Pathologisches Glücksspielen. bei Frauen. Dr. Monika Vogelgesang. Mainz, 18. Oktober Das Leben leben. Klinik Münchwies

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Pathologisches Glücksspielen. bei Frauen. Dr. Monika Vogelgesang. Mainz, 18. Oktober Das Leben leben. Klinik Münchwies"

Oskar Egger
vor 5 Jahren
Abrufe

1 Pathologisches Glücksspielen bei Frauen Dr. Monika Vogelgesang Mainz, 18. Oktober 2017 Das Leben leben

2 Gliederung Funktionalität Stichprobenbeschreibung Geschlechtsspezifische Therapie Katamnese

3 Gliederung Funktionalität Stichprobenbeschreibung Geschlechtsspezifische Therapie Katamnese

4 Funktionalität Auslöser Trauer, Angst u. ä. 32% Insuffizienzgefühle, Überforderung 22% Einsamkeit 14% Partnerkonflikte 12% Langeweile, Leere 8% Unruhe 6% Ärger 2% Selbsthass 2% sonstige 2%

5 Funktionalität Unerträgliche Gefühle besonders Angst und Depression Pathologisches Glücksspielen Vermeidung

6 Funktionalität Auslöser Inferioritätsgefühle 29% Lebensprobleme, Stress 25% Langeweile 20% Einsamkeit 17% Wunsch nach Gewinn 9%

7 Funktionalität Gefühle der Unterlegenheit und Lebensprobleme Pathologisches Glücksspielen Entspannung

8 Gliederung Funktionalität Stichprobenbeschreibung Geschlechtsspezifische Therapie Katamnese

9 Stichprobenbeschreibung Männer - Frauen 79% - 21% * * Entlassungsjahrgang 2012

10 Stichprobenbeschreibung Männer - Frauen 87% - 13% * * Entlassungsjahrgang 2006

11 Stichprobenbeschreibung Soziodemografische Angaben Migranten (in %) Alter bei Migration in die BRD 17,9 16,6 (in Jahren) Arbeitslose (in %) Obdachlose (in %) 3 4

12 Stichprobenbeschreibung Merkmale der Väter Psychische Störungen, insgesamt (in %) Pathologisches Glücksspielen (in %) Stoffgebundene Abhängigkeitserkrankungen (in %) Sonstige psychische Störungen (in %) Suizide (in %) 2 3 Gewalttätigkeit (in %) 6 3

13 Stichprobenbeschreibung Merkmale der Mütter Psychische Störungen, insgesamt (in %) Pathologisches Glücksspielen (in %) Stoffgebundene Abhängigkeitserkrankungen (in %) Sonstige psychische Störungen (in %) Suizide (in %) 1 0 Gewalttätigkeit (in %) 1 14

14 Stichprobenbeschreibung Scheidung der Eltern (in %) Mittleres Alter bei elterlicher Scheidung (in Jahren) 8,9 5,2

15 Stichprobenbeschreibung Heimaufenthalte (in %) 8 17 Mittlere Dauer (in Jahren) 2,63 4,94

16 Stichprobenbeschreibung Schwere, fortgesetzte Vernachlässigung (in %) Körperliche Misshandlung (in %) Sexueller Missbrauch (in %) 4 37 Durchschnittl. Alter bei Missbrauchsbeginn (in Jahren) Frühestes Alter bei Missbrauchsbeginn (in Jahren) Weitere Traumata in Kindheit und Jugend (in %) Weitere Traumata im Erwachsenenalter (in %) 13,3 8,1 9 3 (kein Gruppenvergleich, hier Minimalwert)

17 Stichprobenbeschreibung Trauma ausschließlich in Kindheit/Jugend (in %) Trauma ausschließlich als Erwachsene (in %) Trauma in Kindheit/Jugend 3 20 und als Erwachsene (in %) Trauma insgesamt (%) 36 70

18 Stichprobenbeschreibung Partnerlosigkeit (in %) Erlittene körperliche Gewalt 1 15 durch Partner (in %) Glücksspieler als Partner (in %) 0 13 Partner mit Substanzabhängigkeit (in %) 4 19

19 Stichprobenbeschreibung Komorbidität bzgl. Substanzabhängigkeit bzw. Schädlichem Gebrauch Tabakabhängigkeit (%) Schädlicher Gebrauch von Tabak (%) 3 0 Alkoholabhängigkeit (%) Schädlicher Gebrauch von Alkohol (%) 5 3 Benzodiazepinabhängigkeit (%) 0 6 Schädlicher Gebrauch von Benzodiazepinen (%) 1 1 Polytoxikomanie (%) 6 2 Cannabisabhängigkeit (%) 6 4 Schmerzmittelabhängigkeit (%) 1 1 Lösungsmittelabhängigkeit (%) 0 1

20 Stichprobenbeschreibung Komorbidität bzgl. Persönlichkeitsstörungen Ängstlich-vermeidende, selbstunsichere, asthenische u. dependente Persönlichkeitsstörungen (%) Emotional instabile Persönlichkeitsstörungen (%) 4 16 Narzisstische Persönlichkeitsstörungen (%) 12 5 Andere Persönlichkeitsstörungen Persönlichkeitsstörungen insgesamt

21 Stichprobenbeschreibung Komorbidität bzgl. sonstiger psychischer Störungen Depressive Störung (%) Angststörung (%) davon Posttraumatische Belastungsstörungen (%) Schmerzstörungen (%) davon Migräne (%)

22 Stichprobenbeschreibung Prostitution (in %) 1 6 Promiskuität (in %) 5 15 Delinquenz (in %) Vorstrafen (in %) 15 6

23 Stichprobenbeschreibung Mittleres Alter bei Spielbeginn (in Jahren) 21,8 31,9 Spieltage pro Woche (in Tagen) 3,9 4,3 Mittlere Spieldauer pro Tag (in Stunden) 3,7 4,6 Mittlere Schuldenhöhe (in ) Automaten (in %) Roulette (in %) 12 19

24 Stichprobenbeschreibung Alter bei Therapiebeginn (in Jahren) 41,4 44,8 Streuung Spannbreite 8, ,

25 Gliederung Funktionalität Stichprobenbeschreibung Geschlechtsspezifische Therapie Katamnese

26 Geschlechtsspezifische Therapie Vorgehensweisen Das Münchwieser Modell Pathologische Glücksspielerinnen werden einer frauenspezifischen indikativen Gruppe zugeteilt für pathologische Glücksspielerinnen.

27 Geschlechtsspezifische Therapie Vorgehensweisen Das Münchwieser Modell gemischtgeschlechtliche Wohngruppen plus geschlechtsspezifische Angebote

28 Geschlechtsspezifische Therapie Vorgehensweisen Das Münchwieser Modell Frauenspezifische Gruppen Gruppe für pathologische Glücksspielerinnen Frauen und Abhängigkeit Gruppe für Frauen mit sexuellem Missbrauch Anorexia/Bulimia nervosa Körperwahrnehmung für Frauen mit Anorexie/Bulimie Körperwahrnehmung für Frauen

29 Frauenspezifische Therapie Vorgehensweisen Motivationsaufbau durch entängstigende Information Kein Offenbarungszwang

30 Frauenspezifische Therapie Vorgehensweisen Die therapeutische Beziehung Vermeidung der Gefahrenpole bzw.

31 Frauenspezifische Therapie Vorgehensweisen von der Therapeutin gefordert - Solidarität als Frau - positives Rollenmodell - Herstellung der instrumentellen Arbeitsbedingungen

32 Frauenspezifische Therapie Themenschwerpunkte Traumabearbeitung Trauerarbeit Aufbau von Sicherheit Selbstwertgefühl (Selbst-) Überforderung Entspannung Fähigkeit allein sein zu können sinnvolle Zeitstrukturierung

33 Frauenspezifische Therapie Themenschwerpunkte Emotionale Stabilität Selbstverstärkung Bearbeitung der Partnerkonflikte

34 Frauenspezifische Therapie Vorgehensweisen Interventionsprinzipien - Traumatherapie - sokratische Dialogführung - Anleitung zur Selbstverstärkung - Problemlösetraining - Entscheidungsfindungstraining - Erlebnisaktivierung (z. B. Rollenspiele) - imaginative Maßnahmen

35 Frauenspezifische Therapie Vorgehensweisen Beispiele Imagination Rollenspiel Partnerschaft Tafelarbeit Mein Leben Tafelarbeit als Mann Der Teufelskreis Tafelarbeit des Danke, Gestern/Heute/Morgen meine Füße Bei Die Klammerns Opfer/Täter-Waage nach Das maligner Partnerprofil Dependenz nach Entscheidungsfindung Pro und Contra Entscheidungsfindung Die Partnerentgiftung ggf. Schritte der Bis hierher und nicht Trennung weiter!

36 Frauenspezifische Therapie Spezifische Maßnahmen Spezifische Therapiemaßnahmen können (passager) negative Effekte auf Komorbidität haben Beachte!

37 Frauenspezifische Therapie Spezifische Maßnahmen z. B. - Traumakonfrontation Spieldruck Beachte! - Glücksspielabstinenz Selbstverletzung

38 Frauenspezifische Therapie Spezifische Maßnahmen Immer auch ein Abwägen von Risiken und Chancen

39 Gliederung Funktionalität Stichprobenbeschreibung Geschlechtsspezifische Therapie Katamnese

40 Katamnese Einjahreskatamnese durchgehend abstinent 58,9% 60,6% abstinent nach Rückfall 21,4% 12,1% rückfällig 19,6% 27,3%

41 Katamnese Einjahreskatamnese Verbesserung - der Schulden 66,7% 70,0% - der Partnersituation 43,4% 42,4%

42 Monika Vogelgesang (2010) Psychotherapie für Frauen Ein Lehrbuch für weibliche und männliche Psychotherapeuten. Lengerich, Pabst. ISBN

43 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Ähnliche Dokumente

Glücksspielsüchtige Frauen in Behandlung. Berlin, 20. November 2014 Dr. Monika Vogelgesang

Glücksspielsüchtige Frauen in Behandlung Berlin, 20. November 2014 Dr. Monika Vogelgesang Gliederung Stichprobenbeschreibung Funktionalität Geschlechtsspezifische Therapie Katamnese Gliederung Stichprobenbeschreibung