Vereinszeitschrift Nr. 392 (2018/5) Hochbegabtenvereinigung Mensa Österreich Member of the High-IQ-Society Mensa International

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1 Vereinszeitschrift Nr. 392 (2018/5) Hochbegabtenvereinigung Mensa Österreich Member of the High-IQ-Society Mensa International Mensa International Positions/Committees Open for Appointment Der Hund der Baskervilles. Ein Kriminal-Klassiker. Tassilo Halbritter Vorstandswahl. Alle Infos zur Kandidatur. Das Wahlkomitee Patientenverfügung. Ein Überblick. Nesrin Göker

2 MENSA ÖSTERREICH Mensa Austria Member Society of Mensa International, the world-wide society for intelligent people Mensa ist eine internationale Vereinigung, 1946 in Oxford gegründet, mit dem Ziel, intelligente Menschen in aller Welt einander näher zu bringen. MENSA wächst ständig derzeit gibt es mehr als Mitglieder in fast allen Ländern der Welt. Mensa (von lat. Tisch ) ist ein Forum vernunftbegabter Weltbürger. Der Verein folgt keiner bestimmten Weltanschauung. Grundsätzlich darf jeder (und selbstverständlich auch jede) Mitglied werden, der (die) die einzige Qualifikation erfüllt: Intelligenz (siehe unten). Mensa will eine stimulierende und sozial hochwertige Umgebung für alle Mitglieder schaffen, menschliche Intelligenz entdecken und fördern sowie Forschungsvorhaben über Art, Charakter und Nutzbarmachung intellektueller Begabung unterstützen. Näheres ist im Internet zu finden: Wie werde ich Mitglied? Kontaktieren Sie unseren Interessentenbetreuer Christian Rieseneder interessenten@mensa.at und fordern Sie den Mensa-Vortest an. Wir senden Ihnen dann einen IQ-Test zu, den Sie zu Hause durchführen können. Sollte das Resultat einen Wert aufweisen, der über 95% der Gesamtbevölkerung liegt, empfehlen wir lhnen, an unserem offiziellen und standardisierten Test teilzunehmen. Dabei werden Sie von einem unserer Proktoren betreut. Zeigt der bei diesem Test erreichte Wert einen IQ an, der in den höchsten 2% der Bevölkerung liegt, werden Sie automatisch Mitglied von MENSA Österreich. Der Mitgliedsbeitrag für das Kalenderjahr des Haupttests ist durch die Testgebühr abgedeckt. Mitgliedsbeiträge Jahresmitgliedsbeitrag (inkl. topiq) 44 für SchülerInnen und für alle Mitglieder bis für Mitglieder in Ausbildung bzw. während Präsenz- oder Zivildienst bis für Familien in gemeinsamem Haushalt 66 für Gastmitglieder 33 Um dem Verein die Kosten für die Aussendung von Zahlscheinen zu ersparen, sollten die Mitgliedsbeiträge zeitgerecht (jährlich im Voraus) mittels Überweisung auf das MENSA-Konto eingezahlt werden: Erste Bank AG IBAN: AT BIC: GIBAATWWXXX Sonstige Gebühren Aufnahmetest (MENSA-Haupttest) 44 Jahresabonnement topiq (für Nichtmitglieder) 33 IMPRESSUM MEDIENINHABER, HERAUSGEBER UND VERLEGER: Mensa Österreich Postfach Wien DRUCK: Grasl Druck & Neue Medien GmbH Druckhausstraße Bad Vöslau Austria REDAKTIONSTEAM: Karin Weidner, Marlene Mayer: Chefredaktion Doris Miklauschina: Stellvertreterin Birgit Jank: Stellvertreterin, Layout & Grafik Fotoredaktion: Alexander Hradetzky Doris C., Ulrike Wagner: Lektorat Deborah Hürlimann: Grafisches Konzept und Portrait-Illustrationen Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Autorinnen und Autoren siehe Namensnennung im Inhaltsverzeichnis und bei den Beiträgen. VERANTWORTLICHKEIT: topiq ist die Vereinszeitschrift von MENSA Österreich. Sie steht Mitgliedern und eingeladenen Gast-Autorinnen und -Autoren zur Veröffentlichung von Texten bis ca Anschläge und Bildern aller Art offen. Autorinnen und Autoren sind für den Inhalt ihrer Artikel oder Werke selbst verantwortlich, die ausschließlich ihre eigene Meinung widerspiegeln, nicht jene des Vereins. Die Zusendung von Beiträgen gilt als Einverständnis auch zu deren Veröffentlichung auf Die Rechte an den Beiträgen verbleiben bei den Autorinnen und Autoren. Die Entscheidung über die Annahme von Beiträgen und den Zeitpunkt der Veröffentlichung liegt bei der Redaktion. Einsender von Beiträgen bestätigen, dass sie den Artikel selbst verfasst haben und dass nur Bildmaterial verwendet wurde, an dem sie alleine die Rechte besitzen oder die ohne Entgelt publiziert werden dürfen. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 25. November topiq

3 Who is Who Vorstand Gerald Schmid Sieglinde Fürst Christian Rieseneder Vorsitz und Nat.Rep. von Mensa Österreich bei Mensa International Budgetierung und Finanzen Beschlussadministration & Interessentenbetreuung SIG-Koordination Rudolf Challupner Internationale Information Tassilo Halbritter Generalsekretariat & LocSec-Vertretung Maja Balik Aktivitäten- und Veranstaltungskoordination, Mitgliederverwaltung Karin Weidner Interne Publikationen Weitere Funktionen Alfred Singer Ombudsmann Öffentlichkeitsarbeit und externe Publikationen Markus Schwaiger Webmaster Rechnungsprüfung: Nesrin Göker, Nikolaus Wagner Lokalsekretärinnen & Lokalsekretäre: Kärnten: Silvia Wirnsberger Niederösterreich: Tassilo Halbritter Oberösterreich: Michael Koder Salzburg: Andreas Lenz Steiermark: Uwe Hezel Tirol: Gerda Kapeller Vorarlberg: Johannes Wagner Wien: Maja Balik Burgenland: Stefanie Drucker Fotocredits topiq392: Cover: (c) Unsplash (Annie Spratt), Seite 4/5: (c) Unsplash (Hush Naidoo), Unsplash (Israel Palacio), Sieglinde Fürst, privat Seite 12: (c) Herbert Haubold, Seite 13: (c) Wien Bild (Christian Stemper), Seite 14: (c) Unsplash (Israel Palacio), Seite 16/17: Unsplash (Rawpixel), Screenshot ( Seite 18/19, Unsplash (Kevin Jarett), privat (Katja Higatzberger), Seite 20-23: Unsplash (Joao Silas, Annie Spratt), Seite 28/29: Sieglinde Fürst Änderungen vorbehalten. Aktuelle Information: topiq 3

4 Editorial Inhalt Aus der Redaktion Herzlich willkommen zu einer etwas schlankeren Ausgabe der topiq, deren Schwerpunkt diesmal der Aufruf zur Kandidatur für die Vorstandsämter ist. Potenzielle Kandidaten für eine Vorstandsfunktion finden auf den kommenden Seiten alle relevanten Informationen über die Bewerbung und den Ablauf der Wahlen. Was bietet diese Ausgabe noch? Doris Miklauschina hat mit der Begabungsexpertin Katja Higatzberger über das von ihr initiierte Netzwerk von Eltern hochbegabter Kinder und Jugendlicher gesprochen. Tassilo Halbritter würdigt in seinem Artikel über Chansons den kürzlich verstorbenen Charles Aznavour, außerdem beschäftigt er sich mit einem Klassiker der Kriminalliteratur: Der Hund der Baskervilles gehört zu den wichtigsten Romanen Arthur Conan Doyles aus der Sherlock Holmes - Reihe. Der Astro-Comic des Duos Yeldico befasst sich diesmal passend zu Allerheiligen mit dem Tod der Sonne und auch Nesrin Göker hat sich mit dem Sterben auseinandergesetzt und wertvolle Informationen über die unterschiedlichen Möglichkeiten, eine Patientenverfügung zu verfassen, zusammengetragen. Wir erwarten mit Spannung eure Beiträge für die letzte Ausgabe des Jahres habt ihr vielleicht Gedanken zum Thema Weihnachten, Silvester, gute Vorsätze (und deren Scheitern)? Lasst uns daran teilhaben und schickt eure Texte an redaktion@mensa.at Einsendeschluss ist der 25. November. 14 Mensa Österreich 6 Ausblicke & Einblicke Gerald Schmid 8 Einladung zur Kandidatur für ein Vorstandsamt Wahlkomitee SIG & LocSec 11 Neues von den SIGs Gerald Schmid 11 SIGnema Gerald Schmid 12 EsSIG Herbert Haubold 12 Tarock SIG Christian Rieseneder 13 LocSec Wien Maja Balik

5 Serien und Artikel 14 Chansonsänger Tassilo Halbritter 16 Patientenverfügung Nesrin Göker 18 "Die Hochbegabung alleine ist nie Ursache von Problemen" Doris Miklauschina 20 Der Hund der Baskervilles Tassilo Halbritter 24 Der Tod der Sonne Yeldico Rätsel 25 Rätselkiste Peter Meindl 26 Enigma 56 Christian Rieseneder 28 Wer, was, wann, wo 5/2018 Sieglinde Fürst International 30 No Excitement with the Financials 31 The more you hug a baby, the more its brain will grow 32 Brain Gain: A Person Can Instantly Blossom into a Savant Termine Mensa Österreich 35

6 Mensa Österreich Ausblicke und Einblicke von Gerald Schmid Liebe Mensaner, seit der letzten Ausgabe der topiq ist weniger Zeit vergangen als ihr es gewohnt seid. Das ist unüblich, weil in den letzten beiden Jahren eher das Gegenteil der Fall war. Die Erklärung dafür ist aber sehr einfach: Wir sollten aufgrund der internationalen Vorschriften pro Jahr mindestens sechs Ausgaben der Vereinszeitschrift publizieren, wenn es weniger sind, ist es keine Katastrophe aber es sollte nicht der Regelfall sein. Eine Möglichkeit, die Zahl zu erreichen, wäre die Ausgabe einer ganz dünnen "Zwischennummer", diese könnte im Extremfall auch nur digital publiziert werden. Falls es einmal nicht anders geht, wird man auch diese Möglichkeit ins Auge fassen müssen aber auch die neue Redaktion hat den Anspruch, für euch eine qualitativ hochwertige Ausgabe zu veröffentlichen, auch wenn die Zeit noch knapper ist als sonst. Beim Schreiben meiner Berichte kommt es mir auch oft so vor, als müsste ich den nächsten schon schreiben, kaum dass ich mit dem letzten fertig geworden bin. Für die Redaktionsmitglieder gibt es dieses Déjà-Vu-Erlebnis sicher auch regelmäßig und es wird umso intensiver sein, je höher die Arbeitslast ist. Eine Herausforderung war jetzt natürlich, dass die Rätselfreunde im Prinzip schon die Lösungen haben sollten, als die neue topiq gerade eingelangt war (oder sogar noch etwas davor). Die elektronische Ausgabe war zwar schon etwas früher verfügbar, aber das war natürlich trotzdem nicht wirklich zumutbar. Die Rätsel-Ersteller haben sich daher dazu entschlossen, dass man länger Zeit haben wird, die Lösungen zu den Rätseln einzusenden. Einige Mitglieder haben sich über diese Sache etwas aufgeregt, ich sehe aber wirklich keinen Grund, die Redaktion (und am besten auch gleich den ganzen Vorstand) dafür zu attackieren. Die Ausgaben haben sich im Frühjahr aufgrund des Charmings etwas verschoben, das hat sich im Herbst weiter gezogen und nun gab es nur die Alternativen, wieder weniger Ausgaben zu publizieren als vorgegeben oder einen etwas kürzeren Takt einzulegen. Das Redaktionsteam hat sich für die schwierigere Variante, die auch in kürzerer Zeit mehr Aufwand erfordert, entschieden. Ich denke, es ist mehr als unfair, das zu kritisieren, auch wenn es dadurch zu der einen oder anderen Schwierigkeit gekommen ist. Ich denke, wenn es nur 5 Ausgaben gegeben hätte, hätte es aus der gleichen Ecke auch Kritik gegeben (die sicher gerechtfertigter gewesen wäre). Wir haben euch für heuer 6 Ausgaben versprochen und wenn nichts ganz Arges passiert, solltet ihr diese auch erhalten. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist, dass zu Pfingsten 2019 die nächste Vorstandswahl ansteht. Für die Vorbereitungen gibt es ein genaues Prozedere, das sich gegenüber den letzten Wahlen etwas geändert hat (da sich auch die Wahlmodalitäten geändert haben). Wir haben bei der Vorstandssitzung vor einigen Tagen noch ganz genau besprochen, was wann spätestens publiziert werden muss, damit es der Wahlordnung entspricht. Die Mitglieder und Kandidaten müssen rechtzeitig über die wählbaren Vorstandsfunktionen (inklusive Beschreibung der wesentlichen Aufgaben) informiert werden, danach müssen sie Zeit haben, sich zu bewerben und ihr Bewerbungsschreiben zu veröffentlichen. Zusätzlich muss es noch weitere Informationen zur Generalversammlung bzw. zum Charming geben. Da jetzt der Takt der topiq- Veröffentlichung wieder sehr gut passt (mit minimalen Abweichungen, die sich kaum verhindern lassen), können wir das relativ gut planen. Auch in diesem Bereich ist die Redaktion aber dadurch zusätzlich gefordert, eine etwas spätere Publikation kann bei manchen Fristen schon zu einem Problem führen. 6 topiq

7 Mensa Österreich Wie auch immer, wir vom Vorstand hoffen, dass es für die neun wählbaren Funktionen ausreichend geeignete Bewerber gibt, damit alle Mitglieder für jeden Bereich eine gute Wahl treffen können. Immerhin ist dann jeder gewählte Funktionär für vier Jahre für diesen Aufgabenbereich zuständig und verantwortlich. Gewählt zu werden ist einerseits eine große Ehre, andererseits aber auch eine (teilweise unterschätzte) Verpflichtung. Wenn man sich ansieht, wie in den letzten beiden Funktionsperioden die Vorstände teilweise zusammengeschmolzen sind Bei der Vorstandssitzung wurde auch kurz besprochen, wer sich aus dem derzeitigen Team wieder bewerben will. Einige wollen oder können sicher nicht mehr, einige sind noch nicht ganz sicher und einige tendieren relativ klar dazu, wieder eine Vorstandsfunktion anzustreben. Auch einige andere Mitglieder haben schon Interesse an einer Kandidatur bekundet, etwas Zeit zum Überlegen ist ja noch. Wie immer findet unsere Generalversammlung (diesmal mit Vorstandswahl) zu Pfingsten statt. Wie auch kennen zu lernen, das Charming hat ja bei vielen Mitgliedern einen Fixplatz im Jahresablauf. Falls ihr noch einen Halbpreisgutschein habt und ihr Freunde oder Bekannte kennt, die Interesse an Mensa haben könnten, so informiert sie bitte über die sehr günstigen Aufnahmetests und unseren großartigen Verein, es ist besonders schön, wenn man "alte Freunde" dann auch bei Mensa regelmäßig treffen kann. (und dann wieder durch neue Mitglieder aufgefüllt wurden), kann man sicher auch erkennen, dass manchen Vorstandsmitgliedern die Aufgabe zu viel wurde (oder sie aus anderen Gründen diese Belastung nicht mehr auf sich nehmen wollten). Eine Kandidatur sollte also gut überlegt sein. zehn Jahre davor wird das Charming 2019 in Vorarlberg abgehalten. Manche von euch waren sicher schon damals dabei, es war ein sehr schönes Jahrestreffen und ich bin mir sicher, dass es auch im nächsten Jahr wieder ganz toll wird. Ich hoffe, viele von euch dort wieder zu sehen bzw. In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute und hoffe, dass diese Ausgabe der topiq euch viel Freude bereitet, womit der große Aufwand der Redaktion und der Autoren auch gerechtfertigt wäre. Mit herzlichen Grüßen Gerald topiq 7

8 Mensa Österreich Einladung zur Kandidatur für ein Vorstandsamt in Mensa Österreich Du bist schon ein Jahr oder länger Mitglied bei Mensa Österreich? Der Verein gefällt dir, und du würdest gerne dein Wissen und deine Qualifikationen einbringen? Suchst du Ausgleich zu deiner beruflichen Tätigkeit und möchtest dich mit ganz anderen Themen beschäftigen? Bist du etwas unausgelastet und/oder bereits in Pension und suchst neue Herausforderungen? Oder bist du mit Mensa absolut nicht zufrieden und möchtest vieles ändern? In allen diesen Fällen liegst du mit einer Kandidatur für den Vorstand von Mensa Österreich goldrichtig! Wie alle vier Jahre steht zu Pfingsten bei der Generalversammlung am 9. Juni 2019 in Feldkirch wieder eine Vorstandswahl an, und du hast Gelegenheit, zu kandidieren. Die zur Verfügung stehenden Ämter findest du weiter unten, sie wurden bei der letzten Generalversammlung, zu Pfingsten 2018 in Wien, von den anwesenden Mitgliedern beschlossen. Mit welchem zeitlichen Aufwand man als Vorstandsmitglied rechnen muss, hängt vor allem von der Funktion, aber auch vom Engagement ab. Für den "Vorsitz" oder "Finanzen und Budgetierung" sollte man jedenfalls mit deutlich mehr Zeitaufwand rechnen, als z.b. für die "LocSec- und Bundesländerbetreuung". Die übergeordnete Vorstandsarbeit ist für alle Vorstandsmitglieder in etwa gleich. Jeweils einen ganzen Tag sollte man für die ca. 4-5 Vorstandssitzungen pro Jahr reservieren, außerhalb davon werden organisatorische Themen, Diskussionen, Abstimmungen innerhalb des Vorstands per Mail erledigt.. Die vier Jahre dauernde Funktionsperiode sollte von den gewählten Vorstandsmitgliedern zur Gänze absolviert werden. Spesenersatz: wer in einem anderen Teil von Österreich wohnt als die Sitzungen stattfinden (derzeit meistens in Wien), erhält die Fahrtkosten 2. Klasse der ÖBB ersetzt, unabhängig davon, wie man anreist. Weiters werden begründet anfallende Ausgaben wie Portokosten, Kuverts usw., gegen Vorlage der Rechnung ersetzt. Aufwandsentschädigung gibt es nicht, alle Aktiven arbeiten ehrenamtlich - und wegen der Freude daran. Was hast du persönlich davon, bei Mensa Österreich mitzuarbeiten? Neben der bereits erwähnten Freude an und in der Gemeinschaft besteht je nach Funktion die Möglichkeit, eine Menge Erfahrungen in Personalführung, Organisationsentwicklung, Konflikt- und Teamfähigkeit, öffentlichem Auftreten usw. zu sammeln, sowie jedenfalls viele, viele Kontakte. Und möglicherweise sogar die Gelegenheit, dem Verein mit neuen Ideen und deinem Engagement zu einem Höhenflug bezüglich Mitgliederzahlen zu verhelfen. Wie funktioniert eine Bewerbung für ein Vorstandsamt? Um dich für ein Vorstandsamt bewerben zu können, musst du mind. ein Jahr Mitglied von Mensa Österreich sein. Für jede Kandidatur gilt: man kann sich nur für eine Vorstandsfunktion bewerben. Bei mehr als einer Bewerbung sind alle Bewerbungen ungültig. Die Bewerbung muss klar zum Ausdruck bringen, dass du im Falle deiner Wahl das Amt annimmst, und sie muss bis spätestens / 23:59 Uhr beim Wahlkomitee eintreffen. Nach diesem Zeitpunkt werden ausnahmslos keine Bewerbungen mehr angenommen. Die Bewerbung muss als Text-Dokument (.doc,.docx,.odt,...) an wahlen@mensa.at geschickt werden und darf nicht schreibgeschützt sein. Ein.pdf bzw. andere Formate werden (aus arbeitstechnischen Gründen) nicht angenommen. Der Text für deine Bewerbung darf aus maximal 200 Wörtern bestehen. Mit weiteren je 100 Wörtern bitten wir dich um Beantwortung der beiden nachfolgenden Fragen: * Frage 1 Warum bewirbst du dich gerade für diese Funktion, wodurch meinst du, gerade dafür besonders qualifiziert zu sein? * Frage 2 Was sind deine Ziele in der Funktion, was möchtest du in der kommenden Funktionsperiode für Mensa Österreich erreichen? 8 topiq

9 Mensa Österreich Falls du ein Foto von dir beifügen möchtest, muss es ein Portrait-Foto in der Größe eines Passbildes und in druckfähiger Qualität sein. Nachstehend einige Formaldetails zu deiner Information: Wie schon erwähnt, darf der Text für die Kandidatur max. 200 Wörter umfassen, es gilt die durch das Textprogramm ermittelte Wortanzahl. Sollte er länger sein, wird der Text beim Abdruck mit dem 200. Wort begrenzt und abgeschnitten. Durch die Übermittlung deiner Kandidatur an erklärst du dich damit einverstanden, dass deine Bewerbung gemeinsam mit den anderen Kandidaturen den Mitgliedern von Mensa Österreich zur Kenntnis gebracht wird. Dies kann durch die Veröffentlichung in topiq, eine eigene Wahl-Broschüre, eine Aussendung per , durch Bereitstellung auf der Homepage, oder eine Kombination daraus erfolgen. Das Wahlkomitee behält sich vor, eine Kandidatur abzulehnen, wenn deren Inhalt dem Gesetz oder der Menschenwürde widerspricht. Wir sind sicher, du kannst es jetzt gar nicht mehr erwarten, zu kandidieren! :-) Wir freuen uns auf deine Bewerbung bis spätestens / 23:59 Uhr an wahlen@mensa.at. Solltest du noch Fragen haben, kannst du diese gerne ebenfalls an diese Adresse richten. Herzliche Grüße vom Wahlkomitee Kurzbeschreibung der Funktionen Wir haben sehr darauf geachtet, gendergerecht zu formulieren, manchmal wurde wegen der besseren Lesbarkeit nur die männliche Form gewählt. In diesen Fällen gelten die weibliche und die männliche Form als austauschbar, sofern aus dem Text nichts anderes hervorgeht. Vorsitz: koordiniert die Tätigkeiten im Vorstand und kommuniziert dessen Arbeit den Mitgliedern (z.b. in der Vereinszeitschrift). Bei eventuellen Unstimmigkeiten vermittelt der Vorsitz und versucht, eine gemeinsame Linie zu finden. Weiters wird der Verein vom Vorsitz nach außen vertreten, wie etwa gegenüber Medien bzw. der Vereinsbehörde, aber auch gegenüber Mensa International. Ideen und Visionen für die Zukunft des Vereins zu entwickeln und diese anderen Funktionären näherzubringen gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Vorsitzes. Sehr wichtig ist es, Mitglieder zur Mitarbeit motivieren zu können und ein offenes Ohr für Wünsche, Anregungen und manchmal auch Beschwerden zu haben. Finanzen und Budgetierung: Die zuständige Person (meist als "Kassier" bezeichnet) lenkt in verantwortungsvoller Weise die finanzielle Entwicklung des Vereins und setzt in Absprache mit den Vorstandskollegen die finanziellen Ressourcen sparsam und optimal ein. Über kleinere Ausgaben und Projekte entscheidet der Kassier selbst, bei größeren Ausgaben bedarf es eines Vorstandsbeschlusses. Zum Tagesgeschäft gehört es, die Einzahlung der Mitgliedsbeiträge zu überprüfen und gegebenenfalls Mahnungen zu versenden, sowie Forderungen gegen Vorlage einer entsprechenden Rechnung zeitgerecht zu begleichen. Der Kassier sollte auch die zukünftige finanzielle Entwicklung des Vereins im Auge behalten und entsprechende Reserven einplanen. Generalsekretariat: unterstützt den Vorsitz bei der Koordination der Vorstandsarbeit und delegiert Aufgaben an die zuständigen Funktionäre. Auch die Aufgabe jene Arbeiten, die in kein anderes Vorstands-Ressort fallen, aufzugreifen und entweder selbst zu erledigen, oder jemanden zur kompetenten Erledigung zu finden, liegt bei dieser Funktion. Im Bereich der Vorstandsarbeit ist das Generalsekretariat auch häufig für das Verfassen von Schriftstücken (Protokolle) bzw. das Archivieren von Unterlagen und Daten zuständig. Interessentenbetreuung und Mitgliederverwaltung: ist als erste Anlaufstelle für Interessenten von Mensa Österreich das Aushängeschild und die Kontaktperson, um Fragen rund um Mensa und die Mitgliedschaft zu beantworten. Die Weiterleitung der Interessenten an die jeweiligen Proktoren in den Bundesländern für den Aufnahmetest erfolgt ebenfalls im Zuge der Interessentenbetreuung. In der Funktion der Mitgliederverwaltung sind an die nach Aufnahmetests jeweils neuen Mitglieder und einmal jährlich an alle bereits bestehenden Mitglieder (derzeit mehr als 800) die Mitgliedsausweise zu versenden, weiters ist das ganze Jahr über die Datenbank verlässlich aktuell zu halten. Dzt. Voraussetzung für diese Funktion sind neben der Freude am Kontakt mit Menschen gute Kenntnisse in "Access", sowie natürlich die Möglichkeit, mit diesem Programm zu arbeiten. Da des öfteren ein Briefkasten oder ein Postamt in Österreich benötigt wird, ist es von Vorteil, in Österreich bzw. in Grenznähe zu wohnen. Der Zeitaufwand für die "Interessentenbetreuung" schwankt, sehr wichtig ist jedenfalls, dass die Beantwortung und Bearbeitung der Anfragen kurzfristig erfolgt. Für die "Mitgliederverwaltung" fallen 1x jährlich 12- topiq 9

10 Mensa Österreich 15 Stunden für den Versand der Ausweise und 3-4 Stunden/Woche für das Aktuellhalten der Datenbank an. Öffentlichkeitsarbeit und Marketing: In diesem Bereich vertritt das zuständige Vorstandsmitglied neben dem Vorsitz den Verein nach außen, vor allem gegenüber Medien. Es sollte dazu auch Infor mations- bzw. Werbematerial entwickeln, das diversen Funktionären zur Verfügung gestellt werden kann. Weiters vertritt diese Funktion den Verein in unterschiedlichen Internetforen, um damit ein positives Bild von Mensa nach außen zu tragen. Das Knüpfen von Kontakten zu Firmen und Organisationen ist wünschenswert, um Mensa in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Bei der Erarbeitung der Strategien für die Zukunft sollte die zuständige Person für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing entsprechende Ideen einfließen lassen. Interne Publikationen und EDV/Homepage: Das zuständige Vorstandsmitglied ist für die Vereinszeitschrift verantwortlich, wobei pro Jahr sechs Ausgaben vorgegeben sind. Besonderer Wert wird auf das zeitgerechte Erscheinen gelegt! Auch die Mitarbeit im Redaktionsteam und die Koordination der jeweils anfallenden Arbeiten liegt im Auf gabenbereich dieser Funktion. Im Bereich EDV/Homepage steht die Pflege der Inhalte der Homepage bzw. gegebenenfalls die Etablierung einer neuen Homepage auf der Aufgabenliste. Mitarbeit bei diversen EDV- bzw. Internet- relevanten Projekten wird ebenfalls vorausgesetzt. Kinder- und Jugendbeauftragte(r): kümmert sich um unsere jungen Mensa-Mitglieder im Alter von 6 bis 18 Jahren. Ist bereit * an nationalen und internationalen Mensa-Veranstaltungen (nach Möglichkeit) teilzunehmen, die hinsichtlich Kindern und Jugendlichen Informationen und Weiterbildung im Programm haben; * sich mit österreichischen öffentlichen Bildungseinrichtungen (wie z.b.: Bildungsdirektionen, Ministerium, ÖZBF, öffentlichen außerschulischen Förderstellen für intellektuell hochbegabte Kinder und Jugendliche) zu vernetzen um unsere jungen Mitglieder und deren Eltern beraten zu können; * Beiträge in der Vereinszeitschrift topiq zu veröffentlichen, die den Ist-Stand der öffentlichen Unterstützung und Förderung intellektuell hochbegabter Kinder darlegen; * nationale Lobby-Arbeit zu leisten um die öffentliche Wahrnehmung hinsichtlich der Bedürfnisse intellektuell hochbegabter Kinder und Jugendlicher zu verbessern. LocSec- und Bundesländerbetreuung: Die LocSecs haben den Kontakt zur Basis, den Mitgliedern in unseren Bundesländern. Sie kennen deren Wünsche, Bedürfnisse und Anliegen in Bezug auf das Vereinsleben. Nur wenn in den Regionen der Kontakt zu den einzelnen Mitgliedern gut ist, können wir unsere Mitglieder halten bzw. deren Anzahl erhöhen. Das ist zwar kein absolutes Muss (ad. über triebene Wachstumsorientierung der heutigen Zeit!), jedoch ist ein angenehmes und bereicherndes Ver einsleben eben nur mit einer gewissen Anzahl von (aktiven) Mitgliedern möglich. Die wichtige Funktion des LocSec- Koordinators ist daher der gute Kontakt zu den LocSecs, um ihre Wünsche, Vor stellungen und Probleme bei den Vorstandssitzungen einzubringen. Intelligenzforschung und -förderung: Ein Vorstandsmitglied das für diesen Bereich zuständig ist, sollte bereits Kenntnisse im Bereich der Intelligenzfoschung bzw. eine Ausbildung im weiter gefassten Bereich der Psychologie haben und bei fallweise auftretenden fachlichen Fragestellungen bezüglich Testwesen beratend tätig sein können. Daneben sollten in dieser Funktion sowohl gegenüber Mitgliedern als auch Interessenten Fragen zur Intelligenzforschung und -förderung beantwortet und ebenso Artikel darüber in unserer Vereinszeitschrift publiziert werden. Falls erforderlich, sollte Mensa Österreich in diesem Bereich auch gegenüber Mensa International vertreten werden (etwa bei der Entwicklung eines IQ-Tests). 10 topiq

11 SIG Neues von den SIGs von Gerald Schmid Seit dem Erscheinen der letzten topiq hat es keine Neugründung einer SIG gegeben, die CLOSEup (Foto- Freunde) wurde allerdings aufgelöst. Für die WaghalSIG gibt es derzeit noch keine/n neue/n Leiter/in, ich werde die SIG bis Jahresende noch in der Liste lassen, falls sich bis zum Jahresende jemand für die Leitung meldet, würde mich das sehr freuen, ansonsten wird die SIG ebenfalls geschlossen. Wir halten derzeit bei 20 SIGs, die auch in den vergangenen Monaten wieder eine Vielzahl von Veranstaltungen angeboten haben. Ich möchte mich bei den Leitern der SIGs herzlich für ihre ehrenamtliche Tätigkeit bedanken, die Special Interest Groups sind eine wesentliche Säule für unseren Verein und die beste Möglichkeit, andere Mensaner kennen zu lernen oder bereits bekannte Mitglieder wieder einmal zu sehen. Nebenstehend die derzeitige Liste an SIGs mit ihrer jeweiligen Leitung angeführt, die Mailadressen ergeben sich aus dem SIG-Namen und dem (Ausnahme: und Vor allem neue Mitglieder sagen mir manchmal, dass sie sich bei einigen SIGs nicht viel vorstellen können. In den nächsten Ausgaben der Zeitschrift können sich die verschiedenen SIGs etwas eingehender vorstellen, damit das Bild über sie, vor allem bei den neuen Mitgliedern, noch etwas klarer wird. Euch allen wünsche ich viel Spaß bei den diversen SIG-Veranstaltungen! Liste der derzeitigen SIGs und ihrer Leiter (alphabetisch, Stand ) 1. einsigartig Sabrina Mikhail 2. EsSIG Herbert Haubold 3. FedSIG Clemens Raab 4. femsig Christine Freitag 5. FrühSIG Thomas Goiser 6. FlüsSIG Stefanie Drucker & David Fischer 7. GamSIG Hildegard Etz 8. JuniorSIG Doris Miklauschina 9. juvensig Sandra Höring & Ellen Cattenstart 10. LesSIG Monika Bargmann 11. philosophig Martin Hubinger 12. PolitSIG Paul Rittler 13. queersig Nana Swiczinsky 14. RailSIG Tassilo Halbritter 15. SchreibSIG Anita Bernsteiner 16. SIGnema Gerald Schmid 17. SpasSIG Maja Balik 18. StudSIG Karl Testor 19. TarockSIG Christian Rieseneder 20. WaghalSIG vakante Leitung Falls ihr Fragen oder Anregungen zu den SIGs habt oder selbst eine SIG gründen wollt, schreibt mir doch einfach eine Mail Gerald SIGnema: Neues von der Kino-SIG von Gerald Schmid Liebe Filmliebhaber, die Zeit zwischen den beiden topiq-ausgaben war etwas kürzer, dazwischen haben wir uns Klassentreffen 1.0 mit Til Schweiger zu dritt angesehen. Die Scherze waren teilweise eher unteres Niveau, aber der Film war trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) recht unterhaltsam. Als nächstes planen wir einen Kinobesuch Mitte Oktober, eventuell den Film Ballon über den Flucht versuch einer ostdeutschen Familie mit einem Heißluftballon. Im Herbst stehen dann wieder einige Fortsetzungen von Blockbustern auf der Liste, besonders in der Vorweihnachtszeit sollte es wieder einige interessante Filme geben. Je nach Interesse werden wir kurzfristig entscheiden, was wir uns ansehen wollen. Der aktuelle Film wird immer rechtzeitig auf der Terminseite von Mensa Österreich sowie in der Facebookgruppe angekündigt, wer möchte, kriegt von mir auch jedes Mal eine persönliche Einladung per Mail. Vorschläge für Filme sind jederzeit herzlich willkommen Liebe Grüße Gerald topiq 11

12 SIG EsSIG: Ausg'steckt is! von Herbert Haubold Die EsSIG hat wieder ein neues Thema: Ausg'steckt is. Der Jahreszeit entsprechend besuchen wir nun einige Wiener Heurige. Der Besuch am 2. Oktober beim Kierlinger in Nußdorf hat allen viel Spaß gemacht, wie am Bild zu sehen ist. Der Kierlinger ist einer der ältesten und authentischsten Heurigen in Wien, und wir haben dort verschiedene Weine probiert und Backhendl und Brettljausen vertilgt. Die EsSIG hat einige Stamm-Besucher, die seit Jahren dabei sind, und auch immer wieder neue Gesichter. Jede/r ist herzlich eingeladen, an den nächsten Treffen teilzunehmen, und für alte wie neue Mensa- Mitglieder sind diese informellen Runden sicher gut geeignet, um andere Mensianer und -innen kennenzulernen. Einzige Voraussetzung: Ein ganz spezielles Interesse am Essen und in diesem Fall schadet das Interesse am Wein natürlich auch nicht, aber wer nicht so weinselig ist, kann im Heurigen ja auch etwas anderes trinken. Dieses Mal war die EsSIG in einem sehr typischen Heurigen, der ebensogut in Gumpoldskirchen oder Pfaffstätten liegen könnte. Beim nächsten Mal gibt es dann etwas eher für Wien charakteristisches, nämlich einen Ottakringer Vorstadtheurigen, den Heurigen Herrgott aus Sta am 21. November. Näheres dazu in Majas Rundmails oder über Facebook. Neuer Spielort bei der TarockSIG von Christian Rieseneder Die für viele Jahre als Veranstaltungsort von Mensa Wien bewährte Pizzeria QF (Vorträge, Spieleabende ) hatte zuletzt nur noch die TarockSIG zu Gast aber da sie nunmehr an den Abenden nur mehr unregelmäßig öffnet, übersiedeln auch wir weg, und zwar ins Café Heine, Nähe Praterstern. Das hat auch den Vorteil, dass dort Freitag schon eine andere Tarockrunde zu Gast ist und Montags auch kleinere, private Turniere stattfinden. Eine gelegentliche Vermengung mit anderen Spielern könnte viel Gutes für uns bewirken gelegentliche Freitag-Zusatztermine werden dann von mir jedenfalls über Facebook angekündigt. Die TarockSIG findet weiterhin jeweils am 2. und 4. Mittwoch des Monats statt, ab 18:30 ab nun im Café Heine, Heinestraße 36, 1020 Wien. Die kommenden Termine sind: * 14. November * 28. November * 12. Dezember Ob am Stefanitag, 26. Dezember, gespielt wird, ist noch offen. Anmeldung unter tarocksig@mensa.at ist in jedem Fall erbeten. Neulinge werden gern eingeschult, aber zur Vorbereitung sei Lektüre des Wikipedia-Artikels Königrufen empfohlen. 12 topiq

13 SIG LocSec Lokal- sekretär- Innen LocSec Wien von Maja Balik Bericht zu unseren Veranstaltungen rund um den September 2018 in Wien und NÖ. In Wien, bzw. Niederösterreich gab es Termine der TarockSIG, EsSIG, FrühSIG, FlüsSIG und SIGnema. Die SIGnema schaute sich den Film Klassentreffen 1.0 an. Die EsSIG hatte ihr erstes Treffen mit dem neuen Thema Ausg steckt is im Kierlinger, einem traditionellen Heurigen in Nussdorf. Darüber hinaus trafen wir uns, wie immer am letzten Samstag im Monat, beim Mensacafe. Unseren Terminkalender mit den aktuellen Veranstaltungen findet Ihr wie immer unter: mensa-oesterreich.html Liebe Grüße Maja Balik, Locsec Wien topiq 13

14 Serien & Artikel Chanson-Sänger Tassilo Halbritter Als Bezeichnung für die Sänger moderner französischer Chansons ist Chansonnier nur im Deutschen gebräuchlich, die französische Bezeichnung ist chanteur. Der chansonnier im Französischen ist spezifisch der Kabarettsänger bzw. der Verfasser politisch-satirischer Texte. Am 1. Oktober 2018 starb Charles Aznavour im Alter von 94 Jahren. Damit ist der letzte der großen französischen Chanson-Sänger aus der Tradition von Édith Piaf von uns gegangen. Édith Piaf (bürgerlich Édith Giovanna Gassion; * 1915 in Paris; 1963 in Plascassier) war eine Sängerin, die durch ihre Interpretationen von Chansons und Balladen weltberühmt wurde. Ihr Gesangsstil schien die Tragödien ihres Lebens widerzuspiegeln. Zu ihren größten Erfolgen gehören La vie en rose, Milord und Non, je ne regrette rien. Neben ihrer eigenen Karriere förderte "die Piaf" ( ) aktiv den damaligen musikalischen Nachwuchs Frankreichs (40er bis 60er Jahre). Sie hatte unter anderem großen Einfluss auf die Karrieren folgender Sänger, von denen sie mit einigen zeitweise auch Beziehungen hatte: Yves Montand ( ) Eddie Constantine ( ) Gilbert Bécaud ( ) Georges Moustaki ( ) Charles Aznavour ( ) Yves Montand geboren als Ivo Livi 1921 in der Toskana; 1991 in Senlis, Oise war Chansonnier und Filmschauspieler italienischer Herkunft. Sein Vorbild als Sänger, Tänzer und Schauspieler war der US-Amerikaner Fred Astaire. Seine erste eigene Show erhielt er in Paris 1945 im Théâtre de l Étoile, es war der Beginn einer Karriere als anerkannter Chansonnier. Zwischenzeitlich entdeckte ihn Édith Piaf, die ebenfalls italienischer Abstammung den flotten jungen Mann zu ihrem Liebhaber machte und in ihren Shows auftreten ließ traf er die Schauspielerin Simone Signoret, die sich seinetwegen scheiden ließ und ihn zwei Jahre später heiratete. Mit dem preisgekrönten Film Lohn der Angst (1953) wurde Yves Montand weltberühmt. Eddie Constantine (* 1917 in Los Angeles als Edward Constantinowsky; 1993 in Wiesbaden) war Filmschauspieler und Chansonnier. Eddie wuchs in Los Angeles und in Providence auf. Von 1933 bis 1936 studierte er Gesang am Konservatorium in Wien; er war Chorsänger und Mitbegründer des Vokalquintetts The Five Musketeers ging er nach London und trat auch in Pariser Nachtclubs auf, ab 1950 dann am Moulin Rouge. Mit der Nummer Schenk deiner Frau doch hin und wieder rote Rosen hatte Constantine 1953 im deutschsprachigen Raum seinen größten Hit. 14 topiq

15 Serien & Artikel Gilbert Bécaud (* 1927 in Toulon; 2001 in Paris; eigentlich François Gilbert Léopold Silly) war Chansonnier. Er wurde wegen seines Temperaments auch Monsieur Volt genannt. Eines seiner Markenzeichen war seine weiß gepunktete Krawatte zum blauen Anzug. Anfangs der Fünfzigerjahre begann er Chansons zu schreiben, die bald bekannt wurden und von Sängern wie Dalida (Le jour où la pluie viendra/am Tag, als der Regen kam), Frank Sinatra, Elvis Presley (Let It Be Me), Marlene Dietrich (Marie Marie) und vielen anderen vorgetragen wurden. Auch Édith Piaf wurde auf ihn aufmerksam und bat Bécaud, ihr ein Chanson zu schreiben. Im Jahr 1953 hatte Bécaud seinen ersten großen eigenen Erfolg. Wie Jacques Brel gelang ihm der Durchbruch im Pariser Olympia, wo er insgesamt 33-mal auftrat, zuletzt Becauds Lied Le jour où la pluie viendra wurde ein Nummer-eins-Hit in Großbritannien als The Day the Rains Came von Jane Morgan und in Deutschland als Am Tag, als der Regen kam gesungen von Dalida. Georges Moustaki (eigentlich Giuseppe Mustacchi, * 1934 in Alexandria, Ägypten; 2013 in Nizza) war Sänger, Komponist und Lyriker. Im kosmopolitischen Klima Alexandrias lernte er neben seiner griechischen Muttersprache Italienisch, Arabisch und Französisch. Nach Beendigung der Schule ging er 1951 nach Paris. In dieser Zeit begann er erste Chansons zu schreiben. Er begegnete Georges Brassens, dessen Ermutigung ausschlaggebend war, sich für eine Karriere als Musiker zu entscheiden. Als Hommage an Brassens wählte Moustaki den Vornamen Georges für sich lernte er Édith Piaf, ein weiteres Idol seiner Jugend, kennen und begann mit der 18 Jahre älteren Frau eine Liebesaffäre. Für sie textete er das erfolgreiche Chanson Milord zur Musik von Marguerite Monnot. Zu seinen berühmtesten Chansons zählen Ma liberté, Le métèque, Ma solitude, En Mediterranée, Hiroshima und Nadjejda. Charles Aznavour (eigentlich Schahnur Waghinak Asnawurjan, * 1924 in Paris, 2018 in Mouriès) war Chansonnier, Liedtexter, Komponist und Filmschauspieler. Daneben war er armenischer Botschafter in der Schweiz und ständiger Vertreter Armeniens bei den Vereinten Nationen in Genf. Der Durchbruch gelang ihm 1946, als Édith Piaf auf ihn aufmerksam wurde und ihn auf eine Tournee durch Frankreich und die Vereinigten Staaten mitnahm. Aznavour hat über tausend Chansons geschrieben und sie in fünf Sprachen interpretiert (darunter auch Deutsch). Er gilt als der international bekannteste französische Sänger, der fast 200 Millionen Platten weltweit verkaufte. Die Texte seiner Lieder behandeln oft die Liebe. Einige seiner bekanntesten Chansons sind La Bohème, La Mamma, Hier encore, Que c est triste Venise, She, Mourir d aimer, Paris au mois d août, Je m voyais déjà, Les Comédiens, Tu t laisses aller (deutsch: Du lässt dich gehn), Emmenezmoi, Comme ils disent, Pour faire une jam. Im Duo mit Brassens (1976): com/watch?v=21tk70gtfya Unabhängig vom Kreise Piafs sind noch folgende wichtige Chansonniers zu nennen: Georges Brassens (* 1921 in Sète; 1981 bei Montpellier) war Dichter und Schriftsteller, vor allem aber in den 1950er bis 1970er Jahren ein berühmter Chansonnier. Manche sehen ihn als einen der bedeutendsten und einflussreichsten Chansonniers des 20. Jahr hunderts an. Aus der deutschen Liedermacherszene sind ihm etwa Reinhard Mey, Wolf Biermann, Franz Josef Degenhardt, Dieter Süverkrüp und der frühe Hannes Wader am nächsten, die ihn auch alle als ihr Vorbild nennen. Brassens gilt als einer der Großmeister des literarisch anspruchsvollen Chansons in der französischen Kultur. Den Reiz seiner Chansons macht eine einzigartige Mischung aus der Sprache der klassischen französischen Poesie und des Argot aus. Die Texte verweben einfühlsame mit sarkastischen Gedanken, ergänzt durch eine herbe, manchmal gewollt ans Obszöne grenzende Erotik. Jacques Brel (* 1929 in Schaerbeek, Belgien; 1978 in Bobigny, Frankreich) war Chansonnier und Schauspieler. Seine Lieder in französischer Sprache machten ihn zu einem der wichtigsten Repräsentanten des französischen Chansons. Neben Georges Brassens nimmt er unter den Chansonniers, die ihre eigenen Lieder vortrugen, eine herausragende Stellung ein. Die Themen seiner Chansons decken ein weites Spektrum von Liebesliedern bis zu scharfer Gesellschaftskritik ab. Brel starb an Lungenkrebs. Zahlreiche andere Sänger interpretierten seine bekanntesten Chansons wie Ne me quitte pas, Amsterdam, Le plat pays oder Madeleine und übertrugen sie in andere Sprachen, so auch den internationalen Hit Seasons in the Sun. Bekannte Brel-Interpreten in deutscher Sprache sind Michael Heltau und Klaus Hoffmann. Charles Trenet (* 1913 in Narbonne; 2001 in Créteil), bekannt als Sänger, Schauspieler, Komponist, Dichter und Maler. Zu seinen bekanntesten Chansons gehören Que reste-t-il de nos amours? und La Mer. Quelle: Wikipedia topiq 15

16 Serien & Artikel Die Patientenverfügung von Nesrin Göker Vor fünf Jahren ist mein Vater gestorben, meine Mutter lebt schon seit 15 Jahren nicht mehr. Das war für mich der Anlass meine weltlichen Angelegenheiten zu regeln. Zuerst habe ich mein Testament gemacht; das war ziemlich einfach, ich habe keinen Partner oder Kinder und wahrscheinlich sind es noch etliche Jahre bis ich tatsächlich sterbe, also alles auf einer handgeschriebenen Seite, und es kann ja geändert werden. Ein Notar hat es gelesen und bestätigt, das war s. Was noch? Ja, es gibt etwas, das mir schon seit Jahren Gedanken macht und zwar was ist, wenn ich durch einen Unfall oder Krankheit in die Lage gerate, wo ich meinen Willen nicht äußern kann. Immer wieder hört man Fälle, dass jemand seit Jahren im Koma ist, künstlich beatmet und gefüttert wird, während die Familie untereinander oder mit den Krankenanstalten streitet, ob dieses Leben künstlich erhalten werden soll, oder nicht. Was für eine schwerwiegende Entscheidung für die Angehörigen und die Ärzte, ein rechtliches und ethisches Dilemma. Vor einigen Jahren habe ich gehört, dass es ein Instrument gibt um diese Entscheidung zu erleichtern die Patientenverfügung im Englischen auch Living will genannt. Das war mein nächster Schritt, und es hat etwas länger gedauert als das Testament, eine gültige Patientenverfügung zu erstellen. In diesem Dokument wird festgelegt ob und welche künstlich lebensverlängernden Maßnahmen oder medizinischen Behandlungen abgelehnt werden, wenn man bewusstlos ist und einer zum Tode führenden Erkrankung oder Verletzung leidet. Zunächst habe ich im Internet recherchiert. Informationen über dieses Thema gibt es auf der Webseite der Stadt Wien unter dem Begriff Patientenverfügung sowie bei den unten angeführten Kammern, und auch sozialen Organisationen. In Österreich gilt das Patientenverfügungs-Gesetz (BGBl. I Nr. 55/2006). Es gibt eine Vorlage und einen Ratgeber, die von Justizministerium, Gesundheitsministerium, Ärztekammer, Rechtanwaltskammer, Notariatskammer, sowie anderen fachkundigen Organisationen wie Patientenanwaltschaften empfohlen wird. Ich habe auch erfahren, dass es in Österreich zwei Arten von Patientenverfügungen gibt: die beachtliche und die verbindliche. Die beachtliche Patientenverfügung ist die Äußerung der Wünsche, die die Ärzte beachten sollten. Sie kann vom künftigen Patienten selbst geschrieben werden. Es wird empfohlen, sich bei der Ausfüllung des Dokuments von einem Arzt beraten zu lassen, aber dies ist nicht zwingend notwendig. Die verbindliche Patientenverfügung ist wie der Name schon aussagt, verbindlich. Sie muss mit einem Arzt besprochen und von einem Rechtsanwalt, Patientenanwalt oder vom Notar in ein Patientenverfügungsregister eingetragen werden. Ich wollte eine verbindliche Verfügung, also füllte ich das vier Seiten lange Dokument aus, inklusive Angaben über zwei Vertrauenspersonen, die im Notfall medizinische Informationen über mich erhalten und geben dürfen. Dann machte ich mich auf die Suche nach einem Arzt. Ich erfuhr zunächst, dass die Patientenverfügungsberatung nur von ausgewählten Ärzten angeboten wurde. Ich rief eine Ärztin in meiner Nähe an und 16 topiq

17 Serien & Artikel die meinte, dass erst in einigen Monaten ein Termin frei wäre und das Honorar für diese Beratung mehrere hundert Euro betrug. Ich schluckte und ließ mir einen Termin geben. Der Termin war so weit in der Zukunft, dass ich ihn wegen einer längeren Geschäftsreise absagen musste. Bei meiner Rückkehr hatte sich die Lage geändert. Mein Hausarzt hatte ziemlich bald einen Termin für das Beratungsgespräch und sein Honorar war auch vernünftig. Ich besprach Einzelheiten wie z. B. möchte ich wiederbelebt werden, künstlich beatmet werden, möchte ich ernährt werden, darf man für die Ernährung eine Sonde legen, möchte ich Schmerzmittel, Infusionen? mit meinem Arzt. Mein Wunsch ist, nach zwei Wochen Bewusstlosigkeit und im Falle Diagnose und zweiter Meinung, dass es keine Hoffnung auf wesentliche Besserung meines Zustandes gibt, keine lebensverlängernden Behandlungen und Nahrungszufuhr zu erhalten, damit ich in Würde sterben kann. Auf Anraten meines Arztes, möchte ich Schmerzmittel zulassen. Ja, auch in der Bewusstlosigkeit könnte man Schmerzen empfinden. Dann ging es zum Notar, der die Verfügung beglaubigte. Jetzt habe ich eine für die nächsten fünf Jahre gültige Patientenverfügung, die im Patientenverfügungsregister eingetragen ist. Das heißt, dass der behandelnde Arzt in einem Notfall über das Rote Kreuz abfragen kann, was meine Wünsche sind. Diese Patientenverfügung wird erst wirksam, wenn ich als Patient nicht mehr einsichts-, urteils- oder äußerungsfähig bin. Zugegeben es ist eher unwahrscheinlich, dass man ins Koma fällt, das passiert schätzungsweiße 0,05% pro Jahr. (Von Komapatienten verharren nur etwa die Hälfte länger als 1 Monat im Koma, im ersten Monat wachen etwa ¼ auf und ¼ versterben, der Rest bleibt meist schwerstbehindert in einem unbewussten Zustand. Nur die allerallerwenigsten der Langzeitkomatösen können nach Ihrem Erwachen ein unbehindertes Leben führen.) Durch meine Patientenverfügung habe ich mich selbst und auch meine Angehörigen vor unerwünschten Behandlungen, vielleicht Qualen, und unnötigen Kosten geschützt. Ich habe dadurch mich selbst und auch meine Angehörigen vor unerwünschten Behandlungen, vielleicht Qualen und unnötigen Kosten geschützt. Auch müssen meine Angehörigen keine Vorwürfe gelten lassen, mich im Stich gelassen zu haben. Das Thema ist unangenehm, wer will schon an den Fall denken, dass man wegen Krankheit oder Unfall bewusstlos wird und Entscheidungen über Tod und Leben getroffen werden müssen. Trotzdem ist es besser, dass man vorsorgt, mit klaren Kopf und mit rechtlichen und medizinischen Informationen gerüstet eine wohlüberlegte Entscheidung trifft. topiq 17

18 Serien & Artikel Die Hochbegabung alleine ist nie Ursache von Problemen. von Doris Miklauschina Die Begabungsexpertin Katja Higatzberger engagiert sich im Raum Niederösterreich für die Vernetzung und Förderung hochbegabter Kinder und Jugendlicher. Ein Interview. Frau Higatzberger, Sie beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Förderung hochbegabter Kinder. Wie kam es zu Ihrem Interesse für dieses Themenfeld? Meine Tochter spielte mit meinem Sohn, als er 4-5 Jahre alt war, sehr gerne Schule. Dabei lernte er schreiben, lesen und auch rechnen. Das verwunderte mich als Mutter, ich hatte Angst, dass er sich in der ersten Klasse langweilen würde und so suchte ich Hilfe. Damals brachte man mich auf das Thema Hochbegabung und riet mir, mein Kind in eine Schule in Wien zu bringen. Ich habe aber vier Kinder. Mit allen jeden Tag nach Wien zu fahren, schien mir nicht möglich und so entschied ich mich lieber, die Zeit dafür in die Veränderung meiner unmittelbaren Umgebung zu investieren. Ich gründete daher einen Elternverein, eine Art Selbsthilfegruppe, in der sich Eltern regelmäßig zum Austausch treffen konnten. Wir unterstützten uns gegenseitig. Dadurch, dass jeder Elternteil gestärkt wurde, veränderte sich relativ schnell viel in der Schullandschaft. Diesem Elternverein ist es auch zu verdanken, dass die erste separative Klasse in einer Mittelstufe in Mödling bereits nur zwei Jahre nach der Gründung des Vereins starten konnte. Im Laufe der Zeit baute ich die Unternehmungen des Vereins aus. Wir organisierten Kinderkurse, lange bevor es die NÖ Begabtenakademie gab, veranstalteten Eltern- Kind Treffen und nach und nach wurde der Beratungsbedarf immer sichtbarer. Ihr örtlicher Schwerpunkt liegt in Niederösterreich. Wie erleben Sie das Bundesland in Bezug auf Hochbegabtenförderung im intellektuellen Bereich? Das Bundesland ist sehr groß und man kann nicht von einem einheitlichen Stand sprechen. Wir haben in Niederösterreich tolle Institutionen wie die NÖ Begabtenakademie, die an sehr vielen Standorten Kurse zur Interessensförderung anbietet oder die Gymnasien in Mödling und Wieselburg, die ab der 1. Klasse AHS separative Züge für begabte Kinder führen. Dennoch hängt vieles von Einzelpersonen ab. Ich habe von 2014 bis 2017 jedes Jahr über 300 Schulen in ganz Niederösterreich besucht. In Gemeinden mit ähnlichen Bevölkerungsschichten und ähnlichen räumlichen Voraussetzungen konnte ich Sätze wie: Wir haben da ganz andere Probleme, so etwas gibt es bei uns nicht. und Ja klar, bei uns ist im letzten Jahr ein Kind gesprungen und wir haben zwei weitere Kinder im Drehtürmodell. hören. Leider gibt es in Niederösterreich tatsächlich noch Gebiete, in denen sich Familien sehr einsam fühlen. Es gibt aber auch Bezirke, in denen sich bereits sehr viel entwickelt hat. Mödling, die Gemeinde in der ich arbeite und lebe, wird sicherlich als Vorreiter-Bezirk erlebt. Das macht mich natürlich sehr stolz und glücklich. Ich habe hier das große Glück bereits mit zahlreichen Schulen sehr eng zusammenarbeiten zu können. 18 topiq

19 Serien & Artikel In welcher Weise unterstützen Sie Kinder mit der Eigenschaft der intellektuellen Hochbegabung? Können auch Eltern Rat und Hilfe bei Ihnen finden? Durch meine eigenen vier Kinder habe ich gelernt, hochbegabte Kinder vor allem einmal als Kinder wahrzunehmen. Ich habe einen ganzheitlichen Ansatz und betrachte dabei immer neben der intellektuellen Entwicklung auch das Familiensystem, die Umgebung und die Körperentwicklung. In einem ersten Gespräch bespreche ich in der Regel mit den Eltern, warum sie mich aufsuchen wollen und was ihre aktuelle Herausforderung ist. Dann reden wir über die Entwicklung ihres Kindes bis zu diesem Zeitpunkt. Diese ist für mich für alle weiteren Schritte ausschlaggebend. Es ist zum Beispiel möglich, dass ich bei einer Familie, die mich wegen der Konzentrationsschwierigkeiten ihres Kindes aufsucht, mal eine Hörverarbeitungsüberprüfung, mal sensorische Integration oder Shiatsu, mal ein Konzentrationstraining und mal nur die Differenzierung in der Klasse empfehle. Die Fragestellungen, mit denen sich Familien an mich wenden, sind sehr unterschiedlich. Von Familien mit besonders begabten Kindern, die sich in Bezug auf die richtige Förderung ihrer Kinder unsicher sind oder nach der richtigen Schule erkundigen, über Eltern, die die Erziehung ihres Kindes als sehr herausfordernd erleben, über typische Underachieverproblematiken oder Familien mit verhaltensauffälligen Kindern. Die Hochbegabung alleine ist für mich nie Ursache von Problemen. Sie mag ein Katalysator sein, sie mag stärker sichtbar machen, wenn die Umgebungsbedingungen für das Kind nicht passen aber Ursache alleine ist sie für mich nicht. Dadurch kann ich aber auch an den Herausforderungen, denen sich die Kinder stellen müssen, arbeiten, denn ich möchte ja schließlich die Hochbegabung als einen Glücksfall behalten und stärken. Ich arbeite in der Zwischenzeit mit einem exzellenten Team in einem Beratungszentrum in Mödling, dem Talentegarten, zusammen und erlebe in der Zwischenzeit, wo es notwendig ist, auch viel Rückhalt durch die Schulen der Umgebung. Wie sehen Sie die derzeitige Situation in Österreich hinsichtlich Vernetzungsfreudigkeit aller mit dem Thema Beschäftigten? Gibt es eine Tendenz zur Zusammenarbeit besonders die Unterstützung von Eltern betreffend? Ich habe das Gefühl, dass die Vernetzung noch weiter ausgebaut werden kann. Ich bin mit einigen KollegInnen im Kontakt und natürlich auch mit dem Landesschulrat und dem ÖZBF. Ich schiele aber immer wieder neidisch nach Deutschland, wo es große, sehr mächtige Elternvereine zum Thema Hochbegabung gibt. VertreterInnen der DGhK beispielsweise sitzen sogar regelmäßig mit den Landes- oder BundespolitikerInnen zusammen! Ich habe in Mödling erlebt, wie schnell sich eine Umgebung verändert, wenn man zu kontinuierlicher Elternarbeit bereit ist. Aus diesem Grund wird es im Winter ein erstes Treffen mit allen Elterninstitutionen Österreichs in Salzburg geben. Leider sind das bisher noch überschaubar wenige, sodass ich alle Eltern, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen und überlegen, sich in einem Verein zu engagieren, gerne dazu einladen möchte. Alle Informationen können gerne von mir telefonisch oder via erfragt werden. Gibt es in Niederösterreich außer die bekannten zusätzlichen Förderangebote außerhalb der Schule auch ganzjährige innerschulische Lernangebote, wie z.b. Begabtenklassen? Die bekanntesten Angebote sind sicherlich Mödling und Wieselburg mit je einer separativen Klasse ab der 1. AHS. In der Keimgasse in Mödling wird weiterhin ein Jahr in der Unterstufe übersprungen. Wieselburg hat aus Mangel an Anmeldungen in den letzten Jahren auf ein vierjähriges Modell umgestellt. Zudem gibt es einzelne Schulen, die innerschulische Angebote durchführen. Diese werden dann Förderkurse, ECHA-Kurse oder ähnliches genannt und sind manchmal als Pulloutkurse und manchmal als Freifächer organisiert. Was würden Sie sich für die intellektuell hochbegabten Kinder in Österreich wünschen? Ich würde mir viele Talentegärten, so wie in Mödling, wünschen. Mit bricht das Herz, wenn mich beispielsweise eine Mama aus Salzburg aufsucht, deren Kind in der Zwischenzeit in der Sonderschule gelandet ist, und ich nur am Rande mit unterstützen kann. Ich würde mir wünschen, dass es Räume gibt, in denen die Kinder sich treffen und austauschen können und ich würde mir wünschen, dass die Schulen freier agieren könnten und sich nicht mehr so von dem System, das wir erschaffen haben, gefesselt fühlen würden. Und ich würde mir eine sehr selbstbewusste Elternszene wünschen, die sich für die Interessen aller hochbegabten Kinder einsetzt und aktiv mitarbeitet. Tipp: Vernetzung und Beratung, Interessensförderung in unterschiedlichsten Bereichen. Die Eltern-Kind-Wochenenden des ÖZBF bieten ein breites Programm für Eltern und hochbegabte Kinder zwischen 5 und 12 Jahren. Mehr Infos gibt es unter talentegarten.at/hochbegabte-kinder/eltern-kind-wochenende/ topiq 19

20 Serien & Artikel Der Hund der Baskervilles Tassilo Halbritter The Hound of the Baskervilles ist der dritte Roman mit Sherlock Holmes und eine der bekanntesten Detektivgeschichten Sir Arthur Conan Doyles ( ). Im Jahr 1886 skizzierte Doyle, als er als Arzt in Southsea, Hampshire, tätig war, erste Entwürfe zu einer Geschichte um einen rational arbeitenden Detektiv namens Sherrinford Holmes, der mit seinem Freund Ormond Sacker in der Baker Street 221b in London lebt. Inspiriert wurde Doyle von Edgar Allan Poes ( ) Detektivgeschichten um Auguste Dupin: Der Doppelmord in der Rue Morgue (1841), Das Geheimnis der Marie Rogêt (1842) und Der entwendete Brief (1844). Die Konstellation des Dupin assistierenden Ich-Erzählers, der zwischen dem genialen Detektiv und dem Leser vermittelt, und der Aufbau der Kurzgeschichte (Demonstration von Dupins detektivischen Fähigkeiten, Verbrechen und erfolglose Ermittlungen der Polizei, Besichtigung des Tatorts, Ermittlung und spektakuläre Auflösung) bieten das erfolgreiche Konzept für nahezu jede folgende Detektivgeschichte, nicht nur für Arthur Conan Doyle, der 45 Jahre später mit seiner Figur des Dupin sehr ähnlichen Sherlock Holmes diese Komposition noch weiter ausreizte. Auch als Typ des Amateurdetektivs, der mit Verachtung auf die Polizei hinabschaut, ist Dupin der Vorläufer für viele spätere Detektivgestalten. Watson dient als Kontrast zum Protagonisten, dessen Genialität durch seine Bewunderung besonders hervorgehoben wird. Viele spätere Kriminalschriftsteller übernahmen diese Konstellation, so auch Agatha Christie mit dem ersten Hercule-Poirot-Roman. Das fehlende Glied in der Kette in der Figur Arthur Hastings und auch beim ersten Auftritt Miss Marples in Mord im Pfarrhaus in der Figur des Reverend Clement. Arthur Conan Doyle schrieb zunächst zwei Romane über Sherlock Holmes: Eine Studie in Scharlachrot und Das Zeichen der Vier, die 1887 bzw erschienen. Es folgten zwölf Kurzgeschichten in der Zeitschrift The Strand, die im Oktober 1892 in dem Band Die Abenteuer des Sherlock Holmes zusammengefasst wurden. Die Memoiren des Sherlock Holmes mit elf Kurzgeschichten erschien 1893 und endete mit dem vorläufigen Tod Holmes in The Final Problem (dt. Das letzte Problem, teilweise auch Der letzte Fall, Sein letzter Fall oder Sherlock Holmes' Untergang). 1899, beim Ausbruch des zweiten Burenkrieges, meldete sich Doyle freiwillig zu einem Ärzteteam. In Südafrika holte er sich trotz Impfung Typhus. Auf der Rückreise lernte er auf dem Schiff den Journalisten Bertram Fletcher Robinson kennen. Man traf sich wieder zum Golfspielen in Cromer, Norfolk im April Robinson kam aus Devonshire und war auf dem Dartmoor aufgewachsen. Er erzählte seinem neuen Freund Doyle alte Legenden über seine Heimat, darunter die Gruselgeschichte um einen Geisterhund. Es handelt sich dabei um die Legende von Richard Capel vom Brooke-Manor. Capel war ein reicher Landbesitzer in Devon, der berüchtigt dafür war, die Töchter seiner Pächter zu entführen und zu vergewaltigen. Der Überlieferung nach wurde Capel im Jahr 1677 im 20 topiq

21 Serien & Artikel Buckfastleigh-Moor von einem Rudel dämonischer Hunde zu Tode gehetzt. Wahrscheinlich trug Doyle das Thema schon länger mit sich herum, denn er hatte einige Jahre zuvor die echte Familie Baskerville, die mit einem gespeerten Hundekopf im Wappen, kennengelernt, als er zusammen mit seiner Frau deren geerbte Grundstücke an der Grenze zu Wales inspizierte. Robinsons Geschichte inspirierte Doyle einen Roman zu schreiben, in dem ein Geisterhund eine Familie bedroht. Der Fluch wurde durch die Untaten eines bösartigen Vorfahren erweckt. Doyle wandte sich an das Strand Magazine, das sich einverstanden erklärte, diesen Roman zu veröffentlichen. Daraufhin reiste er nach Dartmoor, um ein wenig von der realen Atmosphäre mit in das Buch aufnehmen zu können. Gleichzeitig machte der Journalist und Schriftsteller Bertram Fletcher Robinson ebenfalls eine Reise dorthin. Dessen Kutscher hieß Harry Baskerville. Angeblich übernahm Doyle diesen Namen als Familiennamen für die "verfluchte Familie". Der Titel The Hound of the Baskervilles stand zu jenem Zeitpunkt jedoch bereits fest! Im weiteren Verlauf wurde Doyle klar, dass er einen Helden in der Form eines Detektivs brauchte, der die mysteriösen Vorgänge untersuchte. Er entschloss sich, auf seine Figur Sherlock Holmes zurückzugreifen, obwohl er die Sherlock- Holmes-Romane einige Jahre zuvor bereits abgeschlossen hatte. Er beendete die Zusammenarbeit mit Robinson als Mitautor und verlangte beim Strand das doppelte Honorar; der willigte ohne Einwände ein. Doyle schrieb diese Geschichte während eines Aufenthaltes im Duchy Hotel zu Princetown (Dartmoor). Eine ausführliche Schilderung der Entstehung, reich bebildert, findet der Interessierte in Gerald Axelrods Fotoband "Sherlock Holmes und der Fluch von Baskerville. Spurensuche nach dem Höllenhund in England, Wales und Schottland" (2016). Der Roman The Hound of the Baskervilles erschien von August 1901 bis April 1902 als Fortsetzungsroman im Strand Magazine und wurde von Sidney Paget illustriert. Der Verlag brachte aber die Buchausgabe bereits im März des Jahres 1902 heraus, damit sich auf das Ende gespannte Leser, die den letzten Monat nicht mehr abwarten wollten, das Buch kauften. Die Handlung spielt übrigens zwischen 25.9 und In Deutschland erschien das Buch 1903 unter dem Titel Der Hund von Baskerville. Dies suggeriert, Baskerville sei eine Ortschaft und kein Familienname. Daher tragen neuere Übersetzungen des Romans den korrekt aus dem Englischen übersetzten Titel Der Hund der Baskervilles. Buch-Ausgaben. Zwischen 1903 und 2017 gab es etwa 15 unterschiedliche Ausgaben bzw. Übersetzungen ins Deutsche, zum Teil mit den Original-Illustrationen von Sidney Paget. Hörspiele. Nicht so zahlreich sind die deutschen Hörspiel-Fassungen des "Hundes", nur sechs sind zwischen 1966 und 2015 entstanden! Zwischen 2003 und 2011 erschien eine vollständige Sherlock- Holmes- Reihe im Maritim-Verlag. Sherlock Holmes wird von Christian Rode und Dr. Watson von Peter Groeger gesprochen. Verfilmungen. Wikipedia listet 25 Verfilmungen (international) des "Hundes" zwischen 1914 und 2012 auf! Eine kleine Auswahl gefällig? Die erste Verfilmung 1914/15 war ein Fünfteiler (natürlich schwarzweiß und stumm). Im Januar 1937 erschien ein deutscher Kinofilm Der Hund von Baskerville mit Bruno Güttner als Holmes. Im Baskerville-Film von 1939 spielte Basil Rathbone erstmals die Figur des Sherlock Holmes mit Nigel Bruce als Doktor Watson. Der große Erfolg des Films führte dazu, dass Rathbone an zahlreichen weiteren Holmes- Projekten teilnahm, die allerdings nicht mehr auf Doyles Werken beruhten (unter anderem in Die Abenteuer des Sherlock Holmes). Peter Cushing übernahm 1959 die Rolle des Holmes in einer farbigen Neuverfilmung vom Hound of the Baskervilles. Ab 1968 spielte er den Detektiv in einer werkgetreuen Holmes-Fernsehserie der BBC, in der auch der Hund der Baskervilles erneut verfilmt wurde, wodurch Cushing der einzige Schauspieler ist, der in zwei Verfilmungen desselben Holmes- Romans die Hauptrolle spielt. Im Jahr 1983 entstand der Fernsehfilm Der Hund von Baskerville mit Ian Richardson als Sherlock Holmes und Donald Churchill als Dr. Watson. Eine umfangreiche Reihe von Verfilmungen entstand in den achtziger Jahren bei Granada TV (Großbritannien) mit Jeremy Brett als Holmes. Die Serie mit dem Titel Sherlock Holmes umfasst 36 Episoden und fünf Filmspecials; der "Hund" erschien Eine Verblödelung des Themas wurde 1978 auf die Leinwand gebracht: Peter Cook als Sherlock und Dudley Moore als u.a. Watson. Auch Dana Gillespie spielte neben anderen in Großbritannien bekannten Comedians mit. Das Ganze war ein grandioser Mißerfolg! Die Hunde von Baskerville ist die fünfte Episode der britischen Fernsehserie Sherlock. Die Episode wurde erstmals im Jänner 2012 von der BBC ausgestrahlt. Einflüsse. Umberto Eco nannte die Hauptfigur seines Romans Der Name der Rose William von Baskerville, da sie nach dem Vorbild Sherlock Holmes gestaltet ist. Die zweite Hauptfigur des Romans, Adson (von Melk), ist nach Dr. Watson benannt. William (Holmes) gibt den skeptischen Empiriker, den ungerührt intellektuellen topiq 21

22 Serien & Artikel Kommentator seiner Epoche, während Adson (Watson) stets mit uneingeschränkter Bewunderung zu seinem Meister aufblickt. Der Hund von Blackwood Castle ist ein deutscher Kriminalfilm aus dem Jahr Der erstmals in Farbe gedrehte Film ist der 25. aus der Reihe der Wallace- Verfilmungen zwischen 1959 und Edgar- Wallace- Filme sind Spielfilme, die auf Werken des britischen Schriftstellers Edgar Wallace ( ) beruhen. Der Hund von Blackwood Castle basiert zwar auf Motiven von Edgar Wallace, knüpft jedoch eher an den Sherlock- Holmes-Roman Der Hund von Baskerville an. Weitere Pastiche-Erzählungen: * Hardwick, Michael: Der Fluch von Baskerville, 2004 * Hardwick, Michael: Der Hund der Rache, 2014 * King, Laurie R.: Das Moor von Baskerville, 2002 * Ostwald, Thomas: Sherlock Holmes und der Werwolf von Blackwood Castle, 1983/2016 * Walter, Klaus-Peter: Sherlock Holmes und der Werwolf, 2013 Baskerville-Effekt. Im Roman erleidet die Figur Sir Charles Baskerville unter außerordentlichem Stress einen todbringenden Herzinfarkt. Baskerville war abergläubisch und litt an einer chronischen Herzerkrankung. Laborstudien haben einen Zusammenhang zwischen kardiovaskulären (d.h. Herz und Gefäße betreffende) Veränderungen und psychischem Stress bestätigt. Und damit trägt der Baskerville-Effekt (seit 2001) seinen Namen zu Recht. "Das Lustige bei Holmes ist ja, dass er im Grunde ein (scheinbar) beinharter Rationalist ist, sein Schöpfer, Conan Doyle, aber ein Esoteriker und Teilzeit-Okkultist war, dem man auch Elfenfotos andrehen konnte. Und diese Ambivalenz haben wir in der Figur des Sherlock Holmes relativ stark ausgebildet. Er ist zwar ein rational orientierter Gesetzeshüter, aber auch Kokainist und Morphinist sowie ein arroganter Bohemien, der jederzeit bereit ist, Konventionen ins Eck zu stellen, wenn er für sie grad keinen Gebrauch hat, was recht häufig passiert. Für mich ist Holmes eine spätromantische Gestalt, wie auch die Erzählungen ja Spuk-, Romantik- und Gothic- Elemente drinnen haben: Grad das macht s ja so schillernd." So weit Thomas Fröhlich über Doyle und Holmes! In dem 2003 erschienen Buch The House of the Baskervilles behauptet der Brite Rodger Garrick-Steele, dass Conan Doyle den "Hund" nicht selber geschrieben, sondern den Text von Bertram Fletcher Robinson übernommen hätte. Der soll dafür 500 Pfund (die wären heute Pfund wert) bekommen haben. Der Journalist starb 1907 mit 36 Jahren, angeblich an Typhus. Steele behauptet nun, dass Doyle ein Verhältnis mit dessen Frau Gladys hatte und diese ihren Mann auf Verlangen von Doyle mit Laudanum (Opiumtinktur) vergiftet hätte. Allerdings hat Doyle nie verschleiert, dass Robinson an der Entwicklung der Idee des "Hundes" beteiligt war, und er dankte ihm sogar in der Erst veröffentlichung mit einer kurzen Anmerkung. Baskerville-Schrift. Die Baskerville ist eine Schriftart, die als Übergangs-Antiqua des Barocks 1754 entstand. Die von John Baskerville ( ) in Birmingham entwickelte Schrift galt als technischer Meilenstein und als wichtige Referenz für spätere Schriften. Die Baskerville hat daher mit unserem Roman nichts zu tun. Kritik. Der "Hund" ist der handlungstechnisch anspruchsvollste Sherlock-Holmes-Roman, den Sir Arthur Conan Doyle geschrieben hat, denn gerade hinsichtlich der eingefangenen Atmosphäre hebt sich diese Story einfach von den anderen ab. Sicherlich unterstützt der Handlungsort, das südenglische Dartmoor, das ganze geschilderte Szenario noch erheblich und eigentlich lebt diese Erzählung von den Tücken, Unwegbarkeiten und der Faszination dieser Landschaftsform. Wirklich ansprechend ist, wie Doyle hier seine Geschichte und das Moor miteinander verbindet. Allerdings muss man auch zugeben, dass moderne Spannungsliteratur etwas anders aussieht. Das soll nicht heißen, dass es hier langweilig zur Sache geht, aber irgendwie fehlt es an potenziellen Verdächtigen, denn der Kreis der Protagonisten ist doch ziemlich begrenzt. 22 topiq

23 Serien & Artikel Garrick-Steeles Bemühungen, von den Behörden eine Exhumierung Robinsons zu erreichen und auf Gift untersuchen zu lassen, wurde 2008 abgelehnt. Siehe Literatur Tobias Weskamp. Wesentlich fundierter ist die ausführliche Kritik von Pierre Bayard (* 1954), einem französischer Professor, Psychoanalytiker und Schriftsteller. Er lehrt Französische Literatur an der Universität Paris VIII. Bekannt wurde er 2007 mit seinem Essay Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat, das in Frankreich zum Bestseller avancierte und auch im deutschen Sprachraum große Beachtung fand. In dem 2008 erschienenen Essay Freispruch für den Hund der Baskervilles. Hier irrte Sherlock Holmes entwickelte Bayard die literarische Methode der Kriminalkritik. In Form einer Gegenermittlung versucht er darin nachzuweisen, dass Arthur Conan Doyles Romandetektiv Sherlock Holmes bei seinen Ermittlungen in Der Hund von Baskerville zu einem anderen Ergebnis hätte kommen müssen. Selbst Meisterdetektive wie Sherlock Holmes können irren, ohne dass der Autor es bemerkt. Im Roman Der Hund der Baskervilles deuten zahlreiche Indizien darauf hin, dass der Hund keineswegs der Mörder war. Anlass genug für eine furiose Kriminalkritik! Denn viele in der Literatur erzählte Morde sind gar nicht von denjenigen begangen worden, denen sie zur Last gelegt werden. In der Literatur wie im richtigen Leben entkommen die wirklichen Verbrecher nicht selten den Ermittlern, und zweitrangige Figuren werden angeklagt und verurteilt. Die Kriminalkritik, Verfechterin der Gerechtigkeit, bringt endlich die Wahrheit ans Licht und eröffnet ungeahnte Perspektiven. Ist Ödipus wirklich des Vatermords schuldig? Versteckt sich nicht selbst in 'Hamlet' ein unbekannter Mörder? Wenn schon literarische Personen hinter dem Rücken des Autors ein Eigenleben entwickeln, können wir uns auch als Leser aktiver, lustvoller in literarische Texte einbringen. Hercule Poirot hatte bekanntlich eine Abneigung gegen die Sorte Kriminalermittler und Detektive, die auf Knien mit der Lupe in der Hand vermeintlichen oder echten sogenannten "Indizien" hinterher schnüffeln und jagen wie ein Hund. Ihm war es wichtiger, anhand psychologischer Kriterien, sprich: durch Menschenkenntnis, dem Täter auf die Spur zu kommen. Das Wichtigste dabei war, ist und bleibt: das Motiv. Kaum verstellt zielten Poirots Spitzen gegen die jagdhundartig ermittelnden Detektive auf seinen englischen Fachkollegen Sherlock Holmes und es gibt sicher nicht wenige Freunde des Kriminalromans, die es sehr bedauern, dass die beiden Lichtgestalten fiktiv-kriminalistischer Aufklärung nicht zumindest einmal miteinander oder gegeneinander zu Werke gegangen sind, um in einem fairen Wettkampf den Besseren "zu ermitteln". Liest man Bayards lobenswerte Abhandlung zu den kriminalistischen Leistungen Sherlock Holmes im Baskerville-Fall, wird schnell klar, wer Sieger einer solches Wettkampfes aller Voraussicht nach geworden wäre - nämlich der belgische Genußmensch und verhinderte Kürbiszüchter Poirot. Zwar hat Bayard in einer Darstellung zu Agatha Christies ( ) "Alibi" wohl bereits angedeutet, dass auch Poirot nicht frei von Fehlern war und mitunter - errare humanum est - sogar meilenweit danebenlag mit seinen Deduktionen. Diese Fehl leistungen sind aber nichts im Vergleich zu den hier von Bayard luzide, schlüssig und mit durchschlagender Überzeugungs kraft nachgewiesenen Schnitzern Holmes, Fehlleistungen, die bislang vereinzelt bereits bemerkt wurden, aber hier erstmals in einer ebenso umfangreichen wie erschütternden Gesamtschau dargeboten werden. Doch Bayard, der nebenberuflich auch als Psychotherapeut tätig ist (so wie ich), belässt es nicht dabei, lediglich aufzuzeigen, wo sich der Detektiv aus der Bakerstreet irrte und welche seiner Schlussfolgerungen falsch sind (nämlich fast ausnahmslos alle). Er untersucht auch die Hintergründe dieses größten Versagens der fiktiv-kriminalistischen Literatur, wie man es nach der Lektüre der schonungslosen Abhandlung Bayards wohl bezeichnen muss. Bayard stellt die prekäre Beziehung zwischen Conan Doyle und Holmes, geprägt durch Minderwertigkeitskomplexe und einer daraus resultierenden Hassliebe des Autors auf den Detektiv, der bald berühmter war als der Autor selbst (diese Ansicht wurde auch im Film "Genie und Schnauze" thematisiert), überzeugend dar, ohne allerdings der Versuchung zu unterliegen, die psychoanalytische Betrachtung als einziges Erklärungsmuster für das Versagen Holmes/Conan Doyles heranzuziehen. Selbstverständlich finden aber auch die Positionen von Kritikern und Zweiflern genügend Raum in diesen Erörterungen, insbesondere auch solcher Bedenkenträger, die es ablehnen, literarischen Gestalten ein Eigenleben zuzusprechen. Anhand der Kritik Bayards zeigt sich sehr schnell, wie Holmes innerhalb seiner Argumentation auf dem Holzweg ist und obwohl der Autor damit ein wenig den Mythos Sherlock Holmes demontiert, ist es doch interessant, diese Analyse des Tathergangs zu lesen. Quelle: Wikipedia Pierre Bayard: Freispruch für den Hund der Baskervilles, 2008 Gerald Axelrod: Sherlock Holmes und der Fluch von Baskerville, 2016 Tobias Weskamp: Ein realer Mord um den "Hund der Baskervilles"? in The Baker Street Chronicle, 8.Jhrg., Nr.30 (2018) topiq 23

24 Serien & Artikel Der Tod der Sonne von Nico Brockmeier (Idee und Text) und Yelda Yavuz (Bild) Dass die Sonne in 5 Milliarden Jahren auf das Mädchen aus diesem Cartoon (ich nenne sie einfach mal Sanja) so groß wirken wird, hat aber auch noch einen anderen Grund: Sie wird größer sein! Um jedoch zu verstehen, was sich im Vergleich zu heute in der Sonne ändert und was damit auch der Grund für ihre Ausdehnung ist, muss man erstmal verstehen, was heute in ihr geschieht. Die gesamte Energie, die uns als Licht und Wärme erreicht, gewinnt sie nämlich aus einem Vorgang, den man Kernfusion nennt. Grob gesagt wird da einfach Wasserstoff in mehreren Schritten in Helium umgewandelt: 1. Zwei Wasserstoffatomkerne, also nichts anderes als zwei einzelne Protonen, verschmelzen zu einem Kern des schweren Wasserstoffes, den man Deuterium nennt. (2H) Er besteht aus einem Proton und einem Neutron. Eines der beiden Protonen verwandelt sich also in ein Neutron, wobei noch ein Positron, das elektrisch positiv geladen ist, und ein Neutrino, ein Elementarteilchen ohne elektrische Ladung, entstehen. Das Neutrino verlässt ungehindert die Sonne, während das Positron mit einem Elektron in zwei hochenergetische Photonen zerstrahlt. (Photonen sind das, woraus elektromagnetische Strahlung besteht. Grob gesagt verschmelzen bei der Kernfusion vier Wasserstoffatomkerne zu einem Heliumatomkern, der jedoch etwas leichter ist. Die verloren gegangene Masse wird in Energie umgewandelt, welche uns als Licht und Wärme erreicht. Wir können sie uns auch einfach als Lichtteilchen vorstellen.) Bis jetzt sind also aus zwei Protonen ein Deuteriumkern, ein Neutrino und zwei hochenergetische Lichtteilchen geworden. 2. Wenn dieser Deuteriumkern wiederum auf ein Proton trifft, verschmelzen sie zu einem Kern des Helium-3- Isotops (3He), wobei ein weiteres hochenergetisches Photon frei wird. Bis jetzt sind aus drei Protonen ein Helium-3-Kern, ein Neutrino und drei hochenergetische Photonen geworden. 3. Die ersten beiden Punkte geschehen erneut mit drei anderen Protonen, jetzt haben wir also zwei Helium- 3-Kerne, zwei Neutrinos und sechs Photonen aus sechs Protonen gewonnen. 4. Die beiden Kerne von 3He fusionieren im letzten Schritt der Kernfusion zu einem Helium-4-Isotop, wobei zwei Protonen frei werden. Jetzt sind aus sechs Protonen ein Heliumkern, drei hochenergetische Photonen, zwei Neutrinos und zwei Protonen geworden. In der Summe entstand also aus vier Protonen ein Heliumkern, der jedoch etwas leichter ist. Diese verloren gegangene Masse steckt zu einem kleinen Teil in den beiden Neutrinos, der größte Teil wurde 24 topiq

25 Serien & Artikel jedoch zu der Energie der sechs freigesetzten Photonen umgewandelt. Bis diese aber die Sonnenoberfläche erreichen, dauert es ungefähr Jahre, da sie immer wieder von den Plasmateilchen absorbiert und neu abgestrahlt werden, wodurch zudem ihre Energie abnimmt. Wenn sie jedoch die Sonne erst einmal verlassen haben, brauchen sie bis zur Erde nur noch 8 Minuten und 19 Sekunden, da sie sich mit Lichtgeschwindigkeit ( m/s) fortbewegen. Der Wasserstoffvorrat im Kern der Sonne ist aber natürlich nicht unendlich, er reicht nur für ungefähr 10 Milliarden Jahre, von denen unser Heimatstern mittlerweile 5 Milliarden Jahre hinter sich hat. Nach Wie weit sich die Sonne ausdehnen wird, ist umstritten. Einige meinen, sie werde kurz vor der Erde anhalten, andere sagen, dass sie auch die Erde verschlucken werde, und wieder andere behaupten, sie würde erst außerhalb der Umlaufbahn des Mars mit der Ausdehnung aufhören. weiteren 5 Milliarden Jahren wird sich also kein Wasserstoff mehr in ihr befinden, sondern nur noch gigantische Mengen Helium. Dieses Helium wird dann zu Kohlenstoff fusioniert werden, wodurch sich die Sonne zu einem sogenannten Roten Riesen ausdehnen wird. Nach nicht allzu langer Zeit wird sie allerdings ihre äußerste Hülle abstoßen, die dann als Planetarischer Nebel sichtbar sein wird, und übrig bleiben von dem Stern, ohne den wir alle nicht leben würden, wird nur ein kleiner, aber dichter, weißer Zwerg. Weitere Yeldicos findet ihr auf unserer Homepage yeldico-astronomie.jimdo.com oder auf Instagram unter dem Benutzernamen yeldico. Rätselkiste von Peter Meindl Liebe Rätsekisten-Fans und solche, die es werden wollen: Für das vorige Rätsel (Tischplatte) wurde der Einsendeschluss auf 31.Oktober 2018 verlegt, da Stephen Hawking schon gestorben ist und daher die Chance, über ein Wurmloch in die Vergangenheit zu reisen, eher gering ist (Auch wenn Sieglinde schon in einem solchen war). Die Auflösung des Rätsels und Bewertung der Einsendungen wird - zusammen mit denselben für das folgende Rätsel - im nächsten Heft zu finden sein, das auch noch heuer erscheinen soll. Aber nun zum neuen Rätsel: Schorschi und die Wanderer Schorschi, mein Assistent, geht gerne wandern, und er hat sich mit einer Gruppe Gleichgesinnter und Gleichgesinntinnen zusammengetan. Da Schorschi einen hohen Sozial-IQ hat, hat er auch Proviant für allfällig Hungrige mitgenommen. Es sind 9 Wurstsemmeln, und das stellt ihn vor eine scheinbar leichte Frage: Auf wieviele Arten kann er seine 9 Wurstsemmeln auf zumindest 2 Personen (Inklusive ihm selbst, er will ja auch was essen!) aufteilen? Dabei muss nicht jeder gleich viel bekommen, und wer welche Menge bekommt, spielt für diese Aufgabe keine Rolle (Für den sozialen Frieden möglicherweise schon!) In der Lösungseinsendung soll nicht nur die richtige Anzahl der Möglichkeiten, sondern für jede Möglichkeit auch die Aufteilung gezeigt werden. Handgeschrieben und eingescannt reicht schon. Hätte er zb nur 4 Wurstsemmeln mit, gäbe es - Zufall aber auch - 4 Möglichkeiten: 4 = , d.h. 4 Personen essen je 1 Wurstsemmel 4 = 3+1 (gleichbedeutend mit 1+3), d.h. 2 Personen bekommen verschieden viel zu essen 4 = 2+2, d.h. 2 Personen essen je 2 Wurstsemmeln 4 = (gleichbedeutend mit oder 1+1+2), d.h. 3 Personen bekommen was zu essen Der Einsendeschluss ist diesmal 3 Tage vor Redaktionsschluss. Einsendungen wie immer an peter.meindl4@chello.at Liebe Grüße Euer Rätselkisten-Truchsess Peter topiq 25

26 Rätsel Enigma 56 von Christian Rieseneder Runde 5, 2018 Man muss das Rad nicht immer neu erfinden und auch nicht die Schallplatte An wenig auf der Welt scheiden sich die Geister so sehr wie bei Musik. Viele Klassik-Liebhaber können mit Popmusik nichts anfangen und umgekehrt. Doch die Liebhaber der Genres überschneiden sich natürlich auch aber nicht nur diese. Wie auch in der Technik wird auch in der Musik nicht alles neu erfunden. Viele Musikstücke sind Coverversionen (kurz Cover) von früheren, also musikalisch neu interpretierte und nur leicht variierte Neuauflagen. Cover sind in der Musik allgegenwärtig, sowohl innerhalb derselben musikalischen Stilrichtung, als auch genreübergreifend in alle Richtungen. Sie haben üblicherweise denselben Titel (und als Lieder meist auch denselben Text) wie das Original. Ein Paradebeispiel ist Joe Cockers Version von With a Little Help From My Friends, noch weit berühmter als das Original der Beatles. Wenn Elemente eines Musikstücks (oder auch andere Töne) nur in ein ansonsten verschiedenes eingebaut werden, nennt man dies Sample. Ein minimalistisches Beispiel: Die Warnsirenen für den Roten Alarm auf dem Raumschiff Enterprise wurde in mehreren Pophits gesampelt. Allerdings sind die Grenzen zwischen einem Cover und einem Sample von musikalischen Schlüsselelementen durchaus fließend. Manche Lieder sind de facto Coverversionen von anderen unter anderem Titel, und die Begriffe Cover und Sample werden gemischt verwendet. Beispielsweise wurde die in Südamerika populäre Nummer Llorando se fue ( Weinend ging sie, 1981) der bolivianischen Folkloreband Los Kjarkas vielfach wiederverwendet. Hierzulande kennt man sie am besten als Lambada (1989) von Kaoma rein musikalisch betrachtet ein Cover und wahlweise auch als solches bezeichnet und aus dem Hit On the Floor (2011) von Jennifer Lopez & Pitbull, der diese Melodie auch mit anderen abwechselt. Dies dient als Beispiel für die Grenzlinie des Rätsels: Die musikalischen Schlüsselelemente eines Musikstücks, insbesondere die Hookline, die dem Hörer am besten in Erinnerung bleibt, seinen Wiedererkennungswert ausmacht und es im Bestfall in einen Ohrwurm verwandelt. Beispielsweise ist die Hookline von Britney Spears Hit Toxic (2004) ein Sample aus zwei neu arrangierten Tonfolgen von einer Bollywood-Filmmusiknummer, stilistisch zur indischen Bhangra-Musik gehörend. Sowohl On the Floor, als auch Toxic könnten in Lösungen der 26 topiq

27 Rätsel Aufgabe eingehen wenn sie denn auf einem anderen musikalischen Genre basieren würden: Aufgabe: Man finde einen Komponisten klassischer Musik, und mindestens drei verschiedene seiner Musikstücke, die als voneinander unabhängige Nummer-Eins-Hit-Singles von drei verschiedenen Interpreten der Popmusik gecovert bzw. als hauptsächliches Element gesamplet wurden. Bedingungen: * Der Begriff klassische Musik ist in einem weiten Sinne zu verstehen, ungefähr Synonym mit Kunstmusik und nicht etwa eingeschränkt auf die Wiener Klassik. Es ist Musik von der Renaissance bis in die Gegenwart erlaubt. * Dasselbe gilt für Popmusik, beispielsweise sind auch die Genres der Rockmusik zulässig. * Das Popmusikstück muss großteils, zumindest aber in seiner melodischen Hauptsache (üblicherweise die Hookline) ein Sample/Cover des klassischen Stückes sein. Einzelfallentscheidungen sind hier vorbehalten. * Das Popmusikstück muss als Single erschienen sein und in den offiziellen Charts von mindestens einem Staat den Spitzenplatz erreicht haben. Das ist in nicht offensichtlichen Fällen bitte nachzuweisen; 20 Popmusikstücke einzusenden in der Hoffnung, dass schon 3 Nummer-1-Hits dabei sein mögen, ist für meine Auswertung nicht hilfreich. * Es sind wirklich Dreiheiten von (Klassisches Musikstück + Popmusikstück + Pop-Musiker) gesucht, die in allen Elementen verschieden sind (nur das Popmusikstück darf denselben Namen verwenden wie sein Vorbild muss es aber nicht). Genauere Erklärungen hierzu: -- Das einzige einigende Element ist der Komponist der klassischen Stücke. -- Mehrere Verarbeitungen desselben klassischen Stücks durch verschiedene moderne Interpreten sind keine zusätzlichen Lösungen. Musikalische Zwischenstufen sind aber zulässig also darf ein Mummer- 1-Hit ein direktes Cover eines anderen Popstückes sein, das seinerseits ein Klassik-Sample ist. -- Getrennte musikalische Elemente desselben klassischen Stückes (etwa verschiedene Sätze einer Symphonie) gelten als verschiedene Stücke im Sinne der Angabe, müssen dann aber auch genannt werden. -- Mehrere klassische Stücke in einem Pophit verarbeitet und mehrere Klassik-Samples derselben Musiker sind erlaubt einzusenden, bringen aber keinen Mehrwert. Die 120 Punkte werden an alle Einsender mit validen Lösungen aufgeteilt, gemäß der Anzahl der jeweils gültigen Lösungsbeiträge. Wer also 6 klassische Musikstücke eines Komponisten samt Nummer-1-Hits verschiedener Interpreten einsendet, erhält doppelt so viele Punkte wie jemand mit dem Pflichtprogramm von 3 Stücken. Lösungen sind bitte einsenden bis Einsendeschluss von Ausgabe 393 (siehe vorne) an c.rieseneder@gmail.com. Auch Lösungen zu Enigma 55 (Filme mit möglichst unterschiedlicher Zuschauerwertung bei Männern und Frauen) können noch eingesandt werden. topiq 27

28 Rätsel Wer, was, wann, wo 5/2018 von Sieglinde Fürst Natürlich erholte ich mich heuer nicht nur auf der Reha, sondern ein kleiner Kurzurlaub musste schon drinnen sein, und der ging wieder an die Ostsee, zum zweiten Mal nach Usedom. Beim ersten Mal hatten wir eine Rundreise ausgehend von Polen gemacht, diesmal waren wir mit dem Leihauto allein unterwegs. Wer glaubt, dass es dort zu kalt zum Baden ist, soll sich einmal das Strandfoto anschauen (und mich im Strandkorb!). Das Wasser hatte immerhin 22 Grad! Unser Hotel gehört zu einer friesischen Hotelkette. Was bedeutet deren Name? 2. Wir besuchten auch die gleichnamige Hauptstadt, die an einem Berg liegt. Wie hoch ist er? Und was befindet sich auf dem Gipfel? Woran erinnert es? Wie heißt das Stadtmuseum und warum? Und wie hoch ist eigentlich der höchste Berg der Insel, und wie heißt er? 3. Ein Ausflug führte uns zu einer Sandskulpturenausstellung. Woher kommt der dafür benötigte Sand, und wie muss er beschaffen sein, um damit Skulpturen bauen zu können? Wieviel Sand wurde für die Ausstellung benötigt? Hier zur Illustration zwei der Skulpturen. Welche Künstler haben sie geschaffen? 1. Wir landeten auf dem Flughafen, der genauso heißt wie unser Urlaubsort, aber in Wirklichkeit bei welchem Ort liegt? An welchem Tag begann dort heuer der Flugbetrieb? Von welchem österreichischen Ort aus und mit welchem Flugzeugtyp kommt man hin? 28 topiq

29 Rätsel 4. Auf der Insel befindet sich auch eine Schmetterlingsfarm, angeblich die größte Deutschlands. Welche Betriebe gehören noch zur Unternehmensgruppe? Welche Sonderausstellungen gab es heuer? Im gleichen Ort gibt es noch das am meisten fotografierte Einfamilienhaus Deutschlands. Warum? wenigen Kirchen zu finden ist. Worum handelt es sich, und wer hat dieses Kunstwerk wann geschaffen? Wie heißt die Kirche, und wie die katholische Kirche von Wolgast? Wo befindet sich die zweite Brücke, 5. Die Insel Usedom ist mit dem Festland durch zwei Brücken verbunden. In Wolgast machten wir die große Hafenrundfahrt, bei der wir auch das Öffnen der Brücke bewundern durften. Um welche Zeiten wird (bzw. wurde im Sommer) die Brücke geöffnet? Wie heißt die Brücke? Und wo machte das Schiff früher Dienst? Die evangelische Kirche in Wolgast weist eine künstlerische Besonderheit auf, die heute nur mehr in ganz und wo der Rest der alten Eisenbahnbrücke? Beim Essen im Speicher (einem berühmten Lokal in Wolgast) fand ich dieses Schild. Wozu könnte es gehören? Auf dem Heimweg besuchten wir noch das älteste Naturdenkmal der Insel, das bereits 1298 erwähnt wurde. Worum könnte es sich dabei handeln? 6. Am größten musikalischen Ereignis konnten wir leider nicht teilnehmen, da es erst einige Zeit nach unserem Aufenthalt begann. Es fand heuer zum 25. Mal statt, und wies eine Besonderheit bezüglich der Teilnehmerliste auf. Bei 40 Konzerten wurden Besucher gezählt. Wo fand das Abschlusskonzert statt? Wer trat bei diesem Konzert auf, und welche Komponisten wurden gespielt? Wer vertrat Schweden, und wer Dänemark? Das wär s für heute. Es gab noch so viel zu sehen, aber die Fragen dazu hätten den Umfang des Rätsels noch mehr gesprengt. Jetzt werdet ihr fragen: Und wo sind die Lösungen der vorigen Nummer, und wo die Ergebnistabelle? Bedingt durch das Versprechen, heuer wirklich wieder sechs Nummern von topiq zu veröffentlichen und die Aufgabe, rechtzeitig die Informationen zur Vorstandswahl bei der Generalversammlung in Feldkirch unterzubringen, musste der Redaktionsschluss für diese Nummer so zeitig gewählt werden, dass die alte Nummer (391) noch nicht bei den Mitgliedern eingetroffen war. Daher wurde mit der Redaktion vereinbart, dass im nächsten Heft (393) die Lösungen von 391 und 392 veröffentlicht werden. Ihr habt also noch genügend Zeit, Lösungen zu suchen. Für Nummer 391 bitte bis zum 31. Oktober, für 392 bis drei Tage vor dem nächsten Redaktionsschluss (22. November). Lösungen bitte an sieglindefuerst@hotmail.com. Ich freue mich über eure Antworten. topiq 29

30 Mensa International No Excitement with the Financials When it comes to finances, it is best to not have any surprises, and that is exactly what has happened with Mensa International so far this year. Certainly, there are some small plusses and minuses, but in general, we are following the budget that was set last year. If things continue as is, then we should end the year with about 475,000 British Pounds of assets or 16 months worth of expenses. We are trying to add some professional staff and otherwise transfer some administrative work to one of the national organizations, but as of this writing, neither has happened. Doing this will help to simplify our operations and enable the staff to work on more transformative activities rather than just maintaining our existing structure. This slower than hoped for transition has allowed us to save some money but has not helped to push us forward. Unfortunately, we continue to experience high Name and Logo legal expenses. There does appear to be an end in sight, but this is an unpredictable category, which will spike and dip with little warning. Our trademarks bring large royalties to some of the national groups and can be leveraged on an international level for even larger contracts. Because of that, we must fight to stop their unauthorized use. Nick Sanford, CPA, FRM Mensa International Treasurer CONFERENCE ON GIFTEDNESS The second annual Conference on Giftedness - Education and Development was held in Belgrade, Serbia, July 31 - Aug. 02. It was organised by Mensa Serbia, and was attended by approximately 100 people. Some registrants were Mensans but most were teachers, principals and educationalists from all over Serbia, each concerned with giftedness in children under twelve years of age. Problems associated with giftedness, including those which occur when giftedness is unrecognised, remedies, different approaches and successful ventures were shared and discussed. For more information, see rs/?page_id=64, and read the article on the conference in 2017, in the January 2018 issue of the MWJ. MENSA SERBIA HOLDS SUCCESSFUL EMAG The 2018 EMAG (July 31 - August 4) held in Belgrade was attended by nearly 600 Mensans, from Europe as well as from Asia, America, Canada, Australia, New Zealand, Brazil and many more countries! Apart from speakers on a comprehensive list of topics and workshops, there were scores of activities, including exploring all the hidden secret parts of Belgrade as well as the tourist attractions, sports, shooting ranges, Escape Rooms, Pokémon Go, kayaking, a football tournament, skydiving, Paintball, Dragonboating... the list goes on! Chairman of Mensa Serbia, Aleksandra Borovic, was interviewed on national television following the success of the European Gathering. The event was also covered by national Serbian newspaper N1: a408738/english/news/officially-most-intelligentpeople-europe-gather-in-belgrade.html. Interested in knowing more specifically what happened at the event? Watch out for the report in the November 2018 issue of the MWJ. 30 topiq

31 Mensa International Read to your 5-year old child, and s/he will do better later in life For the past 70 years, scientists in Britain have been studying thousands of children through their lives to find out why some end up happy and healthy while others struggle. It's the longest-running study of human development in the world, and it has produced some of the best-studied people on the planet while changing the way we live, learn and parent. Parents, it seem, do make a difference. Science journalist Helen Pearson has studied the project, and has aided in presenting the analyses and conclusions to a more general public. Listen to Helen Pearson's TEDex talk here: tinyurl.com/y89xok2k The more you hug a baby, the more its brain will grow Newborn babies experience the world through touch. Now, researchers who have measured the brain responses of 125 infants including babies who were born prematurely and others who went full-term and have shown that a baby's earliest experiences of touch have lasting effects on the way their young brains respond to gentle touch. The full study by Maitre et al, "The Dual Nature of Early-Life Experience on Somatosensory Processing in the Human Infant Brain", was published in Current Biology: rent-biology/fulltext/s (17)30204-x. A summary of the study can be found in ScienceDaily, "A prescription for touch: Early experiences shape preterm babies' brains": topiq 31

32 Mensa International Brain Gain: A Person Can Instantly Blossom into a Savant and No One Knows Why Savant syndrome comes in different forms. In congenital savant syndrome the extraordinary savant ability surfaces in early childhood. In acquired savant syndrome astonishing new abilities, typically in music, art or mathematics, appear unexpectedly in ordinary persons after a head injury, stroke or other central nervous system (CNS) incident where no such abilities or interests were present pre-incident. But in sudden savant syndrome an ordinary person with no such prior interest or ability and no precipitating injury or other CNS incident has an unanticipated, spontaneous epiphanylike moment where the rules and intricacies of music, art or mathematics, for example, are experienced and revealed, producing almost instantaneous giftedness and ability in the affected area of skill sets. Because there is no underlying disability such as that which occurs in congenital or acquired savant syndromes, technically sudden savant syndrome would be better termed sudden genius. The Case of K. A. A 28-year-old gentleman from Israel, K. A., sent his description of his epiphany moment. He was in a mall where there was a piano. Whereas he could play simple popular songs from rote memory before, suddenly at age 28 after what I can best describe as a just getting it moment, it all seemed so simple. I suddenly was playing like a well-educated pianist. His friends were astonished as he played and suddenly understood music in an entirely intricate way. I suddenly realized what the major scale and minor scale were, what their chords were and where to put my fingers in order to play certain parts of the scale. I was instantly able to recognize harmonies of the scales in songs I knew as well as the ability to play melody by interval recognition. He began to search the internet for information on music theory and to his amazement most of what they had to teach I already knew, which baffled me as to how could I know something I had never studied. K. A. has a high IQ, is now an attorney and has no history of any developmental disorder. He makes part of his living now doing musical performances. He described his musical epiphany in much more detail in a posting in the article section of The Case of M. F. This 43-year-old woman woke up one night in December 2016 with what she called the urgent need to draw a multitude of triangles, which quickly evolved to a web of complex abstract designs. I stayed up into the morning with a compulsive need to draw, which continued over the next three days at an intense level. She had no prior interest or training in art. By the third day she was working on a piece of art she named the Mayan, which took her two weeks to complete. Three months later she had created 15 pieces whose styles were reminiscent of artists including Frida Kahlo and Picasso. She presently spends about eight hours a day on her craft in addition to her work as a real estate agent. Incorporated into most of her pieces of art is mandalic style of which she was totally unaware prior to her sudden art ability. The Case of S. S. When she was in her mid-40s, S. S. began noticing changes in her perception of the physical world around her. She said when she looked at things like trees and flowers, she started to see colors, textures and shadows in ways she had never seen before. This new way of seeing things compelled her to express her new vision on paper. She had never painted before in her life and was not comfortable with a paintbrush, so she bought a cheap set of pastel pencils at Hobby Lobby, found a photograph of a gorilla on the cover of an old National Geographic magazine, and sat down to draw it. The result a rich, complex pastel painting with uncanny realism stunned her friends and family, particularly in light of the fact she had never shown an aptitude for art or even an interest for that matter, and she never took an art class growing up. From that point forward drawing and pastel painting began to consume her every waking moment. Her new vision wouldn t allow her to just sit around and marvel at the beauty of this new world. She felt she had to act on it she must act on it. From the very beginning this gift of seeing things in a new way was inextricably tied to a compulsive desire to reproduce that new world on paper. It became an obsession that all but took over her life. I found it nearly impossible to put down my pastels and do things I needed to do, she stated, I was 32 topiq

33 Mensa International spending way too much money at Hobby Lobby and art supply stores. I was almost frenzied. Even now, when she needs to focus on other more pressing things in her life, S. S. must put the pastels and art aside and store them away in a place where she is not tempted by them, sometimes for months at a time. She worries that starting a new painting could completely derail her. In the case of S. S., as with other cases of sudden genius, there is no history of autism or CNS injury. The Uniqueness of Sudden Genius Many people pick up a new skill or hobby, especially later in life. So what is different here? * The skill has an abrupt onset with no prior interest in or talent for the newly acquired ability. * There is no obvious precipitating event or CNS injury or disease. * The new skill is automatically coupled with a detailed, epiphany-type knowledge of the underlying rules of music, art or math, for example none of which the person has studied. They know things without ever having learned them. * The new skill is accompanied with an obsessivecompulsive (OCD) component; there is the overpowering need to play music, draw or compute. It is as much a force as a gift, as is usually the case with both congenital and acquired savant syndromes. * There is a fear the gift and OCD is evidence of losing one s mind, and a tendency to hide the new ability from others rather than display it. * I have 14 such cases now. Ten are female and four are male. Age of onset of the new skill averages 47.2 years. The new skill was art, painting or drawing in nine cases; mathematics or calendar-calculating in four; music in one. These cases came to my attention via unsolicited s by people seeking explanation or advice from internet searches. We are in the process of exploring these cases further with a detailed survey instrument. Daniel Tammet, a prodigious savant, is author of Born on a Blue Day. The way Daniel can describe his inner world so articulately has given scientists a personal, verbal window into the brain that they never had before. In a documentary filmed at the Milwaukee Art Museum he states: The line between profound talent and profound disability seems to be really a surprisingly thin one. Who knows there may be abilities hidden within everyone that can be tapped in some way. Indeed, the acquired savant particularly, and now the sudden savant, reinforce the idea that not only is the line between savant and genius a very narrow one but also underscores the possibility such savant abilities may be dormant, to one degree or another, in all of us. The challenge is to tap those special abilities without head injury or CNS incident but rather with some nonintrusive, more readily available methods. We are working on that. Darold A. Treffert on July 25, 2018 The article was originally published at What's On December 2018 Mensa Spain AGM December 6-9, 2018 San Fernando, Cádiz, Spain More info: ram2018@mensa.es American Mensa: Party at Sea (Panama Canal) December 6-21, 2018 Departs Miami, Fla., disembarks Santiago, Chile For more information, contact Karen Bujak at kbbujak@gmail.com. Silvester 2018 December 28, January 1, 2019 Münster, Germany More info: silvester2018.mensa.de topiq 33

34 Mensa International on Facebook Mensa International a page for interesting things about Mensa, intelligence and giftedness ExComm Mensa International a page where members can learn more about Mensa governance and the activity of elected officers The FB group the official members only group Reprinted from Mensa World Journal, issue #047, March, 2017 Editor Kate Nacard 34 topiq