Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz

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1 Untervazer Burgenverein Untervaz Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz 1965 Kauf altes Schulhaus Ulmgasse Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter erhältlich. Beilagen der Jahresberichte "Anno Domini" unter

2 Kauf altes Schulhaus Ulmgasse Gemeindearchiv Untervaz Gemeindearchiv Untervaz: Schachtel Akten und Verträge 1965 November 9. Kauf des oberen Teiles des Schulhauses Ulmgasse von der Ev. Kirchgemeinde.

3 - 3 - Beilage: Abschriften und Auszüge aus den Akten über das Gebäude Nr. 231 Ulmgasse, ehemals protestantisches Schulhaus und darunterliegender Geräteschopf. 1. Kaufkontrakt Heute ist zwischen Meister Joos Göpfert einer- und der Ehrs. evangelischen Gemeinde andrer Seits folgender Kontrakt beschlossen worden: Der Meister Joos Göpfert gibt der Ehrs. Gemeinde seine neben dem Hause stehende alte Färbe, nämlich was ob der Mauer ist der Platz vom ganzen Gebäude, was aber in den Mauern ist nur soviel, was bisher zu einem Kohlschopf eingeschlagen war, für zweihundert Gulden zu kaufen. Das obbestimmte Kaufgeld, samt dem bis zum Zahltag versprochenen Zins (fünf Gulden) sollen auf Andreasmarkt 1820 bezahlt werden. Nebenbei sind noch folgende Bedingungen gemacht worden: 1. Muss der Meister Joos Göpfert in seiner Schmiede eine Pflasterdecke an die Oberdiele machen lassen. 2. muss er, um den Rauch aus seiner Feuerstatt in das Hauskamin führen zu können, seine Ess (Feuerstatt) an einem andern Ort anbringen. 3. aber sollen dem Meister Joos Göpfert alle alte Schindlen und die Hälfte Bretter, welche sich an diesem Gebäude befinden, zuteil werden, und endlich 4. sollen ihm noch vier Saghölzer zugewilligt seyn. Zur besseren Bekräftigung haben sich beide Kontrahierende Theile eigenhändig unterschrieben. Untervaz, den 28. Febr Beschein obiges Josias Göpfert. Georg Orion Krättli als Käufer namens der Evangelischen Gemeinde. Nachtrag: Da zur Zeit, als die vorgedachte Gemeinde vom Geschw. Josias Göpfert die Hofstatt zum Schulhause kaufte, nicht eingedungen wurde, dass er auch Boden zu einem S.h. Abtritt - und den nötigen Steg und Weg dazu, um den Bau wegnehmen zu können, geben müsse, und er Geschw. Göpfert solches, ohne besonders entschädigt zu werde, nicht einwilligen wollte, - und da er noch zudem einige Vergütung der Gerichtsspesen, welche ihm, wegen der Rechtsame am Stall, den sein Vater selig früher von der Gemeinde zugekauft hatte, ein Prozess mit Hr. Landammann Krättli und Kaspar Philipp zugelegt

4 - 4 - worden, an der Gemeinde forderte, die Gemeinde aber nie anerkennen wollte, so lagen diese Umstände schon mehrere Jahre im Streit, ohne erledigt zu werden. Um nun diesen Streit zu beendigen, wurde von der Gemeinde eine Commission ernannt und beauftragt, die Anstände zwischen der Gemeinde und Geschw. J. Göpfert zu erledigen und abzutun. Zufolge dessen ist dann die gedachte Commission mit dem Geschw. Göpfert in Unterhandlung getreten und mit ihm übereingekommen, wie folgt: 1. Erklärt Geschw. Josias Göpfert der Gemeinde, den schon zum S.h. Abtritt verwendeten Boden, fürohin als ihr unstreitbares Eigenthum anzuerkennen und gestattet den nötigen Steg und Weg durch seine Bünte dazu, um den S.h. Bau ungehindert wegnehmen zu können, doch mit dem klaren Beding, dass die Wegnahme desselben zu einer Zeit geschehen muss, da weder Obst noch Gras sich in der Bünte befinden, damit ihm kein Schaden zugefügt werde. 2. Für die oben angeführten Forderungen verwilligt die Commission ihm, Geschw. Göpfert, zehn Gulden als Entschädigung zu bezahlen, wobei bemerkt wird, dass mit diesem Betrag, die Anfangs angedeuten Streitanstände Alle und Jede erledigt und von nun an als beseitigt und abgetan betrachtet werden. 3. Soll dieser Vertrag dem Kaufbrief einverleibt - und zwei gleichlautende Kaufbriefen ausgefertigt werden - und jedem Theil derselben einer zugestellt werden. Zur Bekräftigung alles obigen haben sich die Übereingekommenen beiderseits eigenhändig unterschrieben. Geschehen in Untervaz, den 12. April Josias Göpfert. Namens der Commission Georg Zinsli, als evangelischer Vorsteher. (Evang. Archiv Untervaz. Urkunde Nr. 32 vom 28. Februar1820) 2. Eintrag Peter Göpfert verkauft an Georg Krättli sein Heimwesen bestehend aus Haus, Hof, Stall & Stallrechte, heutiges Heimwesen Nr. 230 unter dem Ulm von Franz Ludwig-Ludwig, Schneider. "Unbehindertes Recht ist der Steg & Weg durch seines Bruders Johannes Baumgarten vom Haus zum Stall & vom Stall zum Haus durch den erwähnten Baumgarten" Kaufprotocoll Band A, Nr. 228, Pag. 173 vom 16.. Oktober 1865,

5 Eintrag Georg Krättli verkauft an Joseph Ludwig und dessen Ehefrau Anna geb. Schwarz obiges Heimwesen "samt allen Rechten wie es vom Besitzer Peter Göpfert seiner Zeit erstanden u, bisher unstreitig besessen u. ausgeübt wurde" (Kaufprotocoll Bd. A, Nr. 307, Pag. 218 vom 30. April 1871) 4. Eintrag Geschw. Johann Göpfert verkauft Geschw. Johann Allemann sein ihn zugehörendes Heimwesen unter dem Ulm bestehend in Wohnhaus, Stallung, Baumgarten u. Hofrechte: heutiges Heimwesen Nr. 228, des Joseph Lipp- Bühlmann, Schreiner. "4, Es steht dem Käufer das Recht zu die Schmiede innert Jahresfrist a dato um die Summe von Fr. 500 käuflich an sich zu ziehen, falls dies aber nicht geschieht hat derselbe auch späterhin wenn die Schmiede verkauft werden sollte, vor jedem andern Käufer im gleichen Preise das Vorzugsrecht zum Kaufe" "5. In Bezug auf den im Kaufe inbegriffenen Baumgarten ist zu bemerken, dass weder Joseph Ludwig noch jeder spätere Besitzer seines Hauses das Recht für Steg und Weg durch denselben besitzen." (Kaufprotocoll Bd. A, Nr. 366, Pag. 251 vom 6. Januar 1875) 5. Eintrag Josias Göpfert verkauft dem Chrispin Bernhard, Schmid, seine ihm eigenthümlich zugehörende Schmidwerkstätte unter dem Ulm Gemeinde Untervaz samt dem ihm ebenfalls eigenthümlich zugehörenden Schmiedwerkzeug als: Blasbalg, Ambos samt Stock, zwei Horn-Schraub-Stoek, 1 Schneidzeug samt Zubehör, eine Bormaschine samt Zubehör, ein Halmeisen, diverse Hämmer u. Zangen etc. Verkäufer tritt dem Käufer genannte Werkstatt mit Rechten und Lasten wie solche bis anhin benutzt wurde rechtlich ab. Als Anstösser hat die Schmiedwerkstatt: 1) gegen Morgen Dorfgasse, 2) gegen Mittag Remise des Schulhauses, 3) gegen Abend Baumgarten des Joseph Ludwig, 4) gegen Mitternacht Haus von Jos. Ludwig. (Vertrag vom 30. Oktober Kaufprotocoll Band B, Nr. 547, Pag. 60/61 vom 9. November 1886.)

6 Vertrag Die Hammerschmiede von Chrispin Bernhard Ulm, Untervaz wurde vom Massenverwalter am 7. August abends auf öffentliche Versteigerung gebracht und unter den im Gantplan angegebenen Bedingungen von Geschw. Joh. Luzi Krättli für Fr erstanden, hiezu kommen noch laut Gantbedingung 87 Rp. Gantspesen. Die Auszahlung hat bis Ende August zu erfolgen, auch die Gebühren hat der Erständer zu bezahlen. Das Effekt ist frei, sind ausgelöst. Untervaz, d. 12. August 88. Der Käufer: Joh. Luzi Krättli. Als Verkäufer: Joh. Bernhard, Massenverwalter. Vorstehende Kaufsumma Fr Rp. durch den Gemeindekassier Ch. Wolf empfangen zu haben bescheint, Untervaz, 16. Sept. 1888: J. Bernhard, Massenverwalter (Originalvertrag Gemeindearchiv unter noch ungeordneten Akten). Für den Auszug, Untervaz, 14. Sept K. Joos Gde. Archivar Internet-Bearbeitung: K. J. Version 01/2016