Die Ministerin. 11. Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Frauen am 7. Juni 2018

Transkript

1 Mini,sterium für Heimat, Kommunales. Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen Die Ministerin MHKBG Nordrhein-Westfalen Düsseldorf Präsident des Landtags Nord rhein-westfalen Herrn Andre Kuper MdL Platz des Landtags Düsseldorf LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALE!'.,j 7. WAHLPERIODE für die Mitglieder des Ausschusses für Gleichstellung und Frauen (60-fach) 30. Mai Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Frauen am 7. Juni 2018 TOP "Verselbständigungsprozess nach einem Frauenhausaufenthalt" Sehr geehrter Herr Landtagspräsident, Q;, M ~ ) zur Information und Weiterleitung an die Mitglieder des Ausschusses für Gleichstellung und Frauen übersende ich in der Anlage den Bericht der Landesregierung zu dem o. g. Thema. Mit freundlichen Grüßen Jürgensplatz Düsseldorf Telefon Telefax in~.scharrenbach@mhkbg.nrw.de Ina Scharrenbach, Öffentliche Verkehrsmittel: Rheinbahn Linien 706, 708 und 709 bis Haltestelle Landtag/Kniebrücke

2

3 Bericht der Landesregierung Für die Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Frauen am 7. Juni 2018 zum Thema:,,,Verselbstständigungsprozess nach einem Frauenhausaufenthalt" Frauenhäuser bieten gewaltbetroffenen Frauen und' Kindern Schutz in akuten Krisensituationen. Der Auszug aus dem sicheren Frauenhaus ist allerdings oft der schwierigste Schritt für von gewaltbetroffenen Frauen. Fehlende Perspektiven und Schwierigkeiten bei der Wohnurigssuche können ;zu einer Rückkehr in alte oder neue Gewaltbeziehungen ("Drehtüreffekte") und damit zum nächsten Frauenhausaufenthalt führen. Die Landesregierung fördert zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Hilfen und der qualitativen Weiterentwicklung der stationären Frauenhilfeipfrastruktur seit 2017 im Umfang von jährlich modellhaft sechs Second-Stage-Projekte sowie zwei, Wohnraumprojekte in der Region / Bonn. In einer "zweiten Stufe" von Hilfen für Frauen nehmen diese Projekte die besonders schwierige Phase nach einem Frauenhausaufenthalt 'in den Blick und sind eine Anschlusshilfe für Frauen, die den Schutz des Frauenhauses als akuter Kriseneinrichtung nicht mehr benötigen, aber weiteren Unterstützungsbedarf haben.. Vorrangige Ziele sind die Erweiteruhg des Hilfeangebotes für Frauenhausbewohnerinnen, u.a. durch Wohnraumakquise, und damit die Entlastung der Frauenhäuser, so dass freie Plätze für Frauen in akuten Krisensituationen zur, Verfügung stehen. Die La~fzeit der Projekte beträgt jeweils zwei Jahre. Second-Stage-Projekte Die Second-Stage-Projekte unterstützen Frauen bei der Verselbstständigung und Bewältigung desalltagslebens nach einem Frauenhausaufenthalt durch ein gezieltes Übergangsmanagement in Form von vorgehaltenen Wohnraumangeboten, ambulantem Wohnen oder Wohnraumbeschaffungsmaßnahmen und einer umfassenden, ressourcenorientierten Nachsorge. Die Nachsorgeangebote beinhalten u.a. stabilisierende 'Gruppenarbeit für traumatisierte Frauen, bildungs- und

4 erwerbstätigkeitsfördernde Hilfeleistungen und Maßnahmen der Gesundheitsfürsorge für gewaltbetroffene Frauen und Kinder. Wohnraum-Projekte Zusätzlich fördert die Landesregierung zwei Modellpröjekte in der Region /Bonn. Schwerpunkte der Hilfen sind die intensive Wohnraumsuche bzw.. -vermittlung sowie flankierend die Anbindung von Frauen in ambulante Hilfen vor Ort im Sinne von Hi'lfeund Interventionsketten. Erstmalig werden in einer. trägerübergreifenden Zusammenarbeit des Sozialdienstes katholischer Frauen e.v. und der Diakonie Michaelshoven e.v. gemeinsam mit Frauen helfen Frauen e.v. unterschiedliche institutionelle Ressourcen und Kooperationspartner genutzt, um die besondere Herausforderung der Wohnungsfindung im Ballungsgebiet zu bewältigen. Zu den geförderten modellhaften Maßnahmen gehören nachfolgende Projektträger: Sozialdienst katholischer Frauen e.v. Bergisch Land (vormals Remscheid und Oberberg Remscheid) Arbeiterwoh Ifah rt Kreisverb. Diakonisches Werk Reckling hausen Herten und Datteln Frauenforum im Kreis Unna e.v. Unna hexenhaus Espelkamp (Verein für Menschen in 'Espelkamp Krisensituationen e.v.) Frauen helfen Frauen e.v. Oberhausen in Kooperation mit Oberhausen/ Essen Frauen helfen Frauen e.v. Essen Remscheid / Oberberg. Kreis Kreis Recklinghausen Kreis Unria Kreis Minden-Lübbecke Oberhausen / Essen Frauen helfen Frauen e.v. Bonn und Frauen helfen Frauen e.v. Diakonie Michaelshoven e.v. und Sozialdienst katholischer Frauen e.v. Bonn und Bonn/

5 Die Modellprojekte erproben mit unterschiedlichen, inhaltlichen Schwerpunkten in verschiedenen Räumen im Land (Ballungszentrum, Oberzentren, städtische und ländliche Räume), wie der Verselbstständigungsprozess für Frauen nach einem Frauenhausaufenthalt unterstützt werden kann. Die Landesregierung steht in einem regelmäßigen Austausch mit den Projektnehmerinnen und begleitet die. Umsetzung der Projekte im Rahmen von Fachaustauschen prozesshaft.zur Messung und Bewertung der Zielerreichung ist nach Projektende eine Auswertung vorgesehen. So sollen Erkenntnisse über die Wirksamkeit der Maßnahmen gewonnen werden. Ein Vergleich mit Erfahrungen anderer Bundesländer ist beabsichtigt. Über die Ergebnisse der Evaluation wird der Landtag unterrichtet.