Mehr als Saft! PEGASUS auf der Streuobstwiese
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- Hedwig Hofmeister
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1 Mehr als Saft! swp.de Die Zukunft der Streuobstwiesen und ihrer sozialen und ökologischen Leistungen am Beispiel einer Aufpreisinitiative Landau, Wiesenkonferenz, 22./ Kerstin Hülemeyer 1 PEGASUS auf der Streuobstwiese EU-Projekt Public Ecosystem Goods and Services from land management Unlocking the Synergies (PEGASUS) Horizont 2020: Europäisches Konsortium mit 14 Partnern aus 10 Ländern Ziel: Handlungsansätze und Empfehlungen, damit ökologische und soziale Leistungen stärker in der Landnutzung mitgedacht werden 34 Fallstudien, davon 10 Vertiefungsfallstudien Akteursforschung: Initiativen, Organisationen etc. Faktoren, die die Bereitstellung der ökologischen und sozialen Leistungen verhindern oder begünstigen Handlungsansätze: Wie die Bereitstellung erhalten oder verbessern? 2 1
2 Mehr als Saft! Sozial und ökologisch vorteilhafte Leistungen von Streuobstwiesen Bsp. für ESBOs (Ecological and social beneficial outcomes) Ökologisch Hohe Biodiversität (über 5000 Tier-und Pflanzenarten) Verbessertes Mikroklima Hohe Kohlenstoffspeicherung (im Vergleich zu Dauergrünland) Hohe genetische Diversität (ca Obstsorten) Hohe Bestäubungsleistung Sozial Prägend für Landschaftscharakter Raum für Bildungsaktivitäten und Wissensvermittlung Tragen zu einer aktiven, sozial resilienten ländlichen Gemeinschaft bei W. Hennebrüder Streuobst-paedagogen.de Bieten Erholung in der Natur 3 Situation der Streuobstwiesen Bis in die 1950er Jahre stark genutzt und gesellschaftlich geschätzt Ab den 60ern Rodung (auch Prämien) und Umwandlung in Niederstammplantagen, Bebauung, Brachfallen der Flächen Keine Neupflanzungen, keine Pflege Sueddeutsche.de Beispiel Odenwald Rückgang um 75%, in gesamt BW fast 50% In den 1980er Jahren gründen sich Initiativen für den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen Förderprogramme werden aufgelegt (Baden-Württemberg Vorreiter) 4 2
3 Die Fördergemeinschaft regionaler Streuobstbau (FÖG) Tagung Wiesenkonferenz Landau 22/ Die Fördergemeinschaft regionaler Streuobstbau (FÖG) Aktiv in Bergstraße, Kraichgau, Odenwald Gegründet 1989 mit dem Ziel: Schutz durch Nutzung Aufpreisinitiative für Erzeuger, v.a. betrieben von Naturschutzgruppen und Interessierten ( Fördermitglieder ) Anfangs Selbstvermarktung, dann Organisation in Wabenstruktur, Kooperation mit zwei Keltereien (FÖG nur noch zusätzliche Vermarktung), Umstellung auf Bio, zwischenzeitlich 75 Erzeuger Heute: eine Kelterei, die auch komplett vermarktet, Lieferbeschränkung; 45 Erzeuger (kein Haupterwerbs-, 6 Nebenerwerbslandwirte), 36 Fördermitglieder Bietet Baumschnittkurse an, organisiert die Bio-Zertifizierung und -Kontrollen, Obsterfassung, Kommunikation mit Kelterei 6 3
4 Probleme der FÖG Selbst mit Aufpreis Einkünfte für Erzeuger unattraktiv ( alte Menschen pflegen alte Bäume ) altersbedingtes Ausscheiden von Mitgliedern, kein Nachwuchs kaum noch Bereitschaft zu Vorstandsarbeit, Einführung einer kleinumfänglichen, bezahlten Geschäftsführungsstelle Mitglieder kennen sich nicht, keine gemeinsamen Treffen, Feste etc. außer einer (schlecht besuchten) Jahresversammlung Nur noch in Fachkreisen bekannt Selbstwahrnehmung als schweres Kreuzfahrtschiff 7 Und wie weiter? Was machen Und wer macht s? 8 4
5 Fazit Nur wenn die sozialen Leistungen der Streuobstwiesen gestärkt werden, können die ökologischen Leistungen erbracht werden. Die ökonomische Seite der Streuobsterzeugung zu stärken (durch innovative Vermarktung, finanzielle Förderung etc.), kann dann das Interesse noch erhöhen, wird aber auf absehbare Zeit nicht ausreichen, um als Anreiz zu gelten. 9 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kerstin Hülemeyer IfLS Institut für Ländliche Strukturforschung Kurfürstenstraße Frankfurt am Main huelemeyer@ifls.de Telefon
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