Doping im Sport. Geschichte der Anti-Doping- Regeln. mit Unterstützung von Prof. Dr. Wilhelm Schänzer Institut für Biochemie DSHS Köln

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1 Doping im Sport mit Unterstützung von Prof. Dr. Wilhelm Schänzer Institut für Biochemie DSS Köln Biomoleküle Substanzen, die der Körper für seine Leistungsfähigkeit (und Gesundheit) benötigt Sauerstoff Nahrungszufuhr Wasser Nährstoffe Kohlenhydrate Fette Proteine Elektrolyte und Spurenelemente Vitamine (Co-Faktoren) Eigensynthese ormone Catecholamine Steroidhormone Peptidhormone Neurotransmitter z.b. Acetylcholin, Noradrenalin endogene pioide DNA, RNA Substitution im Leistungssport Unter Substitution im medizinischen Sinne versteht man den Ersatz von für den Körper unbedingt notwendigen Substanzen, die für den Energie- und Baustoffwechsel benötigt werden, die vom rganismus selbst nicht synthetisiert werden können und deren ungenügende Zufuhr die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt (DSÄB 1983). Dopingdefinition der Medizinischen Kommission des IC Doping ist verboten. Doping ist die Verwendung von Substanzen aus den verbotenen Wirkstoffgruppen und die Anwendung verbotener Methoden. I. Verbotene Wirkstoffgruppen A. Stimulantien B. Narkotika (opioide Analgetika) C. Anabole Wirkstoffe D. Diuretika E. Peptidhormone und Analoge II. Verbotene Methoden A. Blutdoping B. Pharmakologische, chemische und physikalische Manipulation III. Wirkstoffgruppen zugelassen nur mit gewissen Einschränkungen A. Alkohol B. Cannabinoide C. Lokalanästhetika D. Kortikosteroide E. Beta-Blocker Geschichte der Anti-Doping- Regeln 1967 Internationaler Radsportverband (UCI) Internationales lympisches Komitee Verbot von Stimulantien und Narkotika 1968 Dopingkontrollen bei lymp. Spielen Grenoble und Mexico City 1972 lympische Spiele München erste Kontrollen mit GC/MS-Technik 2079 Kontrollen (7 positive Proben) 1976 Verbot von synthetischen Anabolika 1984 Verbot von Testosteron u. Coffein 1988 Verbot von Diuretika, ß-Blocker und Blutdoping 1989 Verbot von Peptidhormonen

2 Dopingkontrollen im Sport Verfahren bei der Dopingkontrolle Stimulanzien Wettkampfkontrolle Narkotika Anabole Wirkstoffe Trainingskontrolle (out of competition) Diuretika Peptidhormone z.b. Anabolika wie Metandienon, Stanozolol, Testosteron (T/E 6:1) Urin A-Probe B-Probe Analyse im Labor negativ positiv Bericht an den Verband Gegenanalyse im Labor der A-Analyse Athlet Gutachter Vertreter des Verbandes Ergebnis: Negativ Positiv keine weiteren Folgen Sanktion des Verbandes Dopinganalytik - Bestimmung nach Substanzgruppen Probenvorbereitung Urin Weltweite Dopingkontrollen IC akkreditierte Laboratorien Training (Gruppe) Analyse Screening Identifizierung GC / RMS nur für CG Enzym- Immuno- Assay Stimulantien, Narkotika Anabolika, Diuretika wenig polar* stark polar ß2-Agonisten PLC / UV, GC / NP-FID GC / MS GC / MS GC / MS Langzeit- Nachweis GC / MS GC / MS Langzeit- Nachweis Peptidhormone Wettkampf Weitere Spezialprozeduren für ß-Blocker, Corticosteroide usw Einteilung der ormone nach chemischer Struktur I. Verbotene Wirkstoffgruppen: A. Stimulantien Beispiele für Stimulantien 1. Steroide z.b. Cortisol, Testosteron Schilddrüsen ormone 2. Aminosäure- Abkömmlinge Biogene Amine z.b. Adrenalin 3. Peptidhormone z.b. Somatotropin. Epo Aminosäureketten C C 2 N 2 Gly Ala Val Pro Ser Phe Cys Amineptin Methamphetamin Amphetamin Methylephedrin** Dimetamphetamin Methylphenidat Ephedrin** Nikethamid Fencamfamin Pemolin Fenetyllin Phentermin Coffein* Prolintan Cocain Strychnin und verwandte Verbindungen *Ein positiver Dopingfall liegt vor, wenn die Coffeinkonzentration im Urin 12 Mikrogramm / ml übersteigt. ** Grenzwerte für Ephedrine

3 Adrenalin Stimulanz Amphetamin C 2 C N C 2 C N Steroidhormon Testosteron Ephedrin Amfetamin C C 2 N C C 2 N C 2 C 2 N Folgen einer Sympathikusaktivierung (Adrenalin-Effekt) (aus Silbernagel/Despopoulos, Lehrbuch der Physiologie, Thieme Verlag) (aus Silbernagel/Despopoulos, Lehrbuch der Physiologie, Thieme Verlag) (aus Silbernagel/Despopoulos, Lehrbuch der Physiologie, Thieme Verlag) (aus Silbernagel/Despopoulos, Lehrbuch der Physiologie, Thieme Verlag)

4 Nebenwirkungen der Amphetamine Propan-gruppe C 2 C N Benzol-ring Amingruppe Nach hohen Dosen, vor allem von Amphetamin, können Psychosen, alluzinationen und auch schwere psychische Abhängigkeit auftreten Verengung der Blutgefäße und Blutdruckanstieg bis hin zum Wärmestau. (Thermoregulation eingeschränkt) erzinfarkt, erzrhythmusstörungen Unter sportlicher Leistung wird die Ermüdungsschwelle angehoben völlige körperliche Erschöpfung (aus Silbernagel/Despopoulos, Lehrbuch der Physiologie, Thieme Verlag) Radrennfahrer-Dopes (Amphetamin, Fenetyllin, Methylphenidat u.a.) führten zu zahlreichen Todesfällen Todesfälle im Zusammenhang mit Doping 1949 F.A. Italien Radfahrer Amphetamin 1959 B. Italien Radfahrer Amphetamin, Coffein, itzeschlag 1960 Kurt E.Jensen S Rom Amphetamin, Ronicol, Dänemark Radfahrer itze, Dehydrierung 1967 Simpson, Tom Tour der France Amphetamin, itze, England Mount Ventous Dehydrierung 1968 Mottin, Yves Radfahrer Amphetamin 1968 Quadri, Louis Fußballer Amphetamin 1968 Elze, Jupp Boxer Metamphetamin, Deutschland Gehirnblutung 1983 Weißer Bodybuilder Anabole Steroide USA Leberkarzinom I. Verbotene Wirkstoffgruppen: B. Narkotika Beispiele für Narkotika (Schmerzmittel vom Morphintyp, piate) Anileridin Morphin Dextromoramid xymorphon Diamorphin (eroin) Pethidin ydromorphon Phenazocin Methadon Trimeperidin und verwandte Verbindungen Schmerzstillend I. Verbotene Wirkstoffgruppen: B. Narkotika Wirkungen und Nebenwirkungen Atemdepression (Dosis-abhängig) Psychische und physische Abhängigkeit Missbrauch zur Unterdrückung von Schmerzen (Kampfsportarten etc.) I. Verbotene Wirkstoffgruppen: C. Anabole Wirkstoffe Anabole Wirkstoffe Anabole Steroide 1. Synthetische Anabolika 2. Körpereigene Steroide z.b. Testosteron ß2-Agonisten z.b.clenbuterol Erlaubt (mit Einschränkungen): Lokale Schmerzmittel (Lokalanästhetika) Erlaubt: Aspirin (Achtung, Kombination mit verbotenen Substanzen) Achtung: usten- und Erkältungsmittel enthalten oft verbotene Wirkstoffe

5 I. Verbotene Wirkstoffgruppen: C. Anabole Wirkstoffe Beispiele für Androgene Anabole Steroide (Anabolika) Synthetic Anabolic Androgenic Steroids (AAS) Androstendion Methyltestosteron Boldenon Nandrolon Clostebol Norethandrolon Chlordehydromethyltestosteron xandrolon Fluoxymesteron xymesteron Mesterolon xymetholon Metandienon Stanozolol Metenolon Testosteron * und verwandte Verrbindungen * Als Verstoß gegen die Dopingregeln gilt ein Verhältnis Testosteron zu Epitestosteron von höher als 6 zu 1 im Urin eines Athleten. 19-Nor-methyl steroid 1-Methylation 1,2-Dehydrogenation 2-Methylation 4-Chlorination 17-Methylation Die am häufigsten verwendeten Anabolika N N Metandienon Stanozolol 19-Nortestosteron Testosteron AAS findings and number of worldwide doping tests in relation to type of sport from (IC statistics of A-samples without testosterone) Type of sport No. of tests No. of detected % AAS Bodybuilding ,25 Powerlifting ,40 Weightlifting ,15 Athletics ,36 Cycling ,27 Swimming ,28 American football ,24 ther sports ,19 Total ,58 Massenspektrum von Epimetendiol (Metandienonmetabolit) Testosteron (Steroidhormon) Steroidgrundgerüst Intensität ( C3)3 Si Molekülion 448 Si(C3) Cholesterin Testosteron 3C m/z--> Masse [m/e]

6 Physiologische Wirkungen des Testosterons Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon. Es hat androgene als auch anabole Wirkungen. Androgene Wirkungen 1. Peniswachstum 2. Wachstum und Entwicklung der Bläschendrüsen 3. Wachstum und Entwicklung der Prostata 4. Zunehmende Körperbehaarung 5. Wachstum und Musterbildung der Schambehaarung 6. Verdichtung und Verteilung der Gesichtsbehaarung 7. Vertiefung der Stimme 8. Zunahme der Talgbildung der Talgdrüsen (Akne) 9. Zunahme von Geschlechtstrieb und sexuellem Interesse 10. Im physischen Verhalten: Aggressivität (beim Menschen nicht gesichert) Physiologische Wirkungen des Testosterons Anabole Wirkungen 1. Zunahme der Skelettmuskelmasse 2. Zunahme der ämoglobinkonzentration 3. Zunahme der roten Blutkörperchen 4. Prozentuale Abnahme des Körperfettes 5. Kontrolle der Körperfettverteilung 6. Verstärkte Calciumaufnahme der Knochen 7. Zunahme der Gesamtkörperstickstoffbilanz (positive Stickstoffbilanz) 8. Zunahme der Körperbilanz verschiedener Elektrolyte IC-Regel: Testosteron Verbot Die Anwendung von Testosteron ist verboten. Als Verstoß gegen die Regel gilt ein Verhältnis von Testosteron zu Epitestosteron höher als 6:1 im Urin eines Athleten solange kein Beweis vorliegt, dass diesem Verhältnis eine physiologische oder pathologische Ursache zugrunde liegt. Kontrolle: Indirektes Verfahren, quantitative Bestimmung Vorgehen bei T/E > 6 - Überprüfung der Ergebnisse vorhergehender Proben oder - endokrinologische Studie oder - weitere unangekündigte Kontrollen Indirekter Testosteron- Nachweis: T/E-Quotient Anabolika-Doping Suppression der körpereigenen Steroide Anabolika - Wirkungen und Nebenwirkungen Anabole Wirkungen vergleichbar zu denen des Testosterons Androgene und toxische Wirkungen 1. Allgemeine Nebenwirkungen Akne, Wassereinlagerung ins Gewebe 2. Schädigung des erz-kreislaufsystems

7 Anabolika - Wirkungen und Nebenwirkungen Schädigungen des erz-kreislauf-systems A) Wirkungen auf den Fettstoffwechsel und Erhöhung von Risikofaktoren: Abnahme der DL-Fraktion und Zunahme des LDL DL / LDL B) Mögliche Veränderungen von Faktoren der Blutgerinnung, des Gefäßsystems, Schädigungen der erzmuskelzelle, viele Einzelfallbeispiele hinsichtlich Todesfällen durch erzinfarkt C) erzhypertrophie und Kapillarisierung nach Tagarakis und Addicks (1995) erzhyperthrophie unter Anabolikaanwendung ohne adäquate Verbesserung der Kapillarisierung Anabolika - Wirkungen und Nebenwirkungen erzhypertrophie und Kapillarisierung nach Tagarakis und Addicks (1995) erzhyperthrophie unter Anabolikaanwendung ohne adäquate Verbesserung der Kapillarisierung Anabolikaapplikation bei Mäusen: Testosteronpropionat, ral-turinabol, Metandienon, 3 mg/kg Körpergewicht pro Woche ohne Training ohne Anabolika Kapillare Myokardzelle mit Training ohne Anabolika mit Training und mit Anabolika Anabolika - Wirkungen und Nebenwirkungen Anabole Wirkungen vergleichbar zu denen des Testosterons Androgene und toxische Wirkungen 1. Allgemeine Nebenwirkungen Akne, Wassereinlagerung ins Gewebe 2. Schädigung des erz-kreislaufsystems Veränderung des Lipidstoffwechsels: Abnahme DL- und Zunahme LDL-Fraktion Zunahme der erzmuskelmasse ohne Zunahme der Kapillarisierung (bisher nur im Tierversuch gezeigt) 3. Leberschäden Anormale Werte in den Leberfunktionstests (17-Alkylsteroide) inweise auf Lebertumorbildung Anabolika - Wirkungen und Nebenwirkungen Leberschäden Veränderungen von Leberwerten wie Erhöhung der Blutkonzentrationen an Bilirubin, Aspartataminotransferase, Alkalische Phosphatase; bei hoher Anwendung irreversible Schäden wie: Cholestase, yperplasie, Leberzellkarzinome Metandienon 17-alkylierte Steroide wirken toxisch (wie Metandienon und Stanozolol), nichtalkylierte Steroide (wie Testosteron und 19-Nortestosteron) wirken gering bzw. nichttoxisch bei vergleichbarer Dosierung Toxizität > Testosteron Anabolika - Wirkungen und Nebenwirkungen Anabole Wirkungen vergleichbar zu denen des Testosterons Androgene und toxische Wirkungen 1. Allgemeine Nebenwirkungen Akne, Wassereinlagerung ins Gewebe 2. Schädigung des erz-kreislaufsystems Veränderung des Lipidstoffwechsels: Abnahme DL- und Zunahme LDL-Fraktion Zunahme der erzmuskelmasse ohne Zunahme der Kapillarisierung (bisher nur im Tierversuch gezeigt) 3. Leberschäden Anormale Werte in den Leberfunktionstests (17-Alkylsteroiden) inweise auf Lebertumorbildung 4. Psychotrope Wirkungen Euphorisches Gefühl, Steigerung der Aggressivität (?) inweise auf psychische Abhängigkeit Anabolika - Wirkungen und Nebenwirkungen Psychotrope Veränderungen Folgende Veränderungen können bei hoher Dosierung von Anabolika auftreten: Stimmungslage + Euphorie, sexuelle Erregbarkeit, Energiebereitstellung, + Gereiztheit, Gefühlsschwankungen, Gewaltbereitschaft, Aggressivität Kognitive Leistungen - Gedächtnisleistung, Konzentrationsfähigkeit Mögliche psychische Abhängigkeit + Depressionen nach Absetzen + Zunahme - Abnahme Faktoren, die das Ausmaß der psychischen Wirkung beeinflussen öhe und Dauer der Dosierung, Struktur des Anabolikums, Persönlichkeitsstruktur, Grundagressivität, psychische Erkrankungen, gleichzeitiger Alkohol- und Drogenabusus Stresssitiuationen, Soziale Bedingungen

8 Anabolika - Wirkungen und Nebenwirkungen Androgene und toxische Wirkungen 5. Virilisierungseffekte bei Frauen Vertiefung der Stimme durch Kehlkopfverknöcherung, Klitorisvergrößerung, männliches Behaarungsmuster, Veränderung der Fettverteilung, Störungen des Menstruationszyklus 6. Nebenwirkungen bei Männern Brustwachstum (Gynäkomastie), Abnahme des odenvolumens und der Spermienzahl 7. Vorzeitiger Wachstumsstopp bei Jugendlichen Vorzeitiges Schließen der Wachstumsfugen in den Knochen Anabolika - Wirkungen und Nebenwirkungen Gynäkomastie (Brustwachstum) bei hoher Androgenanwendung beim Mann durch hohe Estrogenkonzentrationen (aromatisierbare Anabolika werden im Stoffwechsel zu Estrogenen metabolisiert) Testosteron ( R = ) Drostanolon 3C aromatisierbar ( R = ) Um diese estrogenartigen Nebenwirkungen zu minimieren, werden gleichzeitig entsprechende (Antiestrogene) wie Clomiphen und Tamoxifen angewendet. R 3C nicht aromatisierbar Estradiol R I. Verbotene Wirkstoffgruppen: C. Anabole Wirkstoffe A ne Year Body-Builder Consumption of Anabolic Steroids Substance [mg] Nandrolondecanoate ampulla Metenolonenantate ampulla Testosteronpropionate ampulla Mesterolone tablets Sum ampulla, 300 tablets Amount per day 42.1 In addition CG I.E: 120 ampullas Clomifen 6000 mg 240 tablets Anabole Wirkstoffe: ß2-Agonisten Bambuterol Reproterol Clenbuterol Salbutamol* Fenoterol Salmeterol* Formotorol Terbutalin* und verwandte Verbindungen * Nur die folgenden ß2-Agonisten sind zur Inhalation erlaubt: Salbutamol - Salmeterol -Terbutalin. I. Verbotene Wirkstoffgruppen: C. Anabole Wirkstoffe ß2-Agonisten Wirkungen und Nebenwirkungen Wirken wie Adrenalin (Leistungsfördernd auf Atmung, erz-kreislauf, Stoffwechsel) Tiermast: Protein-anabol (Clenbuterol) Wichtiges Medikament bei Asthma bronchiale (Bronchodilatation) Problem ist ochleistungssport erlaubt bei Inhalation (Salbutamol, Salmeterol, Terbutalin), wenn ärztliche Dokumentation und Anzeige I. Verbotene Wirkstoffgruppen: D. Diuretika Diuretika (Substanzen, die die Flüssigkeitsausscheidung erhöhen) Mißbrauch aus zwei Gründen 1. Zur Manipulation des Körpergewichtes in Sportarten mit Gewichtsklassen z.b. Ringen, Gewichtheben, etc. 2. Zur Manipulation der Urinprobe: Verdünnungseffekt

9 I. Verbotene Wirkstoffgruppen: E. Peptidhormone und Analoge Peptidhormone und Analoge Choriongonadotropin (CG) auch uman Choriongonadotropin (hcg) Corticotrophin (ACT, tetracosactide) Erythropoietin (EP) Wachstumshormon auch uman Growth ormon (G) oder Somatotropin Insulin-like growth factor (IGF 1) Insulin* * erlaubt nur für Diabetespatienten. Die Medizinische Kommision des IC verbietet außerdem alle entsprechenden Releasing Faktoren (ypothalamus-ormone) Choriongonadotropin (CG) Schwangerschaftshormon Wird von der Plazenta (Mutterkuchen) gebildet Wirkung bei Männern: erhöhte Produktion von körpereigenen androgenen Steroiden Wachstumshormon (Somatotropin, G human growth hormone) Wachstumshormon (Physiologie) Peptidhormon aus 191 Aminosäuren (Molekulargewicht ) Wirkung im gesamten rganismus Seit Ende der 80er Jahre als gentechnisches Produkt auf dem Markt Therapeutische Anwendung: Zwergwuchs bei Kindern Wachstumshormonmangel bei Erwachsenen Missbrauch im Sport bisher keine Studie, die eine positive Wirkung bei Leistungssportlern zeigte Schwarzmarkthandel Nebenwirkungen: z.b. Vergrößerung der inneren rgane wie erz und Leber, Akromegalie (selektive Größenzunahme von Nase, hren, Kinn, änden, Füßen, Jochbein u.a. nach Abschluss des Wachstumsalters) - G 100 ypothalamus GR + SST - 1 Stimulation + Zeit ypophyse G Wachstumshormon (G) Leber + IGF-1 ( insuline like growth factor ) + direkt Körperliche Belastung, Stress 1.Schlafphase Arginin, Glukagon Lipolyse (Fettabbau) Glucosefreisetzung aus der Leber Anabole Effekte Knorpelbildung Skelettwachstum Wachstum nichtverknöcherter Gewebe Proteinsynthese G im Serum nach körperlicher Belastung Erythropoietin (EP) G [ng/ml] Ausdauertest (Laufband): 20 min bei 3,5 m/sec, dann 10 min bei 4,0 m/sec Glykoprotein Bildung in der Niere Regulation der Synthesegeschwindigkeit der roten Blutkörperchen Zunahme des ämatokrit Bluteindickung Todesfälle im Sport bei warmen Umgebungsbedingungen Zeit [min] nach Kabouris M., Diplomarbeit, nstitut für Biochemie DSS, 1994

10 Wirkung von Epo (Erythropoietin) Effekte von EP: Ekblom and Berglund: (J.Intern.Med. 229, 1991, p125) maximal exercise Work time 500 to 583 sec V 2 max 4,52 to 4,88 l/min -Überschuß 2 -Mangel 2 2 Blut Bildung von Erythrozyten Knochenmark Niere - Epo + Erythropoietin Erythropoietin-Nachweis Blutbestimmung ämatokritmessung UCI - Grenzwert für ämatokrit keine Dopingkontrollmaßnahme Männer 50% Frauen 47% (Messunsicherheit 1%) Referenzwerte ämatokrit bei Normalpersonen Männer 47 % ( ) Frauen 42 % ( ) Methode ist wissenschaftlich nicht haltbar zum Dopingnachweis Blutzusammensetzung Blut a ämatokrit = Zentrifugierung Plasma b Blutzellen b a II. Verbotene Methoden A. Blutdoping II. Verbotene Methoden A. Blutdoping B. Pharmakologische, chemische und physikalische Manipulation Intravenöse Verabreichung von roten Blutzellen oder Blutpräparaten (autolog oder heterolog) Verbesserung des Sauerstofftransportes Leistungssteigerung Risiken: allergische Reaktionen, Infektionen (IV, epatitis), Überlastungen des erz-kreislaufsystems, Schock B. Pharmakologische, chemische und physikalische Manipulation III. Wirkstoffgruppen zugelassen nur mit gewissen Einschränkungen Beeinflussung von Urinproben (Katheterisierung, Urinaustausch, Verdünnen, Unterdrücken der Nierenfunktion etc.) Wird gewertet wie ein positiver Doping-Befund III. Wirkstoffgruppen zugelassen nur mit gewissen Einschränkungen A. Alkohol B. Cannabinoide C. Lokalanästhetika D. Kortikosteroide E. Beta-Blocker

11 Alkohol Wirkung (in niedriger Dosierung): Beruhigung Verbot in einzelnen Sportarten (Schiessen) Cannabis (anf) Wirkstoffgruppen, zugelassen nur mit gewissen Einschränkungen Das IC verbietet Cannabis nur für die lympischen Spiele. andelsformen von Cannabis: asisch arz der Spitzen der blühenden weiblichen Pflanze Marihuana Tabak aus den getrockneten Blättern und Blüten Wirkung: beruhigend, leichte Euphorie, Distanz zu Alltagsproblemen, bei höheren Dosen: Psychotische Anfälle, Koordinationsverschlechterung Gefährdung in Sportarten mit erhöhtem Unfallrisiko (Motorsport, Skiabfahrt, Mountain Bike) Cannabis (anf) Nicht alle Internationalen Fachverbände haben Cannabis mit ihrem Dopingreglement verboten z.b.: Skiverband (FIS), Turnerbund (FIG), Moderner Fünfkampf (UIPMB), Gewichtheberverband (IWF) Nationale Gesetzgebung z.b. Frankreich generelles Verbot für alle Sportler mit Sanktionsmaßnahmen Lokale Wirkung: Schmerzstillung Lokalanästhetika Erlaubt: nur lokal oder intraartikulär (ins Gelenk) unter strenger ärztlicher Indikation Xylocain, Procain etc., nicht Kokain Schriftliche Anzeige erforderlich Wichtig: die meisten Verbände verbieten Cannabis nur für den Wettkampf, einige aber auch in der Trainingsphase! Für die Kontrolle gibt es einen Grenzwert von 15 ng/ml, um passives Rauchen auszuschließen Kortikosteroide ß-Blocker Wirkung: Entzündungshemmend, verursachen Euphorie, beeinflussen die körpereigenen Kortikosteroide (Kortisol) Erlaubt: bei äußerer Anwendung (hr, Auge, aut) bei Inhalation (Asthma-Spray, allergische Rhinitis) lokale oder intraartikuläre Injektion Wirkung: Blutdrucksenkung, Behandlung von erzerkrankungen, Migränetherapie Leistungsreduzierend bei physiologischer Beanspruchung Beruhigung bei Sportarten mit geringer physiologischer (Schiessen) Verbot bei ausgewählten Sportarten Schriftliche Anzeige erforderlich

12 Institut für Biochemie, Deutsche Sporthochschule Köln Manfred-Donike-Gesellschaft e.v. Analyse von nicht-hormonellen Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) auf anabol-androgene Steroide -Eine internationale Studie- Vortragsmaterial zur Verfügung gestellt von ans Geyer Prohormone Als NEM erhältliche anabolandrogene Steroide Analyse von Prohormon- Produkten Angaben auf dem Etikett stimmen nicht mit dem tatsächlichen Inhalt überein Kamber M, et al. 2001: Analyse of 75 verschiedenen NEM. Sieben Prohormon Produkte enthielten andere Prohormone als auf dem Etiketten angegeben waren. Falsch deklariertes Prohormon- Produkt Angegebener Inhalt: 19-Nor-5-androstendiol Tatsächlicher Inhalt: 5-Androstendiol Analyse von nicht-hormonellen NEM auf anabol-androgene Steroide Untersuchungsgut 634 NEM Einkauf von kt bis Nov Einkauf in 13 Ländern Einkauf hauptsächlich in Geschäften (91.2 %) und über das Internet (8.2 %) NEM von 215 Firmen aus 15 versch. Ländern

13 Ergebnisse der Analyse von 634 NEM nicht auswert. negativ positiv Anzahl NEM Verteilung der Prohormone in den positiven NEM Norendiol 4-Noren... Nortest Andendion DEA Test 4-Norendiol a-Adiol 4-Andendiol 5-Andendiol Adiendion Abundance Time--> 0 Nicht deklarierte Prohormone in einem Kreatin Produkt 5-Norandrostendiol 4-Norandrostendiol DEA 4-Norandrostendion 4-Androstendiol 5-Androstendiol m/z 330 m/z 416 m/z 430 m/z 432 m/z Androstendion Testosteron Angegebene auptinhaltsstoffe der positiven NEM Aminosäuren/ MB Proteine Pyruvat Vitamine + Chrysin Mineralien Enzyme Carnitin CLA und andere Öle Kreatin Pflanzenextrakte Ribose Melatonin BCAA erkunft der positiven NEM laut Etikett Kreatin-Kautabletten einer Deutschen Firma mit nicht-deklarierten Prohormonen Anzahl NEM Angegebener Inhalt: Kreatin + Dextrose Nicht angegebene Prohormone: 4-Norandrostendion 4,4 µg/tablette 4-Norandrostendiol 10,9 µg/tablette 2 Std nach Einnahme von 2 Tabletten: Norandrosteron im Urin: 19,8 ng/ml USA Deutschland Niederlande England Italien

14 Positive Norandrosteron Fälle Deutscher Sportverbände (ohne Bodybuilder) Jahr Proben NA Positive % Positive , , , , , , , , ,20 Schlussfolgerungen Das Problem von nicht-hormonellen NEM, die verbotene anabol-androgene Steroide enthalten, ist ein internationales Problem Die Einnahme solcher NEM kann zu positiven Dopingbefunden führen Zur Minimierung des Risikos sollten Athleten nur NEM von Firmen kaufen, die Qualitätskontrollen auf Prohormone durchführen und/oder die garantieren können, dass sie während des Produktions- und Transportprozesses keinen Kontakt mit Prohormonen haben Weitere Informationen www. dopinginfo. de Institut für Biochemie, Deutsche Sporthochschule Köln www. osp-koeln. de SP Köln Datenbank mit Nahrungsergänzungsmitteln mit niedrigem Risiko