Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung

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1 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung Abschlussarbeit für die fachspezifische Ausbildung in Existenzanalyse November 2012 eingereicht von eingereicht bei Dr. Anton Nindl u. Dr. Christoph Kolbe angenommen am von Dr. Anton Nindl angenommen am von Dr. Christoph Kolbe

2 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 2 Zusammenfassung In dieser Arbeit werden das Verständnis und der Stellenwert der Psychodynamik im Kontext der existenzanalytischen Anthropologie dargestellt. Insbesondere die Aufgaben der Psyche, die Weiterentwicklung des psychonoetischen Antagonismus und die Einordnung in das Geschehen der personalen Stellungnahme. Bei Partnerschaftskonflikten wird zwischen einer interpersonalen und einer intrapsychischen Ebene unterschieden. Diese Ebenen stehen in Wechselwirkung. Werden bei Konflikten psychodynamische Copingreaktionen ausgelöst, verlagert sich die Kommunikation auf die intrapsychische Ebene. Am Beispiel von zwei Fällen wird dargestellt, wie das Aufzeigen der Copingreaktionen und das Herausarbeiten der dahinter liegenden Ängste therapeutisch genutzt werden können. Schlüsselwörter: Beziehung, Kommunikation, Abwehrmechanismen, Existenzanalyse, Psyche, Psychodynamik, Fallbeispiel Abstract Partnership-conflicts: existential and psychodynamic aspects in their interaction In this paper, the understanding and significance of psychodynamics in the context of the existential analytical anthropology are shown. In particular the tasks of the psyche, the enhancement of the psycho-noetic antagonism and the placement in the process of personal response. In case of partnership-conflicts there is made a distinction between an interpersonal and an intrapsychic level. These levels interact. If in a conflict the psychodynamic copingreaction is triggered, the communication is shifted to the intrapsychic level. With two case studies it is tried to demonstrate how the showing up of the copingreaction and the pointing out of the underlying fears may be used therapeutically. Keywords: partnership, communication, mechanisms of resistance, existential analysis, psyche, psychodynamics, case study

3 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 3 INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG DAS THEMA PERSÖNLICHER BEZUG THEORETISCHES ZUR PSYCHODYNAMIK IN DER EXISTENZANALYSE AUFGABEN DER PSYCHE Abbilden der vitalen Lage Speichern der Information im Gefühl Mobilisieren der Schutzmechanismen WEITERENTWICKLUNG DES PSYCHONOETISCHEN ANTAGONISMUS DIE GRUNDMOTIVATIONEN IM KONTEXT VON VITALITÄT UND ERFÜLLUNG KONFLIKTEBENEN DER PARTNERSCHAFTLICHEN BEGEGNUNG Interpersonale Konflikte Intrapsychische Konflikte STRUKTUR FÜR DIE FALLBEISPIELE FALLBEISPIEL BIOGRAFISCHES BEZIEHUNGSSITUATION PERSONAL-EXISTENTIELLE EBENE PSYCHODYNAMISCHE EBENE Kein Mann und entmannt EMOTIONALE ORIENTIERUNG STRUKTURIERUNG FALLBEISPIEL BIOGRAFISCHES BEZIEHUNGSSITUATION PERSONAL EXISTENTIELLE EBENE PSYCHODYNAMISCHE EBENE Gesehen werden Mit Kompromiss leben...31

4 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung EMOTIONALE ORIENTIERUNG STRUKTURIERUNG SCHLUSSBEMERKUNG LITERATUR GRAFIKVERZEICHNIS Abbildung 1: Psychonoetischer Antagonismus (Kolbe 2010, 47)... 9 Abbildung 2: Lebenserfüllung und Psychodynamik (Kolbe 2010, 48) Abbildung 3: Personale Stellungnahme (Kolbe 2012, 7) Abbildung 4: Psychische Störung (Kolbe 2012, 17) Abbildung 5: Integration der Angst (Kolbe 2012, 15) Abbildung 6: Ebene personaler Kommunikation (Kolbe 2010, 53) Abbildung 7: Ebene psychodynamischer Kommunikation (Kolbe 2010, 53)... 18

5 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 5 1. EINLEITUNG 1.1 Das Thema Partnerschaftskonflikte sind nicht nur Gegenstand der Paartherapie, sondern oft auch im psychotherapeutischen Einzel-Setting ein zentrales Thema. Klienten 1 suchen Hilfe in der Psychotherapie, weil sie von bestimmten Konflikten in der Partnerschaft belastet sind. In uns allen lebt die Sehnsucht nach dem Gelingen der Liebe: wir sehnen uns danach, geliebt zu werden und wir sehnen uns danach, lieben zu können bzw. zu dürfen. Deshalb leiden wir, wenn dies nicht gegeben ist. (Kolbe 2008, 4) In der existenzanalytischen Arbeit mit den Klienten kann das Wertvolle, das Motivierende oder auch das Fehlende an der Partnerschaft herausgearbeitet werden. Daneben scheinen die Kommunikations- und Konfliktstrukturen bis hin zur Partnerschaft an sich manchmal wie festgefahren zu sein. Immer wieder werden bei bestimmten Themen tiefe Gefühle beim Klienten angerührt, auf die er mit immer ähnlichen Bewältigungsversuchen reagiert, obwohl sich diese in der Folge als beziehungsmäßige Sackgasse erweisen. Die Existenzanalyse bietet mit den Grundmotivationen ein diagnostisches und handlungsleitendes Instrument zur Arbeit mit den Bewältigungsmechanismen. Ebenso hat die biografische Arbeit in der Existenzanalyse an den Stellen, an denen die Einschränkungen nicht überwunden werden können, ihren Platz (vgl. Tutsch & Luss 2000, 32). Neben der Biografie kann auch der Blick auf die Psychodynamik behilflich sein, um festgefahrenen Verhaltensweisen auf die Spur zu kommen (vgl. Kolbe 2010). Diese Arbeit widmet sich dem Blick auf die Psychodynamik. Nach einer theoretischen Analyse des Verhältnisses zwischen existentiellen und psychodynamischen Aspekten, sollen diese an zwei Fallbeispielen herausgearbeitet werden. 1.2 Persönlicher Bezug Die existenzanalytische Anthropologie hat mir, meinem Welt- und Menschenbild von Beginn an sehr entsprochen. Ich war beeindruckt von einer psychotherapeutischen 1 Die maskuline Form wird als generische verwendet und bezieht sich auf beide Geschlechter.

6 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 6 Methode, die nicht interpretativ, sondern phänomenologisch vorgeht. Ein Herangehen, das zuerst nach vorne, nach den Möglichkeiten blickt und sich nicht von der aktuellen Situation oder einem belasteten Geworden-Sein entmutigen lässt. Eine Sichtweise mit einem Vertrauen darauf, dass der Mensch nach dem für ihn in seiner Situation Richtigen streben kann, ohne allgemeine Werte postulieren zu müssen. Eine psychotherapeutische Richtung, die nicht psychologisiert, die nicht auf Systeme oder Triebdynamiken reduziert, sondern eine personal-existenzielle Motivationstheorie zur Grundlage hat. Die Annahme eines unzerstörbaren Personalen, eines immer vorhandenen Freien im Menschen, egal wie stark der personale Vollzug beeinträchtigt sein mag, empfinde ich als gesunden Optimismus für mich selbst, aber auch für die Arbeit als Psychotherapeut. In der Praxis der Psychotherapie wurde mir deutlich, wie stark der personale Vollzug durch biografische Erfahrungen beeinträchtigt sein kann. Die Psychodynamik kann eine Wirkmächtigkeit haben, die der Freiheit die Luft nimmt. Klienten können so im psychodynamischen Wirbel stehen, dass sie nicht zu sich und nicht zur Welt kommen. Das erschwert das Bleiben in der phänomenologischen Haltung und verführt zur Interpretation. Andererseits habe ich in der existenzanalytischen Ausbildung immer wieder die Erfahrung gemacht, wie mit den biografischen und psychodynamischen Anteilen integrativ gearbeitet werden kann. Ein paar Beispiele für diesbezügliche Literatur wären der Artikel Anleitung für die biographische Arbeit in der Existenzanalyse von Lilo Tutsch und Karin Luss (Tutsch & Luss 2000). Toni Nindl zeigt im Artikel Vom Träumen zum Eigentlichen wie der Therapeut bei einer Traumdeutung ganz phänomenologisch bleiben kann (Nindl 2007). Alfried Längle schreibt im Anschluss an die Tagung der GLE 1998 einen Artikel zum Thema Psychodynamik die schützende Kraft der Seele. Verständnis und Therapie aus existenzanalytischer Sicht (Längle 2003). Und schließlich betreibt Christoph Kolbe beispielsweise mit seinem Artikel Zur Bedeutung der Psychodynamik in der existenzanalytischen Psychotherapie eine Vertiefung und Weiterführung des Themas (Kolbe, 2010). Geleitet von den letztgenannten Publikationen ist diese Arbeit ein Versuch, die Verbindung zwischen existentiellen und psychodynamischen Aspekten anhand von zwei Fallbeispielen aufzuzeigen. Für mich persönlich ist es eine Reflexion über eben diese

7 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 7 Verschränkung der Aspekte. Trotz aller Begeisterung für die existenzanalytische Herangehensweise in der Psychotherapie, ist mir nicht deren Profilierung durch Abgrenzung, sondern durch Integration wichtig geworden. 2. THEORETISCHES ZUR PSYCHODYNAMIK IN DER EXISTENZANALYSE Bevor die Fallbeispiele zur Sprache kommen, soll in diesem Abschnitt der theoretische Hintergrund bearbeitet werden. 2.1 Aufgaben der Psyche Alfried Längle schreibt: Die psychische Dimension hatte in der Logotherapie Frankls eine untergeordnete Bedeutung. Sie hatte nur den (abgewerteten) Stellenwert einer Antagonistin zur geistigen Dimension inne (Frankl 1975, , 227f; 1982, 18, 25ff) (Längle 2003, 111f). Während Frankl in Abgrenzung gegenüber der Psychoanalyse und Individualpsychologie die geistige Dimension in ihrer Unterschiedenheit gegenüber der psychischen Dimension des Menschen herausgearbeitet hat, bringt die weitere Entwicklung in der Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse (GLE) die beiden Dimensionen in einen differenzierten Zusammenhang. Alfried Längle beschreibt folgende Hauptfunktionen der Psyche (vgl. Längle 2003, 112ff): Abbilden der vitalen Lage Die Psyche hat die Aufgabe, die vitalen Voraussetzungen der Existenz in ein gefühltes Erleben zu bringen. ( ) Ohne Psyche käme es zu einer Art Nebeneinanderleben von Geist und Körper (Längle 2003, 112). Die Psyche hat somit im Gegensatz zum Franklschen Verständnis die Funktion eines Bindegliedes zwischen der noetischen und der physischen Dimension. Sie ist Wächterin der vitalen Lage des Menschen. Wird z. B. ein Hunger nicht gestillt, kann das unangenehme Empfinden den ganzen Menschen mobilisieren, um auf seine vitale Bedrohung aufmerksam zu werden (vgl. Längle 2003, 112f) Speichern der Information im Gefühl Bedrohte Lebenssituationen, belastende Ereignisse genauso wie glückliche und erfolgreiche Umstände werden psychisch mit wahrgenommen und empfunden, d. h. in

8 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 8 ihrer Bedeutung für die vitale Lage bemessen. ( ) So können sich traumatisierende oder sich oft wiederholende Erfahrungen mit sich selbst und mit der Welt tief im Erleben einprägen und zu bedeutsamen emotionalen Erinnerungsfurchen heranwachsen (Längle 2003, 113f). Die Psyche speichert die erlebnismäßigen Repräsentanzen des In-der-Welt-Seins, sie archiviert die typischen Erfahrungen. Diese gespeicherten Erfahrungen sind andererseits der Boden, auf den neue Erfahrungen treffen Mobilisieren der Schutzmechanismen Die Psyche ist Hüterin und Bewahrerin der Vitalität und des Überlebens (siehe 2.1.1). Kolbe formuliert auf Basis von Längle (2003, 115) dafür zwei Mechanismen, wodurch die Psyche ihre Hüterinnen-Funktion einnimmt: a.) durch Wachsamkeit für das Bedrohte, b) durch Ausbilden autonomer Schutzreaktionen (Copingreaktionen), die ohne nennenswerte personale Entscheidungen und unter Umgehung des Noetischen ablaufen. Die Psyche entwickelt so z.b. Angstreaktionen oder depressive Verstimmungen, um einen Konflikt zu lösen, der in personaler Hinsicht noch nicht verantwortet werden kann. Dies ist übrigens die Funktion einer psychischen Krankheit. Psychische Krankheit ist somit ein Verweis, existentiell Relevantes zu schützen jedoch mit einem Mangel an Personalität (Kolbe 2010, 47f). Längle (vgl. 2003, 115) vergleicht die Psyche mit einer guten Mutter, die auf das leibliche Wohl und auf die Gefahr der Überforderung bedacht nimmt. Aber in manchen Situationen, in denen es der Person um situationsüberdauernde Werte geht, ist der bemutternden Psyche durchaus mit Opposition oder Relativierung entgegenzutreten. Das ist dann der Fall, wenn wir trotz unangenehmen Gefühlen etwas tun oder unterlassen, das wir als richtig und wichtig spüren. Die bemutternde Psyche ist mehr auf das Binnenhafte, auf uns selbst gerichtet, wogegen die Geistigkeit auf die Weltgestaltung ausgerichtet ist. Die Psyche ist spezialisiert auf das Wohlbefinden und Überleben, während das Geistige die überdauernden und gemeinschaftlichen Werte im Auge hat (Längle 2003, 116). 2.2 Weiterentwicklung des psychonoetischen Antagonismus Frankl entwickelt seine Idee vom psychonoetischen Antagonismus, indem er zwei kategorial verschiedene Quellen der Motivation des Menschen unterscheidet. Er sieht sogar einen Hiatus, einen Graben, durch den die psychische Dimension von der geistigen Dimension getrennt sei (vgl. Kolbe 2010, 47).

9 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 9 Abbildung 1: Psychonoetischer Antagonismus (Kolbe 2010, 47) Wie bereits erwähnt, gründet dieser Eindruck der strikten Trennung der beiden Dimensionen in Frankls Anliegen nach Abgrenzung gegenüber einer deterministischen Sichtweise des Menschen und in seiner Hervorhebung der Trotzmacht des Geistes (vgl. Frankl 1987, 45f). Frankl betont die Freiheit zu etwas, nämlich die Freiheit zu einer Stellungnahme gegenüber all den Bedingungen (Frankl 1987, 14). Diese Differenzierung ist auch sehr hilfreich, wenn es darum geht zu verstehen, warum ich eine Sache mache, obwohl sie sehr unangenehm ist oder umgekehrt eine unterlasse, obwohl es angenehm wäre. Bei dieser Betonung der Freiheit im Trotzdem gibt es aber auch eine Gefahr: Es wäre problematisch, wenn die psychische Verfasstheit des Menschen einen abgewerteten Stellenwert bekäme, indem sie den Status einer Antagonistin, also einer Widersacherin zur geistigen Dimension erhielte. Und umgekehrt. Solcherart entstünde ein Ungleichgewicht, eine Wertung läge vor. Die Psyche wäre in diesem Verständnis das Zu-Überwindende. Anthropologisch ist die Frage nicht in der Alternative zwischen Psyche und Geistigem zu entscheiden. Bedeutend ist vielmehr die Frage, welche Aufgabe die Psyche für die menschliche Existenz und für das personale Dasein hat (Kolbe 2010, 47). Im vorangehenden Kapitel wurden eben diese Aufgaben der Psyche dargestellt. Und am Bild der bemutternden Psyche wird deutlich, dass über die Wahrnehmung der psychischen Befindlichkeit hinaus durchaus eine personale Aufgabe besteht. Die Aufgabe nämlich, die überdauernden und gemeinschaftlichen Werte im Auge zu behalten.

10 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 10 Somit lässt sich die Franklsche Grafik des psychonoetischen Antagonismus neu fassen, indem man eine psychische Vitalachse von einer personal-existentiellen Erfüllungsachse unterscheidet. Es kann dann für den einzelnen Menschen in einer jeweiligen Situation ein Mehr oder Weniger an Bedrohung der Vitalität vorliegen und /oder ein Mehr oder Weniger an erfüllter Existentialität (Kolbe 2010, 48). Abbildung 2: Lebenserfüllung und Psychodynamik (Kolbe 2010, 48) Die Grafik illustriert das oben Beschriebene: Stellt man sich für die zusätzlich eingezeichnete Line zwischen Vitale Bedrohung und Existentialität den Schnittpunkt mit Vital- und Erfüllungsachse als Drehpunkt vor, wird Folgendes deutlich: je breiter der Bereich der Vitalen Bedrohung wird, desto eingeschränkter wird der Bereich der Existentialität. Als Psychische Vitalachse bezeichnet wird besser hervorgehoben, dass es nicht nur um eine Erlebnisebene zwischen dem Spannungsfeld angenehm und unangenehm geht. Und dass nicht die noetische Dimension ständig im Trotzdem dazu steht. Viel mehr verläuft der Prozess umgekehrt. Die Psyche meldet sich mit unangenehmen Gefühlen als Wächterin. Wenn sie heftige Reaktionen zeigt nämlich Copingreaktionen, d. h. spontane Schutzreaktionen auslöst hat dies Hinweischarakter auf die vitale Bedrohung. Die Psyche steuert in diesem Zusammenhang gleichzeitig eine Dynamik bei. Diese ist notwendig, damit die Person die existentielle

11 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 11 Bedeutung der Themen hinsichtlich ihrer Bedrohung realisiert und beachtet (Kolbe 2010, 48). Damit ist die Person in ihrer Freiheit damit umzugehen gefordert. Es kann eine Stellungnahme erforderlich sein. Den Prozess der Stellungnahme beschreibt in der Existenzanalyse die Methode der Personalen Existenzanalyse (PEA Längle 1993, 2000) sehr differenziert. Im ersten Schritt der PEA geht es um die Bearbeitung des Eindrucks. Eindrücke sind komplexe Phänomene. Sie bestehen aus dem Zusammenwirken von somatischen Reflexen, psychischen Gefühlszuständen mit ihrer Dynamik, sowie noodynamischen Elementen. Die Psychodynamik bildet sich dabei vor allem im Gefühl und im spontanen Impuls ab, die gemeinsam mit dem phänomenalen Gehalt den Eindruck ausmachen (Längle 2003, 120f). Im methodischen Arbeiten mit der PEA geht es darum, ausgehend vom Eindruck über den phänomenalen Gehalt zu einer Stellungnahme und damit zu einem personalen Ausdruck zu gelangen. Das Ergebnis der PEA-Arbeit kann ein ganz unterschiedliches Licht auf das ursprüngliche Gefühl und den spontanen Impuls die Psychodynamik werfen. Sind es beispielsweise Gefühle, die durch das Antriggern traumatischer Erlebnisse auftauchen, kann es durchaus darum gehen, dazu in Distanz zu kommen und sich ihnen entgegen zu stellen. Sie können andererseits aber auch wichtige Kraftquellen für die Umsetzung des Ausdrucks sein. Jedenfalls haben sie einen wichtigen Hinweis- Charakter auf die Bedrohung des Personalen. Es gibt verschiedenste Quellen aus denen sich die Emotionen speisen können (Über-Ich-Normen, Innere Kindanteile, Angst, Copingreaktionen, ) und es kann sein, dass bestimmte Emotionen soweit dominieren, dass diese gegenüber einer bereits vorhandenen personalen Einsicht die Oberhand gewinnen (vgl. Das Modell der Emotionalen Orientierung, Kolbe 2012, 20ff). Dann ist es therapeutisch erforderlich, mehr die strukturellen Aspekte bei dieser Person zu beachten. In der Existenzanalyse wird das im Konzept der Grundmotivationen gefasst. So beschreibt Längle (2003, 121ff) auch den Zusammenhang zwischen Grundmotivationen und Psychodynamik. Wie Christoph Kolbe beispielsweise mit seinem Artikel Zur Bedeutung der Psychodynamik in der existenzanalytischen Psychotherapie (Kolbe 2010) und beim Kongress der GLE 2012 in Wien diese Gedanken weiterführt, ist nachfolgend beschrieben.

12 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung Die Grundmotivationen im Kontext von Vitalität und Erfüllung Im Vortrag Warum tue ich nicht, was ich will? anlässlich des GLE-Kongresses Wo ein Wille da ein Weg!? 2012 in Wien, hat Christoph Kolbe nachfolgende Grafiken zum existentiellen Person-Verständnis in Zusammenhang mit Copingreaktionen vorgestellt (Kolbe 2012): Abbildung 3: Personale Stellungnahme (Kolbe 2012, 7) Die gesunde Person spürt das für sie Wertvolle, kann es auf Basis ihrer Grundmotivationen innerlich in Abstimmung bringen und kommt zu einer freien und verantwortlichen, personalen Stellungnahme. Die Folge dieser Weltgestaltung ist das Erleben von Sinn und Erfüllung. Ist eine oder mehrere der Grundmotivationen beeinträchtigt, kann das, was an die Person herankommt, Angst auslösen, die mittels psychodynamischer Copingreaktionen zu bewältigen versucht wird. Copingreaktionen, also spontane Reaktionsweisen, die jeder Mensch zur Verfügung hat, wendet dieser an, wenn er sich gefährdet erlebt, um sich in einer Situation schnellstmöglich zu retten. Diese Copingreaktionen helfen ihm, mit der aktuellen Situation fertig zu werden, sie haben deshalb entlasten-

13 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 13 de und Angst reduzierende Funktion (Kolbe 2010, 49). Während Copingreaktionen eine psychische Schutzfunktion darstellen, haben Sie aber auch den Nachteil, dass der Mensch nicht zum personalen Vollzug kommt. Gleichzeitig können sich die Emotionalität und die damit verbundenen Copings fixieren, was bei psychischen Störungen der Fall ist. Kolbe stellt das in der Grafik wie folgt dar: Abbildung 4: Psychische Störung (Kolbe 2012, 17) In der PEA-Arbeit kann die Herausforderung recht groß sein, um vom Eindruck mit einer fixierten Form der Psychodynamik und deren Copingreaktionen auf den Weg der Stellungnahme zu kommen. Nach Kolbe soll in diesem Fall phänomenologisch gerade darauf - auf die Psychodynamik und deren Copingreaktionen geschaut werden. Die Aufgabe des Therapeuten besteht also darin, die vorfindlichen Phänomene phänomenologisch bis in die Tiefe des spezifischen Themas hinein zu verstehen (Kolbe 2010, 49). Es sind also zwei Ohren, mit denen der Therapeut zu hören hat: 1. mit dem thematischen Ohr und 2. mit dem psychodynamischen Ohr. Hier gilt nun folgende Regel: Je fixierter Copingreaktionen auftreten, desto stärker ist die Arbeit an den Themen der psychodynamischen Ebene zu leisten (Kolbe 2010, 49). Kolbe sieht in den Copingreaktionen einen Verweis auf die jeweils spezifische Verunsicherung. Wobei sich dieser Verweis auf eines der vier Kernthemen bezieht. So

14 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 14 kann sich eine Person im Grunde eher bedroht oder belastet oder verletzt oder aussichtslos fühlen (vgl. Kolbe 2010, 49). Kann die Angst, welche die Copingreaktion auslöst, integriert werden, ist der Weg zur personalen Stellungnahme wieder frei. Im Schaubild stellt das Kolbe wie folgt dar: Abbildung 5: Integration der Angst (Kolbe 2012, 15) Besonders im Kontext von Partnerschaftskonflikten ist relevant, dass die 4 Kernthemen, welche den 4 Grundmotivationen entsprechen, neben dem Charakter der Strebung auch den Charakter eines Bedürfnisses haben. Dabei ist die Gewichtung zwischen Strebung und Bedürfnis je nach Grundmotivation (GM) unterschiedlich (vgl. Kolbe 2010, 48): 1. GM Sicherheit: reines Bedürfnis 2. GM Beziehung: Verlangen 3. GM Achtung: Strebung 4. GM Sinn/Kontext: Sehnsucht Von der psychischen Struktur einer Person lassen sich vier Kernthemen (KT) nennen, wobei die ersten beiden jeweils 1. und 2. GM entsprechen. Das 3. und 4.

15 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 15 Kernthema sind auf der 3. GM zu sehen. Wobei das 3. KT eine mehr histrionische Ausprägung hat und das 4. KT eine stärker narzisstische. Ängste hinter Copingreaktionen basieren auf Grundängsten (GA), die den Kernthemen entsprechen und sich als zuständliche Gefühle zeigen (vgl. Kolbe 2012): 1. KT: sich sicher fühlen GA: Verunsicherung 2. KT: sich geliebt wissen GA: Verlassenheit 3. KT: sich gesehen fühlen GA: Selbstverlorenheit 4. KT: sich anerkannt wissen GA: Ungenügendsein Bei fixierten Copingreaktionen, stellen sich Kerngefühle/-affekte ein, die wiederum den Grundmotivationen zuordenbar sind (vgl. Kolbe 2012): 1. GM: Bedrängnis 2. GM: Belastung 3. GM: Empörung (histrionisch) / Rivalität (narzisstisch) 4. GM: Leere/Sinnlosigkeit Diese Begriffe sind Schlagworte, die als Ausrichtung zu verstehen sind. Die Gefühle selbst sind wesentlich komplexer und Aufgabe der Therapie bzw. der therapeutischen Diagnostik ist es, im Rückschluss aus den Kerngefühlen und -affekten der Copingreaktionen die Grundängste und damit das Kernthema herauszuarbeiten. Bei den Copingreaktionen können vier verschiedene Ebenen unterschieden werden, die nach dem subjektiv empfundenen Grad an Bedrohung gegliedert sind. Mit aufsteigendem Grad an Bedrohung können die vier Copingreaktionsebenen eingeteilt werden mit (vgl. Längle 2003, 126): 1. Grundbewegung (Vermeidungsversuch) 2. paradoxe Bewegung = Aktivismus (Bewältigungsversuch) 3. Abwehrdynamik im Nicht-Entkommen (Aggressionstyp) 4. Überwältigungserleben (Totstellreflex) Kolbe führt in seinem Artikel (Kolbe 2010) zu den vier Grundmotivationen die jeweils vier Copingreaktionen detailliert aus. Ebenso beschreibt er den Weg der Integration der für die Copingreaktion typischen Angst. Ohne dies an dieser Stelle vollständig

16 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 16 wieder zu geben, werde ich in den Fallbeispielen konkret auf die jeweils zutreffenden Copings, Ängste und die Integration der Ängste zurückkommen. Kann die personale Fähigkeit der jeweiligen Grundmotivation gelebt werden, ohne sich mit Copingreaktionen schützen zu müssen, sind dem Menschen spezifische personale Aktivitäten möglich, wie z.b. Annehmen, Trauern, Begegnen (vgl. Kolbe 2010, 49). Die personalen Aktivitäten werden dann überfordernd erlebt, wenn die Angst im originären Kernthema sehr groß ist. Das Durcharbeiten am Verstehen der Angst und an personalen Stellungnahmen im Horizont der Copingreaktionen ermöglicht ein Zulassen der persönlichen Betroffenheit und somit ein vertieftes Einlassen. Diese Stellungnahme ist dann ein bewusst vollzogener Akt, der die der Copingreaktion inhärente Angst ernst nimmt und sich dieser gegenüber angemessen positioniert (Kolbe 2010, 49f). Aufgabe der Therapie ist es, die Copingreaktion insofern zu nutzen, als dass die in ihr enthaltene Angst herausgearbeitet wird. Durch die personale Stellungnahme zu dieser Angst ist der Weg in die personale Aktivität wieder möglich. 2.4 Konfliktebenen der partnerschaftlichen Begegnung In partnerschaftlichen Begegnungen können im Wesentlichen zwei Konfliktebenen auseinandergehalten werden: Interpersonale Konflikte und intrapsychische Konflikte (vgl. Kolbe 2008, 7ff). Während sich interpersonale Konflikte auf der existenziellen Dimension einordnen lassen, geraten Partner bei intrapsychischen Konflikten in ihre jeweils person-spezifischen Coping-Muster Interpersonale Konflikte Bei interpersonalen Konflikten stehen sich zwei Partner Auge in Auge und gleichberechtigt gegenüber. Sie verhandeln miteinander über das, was in ihrem Leben wertvoll ist, worum es ihnen einzeln und gemeinsam geht, was sie an gemeinsamen Wertüberzeugungen verbindet usw. Das Spannungsfeld liegt also in der Aufgabe, die individuellen personalen Werte des jeweiligen einzelnen Partners auszutarieren mit dem Wert, den die gemeinsame Liebe darstellt. In jedem Falle geht dieser Verhandlungsprozess nur über die wechselseitige Achtung der jeweiligen personalen Werte. Wesentlich ist deshalb: Jedes Paar muss die Balance finden zwischen dem, was für den einzelnen wichtig ist, und dem, was für das Gemeinsame von Bedeutung ist (Kolbe 2008, 7).

17 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 17 Auf dieser Ebene braucht es therapeutisch die Arbeit am gemeinsamen Dialog, wobei dieser mehr ist, als Kommunikationsregeln. Es geht um das wechselseitige Verstehen worum es dem Anderen geht und was ihm wichtig ist, auch wenn es nicht mein Interesse ist oder mich sogar beunruhigt. Mit therapeutischer Begleitung können Klienten lernen, die eigene Betroffenheit vorerst zurückzustellen und sich auf das einzulassen, worum es dem Anderen wirklich geht. (vgl. Kolbe 2008, 8) Abbildung 6: Ebene personaler Kommunikation (Kolbe 2010, 53) Bei einer personalen Kommunikation begegnen sich die Beteiligten aufgrund ihrer authentischen Betroffenheit in einer jeweiligen Situation, die sie sich mitteilen. Die Beteiligten kommen in einen Dialog hinsichtlich ihrer emotional bewegenden, existentiellen Werte und Empfindungen (Kolbe 2010, 53) Intrapsychische Konflikte Auf der Intrapsychischen Konfliktebene stehen die Partner sich nicht horizontal, also Auge in Auge, sondern eher in einem Gefälle, also von oben nach unten (oder umgekehrt) gegenüber (Kolbe 2008, 9). Dabei werden im Konflikt Gefühle angerührt, die Ängste in dem Maß auslösen, dass die Person mit ihren gewohnten Schutzmechanismen, d.h. Copingreaktionen reagiert. Das Zurückstellen der eigenen Betroffenheit ist nicht mehr möglich und das, worum es dem Anderen wirklich geht, ist durch die eigene Angst überschattet. Für die Kommunikation bedeutet dies, dass sie sich in diesem Fall auf den Austausch von Copingreaktionen verlagert. Denn auch der Partner reagiert häufig auf die

18 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 18 Copingreaktion des Gegenübers aufgrund seiner eigenen Ängste (oder Frustration oder Enttäuschung) mit einer Copingreaktion. Der Dialog verlässt dann die Ebene der personalen Kommunikation und wird zum Schlagabtausch auf der Ebene der Copingreaktionen (Kolbe 2010, 53). Abbildung 7: Ebene psychodynamischer Kommunikation (Kolbe 2010, 53) In der Therapie kann es hilfreich sein, dass ein Klient vorerst aufmerksam auf seine eigenen und die Copingreaktionen seines Partners wird. So wird die Dynamik verständlicher und die notwendige Selbstdistanzierung unterstützt. Wenn in weiterer Folge die Ängste, Frustrationen oder Enttäuschungen hinter den Copingreaktionen zugänglich werden, kann es in Beziehungen gelingen, die Kommunikation wieder auf die personale Ebene zu heben. Speist sich die Angst aus der aktuellen Situation, ist es meist einfacher aus der Dynamik auszusteigen. Das ist auch so, wenn die eigene Copingreaktion nicht jene des Partners verstärkt. Anders ist es bei Ängsten, die eine stark biografische Beteiligung haben. Aus der aktuellen Situation ist die Angst bzw. deren Heftigkeit nicht zu verstehen. Dazu kommt, dass sich die Angst nicht direkt, sondern im Kleid der Copingreaktion zeigt. Therapeutisch hat aber auch hier die in der Copingreaktion enthaltene Angst Verweisfunktion auf das zu bearbeitende Thema.

19 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung Struktur für die Fallbeispiele Bei Paarkonflikten trifft das intrapsychische Konfliktfeld des einen Partners auf das intrapsychische Konfliktfeld des anderen Partners. Die Arbeit an der Beziehung konzentriert sich unter diesem Fokus auf das Herausfinden dieser intrapsychischen Repräsentanzen und der jeweiligen innerseelischen Weiterverarbeitung mit ihren späteren Auswirkungen (Kolbe 2008,9). In den nachfolgenden Fallbeispielen wird versucht, eben diese intrapsychischen Repräsentanzen und ihre Weiterverarbeitung aufzuzeigen. Beide Fälle sind keine Paarsondern Einzeltherapien, weshalb jeweils nur das intrapsychische Konfliktfeld des einen Partners fokussiert wird. Durch die Aufteilung in die Abschnitte Personal- Existentielle Ebene und Psychodynamische Ebene erfolgt die Differenzierung des Konflikts in den interpersonalen und den intrapsychischen Anteil. Es soll deutlich werden, wie auf interpersonaler Ebene die notwendige Auseinandersetzung in Augenhöhe erfolgt und an welchen Stellen diese fokussiert beim einen Partner in Wechselwirkung mit seiner Psychodynamik gerät. Kolbe sieht entwicklungspsychologisch zwei Quellen für die intrapsychischen Repräsentanzen: 1. in Erinnerungsspuren kindlicher Interaktionserfahrungen und 2. in Überzeugungen aus lebensgeschichtlichen Mangel und Trauma-Erfahrungen samt ihrer Verarbeitung (vgl. Kolbe 2008, 9). Daher wird in den Fallbeispielen ein Abschnitt zur Biografie vorangestellt. Um sich therapeutisch in den existentiell und psychodynamisch verwobenen Emotionen und Affekten zurecht zu finden, beschreibt Christoph Kolbe das Modell der Emotionalen Orientierung (EMO) (vgl. Kolbe 2012, 20ff). Es besteht aus fünf Schritten: 1. Evaluation der Emotionen und Affekte. Dabei gilt es zu klären, wie sich die Emotionen oder Affekte konkret benennen lassen. Beim 2. Schritt Zuordnen der Perspektiven werden die Quellen unterschieden, aus denen sich diese Emotionen bzw. Affekte verstehen lassen. Diese Quellen können wie bereits kurz erwähnt Über-Ich-Normen bzw. Antreiber, Innere Kindanteile, Erwachsenen-Sichtweisen, das Gewissen, die Person, Angst oder Copingreaktionen sein. Beim 3. Schritt geht es um das Verstehen der Perspektiven. Der Klient soll Klarheit gewinnen, aus welcher Perspektive er sich so fühlt und in welche Lebensphase das Gefühlte gehört. Der 4. Schritt ist das Positionieren. Es ist die Aufgabe des Klienten als Person, eine Stellungnahme zur Bedeutung der Emotionen und Affekte zu finden. Der 5. Schritt ist

20 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 20 schließlich das Umgehen mit den Emotionen und Affekten. Es gilt im Sinne des Selbstmanagements z. B. den Inneren Kindanteilen als Erwachsener gegenüber zu treten oder sich einer bestimmten Angst zu stellen. Die fünf Schritte der emotionalen Orientierung werden bei den Fallbeispielen anhand einer wesentlichen Emotion des jeweiligen Klienten skizziert. Unter dem Begriff Strukturierung erfolgt die diagnostische Analyse. Die Copingreaktionen mit ihrer jeweiligen Angst, die sie zu bewältigen versuchen, werden hervorgehoben und grundmotivational eingeordnet. Über die Stellungnahme zur Angst hinter dem Coping soll der therapeutische Weg zur entsprechenden personalen Aktivität gezeigt werden. 3. FALLBEISPIEL 1 Ein 30-jähriger Klient, ich nenne ihn Markus, kommt in Therapie, weil er unter seiner Eifersucht leidet. Er hat Angst, seine gleichaltrige Freundin, ich nenne sie Sonja, zu verlieren, wenn er seine Eifersucht nicht bald in den Griff bekommt. Markus ist schlank, ein wenig unscheinbar, gut gekleidet und wirkt mindesten 10 Jahre jünger. Er spricht viel, wiederholt sich öfters und steht unter Druck. 3.1 Biografisches In seiner Herkunftsfamilie ist er mit 9 Jahren Altersunterschied zu seiner Schwester und 10 Jahren Altersunterschied zu seinem Bruder der Nachzügler. Der Vater war selbstständiger Handelsvertreter und dadurch kaum zuhause. Er war ein Lebemensch, bei der Feuerwehr, gerne auf Festen und untreu. Zuhause wurde ihm von der Mutter alles unter die Nase gerichtet, hier war er wortkarg. Beruflich war er immer in finanzieller Bedrängnis, was Markus zwar mitbekommen hat, worüber aber nicht gesprochen wurde. Zu seiner Vaterbeziehung sagt Markus, dass ihm Mutter und Geschwister immer wieder gesagt hätten, dass er sein Liebling sei, er habe es aber nie gespürt. Sein Vater habe zwar ab und zu mit ihm etwas unternommen, aber sich nicht wirklich auf ihn eingelassen. Vor vier Jahren ist Markus Vater an Krebs verstorben. Seine Mutter beschreibt er als Hausmütterchen. Sie habe unter der Untreue des Vaters gelitten, war eifersüchtig, hat sich aber immer wieder mit der Situation abgefunden. Die finanziellen Schwierigkeiten hat sie genauso verschwiegen wie der Vater.

21 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 21 Markus hat immer alles bekommen und sieht sich als verwöhntes Kind, das nie begrenzt wurde. Obwohl verwöhnt, war er nicht gesehen. Das dominierende Familienthema war immer: Was denken die anderen?. Alle Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf das Bild nach außen. Die wesentlich älteren Geschwister sind heute noch eng mit der Mutter verbunden, wohnen ganz in der Nähe und holen sich Rat und finanzielle Unterstützung. In seiner Jugend war es ihm besonders wichtig, eine Freundin zu finden. Sonja war wie er es nennt seine erste richtige Freundin. Mit ihr hat er ein Ausmaß an Ablösung von Zuhause geschafft, dem seine Geschwister weit nachstehen. In den Augen von Mutter und Geschwister sei Sonja daher die Böse, weil sie der Grund sei, dass er sich von ihnen entfernt habe. 3.2 Beziehungssituation Sonja hat eine 9-jährige Tochter aus einer früheren Beziehung und gemeinsam haben sie einen 3-jährigen Sohn. Sie sind seit 6 Jahren ein Paar und leben in einer gemeinsamen Eigentumswohnung. Schon zu Beginn der Beziehung war Markus sehr eifersüchtig. Durch den gemeinsamen Sohn, war Sonjas Leben jedoch durch die Familie bestimmt und damit seine Eifersuchtsthematik in den Hintergrund getreten. Kurz nachdem Sonja wieder ins Berufsleben zurückkehrt und er in eine Arbeit mit Schicht-Dienst wechselt, kehrt seine Eifersucht so verstärkt wieder, dass er es selbst als beziehungsgefährdend sieht und daher in Therapie kommt. Dazu kommen diverse Ängste vor Krankheiten. Markus sagt, er fühle sich oft wie ein Kind von Sonja, nicht wie ihr Partner. Er sei in Vielem unsicher, weil er es auch nie gelernt habe. Z. B. bei organisatorischen Dingen des Alltags, Umgang mit Geld oder der Erziehung der Kinder. Sonja hingegen sei selbstsicher und stark. Sie nehme die Dinge in die Hand und entscheide. Seine Schwächlichkeit macht sie ihm zum Vorwurf. In Auseinandersetzungen sei er immer der Unterlegene. Sie wünscht sich, dass er einmal auf den Tisch haut. Stattdessen würde er bei Konflikten immer wieder als erster angekrochen kommen. Auch bei der gemeinsamen Sexualität sei er verunsichert bzw. frustriert. Er wisse sehr detailreich von Sonjas ausschweifenden Vorerfahrungen. Bei ihm sei sie selten initiativ, er fühle sich unerfahren und zu wenig leistungsfähig. Seit der Geburt des

22 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 22 Sohnes habe sie kaum mehr Lust und Sexualität wurde zur selten stattfindenden Pflichtübung. 3.3 Personal-existentielle Ebene Auf der personal-existentiellen Ebene wenden wir den Blick den interpersonalen Konflikten zu. Die Frage ist, wie es den Partnern gelingt, die individuellen personalen Werte aufeinander abzustimmen. Zu bedenken ist, dass es keine Paartherapie, sondern die Therapie von Markus ist, wodurch sich die Themen immer nur aus seiner Perspektive zeigen. Markus hat eine Form der Nähe/Distanz zu seiner Stammfamilie gefunden, die er als passend erlebt. Dieses Ergebnis hat er jedoch zu einem großen Anteil der teilweise massiven Interventionen von Sonja zu verdanken. Die notwendigen Positionierungen sind ihm durch Sonjas Entscheidungen abgenommen worden. Daher erlebt er es auch nur teilweise als seinen Erfolg. Beide sind sich sehr einig im Wert der gemeinsamen Familie und in welchem Verhältnis sie die Beziehung zur jeweiligen Stammfamilie leben wollen. Allerdings hat sich in Sonjas Übernahme der Entscheidungen ein Gefälle in der jeweiligen Rolle als Partner entwickelt, das durch weitere Faktoren verstärkt wird. Markus erlebt sich immer schon verhätschelt-unselbständig und Sonja als das Gegenteil. Außerdem habe er kaum Vorerfahrung aus anderen Beziehungen mitgebracht, Sonja hingegen scheint schon alles erlebt zu haben. Und Sonja hat eine Tochter in die Beziehung mitgebracht, die aus Markus Sicht an erster Stelle für Sonja stehen müsse. Allein aus diesen Aspekten ist nicht verwunderlich, dass er sich kaum als Partner, sondern mehr als drittes Kind von Sonja erlebt. Beide sind sich wiederum einig, dass sie die Situation der ungleichen Rollenverteilung ähnlich einschätzen und es gerne anders hätten. Trotzdem geraten sie in diesbezüglichen Konflikten vom Gespräch über eine angemessene Rollenverteilung schnell auf eine sehr heftige und verletzende Ebene. Mehr dazu im nächsten Abschnitt zu den psychodynamischen Aspekten. Neben der ungleichen Rollenverteilung gibt es ein zweites Hauptthema, das die Beziehung belastet: Sonja lebt eine Form von Lebendigkeit nach außen, die Markus in der gemeinsamen Beziehung vermisst. Seit sie wieder arbeiten geht, achte sie mehr auf ihre Figur, sie würde sich besonders hübsch herrichten und mit ihren Freundin-

23 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 23 nen dauernd über die Kollegen am Arbeitsplatz sprechen. Sonja hatte ihr selbstsicheres Auftreten auch immer schon im Außen eingesetzt. Bei Partys ist sie die Stimmungsmacherin und steht im Mittelpunkt. Sie ist die Erste, die Männer anspricht, mag zweideutige Witze und erzählt von interessanten Gesprächen mit vorwiegend älteren Männern. Seit Markus seine diesbezügliche Grenze vertritt, ist Sonja zurückhaltender. Markus befürchtet, dass die Zurückhaltung jedoch nur das betrifft, was sie erzählt nicht das, was sie ohne sein Wissen tut vor allem, wenn Alkohol im Spiel sei. Bei einer Firmenfeier, bei der Sonja nach übermäßigem Alkoholkonsum mit einem Kollegen aufreizend tanzt und Händchen hält, bestätigen sich Markus Befürchtungen teilweise. Teilweise insofern, als dass sie ihm davon erzählt und selbst sieht, dass sie die Grenze überschritten hat. Auf personal-existentieller Ebene gibt es zwar Unterschiede, wie für Markus und Sonja die jeweilige Grenze für den Umgang mit gegengeschlechtlichen Bekanntschaften aussieht. Trotzdem könnten sie sich auf gemeinsame Verhaltensregeln einigen, wenn nicht Markus Befürchtungen durch psychodynamische Anteile, auf die ich danach eingehen werde, wesentlich verstärkt würden. Gewichtiger noch ist Markus Sehnsucht nach mehr Lebendigkeit in der eigenen Beziehung, die Sonja im Außen lebt. Hier kommt zusätzlich die Persönlichkeitsstruktur und Psychodynamik von Sonja ins Spiel, die Markus Ängste auch zu einem Teil realistisch erscheinen lassen. Am Ende bleibt für Markus das Gefühl, dass Sonja ihn zwar als Partner in der Familie will, aber nicht wirklich als Mann. 3.4 Psychodynamische Ebene In diesem Fallbeispiel möchte ich einen zentralen innerpsychischen Aspekt bei Markus hervorheben und darstellen, wie er sich durch die Psychodynamik der Partnerin verstärkt. Es geht um Markus fehlendes Gefühl, der Mann von Sonja zu sein und ihre Reaktion mit Abwertung darauf Kein Mann Markus fühlt sich nicht als richtiger Mann. Dafür fehle ihm neben dem Aussehen vor allem die Durchsetzungskraft. Die Rolle des Bubi bringt er schon aus der Biografie mit. Als Nachzügler ist er vorwiegend betreut von seiner Schwester verwöhnt aufgewachsen. Sein Vater war kaum präsent und auch zu seinem Bruder hatte und hat er nicht wirklich eine Bezie-

24 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 24 hung. Durch die starke Außenorientierung und Angepasstheit seiner frühen Bezugspersonen hat er kaum Eigenes entwickelt. Außerdem hat das Familiensystem keine Entwicklung in ein eigenes Leben unterstützt. Im Gegenteil seine Geschwister leben nach wie vor in Symbiose mit der Mutter. Psychodynamisch vermeidet er den Konflikt und bleibt angepasst. Ablösung vollzieht er erst mit der Entschiedenheit seiner Freundin. Dieses In-die-Welt-gehen wird von seiner Stammfamilie als Kränkung empfunden. Die Botschaft ist: Wir haben alles (Verwöhnung) für dich getan und du kehrst uns den Rücken. Der früher vermiedene Konflikt trifft ihn nur indirekt, weil seine Freundin in den Augen der Stammfamilie die Schuldige ist. Von der Rolle des Bubi daheim wird er zum Bubi in der Partnerbeziehung. Die Übernahme des Ablösungsprozesses durch Sonja ist dafür nur ein Faktor. Dazu kommt, dass er sich in vielen lebenspraktischen Dingen unbeholfen fühlt, weil er es nicht gelernt habe. Hingegen erlebt er Sonja als wesentlich lebenserfahrener und selbstbewusster. Dass seine Schwester schon die Mutterfunktion übernommen hatte, obwohl sie eigentlich eine Geschwisterrolle gehabt hätte, könnte man als weitere Erschwernis für die Rollenfindung sehen. Und wesentlich erscheint mir auch seine Annahme einer Reihenfolge zwischen ihm und Sonjas Tochter, in der er sich am Platz hinter der Tochter sieht. Durch die starke Identifikation und auch Zuschreibung der Rolle des Bubi verhält er sich auch oft entsprechend dieser. Entscheidungen und Stellungnahmen überlässt er anderen. Auch im Beruf geht er den Weg, den andere gut für ihn finden. Er sehnt sich nach Zuwendung. Und bei verstärkter Symptomatik hat er unrealistische, wahnhaft anmutende Ängste vor Krankheiten. Unmännlich und als Bubi fühlt sich Markus jedoch nicht nur gegenüber seiner Partnerin, sondern auch gegenüber anderen Personen vorwiegend Männern. Sein Geworden-Sein in einem Umfeld von verwöhnend-mütterlich auftretenden Frauen und fehlendem Vater scheint mir die Grundlage zu sein. Verdichtet erlebt er Unmännlichkeit in der Sexualität. Seine Phantasie ist aufgeladen mit Bildern von Sonjas Vorerfahrungen. In Kombination mit der langweilig erlebten gemeinsamen Sexualität entsteht das Gefühl von Neid. Erotische Fantasien, was andere Männer von Sonja bekommen haben und bekommen könnten, nähren die Eifersucht. Er hat das Gefühl außen vor zu sein und betrogen zu werden.

25 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 25 Hier setzt sein zentrales Coping ein: nämlich still halten, sich fügen, verharren. Zum Ausdruck kommt dies im Klammern und großer Angst vor Veränderung. Außer der Familie gibt es nichts, dem er nachgehen will: kein Hobby, keine eigenen Freunde, kein Ausgehen ohne Sonja. Die damit verbundene Angst ist nämlich: Sobald ich etwas für mich alleine mache und erlebe, könnte Sonja den Anspruch stellen, auch etwas für sich alleine zu tun und zu erleben. Und wenn er daran denkt, setzt die Angst ums Betrogen-Werden ein betrogen um Lebendigkeit und entmannt Dass Sonja die Lebendigkeit wesentlich leichter und lieber im Außen man könnte meinen auf der Bühne des Arbeitsplatzes und der Party lebt, hat wohl mit ihrer Persönlichkeitsstruktur zu tun. Und wenn Markus in seinem Coping klammert, eifersüchtig ist und jammert, setzt ihr Coping ein. Auffallend sind in dieser Hinsicht ihre Abwertungen. Sie hält ihm seine Rolle des Bubi vor, sagt ich möchte einen Mann, nicht ein drittes Kind, wenn wir nicht ein gemeinsames Kind und die Eigentumswohnung hätten, würde ich gehen. Sexuell fühlt sie sich lustlos und hält ihm vor, dass er zu schnell, zu langsam und überhaupt verkrampft sei. Im Kontrast zu seinen Phantasien, wie Sonja früher Sexualität gelebt hat, fühlt er sich nicht nur von sich aus unmännlich, sondern wird auch durch ihre Reaktionen entmannt. Sie beklagt, dass seine ängstliche, eifersüchtige Art sie psychisch fertig mache und dass er endlich sein Leben in den Griff bekommen solle. Die Botschaft, die sie zum Ausdruck bringt, könnte man zusammenfassen mit: Ich wünsche mir, dass du einer bist, der sich hinstellen kann, dass du im Leben stehst. Wenn du leidest und klammerst, kann ich dich nicht ernst nehmen, nicht respektieren. Weiter gedacht könnte man formulieren: Wenn Markus sich mehr in seinem Eigenen erleben würde, wäre er auch für Sonja ein Gegenüber, das von ihr gesehen wird. Und es wäre ihr vielleicht etwas wert, von ihm gesehen zu werden. 3.5 Emotionale Orientierung Über Markus quälende Eifersucht, mit der er in Therapie kommt, zeigt sich beim genauen Hinsehen und Benennen das Gefühl des Neides und des Zu-kurz-kommens. Markus leidet darunter, dass Sonja ihre Lebendigkeit bei anderen Männern ausgelebt hat und auslebt.

26 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 26 Hinsichtlich der Quellen für dieses Gefühl gibt es auf den ersten Blick einen Erwachsenen Anteil. Es ist etwas Reales, dass Sonja Lebendigkeit wesentlich mehr im Außen lebt als mit ihm. Es gibt aber auch ein inneres Kind, das von seinen Eltern zwar verwöhnt, aber nicht gesehen wird. Das Erwachsenenumfeld seiner Kindheit war immer mit dem Bild nach außen beschäftigt. Er ist dabei zu kurz gekommen. Aus der Angst, dass andere etwas bekommen, was ihm zustehen würde, entwickelt er die Verhaltensnorm Wenn ich nichts Eigenes lebe, darfst du auch nichts Eigenes leben. Damit schränkt er sich so weit ein, dass er im Eigenen zu kurz kommt. Aus dem Verstehen dieser Perspektiven kann Markus die Emotion des Neides einordnen und das, was er als Kind vermisst hat, neu anfühlen. Die starke biografische Komponente dieses Gefühls macht auch verständlich, warum er sich in diesen Situationen wie ein Kind fühlt und auch verhält. Die Stellungnahme zum Gefühl gerät bei Markus immer wieder ins Wanken, weil sich im Zusammenhang mit seiner Verhaltensnorm die Copingreaktion des Still-Haltens bewährt zu haben scheint. Grundsätzlich ist seine Ich-Struktur wenig ausgeprägt, wodurch das Wahrnehmen, Verstehen und Stellungnehmen allgemein zu einer wesentlichen Aufgabe der Therapie wird. Mehr dazu im nachfolgenden Abschnitt. 3.6 Strukturierung Markus Copingreaktion ist klammern, sich fügen und still halten. Die Angst, die er mit dem Coping zu bewältigen versucht, ist betrogen und hintergangen zu werden. Das Kerngefühl ist, nicht gut genug zu sein, es nicht Wert sein, geliebt zu werden. Markus will gesehen werden, dass er ist. Er will nicht länger übersehen und übergangen werden. Der Wert, den seine Copingreaktion zu schützen versucht, ist sehr grundlegend nämlich sein Dasein als Person. Seine Partnerin Sonja reagiert mit ihrer Copingreaktion von Abwertung, Missachtung und Distanzierung. Hier zeigt sich, wie in der Dynamik der Copingreaktionen bei Partnerschaftskonflikten der Effekt der Verstärkung eintreten kann. Sonjas Reaktion verstärkt seine Angst und sein dahinter liegendes Kerngefühl: Ich bin nicht gut genug. Positiv formuliert liefert sie aber auch den passenden Apell: Werde du selbst. Nutzen wir die Copingreaktionen für die therapeutische Arbeit, so weisen sie uns auf das grundmotivationale Thema hin: Es geht um die 3. Grundmotivation und das damit verbundene Thema das Selbstseins. Um wieder in die personale Aktivität zu

27 Partnerschaftskonflikte: Existentielle und psychodynamische Aspekte in ihrer Wechselwirkung 27 kommen, hilft therapeutisch die Arbeit an der Angst hinter der Copingreaktion, die damit ernst genommen und zu der vom Klient Stellung bezogen wird (vgl. Kolbe 2010, 49f). Bei Markus erfolgt die Arbeit an der Angst durch die Stellungnahme im Sich-vertreten und Sich-behaupten. Damit kann er in die personale Aktivität des Sich-abgrenzens und Stellungnehmens kommen (vgl. Kolbe 2010, 52). Vom Prozess der personal-existentiellen Verarbeitungsform her geht es um Sich-selbst-sein, Sichan-sehen, Selbstachtung und Wertschätzung leben, Respekt und Distanz wahren, eigene Intimität aufsuchen (vgl. Längle 2003, 128f). Die eigene Intimität von Markus ist in zweierlei Hinsicht ein interessanter Aspekt. Einerseits ist er anfangs immer wieder in Bedrängnis, was er Sonja von der Therapie erzählen soll, weil sie sehr genau nachfragt. Es fällt ihm schwer, die Therapie als eigenen Intimbereich zu wahren. Andererseits haben er und Sonja schon viele intime Details aus der Zeit vor der gemeinsamen Beziehung ausgetauscht, was ihn eigentlich belastet. Sowohl das, was er von ihr weiß, als auch das äußerst Wenige, was sie von ihm noch nicht weiß. Markus und auch Sonja haben wenig Gefühl dafür, was zur Intimität des jeweils anderen gehört und auch dort bleiben soll. In der Art und Heftigkeit von Markus Symptomatik, sowie im Laufe der Therapie zeigt sich, dass er eine grundlegende ich-strukturelle Schwäche hat. Das Ich ist jene Instanz, die das, was aus mir kommt, und das, was an mich herankommt, aufnimmt, fasst, in die Hand nimmt und in die Existenz bringt. Um das tun zu können, braucht es die Ich-Funktionen des Sich-beachtens, Sich-ernst-nehmens, zu sich Stellung-nehmens und Für-sich-eintretens (vgl. Tutsch, Nindl, Ausbildungsmitschrift). Die verminderte Ich-Stärke hat zur Folge, dass nicht nur eine, sondern mehrere oder alle Grundmotivationen (GM) beeinträchtigt sind. So hat Markus neben der 3. GM auch Symptome auf der Beziehungsebene (2. GM) und vor allem im Bereich der Sicherheit (1. GM). Durch die Fokussierung des Partnerschaftskonfliktes in diesem Fallbeispiel sind diese Aspekte hier nicht speziell ausgeführt. Für das diagnostische Gesamtbild ist es jedoch wichtig, weil damit die Einordnung ins histrionische Krankheitsbild deutlicher hervortritt. Dabei verweist die geringe Ich-Stärke und das schwer veränderliche Verhalten auf eine Ausprägung mit Persönlichkeitsstörungsniveau. Neben der primären Traumatisierung im Selbstsein (3. GM) ist auch bei ihm das fürs Histrionische typische Nebenthema Halt und Weltbezug (1. GM) (vgl. Längle 2002, 139ff).

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