Peter Sloterdijk in einem 2009 geführten Interview des Kölner Stadtanzeigers. Kein Entrinnen aus der Ära des chronischen demografischen Verfalls?
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- Ida Albert
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1 Kein Entrinnen aus der Ära des chronischen demografischen Verfalls? Europa befindet sich in einer massiven demografischen Krise. Die quantitativen Verhältnisse zwischen Alt und Jung stimmen seit langem hinten und vorne nicht. Peter Sloterdijk in einem 2009 geführten Interview des Kölner Stadtanzeigers Bildquelle: Wikipedia
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3 Kein Entrinnen aus der Ära des chronischen demografischen Verfalls? 20- bis u. 50-Jährige Bevölkerungsentwicklung 1991 bis 2060 Total unter 20- Jährige 20-bis unter 50-Jährige 50 bis unter 67- Jährige 67-Jährige und älter Mio. Entw. Mio. Entw. Mio. Entw. Mio. Entw. Mio. Entw ,3 98,4 17,3 115,2 35,5 106,3 17,1 95,3 10,4 68,5 50- bis u. 67-Jährige ,8 100,3 17,6 117,4 36,0 107,8 17,2 95,9 11,0 72, ,3 100,9 17,4 115,8 35,6 106,7 17,5 97,6 11,8 77, ,4 101,1 16,5 109,8 34,9 104,7 17,5 97,5 13,5 88, ,5 100,0 15,0 100,0 33,4 100,0 17,9 100,0 15,2 100, ,8 99,0 14,2 94,8 30,6 91,8 20,3 113,5 15,6 102, ,9 98,0 13,6 90,7 28,4 85,1 21,3 119,0 16,6 108, ,8 96,6 13,3 88,5 27,4 82,2 20,3 113,3 17,8 116, ,4 94,9 12,9 86,1 26,4 79,1 18,4 102,5 19,7 129, ,7 92,8 12,4 82,8 25,2 75,4 16,5 92,3 21,5 141,3 U. 20-Jährige 67-Jährige und älter ,8 90,5 11,8 78,5 23,8 71,3 16,2 90,7 22,0 144, ,7 88,0 11,2 74,3 23,0 68,8 16,1 89,8 21,5 141, ,4 85,1 10,7 71,3 22,0 66,0 15,5 86,6 21,1 138, ,0 82,2 10,4 69,0 21,3 63,9 14,5 81,0 20,8 136, ,7 79,3 10,1 67,2 20,6 61,9 13,6 75,8 20,3 133,5 Entwicklung: 2010 = 100,0
4 Demografische Entwicklungen: Die Lage in 2005 und in Im Mittel fällt 2020 jeder Jahrgang der 15-bis 22-Jährigen um bzw. 22% niedriger als 2005 aus. Das heißt, es gibt bereits 1,7 Mio. Jugendliche in dieser sgruppe weniger Quelle: Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen
5 Prognosen zum künftigen Bedarf und Angebot an Fachkräften 44,7 44,1 42,8 41,1 39,8 40,2 40,2 39,7 Quelle: IAB Kurzbericht 12/2010 vom Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
6 Prognosen zum künftigen Bedarf und Angebot an Fachkräften Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung: Angebot: Leicht sinkend bis 2015, beschleunigte Abnahme ab 2015, starke Abnahme von 2020 bis 2035 Bedarf: Bis 2020 etwa konstant, danach steigend Bereits in den kommenden Jahren wird aber das Neuangebot immer weniger ausreichen, den Ersatzbedarf zu decken (Bott/Helmrich/Schade, 2008, S. 11). Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT): Zukunft von Bildung und Arbeit. Perspektiven von Arbeitskräftebedarf und angebot bis IZA Research Report No. 9, 2007 Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung Fachkräftebedarf Fachkräfteangebot Fachkräfteangebot Fachkräfteangebot Fachkräftebedarf Tertiärer Bereich: Meister, Techniker, Fachschul-, Hochschulabsolventen Fachkräftebedarf Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung Quelle: Bott, Peter; Helmrich, Robert; Schade, Hans Joachim: Arbeitsmarktprognosen Trends, Möglichkeiten, Grenzen. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP), 37.Jg., Heft 3/2008. S. 9-13
7 Die Ausbildungsmarktlage Ende Mai aus der Perspektive der BA-Ausbildungsmarktstatistik ( ) Gemeldete Bewerber je 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen Alte Länder Neue Länder Deutschland Rechnerische Zahl der Bewerbungen, die erforderlich sind, um mit 90%-iger Sicherheit einen Ausbildungsplatz zu erhalten, in Abhängigkeit von der Erfolgswahrscheinlichkeit einer einzelnen Bewerbung % 4% 7% 10% 13% 16% 19% Erfolgswahrscheinlichkeit einer einzelnen Bewerbung Quelle: Bundesagentur für Arbeit
8 Jugendliche, die ohne Berufsabschluss bleiben: eine aktivierbare stille Reserve? mittlerer Abschluss Hauptschulabschluss kein Schulabschluss Jeder Siebte bleibt ohne Berufsausbildung Durchschnittliche Zeugnisnoten bis 1,9 2,0 bis 2,9 3,0 bis 3,9 4,0 und schlechter % keine Ausbildung begonnen 37% begonnene Ausbildung nicht abgeschlossen 25 % ausschließlich betriebliche Ausbildung gesucht 25 % betriebliche und schulische Ausbildung* gesucht 3 % ausschließlich schulische Ausbildung* gesucht 10 % keine dieser Ausbildungsformen gesucht 25 % betriebliche Ausbildung nicht abgeschlosen 5 % außerbetriebliche/schulische BBiG-Ausbildung nicht abgeschlossen 7 % Ausbildung in Schulberuf nicht abgeschlossen Verteilung der nichtstudienberechtigten Jugendlichen ohne Berufsausbildung im von 20 bis 24 Jahren nach nicht begonnener bzw. nicht abgeschlossener Ausbildung (gewichtet) Migrationshintergrund ja nein Vater in qualifizierter Erwerbstätigkeit nein ja Quelle: BIBB-Übergangsstudie 2006
9 Ausblick auf eine Umfrage zum Übergang Schule-Beruf auf Auszüge Vorschlag 1: Jedem Jugendlichen, der die Schule mit mindestens einem Hauptschulabschluss verlässt, wird automatisch die Ausbildungsreife zuerkannt. Damit sind die Agenturen für Arbeit bzw. ARGEn dazu verpflichtet, alle ausbildungsinteressierten Jugendlichen mit mindestens einem Hauptschulabschluss bei der Ausbildungsplatzsuche zu unterstützen.
10 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für Rückfragen erreichen Sie uns unter: Dr. Joachim Gerd Ulrich Tel.: 0228/ Fax: 0228/ Bundesinstitut für Berufsbildung Robert-Schuman-Platz Bonn Literaturhinweise: Beicht, Ursula; Friedrich, Michael; Ulrich, Joachim Gerd (2007): Schulabsolventen auf Lehrstellensuche: Deutlich längere Dauer bis zum Ausbildungseinstieg (BIBB Report 2/07). Bielefeld: W. Bertelsmann. Beicht, Ursula; Ulrich, Joachim Gerd (2008): Welche Jugendlichenbleiben ohne Berufsausbildung? (BIBB Report 6/08). Bielefeld: W. Bertelsmann. Ulmer, Philipp; Ulrich, Joachim Gerd (Hrsg.)(2008): Der demografische Wandel und seine Folgen für die Sicherstellung des Fachkräftenachwuchses (Wissenschaftliche Diskussionspapiere, Heft 106). Bonn: Bundesinstitut für Berufsbildung. Krekel, Elisabeth M.; Ulrich, Joachim Gerd (2009): Jugendliche ohne Berufsabschluss. Handlungsempfehlungen für die berufliche Bildung (Kurzgutachten). Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung.
11 Anhang
12 Entwicklung der Beteiligung an Weiterbildung von 1979 bis 2007 Berufliche Weiterbildung Allgemeine Weiterbildung Quelle: Rosenbladt & Bilger (2008): Weiterbildungsbeteiligung indeutschland. Eckdaten zum BSW-AES München: TNS Infratest.
13 Innovation durch weitergebildete ältere Arbeitnehmer? Verteilung sensorischer und kognitiver Leistungsfähigkeiten über verschiedene sgruppen Sensorische Leistungen Sehen Hören Leistungen in psychometrischen Intelligenztests (II) Gedächtnis Wissen Leistungen in psychometrischen Intelligenztests (I) Wahrnehmungsgeschwindigkeit Schlussfolgern Intellektuelle Fähigkeit Wortflüssigkeit Quelle: Baltes, P.B.; Lindenberger (1997): Emergence of a powerful connection between sensory and cognitive functions across adult life span: a new window to the study of cognitive aging? In: Psychology and Aging 12, 1, S
14 Innovation durch weitergebildete ältere Arbeitnehmer? Bergmann (2001): Innovationsfähigkeit älterer Arbeitnehmer Generell negative strends, die aber erst im hohen (65+) besonders ausgeprägt sind Die Vorhersagekraft psychometrischer Intelligenztestleistungen für den Erfolg bei beruflichen Alltagsleistungen ist aber recht gering. Es gibt offenbar eine berufspraktische Intelligenz, die anderen Logiken folgt. Vier Typen von Arbeitsaufgaben: Wissensbasierte Urteilssuche ohne Zeitdruck: profitieren vom Aufgaben mit hohen Anforderungen an kontinuierlich schnelle Informationsverarbeitung, für die Erfahrungen kaum eine Rolle spielen werden von Älteren weniger gut geleistet Aufgaben mit hohen Anforderungen an die kognitive Leistungskapazität, die auch von Strategien und Erfahrungswissen abhängen Kompensationsmöglichkeiten durch Erfahrung Einfache Aufgaben mit Alltagsroutinen altersneutral Fazit: Leistungseinbußen aufgrund der Verlangsamung sensorischer und kognitiver Basisfunktionen, die sich bei psychometrischen Intelligenzmessungen im Sekundenbereich oder im Bereich weniger Minuten bewegen, sind für die meisten beruflichen Anforderungen irrelevant (S. 25). Motivationale Aspekte: Ansprüche an die Lernhaltigkeit der Arbeitsaufgabe hoch niedrig 1 0,5 0-0,5-1 -1, Facharbeiter mit qualifikationsgerechten Arbeitsplätzen Facharbeiter mit unterwertigen Arbeitsplätzen Ungelernte Hochschulabsolventen -qualifikationsgerechte Beschäftigung Hochschulabsolventen unterwertige Beschäftigung Quelle: Bergmann (2001): Innovationsfähigkeit älterer Arbeitnehmer.
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