Artikel von Mag. Nikoline Kaupe, Zusammengefasst von Andrea Prock April 2008
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- Monika Christin Becker
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1 E-Portfolio Grundlagen Artikel von Mag. Nikoline Kaupe, 2007 Zusammengefasst April 2008
2 2 Grundsätzliches Portfolio Begriff Portfolio : ital. portafoglio = portare (tragen) + foglio(blatt) Ursprünglich Bewerbungsbzw. Ausstellungsmappen E-Portfolio E-Portfolio = electronic portfolio Quelle: Quelle:
3 3 Begriffserklärung Ein Portfolio ist eine zielgerichtete Sammlung von Arbeiten, welche die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen der/des Lernenden auf einem oder mehreren Gebieten zeigt. Die Sammlung muss die Beteiligung der/des Lernenden an der Auswahl der Inhalte, der Kriterien für die Auswahl, der Festlegung der Beurteilungskriterien sowie Hinweise auf die Selbstreflexion der/des Lernenden einschließen. (Häcker, 2007)
4 4 Elemente der Portfolioarbeit das zielorientierte Vorgehen beim Lernen, die Sammlung selbst erstellter Produkte, die Darstellung der eigenen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen der Bezug auf einen oder mehrere Lernbereiche die Adressatenorientiertheit die Partizipation der Lernenden bei der Auswahl der Portfolioinhalte, der Festlegung der Auswahlkriterien sowie der Festlegungen der Kriterien der Leistungsbeurteilung, die Selbstbeurteilung eigener Leistungen sowie Hinweise auf die Reflexion des eigenen Lernens. (Zusammenfassung nach Häcker, 2007)
5 5 3 Prinzipien der Portfolioarbeit Die drei Prinzipien sind wechselseitig miteinander verbunden. Die Beziehung zwischen den Beteiligten ist bei einer (so verstandenen) Portfolioarbeit kooperativ und folgt den Prinzipien der: Kommunikation Transparenz Partizipation
6 6 Kerngedanken Zusammenfassung nach Häcker (2007): Es geht um die Darstellung der eigenen Entwicklung, des eigenen Könnens bzw. der eigenen Leistungen, wobei die Entscheidung, was die Autor/in darüber von sich preisgibt, mehr oder weniger in ihrer Autonomie liegt. Damit verbunden wird ein Portfolio adressatenorientiertund zweckbezogen zusammengestellt, d.h., ein Portfolio wird aus einem Container vorhandener Dokumente heraus gleichsam für die Augen Dritter und zu einem bestimmten Zweck erstellt. (Häcker, 2007)
7 7 Funktionen und Zwecke Das Portfolio wird betrachtet als: alternatives Beurteilungsinstrument Darstellungsinstrument Diagnoseinstrument innovatives Forschungsinstrument Entwicklungsinstrument Lehr Lerninstrument (arbeitsmarkt-)politisches Instrument (Häcker, 2007)
8 8 Portfolioeinteilung
9 9 8 Richtlinien nach Paulon et al 1. Die Portfolioerstellungbietet Studenten und Studentinnen die Gelegenheit, etwas über das Lernen zu lernen. Deshalb muss das Endprodukt Informationen enthalten, die zeigen, dass die Lernenden sich auf Selbstreflexion eingelassen haben. 2. Ein Portfolio wird von dem/der Lernenden gemacht und nicht für den Lernenden bzw. die Lernende. Daher bietet Portfoliobeurteilungdie konkrete Möglichkeit die eigene Arbeit und sich selbst als Lernende einzuschätzen. Dazu wählt der/die Lernende die Dokumente, die ins Portfolio kommen, selbst aus.
10 10 8 Richtlinien nach Paulon et al 3. Ein Portfolio ist etwas Eigenständiges, das sich von einer bloßen Sammelmappe wesentlich unterscheidet. Leistungsbeurteilungen (aus anderen Sammelordnern) sollten nur dann ins Portfolio aufgenommen werden, wenn einzelne Dokumente im Portfolio dadurch eine neue Bedeutung bekommen. 4. Ein Portfolio muss die Aktivitäten des Lernenden mitteilen (sichtbar werden lassen). Weshalb wird es angefertigt? Welche Maßstäbe werden angelegt? Wann handelt es sich um eine gute Leistung, wann um eine schlechte? Was sagt mir der Inhalt des Portfolios?
11 11 8 Richtlinien nach Paulon et al 5. Der Zweck, dem ein Portfolio dient, kann sich im Laufe der Zeit ändern. Am Ende jedenfalls enthält das Portfolio nur das Material, das der/die Lernende bereit ist zu veröffentlichen. 6. Portfolios können mehreren Zwecken gleichzeitig dienen. In dem ausgewählten Material können sich persönliche Interessen und Ziele, aber auch jene der Lehrenden, Kollegen und Kolleginnen spiegeln.
12 12 8 Richtlinien nach Paulon et al 7. Portfolios sollten Informationen enthalten, die das eigene Wachstum illustrieren. Dazu können Beispiele von Arbeiten herangezogen werden, an denen veranschaulicht werden kann, wie der Lernende seine Fähigkeiten und Fertigkeiten verbessert hat. 8. Nachdem viele der Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für das Erzeugen eines guten Portfolios notwendig sind, nicht immer von Haus aus vorhanden sind, ist es wichtig, Studierende zur Unterstützung Modellportfolios zu zeigen, wie auch Beispiele wie andere Studierende Portfolios entwickeln und darüber reflektieren.
13 13 Portfoliotypen Einteilung nach einem bestimmten Zweck, dem das Portfolio dient bestimmten Qualifikationen, die mit seiner Hilfe nachgewiesen werden einer bestimmten Stelle in der Chronologie eines Bildungsganges, an der es zusammengestellt wird dem Medium, in dem das Portfolio erstellt wurde dem Zeitrahmen über den ein Portfolio geführt wird
14 14 Einteilungskriterien
15 15 Portfoliotypen in der Hochschularbeit Das Entwicklungsportfolio (Prozess-Portfolio) soll einen Lernprozess über einen längeren Zeitraum (wenn möglich lebenslang) dokumentieren und Arbeiten vom Beginn eines Lernprozesses bis zum fertigen Produkt enthalten. Das Vorzeigeportfolio (Präsentationsportfolio) enthält eine gut begründete und gut überlegte Auswahl der besten und wichtigsten Arbeiten eines Lernenden bzw. einer Lernenden. Es dokumentiert Arbeiten über einen längeren Zeitraum (Klampfer, 2005).
16 16 Elemente eines Präsentationsportfolios Auswahl nach Stangl: Allgemeine Zielvorgaben Arbeitspläne zum Zeitmanagement Exposé Exzerpte, Angaben zu verwendeten Quellen Dokumentation von Informationsrecherchen (Bibliotheksbesuch, Internetrecherche) Zwischenberichte Beurteilung Literaturverzeichnis Schriftliche Ausarbeitung als Vortrag Video-Aufnahme (z. B. von der Generalprobe) Präsentationsmedien und Entwürfe dazu (z.b. Handouts) Präsentation in digitaler Form (z.b. PowerPoint-Präsentation auf CD-Rom) Thesenpapier für die Diskussion
17 17 Tipps zur Gestaltung und zum Inhalt Auswahl nach Stangl: Das Layoutdes Portfolios sollte einheitlich sein (Seiteneinrichtung, Schriftart, Schriftgröße). Vollständigkeit, übersichtliche und ordentliche Gestaltung gelten als Beurteilungskriterien für alle Arbeiten. Ein Zeitplandokumentiert die wichtigsten zeitlichen Daten für die Erstellung der Arbeit. Nach Abschluss der Arbeit wird ein neuer Plan angefertigt, der den tatsächlichen Zeitablauf wiedergibt. Ein Arbeitsprozessberichtwird als eine Art Arbeitstagebuch beigefügt. In diesem Arbeitstagebuch wird die Durchführung der einzelnen Arbeitsschritte in vollständigen und zusammenhängenden Sätzen beschrieben. Dabei werden auch Probleme bei der Durchführung der Arbeit angesprochen und Überlegungen zu ihrer Lösung festgehalten.
18 18 Portfoliotypen in der Hochschularbeit Das Beurteilungsportfolio (Assessment Portfolio) soll zeigen, was die Lernenden gelernt haben. Es dient der Leistungsmessung und damit auch der Notengebung. Dazu müssen die Kriterien, nach denen sie erstellt und letztendlich bewertet werden, klar festgelegt werden: Art der Arbeit Umfang Inhalt sprachliche Gestaltung äußere Form Werden die Kriterien der Beurteilung mit den Lernenden entwickelt, kommt es meist zu einer größeren Identifikation der Lernenden mit der Thematik (Klampfer, 2005). Sinnvolle Ergänzung zu herkömmlichen Tests und Prüfungen (Stangl, o.j.).
19 19 Dimensionen zur Charakterisierung Portfolioraum nach Häcker (2007) Anhand der Kategorien Zweck, Inhalte und Entscheidung wird ein dreidimensionaler Portfolioraum entwickelt, der es erlaubt, sämtliche Typen von Portfolios zu lokalisieren und damit auch zu charakterisieren und zwar auf einem Spektrum zwischen Portfolio als Entwicklungsinstrumenteinerseits und als Leistungsbeurteilungsinstrument andererseits.
20 20 Portfoliotypen Unterschiedliche Dominanz von Produkt/Prozess Bei einem individual portfolio steht häufig der Prozess stärker im Vordergrund, während beim showcaseportfolio eher das Produkt in den Vordergrund rückt. Das classroomportfolio versucht, Prozess und Produkt zu verbinden. Es geht dabei aber nicht um Entwederoder-Relationen, sondern um Mehroder weniger-relationen. (Häcker, 2007)
21 21 Portfolioprozess Unterteilung in sechs Phasen Portfolioarbeitist ein Prozess, der je nach Autor/in inverschieden viele Phasen gegliedert werden kann. Häcker (2007) stellt einen Prozess dar, der aus sechs Komponenten besteht. Je nach Zweck und Ziel der Portfolioarbeitkönnen die unterschiedlichen Komponenten verschieden stark ausgeprägt sein oder auch entfallen.
22 22 Portfolioprozess (Schritt 1 3)
23 23 Portfolioprozess (Schritt 4 6)
24 24 Vom Portfolio zum E-Portfolio Hilzensauer beschreibt ein E-Portfolio als eine digitale Sammlung von mit Geschick gemachten Arbeiten einer Person (= lat. Artefakte), die dadurch das Produkt (Lernergebnisse) und den Prozess (Lernpfad/Wachstum) ihrer Kompetenzentwicklung in einer bestimmten Zeitspanne und für bestimmte Zwecke dokumentieren und veranschaulichen möchte. Die betreffende Person hat die Auswahl der Artefakte selbstständig getroffen und diese in Bezug auf das Lernziel selbst organisiert. Sie (Er) hat als Eigentümer(in) die komplette Kontrolle darüber, wer, wann und wie viel Information aus dem Portfolio einsehen darf. (Hilzensauer, 2007)
25 25 Bestandteile eines E-Portfolio unterstützenden Systems Serge Ravetverwendet zusätzlich zum Begriffe E-Portfolio noch die Begriffe E-Portfolio Management System (epms) und E-Portfolio Organiser (epo) Das E-Portfolio Management System und der E-Portfolio Organiser werden zur Unterstützung eines E-Portfolioprozesses herangezogen, während das E-Portfolio selbst das Ergebnis dieses Prozesses darstellt.
26 26 Zusammenhang zwischen eportfolio, epms und epo Hauptaufgabe eines epms: Leitung eines Prozesses Repräsentation der Interessen, Werte und Philosophie einer Organisation Hauptaufgabe eines epo: Möglichkeit zur Schaffung einer digitalen Identität für Einzelpersonen (Individuen) Erzeugen eines tieferen Einblickes und Verständnisses (Vergleich mit Spiegel, der seinem Besitzer Feedback gibt oder einen Blick in die externe Welt gewährt)
27 27 E-Portfolios und Papier-Portfolio im Vergleich Vorteile eines E-Portfolios: Unterstützung durch innovative Multimedia- und Internet- Technologien (Sammeln, Auswahl, Reflexikon und Projektion von Artefakten) Integration multimedialer und anderer digitaler Beweise (Vorweisen zusätzlicher technischer Fertigkeiten) Muss nicht in großen Mappen herumgetragen werden (Mappen erschweren das Feedback durch andere) Lebensbegleitende Funktion (Schüler/in, Student/in, Beruf )
28 28 E-Portfolios und Papier-Portfolio im Vergleich Vorteile eines E-Portfolios (Fortsetzung): Überschreitung der Grenzen eines Papier-Portfolios (für Betrachter durch breite Palette von Medien interessanter ) Begutachtung durch eine unbegrenzte Anzahl von Betrachtern (zu jeder Zeit an jedem Ort) Leichte Austauschmöglichkeit und ständige Ergänzungsmöglichkeit (Artikel können schnell und einfach entfernt und neu kombiniert werden) Unterstützung der Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten
29 29 E-Portfolio warum? Welchen Mehrwert bringt ein E-Portfolio? Nicht nur Momentaufnahme der Stärken; zeigt Entwicklung über einen längeren Zeitraum, einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess Möglichkeit eines verlangten Feedbacks (request feedback) Möglichkeit selbst Feedbacks zu geben Archivierung der Feedback-Nachrichten Präsentation auf einer Website (Änderungen werden automatisch durchgeführt) Möglichkeit Inhalte auf eine CD oder DVD zu brennen
30 30 E-Portfolio warum? Unterstützung bei der Karriereplanung Möglichkeit sich besser kennen zu lernen Förderung des Selbstvertrauens Hilfe bei der Festlegung von Werten Präsentation der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten Ansprechen mehrerer Sinneskanäle (Text, Ton, Bild, Video, Animationen) Flexibilität der kontextbasierten Gestaltung durch Ergänzung, Austausch und Verwendung der Artefakte für verschiedene Zwecke Gelegenheit der chronologischen Darstellung der Lernbiografie Möglichkeit Kreativität zu zeigen Möglichkeit organisatorisches Denken zu beweisen Möglichkeit Fertigkeiten und Interesse an Technologie zu beweisen
31 31 E-Portfolio warum? Unterstützung bei der Karriereplanung (Fortsetzung) Möglichkeit der Initiierung und Dokumentation von Gruppenlernprozessen durch Kommunikationstools Vielfältige Darstellungsmöglichkeiten Potential zur intensiveren Partizipation und Transparenz im Reflexionsprozess Möglichkeit orts- und zeitungebundener Einbindung von Feedback- Gesprächen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Arbeitssuchenden bei Bewerbung um einen Job Möglichkeit der umfangreichen Speicherung, Sicherung und Duplizierbarkeit aller Daten (Barker/Barnstable, 2006; Hornung-Prähauser, 2006)
32 32 Beurteilung eines Portfolios Portfolios eignen sich grundsätzlich für Leistungspräsentationen gegenüber Dritten. Direkte Leistungsvorlagen setzen Schlüsselkompetenzen wie Selbständigkeit im Lernen, Methodenkompetenz und soziale Kompetenzen voraus. Es ist durchaus denkbar, dass ein Portfolio-Assessmentneben der Beurteilung mittels Tests und Prüfungen besteht. (Stangl o.j., Kämpfer, 2005)
33 33 Quelle: Kaupe, N. (2007). E-Portfolio Grundlagen. Verfügbar unter: ew.php?id=2402 DANKE Ausschnitt aus dem eigenen E-Portfolio auf
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