illustriert. (3) (a) *..., dass sie das Buch [lesen gewollt hatte] V-Mod-Aux (b)..., dass sie das Buch [hatte lesen wollen] Aux-V-Mod Wird ein infinitiv-regierendes Modalverb ins Perfekt gesetzt, sollte der resultierende Verbalkomplex gemäß der Normalregel in (1) die in (3a) gezeigte Abfolge V-Mod-Aux aufweisen. Es ist aber allgemein akzeptiert, dass diese Abfolge ungrammatisch ist. Die korrekte Abfolge ist stattdessen die in (3b) gezeigte. Die korrekte Abfolge unterscheidet sich von der Abfolge, die der Normalregel entspricht, dadurch, dass das finite Auxiliar statt am Ende am Anfang des Verbalkomplexes steht. Diese Eigenschaft soll im Folgenden als Auxiliarinversion bezeichnet werden, wobei dieser Begriff rein deskriptiv zu verstehen ist. Wie (3a) zeigt, weisen Verbalkomplexe mit einem Modalverb im Perfekt eine zweite Besonderheit auf. Anstatt des zu erwartenden Partizips II muss das Modalverb in der Form des reinen Infinitivs erscheinen. Diese Besonderheit wird als Ersatzinfinitiv oder infinitivus pro participio bezeichnet.

3 DE GRUYTER MOUTON Das Verb lassen im Deutschen 3 Im Standarddeutschen ist für die Modalverben sowohl die Auxiliarinversion als auch der Ersatzinfinitiv obligatorisch. Im Fokus dieses Artikels steht das Verb lassen, das ein sehr ähnliches Verhalten wie die Modalverben zeigt, für das aber umstritten ist, ob Auxiliarinversion und Ersatzinfinitiv obligatorisch oder fakultativ sind. In der Duden-Grammatik (2009: 684) finden sich beispielsweise die drei Sätze in (4) als Beispiele für die grammatisch korrekte Verwendung von lassen. (4) (a)..., warum sie mich haben 1 kommen 3 lassen 2. (b)..., warum sie mich kommen 3 lassen 2 haben 1. (c)..., warum sie mich kommen 3 gelassen 2 haben 1. Dass Verbalkomplexe mit lassen grammatisch sind, wenn das Perfektauxiliar wie in Beispiel (4a) invertiert wurde und lassen im Ersatzinfinitiv erscheint, ist unbestritten. Wie in Abschnitt 2 ausführlich diskutiert wird, herrscht dagegen keine Einigkeit bezüglich der Grammatikalität entsprechender Sätze ohne Auxiliarinversion entweder mit Ersatzinfinitiv wie in (4b) oder mit Partizip von lassen wie in (4c). Um hier zu besser abgesicherten Aussagen zu gelangen, wurden vier Experimente durchgeführt, die untersucht haben, welche Verbalkomplexe mit lassen von Muttersprachlern des Deutschen akzeptiert werden. Diese Experimente werden in den Abschnitten 3 6 präsentiert. In Ergänzung zu den experimentellen Untersuchungen wurde eine Korpusstudie durchgeführt, deren Ergebnisse in Abschnitt 7 vorgestellt werden. Im abschließenden Abschnitt 8 werden die empirischen Ergebnisse zusammengefasst und einer theoretischen Deutung unterzogen. 2 Auxiliarinversion und Ersatzinfinitiv im Standard- und im Umgangsdeutschen Dieser Abschnitt gibt einen knappen Überblick über Auxiliarinversion und Ersatzinfinitiv bei der Bildung von Verbalkomplexen im Deutschen. 1 Zuvor sind allerdings noch einige Klärungen bezüglich unterschiedlicher Verwendungsweisen von lassen notwendig. 1 Umfassendere Darstellungen der Verbalkomplexbildung finden sich in Haider (2010) für das Deutsche und in Wurmbrand (2006) für die westgermanischen Sprachen im Allgemeinen.

4 4 Markus Bader DE GRUYTER MOUTON Wie der Kontrast zwischen (5a) und (5b) zeigt, kann lassen sowohl mit einem verbalen Komplement als auch mit einem nicht-verbalen Komplement verwendet werden. (5) (a) Peter ließ die Oma vom Bahnhof abholen. (b) Peter ließ das Fenster die ganze Nacht über offen. Im Folgenden geht es ausschließlich um die unterschiedlichen Verwendungsweisen von lassen mit verbalem Komplement. Die Wichtigste davon ist die Verwendung als A.c.I-Verb, die in (6) illustriert wird. (6) (a) Der Vater lässt die Kinder die Bonbons essen. (b) Der Chef lässt die Mitarbeiter das Büro putzen. Semantisch fungiert lassen dabei als permissives Kausativum (6a) oder als direktives/faktitives Kausativum (6b). Letztere Bedeutung kann auch mittels der in (7) gezeigten passiv-artigen Konstruktion ausgedrückt werden (siehe Gunkel 1999 für eine einheitliche Analyse von [6] und [7]). (7) Der Chef lässt das Büro (von den Mitarbeitern) putzen. Neben kausativem lassen existiert eine Verwendung von lassen, die sich in der Kombination von lassen mit einer kleinen Anzahl von intransitiven Verben wie liegen, stehen oder fallen zeigt. Diese Variante von lassen wird in (8) illustriert (Beispiele [63] und [64] aus Askedal 1991). (8) (a) Er hat die Koffer stehen gelassen. (b)... als er diese Bemerkung hatte fallen lassen/fallen gelassen hatte. Enzinger (2010) folgend soll diese Verwendung von lassen als kontinuatives lassen bezeichnet werden. 2 Ein wesentlicher syntaktischer Unterschied zwischen kausativem lassen und kontinuativem lassen betrifft die Möglichkeit der Passivierung. Wie der Kontrast zwischen (9) und (10) zeigt, kann kausatives lassen nicht passiviert werden, kontinuatives lassen dagegen sehr wohl. 2 Einem Gutachter verdanke ich den Hinweis, dass das Verhältnis von kausativem und nichtkausativem lassen erstmals von Wilmanns (1896: III 86: 4) und später von Huber (1980) diskutiert wurde.

5 DE GRUYTER MOUTON Das Verb lassen im Deutschen 5 (9) (a) *Die Kinder wurden die Bonbons essen gelassen. (b) *Das Büro wurde putzen gelassen. (10) (a) Der Koffer wurde stehen gelassen. (b) Diese Bemerkung ist fallen gelassen worden. Die Fähigkeit zur Passivbildung teilt kontinuatives lassen mit lassen ohne verbales Komplement. Dies zeigt das Beispiel (11). (11) (a) Peter hat Maria in Ruhe gelassen. (b) Maria wurde in Ruhe gelassen. Im Folgenden interessieren die verschiedenen Varianten von lassen nur insoweit, als sie sich bei der Bildung von Verbalkomplexen mit lassen im Perfekt unterscheiden. Wie sich im weiteren Verlauf zeigen wird, ist in dieser Hinsicht der Unterschied zwischen kausativem lassen und kontinuativem lassen unverzichtbar, während feinere semantische Unterscheidungen keine Rolle zu spielen scheinen. Bereits an dieser Stelle sei deshalb auf einen Vorschlag von Sternefeld (2006: ) hingewiesen, wie der Unterschied zwischen kausativem lassen und kontinuativem lassen syntaktisch zu analysieren ist. Wie in Sternefeld (2006) gezeigt wird, widersprechen Beispiele wie in (10), in denen lassen im Passiv auftritt, der Generalisierung, dass A.c.I.-Verben nicht passiviert werden können. Aus diesem Grund schlägt Sternefeld vor, dass lassen zusammen mit Verben wie fallen, liegen oder stehen ein komplexes Verb bilden kann, d. h. ein im Lexikon geformtes Kompositum. Die syntaktische Struktur der Sätze in (8) und (10) enthält damit nicht mehr zwei Verben, lassen und stehen bzw. fallen, sondern nur noch ein Verb, fallenlassen bzw. stehenlassen. Die Beispiele in (10) enthalten damit kein A.c.I.-Verb mehr, da lassen nur dann ein A.c.I.- Verb ist, wenn es syntaktisch mit einem verbalen Komplement kombiniert wird, nicht aber dann, wenn es wie in (8) und (10) im Lexikon zusammen mit einem Verb ein Kompositum bildet oder wenn es wie in (11) gänzlich ohne Vollverb auftritt. Wie Sternefeld des Weiteren anmerkt, spiegelt sich der Unterschied zwischen syntaktischer und lexikalischer Kombination von lassen nicht in der neueren Orthographie, da dort auch im Falle lexikalischer Kombination Getrenntschreibung vorgesehen ist. In der Korpusanalyse von Abschnitt 7 wird dies dadurch berücksichtigt, dass für die Verbindung von lassen mit den Verben

6 6 Markus Bader DE GRUYTER MOUTON liegen, stehen und fallen sowohl die Variante mit als auch die Variante ohne Getrenntschreibung analysiert wird. 3 Nach diesen einleitenden Bemerkungen zu den unterschiedlichen Varianten von lassen wird in den folgenden beiden Unterabschnitten diskutiert, welche Regeln für die Auxiliarinversion und die Verwendung des Ersatzinfinitivs im Standarddeutschen (Abschnitt 2.1) und im Umgangsdeutschen (Abschnitt 2.2) gelten. 2.1 Standarddeutsch Als Ausgangspunkt für die Syntax des Verbalkomplexes im Standarddeutschen soll die Duden-Grammatik in der aktuellen Auflage (Duden-Grammatik 2009) dienen. Die Normalregel für die Abfolge der Verben in der rechten Satzklammer wurde bereits in (1) wiedergegeben. Da es in der vorliegenden Arbeit um Verbalkomplexe geht, ist die Normalregel für die Verbabfolge dahingehend zu ergänzen, dass zur Bildung des Perfekts im Normalfall das Partizip II verwendet wird. Wie schon erwähnt gibt es Abweichungen von den Normalregeln die Auxiliarinversion als Abweichung von der Normalregel für die Verbabfolge und den Ersatzinfinitiv als Abweichung von der Normalregel zur Perfektbildung. Modalverben im Perfekt bilden den prominentesten und zugleich häufigsten Fall, bei dem diese Abweichungen zu beobachten sind. In der folgenden Darstellung werden die Modalverben deshalb ebenfalls berücksichtigt, da sie einen unverzichtbaren Vergleichspunkt zum Verständnis der Syntax von lassen darstellen. Hinsichtlich der Verwendung des Ersatzinfinitivs macht die Duden-Grammatik folgende Aussagen. Modalverben (dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen) bilden das Perfekt mit haben. In ihrer Normalfunktion, d. h., wenn sie den Infinitiv eines anderen Verbes regieren, weisen sie jedoch in den Perfekttempora selbst die Infinitivform auf anstelle der mit geund -t gebildeten Form des Partizips II, die zu erwarten wäre (gekonnt, gemusst usw). Die Infinitivform wird in solchen Fällen als Ersatzinfinitiv bezeichnet. (Duden-Grammatik 2009: 662) 3 Allerdings hat auch die alte Rechtschreibung die lexikalische Kombination im Falle von kontinuativem lassen nur partiell orthographisch widergespiegelt. Vor der Rechtschreibreform war die semantische Transparenz das Kriterium, das über Zusammen- oder Getrenntschreibung entschieden hat (ein Glas fallen lassen versus eine Bemerkung fallenlassen; vgl. Duden- Rechtschreibung 1986: R ). Gemäß der aktuellen Rechtschreibnorm ist Getrenntschreibung generell zulässig, bei semantischer Intransparenz ist aber auch weiterhin Zusammenschreibung erlaubt (vgl. Duden-Rechtschreibung 2009: K55).

7 DE GRUYTER MOUTON Das Verb lassen im Deutschen 7 Den Ersatzinfinitiv findet man außerdem regelmäßig in den Perfekttempora von lassen und den Wahrnehmungsverben sehen, hören, fühlen, spüren, wenn sie sich mit einem Akkusativobjekt und einem Infinitiv verbinden. Bei diesen Verben ist das normale Partizip II jedoch auch verbreitet. (Duden-Grammatik 2009: 663) Im Gegensatz zur obligatorischen Verwendung des Ersatzinfinitivs im Falle der Modalverben ist der Ersatzinfinitiv für lassen laut Duden-Grammatik also optional. Dabei wird nicht zwischen kausativem lassen und kontinuativem lassen unterschieden. Zur Anwendung der Auxiliarinversion als Abweichung von der Normalregel zur Verbabfolge finden sich in der Duden-Grammatik die folgenden Ausführungen. Bei Verbalkomplexen, die mehr als zwei infinite Verbformen enthalten, begegnen u. U. Abweichungen von der Normalregel. Dies gilt vor allem, wenn zwei reine Infinitivformen einander am Satzende nachfolgen. In solchen Fällen kann oder muss eine Sonderregel angewandt werden. Sie verlangt, dass das Verb, das den letzten der beiden Infinitive regiert, dem infiniten Vollverb unmittelbar vorangeht. Das heißt, es hat seinen Platz am Anfang der rechten Satzklammer und nicht an dessen Ende, wie nach der Normalregel zu erwarten wäre. (i) Obligatorisch ist die abweichende Abfolge, wenn die zweite Infinitivform der sogenannte Ersatzinfinitiv ( 662) eines Modalverbs ist. Dieser wird vom perfektbildenden Hilfsverb haben regiert. (a)..., was sie dennoch nicht hätte 1 sagen 3 sollen 2..., weil der Vorschlag hätte 1 überprüft 4 werden 3 sollen 2 (Sonderregel) *was sie dennoch nicht sagen 3 sollen 2 hätte 1 usw. (Normalregel) Üblich ist sie gleichfalls beim Ersatzinfinitiv von lassen, heißen, machen, helfen oder einem Wahrnehmungsverb (sehen, hören, fühlen, spüren). Zumindest bei lassen und den Wahrnehmungsverben gilt die Normalabfolge jedoch ebenfalls als korrekt (Zifonun et al. 1997: 1286). (b)..., warum sie mich haben 1 kommen 3 lassen 2..., als ich die Vögel habe 1 zwitschern 3 hören 2 (Sonderregel) (b )..., warum sie mich kommen 3 lassen 2 haben 1..., als ich die Vögel zwitschern 3 hören 2 habe 1 (Normalregel) Wenn haben sich mit dem normalen Partizip II von lassen oder einem Wahrnehmungsverb verbindet, so wird die Normalregel verwendet (b ): (b )..., warum sie mich kommen 3 gelassen 2 haben 1..., als ich die Vögel zwitschern 3 gehört 2 habe 1 (Duden-Grammatik 2009: 684) Andere Darstellungen der Verbalkomplexbildung im Standarddeutschen machen bezüglich lassen teilweise abweichende Aussagen. Die Grammatik der

8 8 Markus Bader DE GRUYTER MOUTON deutschen Sprache von Zifonun et al. (1997), auf die sich einerseits, wie oben zu sehen war, die Duden-Grammatik beruft, die sich andererseits selbst auf Engel (1988) beruft, unterscheidet im Gegensatz zur Duden-Grammatik zwischen kausativem lassen und kontinuativem lassen. Relevant wird diese Unterscheidung bezüglich der Verwendung des Ersatzinfinitivs, der laut Zifonun et al. (1997: 1419) für kausatives lassen obligatorisch ist, während er für kontinuatives lassen optional ist. Zifonun et al. (1997) betrachten damit Verbalkomplexe vom Typ lesen gelassen hat als ungrammatisch, Verbalkomplexe vom Typ liegen gelassen hat dagegen als grammatisch zulässige Option. Die spezialisiertere Literatur zur Verbalkomplexbildung im Deutschen zeichnet sich im Vergleich zu den bereits diskutierten umfassenderen Grammatiken durch eine stärkere Restriktivität aus. Bezüglich kausativem lassen stimmen Askedal (1991) und Schmid (2005) darin überein, dass sowohl Auxiliarinversion als auch Ersatzinfinitiv obligatorisch sind, und somit hat lesen lassen die einzige wohlgeformte Variante für kausatives lassen darstellt. Eine Diskussion von kontinuativem lassen findet sich nur in Askedal (1991). In Übereinstimmung mit Zifonun et al. (1997) betrachtet Askedal (1991) den Ersatzinfinitiv im Falle von kontinuativem lassen als optional, wobei der Ersatzinfinitiv Auxiliarinversion erfordert (hatte fallen lassen), während das Partizip nur ohne Auxiliarinversion zulässig ist (fallen gelassen hatte). Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass in der Literatur Einigkeit darüber herrscht, dass lassen im Perfekt typischerweise Auxiliarinversion und Ersatzinfinitiv aufweist (hat lesen lassen). Dies entspricht den Gegebenheiten bei den Modalverben, für die Auxiliarinversion und Ersatzinfinitiv allerdings obligatorisch sind. Umstritten bezüglich lassen ist dagegen, inwieweit Auxiliarinversion und Ersatzinfinitiv obligatorisch oder fakultativ sind. Laut Duden- Grammatik und Zifonun et al. (1997) ist Auxiliarinversion optional, wenn lassen im Ersatzinfinitiv auftritt (hat lesen lassen oder lesen lassen hat). Laut Askedal (1991) und Schmid (2005) verhält sich lassen dagegen genauso wie die Modalverben und fordert obligatorisch die Inversion des Auxiliars, wenn es im Ersatzinfinitiv auftritt (hat lesen lassen versus *lesen lassen hat). Was den Ersatzinfinitiv betrifft, so ist dieser laut Zifonun et al. (1997) und Askedal (1991) bei kausativem lassen obligatorisch, bei kontinuativem lassen dagegen nicht. Die Duden-Grammatik dagegen lässt sowohl Ersatzinfinitiv als auch Partizip zu, ohne zwischen kausativem lassen und kontinuativem lassen zu unterscheiden. Einigkeit herrscht dann wiederum dahingehend, dass ohne Ersatzinfinitiv keine Auxiliarinversion möglich ist (liegen gelassen hat versus *hat liegen gelassen).

9 DE GRUYTER MOUTON Das Verb lassen im Deutschen Umgangsdeutsch Soweit das Standarddeutsche betroffen ist, bieten die Modalverben bezüglich der Bildung des Verbalkomplexes ein ziemlich einfaches Bild. Wie im letzten Abschnitt diskutiert wurde, sind sowohl Auxiliarinversion als auch Ersatzinfinitiv obligatorisch, wenn ein Modalverb mit verbalem Komplement im Perfekt verwendet wird. Daraus folgt, dass für ein Beispiel wie in (12) keinerlei Alternativen zur Realisierung des Verbalkomplexes (z. B. waschen müssen hat, waschen gemusst hat usw.) als grammatisch zugelassen sind. (12)..., dass er das Auto hat waschen müssen. Es ist allerdings bekannt, dass in den Dialekten des Deutschen ein erhebliches Maß an Variation hinsichtlich der Serialisierung der Verben im Verbalkomplex zu finden ist (siehe z. B. Lötscher 1978; Patocka 1997; Weiß 1998; Schmid & Vogel 2004; Dubenion-Smith 2010). Dies wirft u. a. die Frage auf, inwieweit Sprecher des Deutschen, die nicht als Dialektsprecher anzusehen sind, den Regeln des Standarddeutschen folgen. Um diese Frage zu klären, haben Bader & Schmid (2009) und Bader et al. (2009) eine Reihe von Experimenten durchgeführt, in denen Sätze mit Verbalkomplexen bestehend aus drei, vier oder fünf Verben bezüglich ihrer Grammatikalität zu bewerten waren. Die Ergebnisse dieser Experimente zeigen zweierlei: Erstens, dass der Ersatzinfinitiv wie von der Standardgrammatik gefordert obligatorisch ist, und zweitens, dass die Inversion des Auxiliars ebenfalls obligatorisch ist, wobei allerdings das Ziel der Inversion nicht eindeutig festgelegt ist. Wenn bisher von Auxiliarinversion die Rede war, so war stets die Positionierung des Auxiliars am Anfang des Verbalkomplexes gemeint. Dieser Fall von Inversion soll im Folgenden als vollständige Inversion bezeichnet werden. Die Inversion kann allerdings auch partiell erfolgen, indem das finite Auxiliar lediglich vor das Modalverb gestellt wird, nicht aber gleichzeitig auch vor das Vollverb. Im Falle eines Verbalkomplexes mit drei Verben resultiert dabei die Abfolge in (13). (13)..., dass er das Auto waschen hat müssen. Experimentelle Ergebnisse zur Akzeptalität von Verbalkomplexen mit Modalverben im Perfekt liegen auch für Verbalkomplexe mit vier Verben (Bader & Schmid 2009) und mit fünf Verben (Bader et al. 2009) vor. Die speziellen Verbalkomplexe, die untersucht wurden, werden in (14a) (vier Verben) und (14b) (fünf Verben) gezeigt.

10 10 Markus Bader DE GRUYTER MOUTON (14) (a)..., dass das Auto hätte gewaschen werden müssen. (b)..., dass das Auto hätte gewaschen worden sein müssen. Die Akzeptalität der jeweiligen Sätze wurde mittels der experimentellen Prozedur der beschleunigten Grammatikalitätsurteile erhoben. Dabei müssen Versuchspersonen Sätze, die auditiv oder visuell präsentiert werden, so schnell wie möglich als grammatisch oder ungrammatisch klassifizieren. Die Anforderung, Sätze möglichst schnell zu beurteilen, unterscheidet beschleunigte Grammatikalitätsurteile von herkömmlichen Grammatikalitätsurteilen, die ohne Zeitdruck gegeben werden. In den hier diskutierten Experimenten, ebenso wie in den folgenden zu berichtenden Experimenten, wurde eine schnelle Reaktion durch die Verwendung eines Zeitlimits von zwei Sekunden erreicht. Ein Zeitlimit in dieser Größenordnung erlaubt einerseits eine annähernd fehlerfreie Performanz für Sätze normaler Komplexität. Andererseits stellt ein solches Zeitlimit sicher, dass die Reaktion der Versuchspersonen auf dem unmittelbaren Eindruck beruht, den ein Satz auf sie macht. Der Einfluss komplexerer Bewertungsprozesse, beispielsweise hinsichtlich der Korrektheit im normativen Sinne, wird dadurch minimiert. Für Modalverbkomplexe mit drei, vier oder fünf Verben zeigt Abbildung 1, wie der Prozentsatz grammatischer Bewertungen von der Position des finiten Auxiliars abhängt. In allen drei Fällen gilt, dass die Serialisierung mit vollständiger Auxiliarinversion, d. h. die Serialisierung mit dem finiten Auxiliar an erster Position, am besten abschneidet, während die Serialisierung mit dem Auxiliar an letzter Stelle, d. h. die Serialisierung, in der alle Verben entsprechend der Normalregel angeordnet sind und Auxiliarinversion nicht angewandt wurde, am schlechtesten bewertet wurde. Dies entspricht vollständig den Regeln für das Standarddeutsche Modalverbalkomplexe mit vollständiger Auxiliarinversion sind grammatisch, Modalverbkomplexe ohne Auxiliarinversion sind ungrammatisch. Interessanterweise werden Verbalkomplexe mit partieller Auxiliarinversion aber nur geringfügig schlechter bewertet als Verbalkomplexe mit vollständiger Auxiliarinversion, und damit erheblich besser als Verbalkomplexe ohne Auxiliarinversion. Dies war angesichts der Tatsache, dass laut Standardgrammatik Verbalkomplexe mit partieller Auxiliarinversion genauso ungrammatisch sein sollten wie Verbalkomplexe ohne Auxiliarinversion, nicht zu erwarten. Was die Bildung von Verbalkomplexen mit Modalverben betrifft, lässt sich das Umgangsdeutsche durch die beiden in (15) gezeigten Regeln charakterisieren. 4 4 In der Literatur wird die Abfolge mit partieller Auxiliarinversion gelegentlich als grammatische Option des Standarddeutschen betrachtet, siehe z. B. IJbema (1997) und Enzinger (2010).

11 DE GRUYTER MOUTON Das Verb lassen im Deutschen 11 Abbildung 1: Prozentsatz der Antworten grammatisch für Verbalkomplexe mit einem Modalverb im Perfekt. Die Daten für Komplexe mit 3 und 4 Verben stammen aus Bader & Schmid (2009); die Daten für Komplexe mit 5 Verben stammen aus Bader et al. (2009). (15) (a) Der Ersatzinfinitiv ist obligatorisch. (b) Die Inversion des Auxiliars ist obligatorisch, aber Inversion kann partiell oder vollständig erfolgen. Für lassen liegen keine entsprechenden experimentellen Daten vor. Aus diesem Grund wurden vier Experimente durchgeführt, die im Folgenden präsentiert werden. Angesichts der für die Modalverben erzielten Befunde ist zu erwarten, dass Verbalkomplexe mit lassen im Perfekt nicht nur bei vollständiger Auxiliarinversion als grammatisch akzeptiert werden sollten, sondern auch bei partieller Auxiliarinversion. 3 Experiment 1: Auxiliarinversion bei kausativem lassen Experiment 1 untersucht die Akzeptabilität aller sechs Permutationen, die für einen Verbalkomplex bestehend aus drei Elementen dem Perfektauxiliar haben, dem Verb lassen und einem Vollverb möglich sind. Um das experimentelle Design nicht zu komplex zu machen, erscheint lassen in Experiment 1 stets im Ersatzinfinitiv. Die Frage, ob der Ersatzinfinitiv für lassen obligatorisch ist oder nicht, wird in Experiment 2 untersucht. Dieses als auch alle folgenden Experimente bedienten sich der experimentellen Prozedur der beschleunigten Grammatikalitätsurteile, die bereits im vorausgegangenen Abschnitt eingeführt

12 12 Markus Bader DE GRUYTER MOUTON Tabelle 1: Die sechs Permutationen eines Verbalkomplexes mit drei Verben. Aux=1 Aux=2 Aux=3 V vor lassen hat essen lassen essen hat lassen essen lassen hat lassen vor V hat lassen essen lassen hat essen lassen essen hat worden ist. Die Details der hier verwendeten Aufgabenstellung finden sich weiter unten in Abschnitt Wie im letzten Abschnitt gezeigt wurde, herrscht allgemeine Übereinstimmung, dass für lassen im Perfekt bei Verwendung des Ersatzinfinitivs diejenige Serialisierung als prototypisch anzusehen ist, die sich durch die vollständige Inversion des Auxiliars ergibt. Dies ist die Abfolge, die in Beispiel (16) zu sehen ist. (16) Ich glaube, dass Peter den Opa ein Stück Kuchen hat essen lassen. Die Abfolge Aux-V-lassen sollte von deutschen Muttersprachlern uneingeschränkt akzeptiert werden. Die Frage ist, inwieweit auch andere Abfolgen akzeptiert werden. Wie in Tabelle 1 gezeigt wird, lassen sich die sechs möglichen Abfolgen eines Verbalkomplexes mit drei Verben mittels zweier Faktoren beschreiben. Der erste Faktor betrifft die Abfolge von lassen und Vollverb ( V vor lassen versus lassen vor V ). Der zweite Faktor betrifft die Position des finiten Auxiliars ( Aux = 1 versus Aux = 2 versus Aux = 3 ). Was die Abfolge von lassen und Vollverb betrifft, so ist zu erwarten, dass alle Abfolgen, bei denen lassen dem Vollverb vorangeht (lassen vor V), als ungrammatisch zurückgewiesen werden. Für Abfolgen, bei denen lassen dem Vollverb folgt (V vor lassen), hängt die Vorhersage von der Position des Auxiliars ab. Die vollständige Inversion des Auxiliars (Aux = 1) gilt im Standarddeutschen generell als grammatisch. Die partielle Inversion des Auxiliars (Aux = 2) dagegen wird im Standarddeutschen meist als ungrammatisch betrachtet. Dasselbe gilt für die Modalverben, und dennoch hat sich in der Untersuchung von Bader & Schmid (2009) gezeigt, dass die Abfolge mit partieller Inversion im Falle der Modalverben von Muttersprachlern als überwiegend akzeptabel bewertet wird. Der Status der Abfolge ohne Auxiliarinversion (Aux = 3) ist für lassen umstritten, im Gegensatz zu den Modalverben, für die diese Abfolge sowohl standardsprachlich als auch umgangssprachlich als ungrammatisch anzusehen ist. Für lassen wird die Abfolge mit dem Auxiliar in finaler Position in den Referenzgrammatiken (Duden-Grammatik 2009; Zifonun et al. 1997) als

13 DE GRUYTER MOUTON Das Verb lassen im Deutschen 13 grammatisch eingestuft, in der spezialisierteren Literatur (Askedal 1991; Schmid 2005) dagegen als ungrammatisch. 3.1 Methode Probanden An Experiment 1 nahmen 30 Studenten der Universität Konstanz teil, die alle Deutsch als ihre Muttersprache hatten. Die Versuchspersonen wurden vor dem Experiment nicht über die damit verfolgten Ziele informiert. Die Teilnahme am Experiment wurde entweder bezahlt oder es wurde eine Versuchspersonenstunde bescheinigt. Dasselbe gilt für die Probanden aller folgenden Experimente Material Das Material für Experiment 1 bestand aus 30 Sätzen. Jeder Satz lag in jeweils allen sechs Versionen vor, die sich durch die vollständige Kombination der beiden Faktoren V-lassen-Abfolge ( V vor lassen versus lassen vor V ) und Auxiliarposition ( Aux = 1 versus Aux = 2 versus Aux = 3 ) ergeben. Ein Originalsatz in allen sechs Versionen wird in Tabelle 2 gezeigt. Jeder Satz bestand aus einem Hauptsatz gefolgt von einem Nebensatz. Jeder Nebensatz bestand aus drei NPs gefolgt von dem Verbalkomplex mit lassen. Die erste NP war das Subjekt von lassen. Das Subjekt war in 24 Sätzen ein Eigenname und in den restlichen sechs Sätzen eine definite NP. Die folgenden beiden NPs waren die Argumente des von lassen abhängigen Vollverbs. Bei Letzterem handelte es sich stets um ein agentives transitives Verb mit einem belebten externen Argument (Subjekt) und einem unbelebten internen Argument (direk- Tabelle 2: Ein Original-Satz aus Experiment 1 in allen seinen sechs Versionen. V vor lassen Aux = 1 Ich glaube, dass Maria ihren alten Vater die Sahnetorte hat essen lassen. Aux = 2 Ich glaube, dass Maria ihren alten Vater die Sahnetorte essen hat lassen. Aux = 3 Ich glaube, dass Maria ihren alten Vater die Sahnetorte essen lassen hat. lassen vor V Aux = 1 Ich glaube, dass Maria ihren alten Vater die Sahnetorte hat lassen essen. Aux = 2 Ich glaube, dass Maria ihren alten Vater die Sahnetorte lassen hat essen. Aux = 3 Ich glaube, dass Maria ihren alten Vater die Sahnetorte lassen essen hat.

14 14 Markus Bader DE GRUYTER MOUTON tes Objekt). Das externe Argument, das in der durch lassen induzierten A.c.I.- Konstruktion als Akkusativ-NP realisiert wird, bestand aus einem definiten Artikel oder einem Possessivpronomen gefolgt von einem Nomen. Das interne Argument, das ebenfalls als Akkusativ-NP realisiert wird, war stets eine definite NP, die neben Artikel und Nomen manchmal noch ein Adjektiv enthielt, um die Plausibilität des Satzes zu erhöhen. In der Hälfte der Sätze wurde lassen in seiner permissiven Bedeutung verwendet, in der anderen Hälfte der Sätze in seiner faktitiven Bedeutung. Die 30 Sätze wurden gemäß einem sog. lateinischen Quadrat auf sechs Listen verteilt, wobei jede Liste genau eine Version jedes Satzes enthielt und jede der sechs experimentellen Bedingungen gleich häufig vorkam. Jede Versuchsperson erhielt nur eine einzige Liste zur Bewertung und damit genau 30 Sätze vom hier untersuchten Typ. Diese 30 Sätze waren in eine Liste von ca. 120 Ablenkersätzen eingebettet, die eine Vielzahl grammatischer und ungrammatischer Strukturen repräsentierten. Der Großteil der Ablenkersätze stammte aus unabhängigen Experimenten zur tun-periphrase (Bader & Schmid 2006) und zur Numerus-Attraktion (Häussler & Bader 2008). Die meisten ungrammatischen Sätze enthielten entweder Verletzungen der Subjekt-Verb-Kongruenz oder ungrammatische Verwendungen von tun als Hilfsverb Prozedur Zur Durchführung von Experiment 1 wurde die DMDX Software verwendet, die von K. I. Forster und J. C. Forster an der Monash University und der University of Arizona entwickelt worden ist. Jeder Durchgang begann mit der Präsentation der Worte Bitte Leertaste drücken. Nachdem die Versuchsperson die Leertaste gedrückt hatte, erschien für 1050 ms ein Fixationspunkt in der Mitte des Bildschirms. Unmittelbar danach wurde ein Satz Wort für Wort präsentiert, wobei jedes Wort ebenfalls in der Bildschirmmitte erschien. Die Präsentationsdauer für ein Wort betrug 225 ms plus zusätzlicher 25 ms pro Buchstabe. Jedes Wort wurde unmittelbar im Anschluss an das vorangehende Wort präsentiert. Direkt nach dem letzten Wort erschienen drei Fragezeichen auf dem Bildschirm, um den Versuchspersonen zu signalisieren, dass sie jetzt die Grammatikalität des Satzes zu beurteilen haben. Die Antwort ungrammatisch war der linken Umschalttaste zugeordnet, die Antwort grammatisch der rechten Umschalttaste. Die Art der Antwort und die Reaktionszeit wurden automatisch erfasst. Falls eine Versuchsperson innerhalb von 2000 ms keine Antwort gegeben hatte, erschienen die Worte zu langsam auf dem Bildschirm und der Durchgang wur-

15 DE GRUYTER MOUTON Das Verb lassen im Deutschen 15 de automatisch abgebrochen. Bevor das eigentliche Experiment begann, erhielten die Versuchspersonen 10 Übungssätze. 3.2 Ergebnisse Abbildung 2 zeigt den Prozentsatz der Bewertungen grammatisch für jede der sechs Bedingungen von Experiment 1 (siehe Tabelle 14 im Appendix für die genauen Werte sowie die Reaktionszeiten). Die statistische Auswertung der Grammatikalitätsdaten erfolgte mittels einer logistischen Regressionsanalyse mit gemischten festen und zufälligen Effekten (logistic mixed effect model; siehe Baayen 2008; Baayen et al. 2008). Diese Art der statistischen Analyse bietet gegenüber der traditionellen Varianzanalyse zwei wesentliche Vorteile. Erstens setzt die Varianzanalyse stetige, normalverteilte Variablen voraus; diese Voraussetzung wird durch eine diskrete binäre Variable wie der Auswahl zwischen grammatisch und ungrammatisch verletzt. Zweitens erfordern Experimente wie das vorliegende zwei Varianzanalysen, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass nicht nur die untersuchten Versuchspersonen eine Zufallsauswahl darstellen (aus der Gesamtpopulation aller Muttersprachler des Deutschen), sondern auch die speziellen im Experiment präsentierten Sätze (aus der Gesamtmenge aller Sätze, die dem untersuchten syntaktischen Muster folgen). Eine statistische Analyse mittels Modellierung mit gemischten Effekten erlaubt es, in einer einzigen Analyse sowohl Versuchspersonen als auch Sätze als zusätzliche Zufallsfaktoren zu berücksichtigen. 5 Die Ergebnisse der statistischen Analyse für Experiment 1 werden in Tabelle 3 gezeigt. Sätze, in denen lassen dem Vollverb folgte, wurden überwiegend als grammatisch bewertet, während Sätze mit der Abfolge lassen vor Vollverb fast vollständig als ungrammatisch abgelehnt wurden (74 % versus 4 %). Dies schlägt sich in einem signifikanten Haupteffekt des Faktors V-lassen-Abfolge nieder. Der Faktor Auxiliarposition wurde separat für den Kontrast zwischen Aux = 1 und Aux = 2 sowie für den Kontrast zwischen Aux = 2 und Aux = 3 getestet. Bezüglich des Kontrasts zwischen Aux = 1 und Aux = 2 ist sowohl der Haupteffekt des Faktors Auxiliarposition als auch die Interaktion 5 Alle in diesem Aufsatz genannten statistischen Analysen wurden mit dem Statistikpaket R durchgeführt (R Development Core Team 2005). Entsprechend den Empfehlungen in Barr et al. (2013) wurde jeweils zunächst das vollständige faktorielle Design für die beiden Zufallseffekte berechnet. Wenn dies zu Konvergenz führte, werden die Ergebnisse dieser Analyse berichtet (Experimente 2 4). Lediglich in Experiment 1 war dies nicht der Fall, deshalb wurden die Zufallseffekte für dieses Experiment ohne Interaktionsterm berechnet.

16 16 Markus Bader DE GRUYTER MOUTON Abbildung 2: Prozentsatz der Antwort grammatisch für Experiment 1. Tabelle 3: Ergebnisse der logistischen Regressionsanalyse für Experiment 1. Contrast Estimate Std. Error z value Pr(> z ) V-lassen-Abfolge < Auxiliarposition (1 vs. 2) < 0.05 V-lassen-Abfolge Auxiliarposition (1 vs. 2) < 0.05 Auxiliarposition (2 vs. 3) V-lassen-Abfolge Auxiliarposition (2 vs. 3) < 0.01 zwischen diesem Faktor und dem Faktor V-lassen-Abfolge signifikant. Dies spiegelt zum einen das Ergebnis wider, dass Sätze mit dem Auxiliar an erster Stelle etwas häufiger als grammatisch bewertet wurden als Sätze mit dem Auxiliar an zweiter Stelle (47 % versus 39 %), und zum anderen das Ergebnis, dass die Differenz zwischen den Bedingungen Vollverb vor lassen und lassen vor Vollverb für Sätze mit dem Auxiliar in erster Position (87 % versus 7 %) etwas größer war als für Sätze mit dem Auxiliar in zweiter Position (77 % versus 1 %). Bezüglich des Kontrasts zwischen Aux = 2 und Aux = 3 ist der Haupteffekt des Faktors Auxiliarposition dagegen nicht signifikant, trotz der etwas höheren Akzeptabilität für Sätze mit Aux = 2 im Gegensatz zu Sätzen mit Aux = 3 (39 % versus 30 %). Signifikant ist dagegen die Interaktion zwischen dem Faktor Auxiliarposition und dem Faktor V-lassen-Abfolge, da für Sätze mit lassen vor Vollverb so gut wie kein Unterschied zwischen den beiden Abfolgen Aux = 2 und Aux = 3 aufgetreten ist (1 % versus 3 %), während für Sätze mit Vollverb vor lassen die Abfolge Aux = 2 um fast 20 % besser abgeschnitten hat als die Abfolge Aux = 3 (77 % versus 57 %). Was die Reaktionszeiten betrifft, so zeigt sich ein für Experimente dieser Art typisches Muster (vgl. Bader & Schmid 2009: ; Bader & Häussler

17 DE GRUYTER MOUTON Das Verb lassen im Deutschen : Appendix B). Je höher der Prozentsatz für eine bestimmte Reaktion (grammatisch oder ungrammatisch) in einer gegebenen experimentellen Bedingung ist, desto kürzer ist die dazugehörige mittlere Reaktionszeit. Für Sätze mit lexikalischem Verb vor Modalverb ergeben sich für die Reaktion grammatisch beispielsweise folgende Werte: 87 % 529 ms für Aux = 1, 77 % 646 ms für Aux = 2 und 57 % 755 ms für Aux = 3. Im Falle von Sätzen mit Modalverb vor lexikalischem Verb und der Reaktion ungrammatisch gibt es nur wenig Variation, aber der Trend geht wieder in die richtige Richtung: 6 93 % 561 ms für Aux = 1, 97 % 523 ms für Aux = 3 und 99 % 488 ms für Aux = 2. Dieses Muster lässt sich so interpretieren, dass die Reaktionszeiten die Sicherheit reflektieren, mit der eine Bewertung getroffen wird. Sichere Entscheidungen führen zu hohen Akzeptanzraten bzw. hohen Zurückweisungsraten zusammen mit jeweils schnellen Reaktionen. Weniger sichere Entscheidungen zeigen sich dagegen in mittleren Akzeptanz- bzw. Zurückweisungsraten und damit einhergehenden erhöhten Reaktionszeiten. Man beachte auch, dass es keinen wesentlichen Unterschied gibt zwischen den Reaktionszeiten für die beiden möglichen Reaktionen grammatisch und ungrammatisch. Wenn sich Sprecher ihrer Bewertung sicher sind, benötigen sie für die Zurückweisung ungrammatischer Sätze nicht länger als für das Akzeptieren grammatischer Sätze. Im Folgenden werden die Reaktionszeiten nicht weiter diskutiert, da sie keine von den Grammatikalitätsbewertungen unabhängige Information liefern. 3.3 Diskussion Experiment 1 hat die folgenden Ergebnisse erbracht. Erstens wurden, wie zu erwarten war, alle Abfolgen, bei denen lassen dem von ihm abhängigen Vollverb vorangeht (Bedingung lassen vor V ), als praktisch vollständig ungrammatisch zurückgewiesen. Zweitens wurden alle Abfolgen, bei denen lassen dem von ihm abhängigen Vollverb folgt (Bedingung V vor lassen ), in mehr als 50 % aller Fälle als grammatisch akzeptiert, wobei sich eine klare Abstufung bezüglich der Position des finiten Auxiliars gezeigt hat. Am besten bewertet wurde mit 87 % die Abfolge mit vollständiger Auxiliarinversion (Aux-V-lassen) d. h. diejenige Abfolge, die in allen einschlägigen Publikationen als im Standardeutschen erlaubte Abfolge betrachtet wird. Etwas weniger häufig, aber mit 77 % immer noch in der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle, wurde die 6 Die Prozentzahlen für die Reaktion ungrammatisch sind das Komplement der in Abbildung 2 gezeigten Werte, da alle Prozentangaben in dieser Tabelle den Prozentsatz der Bewertung grammatisch anzeigen.

18 18 Markus Bader DE GRUYTER MOUTON Abfolge mit partieller Auxiliarinversion (V-Aux-lassen) als grammatisch bewertet. Diese Abfolge wird in den Darstellungen des Standarddeutschen als ungrammatisch betrachtet. Die Abfolge ohne Auxiliarinversion (V-lassen-Aux) schneidet am schlechtesten ab, aber auch sie wurde mit 57 % immer noch in mehr als der Hälfte der Fälle als grammatisch akzeptiert. Das Ergebnismuster von Experiment 1 ähnelt stark dem Ergebnismuster, das Bader & Schmid (2009) in einem analogen Experiment für Modalverben gefunden haben, wobei es eine wesentliche Ausnahme gibt. Während die Abfolge V-lassen-Aux, d. h. die der Normalregel folgende Serialisierung, in über 50 % aller Fälle als grammatisch bewertet wurde, wurde die entsprechende Abfolge mit einem Modalverb nur in ca. 30 % aller Fälle als grammatisch bewertet. Dies deutet darauf hin, dass Auxiliarinversion im Falle von lassen weniger obligatorisch ist als im Falle der Modalverben, wie entsprechend den Referenzgrammatiken zu erwarten war. Auf eine weitergehende Diskussion der Ergebnisse von Experiment 1 soll an dieser Stelle verzichtet werden, da eine umfassende Diskussion nur im Kontext der vollständigen experimentellen Daten Sinn macht. 4 Experiment 2: lassen und Ersatzinfinitiv Experiment 2 untersucht, inwieweit der Ersatzinfinitiv bei kausativ verwendetem lassen obligatorisch ist. Da in Experiment 1 alle Verbalkomplexabfolgen, in denen lassen dem Vollverb voranging, durchgängig als ungrammatisch zurückgewiesen wurden und nicht anzunehmen ist, dass dies bei Verwendung der Partizip- anstatt der Infinitivform von lassen anders wäre, verzichtet Experiment 2 auf den Faktor Abfolge von lassen und Verb. Untersucht werden damit Sätze wie in (17), wobei jeder Satz entweder lassen oder gelassen enthielt. (17) (a)..., dass Peter seine Mutter das Buch hat lesen lassen/gelassen. (b)..., dass Peter seine Mutter das Buch lesen hat lassen/gelassen. (c)..., dass Peter seine Mutter das Buch lesen lassen/gelassen hat. Für dieses Experiment ergeben sich die folgenden Vorhersagen. Bei vollständiger oder partieller Inversion des Auxiliars ist die Verwendung des Ersatzinfinitivs obligatorisch. Wird das Auxiliar nicht invertiert und die Abfolge der Verben entspricht der für das Deutsche gültigen Normalregel, herrscht keine Einigkeit. Die Duden-Grammatik lässt die Verwendung der Partizipform bei lassen im Perfekt zu, ohne zwischen kausativem lassen und kontinuativem lassen zu unter-

19 DE GRUYTER MOUTON Das Verb lassen im Deutschen 19 scheiden. Da der Ersatzinfinitiv von der Duden-Grammatik auch ohne Auxiliarinversion zugelassen wird, sollten Verbalkomplexe mit dem Auxiliar in finaler Position sowohl mit Infinitiv als auch mit Partizip akzeptiert werden (siehe die Beispiele in [4]). Zifonun et al. (1997) und Askedal (1991) dagegen beschränken die Verwendung der Partizipform auf kontinuatives lassen. Da die Sätze von Experiment 2 kausatives lassen enthalten, sollten folglich nur Sätze mit Ersatzinfinitiv akzeptiert werden. 4.1 Methode Probanden und Prozedur 24 Studenten der Universität Konstanz nahmen an Experiment 2 teil. Dabei kam die gleiche Prozedur der beschleunigten Grammatikalitätsurteile zum Einsatz wie in Experiment Material Das Material von Experiment 2 war weitgehend identisch mit dem Material von Experiment 1. Unterschiede zwischen den Experimenten gab es nur insoweit, als Experiment 2 anstatt des ursprünglichen Faktors V-lassen-Abfolge den neuen Faktor Verbform von lassen mit den beiden Abstufungen Ersatzinfinitiv und Partizip enthielt. Dies hatte zur Konsequenz, dass in Experiment 2 das Vollverb stets lassen voranging, wobei lassen entweder als reiner Infinitiv oder als Partizip II realisiert wurde. Der Faktor Auxiliarposition mit den drei Abstufungen Aux = 1, Aux = 2 und Aux = 3 wurde unverändert von Experiment 1 übernommen. Ein Originalbeispiel in allen sechs Versionen wird in Tabelle 4 gezeigt. Die Sätze von Experiment 2 wurden wie die Sätze von Experiment 1 auf sechs Listen verteilt und mit ca. 120 Ablenkersätzen kombiniert. Die Ablenker- Tabelle 4: Ein Original-Satz aus Experiment 2 in allen seinen sechs Versionen. Aux = 1 Aux = 2 Aux = 3 Ich glaube, dass Maria ihren alten Vater die Sahnetorte hat essen lassen/ gelassen. Ich glaube, dass Maria ihren alten Vater die Sahnetorte essen hat lassen/ gelassen. Ich glaube, dass Maria ihren alten Vater die Sahnetorte essen lassen/ gelassen hat.

20 20 Markus Bader DE GRUYTER MOUTON sätze stammten zum größten Teil aus unabhängigen Experimenten zum bekommen-passiv (Bader 2012) und zur Numerus-Attraktion (Häussler & Bader 2008). Die meisten ungrammatischen Sätze enthielten entweder Verletzungen der Subjekt-Verb-Kongruenz oder intransitive Verben im bekommen-passiv. 4.2 Ergebnisse Die Ergebnisse für Experiment 2 werden in Abbildung 3 gezeigt (siehe auch Tabelle 15 im Appendix). Die Ergebnisse wurden in der gleichen Weise statistisch analysiert wie die Ergebnisse von Experiment 1; Tabelle 5 zeigt die Resultate der statistischen Analyse. Sätze mit Ersatzinfinitiv wurden wesentlich häufiger als grammatisch bewertet als Sätze mit der Partizipform von lassen (78 % versus 16 %), was sich in einem signifikanten Effekt des Faktors Verbform niederschlägt. Zwischen Sätzen mit dem Auxiliar in erster Position und Sätzen mit dem Auxiliar in zweiter Position gab es keinen signifikanten Unterschied (47 % versus 46 %), und für diese beiden Auxiliarpositionen gab es auch keinerlei Abbildung 3: Prozentsatz der Antwort grammatisch für Experiment 2. Tabelle 5: Ergebnisse der logistischen Regressionsanalyse für Experiment 2. Contrast Estimate Std. Error z value Pr(> z ) Verbform < Auxiliarposition (1 vs. 2) Auxiliarposition (1 vs. 2) Verbform Auxiliarposition (2 vs. 3) < 0.05 Auxiliarposition (2 vs. 3) Verbform < 0.001

21 DE GRUYTER MOUTON Das Verb lassen im Deutschen 21 Interaktion mit der Form von lassen. Zwischen Sätzen mit Auxiliar in zweiter und Auxiliar in dritter Position gab es einen signifikanten Unterschied (46 % versus 50 %), der durch eine signifikante Interaktion mit der Form von lassen zu qualifizieren ist. Während es für Sätze in der Bedingung Aux = 2 ebenso wie für Sätze in der Bedingung Aux = 1 einen extremen Unterschied zwischen Ersatzinfinitiv und Partizip gab, war dieser Unterschied in der Bedingung Aux = 3 deutlich geschrumpft. Einzelvergleiche zeigen, dass dieser Unterschied immer noch signifikant ist (64 % versus 35 %, z = 5.01, p < 0.001). Des Weiteren zeigen Einzelvergleiche, dass Aux = 2 -Sätze besser abschnitten als Aux = 3 -Sätze, wenn lassen im Ersatzinfinitiv auftrat (84 % versus 64 %, z = 8.25, p < 0.001); mit dem Partizip von lassen verhielt es sich gerade umgekehrt, Aux = 2 -Sätze wurden schlechter bewertet als Aux = 3 (8 % versus 35 %, z = 5.11, p < 0.001). 4.3 Diskussion Die Ergebnisse von Experiment 2 lassen den Schluss zu, dass für die kausative Variante von lassen die Verwendung des Ersatzinfinitivs obligatorisch ist. Sowohl im Falle der vollständigen als auch im Falle der partiellen Auxiliarinversion gilt dies ziemlich strikt. Für Verbalkomplexe mit Auxiliarinversion ist der Unterschied zwischen Verwendung des Ersatzinfinitivs und Verwendung der Partizipform ziemlich scharf einer Akzeptanz von etwa 86 % für Sätze mit Ersatzinfinitiv steht eine Akzeptanz von etwa 8 % für Sätze mit Partizipform gegenüber. M. a. W., wenn Auxiliarinversion stattgefunden hat, ist die Verwendung des Ersatzinfinitivs obligatorisch. Weniger ausgeprägt ist der Unterschied zwischen Ersatzinfinitiv und Partizip dann, wenn Auxiliarinversion nicht angewandt wurde und damit die Abfolge im Verbalkomplex vollständig der im Deutschen gültigen Normalregel entspricht. Verbalkomplexe dieser Art, d. h. Verbalkomplexe mit einem finiten Perfektauxiliar in finaler Position, treten im Deutschen fast ausschließlich mit Partizipform auf. Die Ergebnisse von Experiment 2 dagegen zeigen, dass kausatives lassen in der Abfolge V-lassen-Aux mit Ersatzinfinitiv überwiegend akzeptiert wird wenn auch mit 64 % weit entfernt von voller Akzeptanz. Die Partizipform wird bei dieser Abfolge überwiegend abgelehnt, mit 35 % ist die Ablehnung aber weitaus weniger strikt als im Falle der anderen beiden Auxiliarpositionen, bei denen der entsprechende Wert 7 % bzw. 8 % beträgt. Inwieweit sich diese Interaktion zwischen Auxiliarposition und morphologischer Form von lassen in der Verwendung der entsprechenden Strukturen niederschlägt, kann erst im Rahmen der noch folgenden Korpusanalyse diskutiert werden.

22 22 Markus Bader DE GRUYTER MOUTON Die ziemlich obligatorische Forderung des Ersatzinfinitivs teilt kausatives lassen mit den Modalverben. Im Unterschied zu den Modalverben ist kausatives lassen allerdings mit allen drei Auxiliarpositionen kompatibel, die bei einem Verbalkomplex mit drei Elementen zur Verfügung stehen, wobei es graduelle Unterschiede hinsichtlich der Akzeptanz der drei Auxiliarpositionen gibt. Auxiliarinversion ist also nicht obligatorisch. Um diesen Befund besser abzusichern, wird im nächsten Experiment lassen direkt mit den Modalverben verglichen. 5 Experiment 3: lassen versus Modalverb Experiment 3 vergleicht die Akzeptabilität von Verbalkomplexen mit drei Verben, die entweder wie in (18a) ein Modalverb oder wie in (18b) lassen enthalten. (18) (a)..., dass Peter das Buch hat lesen wollen. (b)..., dass Peter seine Mutter das Buch hat lesen lassen. Dieser Vergleich ist durch zwei Fragestellungen motiviert. Die erste betrifft die Verbabfolge ohne Auxiliarinversion. In den Experimenten 1 und 2 hat sich gezeigt, dass Verbalkomplexe vom Typ V-lassen-Aux mit 57 % bzw. 64 % zwar nicht uneingeschränkt akzeptiert werden, aber doch immerhin in der Mehrzahl aller Fälle. Für entsprechende Verbalkomplexe mit einem Modalverb an der Stelle von lassen V-Mod-Aux betrug die Akzeptabilitätsrate in der Untersuchung von Bader & Schmid (2009) dagegen nur ca. 30 %. Dies ist zwar ein nicht unerheblicher Unterschied, doch ist jeder Vergleich über unterschiedliche Experimente hinweg mit einer gewissen Unsicherheit verbunden. Da sich zwei Experimente sowohl hinsichtlich der teilnehmenden Versuchspersonen als auch hinsichtlich des speziellen Satzmaterials unterscheiden, besteht immer die Möglichkeit, dass ein beobachteter Akzeptabilitätsunterschied auf Faktoren zurückzuführen ist, die unabhängig sind von dem eigentlich zur Diskussion stehenden Faktor. Die Untersuchung des relevanten Faktors innerhalb eines einzelnen Experiments vermeidet dieses Problem. Die zweite Fragestellung, die in Experiment 3 verfolgt wird, betrifft diejenige Verbabfolge, die sich durch partielle Verbinversion ergibt V-Aux-lassen bzw. V- Aux-Mod. Diese Abfolge, die standardsprachlich als ungrammatisch gilt, wurde in allen Experimenten zur Akzeptabilität von Verbalkomplexen als relativ akzeptabel bewertet, wenn auch mit einem mehr oder weniger großen Abstand zur standardsprachlich korrekten Abfolge mit vollständiger Auxiliarinversion. Für lassen betrug dieser Unterschied in Experiment 1 10 %, in Experiment 2 dagegen nur 3 %. In den Experimenten von Bader & Schmid (2009) fand sich

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