IJAB journal. Im Fokus: Weltoffen. 7. Jahrgang Juli // Internationale Jugendarbeit // Internationale Jugendpolitik // Jugendinformation

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1 IJAB journal 1/131 / Jahrgang Juli 2013 // Internationale Jugendarbeit // Internationale Jugendpolitik // Jugendinformation Im Fokus: Weltoffen Länder und Kommunen auf internationalem Kurs Umsetzung internationaler Jugendarbeit in Ländern und Kommunen // 04 Kommune goes International: Internationale Jugendarbeit kommunal verankern // 06 Grenzenlos lernen! Länderinitiative Sachsen-Anhalt // 12 Nachgefragt: Abgeordnete zur grenzüberschreitenden Mobilität // 20

2 Editorial Marie-Luise Dreber, Direktorin von IJAB Liebe Leserinnen und Leser, grenzüberschreitende Mobilität in Ländern und Kommunen ist ein zukunftsträchtiges Feld! Diese Aussage scheint zunächst vor dem Hintergrund der prekären Haushaltssituation von Ländern und Kommunen und dem nach wie vor anhaltenden Spardruck gewagt, zeigen doch viele Erfahrungen vor Ort, dass die finanziellen Mittel für die Internationale Jugendarbeit, tituliert als sogenannte freiwillige Leistung, oftmals Kürzungen und Einsparungen unterliegen. Auf der anderen Seite sind aber zwei gegenläufige Tendenzen zu beobachten: Einerseits gibt es, bedingt durch Globalisierung und ein zusammenwachsendes Europa, eine zunehmende Notwendigkeit, in Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe über die Landesgrenzen hinaus europäischer und internationaler zu denken und zu handeln, wozu die internationale Jugendarbeit ihren Beitrag und ihre Expertise leisten kann; andererseits belegen wissenschaftliche Studien das enorme Lernpotenzial grenzüberschreitender Mobilität insbesondere für benachteiligte junge Menschen. Anlass genug, diese Entwicklung als Fokusthema Weltoffen Länder und Kommunen auf internationalem Kurs im vorliegenden IJAB journal aufzugreifen. Wir berichten über aktuelle Tendenzen, positive Beispiele und haben engagierte Fachkräfte vor Ort und Expert(inn)en aus Ländern und Kommunen zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen zum Thema befragt. Auch die wissenschaftliche Sichtweise auf begünstigende und erschwerende Faktoren hinsichtlich einer kommunalen Verankerung internationaler Jugendarbeit fließt in unser Fokusthema ebenso ein wie ein Blick auf die erfolgreichen Qualifizierungsmaßnahmen für Fachkräfte durch Mobilitätslots(inn)enschulungen von Eurodesk. Die Bilanz unserer Beiträge zeigt, dass eine nachhaltige und strukturelle Verankerung der internationalen Jugendarbeit vor Ort eine wichtige Aufgabe für die kommenden Jahre ist, damit möglichst viele Jugendliche grenzüberschreitende Mobilitätsangebote wahrnehmen können. Diese Lernerfahrungen tragen in hohem Maße durch den Erwerb von sozialen, interkulturellen und sprachlichen Kompetenzen zu einem gelingenden Aufwachsen junger Menschen bei und fördern gesellschaftliches Engagement. Eine Eigenständige Jugendpolitik sollte hierfür die geeigneten Rahmenbedingungen schaffen. Wir haben deshalb die jugendpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Bundestagsfraktionen der Parteien gefragt, in welcher Weise ihre Fraktion die grenzüberschreitende Mobilität junger Mensc hen im Rahmen der Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik unterstützt. Die Statements finden Sie in dieser Ausgabe. Wir berichten außerdem über neue Impulse für die Kinder- und Jugendhilfe zu den Themen Partizipation und gelingende Übergänge in Ausbildung und Arbeit. Schließlich stellt Ihnen die vorliegende Ausgabe interessante Ergebnisse aus internationalen und nationalen Fachveranstaltungen vor. Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen Ihre Marie-Luise Dreber IJAB Newsletter immer aktuell Infos, Termine, Ausschreibungen Jetzt abonnieren unter 2 IJAB journal 1/13

3 Inhalt Impressum Herausgeber: IJAB Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.v. Godesberger Allee D Bonn Tel.: +49 (0) Fax: +49 (0) Internet: Verantwortlich: Marie-Luise Dreber Redaktion: Dr. Dirk Hänisch, Stephanie Bindzus Gestaltung: blickpunkt x, Köln Druck: Druckhaus Süd, Köln Fotos: Titelfoto: Farina3000/Fotolia, S. 2: IJAB; S. 5: Marcel Schauer/Fotolia, M. Schwarz; S. 6: IJAB/Herrmann; S. 8: M. Heuer, M. Schwille, IJAB/ Wissing; S. 9: IJAB/Mösenfechtel, J. Freese; S. 10: Rex Pantel/Stadt- Lauenburg-Elbe, F. Betge; S. 11: IJAB/ Schmieg, Stadt Hamm, H. Thomas; S. 13: ijgd/wildenrath, G. Mosemann; S. 14: william87/fotolia; S. 15: A. Brinkmann, H.-G. Weigel; S. 17: IJAB, IJAB/Schmieg, IJAB/Helm-Pleuger; S. 19: IJAB/ JUGEND für Europa, IJAB/Sorge-Farner; S. 20: T. Koch; S. 21: F. Bernschneider, m.schuckart/ Fotolia; S. 22: C. Marks, S. Kaminski; S. 23: D. Golze; S. 25: IJAB/Karbach; S. 26 DATEV eg/flickr CC BY-ND 2.0; S. 27: IJAB/ Mierzowski; S. 28: H. Abt, S. Stumpf; S. 29: C. Geserick; S. 30/31: JUGEND für Europa/ Heupel; S. 32: G. Breloer; S. 33: IJAB/Hänisch; S. 35: IJAB/Bindzus, IJAB/Wildung, IJAB/Schumacher Juli 2013 Gefördert vom 2 Editorial 3 Impressum Im Fokus Weltoffen Länder und Kommunen auf internationalem Kurs 4... Ein langer Atem ist erforderlich und eine verlässliche mittelfristige Finanzierung Dr. Michael Schwarz 6... Kommune goes International : Internationale Jugendarbeit im Netzwerk vor Ort verankern Marco Heuer, Maria Schwille und Bettina Wissing 8... Kommune goes International : Auch für Landkreise eine große Chance Jörg Freese Nicht die Größe ist entscheidend: Lauenburg goes international Friederike Betge Hamm wird internationaler Heinz Thomas Grenzenlos Lernen! Die länderspezifische Entwicklungsinitiative für grenzüberschreitende Lernmobilität junger Menschen in Sachsen-Anhalt Christian Scharf KGI unter der wissenschaftlichen Lupe: Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für die kommunale internationale Jugend arbeit Anne Brinkmann, Hans-Georg Weigel Eurodesk-Mobilitätslots(inn)en Scouts vor Ort im Dschungel der Mobilitätsinformation Robert Helm-Pleuger, Regina Schmieg Auf die Kommunen kommt es an Das Modellprojekt Lernort Mobilität berät in Sachen Anerkennung Anne Sorge-Farner Nachgefragt Parteien zur grenzüberschreitenden Mobilität junger Menschen Arbeitsfelder der Kinder- und Jugendhilfe international Digital // vernetzt // lokal wie e-partizipation Jugendlicher auf lokaler Ebene funktionieren kann Nadine Karbach transitions: Eine erste Zwischenbilanz Claudia Mierzowski Forum Große Schwester, nicht nur Nanny Möglichkeiten zur Attraktivitätssteigerung im Au-pair-Programm Heike Abt, Siegfried Stumpf Welcome to Our Family: Längsschnittstudie zu Au-pairs in den USA Christine Geserick Building Tomorrow s Europe: Jugendarbeit in Europa weiß um ihre Stärken und Qualitäten Helle Becker (im Auftrag von JUGEND für Europa) Mit Abgeordneten im Dialog: Parlamentarisches Frühstück der Internationalen Jugendarbeit Dirk Hänisch IJAB-Mitgliederversammlung: Information und Diskussion über die jugend politische Zusammenarbeit mit der Türkei Dirk Hänisch Termine Personalia IJAB journal 1/13 3

4 m Fokus // auf internationalem Kurs Weltoffen Länder und Kommunen Die Kinder- und Jugendhilfe in Ländern und Kommunen steht vor neuen gesellschaftlichen Herausforderungen, bedingt durch Globalisierung und zunehmende Europäisierung der Lebenswelten junger Menschen. Erforderlich ist dahe r, eine europäische und internationale Dimension auch auf kommunaler und Länderebene mitzudenken und entsprechende, internationale Erfahrungen in alle Arbeitsbereiche der Kinder- und Jugendhilfe einzubeziehen. Dies impliziert die Förderung grenzüberschreitender Mobilität für Jugendliche und Fachkräfte. Der Blick über den Tellerrand, das Voneinander Lernen ermöglichen wertvolle Impulse für das eigene Arbeitsfeld. Dazu gehört auch die interkulturelle Öffnung der Institutionen, um der Zunahme der gesellschaftlichen Vielfalt gerecht zu werden. Trotz angespannter Haushaltslage ist es für Kommunen und Länder daher zunehmend interessant, die Expertise der Internationalen Jugendarbeit für die Kinder- und Jugend hilfe zu nutzen. Welche Herausforderungen sich dabei stellen und welche Erfahrungen und Erfolge es bereits gibt, beschreiben die Beiträge unseres Fokusthemas. Ein langer Atem ist erforderlich und eine verlässliche mittelfristige Finanzierung Die Freie Hansestadt Bremen hat letztes Jahr die internationale Jugendarbeit mit einem kommunalen Entwicklungsplan in ihrer Kinder- und Jugendhilfe verankert. Dr. Michael Schwarz ist Referatsleiter für Kinder- und Jugendförderung bei der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen sowie Leiter des Landesjugendamtes Bremen. IJAB sprach mit ihm über die Bedingungen und Herausforderungen der Umsetzung der internationalen Jugendarbeit in Ländern und Kommunen. IJAB: Herr Dr. Schwarz, durch ihre Mitwirkung in überregionalen und nationalen Arbeitsgruppen haben Sie Einblick, wie in den Ländern der Stand und die Bemühungen aussehen, grenzüberschreitende Lernerfahrungen vor Ort umzusetzen. Unabhängig von länderspezifischen Besonderheiten: Wie schätzen Sie generell die Bereitschaft von Ländern und Kommunen ein, Programme und Maßnahmen grenzüberschreitender Mobilität im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe umzusetzen? Welche Erfahrungen liegen diesbezüglich vor und worin bestehen Defizite? Michael Schwarz: Die Bereitschaft der Länder, sich für die Umsetzung der europäischen Jugendstrategie und darüber hinaus für die Internationale Jugendarbeit zu engagieren, ist seit drei Jahren kontinuierlich gestiegen. Jede Oberste Landesjugendbehörde hat fachkundige Mitarbeiter/-innen beauftragt, die Entwicklung konkreter Umsetzungskorridore aktiv zu begleiten. Die jugendpolitische Aufgabenstellung, grenzüberschreitende Mobilität zu fördern, kann auf Landesebene oft zusammen mit Trägern und Fachorgani- sationen der freien Jugendhilfe noch vergleichsweise einfach betrieben werden. Die kommunale Ebene zu erreichen und zu gewinnen, stellt sich dagegen doch erheblich aufwändiger und vermeintlich schwerfälliger dar. Es geht ja nicht in erster Linie darum, quasi von oben die Landschaft flächendeckend mit Info-Veranstaltungen zur Internationalen Jugendarbeit zu belagern, sondern vielmehr um die Förderung eigener kommunaler Ansätze und praktischer Schritte. Und das braucht einfach Zeit und Geld. Beides ist oft in der kommunalen Jugendarbeit nicht in ausreichen- 4 IJAB journal 1/13

5 dem Maß vorhanden. Wer die Internationale Jugendarbeit neu aufstellen und verankern will, darf nicht auf schnelle Blitzerfolge setzen. Ein langer Atem ist erforderlich und deshalb werden eigentlich verlässliche mittelfristige Finanzierungsoptionen gebraucht. IJAB: Welche Unterstützungsangebote zur grenzüberschreitenden Mobilität von Jugendlichen und Fachkräften bieten die Länder den Kommunen und Trägern? Gibt es hier positive Beispiele, die Schule machen sollten? Michael Schwarz: Die Möglichkeiten der Länder bewegen sich zwischen fachlicher Anregung und Qualifizierung von Fachkräften und der Förderung von Beratungs- und Informationsstrukturen. Sie gehen darüber hinaus, wo Maßnahmen der Internationalen Jugendarbeit mit eigenen Förderprogrammen auch finanziell gesichert werden. Und sie bieten hochrangige politische Wertschätzung für Kommunen, die international in der Jugendarbeit aktiv sind oder es gerade werden. Positive Beispiele will ich nicht hervorheben. Man findet sie im Infocluster des Fachkräfteportals oder auch immer wieder bei IJAB: Wie sehen Sie die Möglichkeiten, grenzüberschreitende Mobilität stärker in der Kinder- und Jugendhilfeplanung auf Länder- und kommunaler Ebene zu verankern? Und welche Möglichkeiten sehen Sie in der Landespolitik, eine euro päische und internationale Dimension in den Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe zu entwickeln, um den neuen Herausforderungen (Stichwort: Globalisierung, Migration, EU-Jugendstrategie) besser gerecht zu werden? Die Freie Hansestadt Bremen hat die internationale Jugendarbeit bereits fest in ihre Kinder- und Jugendhilfe eingebunden. Michael Schwarz: Ehrlich gesagt, bin ich momentan etwas zögerlich in der Beantwortung der Frage. Um sie so generell beantworten zu können, stellt sich die Lage der Kommunen in verschiedenen Teilen Deutschlands doch als sehr voneinander abweichend dar. In der Stadtgemeinde Bremen beispielsweise fehlen schlicht die Mittel, um die Infrastrukturen der Jugendverbandsarbeit und der offenen Jugendarbeit auf dem vorhandenen Level zu halten. Das Einfrieren der Haushaltsanschläge macht den Spielraum für die Träger der Jugendarbeit von Jahr zu Jahr enger. Da ist zwar die Bereitschaft und das Interesse an einem Mehr an Internationaler Jugendarbeit erfreulich angewachsen. Rein faktisch werden die Optionen zur Ausweitung der eigentlich gewünschten Umsetzung grenzüberschreitender Mobilität von Jahr zu Jahr schlechter. Wie viel bessere Möglichkeiten hat da eine schuldenfreie Kommune wie Düsseldorf? Ohne das europäische Jugendprogramm im Erasmusrahmen und den KJP des Bundes schaffen es nur reiche Länder und Kommunen, den hochbedeutsamen Nutzen grenzüberschreitender Mobilität für ihre Einzugsbereiche und ihre Wirtschaft zu nutzen, die anderen schauen in die Röhre. Gerade weil die kommunale Jugendförderung so klamm in ihren Finanzierungsmöglichkeiten ist, wird es überragend wichtig, dass europäische und Bundesförderprogramme genutzt werden können. In der Landespolitik finden wir eine vergleichbare Spannbreite, was die finanzielle Ausstattung und das Setzen von Anreizen für die internationale Jugendarbeit der Kommunen angeht. Und doch können die Länder helfen, kleine Motivationsfenster zu öffnen, Interessierte aktiv positiv anzusprechen, vernetzte Strukturen und Infosysteme der Überzeugten aufzubauen oder auszubauen und die so wichtige Brücke zu den Schulen zu schlagen. Jede Top-Down-Strategie holt die Spitzen institutioneller Strukturen immer dann ein, wenn den Worten Taten folgen sollen. Umso bedeutsamer erscheint es mir, die kleinen Fortschritte auf der kommunalen Ebene durch öffentliche Wahrnehmung im Land und durch kleine Finanzierungsgaben zu würdigen und die Kommunen zum nächstgrößeren Schritt zu ermutigen. Das ist ein Planungshorizont, der über Jahre geht. Nachhaltig zum Ausbau der Internationalen Jugendarbeit zu motivieren, erfordert auch von den Auftraggebern an den Spitzen von Strukturen, durchzuhalten und diese Fristen verlässlich abzusichern. Kontakt: Dr. Michael Schwarz Leiter des Landesjugendamtes Bremen IJAB journal 1/13 5

6 Im Fokus: Weltoffen Länder und Kommunen auf internationalem Kurs Kommune goes International : Internationale Jugendarbeit im Netzwerk vor Ort verankern Große Vielfalt bei Kommune goes International (KGI) Seit 2011 intensivieren 21 Kommunen ihre internationale Jugendarbeit und richten die Kinder- und Jugendhilfe international aus. Deutschlandweit haben Großstädte, Landkreise und kleinere Kommunen neue lokale Netzwerke gebildet und setzen individuelle Schwerpunkte. Marco Heuer, Maria Schwille und Bettina Wissing So auch der Landkreis Steinfurt, der bei KGI aktiv ist. Das Kreisjugendamt verfügte bereits vor der Teilnahme über Erfahrungen in der internationalen Jugendarbeit. Nun werden auch die freien Träger ermuntert, stabile Partnerschaften im Sinne einer zukunftsorientierten Jugendpolitik aufzubauen, die aus personellen und finanziellen Gründen zu lange brach lagen. Derzeit bemüht sich der Landkreis, vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund stärker an der internationalen Jugendarbeit zu beteiligen. Eine Schwierigkeit, die auch die Stadt Kassel kennt. Hier hat das Kommunale Jugendbildungswerk die Koordination des KGI-Netzwerks übernommen, das sich zweimal im Jahr trifft. Partner sind unter anderem Jugendmigrationsdienste, die Evangelische Jugend, das Jugendamt, Kulturzentren und Übergangsmanagement-Einrichtungen, die an der Schnittstelle Schule/Beruf arbeiten. Die Stadt Kassel hat sich viele kurzund mittelfristige Ziele gesetzt. So sol- Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den beteiligten Kommunen. len Jugendliche mit Benachteiligungen über Jugendbegegnungen schrittweise in den (kurzfristigen) Freiwilligendienst integriert werden. Schulen und Vereine will das Netzwerk verstärkt einbeziehen. Die Werbung für internationale Projekte (Broschüre, Website, etc.) soll gemeinsam erfolgen. Ähnliche Ziele hat sich die Stadt Leipzig bei KGI vorgenommen. Dort will die Steuerungsgruppe ein 15-köpfiger Facharbeitskreis vor allem die bestehenden Städtepartnerschaften für Projekte der internationalen Jugendarbeit nutzen. Ebenfalls soll die Kooperation zwischen Trägern formeller und non-formeller Bildungsangebote ausgebaut und die Zusammenarbeit projektbezogen erprobt werden. Vom Modellprojekt zur umfassenden Initiative Die jugendpolitische Initiative JiVE ist von 2011 bis 2014 angelegt. Ihr Vorgänger war das von 2008 bis 2010 durchgeführte Pilotprojekt mit gleichem Namen. Die zentrale Frage damals: Welchen Beitrag leistet die internationale Jugendarbeit zu Integration und interkultureller Öffnung in Deutschland? Die wissenschaftliche Begleitung zeigte, dass unterschiedliche Zielgruppen von der internationalen Jugendarbeit profitieren können. So setzen sich Jugendliche verstärkt mit der eigenen Identität auseinander, gewinnen Kompetenzen und stärken ihr europäisches Bewusstsein. Fachkräfte erweitern ebenfalls ihre Kompetenzen. Nationale und internationale Vernetzung sowie der Wissensgewinn nehmen zu. Auch Institutionen profitieren schließlich von interkultureller Öffnung, Teilhabe und dem Wissenstransfer. Die jugendpolitische Initiative JiVE will die internationale Jugendarbeit nun für alle Jugendlichen öffnen. Neben KGI wurden sieben weitere Teilinitiativen auf den Weg gebracht, getragen von IJAB, JUGEND für Europa, dem Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit, transfer e.v, dem Deutschen Bundesjugendring, der Deutschen Sportjugend und dem BundesForum Kinder- und Jugendreisen. Weitere Informationen dazu unter KGI reagiert auf konkreten Bedarf Die Initiative KGI gründet sich dabei auf einen konkreten Bedarf. Zum einen haben in den letzten Jahren viele Kommunen ihr Engagement in der internationalen Jugendarbeit deutlich reduziert. Zum anderen hat man festgestellt, dass benachteiligte Jugendliche unterschiedlicher Herkunft besonders gut mit Angeboten auf lokaler Ebene erreicht werden können. Zwar verfügten die meisten Kommunen bereits vor KGI über Erfahrungen im internationalen Jugendaustausch. Gemeinsam ist jedoch allen Kommunen, dass der internationale Jugend- und Fachkräfteaustausch 6 IJAB journal 1/13

7 bislang wenig strukturiert, vernetzt und koordiniert durchgeführt wurde, sondern eher aufgrund einzelner Initiativen von Vereinen, Jugendämtern oder engagierten Einzelpersonen erfolgte. Was bislang fehlte, war der Gesamtüberblick über die Angebote internationaler Jugendarbeit in der Kommune sowie der Erfahrungsaustausch. In Bremen etwa ist die internationale Jugendarbeit bis etwa 2000 ein bedeutender Schwerpunkt der Jugendförderung gewesen. Seitdem wurden Jahr für Jahr aber immer weniger Maßnahmen beantragt und durchgeführt. Die Initiative KGI gibt diesbezüglich neue H o ff n u n g. Entwicklungspläne für die Zukunft Inzwischen haben alle 21 KGI-Kommunen mit ihren Partnern und dem zuständigen IJAB-Beratungsteam sogenannte Lokale Entwicklungspläne zur internationalen Jugendarbeit erstellt und größtenteils über den jeweiligen Jugendhilfeausschuss auch verabschiedet. Ob kommunale und freie Träger, Jugendzentren, Jugendmigrationsdienste, Schulen, Integrationsbeauftragte, Jugendsozialarbeiter, Vereine oder Jobcenter sie alle sitzen an einem Tisch und machen sich gemeinsam Gedanken, wie die internationale Jugendarbeit in ihrer Kommune vorangebracht werden kann mit entsprechenden Zielen und den dafür nötigen Maßnahmen. Auch in Essen wurde ein stabiles Netzwerk aufgebaut, in dem ganz unterschiedliche Partnerorganisationen zusammentreffen: Evangelische Jugend, Jugendhilfe und Bezev ein Verein, der Jugendliche mit Behinderung in Projekte der Entwicklungszusammenarbeit entsendet kooperieren fortan zusammen. Sorgen, dass die gewünschte Internationalisierung auch eine Überforderung für die kommunale Jugendarbeit sein könnte, teilt man hier nicht. Interkulturalität gehört ja mehr oder weniger zu den Lebenswelten unserer Jugendlichen schon mit dazu, deshalb sind sie auch gut darauf ansprechbar. Einige Jugendliche mit Migrationshintergrund sind sogar der Meinung, dass das Zusammenleben der Kulturen in Essen vorbildhaft für andere Länder ist. Das möchten sie dann gerne auch anderen vermitteln, sagt Petra Schmid vom Jugendamt Essen, die bei KGI für Jugendhilfeplanung und Netzwerkkoordination zuständig ist. Zwischenfazit fällt positiv aus Die bisherigen Erfahrungen mit KGI sind fast überall positiv. Vielerorts hat der Aufbau neuer Netzwerke für zusätzliche Motivation unter den Fachkräften gesorgt. Zahlreiche neue Projekte und Programme sind entwickelt worden. Teilweise sind in den Kommunen auch Kompetenzzentren und Servicestellen für die internationale Jugendarbeit (wieder) neu eingerichtet worden. So feierte beispielsweise Hamm 2013 die Eröffnung einer Eurodesk-Dezentrale. Das Bewusstsein für internationale Jugendarbeit nimmt zu, berichtet Petra Schmid aus Essen. Auch neue Kooperationspartner wurden einbezogen. In Bremen reagiert bereits die Wirtschaft auf den lokalen Entwicklungsplan. Da tut sich was. Dank KGI gab es vor kurzem ein erstes Planungsgespräch mit Handels- und Handwerkskammer, Jobcenter, der Agentur für Arbeit sowie Unternehmensvertretern, freut sich Dr. Michael Schwarz, Leiter des Jugendreferates und des Landesjugendamtes Bremen. Wir haben deutlich gemacht, wie sehr die Mobilitätserfahrung jungen Menschen hilft, ihre Kompetenzen auszubauen. Ein zweites Treffen soll sich jetzt gezielt mit vorhandenen Nachweisformaten wie dem Youthpass beschäftigen und sondieren, wie die von den Jugendlichen nichtformal erworbenen Kompetenzen im Übergang Schule Beruf zu Pluspunkten führen können. Die Stadt Wiesbaden internationalisiert die Schulsozialarbeit und will schulische und außerschulische Bildung künftig stärker miteinander verknüpfen. Im April startete ein Pilotprojekt, an dem deutsche und griechische Schulen mit Schulsozialarbeit teilnehmen. Unsere größte Herausforderung besteht darin, die Begegnung in schulische Zeitstrukturen einzubinden und zwar so, dass die Schülerinnen und Schüler durch Hauptschulprüfungen und Praktika nicht benachteiligt werden, erklärt Marcus Mildner, Schulsozialarbeiter in Wiesbaden und Delegierter in der KGI-Steuerungsgruppe für die Abteilung Schulsozialarbeit. In 12 Schritten die internationale Jugendarbeit vor Ort stärken Mit Hilfe dieser zentralen Schritte können Kommunen ihre internationale Jugendarbeit stärken. 1. Motor identifizieren: Es braucht Mit streiter/- innen, die von der internationalen Jugendarbeit überzeugt sind. 2. Wirkungen der internationalen Jugendarbeit bekannt machen: Fachkräfte, Entscheider/-innen und Öffentlichkeit müssen die positiven Wirkungen der internationalen Jugendarbeit kennen. 3. Entscheider/-innen gewinnen: Politische Unterstützung hilft bei der Umsetzung vor Ort. 4. Netzwerk bilden: Das Netzwerk sollte alle einbeziehen, die Interesse am Thema haben, auch neue Institutionen sollten angesprochen werden. Mögliche Partner sind: Jobcenter, HandWK, kommunale und freie Jugendarbeit, Vereine, Migrantenselbstorganisationen, Jugendsozialarbeit, Schulen etc. 5. Steuergremium einrichten: Ein Netzwerkkern kann den Prozess gemeinsam vorantreiben. Idealerweise über nimmt eine Person / Institution eine koordinierende Rolle. 6. Gemeinsam Lokalen Entwicklungsplan entwerfen: Wichtige Schritte dabei sind: Bestandsaufnahme, Bedarfs analyse, Ziele definieren, Zielgruppen festlegen und Maßnahmen konzipieren. Ihn politisch absichern zu lassen (z. B. im Jugendhilfeausschuss), sorgt für Unterstützung und Legitimation. 7. Fachkräfte qualifizieren: Motivierte und qualifizierte Fachkräfte sind ein Schlüssel für gelungene Maßnahmen. Bundesweit gibt es zahlreiche Informationsstellen und unterschiedliche Trainingsangebote, auf die zurückgegriffen werden kann. 8. Nach außen vernetzen: Der Austausch mit anderen Kommunen kann ebenso hilfreich sein wie die Nutzung regionaler, landesweiter oder bundesweiter Service stellen und deren Unterstützungsangebote. 9. Lokalen Entwicklungsplan und darin beschriebene Maßnahmen umsetzen 10. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit betreiben 11. Projekte und Maßnahmen evaluieren, ggf. Ziele anpassen 12. Nachhaltigkeit verankern: Die strukturelle Verankerung der internationalen Jugendarbeit vor Ort sollte von Beginn angestrebt werden (z. B. Jugendhilfeplanung, Einrichtung einer Servicestelle oder die Bereitstellung eines Minimums an Finanzen und Personal). IJAB journal 1/13 7

8 Im Fokus: Weltoffen Länder und Kommunen auf internationalem Kurs KGI nachhaltig verankern Nachdem der Schwerpunkt der ersten Projekthälfte auf Netzwerkaufbau und Erarbeitung der Lokalen Entwicklungspläne lag, geht es aktuell um die Umsetzung der geplanten Maßnahmen und Projekte. Mit den 21 KGI-Kommunen ist ein festes Netzwerk entstanden, das über eine Vielzahl von Erfahrungen im Bereich der internationalen Jugendarbeit verfügt und damit die Möglichkeit zum Austausch und gegenseitiger Beratung bietet. Damit die entstandenen Netzwerke, Partnerschaften und Maßnahmen auch nach dem Ende der Initiative 2014 weitergeführt werden können, spielt das Thema der nachhaltigen und strukturellen Verankerung der internationalen Jugendarbeit in den ausstehenden Projektjahren eine besonders wichtige Rolle. Fürsprecher mit Entscheidungskompetenz zu finden und politische Gremien zu überzeugen, ist ein Schlüssel zur Etablierung der internationalen Jugendarbeit als integralem Bestandteil der Kinder- und Jugendhilfe, so Niels Meggers, Projektverantwortlicher bei IJAB. Kontakt: Marco Heuer Freier Journalist Maria Schwille IJAB/Projektkoordinatorin JiVE Bettina Wissing IJAB/Projektkoordinatorin KGI Kommune goes International : Auch für Landkreise eine große Chance 21 Städte und Kreise engagieren sich derzeit bei Kommune goes International (KGI), einer Teilinitiative von JiVE Jugend international Vielfalt erleben. Es sollten noch viel mehr werden, sagt Jörg Freese, Beigeordneter für Jugend, Schule, Kultur und Gesundheit beim Deutschen Landkreistag und Mitglied der Steuerungsgruppe von JiVE. 295 Landkreise gibt es in Deutschland. Da ist noch viel Luft nach oben, erklärt der Verbandsfunktionär. Freese hofft zudem, dass sich die Kommunen die internationale Jugendarbeit nicht nur für ein bis zwei Jahre auf die Fahnen schreiben. Wir brauchen langfristige und nachhaltige Strukturen, so der Beigeordnete. Ein Interview von Marco Heuer. Marco Heuer: Herr Freese, worin besteht aus Ihrer Sicht die besondere Bedeutung von KGI? Jörg Freese: Ich betrachte das Projekt ja im Wesentlichen aus Sicht der Landkreise. Da ist es unser Ziel, die Bedeutung der internationalen Jugendarbeit und von KGI auch für diejenigen Landkreise aufzuzeigen, die sich in diesem Bereich bisher noch nicht so stark engagieren. Gerne auch zusammen mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden. Zudem wollen wir die Landkreise, die bereits Erfahrungen gesammelt haben und aktiv bleiben wollen, in ihrer Arbeit weiter unterstützen. Gelingt uns das, führt KGI im Erfolgsfall dazu, dass die Ziele und die Bedeutung der internationalen Jugendarbeit im kommunalen Raum besser bekannt werden. Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass sich immer mehr junge Menschen in den Kommunen Deutschlands von KGI angesprochen fühlen. Marco Heuer: Das klingt einleuchtend und abstrakt zugleich. Wie schwer ist es, neue Landkreise für das Projekt zu gewinnen? Jörg Freese: Ganz einfach ist so etwas sicherlich nie. Wir haben viele Landkreise, die Nachholbedarf in der internationalen Jugendarbeit haben. Da wurden manche Chancen nicht ausreichend genutzt. In einigen Landkreisen hat sich auf diesem Gebiet lange zu wenig getan. Da fehlt dann schlicht und einfach das praktische Know-how. Umso wichtiger ist es, dass diejenigen Landkreise, die jetzt positive Erfahrungen machen, ihr Wissen an andere Landkreise weitergeben. Auf den Transfer kommt es an. Ich glaube jedenfalls, dass es möglich sein sollte, schon in kurzer Zeit ein Dutzend neuer Landkreise für KGI zu begeistern. Marco Heuer: Was würden Sie anderen Kommunen raten, die sich überlegen, auch bei KGI einzusteigen? Welche Voraus setzungen sollte man prüfen? Jörg Freese: Landkreise sollten genau prüfen, welche Ziele sie mit ihrem Engagement in der internationalen Ju- 8 IJAB journal 1/13

9 Erfahrungsaustausch und Wissens transfer sind hilfreich, um die internationale Jugendarbeit in Landkreisen und Kommunen zu verankern. gendarbeit und bei Kommune goes International erreichen wollen. Zugleich sollte der politische Wille und dessen Belastbarkeit auch kritisch geprüft und in einem grundlegenden Beschluss des Kreistages festgehalten werden. Wichtig ist, dass internationale Jugendarbeit langfristig ausgerichtet wird. Das geht am besten mit einem entsprechend breiten politischen Konsens im Kreistag. So kann man auch eventuelle Durststrecken und plötzlich auftretende Schwierigkeiten besser überwinden. Hilfreich wäre es, wenn die Landkreise ihre bisher gemachten Erfahrungen in der eigenen Jugendarbeit, vor allem aber in der internationalen Jugendarbeit, zu Papier bringen. So kann man allen Akteuren verdeutlichen, wo man kommunal steht. Und: Die jungen Menschen müssen für die Projekte begeistert und von Anfang an mit einbezogen werden. Nur wer eigene Ideen bei KGI wiederfindet, wird am Ende auch mitmachen. Marco Heuer: Mit welchen Netzwerkpartnern ist die Zusammenarbeit besonders wichtig? Jörg Freese: Alle Kommunen, die bereits Erfahrungen in der internationalen Jugendarbeit gesammelt haben, sollten ihr Wissen auch einfließen lassen. Setzt sich eine erfahrene Kommune mit Neueinsteigern an einen Tisch, sollten beide Seiten von den Diskussionen und dem Erfahrungsaustausch profitieren können. Daneben ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen freien Trägern von besonderer Bedeutung. Marco Heuer: Wo hakt es bei der Umsetzung von KGI derzeit noch am meisten? Jörg Freese: Wie in vielen anderen Bereichen, in denen ein kommunales Engagement nicht gesetzlich zwingend ist, zerstört der finanzielle Mangel häufig den durchaus vorhandenen politischen Willen. Daher wäre es gut, wenn KGI zeigen könnte, wie auch mit geringen finanziellen Mitteln erfolgreich langfristig internationale Jugendarbeit in Kommunen gelingen kann. Marco Heuer: Kostet KGI denn zusätzliches Geld? Jörg Freese: Die Beteiligung an Kommune goes International kostet auch zusätzliches kommunales Geld. Für die Landkreise ist es wichtig, dass sie ihre Aktivitäten so ausgestalten, dass sie diese auch nach Ende des Projekts langfristig fortführen können finanziell und organisatorisch. Marco Heuer: Wie viel Geld müsste ein Landkreis denn konkret in die Hand nehmen? Jörg Freese: Ich denke, mit einer niedrigen fünfstelligen Summe sagen wir mal Euro kann man schon einiges bewirken. Mehr ist natürlich immer gut. Marco Heuer: Steht hinter KGI ein politischer Wille oder gibt es auch Gegner? Jörg Freese: Die finanzielle Lage der Kommunen ist sicherlich eine Art virtueller Gegner. Man darf auch nicht verschweigen, dass es kommunalpolitisch Diskussionen darüber gibt, ob angesichts vielfältiger anderer Fragestellungen, die ebenso einer Lösung bedürfen, die Bedeutung internationaler Jugendarbeit in der Kommune politisch nicht vernachlässigbar wäre. Offene Gegnerschaft gegen entsprechende Projekte ist zwar eher selten, aber die Prioritätensetzung ist in Landkreisen oft schon eine andere. Leider. Marco Heuer: Wie schwer ist es, die Internationalisierung in der kommunalen Jugendarbeit voranzutreiben? Interessiert das die Jugendlichen überhaupt? Jörg Freese: Die Schaffung von Rückenwind für internationale Jugendarbeit ist eine der Kernaufgaben von KGI wie auch von den beteiligten Landkreisen. Junge Menschen in Deutschland müssen sich für Begegnungen mit jungen Menschen aus anderen Ländern begeistern können. Dies setzt gerade auch vor Ort erhebliche (Vor-)Leistungen voraus. Zudem sollte der Jugendaustausch nicht vorrangig Karrieregründen dienen. Es geht darum, jungen Menschen ganz unterschiedlicher sozialer und biografischer Herkunft die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen mit Jugendlichen aus anderen Ländern und Kulturkreisen zu machen. Dafür brauchen wir intrinsische Motivation seitens der Macher. Was wir nicht brauchen, sind politische Absichtserklärungen ohne sichtbares Handeln. Marco Heuer: Herr Freese, warum ist KGI aus Ihrer Sicht ein besonders wichtiges Projekt? Jörg Freese: Die Jugendphase ist ein ganz wichtiger Lebensabschnitt. Erfahrungen im internationalen Bereich wirken sich direkt auf die Persönlichkeitsbildung aus. Ein Jugendaustausch kann das ganze Leben prägen. Insofern sollten auch die Landkreise schauen, ob sie junge Menschen nicht doch noch viel mehr unterstützen können, als das bislang der Fall ist. Ich wünsche mir, dass wir mit KGI künftig noch eine deutlich größere Zielgruppe ansprechen können. Kontakt: Jörg Freese Beigeordneter Deutscher Landkreistag IJAB journal 1/13 9

10 Im Fokus: Weltoffen Länder und Kommunen auf internationalem Kurs Nicht die Größe ist entscheidend: Lauenburg goes international Blick auf Lauenburg-Unterstadt an der Elbe. Die Kleinstadt Lauenburg im Dreiländereck von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, mit ihren knapp Ein wohner(inne)n vor kurzem durch das Elbhochwasser zu trauriger Bekanntheit gelangt, ver zeichnet eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit und unterdurchschnittliche Bildungsabschlüsse bei Jugendlichen. Die Gemeinde hat zahlreiche Aktivitäten ent wickelt um unter anderem diese Probleme zu bekämpfen und über Förder programme Geld für gezielte Maßnahmen einwerben können. Friederike Betge Die positiven Erfahrungen einer Istanbulfahrt im Jahr 2010 von insgesamt 40 Jugendlichen und Betreuer(inne)n mit und ohne Migrationshintergrund gaben den Anstoß zur Bewerbung für die JiVE-Teilinitiative Kommune goes International. Über die Begleitausschüsse der aktuellen Förderprogramme bestand bereits ein Netzwerk lokal aktiver Jugendarbeiter/- innen, auf das für KGI zurückgegriffen werden konnte. Von Anfang an wurden die zuständigen politischen Gremien informiert, die der Initiative aus der kommunalen Jugendarbeit einhellig zustimmten. Allerdings betrifft dies nicht die Bereitstellung zusätzlicher finanzieller Ressourcen; diese müssen bislang über Fördermittel eingeworben werden. Dass die Netzwerkakteure sich aus voriger Zusammenarbeit kannten, wirkte sich auf die Fertigung des KGI-Handlungskonzeptes aus. Schnell und pragmatisch wurde das Papier erstellt, von dem bereits heute viele Punkte umgesetzt werden konnten. Ziele der internationalen Jugendarbeit sind die Implementierung einer Fachgruppe/eines Informationszentrums zur Aktivierung und zur Koordinierung der Internationalen Jugendarbeit, die Nutzung der soziokulturellen Vielfalt für ein positives Image und das Fitmachen für ein Leben in der globalisierten Gesellschaft. Erfolgsindikatoren sind die Einrichtung einer öffentlich zugänglichen Kontaktstelle mit festen Sprechzeiten als Beratungsangebot sowie die Qualifizierung von Jugendarbeiter(inne)n in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern. Jährlich sollen mindestens eine internationale Jugendbegegnung sowie eine Informationsveranstaltung zur internationalen Jugendarbeit stattfinden. Die Kontaktstelle gibt es schon. Sie ist eingebunden ins Büro einer Zeitungsagentur und wird momentan ehrenamtlich betreut. In diesem Jahr werden noch weitere Mobilitätslots(inn)en geschult, so dass 2014 Beratungs-Know-how in Schule und kommunaler Jugendarbeit vorhanden sein wird. Im Fokus der internationalen Jugendarbeit steht die Türkei. Ein im Frühjahr durchgeführter Fachkräfteaustausch mit der Stadt Tokat hat den Grundstein für beidseitige Jugendbegegnungen ab diesem Herbst gelegt. Auch die Zusammenarbeit der lauenburger Straßensozialarbeit mit dem Landesjugendring Schleswig-Holstein wird 2014 mit einer internationalen Jugendbegegnung in Norwegen fortgesetzt. Eine Vernetzung zwischen der Stadt Lauenburg und dem Kreis Herzogtum Lauenburg zur Beförderung der internationalen Jugendarbeit beginnt. Es bedeutet einen Kraftakt, diese Aktivitäten zusätzlich zur normalen Arbeit und ohne weitere Personalressourcen zu bewältigen. Aber die neuen Erfahrungsmöglichkeiten, der Spaß an gelungenen gemeinsamen Aktivitäten überwiegen. Kontakt: Friederike Betge Stadtjugendpflegerin Lauenburg 10 IJAB journal 1/13

11 Hamm wird internationaler Bevor sich Hamm erfolgreich um einen Platz bei der JiVE Teilinitiative Kommune goes International (KGI) beworben hat, war es notwendig, eine These für ein Entwicklungspotenzial aufzustellen. Abfragen im Stadtjugendring, bei freien Trägern und eine Einschätzung der eigenen städtischen Potenziale ergaben, dass es sich durchaus lohnen könne im Sinne der zu erreichenden Jugendlichen das bislang lose Konzept weiterzuentwickeln und in festen Arbeits- und Angebotsstrukturen zu verankern. Heinz Thomas Eröffnung der neuen Eurodesk-Beratungsstelle in Hamm. Dieses Vorhaben musste sich allerdings den Rückhalt der Verwaltungsspitze (Fachbereichsleiter / Amtsleiter) sichern, da sich unsere Kommune zu dem Zeitpunkt besonders mit dem Thema Haushaltssicherung, Sparpaketen und der Prüfung aller freiwilligen Leistungen beschäftigte. Zusammen mit dem KGI-Berater wurden durch eine Bestandsaufnahme aller bisher bekannten Anbieter unterschiedlichster Formate der Internationalen Jugendarbeit (IJA) Erfahrungen, Potenziale und Ideen gesammelt, sortiert und Thesen und Theorien entwickelt. Diese Ergebnisse waren die Grundlage für ein Fachtreffen, an dem neben sechzehn Anbietern und Multiplikatoren auch die Verwaltungsspitze und der Integrationsbeauftragte teilnahmen. Auf dieser Veranstaltung wurde der Grundstein für ein Netzwerk IJA gelegt. Nach der Vorstellung der Initiative und der Präsentation erster Ergebnisse und der Chancen, Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten für Jugendliche, wurden die Strukturen der Zusammenarbeit und die weiteren Schritte für die Erstellung eines Entwicklungsplanes verabredet. Nach anderthalb Jahren sind sechs weitere Anbieter, darunter ein Migrantenverein, drei Schulen, ein Sportverein und die Sozialistische Jugend Die Falken als freie Träger dem Netzwerk beigetreten. Während der Entstehung des lokalen Entwicklungsplanes wurden bei jeder sich bietenden Gelegenheit in verschiedenen Ausschüssen (Kinder- und Jugendhilfeausschuss, Kulturausschuss, Integrationsrat) über Maßnahmen und Erfahrungen berichtet. Dabei war es wichtig, Teilnehmer/-innen persönlich zu Wort kommen zu lassen. Besonderen Eindruck hinterließ bei der Eröffnung der neuen Eurodesk-Beratungsstelle der Bericht zweier Teilnehmer/-innen über ihre internationalen Erfahrungen, die ihre Biografien in besonderer Weise persönlich und beruflich beeinflusst haben. Mit der dadurch entstandenen Akzeptanz sowohl in politischen Gremien wie auch in der Verwaltungsspitze und der sichtbaren Entwicklung des Arbeitsbereiches wird nach den Sommerferien die Servicestelle für Internationale Jugendarbeit im Jugendamt eingeweiht. Sie wird der Initiierung internationaler Begegnungen dienen und besonders den freien Trägern, Schulen und Multiplikatoren hinsichtlich Konzeption, Projektförderung, Antragstellung und Verwendungsnachweisen Hilfestellung anbieten. Ein weiterer Baustein des Entwicklungsplanes ist die Einrichtung der Eurodesk Beratungsstelle, die sich schon seit Januar dieses Jahres besonders an Jugendliche und Eltern richtet, welche sich vor Ort individuell über Möglichkeiten des Auslandsaufenthaltes informieren können. Dort werden sie kompetent über die unterschiedlichen Formate und deren Finanzierung beraten. Wahrzeichen der Stadt im Maximilianpark: Der Glaselefant. Fazit: Hamm wird international! Das belegen auch neue Kontakte nach Italien und Griechenland. Kontakt: Heinz Thomas Offene Kinder- und Jugendarbeit in Einrichtungen / Internationale Jugendarbeit thomash@stadt.hamm.de IJAB journal 1/13 11

12 Im Fokus: Weltoffen Länder und Kommunen auf internationalem Kurs Grenzenlos Lernen! Die länderspezifische Entwicklungsinitiative für grenzüberschreitende Lernmobilität junger Menschen in Sachsen-Anhalt Mit der Beteiligung an diesem Modellprojekt des Bundes in Form einer länder spezifischen Entwicklungsinitiative verfolgen wir unter anderem das Ziel, die Bedeutung der grenz überschreitenden Lernmobilität - innerhalb einer deutlicher benannten Eigenständigen Jugendpolitik - mit eigenen Inhalten und eigenen Zielen festzuschreiben. (Auszug Rede Werner Theisen, Abteilungsleiter für Familie im Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt am 21. September 2012 bei der interregionalen Partnerkonferenz von GOEUROPE! in Magdeburg) Christian Scharf Ausgangssituation: langjährige Kooperation zwischen Trägern und Förderern internationaler Jugendarbeit in Sachsen-Anhalt 2002 erarbeitete eine trägerübergreifende Gruppe von Begegnungspraktiker(inne)n eine Studie zur Erfassung der Situation der internationalen Jugendarbeit in Sachsen-Anhalt (siehe Forum International 2003, hrsg. von IJAB). Die Ergebnisse dieser Erfassung waren der Anlass zur Gründung der Arbeitsgruppe EXCHANgE, die bis 2010 in Sachsen-Anhalt eine Plattform für 18 Verbände und drei Landesministerien bot. Im Fokus der Arbeitsgruppe stand nicht nur der regelmäßige Austausch zwischen Förderinstitutionen und Gestalter(inne)n internationaler Jugendarbeit, sondern auch die Umsetzung gemeinsamer Trainingskurse, Jugendevents, Publikationen und Kampagnen. Ebenso ist die Umsetzung der EU-Jugendstrategie und des Strukturierten Dialogs durch das Projekt Europa geht weiter und die Gründung von GOEUROPE!, dem Europäischen Jugend Kompetenz Zentrum Sachsen-Anhalt, ein Resultat dieser Kooperation. Dabei ist es wichtig, dass das Land Sachsen- Anhalt nicht nur durch die Förderung für internationalen Jugendaustausch, sondern auch durch eine aktive Mitarbeit in der Arbeitsgruppe oder im Beirat von GOEUROPE! einen partnerschaftlichen Beitrag zum Gelingen vielfältiger Zusammenarbeit beigetragen hat und beiträgt. Die länderspezifische Entwicklungsinitiative fiel somit auf fruchtbaren Boden, kann diese Kooperation intensivieren und neue Akteure/-innen für die Arbeit an einem gemeinsamen Ziel gewinnen. Klärungsbedarf: Internationale Jugendarbeit vs. grenzüberschreitende Lernmobilität? Junge Menschen sollen Lernerfahrungen im Ausland machen. Für viele Kolleginnen und Kollegen der internationalen Jugendarbeit klingt dies zu sehr nach Schule, nach einer feindlichen Übernahme des außerschulischen Jugendaustauschs durch formale, genormte Auslandserfahrungen, auf die es irgendwann auch noch Zensuren gibt. Obwohl es richtig ist, dass wir die Beschäftigungschancen junger Menschen durch unsere Maßnahmen erhöhen, gibt es einen erheblichen Widerstand, dieses auch zu benennen und damit zu werben. Warum? Weil Jugendliche und Jugendbildung nicht auf Beschäftigung und Arbeitsmarkt reduziert werden dürfen. Sicher, internationale Jugendarbeit leistet unabhängig von der späteren beruflichen Betätigung einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung. Doch warum können wir nicht das eine tun ohne das andere zu lassen? Die Gründe für jene Berührungsängste sind vielschichtig und haben eine lange Tradition. Die Verständigung darüber, was nichtformale und formale Bildung als internationalen Jugendaustausch verstehen und wie grenzüberschreitende Lernmobilitäten zu definieren sind, sollte deshalb ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungsinitiative in Sachsen-Anhalt sein. Somit wurden zur Mitarbeit in die Lenkungsgruppe nicht nur Vertreterinnen und Vertreter der außerschulischen Bildung eingeladen, sondern auch gezielt engagierte Lehrer/-innen, das akademische Auslandsamt der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg oder die Mobilitätsberater/-innen der Handelskammern. Immerhin beinhaltet die Umsetzung der EU-Jugendstrategie in Deutschland auch eine stärkere Kooperation zwischen Schule und Jugendarbeit, zwischen dem formalen und dem nichtformalen Bildungssektor. Die Entwicklungsinitiative ist Teil dieser Umsetzung. Vision: Jedem Jugendlichen eine Auslandserfahrung ermöglichen und den Lernort Sachsen-Anhalt stärken! Die Ziele der länderspezifischen Entwicklungsinitiative sind im Modellprojekt des Bundes klar formuliert. Es geht kurz gesagt darum, die Zugangschancen zu erhöhen und die Bedingungen zu verbessern, um eine quantitative und qualitative Steigerung von Lernmobilitäten zu erreichen. Damit dieser Anspruch nicht nur in gut gemeinten Absichtserklärungen endet, sollen die Partner in den Ländern einen Weg finden, wie die Ergebnisse der jeweiligen Initiativen jugendpolitisch (verbindlich) festgeschrieben werden können. Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat im Dezember 2012 der Landesregierung den Auftrag erteilt, ein neues jugendpolitisches Programm zu erarbeiten. Im Mai 2013 wurde bekannt, dass es Überlegungen gibt, die bisherigen Förderprogramme des Landes zur Unter- 12 IJAB journal 1/13

13 stützung der Kommunen und Landkreise (Jugendpauschale und Fachkräfteprogramm) ab 2015 einzustellen. Auch den kühnsten Visionären ist nun klar, dass es zusätzliche Mittel für die Umsetzung der Ergebnisse der Entwicklungsinitiative nicht geben wird. Doch sollen wir deshalb von der Idee abkommen, dass es wichtig ist, jedem jungen Menschen innerhalb der Jugendzeit egal ob durch Schule, Verein, Kirche, Uni, Betrieb eine Lernmobilität anbieten zu können? Es gilt eher zu schauen, welche neuen Lösungsansätze zur Erreichung dieses Ziels notwendig sind, als die Umsetzung auf die Bereitstellung neuer Fördermittel reduzieren zu wollen. Ebenso war es der Lenkungsgruppe wichtig, grenzüberschreitende Lernmobilität nicht als eine Einbahnstraße zu begreifen. Es sollen nicht nur junge Menschen aus Sachsen-Anhalt ihre Erfahrungen im Ausland sammeln, Sachsen-Anhalt soll sich auch stärker als Lernort der formalen und nichtformalen Bildung für junge Menschen anbieten. Welche nächsten Schritte auf diesem Weg, unter den vorhersehbar ungünstigen finanziellen Rahmenbedingungen, unternommen werden müssen, wird in der Entwicklungsinitiative zu diskutieren sein. Sechs Schritte: Lenkungsgruppe Studie Zukunftskonferenz Arbeitsgruppen Parlamentsabend Publikation Anfang 2013 wurden Vertreter/-innen aus Verbänden und Institutionen zur Mitarbeit in die Lenkungsgruppe eingeladen. Diese hat sich in bisher drei Sitzungen mit den Zielen und Inhalten der Entwicklungsinitiative beschäftigt. Eine Planungsgruppe, die sich von Juli bis Oktober drei- bis viermal treffen soll, wird Teilnehmende für die Zukunftskonferenz vorschlagen, die dann vom November 2013 in Magdeburg stattfinden wird. Anschließend werden die Resultate der Zukunftskonferenz in weiterführenden Arbeitsgruppen bis Ende 2013 behandelt. Parallel dazu wurde eine Kooperation mit der Hochschule Magdeburg-Stendal vereinbart, die eine neue begleitende Studie zur Situation der internationalen Jugendarbeit und grenzüberschreitenden Lernmobilität in Sachsen-Anhalt erstellen wird. Die Ergebnisse und Empfehlungen beider Prozesse werden zusammengeführt und im Rahmen einer Abschlussveranstaltung im März 2014 mit Abgeordneten des Landtags von Sachsen-Anhalt vor dem Hintergrund des neuen jugendpolitischen Programms diskutiert und im Juni 2014 publiziert. Jugendlichen Wege ins Ausland eröffnen und das eigene Bundesland als Lernort stärken das ist die Vision, die die Initiatoren der Entwicklungsinitiative in Sachsen-Anhalt antreibt. Kontakt: Christian Scharf GOEUROPE! Europäisches Jugend Kompetenz Zentrum Sachsen-Anhalt christian.scharf@goeurope-lsa.de IJAB journal 1/13 13

14 Im Fokus: Weltoffen Länder und Kommunen auf internationalem Kurs KGI unter der wissenschaftlichen Lupe: Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für die kommunale internationale Jugendarbeit Seit dem Start von Kommune goes International ist das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS Frankfurt a.m.) mit der wissenschaftlichen Begleitung der JiVE-Teilinitiative beauftragt. Sie hat zum Ziel, die Umsetzung, Übertragbarkeit und Wirkungen in den teilnehmenden Kommunen zu dokumentieren, zu untersuchen und zu bewerten. Nach eineinhalb Jahren eine Gelegenheit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Anne Brinkmann, Hans-Georg Weigel Kommune goes International (KGI) ist eine von acht Teilinitiativen der jugendpolitischen Initiative JiVE. Mit KGI wird in 21 Kommunen in einem Zeitraum von drei Jahren (2011 bis 2014) die stärkere kommunale Verankerung der internationalen Jugendarbeit sowie die Umsetzung der EU-Jugendstrategie verfolgt. Im Fokus stehen Jugendliche mit Migrationshintergrund sowie benachteiligte Jugendliche. Die teilnehmenden KGI- Kommunen werden durch Expert(inn)en bei diesem Vorhaben begleitet. Sie erfahren in zweierlei Hinsicht Unterstützung: > Prozessbegleitung: Erarbeitung lokaler Entwicklungspläne zur internationalen Jugendarbeit; Entwicklung und Durchführung von Maßnahmen, Vernetzungshilfen etc. > Qualifizierungs- und Informationsangebote: Workshops, Referentenvermittlung; Informationsmaterialien, etc. Wissenschaftliche Begleitung Das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS-Frankfurt a.m.) führt im Auftrag des BMFSFJ die wissenschaftliche Begleitung von Kommune goes International durch. Sie hat zum Ziel, die Umsetzung, Übertragbarkeit und Effekte der 21 Initiativen zu dokumentieren, zu untersuchen und zu bewerten. Verfolgt werden die Erarbeitung allgemeingültiger Handlungsempfehlungen, das Herausarbeiten förderlicher und hinderlicher Bedingungen sowie das Verfassen von Aussagen über die Zielerreichung bzw. über den Nutzen bei den teilnehmenden Jugendlichen. Erste Ergebnisse Unsere Darstellung konzentriert sich auf jene Bedingungen, die zum jetzigen Zeitpunkt eine Verankerung der internationalen Jugendarbeit in den Kommunen zu begünstigen bzw. zu erschweren scheinen. Worin bestehen die Herausforderungen der KGI-Kommunen? Die Untersuchung der Ausgangslage zeigt auf, dass die Kommunen hinsichtlich der Ausgangsbedingungen sehr ungleich starten und tendenziell Ausbaubedarf besteht. Die bisherige Situation der internationalen Jugendarbeit in der kommunalen Kinder- und Jugendhilfe ist multifaktoriell begründet: Finanzmittelknappheit und damit verbundene personelle Ressourcenknappheit (auf Ebene der Stadt sowie auf Ebene der Träger); fehlende standardisierte Verfahren zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Angeboten internationaler Jugendarbeit sowie der hohe administrative Aufwand (z. B. Anträge, Verwendungsnachweise) etc. erschweren derzeit die kommunale Verankerung maßgeblich. Skepsis gegenüber internationaler Jugendarbeit auf der einen Seite und empirisch belegte Wirkungen auf der anderen Seite stellen Kommunen vor die Herausforderung, trotz Finanz- und Ressourcenknappheit Rahmenbedingungen zu schaffen, die einer nachhaltigen Eta- 14 IJAB journal 1/13

15 blierung und einer Sicherstellung der internationalen Jugendarbeit für alle Jugendlichen dienlich sind. Was sind begünstigende Bedingungen in den KGI-Kommunen? Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich folgende Faktoren beobachten, die die nachhaltige Verankerung von internationaler Jugendarbeit in den Kommunen positiv zu beeinflussen scheinen: 1. Es ist für Kommunen ein fester Posten für internationale Jugendarbeit im kommunalen Haushaltsplan erstrebenswert, der bedarfsgerecht und vor allem in beständiger Höhe über mehrere Jahre zugesichert ist. Dies wäre zum einen ein erster wichtiger Schritt zur nachhaltigen Sicherstellung von internationaler Jugendarbeit in der Kommune und würde zum anderen mit einer Entlastung der verantwortlichen Mitarbeiter/-innen einhergehen, da die Drittmittelakquise weniger zeitintensiv ausfallen würde. Wenn möglich wäre auch eine Ankopplung der internationalen Jugendarbeit an die Jugendhilfeplanung anzu streben. 2. Bereits im vorangegangenen JiVE- Projekt ( ) hat sich herausgestellt, dass es empfehlenswert ist, alle relevanten Institutionen von Anfang an mitzudenken und in kommunale Aktivitäten einzubeziehen. Die gemeinsame Erarbeitung der Lokalen Entwicklungspläne (LEP) durch kommunale Akteure sowie die Unterstützung der LEPs durch kommunale Spitzen (z. B. Bürgermeister, politische Entscheidungsträger etc.) sind die zentralen Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Verstetigung der kommunalen internationalen Jugendarbeit. Eine partizipative Erstellung der LEPs beinhaltet vielfältige Vorteile, etwa: gute Voraussetzung für eine nachhaltige Verankerung der internationalen Jugendarbeit sowie für weiterführende Kooperationen, Einbinden lokal vorhandenen Wissens sowie vielfältiger Perspektiven über kommunale Problemlagen und Handlungsstrategien; gemeinsame Verantwortungsübernahme für internationale Jugendarbeit in der Kommune. Der lokale Entwicklungsplan der Kommunen umfasst im Optimum eine Bestandsaufnahme, eine Bedarfsanalyse sowie eine auf die individuelle Situation vor Ort abgestimmte Zielformulierung inklusive Maßnahmenplanung. 3. Unterschiedliche Praxisberichte weisen darauf hin, dass langfristige und verlässliche kommunale, nationale sowie internationale Netzwerke / Partnerschaften wichtige Voraus setzungen für die nachhaltige Verankerung von internationaler Jugendarbeit in den Kommunen sind. Dies betrifft ähnlich wie beim vorangegangenen JiVE-Projekt die Pflege von Kooperationen (zum Beispiel zu Schulen, zu Vereinen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, zur Jugendsozialarbeit); aber auch die nationale Vernetzung unter den KGI- Kommunen (z. B. für den Austausch nationaler Partner, mit denen in der Vergangenheit gute Erfahrungen gesammelt wurden) sowie schließlich die internationale Vernetzung, z. B. über Fachkräfteaustausch Weitere positive Einflussfaktoren sind interessierte Träger sowie motivierte und qualifizierte Fachkräfte. Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V. führt in seinen Empfehlungen zur Anerkennung und Förderung von grenzüberschreitenden Lernerfahrungen für junge Menschen im Ausland aus, dass grenzüberschreitende Lernerfahrungen nur dann das gewünschte Potenzial entfalten können, wenn beteiligte Fachkräfte über entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. Dazu zählen neben eigenen Erfahrungen im Ausland (z. B. über Fachkräfteaustausch) auch kontinuierliche Fort- und Weiterbildungsangebote. 2 1 Vgl. Thimmel, Andreas/ Chehata, Yasmine/ Riß, Katrin: Interkulturelle Öffnung der Internationalen Jugendarbeit. Gesamtbericht der wissenschaftlichen Begleitung zum Modellprojekt JiVE Jugendarbeit international Vielfalt erleben. Köln Vgl. Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.v.: Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Anerkennung und Förderung von grenzüberschreitenden Lernerfahrungen für junge Menschen im Ausland. Berlin Infrastrukturell erscheint eine kommunale Anlaufstelle unverzichtbar, in der Fachkräfte für alle Fragen der kommunalen internationalen Jugendarbeit ansprechbar sind. Dies kann sowohl auf Ebene der Kommunalverwaltung über eine Person erfolgen, die für internationale Jugendarbeit zuständig ist, als auch über eine Servicestelle (z. B. als Eurodesk- Service stelle). Zu den Aufgaben einer solchen Anlaufstelle gehören u.a. die Zusammenführung von Bestandsund Bedarfsanalysen, die Koordinierung von Angebot und Nachfrage, die adressatengerechte Öffentlichkeitsarbeit, die Moderation von Vernetzungsprozessen, die Beratung interessierter Träger bzw. Jugendlicher. Wie geht es weiter? Eine konkretere Identifizierung und Darstellung der Hinderungs- und Gelingensbedingungen ist u. a. Schwerpunkt der diesjährigen wissenschaftlichen Begleitung. Entsprechende Telefoninterviews mit den KGI-Berater(inne)n und den kommunalen KGI-Koordinator(inn)en sowie eine Online-Befragung mit den teilnehmenden Kommunen finden in der zweiten Jahreshälfte 2013 statt. Des Weiteren wird dieses Jahr eine schriftliche Befragung mit teilnehmenden Jugendlichen in internationalen Jugendbegegnungen durchgeführt. Kontakt: Anne Brinkmann Hans-Georg Weigel Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) Frankfurt/Main Anne.Brinkmann@iss-ffm.de IJAB journal 1/13 15

16 Im Fokus: Weltoffen Länder und Kommunen auf internationalem Kurs Eurodesk-Mobilitätslots(inn)en Scouts vor Ort im Dschungel der Mobilitätsinformation Informationen und Hintergründe über unterschiedlichste Themen zu recherchieren, stellt heutzutage keine große Herausforderung mehr dar und ist oftmals nur einen Mausklick entfernt. Schwierig allerdings ist es, die vorgefundene Information nach Relevanz, Aktualität oder Seriosität einzuschätzen. Das gilt auch für Mobilitätsinformationen. Robert Helm-Pleuger, Regina Schmieg Selbst Berufsberater/-innen oder Lehrer/-innen, die sich aus ihrem beruflichen Kontext heraus häufiger mit den verschiedenen Mobilitätschancen für Jugendliche beschäftigen, haben oftmals Schwierigkeiten, die Vielfalt und die Rahmenbedingungen der unterschiedlichen Programmformate richtig einzuschätzen. Daher suchen an Auslandsaufenthalten Interessierte immer häufiger den direkten Kontakt zu Mobilitätsexpertinnen und experten, um sich zu vergewissern, dass die häufig im Netz recherchierten Erstinformationen korrekt und für den Einzelfall passend sind (vgl. Eurodesk-Statistik 2012). Die Eurodesk-Beratungsstatistik für 2012 zeigt die Häufigkeit der Beratungskontakte Die Vielfalt führt zu einem erhöhten Orientierungsbedarf Die in Deutschland für Jugendliche angebotenen Möglichkeiten an Freiwilligendiensten sind ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit einer direkten, persönlichen Beratung oder Orientierung. Zehn verschiedene Freiwilligendienstformate 1 für verschiedene Altersgruppen, Zielgruppen, Einsatzländer und Tätigkeiten sowie mit unterschiedlichsten Bewerbungsverfahren können junge Menschen, die auf der Suche nach einem Einsatzplatz sind, im Grunde nur überfordern. Besonders problematisch und durch die verkürzte gymnasiale Schullaufbahn auf acht Schuljahre noch verschärft stellt sich die Situation der längerfristigen Einsatzmöglichkeiten für unter 18-Jährige dar. Zwar gibt es einige Dienste, die von ihren gesetzlichen Rahmenbedingungen her einen mehrmonatigen Aufenthalt von unter 18-Jährigen im Ausland ermöglichen und die entsprechenden Informationen werden dazu auch verbreitet, allerdings gibt es kaum Entsendeorganisationen, die tatsächlich einen solchen U18-Platz anbieten. Ein Orientierungsgespräch durch qualifizierte Fachkräfte kann Jugendlichen wie Eltern eine lange und frustrierende Suche ersparen und passende alternative Möglichkeiten empfehlen. Eurodesk-Mobilitätslots(inn)en die persönliche Mobilitätsinformation vor Ort Seit der ersten Weiterbildung von Fachkräften in der Jugendarbeit zu Mobilitätslots(inn)en im Jahr 2011 (vgl. IJAB Journal 1/11) hat Eurodesk Deutschland in zehn zweitägigen Weiterbildungen über 130 Fachkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet qualifiziert (Aktuelle Ausschreibungen unter Im Rahmen dieser Weiterbildung lernen die Teilnehmenden zunächst die unterschiedlichsten Mobilitätsprogramme und Fördermöglichkeiten kennen. In einem zweiten Schritt werden Recherchewerkzeuge und Kontaktadressen von Expertenund Umsetzungsstellen der verschiedenen Programme behandelt. Klar ist, dass in zwei Tagen Weiterbildung nicht alle Hintergründe und Details der unterschiedlichen Programme vermittelt werden können, aber das Ziel der Übernahme einer Lotsenfunktion durch die lokalen und regionalen Fachkräfte wird in jedem Fall erreicht. Den Teilnehmenden ist nach der Weiterbildung klar, dass in jenen Fällen, wo sie selbst nicht weiterhelfen können, ein kompetentes überregionales Beratungsnetzwerk zur Verfügung steht: die überregionalen Eurodesk-Partner. Die Weiterbildung zu Mobilitätslotsinnen und lotsen unterstützt damit das wichtige Ziel, eine möglichst flächendeckende Informationsverbreitung und Orientierung zu Auslandsaufenthalten zu sichern. Unterstützung der qualifizierten Lotsinnen und Lotsen Nach der Weiterbildung versorgt Eurodesk Deutschland die qualifizierten Fachkräfte nach Bedarf mit kostenlosen Informationsmaterialien für Jugendliche. Entscheidender Vorteil für die kommunalen und regionalen Mobili- 16 IJAB journal 1/13

17 Die Eurodesk-Mobilitätslots(inn)en-Schulungen vermitteln grundlegende Kenntnisse für die Beratung von Jugendlichen in Sachen Mobilität. tätslotsinnen und lotsen ist das Prinzip der zentralen Aufarbeitung von Informationen. Alle Änderungen und Neuerungen in den verschiedenen Mobilitätsprogrammen werden von Eurodesk Deutschland erfasst und an das Eurodesk-Netzwerk weitergegeben. Neben Informationsmaterialien stellt Eurodesk Deutschland den Fachkräften verschiedene Online-Instrumentarien zur Verfügung, um deren Orientierungs- und Informationsarbeit vor Ort zu unterstützen. Die Eurodesk-Homepage www. rausvonzuhaus.de bietet verschiedene Online-Module für die Einbettung in kommunale und regionale Internetseiten oder soziale Medien an. So lässt sich z. B. der Online-Auslandsberater oder die Last-Minute-Börse für noch offene Programmplätze über eine i-frame- Lösung bequem einbetten. Profil von Mobilitätslots(inn)en Angesprochen sind alle, die mit Jugendlichen in Kontakt stehen und regelmäßig mit Fragen zu Beruf, Schule, Ausbildung, Karriere und Freizeitgestaltung konfrontiert werden. Dazu gehören beispielsweise Lehrer/-innen, Berufsberater/-innen, Jugendleiter/-innen und Sozialarbeiter/-innen. Der Teilnehmerkreis der bisher stattgefundenen Weiterbildungen umfasste Mitarbeiter/ -innen aus kommunalen Einrichtungen/ der Stadtverwaltung (insbesondere aus JiVE-Kommunen), Schulen, Jugendorganisationen, Industrie- und Handelskammern, Beratungseinrichtungen (Bildungs- und Berufsberatung) sowie Dachverbänden. Die aus unterschiedlichen jugendrelevanten Arbeitsbereichen stammenden Fachkräfte setzen ihre erlangten Kenntnisse überwiegend innerhalb ihrer Organisationen und in ihren Arbeitszusammenhängen ein. Etwa 10 % der qualifizierten Mobilitätslots(inn)en bewerben nach der Weiterbildung ihr Informationsangebot öffentlich für Jugendliche die Kontaktdaten der Fachkräfte werden in diesem Zusammenhang dann auf dem Mobilitätsportal veröffentlicht. Durch den Kontakt zu qualifizierten Mobilitätslots(inn)en erhalten Jugendliche einen einfachen Zugang zu qualitativ hochwertigen Informationen und eine neutrale und trägerübergreifende Beratung durch Vertrauenspersonen in ihrem unmittelbaren Umfeld. Das Eurodesk-Qualifizierungsangebot unterstützt damit die Ausweitung der persönlichen Informations- und Beratungsangebote zu Auslandsaufenthalten auf kommunaler und lokaler Ebene. Qualifizierte Mobilitätslotsen leisten außerdem einen wertvollen Beitrag zur europäischen und internationalen Öffnung von Organisationen, Schulen und freien Trägern. Nicole Agoston von der Jugendstiftung Baden-Württemberg schildert ihre Erfahrungen mit der Mobilitätslots(inn)en - schulung wie folgt: Nun bin ich mit einer Vielzahl an Materialien und einigen nützlichen Detailinformationen ausgestattet, um Jugendliche qualifiziert zum Thema beraten zu können. Als Mobilitätslotsin im Eurodesk-Netzwerk habe ich die tolle Gelegenheit, meine Erfahrung, meine Begeisterung und die Überzeugung vom Nutzen eines Auslandsaufenthaltes an junge Menschen weiterzugeben. Ich freue mich auf die Kontaktaufnahme von Jugendlichen, die Lust auf interkulturelle Erfahrungen Raus von Zuhaus haben. Kontakt: IJAB/Eurodesk Deutschland Regina Schmieg, Robert Helm-Pleuger schmieg@ijab.de helm-pleuger@ijab.de 1 Freiwilliges Soziales Jahr, Freiwilliges Ökologisches Jahr, Bundesfreiwilligendienst, Anderer Dienst im Ausland, Europäischer Freiwilligendienst, Deutsch Französischer Freiwilligendienst, der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts, der kulturelle Freiwilligendienst kulturweit, ungeregelte Freiwilligendienste. IJAB journal 1/13 17

18 Im Fokus: Weltoffen Länder und Kommunen auf internationalem Kurs Auf die Kommunen kommt es an Das Modellprojekt Lernort Mobilität berät in Sachen Anerkennung Das Pilotprojekt Lernort Mobilität unterstützt Städte und Kommunen bei der Entwicklung lokaler Strategien zur Anerkennung und Wertschätzung des internationalen Engagements junger Menschen. Aufbauend auf Bedarfsanalysen erstellen die lokalen Initiativen gemeinsam mit erfahrenen Berater(inne)n Aktionspläne und werden bei der Umsetzung konkreter Folgeprojekte begleitet. Seit Jahresbeginn arbeiten vier Kommunen an ihrer individuellen Anerkennungsstrategie. Anne Sorge-Farner Internationale Jugendarbeit als nichtformaler und informeller Lernort leistet einen wichtigen Beitrag zur persönlichen und beruflichen Entwicklung junger Menschen. Jugendliche erwerben durch ihre non-formalen Lernerfahrungen an Projekten grenzüberschreitender Mobilität nachhaltig wirksame Schlüsselkompetenzen. Dies stärkt ihre Persönlichkeit, ergänzt ihre formale Aus- und Weiterbildung und erhöht die Chancen auf persönliche Weiterentwicklung im Sinne lebenslangen Lernens und der sozialen und beruflichen Integration. Daher bedarf es der Anerkennung und Wertschätzung des internationalen Engagements auch auf kommunaler Ebene. Anerkennung greifbar machen Die vier Kommunen (Kreis und Stadt Lauenburg, Kreis Steinfurt, Stadt Aschaffenburg) erarbeiten gemeinsam mit klein- und mittelständischen Unternehmen, Kammern, Trägern der internationalen Jugendarbeit, Schulen, Hoch-, Fach- und Berufsschulen und weiteren relevanten Akteuren vor Ort eine individuelle Anerkennungsstrategie für Mobilitätserfahrungen junger Menschen. Was konkret Anerkennung bedeutet und wie diese greifbar gemacht werden kann, wurde schnell zu einer zentralen Frage für die Verantwortlichen in der kommunalen Verwaltung. Zwar hat man die Erfahrung gemacht, dass internationale Begegnungen einen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen haben, aber als Bildungswirkung wird diese oftmals nicht gesehen. Und so stellen sich viele Fragen für die Beteiligten: Was haben die Bildungswirkungen mit Anerkennung zu tun? Was wollen wir anerkennen oder anerkannt wissen? Wen wollen wir eigentlich anerkennen? Was drückt Anerkennung für uns aus? Wo fehlt sie in der täglichen Arbeit vor Ort? Dimensionen der Anerkennung geben Struktur Um diesen Diskussionen eine Struktur zu geben, wurde in der kommunalen Beratung die bewährte Unterteilung der Anerkennungsdebatte in ihre vier Dimensionen politische, gesellschaftliche, persönliche und formale aufgegriffen. Diese Dimensionen machen transparent, welche Bereiche für die jeweiligen Beteiligten der lokalen Initiativen besonders wichtig sind. Dies kann sich je nach Partner (z. B. aus dem Ausbildungssektor oder einer Kammer) davon unterscheiden, was für einen lokalen Träger der Internationalen Jugendarbeit relevant ist. Gerade hier lassen sich gut gemeinsame Ziele erkennen. Um in einem zweiten Schritt eine gemeinsame Projektidee zu entwickeln, die zu mehr Anerkennung in der Kommune führt, identifizieren die Initiativen die Zielgruppe, die sie mit ihren Projekten erreichen wollen. Dabei spielen folgende Fragen eine Rolle: Wen müssen wir mit unserem Anliegen erreichen? Was muss passieren, damit wir erfolgreich sind mit unserem Projekt? Wie erreichen wir diese Zielgruppe? Brauchen wir für unser Vorhaben noch weitere Partner? Anerkennung bildet eine Klammer Anerkennung und Wertschätzung sind Metathemen mit vielen Facetten, die sich erst in der Diskussion und im Aus- tausch mit den lokalen Partnern zeigen. Dass die Anerkennung außerschulischer Lern- und Bildungsorte ein wichtiges Thema im Rahmen der Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik ist und der Umsetzung der EU-Jugendstrategie in Deutschland dient, ist Teil der politischen Dimension der Anerkennung und nur wenigen bewusst. Einige Träger machen erst im Rahmen des Projekts die Erfahrung, dass sie sich bereits seit Jahren für mehr politische Anerkennung einsetzen, indem sie sich für die bezahlte Freistellung von Arbeitnehmer(inne)n für die pädagogische Begleitung von Jugendbegegnungen einsetzen. Die Anerkennung des gesellschaftlichen Wertes außerschulischer Bildungsarbeit und der Arbeit ihrer Akteure ist eines der zentralen Anliegen in allen beteiligten Kommunen. Dies ist kaum verwunderlich, da sich in der gesellschaftlichen Dimension der Anerkennung derzeit auch ein Großteil gesellschaftspolitischer Problemfelder der heutigen Zeit finden lässt. So diskutieren die Teilnehmenden die chronische Unterfinanzierung von internationalen Begegnungen mit zu geringen Teilnehmersätzen, zu hohe Arbeitsbelastung bei geringer Entlohnung, zu wenig Personal und unsichere Arbeitsverhältnisse (Stichworte: befristete Verträge, Personalmangel, Zusatzaufgaben für Lehrer/-innen) sowie eine fehlende Kontinuität in der Arbeit (Stichwort: Projektfinanzierung). Fakt ist: Die Wertschätzung von Akteur(inn)en und ihrer Arbeit findet nicht zuletzt über eine ausreichende Finanzierung ihrer Arbeit und gesicherte Arbeitsverhältnisse statt. 18 IJAB journal 1/13

19 Anerkennung für den gesellschaftlichen Wert außerschulischer Bildungsarbeit ist ein zentrales Anliegen der beteiligten Kommunen des Modellprojektes Lernort Mobilität. Aber auch auf dem Gebiet der Wahrnehmung und Wertschätzung internationaler Jugendarbeit als Teil des ganzheitlichen Lernens und damit wichtiger Bildungsaufgabe besteht gerade für Stiftungen und lokale Unternehmen Nachholbedarf. Lokales Sponsoring und Unterstützung stecken in den Kinderschuhen, mühseliges Klinkenputzen ist die Realität. Die für Unternehmen so wichtige Sozialkompetenz, häufig als fehlend bei den potenziellen Auszubildenden beklagt, wird viel zu selten im Zusammenhang mit den Bildungsmöglichkeiten und freiräumen gesehen. Auch die Unterstützung der Teilnehmenden internationaler Begegnungen bei der Reflexion ihrer Lernerfahrungen ist für die lokalen Initiativen ein wichtiges Thema. Die persönliche Dimension der Anerkennung spielt nicht nur für Träger der Internationalen Jugendarbeit eine wichtige Rolle. Auch Kammern und Unternehmen, die ihre Auszubildenden ins Ausland schicken, setzen sich intensiv damit auseinander, wie die Lernerfahrungen der Jugendlichen pädagogisch sinnvoll thematisiert und transparent dokumentiert werden können. So spielen Zertifikate für die Darstellung des Kompetenzerwerbs im non-formalen und informellen Lernen eine wichtige Rolle. Dabei können die Beteiligten von den unterschiedlichen Erfahrungen mit dem Europass Mobilität, verschiedenen Portfoliomethoden und den Nachweisen International und dem Youthpass profitieren. Vielfalt lokaler Ansätze Obwohl viele Themen sich in allen teilnehmenden Kommunen wiederfinden, entwickeln sich doch sehr unterschiedliche Präferenzen. Diese sind zum einen sicherlich historisch geprägt, wie sich dies im Falle des Kreises Herzogtum Lauenburg zeigt. Aufgrund der Erfahrungen mit den Anschlägen von Mölln Anfang der 90er Jahre steht dort die Frage von Toleranz und Abbau von Fremdenfeindlichkeit im Vordergrund. Internationale Jugendarbeit wird hier als Teil einer aktiven Friedensarbeit gesehen, was in den Projektideen für mehr Anerkennung deutlich wird. Im Kreis Steinfurt hingegen steht die Sichtbarkeit der Bildungswirkungen internationaler Arbeit als verbindendes Element der Akteure im Vordergrund. Zugang zu Mobilität für jeden und öffentliche Wahrnehmung der Möglichkeiten und Angebote von Mobilität in verschiedenen Lebensbereichen von Jugendlichen sind ein gemeinsames Anliegen für Kammern, Schulen, berufsbildende Einrichtungen und Träger der Jugendarbeit. Wie diese Sichtbarkeit konkret gestaltet werden kann, werden die Beteiligten in den kommenden Monaten entwickeln. Die bisherigen Erfahrungen des Projektes Lernort Mobilität zeigen, dass es die eine Standardlösung für alle nicht geben kann. Individuelle Lösungen, die sich an den lokalen Gegebenheiten wie der finanziellen Lage, der räumlichen Verteilung etc. orientieren, sind gefragt. Und aufbauend auf dem Know-how vor Ort unterstützt und berät das Projekt Lernort Mobilität diesen Prozess. Das Projekt Lernort Mobilität wird im Rahmen des Innovationsfonds zur Unterstützung einer Eigenständigen Jugendpolitik durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Kontakt: Anne Sorge-Farner IJAB/Projektkoordinatorin Lernort Mobilität IJAB journal 1/13 19

20 Nachgefragt: Parteien zur grenzüberschreitenden Mobilität junger Menschen Nachgefragt: // Parteien zur grenzüberschreitenden Mobilität junger Menschen Auslandserfahrungen, grenzüberschreitende Mobilität, internationaler Austausch und Begegnungen werden angesichts globaler und europäischer Entwicklungen und Herausforderungen immer wichtiger für ein gelingendes Aufwachsen junger Menschen. Inwieweit findet diese Erkenntnis auch Berücksichtigung in den jugendpolitischen Vorstellungen der Parteien? Wir haben daher die jugendpolitischen Sprecher/-innen der im Bundestag vertretenen Parteien gefragt: In welcher Weise unterstützt Ihre Fraktion die grenzüberschreitende Mobilität junger Menschen im Rahmen der Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik?. Hier sind die Antworten. Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) Ein freies und vereintes Europa ist für junge Menschen heute nicht mehr wegzudenken, ebenso wie die grenzüberschreitende Mobilität durch einen Aufenthalt in anderen Ländern der Europäischen Union. Es ist ein großes Geschenk, dass die Mehrheit der Jugendlichen mit Europa vor allem die Freiheit, über Staats- und Kulturgrenzen hinweg zu reisen, zu leben und zu lernen verbindet. Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass immer mehr Jugendliche Gelegenheit erhalten, einen Blick über die eigenen Grenzen zu werfen und damit fit werden für ein Leben in internationalen und interkulturellen Bezügen. Die EU hat mit ihrer Jugendstrategie bis 2018 viele Möglichkeiten geschaffen, die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa zu vertiefen. Die Bundesrepublik hat die Umsetzung der EU-Jugendstrategie in gemeinsamer Verantwortung von Bund und Ländern zur jugendpolitischen Priorität gemacht. Für das EU-Programm Jugend in Aktion stehen in Deutschland für das Jahr 2013 mehr als 16 Millionen Euro reine Fördermittel zur Verfügung. Das sind drei Millionen Euro mehr als Es ist mir wichtig, dass freiwilliges Engagement verbunden mit grenzüberschreitender Mobilität der jungen Generation die einmalige Möglichkeit bietet, sich interkulturelle Kompetenzen anzueignen und europäischen Gemeinschaftsgeist zu zeigen. Wir unterstützten den Wunsch der europäischen Jugendminister/-innen, dass junge Freiwillige die Möglichkeit erhalten, sich in jedem der nun 28 Mitgliedstaaten zu engagieren. Vor diesem Hintergrund setze ich mich gemeinsam mit meiner Fraktion und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend dafür ein, die Informationsmöglichkeiten für junge Menschen und die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement in der EU weiter zu verbessern. 20 IJAB journal 1/13

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