TextGrid Nutzertreffen VIII
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- Horst Breiner
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1 TextGrid Nutzertreffen VIII Ein Pilotprojekt zur Digitalisierung von Hahnemann-Handschriften am Beispiel eines Krankenjournals. Arno Michalowski und Ole Fischer (Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart) Göttingen, Mai 2015
2 Ziele des Pilotprojektes Import eines Krankenjournals nach TextGrid Erstellung eine Metadatenschemas Automatisierte Auszeichnung von Namen, Symptomen und Medikamenten Übernahme der Editionsrichtlinien auf eine mit XML ausgezeichnete Edition CSS-Stylesheet-Erstellung (Layout) Ressourcenplanung (Zeit- und Personalaufwand für das Pilotprojekt) Ausarbeitung einer Strategie zur Langzeitarchivierung und -verfügbarkeit digitalisierter Hahnemann-Handschriften.
3 Gliederung Das Quellencorpus Kurzbiografie Samuel Hahnemann Zur Geschichte der Quellen Die Krankenjournale Ihr äußeres Erscheinungsbild Die Transkription Die ersten Ansätze Die Editionsrichtlinien Beispiele Transkription Aktueller Stand der Transkription Die (Retro-) Digitalisierung Textdaten -> Metadaten Langzeitarchivierung, Beispiele alter Worddateien Ziel des Pilotprojektes
4 Samuel Hahnemann Begründer der Homöopathie 1755 geboren in Meißen 1779 Abschluss des Medizinstudiums (Beginn der Tätigkeit als Arzt) Ab ca Entwicklung homöopathischer Ansätze 1810 Publikation des Organon 1835 Umzug nach Paris Gestorben 1843 in Paris
5 Zur Geschichte der Quellen Stuttgarter Arzt Richard Haehl ( ) 1920 gelang es ihm mit Hilfe amerikanischer Spender schließlich noch, Hahnemanns eigenen Nachlass aus Familienbesitz zu kaufen Der Industrielle Robert Bosch, ein Anhänger der Homöopathie, erwarb 1926 Haehls einmalige Sammlung und förderte ihren weiteren Ausbau Nach dessen Tod dem "Stuttgarter Homöopathischen Krankenhaus" (dem späteren Robert Bosch Krankenhaus) übertragen Über die medizinhistorische Forschungsstelle" des Robert Bosch Krankenhauses kam er in das 1980 gegründete Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung
6 Das Quellencorpus Den Kern von Hahnemanns handschriftlichem Vermächtnis stellen seine Krankenjournale dar: 37 Bände in deutscher Sprache aus den Jahren 1802 bis Bände in französischer Sprache aus seiner Pariser Zeit (ab 1835), teilweise von seiner zweiten Frau Melanie geführt und nach seinem Tode von ihr allein fortgesetzt. Hinzu kommen etwa eintausend Blätter mit Aufzeichnungen über Konsultationen ( ) drei umfängliche handschriftliche Symptomenregister sowie weitere Manuskripte, darunter Aufzeichnungen über Hahnemanns Arzneimittelprüfungen am gesunden Menschen und Exemplare seiner Bücher mit Eintragungen für Neuauflagen. Aus Hahnemanns umfangreicher Korrespondenz sind über zweihundert Briefe von ihm selbst erhalten, außerdem rund fünftausend Briefe von Patienten an ihn mit Antwortvermerken von seiner Hand ( ), ferner etwa 350 französische Patientenbriefe (1836 bis ca. 1860).
7 Die Krankenjournale Der Bestand hat eine Laufzeit von 1802 bis Die Journale beinhalten Hahnemanns Praxisnotizen über die Patientenbehandlung mit Angaben zu den Personen, zu den Symptomen, zu den Behandlungsresultaten sowie zur Medikation.
8 Die Krankenjournale Der deutsche Bestand hat eine Laufzeit von 1802 bis Die Journale beinhalten Hahnemanns Praxisnotizen über die Patientenbehandlung mit Angaben zu den Personen, zu den Symptomen, zu den Behandlungsresultaten sowie zur Medikation. Beispiel Originalseite aus KJ-D. An diese, Beispiel soll oben genanntes gezeigt werden.
9 Die Krankenjournale Ab 1835 werden die Journale in französisch geführt (vgl. Bestand DF Französische Krankenjournale von Samuel und Melanie Hahnemann). Beispiel Orginalseite aus KJ-DF5, Folgeseite Patientenorientierte Notation Am 19. Juli ergänzt Hahnemann den Gesundheitszustand Paganinis vom 15./16./17. und aus einer schriftlichen Mitteilung Paganinis.
10 Erste Transkriptionen aus den 60ern von Heinz Henne. Hier ein Beispiel für die Seitenorientierte Transkription Krankenjournal D Heinz Henne, Transkription D2, 1963
11 Die Editionsrichtlinien dienen seit 1989 der Vereinheitlichung von Transkriptionen der Hahnemann-Handschriften berücksichtigen stilistische Eigenheiten Hahnemanns bestimmen bisher wesentlich das Erscheinungsbild der gedruckten Editionen
12 Erste Transkription des D2 nach den Editionsrichtlinien zeigt die zeilenorientierte Transkription. Krankenjournal D Transkription D2 nach Editionsrichtlinien, 1992
13 Seitenumfang KJ ca Originalseiten Bereits transkribiert ca = 25%
14 DF 17 DF 16 DF 15 DF 14 DF 13 DF 12 DF 11 DF 10 DF 9 DF 8 DF 7 DF 6 DF 5 DF 4 DF 3 DF 2a DF 2 D 38 D 37 D 36 D 35 D 34 D 33 D 32 D 31 D 30 D 29 D 28 D 27 D 26 D 25 D 24 D 23 D 22 D 21 D 20 D 19 D 18 D 17 D 16 D 15 D 14 D 13 D 12 D 11 D 10 D 9 D 8 D 7 D 6 D 5 D 4 D 3 D 2 Übersicht Laufzeit und Transkriptionsstand der Krankenjournale Krankenjournale komplett bearbeitet teilbearbeitet unbearbeitet DF D gesamt
15 Digitalisierung Stammdaten Angaben zur Person Berufs- und Ortsangaben Krankheits- Symptome Behandlungsresultate Medikation Fundort Krankenjournal, Originalseite
16 Digitalisierung Stammdaten Angaben zur Person Berufs- und Ortsangaben Krankheits- Symptome Behandlungsresultate Medikation Fundort
17 Langzeitarchivierung digitaler Editionen Aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes und der hohen Kosten soll die langfristige Archivierung der digitalen Repräsentationen (Digitalisat + Textdatei) gesichert werden. Es gibt bereits Probleme im Umgang mit digitalen Repräsentationen aus dem Hahnemann-Korpus. Die Archivierung soll auf unbestimmte Dauer erfolgen. Konzeptionell kann auf etablierte Standards der digitalen Langzeitarchivierung zurückgegriffen wurden.
18 Word geöffnet mit MS-Office 2010 Steuerzeichen Sonderzeichen
19 Word geöffnet mit MS-Office 2010 Steuerzeichen Sonderzeichen
20
21 Mögliche Strategien zur Sicherung alter Textdateien Lauffähige Umgebung für die alten Programme auf Vorrat bereithalten (Problem Hardware Lebensdauer) Falls es noch um DOS-Versionen von Word geht, eine Dosbox-Lösung. Eine virtuelle Maschine installieren und dort ein altes DOS und Windows installieren. Die alten Worddateien kopiert man dann in diese virtuelle Umgebung und kann diesen emulierten Rechner dann unter den aktuellen Betriebssystemen im eigenen Fenster starten.
22 Rückgriff auf etablierte Konzepte der digitalen Langzeitarchivierung Wichtig sind insbesondere die theoretischen Anregungen aus dem OAIS
23 Langzeitarchivierung digitaler Editionen Das Funktionenmodell des OAIS. Abb. aus: OAIS. Deutsche Übersetzung, S.32.
24 Rückgriff auf etablierte Konzepte der digitalen Langzeitarchivierung Wichtig sind insbesondere die theoretischen Anregungen aus dem Open Archival Information System (OAIS). Die digitale Bestandserhaltung muss von der reinen Speicherung getrennt werden. Aus unseren bisherigen Erfahrungen ergeben sich insbesondere zwei Konsequenzen: 1) Anwendung archivtauglicher Dateiformate 2) Migration Die Praxistauglichkeit muss im Hinblick auf ein Einzelprojekt beurteilt werden.
25 Ziele des Pilotprojektes Import eines Krankenjournals nach TextGrid Erstellung eine Metadatenschemas Automatisierte Auszeichnung von Namen, Symptomen und Medikamenten Übernahme der Editionsrichtlinien auf eine mit XML ausgezeichnete Edition CSS-Stylesheet-Erstellung (Layout) Ressourcenplanung (Zeit- und Personalaufwand für das Pilotprojekt) Ausarbeitung einer Strategie zur Langzeitarchivierung und -verfügbarkeit digitalisierter Hahnemann-Handschriften.
26 Quellen- und Literaturverzeichnis Bildnachweis: Samuel Hahnemann ( ); Daguerreotypie; Anfertigung: Paris 1841, IGM-Archiv, Signatur Bestand D (Deutsche Krankenjournale von Samuel Hahnemann), Bestand DF (Französische Krankenjournale von Samuel Hahnemann) IGM-Archiv. Bestand A (Mischbestand Samuel Hahnemann), Bestand B, Bestand C, IGM. Bestand R (Repertorien Samuel Hahnemann), IGM-Archiv. Heinz Henne: Hahnemanns Krankenjournale Nr. 2. und 3. Stuttgart 1963; Krankenjournal Nr. 4. Stuttgart Krankenjournal D2: ( ). Samuel Hahnemann. Nach d. Ed. von Heinz Henne. Bearb. von Arnold Michalowski. Heidelberg Arnold Michalowski: Richtlinien zur Edition von Hahnemann Handschriften. In: Medizin, Gesellschaft und Geschichte (MedGG) Band 9. Jahrbuch des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung. Stuttgart 1992, S Grafik: Arnold Michalowski: Übersicht Laufzeit und Transkriptionsstand der Krankenjournale, IGM OAIS Referenzmodell für ein Offenes-Archiv-Informationssystem. Deutsche Übersetzung 2.0 (nestor-materialien 16), URL: (geprüft am ).
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