Polizeiliche Vernetzungsstrategien zur Minderung von Suchtfolgen
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- Ingeborg Krüger
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 Polizeiliche Vernetzungsstrategien zur Minderung von Suchtfolgen G.A.B.I Gemeinsame Anlaufstelle Bonner Innenstadt
2 Ausgangslage Innenstadt Bonn 1100 Angehörige der Offenen Szene Offener Handel und Konsum Drogentod in der Öffentlichkeit Indirekte Beschaffungskriminalität Körperlicher Verfall von Szeneangehörigen Sogwirkung Substitution (1100 Personen) Fehlende Substitutionseffekte
3 Substitutionsmeldungen pro Einwohner Quelle: Landesgesundheitsamt NRW Meldungen pro Einwohnern Bonn Aachen (Stadt) Rhein-Sieg-Kreis Köln NRW gesamt Jahr
4 Szenegröße Erhebung IGVP/GABI Jahr Jahr Jahr Jahr Jahr 2007 Jahr 2008 Jahr 2009 Jahr % IGVP/GABI Fazit: Es kann über 4 Jahre hinweg keine signifikanten Veränderung der Szenegröße festgestellt werden Personenzahl IGVP/GABI 15%
5 Isolierte Strategien Größtenteils Verfolgung von : Konsumenten (ca. 60% Konsumentendelikte) Repressive Maßnahmen im Umfeld von Drogenkonsumräumen/Offenen Szenen (Begründung 163 StPO) Faktische Konzentration auf den Straßenhandel (Kleinmengen in der untersten Ebene) Maßnahmen gegen Aufenthalt und offenen Konsum (Verdrängung mit Verlust von Kontrolle)
6 Unsere Ziele Leben in Würde für den betroffenen Personenkreis Verhinderung von körperlichem Verfall und Drogentod Ansprechendes Erscheinungsbild des Stadtgebietes Objektive Sicherheit in der Szene und für die Bürger Prävention (Verhinderung Szeneeinstieg) Zugang zu/ Versorgung mit Hilfsangeboten
7 Vernetzungspartner / OPA GABI = 23 Polizeibeamte sowie 11 Mitarbeiter Ordnungsamt - 7 Tage (07-01 Uhr) die Woche /jährlich Einsätzen Cebius (aufsuchende, kommunizierende und kontrollierende Intervention) Ordnungs- und Sozialpartnerschaft/Leitungsebene: - Stadt Bonn insbesondere mit: Sozialverwaltung, Gesundheitsamt, Ordnungsamt - Caritas-Verband Stadt Bonn e.v. - Diakonische Werk Bonn/ Bad Godesberg/Voreifel - VfG gemeinnützige Betriebs-GmbH LVR-Klinik Bonn, Abteilung Suchterkrankungen - Polizeipräsidium Bonn, Polizeiinspektion Nord-Ost / GABI
8 Verfügbare Hilfestrukturen Schlafmöglichkeiten für Obdachlose (Bescheinigung u.a. bei der GABI) Versorgung mit Lebensmitteln (2 Mahlzeiten am Tag) Kontaktcafes (mit Sozialarbeit) Veterinär (kostenlos) Drogenkonsumraum Entgiftungsstationen Therapieeinrichtungen (Langzeit) Ärztliche Substitution (Methadon u.a. / Diamorphin) Streetwork (Clearingstelle) Wohnheim für Alkoholiker (Korsakow-Syndrom etc.)
9 Vernetzte Intervention: Beispiel Substitution Ausgangslage offene Szene: Körperlicher Verfall durch Beikonsum durch: Alkohol + Benzodiazepine + Opiate Kombinierte Praxismitgaben Unkritische Take-Home-Vergabe: - Graues Methadon - Injektionsfähiges Methadon Sogwirkung bei Unterschreitung von Standards (Marktgesetze: Der Kunde/Süchtige entscheidet)
10 Verstöße in der Substitution Mitgabe des Substituts aus der Praxis Dauerhaft fehlende PSB Dauerhafte Akzeptanz von Beikonsum Keine/unzureichende Beikonsumkontrollen Fortführung der Behandlung trotz körperlichen Verfall durch Beikonsum bis zum Tod Keine/unzureichende Dokumentation der Therapie Take-Home - Verschreibung trotz nicht vorhandener Voraussetzungen Fehlender/ unvollständiger Nachweis über den Verbleib der Substitute (Fehlmengen) Beigabe von contraindiziertem Benzodiazepin
11 Polizeiliche Intervention Substitutionsqualität Rechtsvorträge (8) bei substituierenden Ärzten Teilnahme an 4 ärztlichen Fortbildungen zum Thema Sucht bzw. an Qualitätszirkeln Interne Fortbildung Leitsätze Substitutionsqualität (Netzwerkpartner) Kommunaler Notfallplan Substitution (Netzwerkpartner) Mehrere Verfahren gegen Ärzte bei offensichtlichen Verstößen (temporäre Praxisschließungen/Notsubstitution mit Netzwerkpartner) Gemeinsame Pressearbeit (Netzwerkpartnern) Beikonsummeldungen /Kooperation Gesundheitsamt
12 Polizeilicher Kontakt mit Substituierten Auffinden von Heroin/Kokain Auffinden von Konsumutensilien Erwerb/Mitführen von Benzodiazepin Patientengespräch Arzt: Patientenbezogene suchtmedizinische Bewertung Substitutionsausweis Beikonsumproblematik in der offenen Szene Arztkontakt ggf. Sicherstellung Alkoholkonsum Alco-Test Mitteilung an den Arzt Dort: Prüfung der Gefahrenlage Mitteilung an das Gesundheitsamt Beikonsummeldung
13 Leitsätze der Polizei Bonn zur Substitution Qualitativ gute Substitution ist eine wichtige und geeignete Behandlungsform der Opioidabhängigkeit Gute Substitution verringert Kriminalität Gute Substitution stoppt den gesundheitlichen Niedergang des Suchtkranken Gute Substitution führt in vielen Fällen zur Abstinenz und einem geregelten Leben Gute Substitution hat keine oder nur eine geringe Umfeldproblematik im Bereich der Arztpraxen und Ambulanzen Gute Substitution folgt nicht ausschließlich den Bedürfnissen eines Suchtkranken, sondern den Regeln und Substitutionszielen
14 Leitsätze der Polizei Bonn zur Substitution Indikatoren für eine gute Substitution: Qualitative und regelmäßige Beikonsumkontrollen Kaum/keine Benzodiazepinverschreibung Keine Praxismitgaben Strikte Einhaltung der Bedingungen für eine Take-Home- Verordnung Stets gesicherte PSB (fordernd und fördernd) Patientenbezogene Kooperation der PSB bei Praxis- oder Ambulanzwechsel Angemessene Relation im Verhältnis Arzt/Patientenzahl Kaum/keine Selbstzahler
15 Leitsätze der Polizei Bonn zur Substitution Weitere Indikatoren für eine gute Substitution: Qualitative gute Behandlungsverträge und ein konsequenter Umgang mit den darin enthaltenen Regeln Ausstellen und Aufforderung zum Mitführen von Substitutionsausweisen Keine unkritische Übernahme von Patienten (Ärztehopping ) Sofortige Entgiftung bei körperlichem Verfall und regelmäßigem und dauerhaften Konsum anderer psychotroper Substanzen
16 Leitsätze der Polizei Bonn zur Substitution Weitere Indikatoren für eine gute Substitution: Qualitative gute Behandlungsverträge und ein konsequenter Umgang mit den darin enthaltenen Regeln Ausstellen und Aufforderung zum Mitführen von Substitutionsausweisen Keine unkritische Übernahme von Patienten (Ärztehopping ) Sofortige Entgiftung bei körperlichem Verfall und regelmäßigem und dauerhaften Konsum anderer psychotroper Substanzen
17 Wirkungen Beikonsumfeststellungen für 390 Personen in über 900 Fällen Wohlverhaltensdruck Substitutionsärzte (ärztliche Intervention) Kein graues Methadon mehr Keine injektionsfähigen Praxismitgaben mehr Senkung von individuellen Beikonsumraten (Alkohol, Benzodiazepine) Verbesserung des körperlichen Allgemeinzustandes in der offenen Szene Verringerung der Drogentoten (insb. Der substituierten Suchtkranken)
18 Jahr Drogentote Fazit: Es kann annähernd eine Halbierung der Drogentoten festgestellt werden Jahr Jahr Jahr 2008 Jahr 2009 Jahr 2010 Drogentote Quelle KK14 Drogentote
19 Konsumvorgänge im Druckraum VfG Jahr 2010 Jahr 2009 Jahr 2008 Jahr 2007 Jahr : 745 Schnitt im Monat 2006: 1232 Schnitt im Monat Jahr 2006 Jahr 2007 Jahr 2008 Jahr 2009 Jahr 2010 Reihe Fazit: Parallel zum Rückgang der Drogentoten sinkt überraschend deutlich die Zahl der Konsumvorgänge Anzahl Reihe1 Quelle: VfG
20 Drogentote: Auffindung im öffentlichen Raum von 17 Toten Jahr von 30 Toten von Auffindung im öffentlichen Raum Fazit: Es sterben kaum noch Drogentote In der Öffentlichkeit. Eine Öffnung des Drogenkonsumraums für Auswärtige ist daher nicht zielführend Tote Auffindung im öffentlichen Raum
21 Drogentote in Substitution befindlich Fazit: Die Zahl der suchtmedizinisch behandelten Toten hat sich um 8 reduziert Drogentote in Substitution befindlich Quelle KK14/Auswertung GABI
22
Fax: (0231) , , Geschäftsbereich Versorgungsqualität Team 4 Substitution Robert-Schimrigk-Str Dortmund
Bitte hier die Chipkarte einlesen! Fax: (0231) 9432-81559, -83972, -83336 Geschäftsbereich Versorgungsqualität Team 4 Substitution Robert-Schimrigk-Str. 4-6 44141 Dortmund DOKUMENTATIONSBOGEN nach der
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