20. Symposium on Privacy and Security
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- Petra Krüger
- vor 8 Jahren
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1 Schwerpunkt: 15. Jahrgang, Heft 2, August Symposium on Privacy and Security fokus: Das hätte ich nie gedacht fokus: Wer frei sein will, zahlt cash report: E-Voting: Fluch oder Segen? Herausgegeben von Bruno Baeriswyl Beat Rudin Bernhard M. Hämmerli Rainer J. Schweizer Günter Karjoth
2 inhalt fokus Schwerpunkt: 20. Symposium on Privacy and Security auftakt 20. Symposium on Privacy and Security von Bruno Baeriswyl / Ueli Maurer / Beat Rudin Seite 33 Von der Zukunft in die Gegenwart von Bruno Baeriswyl Seite 36 Das hätte ich nie gedacht von Helmut Bäumler Seite 38 Digitale Souveränität von Peter Schaar Seite 40 Die Schweiz und das Informationsrecht von Herbert Burkert Seite 43 Kein Grundrecht auf Sicherheit von Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Seite 44 Wer frei sein will, zahlt cash von Betty Zucker Seite 46 Privatsphäre Frage von Leben oder Tod von Alexander Dix Seite 48 Überwachungen am Arbeitsplatz von Thomas Geiser Seite 50 Herausforderung «digitale Revolution» von Dirk Helbing Seite 52 Datenschutz 1995 bis 2015 von Marit Hansen Seite 54 Tritt die ICT-Sicherheit auf der Stelle? von Hannes P. Lubich Seite 56 Public-Key-Infrastrukturen (PKI) von Rolf Oppliger Seite 58 Privatheitsschutz vs. Datenüberwachung von Rolf H. Weber Seite 60 Selbstorganisation durch soziale Kooperation von Ueli Mäder Seite 62 Big Brother und Lifelong Health Coach? von Martin Denz Seite 66 impressum digma: Zeitschrift für Datenrecht und Informationssicherheit, ISSN: , Website: Herausgeber: Dr. iur. Bruno Baeriswyl, Prof. Dr. iur. Beat Rudin, Prof. Dr. Bernhard M. Hämmerli, Prof. (em.) Dr. iur. Rainer J. Schweizer, Dr. Günter Karjoth Redaktion: Dr. iur. Bruno Baeriswyl und Prof. Dr. iur. Beat Rudin Rubrikenredaktorinnen: Dr. iur. Sandra Husi-Stämpfli, Dr. iur. Barbara Widmer Zustelladresse: Redaktion digma, c/o Stiftung für Datenschutz und Informationssicherheit, Postfach 205, CH-4010 Basel Tel. +41 (0) , redaktion@digma.info Erscheinungsplan: jeweils im März, Juni, September und Dezember Abonnementspreise: Jahresabo Inland: CHF , Jahresabo Ausland: CHF , Einzelheft: CHF PrintPlus: Jahresabo Inland: CHF , Jahresabo Ausland CHF PrintPlus: Das PrintPlu -Abonnement bietet die Möglichkeit, bequem und zeitgleich zur Printausgabe jeweils das PDF der ganzen Ausgabe herunterzuladen. Detaillierte Informationen finden Sie unter Anzeigenmarketing: Zürichsee Werbe AG, Herr Pietro Stuck, Seestrasse 86, 8712 Stäfa Tel. +41 (0) , pietro.stuck@zs-werbeag.ch Verlag und Abonnementsverwaltung: Schulthess Juristische Medien AG, Zwingliplatz 2, Postfach, CH-8022 Zürich Tel. +41 (0) , Fax +41 (0) , zs.verlag@schulthess.com 34 digma
3 E-Voting: Fluch oder Segen? Die einen versprechen sich viel von E-Voting, von einer Erhöhung der Wahlbeteiligung über eine Verbesserung der Qualität der Stimmabgabe bis hin zu höherer Akzeptanz der Abstimmungsergebnisse. Andere sehen nur die Risiken. Wenn in den Überlegungen der Politiker der Nutzen die Risiken überwiegt, sollten sie sich den wirklich verbleibenden Problemen zuwenden, der Einführung einer digitalen Identität, der Schaffung eines öffentlichen digitalen Stimmregisters, der Verteilung eines sicheren, vertrauenswürdigen Gerätes für die Stimmabgabe (Swiss made) usw. report Diskussion E-Voting: Fluch oder Segen? von Eric Dubuis Seite 68 agenda Seite 71 Demokratische Wahlen wer wählt wen? Aus den Datenschutzbehörden Stellen Sie sich vor, die Kandidaten einer politischen Partei haben Sie ausgewählt. Nicht umgekehrt. Grundlage dafür sind mächtige Datenbanken, die aus allen möglichen Datenquellen staatlichen wie privaten gespiesen werden. Undenkbar? Welche Resultate hat die jüngste «Schengen-Evaluation» (SCH-Eval) gebracht? Worüber wurde an der öffentlichen Tagung am privatim-frühjahrsplenum 2015 gesprochen? Und wie geht es weiter mit dem Register der Datensammlungen im Kanton Waadt? forum Der Blick nach Europa und darüber hinaus Demokratische Wahlen wer wählt wen? von Barbara Widmer Seite 72 privatim Aus den Datenschutzbehörden von Sandra Husi-Stämpfli Seite 74 schlusstakt Ehrenwert vielleicht aber auch korrekt? von Beat Rudin Seite 76 cartoon von Reto Fontana Umschlagseite 3 Symposium on Privacy and Security Sie wollen sicher ans Symposium on Privacy and Security? Sicher? digma
4 fokus Public-Key-Infrastrukturen (PKI) Wie sich das Thema seit dem Symposium on Privacy and Security 2001 entwickelt hat und wo wir heute stehen Rolf Oppliger, Titularprofessor an der Universität Zürich, Informatiksteuerungsorgan Bund ISB und esecurity Technologies Rolf Oppliger, Muri bei Bern Rolf Oppliger war Referent am Symposium on Privacy and Security 2001 mit einem Referat im Track zu «PKI Architecture: Trends Problems Solutions» und dann wieder 2012 mit einem Referat zu «Sicherheit die Herausforderungen beim Outsourcing». Der Hype rund um das Thema PKI ist einer nüchternen Auseinandersetzung mit dem Thema gewichen. Heute stellt PKI einen integralen Bestandteil von Identity Management (IM) dar. A m 1. und 2. November 2001 hat das damals noch zweitägige Symposium on Privacy and Security im Kongresshaus Zürich stattgefunden. In insgesamt vier Plenums- und acht Trackveranstaltungen sind «brennende Themen» behandelt worden. Im Rahmen von Track G «PKI Architecture: Trends Problems Solutions» habe ich am Symposium über die damals aktuelle Situation und Zukunftsaussichten von PKI aus akademischer und wissenschaftlicher Sicht berichten dürfen. Dabei habe ich einleitend aufzuzeigen versucht, was eine PKI ist, was sie leisten kann und was sie insbesondere nicht leisten kann. Das klingt aus heutiger Sicht naheliegend und vernünftig. Die damalige Zeit hat sich aber nicht gerade durch einen hohen Grad an Vernunft ausgezeichnet und ist eher von einem Hype rund um das Thema PKI geprägt gewesen. Vor diesem Hintergrund habe ich versucht, das tatsächliche Potenzial der Technologie aufzuzeigen und in einen Gesamtkontext zu stellen. Dabei habe ich als Titelbild ein Gemälde gewählt, das den Turmbau zu Babel gezeigt hat. Damit habe ich suggerieren wollen, dass der Aufbau und Betrieb einer PKI in der Praxis schwieriger ist als in der Theorie, und dass die entsprechenden Projekte leider allzu oft aus dem Ruder laufen. In einem ähnlichen Vortrag, den ich ein paar Monate zuvor im Rahmen einer FGSec 1 -Tagung zum Thema PKI gehalten habe, bin ich mit meinen biblischen Assoziationen noch einen Schritt weitergegangen und habe als Titelbild das Goldene Kalb und als Titel die rhetorische Frage «PKI: Ein Tanz um das goldene Kalb?» gewählt. Im Kern meiner Ausführungen ist in beiden Vorträgen ein bekanntes Cartoon 2 von Peter Steiner gestanden, das ursprünglich am 5. Juli 1993 in der Zeitschrift The New Yorker erschienen ist. Das Cartoon zeigt zwei Hunde vor einem Computersystem, wobei der eine Hund dem anderen sagt: «On the Internet, nobody knows you re a dog.» Damit suggeriert das Cartoon, dass die fehlende Authentifikation ein Problem für den elektronischen Handel im Internet darstellt. Entsprechend euphorisch hat die PKI- Industrie das Cartoon aufgegriffen, wohl auch, um davon eine Existenzberechtigung abzuleiten und zu begründen, weshalb der Aufbau und Betrieb einer PKI eine äusserst wichtige (volkswirtschaftliche) Aufgabe ist. In der Folge haben viele Staaten grosse Geldbeträge in die Förderung von nationalen PKI investiert. Auch in der Schweiz sind entsprechende Aktivitäten entfaltet worden und finden zum Teil immer noch statt (zuletzt z. B. im Zusammenhang mit der SuisseID). Bedeutung der Authentifikation Im Rahmen meiner Vorträge habe ich behauptet, dass die fehlende Authentifikation zwar ein Problem für den elektronischen Handel im Internet darstellt, dass das aber nicht das vordringlichste Problem ist. Diese Behauptung gilt m.e. nach wie vor. Einem Händler geht es letztlich immer darum, das Risiko zu minimieren, dass er trotz gelieferter Ware sein Geld nicht erhält. Einen Kunden zu authentifizieren stellt diesbezüglich nur eine (unter möglicherweise vielen) risikohemmende(n) Massnahme(n) dar. Wenn es soweit kommt, kann der Händler dann wenigstens eine bestimmte Person betreiben oder einklagen. Wäre der Händler hingegen sicher, dass er sein Geld erhält, verlöre die Authentifikation automatisch an Bedeutung (bzw. wäre «nur» noch für Werbe- und Marketingzwecke relevant). Wenn Sie z. B. in einem Laden mit Bargeld bezahlen, fragt selten ein Händler nach Ihrem Namen. Ihre Identität spielt dann keine grosse Rolle mehr, weil das Risiko, das Geld nicht zu erhalten, für den 58 digma
5 Händler hinreichend klein und damit tragbar ist. Die Schluss folgerung ist, dass es sowohl beim konven tionellen Handel als auch beim elektronischen Handel im Internet nur vordergründig um Authentifikation geht, und dass die eigentlich treibenden Kräfte die Autorisation und das Risikomanagement sind. Entsprechend können Authentifikationstechnologien zwar eingesetzt werden, sie stellen aber keine Lösung für das eigentliche (Autorisations- bzw. Risikomanagement-) Problem dar. Integration ins Identity Management Auch wenn es immer noch Verfechter von Authentifikationslösungen gibt, die im Sinne von Peter Steiners Cartoon behaupten, dass der elektronische Handel im Internet auf eine funktionierende Authentifikation angewiesen ist, hat sich das Problembewusstsein in den letzten 14 Jahren doch grundlegend geändert und zum Besseren gekehrt. Anstelle einer isolierten Betrachtung und Fokussierung auf digitale Identitätszertifikate im Rahmen einer PKI untersucht man heute auch den Einsatz von Attributzertifikaten im Rahmen einer Privilege Management Infrastructure (PMI) oder Authentication and Authorization Infrastructure (AAI) bzw. den Einsatz von komplementären Authentifikations- und Autorisationstechnologien im Rahmen von Identity-Management-(IM)-Lösungen. In der Tat hat das Thema PKI heute seinen Platz in der umfassenderen Fragestellung rund um das Thema IM gefunden (und PKI stellt nur eine von vielen Technologien im Umfeld von IM dar). Dabei sind PKI-Technologien immer dann erfolgreich, wenn ihr Einsatz möglichst unterschwellig und für den Benutzer transparent erfolgt. Neue Entwicklungen aus der Forschung und Entwicklung Etwas anderes hat sich in der jüngeren Vergangenheit auch grundlegend geändert: Während man früher davon ausgehen konnte, dass sich eine PKI als Hochsicherheitsanwendung in einer Umgebung aufbauen und betreiben lässt, die resistent gegenüber allen möglichen Angriffen ist, hat uns die Realität leider eines Besseren belehrt. Zertifizierungsdiensteanbieter, die heute am Markt operieren, sind äusserst komplexe und fragile sozio-technische In der Tat scheint man heute fast noch weiter von einer funktionierenden PKI entfernt zu sein als vor 14 Jahren. Systeme, die eine sehr grosse Angriffsfläche bieten. Entsprechend sind in der jüngeren Vergangenheit ein paar Zertifizierungsdiensteanbieter erfolgreich angegriffen und zur Ausgabe von falschen Zertifikaten missbraucht worden (z. B. DigiNotar in den Niederlanden). Solche Zertifikate sind aus der Sicht eines Angreifers äusserst nützlich, weil mit ihnen Malware installiert und/oder Man-in-the-middle-Angriffe durchgeführt werden können. Entsprechend stellt sich die Frage, wie missbräuchlich ausgegebene Zertifikate als solche erkannt bzw. effizient revoziert werden können. Beides sind nicht triviale Fragestellungen. Gleichzeitig ist man in der internationalen Forschung und Entwicklung auf der Suche nach neuen Zertifizierungsansätzen und -modellen, wie z. B. DNSsec/ DANE (IETF), Public Key Pinning (Google), Sovereign Keys (EFF), Perspectives/Convergence und Certificate Transparency (Google). All diese Ansätze sind interessant und erfolgversprechend, und es ist zurzeit nicht klar, welche Ansätze sich mittel- und langfristig durchsetzen werden. Entsprechend stellt das Thema PKI auch heute noch ein spannendes Betätigungsfeld für Forscher und Entwickler dar, in dem es noch viele Herausforderungen und ungelöste Fragestellungen gibt. In der Tat scheint man heute fast noch weiter von einer funktionierenden PKI entfernt zu sein als vor 14 Jahren, als das Thema zum ersten Mal wie damals im Rahmen des Symposiums on Privacy and Security in einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert worden ist. n Fussnoten 1 Die Fachgruppe Security (FGSec) ist damals Teil der Schweizer Informatik Gesellschaft (SI) gewesen. Aus ihr ist die heutige Information Security Society Switzerland (ISSS) hervorgegangen. 2 < re_a_ dog>. digma
6 erscheint vierteljährlich Meine Bestellung 1 Jahresabonnement digma (4 Hefte des laufenden Jahrgangs) à CHF bzw. bei Zustellung ins Ausland CHF (inkl. Versandkosten) PrintPlus: Jahresabo Inland CHF : Jahresabo Ausland CHF Name Vorname Firma Strasse PLZ Ort Land Datum Unterschrift Bitte senden Sie Ihre Bestellung an: Schulthess Juristische Medien AG, Zwingliplatz 2, CH-8022 Zürich Telefon Telefax zs.verlag@schulthess.com Homepage:
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