Nicht wir machen Erfahrungen, sondern Erfahrungen machen uns! Ionesco

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1 Traumahilfe für Menschen nach Krieg, Flucht und Vertreibung Nicht wir machen Erfahrungen, sondern Erfahrungen machen uns! Ionesco Lebenslagen von Asyl- und Schutzsuchenden Menschen Entwicklungen werden nicht allein durch das Maß der vorhandenen Risikofaktoren bestimmt werden, sondern als komplexes Ergebnis des Zusammenwirkens von vielfältigen Risiko und Schutzfaktoren Prekäre Lebensbedingungen.. seelische Verwundungen. Traumatisierungen.. mangelhafte Versorgung von Grundbedürfnissen.. Risikofaktor: Traumatisches Ereignis schicksalhafte oder von anderen Menschen hervorgerufene lebensbedrohliche, hochgradig ängstigende und ausweglose Situationen (Hüther, Korritko, Wolfrum, Besser, 2012) Traumatisierung bezeichnet das Erleben und die Folgen - nicht das Ereignis Trauma (Wunde) Tiefgreifende, seelische Verletzung/ Wunde Erleben plötzlicher, heftiger oder anhaltende äußere und/oder innere Bedrohung, das mit dem Gefühl von: Todesangst, Hilflosigkeit, Ohnmacht und Schutzlosigkeit einhergeht Ein traumatisches Erlebnis überfordert die gewohnten Anpassungs- und Verarbeitungsstrategien 1

2 Trauma und Bindung Trauma - Folgen Überwältigende Bedrohung Traumatisches Erleben hinterlässt eine Wunde (Trauma) in der Hirnstruktur und somit organische Spuren Eine Traumatisierung ist nicht ausschließlich psychisch sondern insbesondere organisch zu erklären! Psychischer No Flight Hilfslosigkeit Bindungsperson Wahrnehmungsveränderungen: Dissoziation, Fragmentierung Aktivierung des Paniksystems Alarmreaktionen des Körpers werden hochgefahren (Stresssystem) Zustand des Ausgeliefertseins Freeze - Erstarrung No Fight Machtlosigkeit Überlastungsschutz Anpassungsreaktionen: Unterwerfung Biochemische Vorgänge im Organismus Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin sorgen für maximale Körperspannung und Beweglichkeit ==> Voraussetzung für Kampf o. Flucht gesteigerte Cortisolausschüttung erhöht Angstpegel ==> Voraussetzung für Wachsamkeit Ausschüttung körpereigener Endorphine sorgt für Verminderung des Schmerzempfindens (Dissoziativer Zustand) Seelensplitter Selbstschützende Wahrnehmungsveränderung Bilder Sensorisches Erleben Gedank en Körperliches Erleben FRAGMENTIERUNG Gefühle Verhalten Bindungserleben Fragmente.. sind Aspekte die während des traumatischen Erlebens aktiv waren diese werden im Organismus in abgespaltener Form eingefroren und gespeichert Und sind durch Trigger (Schlüsslreize) jederzeit abrufbar und auslösbar Dadurch kann vollständiges oder unvollständiges Wiedererleben der alten Situation hervorgerufen werden Dominoeffekt Trauma Folgesymptomatiken Übererregung (Hyperousel): allgemeine Unruhe, Konzentrationsschwäche, Impulsdurchbrüche, Überschusshandlungen, Orientierungslosigkeit Intrusionen/ Flashbacks: Vollständiges oder teilweise Wiedererleben der traumatischen Situation (ausgelöst durch Trigger ) ==> Gefühls-/ Bilderstürme Vermeidung (Konstriktion): bewusste Vermeidung und/oder dissoziative Prozesse (Abwesenheitszustände) Dissoziation (Abwesenheitsszustände; keine Selbststeuerung) Angst!! Aggressionen Dysfunktionales Bindungsverhalten Schlafstörungen/ Psychosomatische Phänomene Beeinträchtigung der Kognitive Entwicklung: Lernen und Speichern Ausgeprägte Scham- und Schuldgefühle 2

3 Trauma und Traumatisierung Schutzfaktoren Folgen biografischer Verwundungen Hohes Maß an Stresssensibilität (Stress-Disorder) Verlust von Weltvertrauen Leben bedeutet in Gefahr sein Monotrauma Multitrauma Sequentielle Traumatisierung Entwicklungstraumata Verlust von Bindungsvertrauen Ich bin allein, ungeschützt, bedroht.. Symptomatik Verlust von Selbstvertrauen Ich kann nicht bewältigen Ich bin machtlos.ich bin hilflos.ich kann nicht ändern.ich bin ausgeliefert.ich bin wertlos..ich bin schuld Risikofaktoren in der Aufnahmesituation Doppelte Sprachlosigkeit Leben in Armut Abwertungen und Ausgrenzung Faktische Bedrohung Instabile und zerissene Familiensysteme Perspektivlosigkeit Naturschutzgebiete für die Seele (vgl. UK Nord Flüchtlingskinder und jugendliche Flüchtlinge) Heilsame Prozesse Sich sicher fühlen in der Welt (Weltvertrauen) Strukturen von Sicherheit Resilienz Psychische Widerstandsfähigkeit Sich sicher fühlen in Beziehungen sichere Bindungen Sich sicher fühlen in sich selbst Selbstkompetenzen Immunsystem der Seele 3

4 Schutzfaktoren sind....prozesse, Eigenschaften und Bedingungen, die in der Lage sind, die Wucht von Belastung abzumildern! Zentrale Schutzfaktoren sicheres Bindungserleben Positives, stabiles Selbstkonzept Hoffnung, Optimismus, Sinnerleben BINDUNG Geborgenheit und menschliche Wärme echtes Interesse signalisieren Emotionale Resonanz und Würdigung Soziale Unterstützung Zugehörigkeit Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit.in einer Welt in der Nichts sicher scheint. (Silbermond) Wenn ich mich verbunden fühle, kann ich viel ertragen Aktivität und Ressourcen Was am besten wirkt, ist alles, was die Qualität und die Anzahl der Beziehungen im Leben (der Betroffenen) erhöht (Bruce Perry) 4

5 Körper und Bewegung Selten jedoch entsteht Heilung aus der ausschließlichen Konzentration auf das Leiden, sondern viel eher durch die Aktivierung von Vorstellungen und Handlungen, die den Bereichen der Liebe und der Freude entspringen (L.Reddemann, in: Überlebenskunst) C.Scherwath, Sport has the power to change the world Nelson Mandela Spiel und Kreativität Ressourcensuche Zwischen Lachen und Spielen wird die Seele gesund afrikanisches Sprichwort Psychoedukation und Stressregulation als Selbstbemächtigungs und Stabilisierungsansatz Das Verstehen von eigenen Verhaltensweisen verhindert, dass sich Selbstzuschreibungen wie: Ich bin verrückt, mit mir kann man nicht auskommen etc. verfestigen und zu inneren Landschaften der Selbstkonstruktion werden (in Anlehnung an W.Weiß/ 2009) 5

6 Psychoedukation Anleitung zum Stressmanagement Normalisieren statt Pathologisieren: Ganz normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis Verhalten und Zustände sind entwicklungslogisch und nicht patho-logisch Vermeiden und Erkennen von psychischer Belastung (Triggeranalyse) Strategien für den Umgang mit Erregungszuständen Aufklären über Traumafolgen und Stressysmptomatik Aufklären über normale Phänomene : Angst, Schuld, Trauer, Scham, Hilflosigkeit.. Selbstbemächtigung - Stressregulation Distanzierungs/Selbstberuhigungstechniken Atemübungen Körperübungen Ablenk-/Achtsamkeitstechniken Imaginationsressourcen Welche Gedanken, Bilder etc. rufen angenehme Gefühle in mir hervor? Persönliche Kraftquellen Womit kann ich mich schnell in einen guten Zustand versetzen? Beziehungsressourcen Wen kann ich ansprechen um Unterstützung bitten.? Erste Hilfe bei akuten Stressreaktionen Ich bin da Prinzip Für Beruhigung/ Stabilisierung sorgen: - Normalität reinbringen Themenwechsel - Veränderung des Kontextes: rausgehen, Fenster aufreißen - Veränderung auf den Körperebenen: Bewegung!!, Ausschütteln, Stampfen, Dehnen, Atmung verändern - Sinnesysteme positiv ansprechen: Kaffee, Kakao, Schokolade, Bonbon - Ggf. Re-orientierung Hoffnung und Optimismus Der Mensch ist die Medizin des Menschen afrikanisches Sprichwort 6

7 Copyright der Präsentation: Corinna Scherwath Pädagogisch-Therapeutisches Fachzentrum (PTFZ) Gertigstrasse Hamburg Tel. 040/ www. paedagogisch-therapeutisches-fachzentrum.de Ansprechperson: Corinna Scherwath Aktuelle Veröffentlichung: Corinna Scherwath/Sibylle Friedrich Soziale und pädagogische Arbeit bei Traumatisierung Reinhardtverlag Erscheinungsdatum: 3Aufl. Juli

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