Partizipation in der Gesundheitsförderung mit sozial Benachteiligten
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- Kornelius Kappel
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1 Partizipation in der Gesundheitsförderung mit sozial Benachteiligten Dr. Michael T. Wright, LICSW, MS Dipl.-Psych. Martina Block, MPH Forschungsgruppe Public Health
2 Forschungshintergrund Kooperation mit Gesundheit Berlin ( ) - Erfahrung nutzen Wissen vertiefen Praxis verbessern: Partizipative Entwicklung der Qualitätssicherung und Evaluation in der Gesundheitsförderung für sozial Benachteiligte - Bundesministerium für Bildung und Forschung Kooperation mit der Deutschen AIDS-Hilfe ( ) - Strukturen zur Stärkung der Evaluation und Qualitätssicherung in der Primärprävention der AIDS-Hilfen - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit Leitkonzept: Partizipative Qualitätsentwicklung
3 Partizipative Qualitätsentwicklung Eine möglichst starke Teilnahme und Teilhabe (Partizipation) der Projektmitarbeiter/innen und vor allem der Zielgruppen an allen Aspekten der Planung, Durchführung, Steuerung und Auswertung von Maßnahmen.
4 Konventionelle Arbeitsweise Zielgruppenorientierte Arbeit Hilfesuchender als Klient (Hilfeempfänger) Hilfesuchender als Nutzer von Angeboten, als Partner (Mitgestalter)
5 Konventionelle Arbeitsweise Zielgruppenorientierte Arbeit Hilfesuchender als Klient (Hilfeempfänger) Mitarbeiter als Experte, der Probleme definiert und löst Hilfesuchender als Nutzer von Angeboten, als Partner (Mitgestalter) Mitarbeiter als Katalysator, der Problemdefinition und lösungen anregt
6 Konventionelle Arbeitsweise Zielgruppenorientierte Arbeit Hilfesuchender als Klient (Hilfeempfänger) Mitarbeiter als Experte, der Probleme definiert und löst Arbeit ist eine beratende, behandelnde, erzieherische Tätigkeit Hilfesuchender als Nutzer von Angeboten, als Partner (Mitgestalter) Mitarbeiter als Katalysator, der Problemdefinition und lösungen anregt Arbeit ist eine aktivierende, unterstützende, fordernde Tätigkeit
7 Konventionelle Arbeitsweise Zielgruppenorientierte Arbeit Hilfesuchender als Klient (Hilfeempfänger) Mitarbeiter als Experte, der Probleme definiert und löst Arbeit ist eine beratende, behandelnde, erzieherische Tätigkeit Hilfe wird in einer Kommstruktur angeboten Hilfesuchender als Nutzer von Angeboten, als Partner (Mitgestalter) Mitarbeiter als Katalysator, der Problemdefinition und lösungen anregt Arbeit ist eine aktivierende, unterstützende, fordernde Tätigkeit Hilfe wird in einer Gehstruktur (z.b. durch aufsuchende Arbeit) angeboten
8 Konventionelle Arbeitsweise Zielgruppenorientierte Arbeit Hilfesuchender als Klient (Hilfeempfänger) Mitarbeiter als Experte, der Probleme definiert und löst Arbeit ist eine beratende, behandelnde, erzieherische Tätigkeit Hilfe wird in einer Kommstruktur angeboten Hilfsangebote sind normativ in Sprache und Zielsetzung Hilfesuchender als Nutzer von Angeboten, als Partner (Mitgestalter) Mitarbeiter als Katalysator, der Problemdefinition und lösungen anregt Arbeit ist eine aktivierende, unterstützende, fordernde Tätigkeit Hilfe wird in einer Gehstruktur (z.b. durch aufsuchende Arbeit) angeboten Hilfsangebote sind lebensweltorientiert in Sprache und Zielsetzung (Setting-Ansatz)
9 Konventionelle Arbeitsweise Zielgruppenorientierte Arbeit Hilfesuchender als Klient (Hilfeempfänger) Mitarbeiter als Experte, der Probleme definiert und löst Arbeit ist eine beratende, behandelnde, erzieherische Tätigkeit Hilfe wird in einer Kommstruktur angeboten Hilfsangebote sind normativ in Sprache und Zielsetzung Ziel der Arbeit ist es, bestimmte Verhaltensweisen zu bewirken Hilfesuchender als Nutzer von Angeboten, als Partner (Mitgestalter) Mitarbeiter als Katalysator, der Problemdefinition und lösungen anregt Arbeit ist eine aktivierende, unterstützende, fordernde Tätigkeit Hilfe wird in einer Gehstruktur (z.b. durch aufsuchende Arbeit) angeboten Hilfsangebote sind lebensweltorientiert in Sprache und Zielsetzung (Setting-Ansatz) Ziel der Arbeit ist es, ein selbst bestimmtes Handeln in der Problemsituation zu unterstützen (Empowerment)
10 Was ist Partizipation? Was bedeutet Partizipation? Wie wissen wir, dass Partizipation tatsächlich stattfindet? Nach welchem Maßstab können wir beurteilen, ob ein Versuch, Partizipation zu realisieren, gelungen ist?
11 Die Idee der Bürgerbeteiligung ist ein bisschen wie Spinat essen; niemand hat etwas dagegen, weil es im Prinzip gut für einen ist. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Durchlaufen eines leeren Rituals der Partizipation und dem Verfügen über die Macht, die man braucht, um die Ergebnisse des Prozesses zu beeinflussen. Sherry Arnstein (1969) A Ladder of Citizen Participation. Journal of the American Institute of Planners, No. 4:
12 Grundlage Ottawa-Charta - Selbstbestimmung als Leitprinzip der Gesundheitsförderung Stufenmodell der Partizipation von Arnstein (1969) - Entwickelt für die Beurteilung der Bürgerbeteiligung (Community Action Programme) in den USA - Im Mittelpunkt steht Entscheidungsmacht - Entscheidungsmacht führt zu besseren Ergebnissen in der Stadtteilentwicklung Ergebnisse aus laufenden Forschungsprojekten - v.a. Workshops und Beratungen - Partizipation als Entwicklungsprozess
13 Stufen der Partizipation in der Gesundheitsförderung Stufe 9: Selbstorganisation Stufe 8: Entscheidungsmacht Stufe 7: Teilweise Entscheidungskompetenz Stufe 6: Mitbestimmung Stufe 5: Einbeziehung Stufe 4: Anhörung Stufe 3: Information Stufe 2: Erziehen, Behandeln Stufe 1: Instrumentalisierung
14 Stufen der Partizipation in der Gesundheitsförderung Stufe 9: Selbstorganisation Über Partizipation hinaus Stufe 8: Entscheidungsmacht Stufe 7: Teilweise Entscheidungskompetenz Partizipation Stufe 6: Mitbestimmung Stufe 5: Einbeziehung Stufe 4: Anhörung Vorstufen der Partizipation Stufe 3: Information Stufe 2: Erziehen und Behandeln Nicht-Partizipation Stufe 1: Instrumentalisierung
15 Nicht-Partizipation Einbeziehung der Sichtweise der Zielgruppe nicht vorhanden Stufe 1: Instrumentalisierung Die Belange der Zielgruppe spielen keine Rolle Entscheidungen werden außerhalb der Zielgruppe getroffen Zielgruppenmitglieder als Dekoration Stufe 2: Erziehen und Behandeln Die Lage der Zielgruppe wird als defizitär wahrgenommen Defizite ( Benachteiligungen ) werden beseitigt Zielgruppe wird zum richtigen Verhalten erzogen
16 Vorstufen der Partizipation zunehmend starke Einbindung ohne direkten Einfluss auf den Entscheidungsprozess Stufe 3: Information Die Entscheidungsträger teilen der Zielgruppe mit, welche Probleme die Gruppe hat und welche Hilfe sie benötigt Das Vorgehen der Entscheidungsträger wird erklärt und begründet Stufe 4: Anhörung Die Entscheidungsträger interessieren sich für die Sichtweise der Zielgruppe Die Mitglieder der Zielgruppe werden angehört Stufe 5: Einbeziehung Die Zielgruppe nimmt formal an Entscheidungsprozessen teil Ausgewählte Personen aus der Zielgruppe
17 Partizipation formale, verbindliche Rolle in der Entscheidungsfindung Stufe 6: Mitbestimmung Die Entscheidungsträger halten Rücksprache mit der Zielgruppe Verhandlungen zwischen der Zielgruppenvertretung und den Entscheidungsträgern Die Zielgruppenmitglieder haben ein Mitspracherecht Stufe 7: Teilweise Übertragung von Entscheidungskompetenz Ein Beteiligungsrecht im Entscheidungsprozess Die Entscheidungskompetenz auf bestimmte Aspekte beschränkt Stufe 8: Entscheidungsmacht Von Mitgliedern der Zielgruppe selbst initiiert und durchgeführt. Die Entscheidungen trifft die Zielgruppe eigenständig und eigenverantwortlich Begleitung bzw. Betreuung von anderen
18 Über Partizipation hinaus alle Formen der Eigeninitiative Stufe 9: Selbstorganisation Die Verantwortung für eine Maßnahme oder ein Projekt liegt komplett in den Händen der Zielgruppe
19 Methoden zur Einbeziehung der Zielgruppe (steigender Grad an Partizipation und auch an Aufwand) Erfassung von Anfragen und Anliegen der Zielgruppe Blitzbefragung Fokusgruppe Angeleitete Arbeitsgruppe Open Space und Nutzerbeirat
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