Leiterschaft im Join-up statt Hierarchie-Umkehr
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- Karlheinz Kruse
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 Leiterschaft im Join-up statt Hierarchie-Umkehr
2 «Die Hälfte der deutschen Jugendlichen ist nicht reif genug für den Berufseinstieg.» (sinngemäss zitiert)
3 Lernen und reifen Vier Thesen: Übersicht 1. Kinder lernen von denen, an die sie (im richtigen Sinn) gebunden sind. 2. Kinder muss man nicht motivieren, sondern ihre Motivation erhalten. 3. Sie lernen, wenn sie begeistert sind. 4. Reifung kann man nicht lehren aber behindern.
4 Kleinkinder sind anders Sie fühlen und denken zu einer Zeit immer nur ein Gefühl bzw. einen Gedankengang. Sie sind impulsiv und nicht empathisch. Sie leben im Augenblick und können nicht heute ein Opfer für morgen bringen. Ab 5 bis 7 Jahren kann die Reifung abgeschlossen sein, muss aber nicht.
5 Reifungshemmer: Druck und Gegendruck: Der Gegenwille, ein unverstandener Instinkt Falsche Sozialisierung: Konkurrenz statt Fürsorglichkeit und Anlehnung Reifung geschieht in der Ruhe und in der Geborgenheit.
6 Ein kleines Experiment Mama erwartet ein Telefon ihres Bruders. Kommt er jetzt zum Znacht? Simon (7) nimmt ab. Die Mama fragt: «Was sagt er?» Kind (am Telefon) «Er hat sagt, er kann nicht kommen, weil sein Auto ist kaputt.» Kinder lernen die Sprache nicht mehr von den Eltern, sondern von andern Kindern.
7 Lernen und reifen Vier Thesen: 1. Kinder lernen von denen, an die sie (im richtigen Sinn) gebunden sind. 2. Kinder muss man nicht motivieren, sondern ihre Motivation erhalten. 3. Sie lernen, wenn sie begeistert sind. 4. Reifung kann man nicht lehren aber behindern.
8 Wer Kinder und Jugendliche führen will, braucht deren Gehorsam. Um diesen herzustellen gab es lange Zeit eine unbestrittene Strategie:
9 Kinder und auch Arbeiter - die sich schlecht benahmen, wurden geschlagen. Wenn das nichts half, wurden sie als gestört ausgesondert. Vielfach eingesperrt oder getötet. Die Prügelstrafe für Erwachsene ist längst abgeschafft. Wodurch ersetzt?
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11 All das geht zulasten der Beziehung. Egoistische Motive werden engagiert. Muss das sein?
12 Durch das Vorbild! Wenn ich lieb bin zu den Kindern, werden sie auch lieb zu mir sein. Wenn ich auf Gewalt verzichte, werden es auch meine Kinder tun. Wenn ich ihnen Respekt entgegenbringe, werden sie auch mich respektieren.
13 Der Gegenwille Wir alle sind darauf angelegt, jenen zu gehorchen, die wir mögen und die uns etwas «zu sagen haben». Es geht um Hierarchie. Hierarchien gibt es mindestens zweierlei. Jene, die aus der Angst kommen, und jene, die sich normal und gut anfühlen.
14 Dieses Wissen ist Kindern angeboren: Wenn ich nett bin zu den Autoritäten, werden Niemand sie auch ordnet nett zu mir sein. sich freiwillig Wenn ich etwas will, dann gebe ich unter. Signale der Unterordnung. Ich fordere nicht, ich frage. Wenn ich Autoritäten respektiere, werden sie auch mich respektieren?
15 Deshalb Demokratie in der Familie Schlimmer noch: Viele Erwachsene senden laufend Unterordnungssignale: Nett sein, um die Gunst zu gewinnen.. (ist nicht das gleiche wie Liebe) Viele Erwachsene können nicht klar sein, ohne «streng» zu wirken und so den Gegenwillen auszulösen.
16 Kinder und Jugendliche, die Signale der Unterordnung von den Eltern erhalten, werden tief verwirrt. Sie übernehmen die Führung. Sie reagieren nur auf Bitten und Druck löst Gegenwillen aus. Die Bezugspersonen leben dauernd mit dem Gefühl, dass das gute Klima wenig aushält, sie sind ständig auf der Hut. Die Kinder erleben sie als schwach und sie suchen Halt, wo sie ihn finden..
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19 Bedürfnislage Wer bedürftig ist, ordnet sich unter. «Wir wollen anfangen!» «Hört bitte zu, wenn ich etwas erkläre!» «Würdest du bitte noch den Rasen mähen?»
20 Das Join-up-Gitter sympathisch, nah, herzlich, liebevoll usw. schwach, harmlos, bedürftig untergeordnet usw. stark, sicher, übergeordnet usw. unsympathisch od. distanziert, ablehnend, anklagend usw.
21 Hole noch Mineralwasser im Keller! Hol doch jetzt Minaralwasser; für alles muss ich Bitti-Bätti machen.!! Würdest du bitte Mineralwasser holen? Wenn du das Mineralwasser geholt hast, kannst du mitessen.
22 Dein Velo steht noch im Garten. Was habe ich dir nicht schon gesagt, du sollest dein Velo nicht im Garten stehen lassen. Versorg doch bitte noch dein Velo. Wenn ich dein Velo noch einmal im Garten sehe. Ich habe dein Velo versorgt. Wenn du mir ein Bier holst im Keller, sind wir quitt. Geh und versorg noch dein Velo.
23 Das Join-up-Gitter sympathisch, nah, herzlich, liebevoll usw. schwach, harmlos, bedürftig untergeordnet usw. stark, sicher, übergeordnet usw. unsympathisch od. distanziert, ablehnend, anklagend usw.
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