Anders messen: Diversity Monitoring an Hochschulen Berlin
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- Magdalena Wolf
- vor 5 Jahren
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1 Workshop zu Methoden und Instrumente - Projekt Vielfalt als Chance Anders messen: Diversity Monitoring an Hochschulen Berlin Wir wollten herausbekommen, ob Religion eine Beeinträchtigung für das Studieren an der Universität sein kann. Anders messen durch Studierende Dr. Margrit E. Kaufmann Bremer Institut für Kulturforschung 1
2 Inhalt 1. Universität Bremen: Prozess und Beteiligung Studierender 2. Forschendes Lernen zu Diversity: Motive, Methoden und Inhalte Wer sind die Studierenden? Wie ist ihre Befindlichkeit? Womit beschäftigen sie sich neben dem Studium? 3. Forschungsergebnisse 4. Folgen
3 1. Uni Bremen PROZESS Charta der Vielfalt 2009 Vielfalt als Chance Ungleich besser! Verschiedenheit als Chance dadurch: bisher zentraler Fokus auf den Studierenden und den Übergängen Managing Diversity: aktivieren und vernetzen Diversity Management: Strategieentwicklung (Leitung: Konrektorin für Interkulturalität und Internationalität)
4 1. Uni Bremen Pilotprojekte - beispielhafte Maßnahmen zielgruppenorientiert und intersektionell - e n t e r s c i e n c e Gender Migrationshintergrund - KIS Beeinträchtigungen/chronische Erkrankungen - KOMPASS internationale deutsche - MiCoach Schüler_innen Migrationshintergrund subjektorientiert ( alle) - EULe - Euer Uni Leben: Campusmagazin in Blog-Form alle Studierenden - erste Schulungen und Entwicklung eines Schulungsbausteins Beratende,...
5 1. Uni Bremen Studierendenengagement und Monitoring Studierende sind am Diversity Prozess beteiligt und selbst aktiv DIEumfrage 2010 als Beispiel für Monitoring durch Studierende (AG Umfrage): universitätsweite Umfrage zur Studiensituation (aus den Protesten WiSe 2009/2010)
6 2. Forschendes Lernen zu Diversity Motiv Wer sind die Studierenden? Was läuft gut im Studium? Wo gibt es Probleme? Wie können wir zu einem Wandel der Institutionskultur beitragen? Wie für Diversity sensibilisieren ohne erneut zu stigmatisieren? Beschäftigung mit QUEST:???? Migrationshintergrund - männlich-weiblich - Kopfweh - Religion???? Stärkung qualitativer Methoden für das Monitoring Fragen: wie und weshalb?, emische Perspektiven... Entwicklung einer Bottom Up Strategie
7 2. Forschendes Lernen zu Diversity Methoden BA Kulturwissenschaft M6 Methodenlehre (Lehrteam:Kaufmann/Höhn/Müller) Vorlesung und Forschungswerkstätten (Mitarbeit: Studienassistenzen) WS 2010/2011 mit 106 Studierenden (im 3. Studiensemester) Ethnographische Feldforschungen in 3-er Teams qualitativ: explorative Fallstudien durch Teilnehmende Beobachtungen und qualitative Interviews, Hypothesenbildung (meist 1:1, mit > 106 Studierenden breit gestreut auf dem Campus) quantitativ: Konzeptspezifikation und Operationalisierung, Fragebogenbefragung, Auswertung (1:10, mit ca Fragebögen) Triangulation und Methodenreflexion
8 2. Forschendes Lernen zu Diversity Inhalt Aufgabenstellung: Vereinbarkeit von Studium und... Impulse: Vorstellung von Vielfalt als Chance und QUEST Beschreibungen zur Generation y übliche Diversity Kategorien Positionierung und Konsensbildung: Berichte über eigene Diversity Aktivitäten Anliegen der Beteiligung Veränderungen bewirken
9 2. Forschendes Lernen zu Diversity Ziele: Grundlagenforschung Sensibilisierung Einbinden der Ergebnisse in den Diversity Prozess Einstieg: Teambildung, gemischt Themen- und Personen-/Gruppenfindung über: Gespräche, Ideen, Rundgänge auf dem Campus und Intra- und Internetrecherchen
10 z.b. Auswahl: 1)Feld: andere Religionen/Kulturen 2)Ort: Uni Bremen 3)Personen: Studentinnen Methoden: TB Leitfadeninterview Fragebogen Auswertungsverfahren Triangulation Situated Knowledge: eigene Herkunft und Interesse an anderen Kulturen/Religionen Generalisierungsziel: Fallstudie Theorien: kulturelle Hybridität, Migration und Religion Fragestellung: Welche Bedeutung hat im Uni-Alltag die Kultur/Religion von Studierenden? Ressourcen: Zeit: 3. Semester Personen: Team Kompetenzen: Islam-Kurs, VL, Übungen Darstellungsziel: Forschungsmappe Zielsetzung: 1) Methoden lernen und anwenden 2)Forschungsprozess erfahren 3)Fragestellung bzgl. Feld/ Akteurinnen beantworten 10
11 3. Forschungsergebnisse Forschendes Lernen durch Erfahrungen Erwerb von - Methodenkompetenzen: qualitativ - quantitativ im Vergleich - sozialen Kompetenzen: Team, Begegnungen im Feld - Diversity Kompetenzen: intersektionelles und entdeckendes Verständnis hinsichtlich der Kategorien (durch Subjekt- und Kontextorientierung), Sensibilisierung Nachwuchs für die Expertise Vermittlung an die Institution
12 3. Forschungsergebnisse Kategorien und Befindlichkeiten GENDER/DESIRE Frauen in männerdominierten Studienfächern: +Minderheit Ein schwuler Leopard sein oder auch einmal gar nichts: feministisches Referat Queer Community: Schutzraum ELTERNSCHAFT/FAMILIE Studium und Kinder: Alleinerziehende Studium und Kinder: Betreuungssituation Studium und Realisierung eines Kinderwunsches: +/-
13 3. Forschungsergebnisse Kategorien und Befindlichkeiten ALTER - spätes Studium: Diskriminierung durch Mitstudierende - ältere Menschen als Kursstudierende: Bereicherung BEEINTRÄCHTIGUNG - Studium und Beeinträchtigung: mehr Verständnis, Hilfe
14 3. Forschungsergebnisse Kategorien und Befindlichkeiten KULTUR/SPRACHE/NATIONALITÄT - Studium und Migration, ohne EU Pass: strukt. Probleme - Studierende im Ausland Bremen: Unter sich - Erfahrungen amerikanischer Muttersprachler_innen: Buddy - Austauschstudierende: Еs ist wie Urlaub dieses Jahr - Bedeutung von Sport für ausländische Studierende RELIGION - Studium und Religion: lassen sich gut vereinbaren (zentral für die Forschenden: Umgang mit Andersheit)
15 3. Forschungsergebnisse Kategorien und Befindlichkeiten ENGAGEMENT - Hochschulpolitisches Engagement + Studium =? (AStA) - Campus grün das Bündnis grünalternativer Hochschulgruppen - Studium und Bildungsalternative Unitopia am Bsp. der Projektgruppe SaHNE - Studium und Engagement in der AI Uni-Gruppe - Studium und studentische Verbindung - Straight Edge als Lebensphilosophie - Containernde Studierende
16 3. Forschungsergebnisse Kategorien und Befindlichkeiten WEITERE THEMEN - Studium und Szeneleben (Gothics) - Studium und Musik: Zeit - Informatikstudierende: Studium = Leben - Studium und Schule: Entwicklung - Diversität von Promotionserfahrungen (Befindlichkeit) - Studium und eigenes Pferd: Aufgabe
17 3. Forschungsergebnisse Vielfalt an Lebens- und Studienverhältnissen - bei näherer Betrachtung lösen sich die Diversity- Gruppen auf: Was heißt Migrationshintergrund für wen? - Wichtige Unterscheidungsmerkmale sind die Studienbedingungen und die Herkunft - Forschendes Lernen braucht Vielfalt (Teams, Themen, Kreativität...)
18 3. Forschungsergebnisse Vielfalt an Lebens- und Studienverhältnissen Identity-/Diversity-Gruppen haben spezifische Bedürfnisse, z.b.: Alleinerziehende Kooperation/Verständnis der Lehrenden! Communities Räume! Unterstützung eigener Gestaltungsformen und Identitätspolitiken Engagierte hohe Arbeitsbelastung Beeinträchtigte Maßenstudium wirkt erschwerend Alternde Wissensdrang und Sozialkontakte Erasmus Kontakt mit Deutschen! Ausländische Hilfe z.b. durch Ev. Studiengemeinde Nicht-EU strukturelle Rassismen, Orientierungshilfen
19 3. Forschungsergebnisse Zentrale Problempunkte - genügend Räume und Zeit zur Entwicklung - Regelstudienzeiten, Modularisierungszeitfenster - Engagement und Leistungsnormen - mangelndes Institutionswissen (Informationsfülle, aber nicht gerichtet nach Fragen) - Persönlichkeiten sind alle divers - wie geht die Institution damit um? Gelingendes und Wünsche - Sportangebote fördern soziale Kontakte und Inklusion - Communities und Gruppen geben Halt - Vielfalt ist super: Selbstbewusstsein zu Vielfalt stärken und nutzen
20 4. Verbindungen zu QUEST z.b.: Jobben als Selbstverständlichkeit, laut QUEST: - jobben 41% zu 32,9% (Gesamtauswertung) 47,9% zu 34% ohne Bezug zu Studium/Berufswunsch 46,8% zu 27,8% mit besonders hohem Zeitaufwand - sind besonders viele bei den Eltern ausgezogen 60% zu 39,8% - sind es besonders viele, deren Eltern nicht studiert haben 50,3% zu 45,3% - haben sich 10,5% Migrationshintergrund zugeordnet - sind besonders viele sind politisch und beim AStA engagiert, bestätigt sichdurch 8 von 30 Feldforschungsthemen Soziale und ökonomische Benachteiligung korrelieren an der Uni Bremen mit besonders viel sozialem und politischem Engagement.
21 4. Verbindungen zu QUEST und Folgen - Studierende sprechen für sich - Studien-/Lebenssituation, nicht der Studienerfolg, ist zentral - Nachfragen und Verbesserungsvorschläge sind möglich - Forschende werden zu Verbündeten und MultiplikatorInnen - Erforschte fühlen sich mit ihren Anliegen wahrgenommen Impulse setzen: Wichtiger Effekt der CHE-/Stifterverband-Projekte: Beachtung von Diversity an Hochschulen Wichtiges Instrument für Sensibilierung und Wandel: Kommunikation
22 4. Verbindungen zu QUEST und Folgen Menschen und ihre Gruppen statt Typen Empowerment und Institutionswandel statt Adaptation Zusammenarbeit und Rückkopplung an die Institution Lenkungskreis Schulungen AS Projekte (themenspezifisch) Communities Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 21
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