VIEL LUFT NACH OBEN IN DER CHEFETAGE?

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1 journal-nrw.de djv-nrw.de VIEL LUFT NACH OBEN IN DER CHEFETAGE? BESSERE FÜHRUNGSKRÄFTE DURCH STRATEGISCHE PERSONALENTWICKLUNG JOURNALISTENTAG VON MUT, HALTUNG UND VERANTWORTUNG VERBANDSTAG POSITIONSBESTIMMUNG IN DRESDEN

2 JOURNALISTINNEN UND JOURNALISTEN SIND IM DJV.

3 Geburtsort1 Editorial INHALT Journalisten in Deutschland leben auf einer Insel der Glückseligkeit. Das wird mir klar, als ich in unserer Geschäftsstelle mit Exiljournalisten aus der Türkei zusammensitze. Sie erzählen von Gefängnis und Flucht, von der Freude über den bewilligten Asylantrag in Deutschland. In der neuen Heimat, in Oberhausen, Unna oder anderswo, werden sie langsam heimisch und schauen zugleich mit Wehmut in die türkische Heimat, wo sie Freunde, Verwandte, ihre Leser und Zuschauer zurückgelassen haben. Aber in Inhalt Foto: HerrSpecht Foto: rdn/oliver Mau Solidarität für Exiljournalisten der Türkei sind sie eben nicht mehr sicher. Ihr größtes Verbrechen ist: Journalismus. Den Kontakt zwischen den in Deutschland Gestrandeten und den Geschäftsstellen der DJV-Landesverbände hat der Hamburger Kollege Ramis Killiçarslan hergestellt. Die türkischen Exiljournalistinnen und -journalisten vermissen ihren Job. Im fremden Land, mit der schwierigen Sprache ist es schwer, wieder in den Beruf zu kommen. Was sie sich wünschen, sind Ansprechpartner, Mentorinnen und Mentoren. Im ersten Schritt geht es darum, sich mit hiesigen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Um die Sprache schneller zu lernen und um ein Gefühl für den Arbeitsmarkt zu bekommen. Wir als DJV-NRW wollen die exilierten Kolleginnen und Kollegen gerne bei dieser Suche unterstützen, sie mit unseren Ortsvereinen in Kontakt bringen. Wir wollen ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Und wir können schauen, Bitte ankreuzen: Mitglied Nichtmitglied Erstantrag Folgeantrag Bisherige Presseausweis-Nr: Herr Frau Akad. Titel, Vorname 1 Nachname 1 PRIVATE ANSCHRIFT Straße und Hausnummer 1 PLZ/Wohnort 1 Notwendige Adresszusätze: Land Staatsangehörigkeit 1 Geburtsdatum (Tag/Monat/Jahr) 1 1 Bitte nur die vorgegebenen Kästchen verwenden, es handelt sich jeweils um die auf dem Presseausweis maximal druckbare Zeichenanzahl Angestellt Freie journalistische Tätigkeit Arbeitgeber Bitte ankreuzen: Tageszeitung Pressestelle Zeitschrift Anzeigenblatt Hörfunk Online-Medien Fernsehen Pressebüro Nachrichtenagentur Sonstiges Wort Bild/Kamera Tätigkeitsbezeichnung Medium Redaktion Tel. (dstl.) Tel. (priv.) wie sie auf Türkisch und Deutsch über ihre Flucht berichten könnten, über ihr journalistisches Verbrechen, ihre Ängste damals und heute, ihre Hoffnungen. Sie könnten uns daran teilhaben lassen, wie es ihnen im fremden Deutschland geht und wie sie Fuß fassen. Was wir als DJV-NRW nicht können: ihnen Jobs anbieten. Wir freuen uns aber über jeden Hinweis, jedes Hilfsangebot aus den Reihen unserer Mitglieder. Einige der türkischen Kollegen sind Fernsehproducer, andere können Hörfunk, sind im Internet fit, machen Zeitungen und Zeitschriften. Der DJV als starkes Netzwerk der Vielen kann sie sicherlich unterstützen. Der Landesverband will mit großer Leidenschaft dabei helfen, dieses neue Netzwerk zu organisieren. Frank Stach, Landesvorsitzender DJV-NRW Foto: Foto: Alexander Schneider Foto: Michael Milewski 10 Titelthema Personalentwicklung Wie Journalistinnen und Journalisten gute Chefs werden Titelkonzept: Enrico Klinkebiel 06 Trend Pionier-Journalismus 09 Lokalfunk Es knirscht im System 18 Medienszene NRW Funke: Abschied auf Raten? 19 Medienszene NRW Ende einer Ära bei RTL 20 Medienszene NRW Meldungen 22 Presseausweis Jetzt noch schnell beantragen 25 Medienpolitik Aus fürs Medienforum, Gesetzesnovellen für den Rundfunk 26 Journalistentag Mut, Verantwortung und Haltung 34 Verbandstag Positionsbestimmung in Dresden 38 Personen 39 Pressestellen 46 Unter Uns Nachruf Baha Güngör Fusion zweier Ortsvereine 47 Vor Ort Aus den Vereinen Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Münster 49 Impressum 50 Zu guter Letzt

4 SPEKTRUM Foto: Screenshots ONLINE WEITERBILDEN Die gezielte Verbreitung von Desinformation und Fake News hat zugenommen, in der Politik gewinnen Populisten an Einfluss. Damit die Demokratie nicht in Gefahr gerät, braucht es eine gut informierte Öffentlichkeit. Journalistinnen und Journalisten spielen dabei eine maßgebliche Rolle. Sie brauchen dafür eine gute journalistische Ausbildung sowie regel mäßige Weiterbildung. Aber wie können sie auf allen Feldern up-to-date bleiben? Neben Präsenzseminaren und Webinaren (siehe auch DJV- Angebote, Seite 5) gibt es vermehrt Online-Workshops und -Tutorials. Das European Journalism Centre (EJC) hat die englischsprachige Plattform Learno.net aufgesetzt, die Weiterbildung zum Beispiel in Sachen Datenjournalisms anbietet. Das gemeinnützige Recherchenetzwerk Correctiv startet im Dezember die Reporterfabrik. Die richtet sich nicht nur an Journalistinnen und Journalisten, sondern will auch Bloggern helfen, das Handwerk zu lernen. Und interessierten Bürgerinnen und Bürgern am besten schon im Schulalter vermitteln, was hinter journalistischer Arbeit steckt. learno.net reporterfabrik.org GEWERKSCHAFTSTAG 2019 Foto: Anja Cord EINLADUNG ZUM Gewerkschaftstag 2019 Der Landesvorsitzende Frank Stach lädt alle Mitglieder des DJV-NRW zum Gewerkschaftstag 2019 ein: am 27. April in Bielefeld, Beginn 10 Uhr. Die Einladung wird wie Sie es kennen zusammen mit den Anträgen und weiteren Unterlagen zum Gewerkschaftstag mit dem JOURNAL 2/19 versandt. Im kommenden Jahr wählt der Gewerkschaftstag turnusgemäß den Landesvorstand (vorläu fige Tages ordnung siehe rechts) sowie die Delegierten für den Verbandstag 2019 (3. bis 5. November in Berlin). Kandidatinnen und Kandidaten für die Delegiertenwahlen können von Ortsvereinen, Fachausschüssen oder Betriebsgruppen aufgestellt werden. Ihre Verpflichtungserklärungen müssen bis zum 20. April in der Geschäfts stelle vorliegen. Anträge für den Gewerkschaftstag können Ortsvereine, Fachausschüsse und Betriebsgruppen einbringen oder mindestens sieben Einzelmitglieder. Die Antragsfrist endet 42 Tage vor dem Gewerkschaftstag, also am 16. März. Die vorläufige Tagesordnung sieht vor: 1. Eröffnung und Begrüßung 2. Wahl des Tagungspräsidiums 3. Berichte - des Landesvorsitzenden - des Schatzmeisters - der Rechnungsprüfer 4. Plenumsdiskussion über die schriftlichen und mündlichen Berichte - des Landesvorsitzenden - des Schatzmeisters - der Rechnungsprüfer - der Fachausschüsse 5. Entlastung des Vorstands 6. Verabschiedung des Haushaltsplans Wahlen - Landesvorstand - Rechnungsprüfer - NRW-Delegierte zum Verbandstag 2019 in Berlin 8. Aktuelle Themen 9. Anträge 10 Verschiedenes 11. Schlusswort des Landesvorsitzenden 4 DJV NRW Journal 06 18

5 SPEKTRUM AUS- UND WEITERBILDUNG: Seminare für Journalisten in NRW DJV-SEMINARE Foto: DJV-NRW DJV-NRW Recht und Recherche: Rechtssicher berichten, auch über heikle Themen 5.2. Existenzgründung ohne Stress in die Selbstständigkeit Zwischen Kriminellen und Freiheitskämpfern: Journalistische Recherche im Darknet Fake News, Halbwahrheiten und Urteilsbildung in Zeiten Alternativer Medien Psychische Widerstandskraft kann man lernen in Oer-Erckenschwick. Seminar für Redak tionsbetriebsräte ( Stimberg- Seminar ) Verhandeln für mehr Honorar DJV-Bundesverband Webinar Digitale Fotojournalismus-Tagung in Düsseldorf Betriebsräteseminar: Aufbauseminar Betriebsverfassungsgesetz 7.3 in Trier Betriebsräteseminar: Direktionsrecht und Änderungskündigung 2.4. in Köln Betriebsräteseminar: Brückenteilzeit Änderungen im Teilzeitund Befristungsgesetz in Bonn Betriebsräteseminar: Überwachungsaufgaben des Betriebsrats Journalistenzentrum Wirtschaft und Verwaltung, Seminarort Düsseldorf Internetstrategien entwickeln, Projekte aufbauen und Social Media Kanäle nutzen Webvideos mit dem Smartphone produzieren: Mobile Reporting Grafik-1 1 für Pressestellen SEO: Texte schreiben für das Internet Der Griff zum Poliertuch eigene Texte überarbeiten DW Akademie, Bonn TV-Moderation Grimme Akademie, Seminar ort Köln Social und Cross Media in der Praxis MedienQualifizierung, Köln Intensivlehrgang Qualitätsmanagement für Medien nach ISO Workshop: Feedback professionell geben Werkstatt: Design-Thinking für Journalisten Medien-Akademie Ruhr, Essen Textwerkstatt: Schreiben für Presseund Öffentlichkeitsarbeit Sprechtraining für Hörfunk und TV: Kreativ vor dem Mikrofon Grammatik-TÜV: Grundlagen der Textverständlichkeit Grundkurs Social Media: Kommunikation in der PR Mobile Reporting: Das Smartphone als Reporterwerkzeug Texten für Online und Mobile: Was Nutzer klicken Online-Journalismus: Digitale Tools für den Redaktionsalltag Neue Wege auf Facebook: Umgang mit dem Algorithmus Online-Projekte: Erfolgreich finanzieren im Internet Überschriften texten: knackige Headlines finden Medientraining: Auftreten vor Mikrofon und Kamera Journalisten-Zentrum Haus Busch, Hagen Professionelle Druckobjekte mit kleinem Budget Digital Storytelling mit dem Smartphone Pressemitteilungen schreiben Text Unternehmenskommunikation 4.0: Pressemitteilung, Social Media Marketing, Corporate Blogs und Digital Storytelling Infos und Anmeldung unter Die Seminaranbieter arbeiten teilweise noch an ihrem Programmen für 2019, viele haben also für Januar und Februar weitere Angebote, über die sie auf ihren Seiten informieren. RECHT UND RECHERCHE: RECHTSSICHER BERICHTEN Wenn es um heikle Themen geht, werden Recherchen schwierig: mauernde Pressesprecher, drohende Anwälte, und die Beschuldigten müssen auch gefragt werden. Wie man bei der Recher che, beim Texten und Fertigstellen journalistischer Stücke sicherstellt, dass die Berichterstattung nicht zu beanstanden ist, erklärt Marcus Lindemann. Zeit: Donnerstag, 17. Januar :30 bis 16:30 Uhr Ort: DJV-Geschäftsstelle, Humboldtstraße 9, Düsseldorf Teilnahmegebühr: 99 Euro für DJV-Mitglieder, 149 Euro für Nichtmitglieder FAKE NEWS, HALBWAHR- HEITEN UND URTEILSBILDUNG Alternative Medien werden genutzt, um westliche Demokratien zu destabilisieren. So rechnet etwa die EU im Vorfeld der Europa- Wahlen Ende Mai mit verstärkten Desinformationskampagnen der russischen Regierung. Volker Siefert zeigt anhand von praktischen Übungen, wie sich Journalisten mittels Recherchetools schnell ein Urteil über Extremisten und Vertreter extremer Positionen und die Netzwerke verschaffen können. Zeit: Dienstag, 19. Februar :30 bis 16:30 Uhr Ort: DJV-Geschäftsstelle, Humboldtstraße 9, Düsseldorf Teilnahmegebühr: 99 Euro für DJV-Mitglieder, 149 Euro für Nichtmitglieder Seminare des DJV-NRW unter DJV NRW Journal

6 TREND Pionier-Journalismus Experimentierfreudig Wie Pionierinnen und Pioniere den Journalismus der Zukunft gestalten Sie spielen eine entscheidende Rolle bei Entwicklungen im Journalismus: Pionier-Journalistinnen und -Journalisten zeigen Experimentierfreude und Gründermut und haben oft hohe ideelle journalistische Werte. Sie arbeiten häufig in neuen Organisationsformen wie kleinen Start-ups, nutzen moderne Technologien und sehen ihren eigenen Berufsstand sehr kritisch. Das JOURNAL hat mit Prof. Dr. Wiebke Loosen über den Wandel in der Branche gesprochen. JOURNAL: Frau Prof. Loosen, bei Ihren Untersuchungen zum Journalismus der Zukunft messen Sie den Pionierinnen und Pionieren eine besondere Rolle zu. Was zeichnet sie aus? Wiebke Loosen: Im Journalismus entwickelt sich jenseits etablierter Medienhäuser und Redaktionen seit mehreren Jahren eine Start-up- Kultur mit neuen Formen, journalistisches Arbeiten zu organisieren. Wir benutzen dafür den Begriff Pionier-Journalismus. In der Praxis wird oft einfach von Innovationen gesprochen, das greift aber zu kurz: Im Pionier-Journalismus wird experimentiert und so insgesamt ein neuer Möglichkeitsraum für Journalismus geschaffen, auch wenn sich nicht alle experimentellen Ideen langfristig halten. Uns interessieren die Menschen, die solche Ideen eines neuen Journalismus vorantreiben und nach neuen Formen der Berichterstattung suchen. Prof. Dr. Wiebke Loosen ist Senior Researcher am Hans-Bredow-Institut und Professorin an der Universität Hamburg. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Datafizierung und Journalismus, der sich wandelnden Beziehung von Journalismus und Publikum und der neuen Start-up-Kultur im Journalismus. Zusammen mit Prof. Dr. Andreas Hepp vom Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen arbeitet sie zurzeit an der Studie Pionier-Journalismus: Die Rolle von Pioniergemeinschaften bei der Transformation des Journalismus. Im Zentrum steht die Frage, wie Pionier- Journalistinnen und -Journalistinnen arbeiten und sich die Zukunft ihres Berufsfelds vorstellen. Foto: Alexander Schneider JOURNAL: Um welche Entwicklungen im Journalismus geht es? Loosen: Es geht um die Veränderungen, die etwa neue Technologien der Automatisierung oder auch das Internet der Dinge mit sich bringen. Daneben gibt es aber auch Pioniere, die den Journalismus, die Art der Berichterstattung grundsätzlich verändern wollen. Hier wäre zum Beispiel der Konstruktive Journalismus zu nennen, der den lösungsorientierten Journalismus vorantreiben will. Es gibt viele solcher Ideen, wie die Zukunft der Branche aussehen soll. Wir haben schon mehr als 130 Journalismus-Begriffe gesammelt, bei denen das Präfix eine bestimmte Art von Journalismus beschreibt: etwa Drohnen-Journalismus, kollaborativer Journalismus, Cross-Border-Journalismus oder Daten-Journalismus. In der Summe gibt das ein schönes Portfolio, was unter Journalismus alles verstanden wird und wo Journalistinnen und Journalisten versuchen, neue Formen zu entwickeln und sich von anderen abzugrenzen: Wie man Geschichten findet, wie man sie erzählt, wie man sie aufbereitet und verbreitet. JOURNAL: Wo findet man die journalistischen Pionierinnen und Pioniere? Loosen: Pionier-Journalismus wird oft von Menschen betrieben, die neben dem Journalismus ein zweites Standbein in einem ganz anderen Bereich haben. Sie suchen Innovationen jenseits des Journalismus, um diese für den Journalismus nutzbar zu machen. Vieles bewegt sich dabei zurzeit im daten- und technologieorientierten Bereich: Neben der Softwareentwicklung, der Erhebung und Nutzung von Daten oder von Automatisierungsprozessen geht es um neue Formen der Nutzerbeteiligung und -inte gration. Ganz wichtig ist dabei die Arbeit im Team, oft eng mit anderen Disziplinen, etwa mit Entwicklern oder Datenanalysten. Wenn man mit Pionieren spricht, ist eine der häufigsten Aussagen: Wir müssen aufhören, uns nur selbst zu beobachten. Anderswo passieren Dinge, die wir im Journalismus als Innovation für uns nutzen können. Dies betrifft ganz unterschiedliche Bereiche die Technologie ebenso wie die Finanzierungsformen. JOURNAL: Das heißt, das Berufsbild Journalistin/Journalist ändert sich gerade stark? Loosen: Ja, der Journalismus wandelt sich zwangsläufig mit den neuen Technologien. Damit verändert sich auch das Berufsbild. Trotzdem bleiben die Grundkompetenzen erkennbar: Es geht immer noch um Recherche, um Schreiben. Allerdings ändern sich die Wege, das dann zu publizieren. Zudem wird immer mehr außerhalb etablierter Redaktionen gearbeitet. Journalistische Pionierinnen und Pioniere agieren häufig als kleine Start-ups, oft mit nur zwei Personen, die für eine Idee brennen und diese umsetzen wollen. So wie zum Beispiel das Projekt MedWatch von Nicola Kuhrt und Hinnerk Feldwisch-Drentrup. Die Wissenschaftsjournalisten engagieren sich für verlässliche Gesundheitsinformationen im Netz, indem sie über gefährliche und unseriöse Heilsversprechen berichten. Das tun sie mit klassischen journalistischen Recherchen, aber eben nicht für eine etablierte Redaktion, sondern als kleines Start-up. Dafür haben sie Förderungen beantragt und nutzen Crowdfunding. Was gemacht wird, ist also oft gar nicht so neu, neu ist die Organisationsform. 6 DJV NRW Journal 06 18

7 Pionier-Journalismus TREND Charakteristisch ist für Pioniergemeinschaften im Journalismus, dass sie Menschen vereinen, die eine Vision von der Zukunft des Journalismus haben. Damit setzen sie Impulse. Ob und wie stark diese sich branchenweit durchsetzen, ist dabei erst einmal unklar. Vielen Pionier-Journalistinnen und -Journalisten geht es nicht so sehr darum. Sie eint ein kritischer Blick auf etablierte Medien organisationen und Redaktionen, die sie oft als Innovations-Behinderer wahrnehmen. Gleichzeitig halten Pioniere die journalistischen Werte sehr hoch, in diesem Sinne sind sie also durchaus konservativ. JOURNAL: Was kennzeichnet die neuen Organisationsformen? Loosen: Pionier-Journalismus ist oft auf Projekte angelegt und nicht auf Nachhaltig- und Langfristigkeit. Auch Wirtschaftlichkeit ist nicht unbedingt immer ein Gradmesser. Manchmal werden Fördermittel für ein Projekt beantragt, das die Initiatoren gerne machen möchten. Endet die Förderung, endet manchmal auch das Projekt. Gerade solche befristeten Projekte können der Branche spannende Impulse geben, weil man in ihnen viel ausprobieren kann. Einzelne Pionier-Projekte entwickeln aber auch nachhal tige Strukturen. Zu nennen sind hier De Correspondent in den Niederlanden oder die Kraut reporter in Deutschland. Beide Online- Magazine bestehen bereits einige Jahre und finanzieren sich durch Crowdfunding und Paid Content. Das soll unabhängigen Journalismus ohne Werbung ermöglichen. JOURNAL: Können sich diese kleinen Startups überhaupt finanzieren? Oder beuten sie sich in solchen Strukturen selbst aus? Loosen: In der Tat arbeiten Pionier-Journalisten oft in prekären Verhältnissen. Einer unserer Anzeige Erwachsene Kinder von Presse-Versicherten können im Rahmen der Jubiläumsaktion bei uns abgesichert werden! fotolia.com/ ivanko80 Mehr Rente für Medienprofis

8 Tarife TREND Warnstreiks Pionier-Journalismus Pionierinnen und Pioniere im Journalismus kämpfen sich oft unter schwierigen Bedingungen durch, weil sie für ihre Idee brennen. Befragten sagte: Selbstausbeutung gehört dazu, dann weiß man, dass man auf dem richtigen Weg ist. Man macht es ja nur, wenn die Idee wirklich gut ist. Dahinter steckt mitunter auch eine Form der Romantisierung, die man kritisch im Blick haben muss. Selbstausbeutung ist sicher auf Dauer kein tragfähiges Geschäftsmodell. Dennoch ist Idealismus für viele Pionier-Journalisten ein starker Antrieb. Manche haben einen Ehepartner, der ihnen ermöglicht, solche experimentellen Formen für ein oder zwei Jahre auszuprobieren. Andere bewerben sich gezielt um eine Projektförderung. JOURNAL: Welche Förderung gibt es? Loosen: Media Labs, Inkubatoren und Akzeleratoren fördern auch in Deutschland innovative Medienschaffende. Sie unterstützen Start-up- Projekte in der Regel mit Geld und Mentoring. In Nordrhein-Westfalen fördert zum Beispiel die Stiftung NRW vor Ort der Landesanstalt für Medien Lokaljournalisten-Start-ups. Stiftungen engagieren sich zunehmend im Journalismus und fördern ihn systematisch. Die Förderer nehmen damit auch maßgeblich Einfluss auf Innovationen im Journalismus. Natürlich muss man sich immer auch fragen, welche Interessen dahinter stehen. Erfolg zu messen ist im Pionier-Journalismus nicht einfach. Es gibt Projekte wie das Online- Wissenschafts maga zin Substanz, das inhaltlich sehr gute Resonanz bekommen hat, finanziell Links Die Internetadressen der erwähnten Projekte: medwatch.de/was-ist-medwatch thecorrespondent.com krautreporter.de journalismus-der-dinge aber gefloppt ist. Allerdings sind solche Geschichten vom Scheitern auch interessant, weil man daraus lernen kann. JOURNAL: Sind die journalistischen Gründerinnen und Gründer denn für das Arbeiten in diesen neuen, kleinen Organisationsformen qualifiziert? Loosen: Pionier-Journalisten müssen sich viel Wissen über ihr eigentliches Berufsfeld hinaus aneignen und zählen generell zur Elite der Branche. Nicht unbedingt in finanzieller Hinsicht, aber im konzeptionellen Denken. Grundsätzlich ist im Pionier-Journalismus eine neue Art der Projektierung auszumachen: Ich muss mit meiner Idee Förderer überzeugen, muss mein Projekt pitchen und meine Ideen verkaufen, Businesspläne erstellen, eine eigene Marke aufbauen. Das wirkt sich übrigens bereits jetzt auf die Nachfrage nach entsprechenden Weiterbildungen aus. Hier gibt es viele Überschneidungen zu freien Journalistinnen und Journalisten. JOURNAL: Gibt es in etablierten Medienhäusern selbst keine Innovationen? Loosen: Viele Pionier-Journalisten wenden sich eigenen kleinen Projekten zu, weil sie die Strukturen in großen Redaktionen als mühsam, Prozesse als langsam empfinden. Das wiederum bestätigen die Etablierten durchaus auch selbst. Mit einer kleinen Gruppe kann ich ja viel flexibler gestalten. Allerdings arbeiten nahezu alle großen Medienhäuser in Deutschland mit Pionieren zusammen, indem sie sich zum Beispiel an der Finanzierung innovativer Start-ups beteiligen, Pioniere anstellen und selbst interne Innovationseinheiten bilden. Sie erkennen natürlich das Potenzial neuer Entwicklungen. Grundsätzlich sind Pioniere und etablierte Medienhäuser keine Gegenspieler. Sie können vielmehr voneinander profitieren. Die Großen haben die Reichweite, um Projekte bekannt zu machen. Die Kleinen können schnell agieren und Neues ausprobieren. Denn sie müssen nicht für ein Massenpublikum produzieren, um ihr kleines Unternehmen zu betreiben. Pionier-Journalisten können die Branche durchaus inspirieren und Trends setzen. Da ist zum Beispiel Jakob Vicari zu nennen mit seinem Projekt Journalismus der Dinge. Er spricht vom Journalismus 4.0 und wie man Geschichten mit, auf und über vernetzte Gegenstände erzählt. In einem Projekt gemeinsam mit Astrid Csuraji geht es beispielsweise darum, eine Spielzeugfigur gezielt zum Sprechen zu bringen, so dass sie Nachrichten für Kinder erzählt. JOURNAL: Wie werden Pioniere den Journalismus verändern? Loosen: Der Einfluss von Pionieren auf den etablierten Journalismus kann sich ganz unterschiedlich entfalten. Schon jetzt können wir zum Beispiel beobachten, dass Entwicklungen, wie der Datenjournalismus, die vor wenigen Jahren noch als absolut neu galten, im Mainstream des Journalismus angekommen sind. Ähnlich ist es mit Formen des konstruktiven Journalismus. Auch sehen wir personelle Wechsel zwischen etablierten Medienorganisationen und Startups. Sollten sich neue Organisationsmodelle als gut erweisen, könnten sie in Zukunft möglicherweise häufiger zum Einsatz kommen. Auch die Reflexion über ein anderes Selbstverständnis im Journalismus ist ein indirekter Prozess, durch den Aktivitäten von Pionieren nach und nach vom Rande ins Zentrum des Journalismus rücken. Das Gespräch führte Dagmar Thiel. A post@dagmar-thiel.de Dagmar Thiel ist freie Journalistin, Medientrainerin und Dozentin in der journalistischen Aus- und Weiterbildung. Sie lebt in Bad Bent heim. Foto: RwF 8 DJV NRW Journal 06 18

9 LOKALFUNK Es knirscht im System Im Lokalfunk drohen Zusammenlegungen Eigentlich könnte man in NRW stolz sein auf den Lokalfunk. Auf eine der vielfältigsten Radiolandschaften Europas und ein einmaliges System gesellschaftlicher Teilhabe an lokalem Journalismus. Auf 44 Radiostationen, die ihre Leistungsfähigkeit immer wieder unter Beweis stellen, wie auch der NRW-Hörfunkpreis zeigt (siehe Kasten unten). Aber hinter den Kulissen knirscht es wenige Wochen vor Verabschiedung der Novelle des Landesmediengesetzes (Seite 25) im System: So sind gleich drei Veranstal tergemein schaften (VGen) im Ruhrgebiet unter Druck: Geht es nach der Westfunk, dem Mehrheitseigentümer von insgesamt zwölf Betriebsgesellschaften (BGen) im Ruhrgebiet, werden demnächst mehrere Sender zusammengelegt: Konkret geht es um Radio Hagen und Radio Ennepe Ruhr. Seit Jahren senden die Redaktionen ihr jeweils eigenständiges Programm aus dem gemeinsamen Funkhaus in Hagen. Nun sollen die beiden Sender zu einem verschmelzen so zumindest der Wunsch der Westfunk, die als Muttergesellschaft der BGen entstehende Verluste nicht mehr mit Gewinnen aus anderen Westfunk-Sendern kompensieren will. Ausgezeichnete Hartnäckigkeit Dabei war genau das Teil des Deals, als die Lokal funklandschaft zugeschnitten wurde. Bei den großen Verlagsgruppen landeten bewusst sowohl starke als auch wirtschaftlich eher schwache Sender. Aber einzelne Lokalradios kann man nahezu nach Belieben ins Plus oder Minus rechnen, erklärt ein Insider. Denn die wirtschaftlich verantwortlichen BGen sind mehr oder weniger leere Hüllen. Kosten wie Miete, Technik, Provisionen für Vermarktung entstehen bei externen Dienstleistern, die meist zum gleichen Konzern gehören in diesem Falle zur Funke-Gruppe. Wie marktkonform die Dienstleister agieren, verraten die BG-Bilanzen nicht. Zweifel an den Zahlen So müssen VGen wie derzeit in Hagen und Ennepe-Ruhr den Zahlen ihrer jeweiligen BG vertrauen. Genau hier gibt es allerdings zunehmend Zweifel. Sind im Ennepe-Ruhr-Kreis und in Hagen die vorgetragenen Verluste doch fast so groß wie der Gesamtetat der jeweiligen VG. Nun also reden die beiden VGen über eine mögliche Fusion oder andere Optionen. Auch die Medienanstalt NRW ist bereits mit im Boot. Eine Langzeit-Recherche hat in diesem Jahr den vom DJV-NRW gestifteten Hörfunkpreis der Landesmedienanstalt NRW in der Kategorie Information/Recherche gewonnen: Die Sanierung der Bonner Beethovenhalle. Morgenmoderator Volker Groß (r.) und Reporter Sven Jaworek (l.) von Radio Bonn/Rhein-Sieg hakten immer wieder nach, warum die Kosten steigen und die Sanierung immer länger dauert. Das ist es, was die Hörerinnen und Hörer von ihrem Lokalradio erwarten dürfen: dranbleiben und hartnäckig nachfragen besonders, wenn es um Steuergelder geht, sagte Andrea Hansen (M.), stellvertretende Landesvorsitzende des DJV-NRW, zur Auswahl der Jury. Hansen hat den mit Euro dotierten Preis am 30. November übergeben. Der DJV-NRW war zum fünften Mal Preisstifter in dieser Kategorie. Einen ausführlicher Text zur Verleihung der LfM-Hörfunkpreisen gibt es in der Online-Ausgabe des JOURNALs./sax Dass man mit einer VG auch zwei verschiedene Programme machen kann, zeigt sich seit Jahren in Mülheim und Oberhausen. Ursprünglich gegründet als Antenne Ruhr, fiel 2007 die Entscheidung, das Programm auseinander zu schalten. Der Grund: Hörer in beiden Städten wollten mehr aus der eigenen Kommune und eigentlich nichts aus der jeweils anderen hören. Trotzdem sollen die Programme in Mülheim und Oberhausen nun nach dem Willen der dortigen BG (ebenfalls im Besitz der Westfunk) wieder zu einem Sender verschmelzen. Man erwarte personelle Synergien von 50 Prozent, besagen Gerüchte. Dabei sehen Kritiker insbesondere die schlechten Reichweiten bei Radio Ennepe Ruhr als Ergebnis redak tioneller Einsparungen, wo man in den 2000er Jahren auf Betreiben der BG die Redaktion geschrumpft hatte. Vor einem weiteren Abschmelzen lokaler Berichterstattung hat der Märkische Presseverein in einem Brandbrief an Bürgermeister und Landtagsabgeordnete der Region gewarnt. DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah fürchtet, dass es um mehr geht als die vier aktuell betroffenen Sender: Immer, wenn es konkret wird, drückt sich die Landesregierung. So habe Medienstaatssekretär Nathanael Liminski auf dem Jounalistentag (Seite 28) zwar ein generelles Bekenntnis zum Lokalfunk abgegeben. Aber eben keines zur Zahl der Sender. Wenn Liminski davon spreche, Rahmenbedingungen für eine eventuelle Neuaufstellung des Systems schaffen zu wollen, wird mir angst und bange, erklärt Kah. Er sieht sehr deutliche Hinweise darauf, dass die Verlegerlobby daran arbeitet, in letzter Sekunde des Gesetzgebungsverfahrens das gesamte Zwei-Säulen-Modell zu kippen. Das würde perspektivisch die lokale Medienvielfalt und hunderte Arbeitsplätze gefährden. Der Entwurf zum Landesmediengesetz wird voraussichtlich im Februar verabschiedet. Für Januar ist eine Anhörung im Düsseldorfer Landtag geplant. DJV NRW Journal

10 THEMA Personalentwicklung Foto: HerrSpecht Gute Führungskräfte sind wichtig für Medienunternehmen. Solange eine strategische Personalplanung fehlt, agieren sie schlimmstenfalls kopflos. 10 DJV NRW Journal 06 18

11 Personalentwicklung THEMA Schule für Chefs Was gute Personalentwicklung für Medien heißt Selten hat es solch ein Führungsversagen vor laufenden Kameras gegeben: Die Pressekonferenz des FC Bayern München am 19. Oktober zeigte einer breiten Öffentlichkeit, dass Anspruch und Wirklichkeit beim Führungspersonal des deutschen Rekordmeisters weit auseinander liegen. Eigentlich wollten sich Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß, der Vorstandsvorsitzende der FC Bayern AG und der Vereinspräsident, vor ihre Mitarbeiter stellen: Wir werden uns diese herabwürdigende, hämische Berichterstattung nicht mehr bieten lassen, erklärte Rummenigge den versammelten Medien vertretern. Mit dem heutigen Tag werden wir unsere Spieler, Trainer und den Club schützen. Ich möchte in diesem Zusammenhang mal an Artikel 1 des Grundgesetzes erinnern: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wenige Minuten später zeigte Uli Hoeneß allerdings, wie weit es her war mit der ethischen Orientierung und Fürsorgekultur der Bayern- Führung: Als wir in Sevilla gespielt haben, war Juan Bernat alleine dafür verantwortlich, dass wir fast ausgeschieden waren. Und an dem Tag ist entschieden worden, dass wir ihn abgeben. Zuschauer des Live-Streams und die anwesenden Journalistinnen und Journalisten werden sich in diesem Moment gedacht haben: Typisch FC Bayern München. Wie gut, dass bei uns so etwas nicht vorkommt und unsere Führungskultur so etwas nicht zulässt. Fast alle kennen solche Fälle Und während die Kolleginnen und Kollegen das in ihre Notiz bücher und Laptops schrieben, werden einige sich bei dem ehrlichen Gedanken ertappt haben: Naja, wenn ich es so recht überlege, gibt es auch im Journalismus an der einen oder anderen Stelle noch Optimierungsbedarf in Sachen Führung... Genau genommen können fast alle Medienschaffenden ob angestellt oder frei auf Nachfrage Fälle von eklatantem Führungsversagen benennen. Entweder aus eigenem Erleben oder durch Erzählungen aus dem Umfeld, im Großen wie im Kleinen. Angefangen bei Chefs, die sich nach Durchlaufen eines Führungskräfte-Coachings berufen fühlen, im eigenen Hause selbst die Führungskräfte- Trainings zu übernehmen, als Dozenten aber krachend scheitern. Oder Fälle, in denen die Verlagsleitung Kollegen auf Posten hievt, die offensichtlich nicht dafür geeignet sind und im Ergebnis das ganze Team verprellen. Ganz zu schweigen von zahlreichen Erlebnissen bei Redaktionskonferenzen oder der täglichen Arbeit am Newsdesk, wenn der Vorgesetzte nicht nachvollziehbare redaktionelle Entscheidungen durchdrückt, ohne die Redaktion einzubeziehen. Die Situation stellt sich also in vielen Medienbetrieben und Redaktionen ähnlich dar wie beim ewigen Fußballmeister in München: Das Führungspersonal ist sichtbar, dessen Führungsqualität aber höchst unterschiedlich. Bekannte Journalistinnen und Journalisten werden zur Redaktionsleiterin, zum Studiochef oder zur Korrespondentin gemacht oder sie nehmen andere Leitungsfunktionen wahr. Welche Qualifikationen und Kompetenzen ihnen aber den Weg in die Führungsetage ebnen, ist dabei nicht immer nachvollziehbar. Gemeinhin sollte man zumindest in großen Verlagen und Sendern davon ausgehen können, dass journalistische Führungskräfte systematisch oder im Zuge laufender Personalentwicklungsmaßnahmen auf ihre neue Funktion an führender Stelle vorbereitet werden. Die Realität sieht oft anders aus. Eine strategische Personalentwicklung, die langfristig auf die Entwicklung von Führungskräften zielt, um Medienhaus und Redaktion in Zeiten des digitalen Wandels mit neuen Produkten, Tätigkeitsfeldern und Arbeitsprozessen wettbewerbs- und arbeitsfähig zu halten, ist bislang die Ausnahme. Eine systematische Personalentwicklung, bei der Führungskräfte auf ihre Arbeit vorbereitet werden, habe ich erst erlebt, als ich schon Führungskraft war, erinnert sich Volkmar Kah, heute Geschäftsführer des DJV-NRW und früher leitender Redakteur bei der Westfälischen Rundschau und beim baden-württembergischen Medienhaus SDZ Druck und Medien. Als Redakteur habe er sich noch selbst um Weiterbildung kümmern müssen, und dann waren es zumeist gewerkschaftliche Angebote. Und auch als journalistische Führungskraft waren Coaching und Supervision Fremdworte. Erst als ich nach Baden-Württemberg ging, hat sich das geändert. Dort gab es einen Konzerngeschäftsführer, für den Coaching und berufsbegleitende Leadership-Seminare über anderthalb Jahre einfach dazu gehörten. Noch nicht die Regel In den Medienhäusern, aber auch großen Rundfunkanstalten sei die gezielte und systematisch strukturierte Förderung von Journalisten für Führungsaufgaben oft immer noch nicht die Regel: Das hängt viel zu häufig von der Verlegerpersönlichkeit oder der Professionalisierung der Personalabteilung ab verankert ist das immer noch zu selten. Und zeitgemäße Instrumente wie DJV NRW Journal

12 THEMA Personalentwicklung Foto: Arne Pöhnert Foto: Arne Pöhnert Barbara Merten- Kemper ist WAZ- Betriebsrätin und stellvertretende Vorsitzende des DJV-NRW, Volkmar Kah ist der Geschäftsführer des Landesverbands. zum Beispiel Assessment-Center zur Identifikation von Mitarbeitern mit passenden Kompetenzen und Softskills für Führungsaufgaben werden für journalistische Führungskräfte erst in der jüngeren Vergangenheit eingesetzt. Dabei ist gute Personalentwicklung etwas, von dem alle profitieren: Die Redaktion, weil sie Entscheiderinnen und Entscheider bekommt, die gleichermaßen über Handlungs- und Führungskompetenz sowie über journalistischen Background verfügen. Die angehenden Führungskräfte, weil sie die nötigen Instrumente und Methoden vermittelt bekommen, um Teams führen und mit gestärktem Selbstbewusstsein auch nötige Veränderungsprozesse anpacken zu können. Und die Kolleginnen und Kollegen, weil sie dann Vor gesetzte haben, die sie mitnehmen und motivieren. Verankerte Prozesse Wie die Köpfe an der Spitze ihre Mannschaft führen, hat nämlich viel damit zu tun, wie das Miteinander entwickelt wird, wie sie als Entscheiderinnen und Entscheider auf ihre Aufgabe vorbereitet werden und ob es verankerte Prozesse gibt, um aus guten Journalistinnen und Journalisten gute Chefs zu machen. Ohne solche Prozesse ist eine gute Führungskultur im Journalismus kein Selbstläufer. Das zeigte jüngst ein Vorfall in der Lokalredaktion des Flensburger Tageblatts. Chefredakteur Stefan Hans Kläsner versetzte drei langgediente Redakteure gegen ihren erklärten Willen in die Redaktionen von Schwesterblättern der Verlagsmutter Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag (sh:z) nach Husum, Schleswig und Leck (siehe dazu auch journalist 10/18). Den Lesern wurde die für die Außenwelt unerklärliche ad-hoc-personalmaßnahme im Blatt mit einem lapidaren Dreizeiler mitgeteilt. Der dortige DJV-Landesvorsitzende Arnold Petersen zeigte sich empört darüber, wie der sh:z mit bewährten Mitarbeitern nach jahrzehntelanger Loyalität zum Haus umspringt. Die Eile und Härte, mit der Geschäftsführung und Chefredak tion diesen einschneidenden Personalaustausch betrieben, mute an wie eine Strafak tion. Der Hintergrund so zeigte Lars Radau im journalist war die unliebsame Berichterstattung zu einem Wirtschaftsunternehmen in Flensburg. Ein Einknicken der Chefredaktion gegenüber potenziellen Anzeigenkunden, ausgetragen auf dem Rücken von verdienten Kollegen? Das zeugt von keiner guten Führungskultur. Welche Probleme sich ergeben, wenn eine solche Führungskultur fehlt, wurde auch deutlich, als die ehemalige EU-Kommissarin Monika Wulf- Mathies als externe Gutachterin ihren Bericht zu den bekannt gewordenen Fällen von sexueller Belästigung im WDR vorstellte (siehe auch Der WDR braucht einen Kulturwandel, JOURNAL 5/18). Von einem Machtgefälle zwischen in der Regel männlichen Chefs und weiblichen Untergebenen war die Rede, das Raum für Grenzüberschreitungen lasse. Dabei kritisierte Wulf- Mathies nicht nur, dass das Haus den Vorwürfen gegen Vorgesetzte nicht ausreichend nach gegangen sei. Sie stellte auch fest, dass es strukturelle Defizite vor allem bei den personellen Rahmenbedingungen gebe, sowohl zwischen Führungsebene und Beschäftigten wie zwischen angestellten und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Und sie mahnte ein wertschätzendes und respektvolles Betriebsklima an, dessen Verbesserung WDR- Intendant Tom Buhrow, bei diesem Termin an ihrer Seite, zur Chef sache machen solle. Per Gutachten gab sie Buhrow zudem Vorschläge für eine Reform des Personalmanagements mit auf den Weg: zur Verbesserung von Menschenführung und Mitarbeitermotivation. Früher oft ein zäher Kampf Mitarbeitermotivation und kluge Führung waren in früheren Jahren gerade nicht die Stichworte, bei denen man zuerst an die WAZ und ihre Schwesterblätter aus der Funke Mediengruppe dachte. Und auch Weiterbildung, eine wichtige Grundlage für gute Personalentwicklung, spielte in der Vergangenheit in den WAZ- Redaktionen wie in vielen Zeitungshäusern oft eine zu kleine Rolle. Es war ein zäher Kampf, das Thema Weiterbildung überhaupt durchzusetzen, erinnert sich Barbara Merten-Kemper. Die freigestellte Betriebsrätin bei der WAZ und stellvertretende Landesvorsitzende des DJV-NRW beobachtet die Entwicklung in ihrem Haus vor dem Hintergrund ihrer 40-jährigen Erfahrung im Journalismus. Jetzt sieht sie einen Wandel bei ihrer Zeitung. Seit vor vier Jahren Andreas Tyrock als Chefredakteur gekommen ist, habe das Thema Personalentwicklung einen spürbar anderen Stellenwert bekommen, gerade in der Redaktion sei das wahrnehmbar: Früher war das Thema Personalentwicklung bei uns im journalistischen Bereich so etwas wie ein Stiefkind und wurde eher bei den Kollegen in Vertrieb und Marketing 12 DJV NRW Journal 06 18

13 Personalentwicklung Warnstreiks THEMA Tarife Foto: txt Wer zu früh und unvorbereitet in Führungsverantwortung kommt, kann an der Aufgabe ganz schnell scheitern. gefördert. Heute achtet die Chef redaktion schon früher darauf, die Kollegen weiterzuent wickeln, stellt Merten-Kemper fest. Während man in der Vergangenheit Kollegen (und seltener Kolleginnen) zu Lokal- oder Ressortchefs machte, weil sie langjährige Mitarbeiter und gute Journalisten waren, prüfe man heute stärker, ob denn die betreffenden Redaktionsmitglieder zusätzlich die Voraussetzungen für das Führen von Teams und das Managen von Prozessen mitbringen. Ob diese persönliche Eignung neben der journalistischen Qualität und Erfahrung gegeben ist, lässt sich besser überprüfen, wenn Unternehmen den beruflichen Aufstieg und die Übertragung von Leitungsfunktionen systematisch entwickeln. Barbara Merten-Kemper hält eine schrittweise Entwicklung dementsprechend für zielführend: Die kontinuierliche und wiederholte Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen mit Potenzial durch Coachings und Seminare sollte Chefsache sein. Gibt man dem Nachwuchs die nötigen Instrumente an die Hand, kann man frühzeitig prüfen, ob jemand wirklich zum Vorgesetzten taugt. Wer im Team kooperativ agiert und zudem die Kollegen mitnehmen kann, sollte weiter gefördert werden. Wer sich selbst qualifizieren will, kann bei einschlägigen Weiterbildungseinrichtungen entsprechende Kurse für den Führungsnachwuchs buchen: zu weichen Skills, zu sozialen Kompetenzen und Persönlichkeitsbildung. Im aktuellen Programm der ARD/ZDF-Medienakademie finden sich zum Beispiel Vom Kollegen zum Vorgesetzten, Erfolgreich delegieren Mitarbeitende fördern und fordern oder Agil führen Stabilität vermitteln. Die Akademie für Publizistik in Hamburg bietet Seminare wie Change Management, Redak tionsteams kollegial führen, Redaktionsprojekte steuern und Digital Leadership Wandel erfolgreich gestalten. Bei der Akademie der Deutschen Medien (hervorgegangen aus der Akademie des Deutschen Buchhandels) heißen die Angebote etwa Führung kompakt, Führungsaufgaben in Verlagen und Medienunternehmen oder Agil führen. Personalentwicklung by the book Am besten ans Haus gekoppelt Medienhäuser können solche Angebote natürlich systematisch im Zuge ihrer Personalentwicklung nutzen. Ideal wäre aus der Sicht von Experten aber zumindest in großen Unternehmen ein Führungskräfte-Curriculum mit Inhouse-Seminaren. So kann das Konzept individuell auf die Anforderungen des Hauses und der Kolleginnen und Kollegen zugeschnitten werden. Zumal die Integration in den Redaktionsalltag und die zeitnahe Anwendung des Gelernten in der Praxis wichtig sind. Denn was nützt es, wenn der Chef oder die Chefin nach absolviertem Seminar zwar die richtigen Dinge zum Thema Team arbeit und Motivation sagt, das Gesagte aber selbst nicht vorlebt und auch wirklich umsetzt? Spätestens, wenn die Unter gebenen die Augen verdrehen und den Kurzvortrag des Vorgesetzten mit einem Das hat er wieder in so einem Führungsseminar gelernt... quittieren, wissen alle Beteiligten: Da muss mehr passieren. Neben den weichen Skills brauchen angehende Führungskräfte in Redaktionen auch das Know- Der Blick in die Fachliteratur zeigt, wozu Personalentwicklung dient und was man unter dem Begriff gemeinhin versteht: Personalentwicklung umfasst alle Maßnahmen der Bildung (auch die betriebliche Weiterbildung), der Förderung und Organisationsentwicklung, die zielgerichtet, systematisch und methodisch geplant, realisiert und evaluiert werden. Personalentwicklung zielt darauf, die Handlungskompetenz von Mitarbeitern und Organisation und damit die Verhaltensqualifika tionen zu erhöhen. Zu einer systematischen Personalentwicklung gehören Strategie- und Innovationsorientierung. Strategische Personalentwicklung bezieht alle Mitarbeiter ein und setzt einen Schwerpunkt auf die Sicherung von Schlüsselposi tionen. Top-Führungskräfte sind Motor für eine erfolgreiche Personalentwicklung. Gute Personalentwicklung ist Chefsache, langfristig angelegt und sollte eher auf Kompetenz entwicklung als auf pure Qualifika tionsvermittlung zielen./kh DJV NRW Journal

14 THEMA Personalentwicklung Tipps für Aufstiegswillige Was Sie einfordern sollten, wenn Sie auf dem Weg zur Führungskraft sind: Bitten Sie Ihre Entscheider um eine offene und faire Kommunikationskultur bei Personalentscheidungen, die sich auf die Zusammensetzung von Teams auswirken und fordern Sie eine frühzeitige Information über solche Veränderungen ein. Bitten Sie Ihre Chefredaktion oder Geschäftsführung um regelmäßige Gesprächstermine, in denen Sie gemeinsam Ihre Entwicklung als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter bzw. als Führungskraft besprechen oder definieren. Sprechen Sie bei Perspektiv- und Jahresgesprächen nicht nur über Gehalt und chende Kandidaten zu früh und zu schnell auf die Karrierespur gesetzt werden. Das könne so manches Talent durch Überforderung verbrennen, beschreibt die Betriebsrätin die Risiken einer überhasteten Personalentwicklung. Sie sieht statt dessen den vielversprechendsten Ansatz in einer fortwährenden und flexiblen Personalarbeit, die den konkreten Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entspricht. Ungewohnte Vorbildrolle In die Führungsrolle zu wechseln ist ja nicht nur mit dem Vergnügen über den nächsten Karriereschritt verbunden, wie Christian Sauer deutlich macht. Der gelernte Tageszeitungsjournalist und ehemalige stellvertretende Chefredakteur des Vertragsmodalitäten. Fragen Sie gezielt nach systematisch angelegten Weiterbildungs angeboten im Zuge der Führungskräfteentwicklung. Achten Sie darauf, dass Ihnen nicht nur Angebote zum Ausbau fachlicher Qualifikationen unterbreitet werden, sondern dass auch Themen wie Softskills, Persönlichkeitsentwicklung und Kommunikation auf dem Programm stehen. Erkundigen Sie sich nach Möglichkeiten, ein sogenanntes Kompetenzprofil von sich erstellt zu bekommen. Mit den Ergebnissen zu Stärken und Optimierungsfeldern kann eine kontinuierliche Personalentwicklung individueller ausgerichtet werden./kh how, um die anfallenden Management- und Organisationsaufgaben zu übernehmen, die neben der journalistischen Leitungsfunktion zuneh mend ihr Alltagsgeschäft bestimmen. Der digitale Wandel beschleunigt Veränderungsprozesse und erweitert die Tätigkeitsfelder: immer mehr Ausspielplattformen und Social-Media- Kanäle, immer neue Tools und Apps, immer wieder angepasste redaktionelle Abläufe, immer neue Teams für neue Aufgaben. Führung in der Redaktion heißt heute, einen komplexer und schneller werdenden Journalismus zu steuern, der wenig Raum für Reflexion lässt. Gerade in dieser Atemlosigkeit ist Tempo nicht alles, weiß WAZ- Betriebsrätin Barbara Merten- Kemper: Es besteht die Gefahr, dass vielverspreevangelischen Magazins Chrismon ist heute als Coach, Redaktionsberater und Buchautor tätig. Führungskraft zu werden bedeutet immer, sich in eine zunächst ungewohnte Vorbildrolle zu wechseln. Es reicht eben nicht mehr, als Journalist zuverlässig und kontinuierlich gute redaktionelle Arbeit abzuliefern. In der neuen Funktion heißt es, Konzepte zu entwickeln und eher strategisch zu denken. Und noch etwas gehört plötzlich zu den Aufgaben der frischen Führungspersönlichkeit: Menschen überzeugen und mitnehmen. Sauers in langen Jahren als Coach gewachsene Überzeugung: Wenn jemand das für unnötig hält und meint, als Chef par ordre du mufti bestimmen zu können, wird er scheitern. Basta- Entscheidungen und Machtworte verbrauchen sich halt schnell. Druck und Selbstzweifel Da stellt sich auch die Frage: Wie sieht es überhaupt im Inneren der Chefs und Chefinnen aus? Denken sie über ihre Entwicklung, über die eigene Rolle nach? Darüber wird selten geredet. Eine Ausnahme ist Andreas Petzold, langjähriger Blattmacher in führender Position beim stern von 1999 bis 2013 zusammen mit Thomas Osterkorn als Chefredakteur, zuletzt als Heraus geber. Der Druck erzeugt natürlich permanente Selbstzweifel, sagte er jüngst in einem Interview mit kress pro. Wir haben eine Redaktion mit 200 Mitarbeitern geführt, und die haben klare Entscheidungen erwartet und Trans parenz, warum wir so entschieden haben. Dabei macht er zugleich deutlich, dass die vor allem männlichen Chefs ihre Führungsposition früher in der Regel 14 DJV NRW Journal 06 18

15 Personalentwicklung THEMA eben nicht als Ergebnis einer systematischen beruflichen Weiterentwicklung erreicht hatten: Wir Kerle sind ja so, dass wir unterschreiben und dann erst darüber nachdenken, ob wir das eigentlich können. Die Haltung des Wird-schon-irgendwie-klappen ist zunehmend überholt, auch wenn es diese Art der Karriere in den Medien noch geben mag. Aber inzwischen setzt sich die Erkenntnis durch, dass auch redaktionelle Führungspersönlichkeiten eine andere Art der Entwicklung und Heranführung brauchen. Foto: Frank Sonnenberg Foto: txt Wer Kolleginnen und Kollegen Wissen in seinem Fachgebiet vermittelt, kann sich in herausgehobener Position erproben. Untereinander Wissen vermitteln Bei der WAZ probiert man das auch mit Angeboten außerhalb institutioneller Bildungseinrichtungen: Wenn man etwa digital-affine Kolleginnen und Kollegen freistellt, damit sie ihr Wissen in Workshops an andere in der Redaktion weitergeben, profitieren davon nicht nur die Lernenden. Es motiviert auch diejenigen mit dem Wissensvorsprung und gibt ihnen die Möglichkeit, sich in herausgehobener Funktion zu erproben. Der Gewinn an Anerkennung ergibt sich für sie unmittelbar. Zugleich ist diese flexible Form der Weiterbildung extrem kostengünstig eine Win-Win-Situa tion für Mitarbeiter und Verlag gleichermaßen. So etwas kann man als gelebte Personalentwicklung im Alltag bezeichnen, und die ist natürlich zu begrüßen, erklärt Merten-Kemper. Das wirkt sich auf Teamfähigkeit und Teamgeist aus, stärkt das Selbstbewusstsein und bereitet den Nachwuchs schrittweise auf kommende Aufgaben vor. Schließlich gelingen Maßnahmen zur Weiterbildung und Personalentwicklung am besten, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das nötige Wissen und die erforderlichen Instrumente aus eigener Motivation und mit Spaß erlernen. Den Führungsstil kommender Entscheider auf diese Weise zu prägen ist seinerseits ein wirksames Instrument der Personalentwicklung. Denn Führungskräfte haben auch die Aufgabe, den Entscheidungsspielraum ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festzulegen, und sie sollten dies nutzen, um Eigenverantwortung zu fordern und zu fördern. Wer frühzeitig und systematisch an Führung herangeführt wird, wird sich später selbst mit hoher Wahrscheinlichkeit dafür einsetzen, dass es eine gezielte Personalentwicklung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt. Transfer durch Kooperationen Dabei gibt es einen Hoffnungsschimmer, dass zeitgemäße Personalarbeit und Führungsmodelle auch in Verlagen ankommen: Durch Aufkäufe, Kooperationen oder Neugründungen stehen viele Medienhäuser im engeren Kontakt zu Start-ups und anderen Unternehmen, die flexiblere Kulturen der Personalentwicklung bereits praktizieren. So erproben die traditionellen Medienunternehmen, wie eine Zusammenarbeit funktionieren und was man voneinander lernen könnte. In Münster hat beispielsweise der Aschendorff Verlag, mit den Westfälischen Nachrichten Mantel geber für die Tageszeitungen vor allem im Münsterland, den Ableger Aschendorff Next gegründet. Durch Beteiligungen an Start-ups, deren Geschäftsideen auf digitale Prozesse setzen und in denen flexible Teams arbeiten, will man einen Kulturtransfer bewirken. Die Madsack-Mediengruppe (Hannoversche Allgemeine Zeitung, Leipziger Volkszeitung) hat in Leipzig bereits 2015 den Co-Working-Space Basislager eingerichtet. Neben Investoreninteressen geht es auch hier um eine Öffnung in Richtung Start-up-Kultur. Die Idee: Gründerinnen und Gründer können in eigenen Räumen ihre Ideen verwirklichen und zugleich von der medialen Reichweite der Leipziger Volkszeitung profitieren. Und die Zeitungsmacher lernen, flexibel in Teams zu arbeiten und zeitgemäße digitale Geschäftsmodelle auch für journalistische Produkte zu adaptieren. Was man bei jungen Unternehmen sieht und in Kooperation ausprobiert, muss dann allerdings DJV NRW Journal

16 THEMA Personalentwicklung auch als Prozess verankert werden und seinen Platz in der strategischen Personalentwicklung des Medienhauses finden. In welcher Dosierung sollte der Wissenstransfer erfolgen? Bei meinen Coachings für angehende Führungskräfte bevorzuge ich ein Modulsystem, das über einen Zeitraum von etwa einem Jahr belegt werden kann, beschreibt Christian Sauer seinen Ansatz. Gute Erfahrungen habe er dabei mit einer Kombination aus Seminaren und Coaching gemacht. Erfolgversprechend sei zudem die Verschränkung von redaktionellem Alltag und Seminarphasen: Wenn die Praxis Tipps für Führungskräfte Worauf Sie achten sollten, um Teams und Mitarbeiter erfolgreich zu motivieren: Etablieren Sie eine offene Gesprächs- und Diskussionskultur, um Vertrauen zum Kern Ihres Führungsstils zu machen. So werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sie (noch) mehr unterstützen. Definieren Sie nachvollziehbare und verständliche Ziele für die Entwicklung der von Ihnen geleiteten Teams oder Mitarbeitergruppen und kommunizieren Sie sie in einem echten Dialog. Wer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit deren nachvollziehbaren Interessen mitnimmt, stärkt den Teamgeist. Probieren Sie unterschiedliche, offene und modulare Formate der Personalentwicklung aus und fördern Sie individuelle und interne Initiativen zum Wissensaustausch. Lunch Learning kann zum Beispiel effektiver und nach dem Seminar wieder zuschlägt, kann sich der Führungsneuling auf diese Weise Unterstützung holen. DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah bestätigt mit Blick auf seine eigene Entwicklung, dass ein kontinuierliche Vorgehen mit wechselnden Angeboten funktioniert: Ich habe während meines berufsbegleitenden Führungskräfte- Trainings spannende Seminare mit interessanten Dozenten erlebt, die auch aus anderen Bereichen als dem Journalismus stammten. Diese regelmäßigen Impulse von außen haben die Perspektive erweitert und wichtige Kenntnisse motivierender sein als verordnete Wochenend-Seminare. Nehmen Sie selbst Coachings und kontinuierliche Maßnahmen zur Personalentwicklung wahr, in denen Techniken zur Mitarbeitermotivation, Kommunikationskultur und Instrumente zur Förderung der Selbstverantwortung praxisnah trainiert werden. Führungsoptimierung ist etwas anderes als Powerpoint-Folien mit Managementwissen wiedergeben zu können. Lernen Sie, sich als Führungskraft in einer neuen Rolle zu sehen und zu akzeptieren: Seien Sie weniger Macherin oder Macher als vielmehr Ermöglicher. Drücken Sie Entscheidungen nicht willensstark durch, sondern kommunizieren Sie Veränderungs- und Entwicklungsprozesse in der Redaktion oder im Verlag als Moderatorin oder Moderator./ KH für die Führung von Teams in Redaktion und Verlag vermittelt. Enges Zeitbudget Aber auch Seminare und Coachings wollen im schnell getakteten Arbeitsalltag untergebracht werden. Zudem ist in der Arbeitswelt heute viel von Agilität die Rede: Menschen sollen flexibel auf den schnellen Wandel der Anforderungen rea gieren können. Weil das Zeitbudget von Entscheidern eng ist, kommen auch individuelle Coachings für Führungskräfte oft an ihre Grenze, weiß Volker Casper, der viele Jahre für die Spitzen- und Führungskräfteentwicklung bei der Fraport AG zuständig war. Heute ist er Geschäftsführer von oddity evolve, einem Anbieter einer digitalen Personalentwicklungsplattform. Er ist nicht nur deswegen von den Vorteilen einer digitalen Personalentwicklung überzeugt, die im betrieblichen Alltag auch für Führungskräfte die fachliche und persönliche, agile Weiterentwicklung ermöglicht. Die Idee: Kleine Lerneinheiten, die individuellen Bedürfnissen passgenau entsprechen, sollten jederzeit und überall abrufbar sein. Dabei könne man das Wissen über die ohnehin verfügbaren digitalen Zugänge und Endgeräte vermitteln und das Können genau dort erweitern, wo es gerade benötigt werde. Bildungsexperten sprechen hier von granularem Lernen. Erkennbarer Kontext Im Kern gehe es laut Volker Casper bei der digital gestützten Personalentwicklung aber nicht um Technologie: Von zentraler Bedeutung 16 DJV NRW Journal 06 18

17 Personalentwicklung Warnstreiks THEMA Tarife sei ein agiles Mindset, also das Bewusstsein, dass man nie fertig ist mit der eigenen beruflichen Entwicklung und dass man hierfür beweglich sein muss. Dieses Mindset sollte auf Vertrauen basieren, erläutert der Personalentwickler. Allen Beteiligten müsse von Beginn an klar sein, wozu eine Entwicklungsmaßnahme dient. Der Kontext muss erkennbar und spürbar sein. Für Casper sollte das Ziel ein Ökosystem der Personalentwicklung sein, in dem zeit gemäße Füh rungsansätze und einfach verfüg bare, bedarfs orientierte Lernangebote schnell an Mann und Frau gebracht werden können. Auch wenn die zeitgemäßen Instrumente für eine nachhaltige Personalentwicklung prin - zipiell auch in der Medienbranche verfügbar sind, stoßen Journalistinnen und Journalisten in ihrem Berufsumfeld vielfach noch auf überholte Strukturen in der Personalentwicklung und der Führung. Dabei wissen Fachleute: Je länger die erforderliche Modernisierung ausbleibt, desto bedroh licher wird es für die Redaktionen, Verlage, Sender und auch das System Journalismus. Nicht nur, weil die Unternehmen den Anschluss verpassen. Mittlerweile schaut auch der potenzielle Nachwuchs bei der Wahl des Arbeitgebers darauf, welche Angebote es zur beruflichen und fachlichen Entwicklung gibt. Persönliche Entwicklungsperspektiven und eine strategisch ausgerichtete Personalpolitik werden so zum Wettbewerbsfaktor. Das bestätigt Führungskräfte-Coach Sauer: Der Führungsnachwuchs ist mit anderen Angebotsformen und Lerninstrumenten aufgewachsen und hat hier andere Erwartungen. Lunch Learning oder After-Work-Learning, also kleine Modernisierung dringend erforderlich: Zeitgemäße Strukturen in der Personalentwicklung sind für Medienhäuser längst ein Wettbewerbsfaktor. Einheiten am Mittag oder nach der Arbeit, seien für die jungen Entscheider nicht nur Buzzwords, sondern tatsächlich flexible Formate für den Wissens transfer. Und E-Learning und Webinare als Elemente integrierter Weiterbildungsangebote kennen sie auch eher als ihre älteren Kollegen. Caspers Idee der granularen Aufbereitung von Weiterbildungsangeboten findet Sauer spannend, passen sie doch zu seinem modularen Ansatz. Entscheidend sei aber immer noch das persönliche Erleben von Seminaren und der Austausch mit dem Coach und den Mitlernenden: Das ist letztlich durch nichts zu ersetzen. Selbstgesteuertes Lernen Für Sauer liegt die Zukunft der Personalentwicklung im Ausgestalten einer Selbstlernkultur im berufs begleitenden, selbstgesteuerten Lernen, das dann stattfinden kann und darf, wenn der Bedarf konkret wird (zum lebenlangen Lernen siehe auch Neugier und Gelasssenheit, JOUR- NAL 2/17). Die Selbstlernkultur kommt nicht von selbst, weiß der Coach, aber es führt nichts an ihr vorbei. Nach Sauers Einschätzung werden fünf bis zehn Jahre ins Land gehen, bis diese Erkenntnis sich in der Personalentwicklung durchgesetzt hat. Qualitätsjournalismus braucht eben nicht nur Edel federn oder krisenerprobte Reporter. Er braucht gut aus- und weitergebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Entscheiderinnen und Entschieder in Redaktionen und Medienhäusern, die das verstanden und verinnerlicht haben. In anderen Wirtschaftsbereichen gibt es umfassende Programme für Führungsexzellenz, weil der Zusammenhang von guter Führung und gutem Betriebsergebnis klarer gesehen wird. Eine Qualitätsinitiative Personalentwicklung stünde dem Journalismus gut zu Gesicht. A kai@heddergott.de Kai Heddergott arbeitet als Kommunikationsberater in Münster und ist Mitglied im Fachausschuss Online des DJV-NRW. Foto: Leila Prousch Foto: suze DJV NRW Journal

18 MEDIENSZENE NRW Abschied auf Raten? Die Funke-Gruppe reduziert Geschäftsanteile in Österreich Foto: Anja Cord Auf den ersten Blick ein normaler Deal, den ein Medienhaus heutzutage macht: Die Funke Mediengruppe veräußert knapp die Hälfte ihres Österreich geschäfts an den Multimilliardär René Benko. Dessen Signa Holding übernimmt 49 Prozent an der WAZ Ausland Holding GmbH, die wiederum 50 Prozent am Boulevard titel Kronen Zeitung und 49,5 Prozent an der Tageszeitung Kurier hält. Die Vereinbarung muss von den Kartellbehörden freigegeben werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Auf den zweiten Blick stellt sich die Frage, was sich beide Seiten von dem Geschäft versprechen jenseits des Wortgeklingels der Presse mit teilung. Funke freut sich über den starken Partner, mit dem man die Marken mit neuer Kraft und Dynamik weiter entwickeln und digitalisieren will. Signa, bisher im Bereich Immobilien und Handel tätig, sieht den Einstieg ins Mediengeschäft als Schritt, einer der führenden Multi channel- Anbieter in Europa zu werden. Fragen zur Unabhängigkeit Was der Einstieg publizistisch für die beiden Zeitungen bedeutet? Bisher bleibt es bei Mutmaßungen, wie weit Benko auch in Alltagsgeschäft hineinregieren könnte oder wollte. In Sachen Unabhängigkeit lässt es allerdings wenig Gutes erwarten, dass Benko dem Spiegel zufolge gegenüber Medien per Anwalt eine Verletzung seines Persönlichkeitsrechts geltend macht, wenn sie über eine frühere Verurteilung schreiben. Eine weitere Frage drängt sich auf: Ist es Benkos Ziel, die beiden Blätter ganz zu übernehmen? Und anders gesagt: Macht Funke das Geschäft, um auf Dauer in Österreich engagiert zu bleiben oder um sich im nächsten Schritt ganz von dort zurückzuziehen? Mit dem Teilverkauf schrumpft das Auslandgeschäft des Essener Konzern jedenfalls weiter, das mit Printbeteiligungen in Osteuropa zeitweilig ein starkes Standbein war, bis 2010 der Rückzug begann. Begonnen hatte die Expansion der damaligen WAZ-Gruppe 1987 mit dem Einstieg bei der Kronen Zeitung, wenig später beim Kurier. Erbitterter Machtkampf Während beim Kurier mit dem Hauptgesellschafter Raiffeisen Gruppe alles in ruhigen Bahnen lief, wurde über den Verkauf der Krone- Anteile schon spekuliert, als die WAZ-Gruppe noch auf Auslandsexpansion setzte. Der Grund: ein jahrzehntelanger Machtkampf mit der Gründer familie Dichand, der zeitweilig erbittert in aller Öffentlichkeit ausgetragen wurde in den Medien und vor Gericht. Dabei ging es unter anderem um eine satte garantierte jährliche Ausschüttung unabhängig vom Ergebnis und um weitere Vorrechte für die Dichands, die beide Seiten 1987 beim Einstieg der WAZ in den Gesellschaftervertrag geschrieben hatten. Trotz gleich starker Anteile bestimmte allein Hans Dichand als Haupt geschäftsführer den Kurs des Boulevardblatts. Gegen den Willen der WAZ-Gruppe ernannte er 2001 seinen Sohn Christoph Dichand zum Chefredakteur und zwei Jahre später zum Nachfolger. Auf die Spitze getrieben wurde der Streit, als der zweite Dichand-Sohn Michael der WAZ unsaubere Verbindungen auf dem Balkan vorwarf. Er ging auch in persönlichen Clinch mit dem damaligen WAZ- Geschäftsführer Bodo Hombach, unterlag aber schließlich vor Gericht. Nach dem Tod des Patricharchen Hans Dichand 2010 erklärte die WAZ-Gruppe, die Anteile nun halten zu wollen. Aber österreichische Medien mutmaßten immer wieder über Verkaufsabsichten in zwei Varianten. So hieß es einerseits, Funke versuche, die Anteile komplett an Dritte zu verkaufen. Andererseits soll die Familie Dichand ein Vorkaufsrecht haben und wiederholt versucht haben, der WAZ- bzw. Funke- Gruppe ihren 50-Prozent-Anteil an der Krone abzukaufen. Gescheitert sei diese Vorhaben an deutlich unterschiedlichen Preisvorstellungen. Ob das Vorkaufsrecht mit der Veräußerung des Min derheitenanteils verletzt wird oder nicht, könnte Stoff für künftige Schlagzeilen und vor allem Prozesse liefern. Ein österreichisches Wirtschaftsportal will schon kurz nach Bekanntwerden der Partnerschaft zwischen Funke und Signa wissen, dass die Dichands klagen wollen und versuchen werden, die Funke-Gruppe endgültig aus dem Unternehmen zu drängen. Erst einmal haben die Essener aber neue Verhältnisse geschaffen, indem sie Benko ins Boot holen. Die Verhandlungen sollen nach Informationen des Handelsblatts nur vier Wochen gedauert haben. Profitabel und einflussreich Neben dem mutmaßlichen Vorkaufsrecht für die Dichands mag es weitere Gründe dafür geben, dass Funke sich nicht ganz von seinem Österreichgeschäft trennen will: Beide Zeitungen gelten als profitabel und auch politisch einflussreich. Beobachter mutmaßen zudem, dass der neue Miteigner nun Bewegung in die festgefahrenen Beziehungen zwischen den Krone- Eignern bringen könnte. Immerhin ist Benko selbst einflussreich, sein Unternehmen ein großer Anzeigenkunde der beiden Blätter, und als der Investor hat er sich einen Namen damit gemacht, bestehende Verhältnisse gründlich aufzumischen. Man könnte ihm mehr Einfluss zutrauen, als es die Anteile (24,5 Prozent Krone, 24,22 Prozent Kurier) nahelegen. Mit ihm an der Seite ließe sich möglicherweise sogar etwas am 18 DJV NRW Journal 06 18

19 MEDIENSZENE NRW Eine Ära endet Anke Schäferkordt verlässt die Mediengruppe RTL schmerzhaften Gesellschaftervertrag ändern? Immerhin galt er bisher als Freund von Christoph Dichand. Diese Freundschaft könnte allerdings die längste Zeit gedauert haben, wenn stimmt, was wie in österreichischen Medien kolportiert wird: Dass er seine Investition unabgesprochen getätigt habe während Dichand Jr. in Urlaub und der festen Überzeugung gewesen sei, man habe endlich einen Weg zur Über nahme der WAZ-Anteile gefunden. Nicht zuletzt dürfte Funke darauf setzen, von Benkos Know-how in der Transformation starker Marken zu profitieren. Die Digitalisierung löse die Grenzen zwischen tradi tio nellen Geschäftsmodellen auf, Handel, Information und Unterhaltung, aber auch das Wohnen und Arbeitswelt seien nicht mehr zu trennen, erklärt Benko in der gemeinsamen Pressemitteilung. Signa investiere strategisch in Geschäftsmodelle, die breite Konsumentenschichten mit außergewöhnlichen Produkten und Leistungen überzeugen und ihre zukünftigen Bedürfnisse in der analogen wie der digitalen Welt ganzheitlich abbilden. Onlinehandel statt Journalismus? Mit Zeitungmachen (ob auf Papier oder im Netz) und mit Journalismus hat das herzlich wenig zu tun, dafür umso mehr mit Content- Marketing und digitalem Verkaufen. Ein Partner mit solchem Know-how könnte sich als wertvoll erweisen, wenn ein Regionalzeitungskonzern sich nach und nach von der publizistischen Idee und der gesellschaftlichen Rolle des tagesaktuellen Journalismus verabschiedet und statt dessen darauf schielt, ein schönes Marketing umfeld für Produkte zu erstellen. So gesehen ist es ja vielleicht doch ein ganz normaler Deal, den ein Medienhaus heutzutage macht. Corinna Blümel Als Ende einer Ära haben viele Me dien diese Nachricht eingeordnet: Anke Schäferkordt verlässt die RTL Group und den Vorstand der RTL-Muttergesellschaft Bertelsmann zum Jahresende. Man habe gemeinsam und im besten gegenseitigen Einvernehmen entschieden, Schäferkordts Vertrag als Vorstandschefin der Mediengruppe RTL Deutschland nicht zu verlängern, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Die Nachfolge der 55-Jährigen an der Spitze der Mediengruppe RTL Deutschland tritt der bisherige Vox- Geschäftsführer Bernd Reichart an. 27 Jahre bei der RTL-Gruppe Von den 30 Jahren, die Schäferkordt in Diensten Bertelsmanns stand, widmete sie 27 Jahre der Sendergruppe RTL. Nach drei Jahren im Mutterkonzern in Gütersloh startete die Betriebswirtin 1991 im Controlling von RTL Plus und stieg kontinuierlich auf: 1993 Bereichsleiterin Unternehmensplanung und Controlling bei RTL, 1995 Kaufmännische Leiterin bei Vox, 1999 Vox- Geschäftsführerin. In gleicher Funk tion ging sie 2005 zu RTL und übernahm die Verantwortung für die Mediengruppe RTL Deutsch land gab sie die RTL-Programmverantwortung an Frank Hoffmann ab und rückte zur Co- Geschäftsführerin der RTL Group in Luxemburg sowie in den Bertelsmann-Vorstand auf. In ihrer Zeit als Vorstandschefin hat Schäferkordt RTL und die deutsche Sendergruppe maßgeblich geprägt. Während der Privatsendermarkt durch Höhen und Tiefen ging, entwickelte sich vor allem RTL über Jahre hinweg zu einem sicheren Gewinnbringer für Bertelsmann. Die Beschäftigten können sich üblicherweise über eine Erfolgsprämie freuen. Viele sehen das als Ausgleich dafür, dass der Sender 2001 aus der Tarifbindung ausstieg. Schäferkordts Stimme wurde auch auf Medienkongressen und in der Medienpolitik gehört. Der Branchendienst DWDL schreibt über sie sogar: Nach allen gängigen Kennzahlen ist Anke Schäferkordt die erfolgreichste Managerin, die das deutsche Fernsehen jemals hatte und vermutlich auch jemals haben wird. Es geht in Richtung Streaming Aus der Co-Geschäftsführung der RTL Group schied Schäferkordt bereits im April 2017 aus, wohl ein Vorbote ihres jetzigen Rückzugs. Beobachter sehen den Abschied nicht ganz so freiwillig, wie die Konzernmitteilung es glauben machen will, und vermuten einen Zusammenhang mit der bisher eher zögerlichen Wei terentwicklung der Sendergruppe in Richtung Streaming. Plattformen wie Netflix, Amazon und Apple machen dem klassischen TV-Geschäft ernsthaft Konkurrenz. Jüngst hatte die Mediengruppe RTL gegenüber epd Medien erklärt, voraussichtlich nicht bei der Streamingplattform 7TV des Konkurrenten Pro- SiebenSat.1 einzusteigen. Stattdessen wolle man sich auf den Ausbau der hauseigenen Video-on- Demand-Plattform TV Now konzentrieren./cbl Foto: RTL Group DJV NRW Journal

20 MEDIENSZENE NRW RTL gewinnt gegen Helios-Kliniken Nach zweijährigem Streit um eine Krankenhaus-Reportage in der RTL-Reihe Team Wallraff Reporter undercover hat RTL vor dem Oberlandesgericht Hamburg einen Sieg errungen. Das OLG hob ein Urteil des Landgerichts Hamburg auf, wonach heimlich gefilmte Aufnahmen des Wallraff-Teams unzulässig seien. Umstritten waren Teile der Sendung Katastrophale Missstände in deutschen Krankenhäusern aus dem Jahr 2016, für die RTL bzw. deren Produktionstochter InfoNetwork mit versteckter Kamera in einer Klinik in Wiesbaden gedreht hatte. Nach einer einstweiligen Verfügung hatte das Landgericht Hamburg dem Sender im Sommer 2017 untersagt, das Material weiterzuverbreiten. Das Landgericht war der Auffassung, es sei möglich gewesen, die beanstandeten Mängel ohne versteckte Kamera aufzudecken. RTL hat dies stets bestritten und nun in zweiter Instanz Recht bekommen. Das OLG Hamburg hat das Urteil des Landgerichts aufgehoben und die Klage der Helios-Klinik abgewiesen. Eine Revi sion wurde nicht zugelassen. RTL-Chefredakteur Michael Wulf zeigte sich erfreut über das Urteil. Und Günter Wallraff erklärte, dies sei ein guter Tag für den aufklärenden, investigativen Journalismus und ein schlechter Tag für all die, die sich aus der Verantwortung stehlen und stattdessen mit ihren Klagen die Pressefreiheit einschränken wollen. DIE ZAHL 59 MEDIEN UND MEHR ALS 250 JOURNALISTEN AUS 36 LÄNDERN HABEN FÜR DIE RECHERCHE ÜBER DIE IMPLANT FILES ZUSAMMENGEARBEITET. Quelle: Süddeutsche Zeitung Foto: RTL /Stefan Gregorowius GEMEINSAME Kampagne zur Europawahl DUISBURGER FILMWOCHE: Festivalleiter Werner Ružička verabschiedet Im Vorfeld der Europawahl im Mai 2019 haben elf Tageszeitungsredaktionen aus NRW eine crossmediale Serie gestartet. Sie soll Aufmerksamkeit für die Europawahl schaffen und Europa als Kontinent der Vielfalt und der Chancen darstellen. Zusammengefunden haben dafür Aachener Nachrichten und Aachener Zeitung, General-Anzeiger Bonn, Hellweger Anzeiger, Kölnische Rundschau, Rheinische Post und Ruhr Nachrichten sowie die vier Funke-Titel in NRW WAZ, NRZ, Westfalenpost und Westfälische Rundschau. Die Redaktionen wollen mit der redaktionellen Serie einen Beitrag für ein friedliches und einiges Europa leisten und Europa in den Alltag der Menschen bringen. Im Mittelpunkt stehen vor allem lokale und regionale Themen. Im November ging mit der diesjährigen 42. Duisburger Filmwoche eine Ära zuende: Werner Ružička, der das Festival des deutschsprachigen Dokumentarfilms seit 1985 leitete und es maßgeblich geprägt hat, nahm seinen Abschied. Mehr als 30 Jahre war er Gastgeber, Diskussionsleiter und Diskursstifter in einer Person. Dokumentiert ist seine Rolle in den Protokollen der Filmwoche, in denen seit 1979 und bis heute die Diskussionen auf der Filmwoche zusammengefasst werden (abrufbar unter Für seine Verdienste um die dokumentarische Filmkultur in Deutschland hatte der 70-Jährige bei der Berlinale den Ehrenpreis der deutschen Filmkritik erhalten. Wer das Festival künftig leiten soll, steht noch nicht fest, auch wenn wohl schon länger der Name einer möglichen Nachfolgerin kursiert. Das führt zu Irrita tionen, weil lange bekannt war, dass dies für Ružička das letzte Festival in Leitungsfunktion sein würde. Medienberichten zufolge besteht zwischen den Hauptfinanziers der Filmwoche dem Land NRW und der Stadt Duisburg noch keine Einigkeit, wie es weitergeht. In diesem Jahr wurden in Duisburg folgende Dokumentationen ausgezeichnet: Kulenkampfs Schuhe von Regina Schilling (3sat- Dokumentarfilmpreis), Barstow California von Rainer Komers (Arte- Dokumentarfilmpreis), Der Funktionär von Andreas Goldstein (Förderpreis der Stadt Duisburg), Aggregat von Marie Wilke ( Carte Blanche Nachwuchspreis des Landes NRW) und Seestück von Volker Koepp (Publikumspreis der Rheinischen Post). Simon Bierwald INDEED, Lizenz: Creative Commons BY-SA 20 DJV NRW Journal 06 18

21 MEDIENSZENE NRW GLEICHSTELLUNG IN DEN MEDIEN: Die Deutsche Welle hat die meisten weiblichen Führungskräfte Die Deutsche Welle hat neben dem RBB unter den Rundfunkanstalten die meisten Frauen in Führungspositionen. Das hat die erste Studie zur Gleichstellung im Rundfunk ergeben, die der Verein Pro Quote im November vorgestellt hat. Untersucht wurden die öffentlichrechtlichen Sender sowie die Mediengruppe RTL und ProSiebenSat.1 als die beiden großen Privatsenderfamilien. Die Deutsche Welle kommt auf 51,9 Prozent weibliche Führungskräfte, der RBB auf 51 Prozent. Auch WDR (44,6 Prozent), NDR (40,1 Prozent) und ZDF (39,4 Prozent) befinden sich auf dem Weg zu Cover Studie einer ausgeglichenen Teilhabe der Geschlechter in Spitzenpositionen. Die Führungsebenen kleinerer Anstalten wie Radio Bremen (32,2 Prozent), Saarländischer Rundfunk (25,6 Prozent) und Deutschlandradio (24,3 Prozent) sind hingegen noch weitgehend männlich geprägt. Grundlage der Zählung waren die Organigramme von zwölf öffentlichrechtlichen Sendern, ausgewertet wurden jeweils die vier obersten Hierarchieebenen, aber zum Beispiel nicht Bereiche wie die Verwaltung, das Justiziariat oder die Unternehmenskommunikation. Für den privaten Rundfunk gab es keine vergleichbaren Organigramme, deswegen sind die ermittelten Werte nicht so aussagekräftig. Auswertungen der öffentlich zugänglichen Informationen über das Top-Management ergaben Frauenanteile von 21,4 Prozent bei der Mediengruppe RTL und 19,8 Prozent bei ProSiebenSat.1. Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse sind der erste Teil der Studie Welchen Anteil haben Frauen an der publizistischen Macht in Deutschland?. Im kommenden Jahr soll der zweite Teil der Studie mit einem Fokus auf den Print- und Onlinemedien erscheinen. Die 80-seitige Studie zum Rundfunk steht als pdf zum Download bereit. PREISGEKRÖNT: Lokalportal.de und Seite zu 70 Jahren WAZ BARRIEREFREI: TV für alle Welche Sendungen mit Untertiteln oder mit Audiodeskription laufen wo und wann? Um das Auffinden barriererefreier Fernsehangebote in Deutschland zu erleichtern, hat der gemeinnützige Verein Sozialhelden das Portal TV für alle als digitale Programmzeitschrift im Netz gestartet. Das werbeund barrierefreie Angebot ist senderübergreifend und listet gleichermaßen private wie öffentlich-rechtliche TV-Sendungen. Derzeit bildet die Seite das lineare Fernsehangebot ab. Im nächsten Schritt wollen die Macher auch barrierefreie Angebote in Mediatheken und Streamingdiensten sowie Angebote mit Gebärdensprachübersetzung anzeigen. tvfueralle.de Zwei lokaljournalistische Angebote mit innovativen Ansätzen sind von der Stiftung Vor Ort NRW ausgezeichnet worden: die Seite zum 70. Geburtstag der WAZ und die Plattform lokalportal.de. Lokalportal will lokale Akteurinnen und Akteure miteinander verbinden und ihnen im Internet eine Plattform für ihren Ort bieten, wo alle relevanten regionalen Informationen und aktuellen Neuigkeiten zusammenlaufen. Viele dieser Themen sind so klein, dass sie in den Lokalzeitungen gar nicht mehr vorkommen. Das Angebote funktioniert noch nicht flächendeckend, aber für einzelne, oft gerade kleinere Orte. Weil die WAZ 1948 in Bochum gegründet wurde, hat die Bochumer Lokalredak tion zum 70. Geburtstag eine Seite aufgesetzt, die in 70 Ereignissen auf 70 Jahre Stadtgeschichte zurückblickt. Hier zeigt die Lokalzeitung, was ihre Stärke auch im digitalen Zeitalter sein kann. Sichtbar machen, was sonst zu schnell in Vergessenheit gerät, heißt es in der Begründung der Jury. lokalportal.de bochum70.waz.de Screenshot DJV NRW Journal

22 Tarife MEDIENZIRKEL Warnstreiks PREISE ERNST-SCHNEIDER-PREIS Bis zum 31. Januar 2019 sind Einreichungen für den Ernst-Schneider- Preis möglich den Journalistenpreis der deutschen Wirtschaft. Die Beiträge müssen 2018 publiziert worden sein. Ausgelobt sind die Kategorien Print, Fernsehen, Hörfunk und Internet. Zudem wird ein Preis für Innovation verliehen sowie ein Förderpreis für Volontärinnen und Volontäre. Der Preis ist mit insgesamt Euro dotiert. Der Presseausweis ist und bleibt ein wichtiges Arbeitsmittel für die Profis. Presseausweis 2019: Möglichst online beantragen Foto: Corinna Blümel THEODOR-WOLFF-PREIS Für den Theodor-Wolff-Preis des BDZV können Beiträge für die Kategorien Lokales, Reportage und Meinung eingereicht werden. Ein weiterer Preis ist für das von der Jury gesetzte Thema des Jahres Heimat und die Fremden ausgelobt. Jeder Preis ist mit Euro dotiert. Die Beiträge müssen 2018 in einer deutschen Tages-, Sonntags- oder politischen Wochenzeitung erschienen sein. Einsendeschluss: 31. Januar DRK-MEDIENPREIS 2019 Am 31. Dezember 2018 endet die Einreichfrist für den DRK-Medienpreis 2019, der mit insgesamt Euro dotiert ist. Der Preis würdigt journalistische Arbeiten, die sich mit den Grundsätzen des Roten Kreuzes beschäftigen: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit, Universalität. Die Beiträge aus 2018 sollten aus Deutschland sein oder einen Bezug zu Deutschland haben. Sie brauchen den Presseausweis für Ihre Arbeit und haben ihn für 2019 noch nicht beantragt? Dann wird es höchste Zeit, damit Sie den Ausweis bald in den Händen haben. Der nebenstehende Papier antrag soll Sie vor allem daran erinnern. Nutzen sollten Sie ihn bitte nur, wenn Sie keinen Internet zugang haben. Bitte verwenden Sie stattdessen möglichst das Online-Formular auf unserer Internetseite (siehe unten: Link Online-Antrag ). Weil die Daten, die Sie in diesem Formular eingeben, direkt in unsere EDV laufen, spart das Arbeitszeit in der Geschäftsstelle. Und wir vermeiden Fehler, die beim Abtippen der Daten entstehen können. Achten Sie bitte darauf, Ihren Namen so einzugeben, wie er bei uns erfasst ist. Leider brauchen wir auch beim Online-Antrag Ihre Unterschrift. Deshalb generiert das System am Ende des Prozesses ein ausgefülltes pdf, das Sie ausdrucken und unterschreiben müssen. Am schnellsten geht es weiter, wenn Sie das pdf nach der Unterschrift einscannen und als Dokument direkt auf der angegebenen Seite hochladen. Sie können die Seiten aber auch per Fax oder Post an die Landesgeschäftsstelle schicken. Sollte Ihr Browser Probleme mit dem Online- Formular haben, finden Sie auf der Presseausweis- Seite (siehe unten: Link Informationen unter ) als Alternative ein interaktives pdf, das Sie am Rechner ausfüllen können. Auch das ist uns lieber als ein handschriftlich ausgefüllter Papierantrag (Stichwort Fehlervermeidung). Natürlich brauchen wir auch hier Ihre Unterschrift auf dem ausgedruckten pdf, das Sie dann bitte auf einem der bekannten Wege an die Geschäftsstelle des DJV-NRW in Düsseldorf schicken. Übrigens: Ein neues Bild brauchen wir nur, wenn Sie im laufenden Jahr keinen gültigen Presseausweis hatten (ausgestellt vom DJV-NRW) oder wenn Ihnen das Passbild der vergangenen Jahre nicht mehr gefällt. Die meisten Mitglieder des DJV-NRW können den Presseausweis beantragen, ohne weitere Belege beizufügen. Aber es gibt auch ein paar Ausnahmen: Mitglieder wie Studierende, Erwerbslose, Kolleginnen und Kollegen in Elternzeit sowie Rentnerinnen und Renter fragen bitte in der Geschäftsstelle bei ihrer Sach bearbeiterin nach, unter welchen Bedingungen sie einen Presseausweis erhalten können. Für Mitglieder sind Ausweis und Autopresseschild kostenlos, ebenso ein Ersatz ausweis im Falle des Verlustes. Nichtmitglieder müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen (Erläuterungen dazu auf unserer Internetseite, siehe unten: Informationen unter ). Für Nichtmitglieder ist der Presseausweis kostenpflichtig: Die Gebühr beträgt 89,25 Euro (Presseschild 9,00 Euro). Das Ausstellen eines Ersatzausweises bei Verlust kostet für sie 47,60 Euro (alle Preise inkl. MwSt.). Wie Sie sicher wissen, trägt der Presseausweis seit 2018 wieder das Signum der Innenministerkonferenz. Der Deutsche Presserat befindet darüber, welche Verbände die Voraussetzungen für die Vergabe von Presseausweisen erfüllen. Der DJV ist einer der ausstellungsberechtigten Medienverbände. Das Ausstellungsverfahren siehe oben bleibt so, wie Sie es kennen. Und der Ausweis bleibt ein Qualitäts nachweis und wichtiges Arbeitsmittel für profes sionelle, hauptberufliche Journalistinnen und Journalisten. drk-medienpreis.de Online-Antrag auf: Informationen unter: 22 DJV NRW Journal 06 18

23 Zurücksetzen Drucken Antrag auf Ausstellung eines Presseausweises Bitte deutlich lesbar ausfüllen Deutscher Journalisten-Verband Landesverband Nordrhein-Westfalen PF Düsseldorf Neue Presseausweis-Nr. (vom Landesverband auszufüllen) 1 Unterschrift umseitig bitte nicht vergessen! Foto (bitte aufkleben, nicht mit Drahtklammern fixieren) 35 x 45 mm Farbe Bitte ankreuzen: Mitglied Nichtmitglied Erstantrag Folgeantrag Herr Frau Akad. Titel, Vorname 1 Bisherige Presseausweis-Nr: Nachname 1 PRIVATE ANSCHRIFT Straße und Hausnummer 1 PLZ/Wohnort 1 Notwendige Adresszusätze: Land Staatsangehörigkeit 1 Geburtsdatum (Tag/Monat/Jahr) 1 Geburtsort 1 1 Bitte nur die vorgegebenen Kästchen verwenden, es handelt sich jeweils um die auf dem Presseausweis maximal druckbare Zeichenanzahl Angestellt Freie journalistische Tätigkeit Arbeitgeber Bitte ankreuzen: Tageszeitung Pressestelle Zeitschrift Anzeigenblatt Hörfunk Online-Medien Fernsehen Pressebüro Nachrichtenagentur Sonstiges Wort Bild/Kamera Tätigkeitsbezeichnung Medium Redaktion Tel. (dstl.) Tel. (priv.) Fax (dstl.) Fax (priv.) Handy (d.) Handy (p.) (dstl.) (priv.) PKW-Schild Presse wird zusätzlich beantragt: ja nein

24 Zurücksetzen Drucken Neue Presseausweis-Nr. (vom Landesverband auszufüllen) 2 Hiermit bestätige ich, dass ich bei keinem anderen Landesverband/-bezirk den Presseausweis beantragt habe. Ich habe Kenntnis davon genommen, dass der Presseausweis nur an hauptberuflich tätige Journalistinnen und Journalisten ausgegeben wird. Ich verpflichte mich, den Presseausweis nur in Ausübung journalistischer Tätigkeit und nicht bei privaten Anlässen zu benutzen. Mir ist bekannt, dass der Presseausweis Eigentum des ausstellenden Landesverbandes/-bezirkes bleibt und von diesem jederzeit zurückgefordert werden kann, insbesondere wegen missbräuchlicher Benutzung. Wenn ich nicht mehr hauptberuflich journalistisch tätig sein sollte, werde ich den Presseausweis unverzüglich dem zuständigen Landesverband/-bezirk zurückgeben. Das gleiche gilt bei Austritt aus dem Landesverband/-bezirk. Die erforderlichen Nachweise über die hauptberufliche journalistische Tätigkeit (z.b. Arbeitsvertrag, Impressum, KSK-Bescheinigung, Pauschalisten-Vertrag, Honorarnachweis der letzten 6 Monate) habe ich beigefügt. Mir ist bekannt, dass diese Nachweise die eigenverantwortliche Prüfung des Landesverbandes nicht ersetzen können. Mir ist bekannt, dass die in diesem Antrag gemachten Angaben zum Zwecke der Ausstellung eines bundeseinheitlichen Presseausweises elektronisch verarbeitet werden. Dies geschieht in Erfüllung der Verpflichtungen nach der Vereinbarung zwischen dem Vorsitz der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder und dem Trägerverein des Deutschen Presserats e. V. über die Wiedereinführung eines bundeseinheitlichen Presseausweises vom / Hiernach unterrichten sich die ausstellungsberechtigten Verbände wechselseitig über Fälle des Missbrauchs eines Presseausweises. Umfassende Informationen über die Datenverarbeitung bei der Ausstellung von Presseausweisen finde ich unter: Datenschutzhinweis Datum Unterschrift des Antragstellers Bearbeitungsgebühr für 1) Presseausweis pro Jahr: 89,25 3) PKW-Schild pro Jahr: 9,00 Nichtmitglieder inkl. MwSt 2) Presseausweis im Falle des Verlustes: 47,60 4) PKW-Schild im Falle des Verlustes: 9,00

25 MEDIENPOLITIK Aus für das Medienforum NRW Nach Jahren des Siechtums und der diesjährigen Pause ist das Medienforum NRW als eigenes Veranstaltungsformat nun Geschichte. Das hat Medienstaatssekretär Nathanael Liminski im November bekannt gegeben. Anders als CDU und FDP im Koalitionsvertrag vereinbart hatten, werde die Landesregierung kein neues Konzept für den Branchentreff entwickeln. Stattdessen will das Land unter anderem das Global Media Forum unterstützen, die internationale Medienkonferenz der Deutschen Welle. Für das Global Media Forum stellt der Landeshaushalt künftig rund Euro pro Jahr bereit. Die dreitägige Konferenz, die auch Mittel vom Auswärtigen Amt und der Stadt Bonn erhält, ist Treffpunkt für mehr als Medienschaffende und Vertreter aus Politik, Kultur, Bildung und Wissenschaft. Sie findet seit 2008 jeweils im Frühjahr in Bonn statt, nächster Termin ist im Mai Das Land und die Deutsche Welle haben nach eigenen Angaben das Ziel, das Global Media Forum zu einem festen Treffpunkt der deutschen und internationalen Medienbranche zu entwickeln. Neben dem Global Media Forum will sich das Land bei weiteren Veranstaltungen einbringen, etwa dem Film Festival Cologne und der Videospielemesse Gamescom. Mit einem breitgefächerten Angebot von bestehenden und neuen Formaten wolle man sicherstellen, dass es das ganze Jahr über auf jede Zielgruppe der Branche zugeschnittene Angebote gebe, erklärte Liminski. Medienforum ist in Zukunft das ganze Jahr. Wir versuchen nicht mehr, mit einer mehrtägigen Konferenz praktisch alles und jeden zu erreichen. Über das Aus für das Medienforum NRW hatte es zuletzt zahlreiche Spekulationen gegeben. Der Branchentreff startete 1989 mit großen Ambitionen. Mitten im Strukturwandel sah der damalige Wirtschaftsminister Wolfgang Clement in der Förderung der Medienbranche ein wichtiges Instrument der Standortpolitik. Mit dem Medienforum NRW wollte man diesen Anspruch untermauern und reihte sich in den kommenden Jahren unter den wichtigsten Branchenkongressen in Deutschland ein, manche sagen sogar in Europa. Von diesem großen Anspruch hat sich die nordrhein-westfälische Medienpolitik längst verabschiedet. Die wechselnden Landesregierungen maßen dem Thema Medien eher weniger Bedeutung zu. Die Federführung für den Kongress wechselte 2006 zur Landesanstalt für Medien und 2012 zur Film- und Medienstiftung NRW. Über die Jahre schrumpften Umfang und Bedeutung des Medien forums. Weil journalistische Themen zunehmend aus dem Blick gerieten, hatte der DJV-NRW zeitweise eigene Themen eingebracht, etwa 2015 mit der Podiumsdiskussion Die große Freiheit Wie viel Journalismus verträgt YouTube? und 2016 mit einem Panel zu Trends im Netz. Zuletzt war das Medienforum NRW nur noch ein eintägiger Kongress im Rahmen der Breitbandmesse Anga.com. Dass das Medienforum in diesem Jahr ausfiel, hatte die Landes regierung damit begründet, dass die Branche kein Interesse an dem Format alter Prägung habe./cbl Gesetzesnovellen für den Rundfunk Die Landesregierung hat neue Novellen für das WDR-Gesetz und das Landesmediengesetz (LMG) auf den Weg gebracht. Dabei geht es unter anderem um das Besetzungsverfahren für den WDR-Verwaltungsrat sowie um die flexiblere Zuweisung von Frequenzen durch die Medienanstalt NRW (ehemals LfM). Das 17. Rundfunkänderungsgesetz, dessen Entwurf Ende November zur ersten Lesung im Landtag war, enthält außerdem die Zustimmung zum 22. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, den die Ministerpräsidenten Ende Oktober unterschrieben haben. Für den WDR-Verwaltungsrat soll es, anders als von der rot-grünen Vorgän ger regierung geplant, keine formalen und positionsgebundenen Einzelvor gaben für die Besetzung der Posten geben. Um trotzdem eine hohe fachliche Expertise des Gremiums zu gewährleisten, soll der Verwaltungsrat künftig als Ganzes den Sachverstand aufweisen, der eine fachlich versierte und unabhängige Ausübung seiner vielfältigen Kontroll befugnisse und Aufgaben garantiert. Der neue Verwaltungsrat wird 2019 gewählt. Um die Änderungen zu ermöglichen, hatte der Landtag im Januar mit einer ersten kleinen Novelle des WDR-Gesetzes die Amtsperiode des gegenwärtigen Verwaltungsrats verlängert. Das Landesmediengesetz soll, wie zwischen den Koalitionspartnern vereinbart, künftig die Digitalisierung stärker abbilden. Entsprechend wird der Landesanstalt für Medien mehr Flexibilität bei der Zuweisung von Über tragungskapazitäten eingeräumt, um die landesweite, flächendeckende Verfügbarkeit von Hörfunkprogrammen mit lokalen, regio nalen oder landesweiten journalistischen Inhalten auch über DAB+ zu fördern. Die Landesregierung sieht dies als Impuls für den Strategieprozess Radio in NRW 2022 (siehe auch Seite 29). Ein weiterer wesentlicher Teil des 17. Rundfunkänderungsgesetzes ist die Zustimmung des NRW-Landtags zum 22. Rundfunkänderungsstaatsvertrag. Er regelt den Auftrag für die öffentlich-rechtlichen Telemedienangebote und passt die Vorschriften an den aktuellen technischen Stand und das veränderte Seh- und Hörverhalten der Nutzerinnen und Nutzer an. Danach sollen die öffentlich-rechtlichen Sender audiovisuelle Inhalte künf tig unabhängiger von der linearen Ausstrahlung bereitstellen dürfen. Die bisherige Befristung auf sieben Tage nach Ausstrahlung soll entfallen. Sendungen dürften also länger in den Online-Mediatheken stehen. Während diese Regelung den Bedürfnissen der Sender entgegenkommt, konnten die Verleger durchsetzen, dass die Vorgaben für Textinhalte der Öffentlich-Rechtlichen strenger gefasst wurde. Wörtlich heißt es dazu im Gesetz: Die Telemedienangebote dürfen nicht presseähnlich sein. Sie sind im Schwerpunkt mittels Bewegtbild oder Ton zu gestalten, wobei Text nicht im Vordergrund stehen darf. Um die absehbaren Streitigkeiten zu regeln, soll eine gemeinsame Schlichtungsstelle von Rundfunkanstalten und Presseverlagen eingerichtet werden./cbl/vok DJV NRW Journal

26 Tarife JOURNALISTENTAG Warnstreiks Volle Reihen gab es in der Aula der Sparkassenakademie unter anderem beim Impulsvortrag. Mut, Veranwortung, Haltung Große und kleine Wunden der Branche beleuchtete der Journalistentag 2018 in Dortmund Der Spruch über dem Eingang der Sparkassenakademie in Dortmund-Hörde grüßt die Besucherinnen und Besucher des Journalistentags 2018: Auch kleine Wunden halte verbunden. Die Mahnung an der einstigen Zentrale des Hoesch-Stahlwerks hat die Zeit überdauert und passt. Denn gesprochen wird an diesem zweiten November-Samstag über die großen und kleinen Wunden des Journalismus. An einem Ort, der selbst mal eine Wunde im Stadtbild war, als dort nach mehr als 160 Jahren kein Stahl mehr gekocht wurde. Und der jetzt frisch saniert als Schmuckstück am künstlich angelegten Phoenixsee prangt. Die Krise der Zeitungslandschaft steht ebenso auf dem Programm wie der Umbruch im Radiomarkt. Und die nahe Zeit, in der Algorithmen quasi zu Arbeitskollegen werden. Mehr als 500 Kolleginnen und Kollegen aus Nordrhein-Westfalen zieht der Branchentreff diesmal an. Mit dem erneuten Umzug ist er zurück in Dortmund. Vor 15 Jahren hatte der damalige DJV- Landesvorsitzende Gregor Spohr im dortigen Rathaus den ersten Journalistentag NRW als Angebot von Kollegen für Kollegen eröffnet. Der heutige Landesvorsitzende Frank Stach ist eine Stunde eher gekommen, um auf dem Marktplatz im Erdgeschoss zusammen mit weiteren Landesvorstandsmitgliedern und Expertinnen und Experten die frühen Gäste zum ersten Kaffee zu begrüßen. Bevorzugte Anlaufstelle für Kaffeekenner ist den ganzen Tag über der Stand der Sparkassenverbände im Foyer mit seinen fleißigen Baristas. In der großen Aula im ersten Stock spricht Frank Stach bei der Begrüßung über die vielen roten Linien, die derzeit in der Journalismus-Branche überschritten werden. Geht der Journalismus mit seiner Vielfalt flöten, dann nähert sich die Demokratie langsam der Dämmerung, sagt er. Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit. Die Verrohung der Sprache Dass auch die Sprache Wunden schlagen kann, zeigt Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth an diesem Morgen in ihrem Impulsvortrag Hart, aber mit Respekt: Wie Medien politische Streitkultur reflektieren, gefolgt von einem Gespräch mit Moderatorin Andrea Hansen. Die Reihen sind voll, an den Wänden sitzen Jüngere auf dem Boden. Roth ruft dazu auf, immer wieder daran zu erinnern, wie bedeutsam das hohe Gut der Meinungs- und Redefreiheit ist. Dass diese aber auch Grenzen braucht, um zu bestehen. Hass und Hetze sind eben keine Meinung, sie sind ein Angriff auf uns alle. Nicht zuletzt gegen Medienvertreterinnen und -vertreter. Gefordert sei Wachsamkeit, ständige Aufmerksamkeit von allen in Politik und Medien. Wir müssen die richtige Balance finden und konsequent weiter daran arbeiten, was die Menschen bewegt und beschäftigt. Zugleich aber müssen wir richtigstellen und aufklären, müssen Kontext herstellen. Mit bedrückenden Beispielen und klaren Worten beschreibt Roth den gezielten Angriff auf die Grundlagen der Demokratie, auf Moral und Ethik, auf den Zusammenhalt der Gesellschaft. Was hier gerade passiert, ist kein Zufall, kein Spiel, kein Geplänkel. Wer sich der Demokratie- und Menschenfeindlichkeit der Rechten und Populisten entgegenstelle, müsse damit rechnen, angegriffen und eingeschüchtert zu werden: Es geht um Angstmachen, Stillmachen, Vernichten von Personen. Aber es gibt Unterstützer, und auch die richtige Bericht erstattung im entscheidenden Moment hilft, um eine Welle von Hassbotschaften auszuhalten, sagt Roth. Sie selbst habe beschlossen, nicht kalt zu werden mit versteinertem Herzen. Ihre Botschaft an hasserfüllte Gegner: Meine Angst bekommt ihr nicht! Zu denen, die der Grünen-Politikerin lauschen, gehört Leo Delitsch aus Haltern am See. Er ist 19, bloggt leidenschaftlich gern über Sport und besucht den Journalistentag zum ersten Mal. Als Erstsemester an der Westfälischen Hochschule Journalismus in Gelsenkirchen bekam er eins der Earlybird -Freitickets für Studierende. Zum ersten Mal ist das kostspielige Angebot mit Fotos auf dieser Doppelseite: Alexander Schneider 26 DJV NRW Journal 06 18

27 JOURNALISTENTAG Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (l.) im Gespräch mit Moderatorin Andrea Hansen. Andrea Hansen, Daniela Behrens, Claudia Roth und Gerald Hensel (v.l.). 16 Veranstaltungen und 45 Referentinnen und Referenten nicht mehr für alle kostenlos. Während DJV-Mitglieder den Tag Weiterbildung weiterhin gratis erhalten, zahlen Nichtmitglieder 25 Euro. Alles passt wie berechnet Das war manchem wohl zu viel. Schade, sagt DJV-Landesgeschäftsführer Volkmar Kah, steht aber zur Entscheidung. Schon weil sich die Teilnehmerzahl so besser kalkulieren lasse als bisher. In Dortmund passt zum ersten Mal alles wie berechnet, sagt Kah, sichtlich zufrieden. Wichtig für ihn: Der Berufsnachwuchs ist nicht abgeschreckt worden. Leo Delitsch als Noch-Nichtmitglied wurde über sein Institut und die Fachschaft auf den Journalistentreff aufmerksam. Er will in die neue Branche reinriechen. Weil sich beim Journalistentag alle Leute tummeln, so sein Eindruck. Damit ist er nicht allein: Rund 190 Studierende checken am Morgen ein, wie alle anderen Teilnehmer per Barcode. Nach dem Aufwärmen im Erdgeschoss strömen die Besucherinnen und Besucher in die erste Etage der Akademie. Nach dem Impulsvortrag nimmt Moderatorin Andrea Hansen Claudia Roth mit ins Panel Auf die Fresse: Wie Sprache im politischen Alltag verroht. Auf dem Podium begrüßt sie zusätzlich Gerald Hensel vom Verein Fearless Democracy und Daniela Behrens, Geschäftsführerin des Infor ma tions dienstes Wissenschaft (idw). Die beobachtet den Verlust der Anständigkeit. Beleidigungen würden roher, gegenüber Frauen zudem oft sexua lisiert. Auch lasse sich nachweisen, dass Frauen besonders häufig attackiert werden, ebenso wie etwa Geflüchtete oder Obdachlose. Ein Faktor, da sind sich alle einig, sind die sozialen Medien, die mit ihrer Viralität Hasswellen poten zieren. Dabei macht Hensel ein Riesendelta aus zwischen der Realität und dem, was auch Politiker darüber wissen. Wir brauchen eine Bildungsinitiative Ü40. Mindestens ebenso wichtig sei aber, dass Medien anders berichten: Fakten als Fakten darlegen, sprachsensibler werden, Hintergründe besser aufbereiten, Schwerpunkte anders setzen. Über queere Themen berichten Um die Macht der Sprache, die richtigen Begriffe und um Themensetzung geht es auch im Forum zur Berichterstattung über queere Themen, also über Lesben und Schwule, bi-, trans- und intersexuelle Menschen. Auf dem Podium mit Moderatorin Katrin Kroemer sitzen Buzzfeed-Redak- Landesvorsitzender Frank Stach begrüßte die Gäste am neuen Ort. DJV NRW Journal

28 Tarife JOURNALISTENTAG Warnstreiks Über queere Themen in den Medien tauschen sich Jenny Renner, Juliane Löffler, Katrin Kroemer und Tilman Warnecke aus (v.l.). teurin Juliane Löffler, Tilmann War necke vom Tagesspiegel und Jenny Renner als Mitglied des ZDF-Fernsehrats. Die Diskussion zeigt: Jenseits von Ehe für alle und bunten Bildern vom jährlichen Christopher Street Day sind queere Themen in vielen Medien noch nicht wirklich angekommen. Am ehesten gehen die jungen Medien entspannt damit um, sie als selbstverständlichen Teil des Alltags lebens zu zeigen. Viele wollen das Thema um handwerkliche Tipps vertiefen und wechseln im Anschluss in den Workshop mit Juliane Löffler. Dort diskutieren sie praxisnah, wie angemessene Berichterstattung aussehen kann und wo die Fallstricke dabei lauern. Fünfeinhalb Stunden Programm Nach bewährtem Muster laufen die 16 Foren, Seminare, Workshops im Dreiviertelstunden- Takt in vier Konferenzräumen und in der Aula, insgesamt fünfeinhalb Stunden. Geplant wurde der Tag von einer Gruppe von DJV-Mitgliedern im Austausch mit den Gremien des Landesverbands. Um die Umsetzung und das organisatorische Gerüst kümmert sich seit vielen Jahren die Recklinghäuser RDN Agentur mit Tatjana Hetfeld und Jennifer von Glahn. Forum KI mit (v.l.) Johannes Meyer, Wiebke Loosen, Reinhard Karger und Hanse Evert (v.l.). Frank Stach dankte ihnen und RDN-Chef Stefan Prott sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DJV-Landesgeschäftsstelle mit den Geschäftsführern Volkmar Kah und Christian Weihe und natürlich den Sponsoren. Denn die tragen trotz des Eintritts für Nichtmitglieder weiterhin einen Großteil der Kosten und ermöglichen damit das hochwertige Angebot. Was können Algorithmen? Das Programm ist auch in diesem Jahr wieder nah an aktuellen Themen. Die Frage etwa, ob Algorithmen demnächst die besseren Redakteure sein könnten, findet Delitsch interessant. Für ihn ist das Forum um die Künstliche Intelligenz (KI) mit Johannes Meyer als Moderator eine Pflichtveranstaltung. Denn das betreffe ja seine Zukunft, sagt der Student und lauscht dem Podium mit Wiebke Loosen, Journalismusforscherin vom Hans-Bredow-Institut und Professorin in Hamburg, Reinhard Karger vom Deutschen Forschungszentrum KI in Saarbrücken sowie Hans Evert von der News-App Upday. Es geht um die Sensibilisierung für das Thema KI, um Technologien, Programme und um Daten. Standardisierte Prozesse wie das Nachrichtenschreiben seien am einfachsten zu automatisieren, erläutert Loosen, will aber nicht entscheiden, ob das gut sei: Wir wissen noch zu wenig darüber. Klar sei, dass meinungsäußernde Texte bislang nicht über Systeme entwickelt werden könnten. Karger findet, je mehr man Journalistinnen und Journalisten etwa bei der Präsenta tion von Nachrichten dar- auf trimme, alles Menschliche wegzulassen, desto eher seien sie ersetzbar. Bei Judith Rakers liegen die Haare doch auch immer so, als seien sie simuliert. Er verweist darauf, dass die Informationskompetenz heute oft bedeutsamer sei als die Medienkompetenz. Leser und Journalisten müssen souverän mit Informationen umgehen können. Automatisiert wird künftig etwa beim Erstellen und beim Erfassen von Inhalten. Ein Zirkel, sagt Wiebke Loosen und lenkt den Blick darauf, wer welche Daten mit welchem Interesse zu Verfügung stellt: Wir müssen den Systemen künftig die Fragen stellen, die wir heute an Journalisten stellen. Auch die Themenplanung wird künftig verstärkt Algorithmen unterliegen, macht Evert deutlich: Fürs Feuilleton etwa mit seiner sehr spitzen Zielgruppe könnten dann noch weniger Aufträge erteilt werden. Keine guten Nachrichten für die freien Journalistinnen und Journalisten und für deren Publikum. Vielfalt im Lokalfunk erhalten Ähnlich beunruhigend sind bestimmte Zukunftsszenarien, die für den Lokalfunk gezeichnet werden. Das erprobte Zwei-Säulen-Modell steht nach gut drei Jahrzehnten auf dem Prüfstand (siehe auch Seite 9). Wir haben im Land immer noch eine der vielfältigsten und regionalsten Radiolandschaften Europas, hatte der DJV- Landesvorsitzende Stach bei der Eröffnung gesagt. Die gilt es zu bewahren. Unter den Zuhörern sitzt Erstsemester Delitsch, der schon Praktika im Lokalfunk absolviert hat und sich für dessen Zukunft interessiert. Allerdings ist dem 19-Jährigen letztlich zu viel Polit- Kauderwelsch im politischen Streit zwischen Medienstaatssekretär Nathanael Liminski und Alexander Vogt, dem medienpolitischen Sprecher der SPD im Landtag, sowie Tobias Schmid, dem Direktor der Landesanstalt für Medien (LfM). Nach einer Weile streicht Leo Delitsch die Segel Fotos auf dieser Doppelseite: Alexander Schneider 28 DJV NRW Journal 06 18

29 JOURNALISTENTAG Im Forum zur Medienpolitik diskutieren Tobias Schmid, Sascha Fobbe, Alexander Vogt und Nathanael Liminski (v.l.). Über den NRW-Lokalfunk sprechen Udo Kreuer, Timo Fratz, Andrea Donat und Klaus Schrotthofer (v.l.). und macht sich am späten Nachmittag wieder auf den Heimweg. Die Diskussion um das Radiokonzept 2022 der Landesregierung läuft da gerade zur Hochform auf. Moderiert wird die Männerriege auf dem Podium von Ex-Lokalfunkerin Sascha Fobbe. Vogt will Liminski zu einem Bekenntnis zum Erhalt der 44 Lokalstationen in NRW bringen. Ja, sagt der schließlich, Schwarz-Gelb liege am Erhalt des NRW-Lokalfunks. Aber: Wenn sich der Lokal funk anders aufstellen will, müssen wir die Rahmenbedingungen anpassen. Liminski erklärte auch: Gedanke und Prinzip des Zwei- Säulen-Modells stellt die Landesregierung nicht in Frage. Wohlfeil. Denn das gilt für diese Legislaturperiode wie es der Koalitionsvertrag mit der FDP vorsieht. Manche Gegensätze zeigen zwischen sich zwei Panels. Im Lokalfunk etwa in der Frage, ob die Lokalradios künftig auf die teure Sendetechnik DAB+ setzen sollen (siehe dazu auch JOURNAL 5/18). Tobias Schmid sagt im Panel zum Radiokonzept 2022, dass die LfM-Abfrage zu DAB+ einen überwiegend ernsthaften Bedarf ergeben habe. Klaus Schrotthofer sieht in DAB+ eine überholte Brückentechnologie, wie er im Panel zur Zukunftsfähigkeit des Lokalradios erklärt. Der Geschäftsführer der Mediengruppe Neue Westfälische in Bielefeld diskutiert unter Moderation von Andrea Donat, Chefredakteurin von Radio Bochum, vor gut 40 Zuhörern mit Timo Fratz, Chefredakteur von Radio Bielefeld, und Udo Kreuer, in gleicher Funktion beim Mantelprogramm radio NRW. Internetradio ist die Zukunft, ist Schrotthofer sicher. Seine Stimme hat Gewicht, denn die sieben Lokalradios der ams, dem Verbund ostwestfälischer Verlage unter Führung der Mediengruppe Neue Westfälische, stehen für 22 Prozent der Reichweite aller NRW-Lokalradios. Die Gruppe setzt auf lange lokale Sendestrecken. Das gibt nach Schrotthofers Überzeugung den Ausschlag für den regionalen Erfolg. Dagegen hätten Menschen angesichts der unermesslichen Konkurrenz im Internet künftig wenig Grund, das Mantelprogramm von radio NRW zu hören. Überhaupt kritisiert er eine extreme Unwucht im System zu Lasten der stärkeren Inhalteproduzenten. Kleinere Sender mit wenig eigenen Sendestunden sparten sich gesund, sagt er. Das Mantelprogramm mache vielen NRW-Stationen lokaljournalistische Arbeit erst möglich, erklärt Kreuer dagegen selbstbewusst. Für Schrotthofer sichert das Zwei-Säulen-Modell die Pluralität, die lokale Verankerung und auch die journalistische Qualität, die im Lokalen sonst nicht mehr selbstverständlich wäre. Das Verschwinden des Journalismus Fusionen, Aufkäufe, Schließungen: Dass die Zeitungen mit der Vielfalt nicht mehr so sorgsam umgehen, fügt der Medienlandschaft tiefe Wunden zu. Entsprechend geht es im Forum zur Pressekonzentration in Zeiten der Digitalisierung ums Verschwinden des Journalismus. Einige Verlagsgruppen streben in Deutschland vorherrschende Positionen in einer weit gehend monopolisierten Zeitungslandschaft an. Was macht das mit der Branche? Und welche Rolle spielen die öffentlich-rechtlichen Medien? Darüber diskutiert das Panel von Moderatorin und WAZ-Betriebsrätin Annette Kalscheur. Mit ihr auf dem Podium Caroline Schmidt, freie Autorin für das NDR-Medienmagazin Zapp, und Christine Richter, Chefredakteurin der Berliner Morgenpost (MoPo) und einzige Frau an der Spitze einer der zwölf Funke-Zeitungen. Dritter im Bunde ist der ausgewiesene Kenner der deutschen Medienlandschaft, Horst Röper vom Formatt-Institut in Dortmund. Röper ist auch Verfasser von Schlechte-Laune- Studien, wie Annette Kalscheur anmerkt. Die drehen sich um die Lage auf dem Printmarkt (Röper: das Elend ) und die Zukunft der Branche, Frank Stach, Notker Becker und Volkmar Kah im Gespräch (v.l.). Werkstattgespräch Freie: Helene Pawlitzki mit Ralf Heimann und Reiner Kurlemann Arne Pöhnert vom Fachauschuss der Jungen am Job-Roulette -Glücksrad. DJV NRW Journal

30 Tarife JOURNALISTENTAG Warnstreiks Foto: Markus Mucha Über Medienkonzentration diskutiert Annette Kalscheur mit Horst Röper, Caroline Schmidt und Christine Richter (v.l.). Christiane Wittenbecher im Werkstattgespräch zu 360 Grad und Virtual Reality. die er rabenschwarz sieht. Noch würden Medienbetriebe hier nicht durch Industriekonglomerate gesteuert wie in anderen Ländern. Aber die wachsende Monopolisierung der Zeitungshäuser erstrecke sich etwa in Rheinland-Pfalz längst über ein ganzes Bundesland. Natürlich gebe es noch journalistische Qualität, sagt Röper. Aber die stehe nicht mehr in einer Zeitung, sondern als identischer Text in vielen Zeitungen. Auch MoPo-Chefin Richter sieht in Zentralredaktionen ein Stück Konzentration im Mediensektor. Aber: Ein Qualitätsverlust ist es nicht. Wir als kleine Morgenpost könnten uns keinen Amerika-Korrespondenten leisten, sondern würden dpa nehmen. Was die Monopole angeht, wäre Richter froh, wenn wir in Berlin eins hätten. Wir kannibalisieren uns seit fast 30 Jahren gegenseitig. Alle Zeitungen in der Hauptstadt hätten zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig. Es brauche eine Bei Reinvent Local Media präsentieren Lenka Mildner und Thorsten Taplik (r.) Mit Kidz. breite öffentliche Diskussion über den Wert der Presse. Wie gewährleisten wir guten Lokaljournalismus, die Kontrolle vor Ort, damit die Bürgermeister oder die Polizei nicht machen können, was sie wollen? Schadet es der Vielfalt, wenn öffentlich-rechtliche Sender zunehmend crossmedial arbeiten? Caroline Schmidt sieht für sich eine Bereicherung darin, dass sie schreibt, filmt und auch schon mal Radio macht. Viele ihrer Kollegen seien in mehreren Medien unterwegs, sagt sie. Grundsätzlich sei dies auch in Ordnung. Nur wenn vor lauter Terminen keine Zeit mehr zum Nachdenken bleibe, werde es schwierig. Angesichts des heraufziehenden Verlustes journalistischer Vielfalt fordert Röper: Wir brauchen eine dritte Finanzierungsquelle. Die Tendenzen sind eindeutig: Der Markt alleine stemmt es nicht mehr. Weiße Lücken der Berichterstattung Aber was ist, wenn die Monopole Lücken hinterlassen? Was, wenn durch das Ausdünnen der Lokalredaktionen weiße Flecken entstehen, so dass Kommunen ihre Bürgerinnen und Bürger nicht mehr flächendeckend über Vorgänge in der Stadt informieren können? Zunehmend berichten institutionelle Medien wie Amtsblätter oder kommunale Internetseiten über lokales Tagesgeschehen. Eine schmerzhafte Konkurrenz für ortsansässige Medien. Dieses höchst umstrittene Agieren institutioneller Medien beschäftigt aktuell Gerichte, unter anderem geht es dabei auch um die Seite dortmund.de (JOURNAL berichtete), In dem Forum mit Moderator Kai Heddergott bezieht sich Andi Goral von der Kölner Internetzeitung Report-K auf verschiedene Urteile zu diesem Streit. Und er listet auf, wo überall die Stadt den Medien mit eigenen Produkten Konkurrenz mache. Der Vorwurf an die Kommunen, aber auch Polizei und andere Behörden: Die institutionelle Berichterstattung bringe deren eigene Sichtweise in hoher Reichweite unter die Leute. Und sei dabei für das Publikum häufig nicht eindeutig von journalistisch unabhängiger Berichterstattung zu unterscheiden. Norbert Kersting, Politologie-Professor an der Universität Münster, weist auf die Infor mationspflicht von Behörden und Kommunen hin. Die von den Medien selbst eingeläuteten Kürzungen, das Schrumpfen und Zusammen legen von Redaktionen mache es den Institutionen leicht, den frei gewordenen Kom munika tions raum zu nutzen. Die umfangreiche Medien arbeit der Stadt Köln mit Präsenz auf vielen Kanälen beleuchtet deren Pressesprecher Alexander Vogel. Auf ihren eigenen Seiten (stadt-koeln.de) informiere die Stadt ausschließlich über städtische Belange, erklärt er. Das Portal koeln.de dagegen, das weit umfassender berichtet, werde von der 100-prozentigen Tochter gesellschaft Netcologne betrieben. Künftig solle es diese klare Trennung auch auf Facebook geben, wo Informationen beider Portale noch unter dem gleichen Account laufen. Die Diskussion dreht sich unter anderem um die Zielgruppen kommunaler Infor mationen und um die Forderung, institutionelle Berichterstattung klar zu kennzeichnen. Dabei wird deutlich, dass längst nicht entschieden ist, wie sich die Räume im Internet als dem zentralen Kommunikationsort aufteilen. Wie Behörden und Kommunen etwa auf eigenen Seiten und auf Fotos auf dieser Doppelseite: Alexander Schneider 30 DJV NRW Journal 06 18

31 JOURNALISTENTAG Andi Goral, Norbert Kersting, Alexander Vogel und Kai Heddergott (v.l.) beschäftigen sich mit institutioneller Berichterstattung. verschiedenen Social-Media-Kanälen agieren dür fen, werden die Gerichte klären. Social Media zieht beim Journalistentag auch in diesem Jahr. Überrannt werden sowohl die entsprechenden Foren wie die alltagsnahen Workshops und Werkstattgespräche. Volles Haus hat zum Beispiel Tina Halberschmidt, Teamleiterin Social Media beim Handelsblatt in Düsseldorf. Im Workshop der Medien-Akademie Ruhr erklärt sie, wie Storytelling auf Instagram funktioniert. Christiane Wittenbecher ergeht es mit dem Werkstattgespräch zu Virtual Reality nicht besser. Überraschend, wie viele Besucher wissen wollen, wo beim 360-Grad-Rundumblick im Video wie im Foto die idealen Verstecke für Fotografen sind. Im externen Workshop Reinvent Local Media begrüßt Moderator Stanley Vitte drei journalistische Start-ups. Sie gehören zu den insgesamt vier Fellow -Teams von Vor Ort NRW, der LfM- Stiftung für Lokaljournalismus. So präsentieren Laura Rohrbeck und Thorsten Lenze ihren Videoguide Düsseldorf, mit dem sie die Stadt von ihren besten Seiten zeigen wollen. Steffi Krohmann und Simon Sturm arbeiten mit Refutura an innovativen Formen des digitalen Erzählens. Und Lenka Mildner und Thorsten Taplik basteln zielgruppengenau an einem digitalen Guide für die barrierefreie Familienfreizeit. Der Name: Mit Kidz. Passgenau in der Nische Mit Nischen befasst sich auch das Special- Interest-Forum Jedem sein Lagerfeuer? von Moderatorin Karolina Warkentin. Mit WDR- Redakteurin Verena Lammert und Fatih Demireli, Herausgeber und Chef redakteur der Sportzeitschrift Socrates, diskutiert sie über die richtige Ansprache für die jeweilige Zielgruppe und wie man einen jeweils eigenen Ansatz finden kann. So bekommt Socrates, das denkende Sportmagazin, wie es sich selbst nennt, zum Beispiel für seine E-Sports-Berichterstattung viel positives Feedback. Und es traut sich, auch mal mit Lothar Mathäus über andere als die üblichen Themen zu sprechen, etwa wie sich ein Leben unter Beobachtung anfühlt. Das Projekt Mädelsabende, das Lammert für Frau TV betreut, ist ein Instagram-Kanal für junge Frauen und lebt stark vom Austausch mit der Community. Die Zielgruppe sei anders als zunächst vermutet: Die Followerinnen sitzen zum Beispiel zu 50 Prozent im länd lichen Raum und viele von ihnen haben kein Abitur. Außerdem konsumiert ein erheblicher Teil von ihnen keine Nachrichten. All das will in Themenwahl und Ansprache beachtet werden. Als das Special-Interest-Panel geht, kommen drei Wirtschaftsjournalisten mit Kay Bandermann als Moderator. Axel Schwade schreibt bei der Tageszeitung Patriot über die lokale Wirtschaft in Lippstadt und fünf umliegenden Kommunen. Flo rian Rinke kümmert sich in der Wirtschaftsredaktion des Mantelteils der Rheinischen Post in Düsseldorf um Themen aus der digitalen Wirtschaft und der Auto-Industrie. Und Hartmut Spiesecke ist der neue Geschäftsführer des Ernst-Schneider-Preises der deutschen Industrie- und Handelskammern. Thema war der lokale Wirtschaftsjournalismus, der im Feuer steht (siehe auch Darf s was mehr sein?, JOURNAL 6/17). Manche sehen ihn als Nachplapperer einer Ökonomie des unbegrenzten Wachstums, als unkritischen Diener des Mainstreams, der sich zudem vor Anzeigenkunden klein mache. Oder hakt er im Lokalen doch beharrlich nach? Diesen lokalen Interessenkonflikt beleuchten Schwade und Rinke. Den Umgang mit Unternehmern sieht Schwade professionell. Sie wollen fair behandelt werden. Dann klappt das schon, wenn die andere Seite gehört wird. Aber mit ihm sind Berichte nicht zu machen, sagt Schwade, nur weil der Unternehmer mal wieder ins Blatt will. Als Einzelkämpfer muss sich Schwade gut organisieren: Wenn am Freitag eine große Geschichte stehen soll, muss ich jeden Wochentag ein bisschen daran arbeiten. Das bindet Zeit. Bietet er dann exklusive Informationen hinter der Paywall an, gibt es schon mal Unmut. Die wollen lesen, aber bezahlen wollen sie nicht. Diesen Unmut nimmt er durchaus als Kompliment für seine Arbeit. Sinnvolle Arbeitsteilung Begrenzte Zeit haben auch die Lokalredakteure in kleinen Zwei- oder Drei-Personen-Redaktionen der RP, sagt Florian Rinke. Deswegen hält er eine Arbeitsteilung zwischen Lokal- und Mantelredaktion für sinnvoll. Die Lokalredak tion steckt beispielsweise bei einem Thema ihre Ressourcen in die Recherche vor Ort, die Mantelredaktion liefert die überregionale Anteile zur Geschichte. So profitieren alle. Und das Feedback der Leser auf lokale und regionale Wirtschaftsberichterstattung? Manchmal Fatih Demireli, Karolina Warkentin und Verena Lammert sind auf der Suche nach der Erfolgsnische (v.l.). DJV NRW Journal

32 JOURNALISTENTAG Gute Laune: Tina Halberschmitt zum Storytelling mit Instagram. Um lokale Wirtschaftsberichterstattung geht es bei Kay Bandermann, Florian Rinke, Axel Schwade und Hartmut Spiesecke (v.l.). Wie der idw funktioniert und was er Journalisten bietet, erläutert Patrick Bierther. Bildzeile #roadtripagrar mit Thomas Fabry und Annika Ahlers sowie Johannes Meyer (v.l.). Udo Eling, Simone Lategahn, Andy Artmann und Steffen Nienhaus im Forum von Dialog Milch (v.l.). der normale Anruf oder ein Leserbrief, sagt Rinke. Aber auch Beschwerden von Unternehmen beim Herausgeber oder Chefredakteur gebe es nicht selten, berichtet er. Wichtig ist für ihn aber die Rückendeckung der Chefetage. Er spürt dort einen gewissen Stolz, den die Chefs bei Kritik an der Berichterstattung haben. Hartmut Spiesecke guckt als inzwischen distanzierter Beobachter auf den Wirtschaftsjournalismus. Und er sieht: Nicht selten sind die Fakten falsch. Auch sonst würde er sich teilweise einen anderen Blick auf die Wirtschaft wünschen. So sollten Wirtschaftsjournalisten zum Beispiel auf ihre Schwerpunktsetzung achten: Wo kein Problem ist, da gucken wir nicht hin. So haben wir einen großen Teil des Lebens nicht im Blick. Weil das Leben kleinteiliger und unübersicht licher werde, werde es schwieriger, große Bögen im Blick zu halten. Unübersichtlicher als früher ist auch die Gemengelage in Sachen Landwirtschaft: Einerseits werden die Verbraucher immer kritischer, andererseits wissen sie immer weniger über landwirtschaftliche Produktion. Zwei externe Workshops drehen sich darum, den stockenden Dialog zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern in Fahrt zu bringen und interessierten Journalisten Lust auf die Recherche rund um Land und Hof zu machen. Nicht nur bei Skandalen kommen Dass Journalisten nicht nur kommen, wenn es einen Skandal gibt, wünschen sich im Workshop Frag doch mal den Landwirt von Dialog Milch die Bildungsreferentin der rheinischen Landjugend, Simone Late gahn, und Junglandwirt Steffen Nienhaus aus Raesfeld. Umgekehrt sollten Landwirte nicht mauern, wenn doch mal über Negatives berichtet werden muss, macht Lategahn deutlich. Wirklicher Journalismus ist, wenn einer die Geschichte bei uns wirklich finden will und nicht schon mitbringt, sagt Nienhaus. So macht es nach eigenen Bekunden der dritter Podiumsgast von Moderator Andy Artmann: WDR-Autor Udo Eling, der dabei oft hinter der angedachten Geschichte eine andere, viel spannendere entdeckt. Um das Unwissen über die Landwirtschaft geht auch im Workshop des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands, der von Johannes Meyer moderiert wird. Annika Ahlers und Thomas Fabry stellen ihr Projekt Roadtrip Agrar vor, bei dem ein VW Käfer die Hauptrolle spielte, wie er beim Journalistentag im Eingang parkt. Mit so einem Oldie sind die beiden zehn Tage unterwegs gewesen, um zu erfahren, was Verbraucher über die Landwirtschaft denken. Antworten dazu haben sie bei Landwirtinnnen und Landwirten auf deren Höfen vor Ort eingeholt. Die Gespräche im VW Käfer haben sie selbst gefilmt. Für den #roadtripagrar 2019 suchen sie interessierte Journalistinnen und Journalisten. Einen weiteren externen Workshop präsentiert Patrick Bierther vom Informationsdienst Wissenschaft (idw) mit hohem Nutzwert. Er zeigt detailliert, wie sich akkreditierte Journalistinnen und Journalisten über den idw per Expertenmakler oder Expertenlisten Wissenschaftler zu ihren Themen vermitteln lassen können. Treffen auf dem Marktplatz Wer zwischendrin eine Pause braucht, geht runter auf den zentral gelegenen Marktplatz in der Cafeteria der Sparkassenakademie. Dort serviert das Kantinenteam auch zur Mittagszeit jede Menge Wraps und die traditionelle Currywurst. Mit Informationsständen präsentieren sich weiter vorne verschiedene Aussteller, darunter 32 DJV NRW Journal 06 18

33 Warnstreiks JOURNALISTENTAG Tarife Eine Jahresmitgliedschaft im DJV-NRW hat Olga Felker am Glücksrad gewonnen. Die Beschäftigung mit ihrer Familiengeschichte hat ihre Einstellung zum Journalismus geändert. Das erzählt Nora Hespers (r.) im Gespräch mit Helene Pawlitzki. Fotos auf dieser Doppelseite: Alexander Schneider die Pen sionskasse Rundfunk, das Presseversorgungswerk, die Künstlersozialkasse, die DJV Verlags + Service GmbH und die Krankenkasse DKV. Sie freuen sich über die Nachfrage von Frank Stach und Volkmar Kah, wie der Wechsel nach Dortmund für sie geklappt hat. Im Bereich Weiterbildung sind die Medien-Akademie Ruhr, die Hamburg Media School und das Journalisten-Zentrum Haus Busch vertreten. Letzeres nimmt für 2019 schon mehrere Anmeldungen für Weiterbildungsseminare mit. Außerdem berichtet Thomas Müller am Ende des Tages über erstaun lich viele Studierende aus den ersten Semes tern, die Informationen über Inhalte unserer Volontärkurse wollten. Auf dem Marktplatz steht am Stand des DJV- NRW auch der Fachausschuss Junge Journalistinnen und Journalisten mit seinem Job- Roulette -Glücksrad: Zu den Preisen gehören Gutscheine für Seminare des DJV-NRW und der Hamburg Media School, für die Teilnahme am Kommunikationskongress Brückenschlag. Olga Felker kann sich über eine Jahresmitgliedschaft im DJV-NRW freuen. Und wie war der Journalistentag für Erstsemester Leo Delitsch? Mit ein paar Tagen Abstand sagt er: Ich fand gut, dass die Vorträge nicht so stumpf waren. Sein Favorit: Das Forum Erfolgsmodell Freie mit Riffreporter Rainer Kurlemann, ehemals Online-Chef der Rheinischen Post (RP), und dem Buchautor Ralf Heimann aus Münster. Moderiert wird die gut besuchte Diskussion von Helene Pawlitzki. Crossmedia-Redakteurin bei der RP in Düsseldorf. Es geht um die klassischen Themen: Trennung zwischen Journalismus und PR, die Höhe von Honoraren und den Rollenwechsel vom angestellten Redakteur zum freien Dienstleister. Heimann appellierte an die Freien, sich solidarisch für bessere Honorare einsetzen. Ich möchte davon leben können, Miete und Künstlersozialkasse zahlen können. Von Zeitungs honoraren sei das nicht möglich. PR sei nicht sein Ding, sagt Kurlemann. Ich möchte lieber über Themen schreiben, die ich und sicherlich meine Leser auch spannend finden. Aber finanziert wird dies durch Jobs aus der PR-Arbeit. Ein Abschluss mit Haltung Zum Abschluss kommt der Journalistentag auf die Themen Mut, Verantwortung und Haltung zurück, die im Auftakt mit Claudia Roth schon eine Rolle gespielt haben. Die freie Hörfunkjournalistin Nora Hespers erklärt im Gespräch mit Moderatorin Helene Pawlitzki, warum diese Werte für sie eine besondere Rolle spielen: Ihr Großvater war der Widerstandskämpfer Theo Hespers, der 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde. Sie ist mit diesem Wissen aufgewachsen, erzählt Hespers, und hat doch erst als junge Erwachsene angefangen, sich wirklich für das Leben und den Kampf ihres Großvaters zu interessieren, ihren Vater zu allem zu befragen, was er noch wusste stieg sie tiefer ein sichtete unter anderem Seiten Gestapo-Akten. Über die immer noch laufende Recherche berichtet sie in ihrem Podcast Die Anachronistin. Die Beschäftigung mit dem Leben meines Großvaters hat meine Einstellung zum Journa- lismus geändert, erzählt sie. Dazu gehört das Bewusstsein, nicht jeden Trend mitmachen zu müssen. Im Wissen, dass dies ein Privileg ist, verzichtet sie heute auf manche Aufträge. Etwa wenn sie wisse, dass der Kern einer Geschichte in 1:30 oder 2:30 nicht zu treffen sei. Auch Haltung ist für sie ein Prozess, sie brauche den Diskurs und müsse für das Publikum auch transparent sein. Es sei wichtig, sich selbst in Frage zu stellen und ansprechbar zu bleiben. Aber das heißt nicht, dass man mit jedem sprechen muss. Wo denn die Grenze zwischen Journalismus und Aktivismus liege, will Helene Pawlitz ki wissen. Schwierig, findet Hespers. Aber sie ist überzeugt, dass Journalistinnen und Journalisten für Demokratie und Pressefreiheit einstehen müssen, wenn diese bedroht sind. Und trotzdem so sehr sie an den Wert des Journalismus für die Gesellschaft glaubt: Er ist nicht Heilmittel für alles. Ein passendes Schlusswort, ein würdiger Abschluss für den 15. Journalistentag, der sich konstruktiv und vorwärtsgewandt mit seiner Zukunft und den eigenen kleinen und großen Wunden befasst hat. Werner Hinse/Corinna Blümel Der DJV-NRW hat neben Bildern auch Dokumentationen zum Nachhören sowie einen kurzen Film ins Netz gestellt. DJV NRW Journal

34 Tarife Warnstreiks Auf dem Verbandstag bestimmte der DJV in mehrfacher Hinsicht seine Position: Blick in die Reihen der NRW-Delegation. Foto: Frank Sonnenberg Positionsbestimmung Der Verbandstag 2018 tagte Anfang November in Dresden Wichtige Themen und Entscheidungen, hochkarätige Gäste, der Wille, sich neu aufzustellen, aber auch einmal mehr zu wenig Zeit, so dass einige innerverbandliche Anträge an den Gesamtvorstand überwiesen werden mussten: Der Verbandstag 2018 vom 4. bis 5. November in Dresden war arbeitsintensiv und wegweisend. Dieser Verbandstag wird seit zwei Jahren geplant, aber dass wir uns heute in Dresden treffen, passt wie die Faust aufs Auge, sagte Ine Dippmann, Vorsitzende des Landesverbands Sachsen in ihrer Begrüßungsrede. Gerichtet an die AfD, die Journalistinnen und Journalisten von der Bericht erstattung ausschließt, erklärte sie: Pressefreiheit heißt nicht, dass man sich von der Presse frei machen kann, liebe AfD! Die Landesvorsitzende sprach auch über den Umgang der Polizei mit Journalisten. Sie bezog sich dabei auf eine Reihe von Vorfällen in Sachsen. Darunter die Demonstration im August in Dresden, bei der Polizisten ein ZDF-Team mit ihrer langwierigen Überprüfung am Drehen hinderte. An der Arbeit gehindert wurden Journalistinnen und Journalisten erneut Anfang November bei der Berichterstattung über das Neonazi-Festival in Ostritz. Mit Sachsen verbunden ist auch die Diskussion im September, ob Medien nach einer Demonstration in Chemnitz zu Recht über Hetzjagden gegen Ausländer berichteten. Aufgeworfen hatte die Frage der inzwischen abgelöste Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert warb in seiner Rede dafür, Sachsen nicht nur mit Pegida und Fremdenfeindlichkeit zu verbinden. Er bedauerte, dass Journalismus auf Populismus anspringe, statt auch über andere Themen zu berichten. Sein Standpunkt sei klar, bekräftigte Hilbert: Meinungsfreiheit ist nicht verhandelbar, genau wie Asylrecht. Insgesamt bezog der Oberbürgermeister aber kaum Stellung gegen Rechts und zum Umgang staatlicher Stellen mit den Medien. Schwerpunkt Pressefreiheit Pressefreiheit und der Umgang der Polizei mit Journalistinnen und Journalisten waren auch Schwerpunkt bei zwei weiteren Gästen: Zum Bunten Abend hatte sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer angekündigt, zum zweiten Tag Landespolizeipräsident Jürgen Georgie. Dass beide sich offen der Diskussion stellten, kam bei den Delegierten gut an. Der Schutz der Pressefreiheit sei auch eine Aufgabe des Staates, konstatierte Kretschmer und nannte es inakzeptabel, wenn Journalisten nur mit Personenschutz über Demonstrationen berichten könnten. Gleichwohl blieb er dabei, dass die Polizisten im August bei der Demo in Dresden als einzige ruhig und besonnen reagiert hätten (und relativierte damit zumindest das zuerst verwendete Wort seriös ). Es sei in Ordnung gewesen, das Weiterdrehen zu unterbinden. Aller dings: Die Polizei solle stärker für Pressefreiheit und den notwendigen Schutz von Journalisten sensibilisiert werden. Das sagte auch Polizeipräsident Georgie in seinem Gespräch mit Ine Dippmann am nächsten Tag zu und bat den DJV ausdrücklich, die Ausund Weiterbildung der Polizisten in diesem Bereich zu unterstützen. Georgie wies den 34 DJV NRW Journal 06 18

35 Warnstreiks VERBANDSTAG Tarife Der neue DJV Der Fachausschuss Zukunft will die Strukturen erneuern Vorwurf zurück, dass sich die Polizei instrumenta lisieren lasse. Wenn ein Demonstrant Anzeige gegen Journalisten erstatte, müsse die Polizei dem nachgehen. Und die Fälle, in denen nicht die Lügenpresse rufenden Demonstranten des Platzes verwiesen wurden, sondern die Medienschaffenden? Oder in denen Polizeikräfte Journalistinnen und Journalisten schikanös behandelten oder bei Angriffen durch Demonstranten wegsahen? Georgie: Ich bedaure das ausdrücklich, kann das aber nicht mehr heilen. Er warb für mehr Vertrauen in die Arbeit der jeweils anderen Seite und schloss mit: Eigentlich ist in Deutschland Pressefreiheit selbstverständlich. Nicht nur eigentlich. Zu diesem Themenkomplex passten mehrere Anträge, davon einer aus NRW, die die Delegierten im weiteren Verlauf des Verbandstags diskutierten. Im Ergebnis fordert der DJV die Innenminister der Länder auf, sicherzustellen, dass Journalisten ihre Arbeit frei und sicher ausüben können. Sie sollen auch dafür sorgen, dass Polizeikräfte die Rechte der Journalistinnen und Journalisten kennen. Zudem soll der Presseausweis bekannter gemacht werden. Über Pressefreiheit sprach auch der Bundesvorsitzende Frank Überall: Angriffe auf Me dienvertreter sind auch immer Angriffe auf die Pressefreiheit! Die Absage an Intoleranz, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sei ein Grundprinzip für die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten, das besage schon das Grundsatzprogramm des DJV. Und: Wer die Axt an die Pressefreiheit legt, hat bei uns nichts zu suchen. Dresdner Erklärung verabschiedet Damit schlug Überall den Bogen zu einem der wichtigsten Themen auf diesem Verbandstag: der Dresdner Erklärung, die der Bundesvorstand Auf dem Verbandstag hat der Fachausschuss (FA) Zukunft, der vor allem die Interessen der jungen Kolleginnen und Kollegen vertritt, ein Ideenpapier vorgestellt, wie sich der DJV neu aufstellen müsse, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Das JOURNAL hat mit dem FA-Vorsitzenden Maurizio Gemmer über das Vorhaben gesprochen. Maurizio Gemmer ist Mitglied im DJV Hessen, lebt und arbeitet aber in NRW. Seit die Mitglider der erkleinerten Fachausschüsse nach dem neuen Besetzungsverfahren benannt wurden, hatte der Landesverband NRW kein Mitglied im FA Zukunft. In der Sitzung vor dem Verbandstag in Dresden hat der Bundesgesamtvorstand Oskar Vitlif aus Köln in den Fachausschuss gewählt. JOURNAL: Warum hat der Fachausschuss Zukunft dieses Papier erstellt? Maurizio Gemmer: Auch wir haben uns beim letzten Verbandstag beschwert, dass alles so behäbig und schwierig ist. Nachdem wir uns unbenannt hatten von FA Junge in FA Zukunft kam uns die Idee, ein Konzept zu entwickeln, um den DJV zu erneuern. Dem Fachausschuss ist wichtig, dass der DJV endlich eine Strukturreform durchführt. Das ist dringend nötig. JOURNAL: Wieso gehörte das Ergebnis Eurer Überlegungen nicht zum Antragspaket? Gemmer: Wir haben das Papier im September im Bundesgesamtvorstand vorgestellt und dort auch besprochen. Wir wollten es der Basis aber unbedingt als Ganzes beim Verbandstag vorstellen. Dort darüber zu diskutieren hätte zeitlich nicht gepasst. Aber so war wenigstens der Aha-Effekt groß. Außerdem gibt es Punkte, die der Verbandstag gar nicht entscheiden kann, weil das Sache der Landesverbände ist. Aber da laufen ja auch Maurizio Gemmer schon Gespräche, zum Beispiel über eine einheitliche Mitgliederdatenbank oder einheitliche Mitgliedsbeiträge. JOURNAL: Wie waren die Reaktionen beim Verbandstag? Gemmer: Viele sind auf uns zugekommen, besonders die Jüngeren unter 40 fanden die Initiative klasse. Sie wollen die Ideen in ihre Regionalverbände und Ortsvereine tragen und dort diskutieren. Die Älteren fanden es im Prinzip auch gut, waren aber nicht mit allem einverstanden. Wir hatten aber auch nicht den Anspruch, dass alle alles gut finden. JOURNAL: Wie geht es jetzt weiter? Gemmer: Viele haben uns signalisiert, dass sie mit ihren Mitgliedern vor Ort über das Papier sprechen wollen. Dann soll es ja die Zukunftswerkstatt geben. Bei der machen hoffentlich auch viele von der Basis mit, die nicht beim Verbandstag waren, die Diskussion aber über Facebook und Twitter verfolgt haben. Wie die Zukunftswerkstatt dann genau aussieht, wissen wir noch nicht, es könnten Diskussionsveranstaltungen oder Workshops sein. Dazu müssen aber auch erst finanzielle Fragen geklärt werden wie das Budget für die Veranstaltung. Die Fragen stellte Sascha Fobbe. Foto: Arne Pöhnert DJV NRW Journal

36 VERBANDSTAG Foto: Frank Sonnenberg Oscar Vitlif, jüngster NRW-Delegierter, wurde in Dresden frisch in den Bundesfachausschuss Zukunft entsandt. zur Abstimmung vorgelegt hatte. Allerdings enthielt sie in der ursprünglichen Formulierung einen strittigen Punkt, der schon im Vorfeld für ausführliche Diskussionen unter den NRW- Delegierten gesorgt hatte: Kann der DJV wirklich Journalisten ausschließen, die Mitglied bestimmter Parteien sind? Und wie wäre das überhaupt zu kontrollieren? Was sonst geschah Statistik: Der Verbandstag hatte sich in den letzten Jahren vorgenommen, jünger und weiblicher zu werden. Unter den knapp 240 anwesenden Delegierten waren 44,6 Prozent weiblich. Die höchste Quote konnte Sachsen mit 88 Prozent vorweisen. In der NRW-Delegation lag der Frauenanteil bei 32,5 Prozent. Nur 17,5 Prozent der NRW-Delegierten waren jünger als 40. Insgesamt lag die U40-Quote bei 13,4 Prozent. Bei den Landesverbänden Saarland und Sachsen war die Hälfte der Delegierten jünger als 40. Presserat: Der Verbandstag wählte sieben Kolleginnen und Kollegen in den Presserat: Dr. Klaus Andrießen (Hessen), Ralph Bauer (Bayern), Maria Ebert (Baden-Württemberg), Johannes Endres (Niedersachsen), Sergej Lochthofen (Thüringen), Dr. Jost Müller-Neuhof (Journalisten-Verband Berlin- Brandenburg), Heike Rost (Rheinland-Pfalz). Aus NRW stand niemand zur Wahl. Nach ausführlicher Diskussion und mehreren Änderungsanträgen verabschiedeten die Delegierten die Resolution mehrheitlich in der Fassung, die der DJV-NRW und der Bundesvorstand gemeinsam eingebracht hatten. Kern der Dresdner Erklärung: Journalistinnen und Journalisten treten aktiv für die Demokratie und ihre Grundwerte ein. Die Mitgliedschaft im DJV und Positionen, die die freie, ungehinderte Ausübung des Journalistenberufs einschränken wollen, sind nicht miteinander vereinbar. Mit dieser Resolution hat der DJV ein starkes Signal zu seiner Positions bestimmung gesetzt. In seiner Rede blickte Frank Überall auch auf die Zukunft, erwähnte die Geschäftsstelle, die mittelfristig nach Berlin gehöre, und die nun endlich anstehende Fusion der beiden Berliner Verbände. Er freue sich auf die Zeit mit einem starken Landesverband in der Bundeshauptstadt. Mehrere Landesverbände arbeiteten gerade an einem tragfähigen Konzept zur Zukunft des DJV, erklärte Überall und warb dafür, dass die Mitglieder sich an der Diskussion über die Zukunft des DJV beteiligten. Ideenpapier zum neuen DJV Zukunftsfähiger DJV hieß denn auch ein Antrag des Bundesvorstands, der allerdings mehr den Ist-Zustand beschrieb. Einen ganz anderen Ansatz wagt dagegen das Ideenpapier Der neue DJV, das der Fachausschuss Zukunft den Delegierten zu Beginn des Verbandstags auf die Tische legte. Die Kernthese: Der DJV sei zu kompliziert, er müsse einfacher werden. Dazu solle der Verband seine Kräfte bündeln und zentralistischer werden. Die Landesverbände sollen durch eine kleinere Anzahl regionaler Einheiten ersetzt werden. So könne der DJV zum Beispiel größere Veranstaltungen durchführen. Weitere wichtige Punkte: einheitliche Mitgliedsbeiträge mit einem einzigen Beitrittsformular sowie eine neue, breitere Definition, wer Mitglied werden könne. Bloß nichts zerreden! Der Fachausschuss forderte die Delegierten auf, mit ihnen über diese Ideen zu sprechen (siehe auch Interview mit Maurizio Gemmer, Seite 35). Nach seiner Vorstellung soll es eine Zukunftswerkstatt mit Mitgliedern von der Basis geben, um herauszufinden, wie sie sich den DJV der Zukunft vorstellen, erläuterte FA-Mitglied Jana Mundus und forderte: Wir wollen keine gefühlte 50. Strukturkommission. Die Befürchtung: Die Gremien zerredeten die Ideen, und letztlich werde nichts umgesetzt. Dieses Zerreden sei in der Vergangenheit zu oft passiert, bedauerte Jörg Prostka aus NRW, Mitglied in einer früheren Strukturkommission, und schlüpfte für diesen Wortbeitrag aus seiner Rolle des Tagungspräsidenten in die des einfachen Delegierten. Der NRW-Landesvorsitzende Frank Stach nannte das Papier extrem wichtig, auch wenn einige Punkte schwierig seien. Er lud den Fachausschuss Zukunft nach NRW ein, um die Thesen gemeinsam zu diskutieren. Die Delegierten stimmten schließlich für eine Zukunftswerkstatt im kommenden Jahr. Sollte das finanziell nicht möglich sein, soll es Workshops geben. Knappe Finanzen waren auch Thema im Bericht der Schatzmeisterin Katrin Kroemer. Sie musste erstmals ein Minus im Haushalt vertreten, auch weil zwei Mitarbeiter der Bundesgeschäftstelle in Altersteilzeit gehen. Der Bund brauche mehr Geld von den Landesverbänden, die letzte Erhöhung habe es vor 17 Jahren gegeben. Diskutiert wurden am Etat vor allem die Kosten für den kommenden Verbandstag in Berlin, bei dem der 36 DJV NRW Journal

37 VERBANDSTAG 70. Geburtstag des DJV im Roten Rathaus gefeiert werden soll. Das dafür eingeplante Geld diene der Sicherheit, betonten Kroemer und Überall: Man habe fest vor, deutlich weniger auszugeben. Der Etat wurde schließlich verabschiedet inklusive der erhöhten Abführung der Landesverbände an den Bund. Lebhafte Diskussion zu #MeToo Ähnlich lebhaft, aber unter ganz anderen Vorzeichen, verlief die Diskussion über zwei Anträge zur #MeToo-Debatte. Nach den Vorgängen beim WDR, der Frauen nicht ausreichend vor Belästigung geschützt hatte, warb der DJV-NRW in seinem Antrag für eine Kampagne zur freiwilligen Selbstverpflichtung bzw. für ein Frei und fair - Siegel in den Redaktionen. Die Zielsetzung teilten die Delegierten wohl weitgehend, den Weg fanden sie eher nicht zielführend. Ein zweiter Antrag aus Hessen schlug vor, beim DJV zum Thema #MeToo eine Anlauf- und Ombuds stelle für Journalistinnen und Journalisten einzurichten. Aber sollte diese Beratung nicht einerseits eher wohnortnah stattfinden, also bei den Landes verbänden? Aber wer könnte dies überhaupt ohne zusätzliche Ausbildung leisten? Deutlich wurde in der Diskussion, dass der DJV sich mit dem Thema #MeToo auseinandersetzen will, dass aber zunächst Konzepte dafür entwickelt und Fianzierungsvorschläge gemacht werden müssen. Der Verbandstag überwies den NRW-Antrag an die Kommission Chancengleichheit und Diversity, den der Hessen zur Prüfung an den Bundesgesamtvorstand. Angenommen wurden zwei weitere Anträge aus NRW: So setzt sich der Bundesverband für verlässliche Arbeitsbedingungen für Journalistinnen und Journalisten in Produk tionsfirmen ein und schafft Öffentlichkeit für die oft prekären Arbeitsverhältnisse dort. Dabei geht es um niedrige Löhne, Kettenbefristungen und ungeregelte Arbeitszeiten. Zudem verabschiedeten die Foto: Frank Foto: sonnenberg Anja Cord Delegierten einen Antrag zu automa tisiert erstellten redaktionellen Medieninhalten: Der DJV wird sich dafür stark machen, dass diese einer Kennzeichnungspflicht unterliegen und dass das Thema auch im Pressekodex verankert wird. Gegen Kettenbefristungen Andere wichtige Anträge betrafen unter anderem die internationale Arbeit des DJV, die Tarifarbeit und ebenfalls das Thema Kettenbefristungen sowie die Forderung nach Vielfalt in den Redaktionen. In einem Dringlichkeit s- antrag apellierte der Verbandstag an die Ministerpräsidenten der Länder, den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks unter Wahrung der Vielfalt der in der Gesellschaft verfügbaren Informationen, Erfahrungen, Werthaltungen und Verhaltensmuster und der Programmautonomie der Rundfunkanstalten festzulegen. Aus Zeitmangel wurden die meisten innerverbandlichen Anträge an den Gesamtvorstand als höchstes Gremium zwischen den Verbandstagen verwiesen. In ihnen ging es unter anderem um die Möglichkeit, die Mitgliedschaft online zu beantragen und um die Aktualisierung des Berufsbilds. Besonders das zweite Thema hätte Diskussionsstoff geboten, wie die Delegiertenversammlung im Oktober gezeigt hatte. Bei der Definition gibt es vieles abzuwägen: Einerseits scheint die tradierte Unterteilung nach Übertragungskanälen so wenig zeitgemäß wie das Festhalten an alten Berufsbezeichnungen. Nähme man andererseits den aktuellen Entwicklungsstand als Grundlage, müsste das Berufsbild quasi jährlich aktualisiert werden. Nicht zuletzt hat Vorstandstisch mit Schatzmeisterin Katrin Kroemer (l.), hinten am Mikrofon Bert Grickschat aus NRW. sich das jetzige Berufsbild als Maßstab bewährt, der auch in der Wissenschaft anerkannt ist. Besonders ärgerlich fanden viele Delegierte die Überweisung der Anträge, weil es am Ende des ersten Sitzungstags durchaus Zeit gegeben hätte, einige unstrittige Anträge nach vorne zu ziehen. stattdessen hatte das Präsidium den Verbandstag 45 Minuten vor dem geplanten Ende unterbrochen. Zwei Tage sind also knapp für einen Verbandstag, vor allem wenn es mehrere Gäste gibt. Im kommenden Jahr dauert der Verbandstag wieder drei Tage, wie immer in den Jahren mit Vorstandswahlen. Dann feiert der DJV in Berlin s einen 70. Geburtstag und kann hoffentlich auf die ersten Ergebnisse im Diskussionsprozess um die Erneuerung schauen. A s.fobbe@t-online.de Sascha Fobbe ist ehemalige Lokalfunkredakteurin und arbeitet jetzt als freie Journa listin in Bienenbüttel. Foto: privat DJV NRW Journal

38 PERSONEN Foto: Janne Neuman Bonner Journalistenvereinigung 40 JAHRE: Dr. Michael Moerchel Nach einem Studium der Politischen Wissenschaften, Publizistik und Soziologie in Münster, das er mit der Promotion abschloss, absolvierte Michael Moerchel seine journalistische Ausbildung unter anderem bei dpa, den Westfälischen Nachrichten (WN) und dem WDR. Geprägt war seine berufliche Laufbahn aber zunächst von der Bundeswehr, wo er unter anderem in der Presse- und Öffent lichkeitsarbeit der Luftwaffe arbeitete. Später wechselte er ins Bundesverteidigungsministerium als Referent für die Truppeninformation und Chefredakteur der Monatszeitschrift Information für die Truppe. Seit seinem Ausscheiden arbeitet Moerchel als freier Journalist und außen- und sicherheitspolitischer Korrespondent in Bonn für Tageszeitungen und Rundfunkanstalten. Weitere Schwerpunkte sind Gesundheitspolitik und Militärgeschichte. Für den DJV warb ihn 1978 ein befreundeter WN-Redakteur. Zwar war Moerchel damals in einem beamtenähnlichen Arbeitsverhältnis, aber die Mitgliedschaft in der Journalistengewerkschaft schien ihm sinnvoll, auch in Hinblick auf das geplante Korrespondenten- büro in Bonn bezog er sein Büro im Pressehaus am Tulpenfeld. Als Berlin zur Hauptstadt wurde, zog die Journalistenkarawane in der Mehrheit nach Berlin. Zu den Unermüdlichen, die in Bonn blieben, gehörte Moerchel. Der DJV war ihm immer ein Anliegen. Er engagiert sich in der Bonner Journalistenvereinigung, die er einige Jahre als Vorsitzender führte, und machte sich im Landesverband für die Freien stark. Heute ist er Kassenprüfer im Ortsverband. Auf Vorschlag des DJV-NRW übernahm er während der Insolvenz von Haus Busch in Hagen den Vorsitz des Trägervereins und setzte sich für Sanierung und Erhalt der traditionsreichen Einrichtung ein. Den Anstrengungen zum Trotz musste Haus Busch schließen und konnte erst nach einigen Monaten unter neuer Leitung und veränderter Trägerschaft wiedereröffnen. Engagiert ist Moerchel auch als Mitglied der Friedrich-und-Isabel- Vogel-Stiftung, die die Journalistenausbildung unterstützt und jährlich den Vogelpreis vergibt. Heute ist er Vorsitzender des Vorstands, in dem auch der Zeitungsverlegerverband NRW vertreten ist. Michael Moerchel sieht in der Unterstützung durch den DJV in unserer Umbruchzeit für viele Journalisten eine große Hilfe. Nicht nur die Tarifbindung, sondern vor allem die Solidarität zwischen Redakteurinnen und Redakteure und Freie sind ein wichtiger Faktor für die freie und an Qualität orientierte Arbeit./ Janne Neuman PERSONALIEN-TICKER Barbara Baldsiefen übernimmt die Leitung der Marketing Kommunikation bei Ford Deutschland. Sie folgt auf Olaf Hansen, der ab Januar den Bereich Marketing verantworten wird. +++ Naima El Moussaoui und Ralph Hötte haben in der Kategorie Magazinbeitrag den Deutschen Menschenrechts- Filmpreis erhalten. +++ Jacqueline Goebel, Henryk Hielscher und Mario Brück (Wirtschaftswoche) sowie Christian Esser, Birte Meier und Astrid Randerath (Frontal 21, ZDF) gehören zu den Preisträgern beim Vogel-Preis der Friedrich-und-Isabel-Vogel-Stiftung. Weitere Preise gingen an Angela Köckritz (ZEIT) sowie an Ariane Riecker, Dirk Schneider und Produzent Olaf Jacobs (MDR). Vogel-Stipendiatin 2018 ist Valerie Lux. +++ Pit Gottschalk, Chefredakteur Sport der Funke Mediengruppe, verlässt das Unternehmen zum Jahresende. Nachfolger wird Peter Müller, bisher leitender Redakteur bei Funke Sport. +++ Jonah Lemm, freier Mitarbeiter beim Kölner Stadt-Anzeiger, ist mit dem Newcomer-Preis der Otto-Brenner- Stiftung ausgezeichnet worden. +++ Der Medizinjournalist Sven-David Müller hat als Leiter der Stabsstelle Presse und Kommunikation beim Leibniz-Institut DSMZ (Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen) die Nachfolge von Christian Engel angetreten. Foto: Janne Neuman Bonner Journalistenvereinigung 50 JAHRE: Peter Quay Schon die beiden Großväter von Peter Quay traten im Kaiserreich und in der Weimarer Republik der Gewerkschaft bei, als Zentrumsmitglieder, christlich, katholisch, bürgerlich, ohne einen Hauch von Klassenkampf. So sollte es auch nach 1945 beim Enkel sein, wie selbstverständlich, als Wurzel der Demokratie; friedliche Macht und Gegenmacht. Peter Quay wurde 1940 geboren. Dem Abitur 1959 folgte ein Studium in Köln (Geschichte, Anglistik, Philosophie). Seine Redakteurslaufbahn begann 1968 bei der Westfälischen Rundschau, ab 1969 kamen Stationen als politischer Redakteur bei der Kölnischen Rundschau und als Leiter der regionalen Sonntagszeitung Rundschau am Sonntag wechselte er in die Parlamentsredaktion der Kölnischen Rundschau in Bonn, ab 1976 als Büroleiter. Seine Spezial themen waren CDU/CSU, Innere Sicherheit und die Militärpolitik. Er engagierte sich bei der Nach rüstungs - diskussion deckte Quay die Fahndungspanne bei der Schleyer-Entführung auf. Bis heute bleibt geheim, wer da geplaudert hatte. Den ausgelobten hochrangigen Preis dafür erhielt allerdings ein anderer Kollege ertragbares Künstlerpech, meint der Jubilar. Stattdessen wurde er 1979/80 mit dem Emil-Dovifat-Preis ausgezeichnet, benannt nach dem Initiator der wissenschaftlichen Publizistik wechselte Quay ins Bonner Büro des Deutschlandfunks, das er später leitete. 2002, in der Amtszeit von Bundespräsident Johannes Rau. erhielt Quay das Bundesverdienstkreuz. Nominiert hatte ihn Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl, überreicht wurde es vom ehemaligen Arbeitsminister Norbert Blüm. Erfolg hatte Quay auch im Sport: Mit der Mannschaft der Uni Köln wurde er 1962/63/64 Deutscher Hochschulmeister im Tisch tennis, angeführt von zwei internationalen Assen: Tischtennis-Vizeweltmeister von 1969, Eberhard Schöler, und dem späteren Sportfunktionär und Automobilmanager Hans Wilhelm Gäb./Janne Neuman 38 DJV NRW Journal 06 18

39 SONDERVERÖFFENTLICHUNG Aus- und Weiterbildung für Journalisten Was für andere Branchen ebenfalls gilt, trifft auf den Journalismus in besonderer Weise zu: Lebenslanges Lernen ist notwendiger denn je. Der DJV-NRW hat deswegen bereits 2009 ein Bildungsreferat eingerichtet. Damit möchte der Landesverband den Markt der journalistischen Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen transparenter machen: durch einen Überblick über aktuelle Angebote in NRW und durch Impulse für neue Seminarthemen. Die Arbeit des Referates gliedert sich in zwei Schwerpunkte: An erster Stelle steht die Kooperation des DJV-NRW mit Bildungsträgern in Nordrhein-Westfalen. Diese bieten DJV-Mitgliedern Seminare und Workshops zu vergünstigten Konditionen an (ein Überblick findet sich auf der folgenden Seite). Zweitens konzipiert das Bildungs referat auch eigene Seminare zu gewerkschaftlichen und berufsspezifischen Themen. Der DJV-NRW versteht sich dabei ausdrücklich nicht als Konkurrenz zu den Bildungsträgern in Nordrhein-Westfalen, sagt Bettina Blaß, Bildungsbeauftragte beim DJV-NRW. Wir beobachten die Veränderungen und Tendenzen im Journalismus und bieten darauf zugeschnittene Seminare an, um unsere Mitglieder fit für die Zukunft zu machen, erklärt sie. Weitere Informationen: Bildungsbeauftragte Bettina Blaß freut sich über Fragen und Anmerkungen zum Thema Weiterbildung. Tel.: DJV-Seminare: Unsere Partner Der DJV-NRW kooperiert aktuell mit zehn Weiterbildungsinstitutionen, die in Nordrhein-Westfalen Seminare anbieten. Bei ihnen erhalten DJV-Mitglieder attraktive Ermäßigungen. Alle kooperierenden Weiterbildungseinrichtungen von Bonn bis Hagen finden Sie hier auf einen Blick: Business Academy Ruhr GmbH Dortmund Tel DW Akademie Bonn Tel Filmhaus Köln ggmbh Köln Tel Grimme-Akademie Marl Tel Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus (EMT) Sankt Augustin Tel Journalisten-Zentrum Haus Busch Hagen Tel Journalistenzentrum Wirtschaft und Verwaltung Eichwalde Tel Medien-Akademie Ruhr Essen Tel MQ - Gesellschaft für MehrQualität mbh Köln Tel RTL Journalistenschule für TV und Multimedia GmbH Köln Tel Volontärseminare / Journalistische Grundlagenseminare Das klassische 4-wöchige Seminar für Volontäre in Redaktionen von Zeitungen, Zeitschriften, Online- Medien und Pressestellen 4 Termine im Jahr 2019 PR-Volontärseminare Für Volontäre in Pressestellen, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation und PR-Agenturen. Zwei Teile (A und B) zu je zwei Wochen 8 Termine im Jahr 2019 Weiterbildungsseminare Ein breites Themenspektrum für Einsteiger und berufserfahrene Journalisten in Redaktionen, Pressestellen, Agenturen und Unternehmen hausbusch.de Journalisten-Zentrum Haus Busch Thomas Müller - Leiter Telefon: t.mueller@hausbusch.de JETZT DIE NEUEN KURSE BUCHEN Die Medien-Akademie Ruhr ist eine der größten Bildungseinrichtungen für Journalisten aller Mediengattungen und PR-Leute in Deutschland. PROGRAMM 2019 mit dabei: Volontärskurse Tageszeitung, Zeitschriften oder Lokalfunk (je 4 Wochen): Journalistische Grundausbildung mit digitalen Schwerpunkten NEU! Volontärskurs PR: Grundlagen moderner Öffentlichkeitsarbeit für Volontäre in Agenturen, Non-Profit-Organisationen, Pressestellen und Behörden elearning-angebote: zeit- und ortsunabhängig Lernen, live am Bildschirm keine Vorkenntnisse oder Technik nötig Print ocial Media Social Media Public Relations Online & Mobile TV & Video TV & Video Tel Hörfunk Volontärsausbildung Kommunikation ALLE DJV NRW Journal

40 SONDERVERÖFFENTLICHUNG Drosselweg Köln Tel.: +49 (0) Herausragen und zukunftsfähig sein mit aktuellen Fortbildungen bei der MQ GmbH Qualitätsmanagement für Medien Design-Thinking für Journalisten Redaktionsmanagement Agile, individuelle und unterhaltsame Workshops in Kleingruppen Inhouse-Schulungen können zu 50% gefördert werden Seminarprogramm 2019 verfügbar! Internetstrategien entwickeln Krisenkommunikation Mobile Reporting Leitfaden Social Media Kreatives Schreiben Fototraining Schreiben für das Internet Grafik 1x1 Mikrofon- und Kamera-Training Eigene Texte überarbeiten Rund ums Recht Medientraining von Profis TV-Moderation Veranstaltungsmoderation Medientraining Social Media Öffentlicher Auftritt Mobile Reporting % Ermäßigung für DJV-Mitglieder Weitere Trainings und Termine finden Sie auf unserer Homepage Kontakt DW Akademie Medientraining Daniela Wiesler-Schnalke T dw-akademie.medientraining@dw.com dw.com/medientraining ANGEBOTE VON JOURNALISTEN FÜR JOURNALISTEN Foto: Fotolia / vladwel Ausgewählte Veranstaltungen des bpb-lokaljournalistenprogramms 2019 Modellseminar: Gemeinderat, Verwaltung, Wirtschaft, Menschen. Kommunalpolitik spannend erzählen vom 16. bis 20. September 2019 in Potsdam Redaktionskonferenz: Profil schärfen, Ballast abwerfen, Mut zur Veränderung. So gewinnt der lokale Sportteil vom 13. bis 15. November 2019 in Bad Urach drehscheibe-themenwochen: Kommunalpolitik vom 1. bis 5. April 2019 Visionen vom 11. bis 14. Juni 2019 Demokratie vom 5. bis 9. August 2019 Gewalt und Kriminalität vom 30. September bis 4. Oktober 2019 Alle Veranstaltungen, Publikationen und Angebote unter: und 40 DJV NRW Journal 06 18

41 PRESSESTELLEN Presse / Öffentlichkeitsarbeit Notker Becker (Leitung) Postfach Düsseldorf Telefon Fax presse@rsgv.de S Sparkassenverband Westfalen-Lippe Andreas Löbbe Pressesprecher Tel.: presse@svwl.eu Regina-Protmann-Straße Münster BANKEN & VERSICHERUNGEN Fragen zur Rentenversicherung? Mehr Durchblick bei Reha und Rente Jörg Grabenschröer Pressesprecher Gartenstraße 194, Münster Telefon uk@drv-westfalen.de Jochen Müller Leiter Referat Presse und Information Königsallee 71, Düsseldorf Telefon: , Telefax: jochen.mueller@drv-rheinland.de Servicetelefon: (kostenlos) Ausbildung bei uns: INDUSTRIE Brauerei C. & A. Veltins Ulrich Biene Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / / ulrich.biene@veltins.de Kerstin Raschke Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / / kerstin.raschke@veltins.de Julia Klose Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / / julia.klose@veltins.de An der Streue Meschede-Grevenstein Medienservice: Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG Hagener Straße Kreuztal Unternehmenskommunikation presse@krombacher.de Peter Lemm Leiter Unternehmenskommunikation Telefon: +49 (0) p.lemm@krombacher.de Pia Munschek Abteilungsleiterin Unternehmenskommunikation Telefon: +49 (0) p.munschek@krombacher.de Julia Messerschmidt Referentin Unternehmenskommunikation Telefon: +49 (0) j.messerschmidt@krombacher.de DJV NRW Journal

42 PRESSESTELLEN INDUSTRIE Unternehmenskommunikation Der RAG-Konzern Kompetenz aus einer Hand Jana Cznotka (Projekte, Backoffice) Fon Ulrich Effing (Leitung) Fon Sonja Schröder-Galla (Internationale Presse) Fon Johanna Pistor (Presse/TV) Fon Silke Janssen (Interne Kommunikation) Fon Katharina Martin (Produkt-/Mode-PR) Fon Michèle Leyendecker (Produkt-/Mode-PR) Fon Laura Ziesman (Influencer/Mode-PR) Fon DEICHMANN SE, Deichmannweg 9, Essen RAG Aktiengesellschaft Erich Kometz Direktor Kommunikation und Nachhaltigkeit (CR) Tel.: + 49 (0) Fax.: + 49 (0) erich.kometz@rag.de Christof Beike Leiter Presse / Öffentlichkeitsarbeit / Public Affairs Tel.: + 49 (0) Fax.: + 49 (0) christof.beike@rag.de RAG Montan Immobilien Stephan Conrad Pressesprecher Tel.: + 49 (0) Fax.: + 49 (0) stephan.conrad@ragmontan-immobilien.de Stefanie Kurkamp Leiterin Interne Kommunikation/ Nachhaltigkeit (CR) Tel.: + 49 (0) Fax.: + 49 (0) stefanie.kurkamp@rag.de WIR HELFEN WEITER Bernd Hartung Leiter Unternehmenskommunikation Heidrun Becker Pressesprecherin presse@gelsenwasser.de RAG Aktiengesellschaft Im Welterbe Essen info@rag.de Branchenspecial: Entsorgungswirtschaft in NRW JOURNAL Ausgabe 2/2019 Anzeigenschluss: Bei Fragen steht Ihnen gerne Herr Bernd Stegemann zur Verfügung. Telefon: Telefax: b.stegemann@rdn-online.de 42 DJV NRW Journal 06 18

43 PRESSESTELLEN Wir haben Antworten für Sie. Fragen Sie uns. Besser Barmenia. Besser leben. Barmenia-Allee Wuppertal presse@barmenia.de Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Martina Seidel (Leitung) Telefon: Branchenspecial: Kliniken & Krankenhäuser in NRW JOURNAL Ausgabe 1/2019 Anzeigenschluss: Bei Fragen steht Ihnen gerne Herr Bernd Stegemann zur Verfügung. Telefon: Telefax: b.stegemann@rdn-online.de Der BKK-Landesverband NORDWEST ist die Dach organisation für alle Betriebskrankenkassen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit fast 3 Millionen Versicherten erten und vertritt sie gegenüber der Politik und Öffentlichkeit. eit. Pressestelle Essen sen Pressestelle Hamburg Karin Hendrysiak Thomas Fritsch Tel.: 0201/ Tel.: 040/ presse@bkk-nordwest.de Internet: BANKEN & VERSICHERUNGEN O-Ton Lateinamerika Infos, Experten und Fotos zur Situation Lateinamerikas zum kostenlosen Download: Branchenspecial: Wohnungswirtschaft in NRW JOURNAL Ausgabe 1/2019 Anzeigenschluss: Bei Fragen steht Ihnen gerne Herr Bernd Stegemann zur Verfügung. Telefon: Telefax: b.stegemann@rdn-online.de Informationen rund um die Gesundheit Axel Dittmar / Kliniksprecher / Unternehmenskommunikation Tel.: axel.dittmar@klinikumbielefeld.de Marlene Flöttmann / Unternehmenskommunikation Tel.: marlene.floettmann@klinikumbielefeld.de Sandra Knicker / Patienten-Informations-Zentrum (PIZ) Tel.: sandra.knicker@klinikumbielefeld.de Postanschrift Teutoburgerstr Bielefeld Webadressen k uklinikumbielefeld unsere kompetenz für ihre gesundheit VERBÄNDE & VERSORGER DJV NRW Journal

44 Energieversorger PRESSESTELLEN Energieversorger in NRW Die Energiebranche zählt zu den wichtigsten Industriezweigen der Welt. Als Hauptakteur der Energiewende steht die Branche weiterhin im besonderen Fokus des öffentlichen Interesses. Zugleich ist der Markt der Energieversorger durch eine äußerst heterogene Struktur gekennzeichnet. So existieren neben den Big Playern auch zahlreiche kleinere, regional tätige Energieversorger in kommunaler Hand. Die Unternehmen der Branche sind im Wesentlichen in zwei großen Verbänden organisiert. Die kommunalen Energieversorger sind im Verband kommunaler Unternehmen (VKU) zusammengeschlossen, der die Interessen der kommunalen Wirtschaft unter anderem in den Bereichen Energie- und Wasserversorgung vertritt. Bundesweit sind mehr als Mitgliedsunternehmen mit über Beschäftigten im VKU organisiert ( Zusammen erzielten sie zuletzt einen Gesamtumsatz von rund 114 Milliarden Euro und tätigten Investitionen von fast zehn Mrd. Euro im Jahr. Die 337 kommunalen Mitgliedsunternehmen in NRW beschäftigen rund Mitarbeiter und erwirtschaften einen Umsatz von 33 Mrd. Euro. Sie investieren jährlich 2,6 Mrd. Euro. Neben dem VKU existiert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), der 2007 als neuer Spitzenverband durch die Fusion von vier Verbänden der Bereiche Strom, Fernwärme, Gas und Wasser entstanden ist (ehemals VDEW, BGW, VDN und VRE) und bundesweit rund Mitgliedsunternehmen zählt ( Das Spektrum der Mitgliedsunternehmen reicht von lokalen und kommunalen über regionale bis hin zu überregionalen Unternehmen. Sie stehen für rund 90 Prozent des Strom- und des Erdgasabsatzes in Deutschland, für gut 60 Prozent des Nah- und Fernwärmeabsatzes, 80 Prozent der Trinkwasser-Förderung sowie rund ein Drittel der Abwasserentsorgung in Deutschland. Außerdem vereint der Verband 95 Prozent der Strom- und Gasnetzlänge sowie 78 Prozent der Wärme- bzw. Kältenetzlänge. Der BDEW unterhält als Vertretung der nordrhein-westfälischen Mitgliedsunternehmen eine Landesgruppe in Bonn (Tel ). In unserem Branchenspecial zu Energieversorgern in NRW finden Sie Ansprechpartner in den Pressestellen mit allen wichtigen Kontaktdaten als Recherchehilfe und Service, zum Heraustrennen und Abheften. Ihr zuverlässiger Partner Stadtwerke Düsseldorf Die Unternehmenskommunikation Juan Cava Marin Leiter Unternehmenskommunikation Telefon (0211) jcavamarin@swd-ag.de Christina Näckel Leiterin Medienkommunikation & Dialog Telefon (0211) cnaeckel@swd-ag.de 24 Stunden Pressehotline Telefon (0211) Stadtwerke Düsseldorf AG Unternehmenskommunikation Höherweg Düsseldorf unternehmenskommunikation@swd-ag.de Mitten im Leben. Ihr direkter Draht zu den Presseansprechpartnern Marcus Lufen Leiter Unternehmenskommunikation Pressesprecher Marcus.Lufen@stadtwerke-bielefeld.de (05 21) Birgit Jahnke Pressesprecherin Birgit.Jahnke@stadtwerke-bielefeld.de (05 21) Yvonne Liebold Pressesprecherin Stiftung Sponsoring Yvonne.Liebold@stadtwerke-bielefeld.de (05 21) Lisa Schöniger Pressesprecherin Lisa.Schoeniger@stadtwerke-bielefeld.de (0521) DJV NRW Journal 06 18

45 Energieversorger PRESSESTELLEN Markus Edlinger (M.A.) PR-Referent Eupener Straße Köln Fon Fax Daniel Mühenfeld Öffentliche Kommunikation, Pressesprecher Energieversorgung Oberhausen AG Danziger Straße Oberhausen T F E daniel.muehlenfeld@evo-energie.de Cornelia Helm Pressesprecherin Leiterin Unternehmenskommunikation Telefon: 02381/ Telefax: 02381/ Mobil: 0171/ c.helm@stadtwerke-hamm.de Postanschrift: Südring Hamm STROM ERDGAS WASSER WÄRME HAFEN VERKEHR BÄDER WSW Energie & Wasser AG Brombergerstr , Wuppertal Holger Stephan Dr. Rainer Friedrich Pressesprecher Stellv. Pressesprecher Tel.: Tel.: Fax: Fax: holger.stephan@wsw-online.de rainer.friedrich@wsw-online.de Pressestelle der STAWAG Bei Fragen zu Strom, Gas, Wärme, Wasser und Abwasser in Aachen hilft Ihnen die Unternehmenskommunikation der STAWAG, Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft, weiter. Wir unterstützen Sie bei Ihren Recherchen und vermitteln Ihnen Interviewpartner. Ihre Ansprechpartnerin: Eva Wußing (Leiterin Unternehmenskommunikation, Pressesprecherin) eva.wussing@stawag.de Telefon Telefax Branchenspecial: Hochschulen in NRW JOURNAL Ausgabe 2/2019 Anzeigenschluss: Bei Fragen steht Ihnen gerne Herr Bernd Stegemann zur Verfügung. Telefon: Telefax: b.stegemann@rdn-online.de DJV NRW Journal

46 Unter uns JOURNALISTEN-KREIS EMSCHER-LIPPE Gemeinsam für die Region Lange haben sich die Ortsvereine in Gelsenkirchen und Recklinghausen mit dem Gedanken an eine Fusion getragen. Jetzt haben sich der Bezirksverein Emscher-Lippe (EL) und der Journalisten-Kreis Recklinghausen (JKR) unterstützt vom Fusionsbeauftragten des DJV-NRW, Karlheinz Stannies zum neuen Journalisten- Kreis Emscher-Lippe (JK EL) zusammengeschlossen. Mit dem neuen Verein bilden wir das Lebensgefühl in der Region ab. Und wir können für Journalistinnen und Journalisten im Kreis Recklinghausen, in Bottrop und Gelsenkirchen noch effektiver arbeiten, davon ist Inge Ansahl überzeugt. Die bisherige JKR-Vorsitzende leitet den neugegründeten Verein, der nun mehr als 200 Mitglieder in der Region vertritt. Wir sind mehr Ehrenamtler und erreichen mit unserem Engagement mehr Mitglieder. Den Beschluss zur Zusammenlegung haben die anwesenden Mitglieder beider Ortsvereine am 27. November in der Hausbrauerei Suberg s bei Boente in Recklinghausen einstimmig gefasst Foto: JK EL und direkt den Vorstand für den JK EL gewählt: Der besteht neben der Vorsitzenden Inge Ansahl aus ihrer Stellvertreterin Svenja Küchmeister, dem Schatzmeister Manfred Wieczorek und dem Schriftführer Dr. Boris Spernol. Der JK-EL- Journalistentreff für Mitglieder und interessierte Kolleginnen und Kollegen findet regelmäßig einmal monatlich statt. Die beiden bisherigen Vereine zeichneten sich dadurch aus, dass sie trotz der eher kleinen Mitgliederzahl immer sehr viele Aktive hatten, etwa im Landesvorstand und in den Fachausschuüssen, erklärt der stellvertretende NRW- Geschäftsführer Christian Weihe. Wir zählen darauf, dass der JK EL diese gute Tradion fortsetzen wird. Zugleich wollen Weihe und Stannies die Fusion als Ermunterung an andere Ortsvereine verstanden wissen, ebenfalls über Zusammenlegungen nachzudenken. Stannies: Zusammen lässt sich einfach mehr erreichen. JOURNALISTEN-KREIS EMSCHER-LIPPE Vorsitzende: Inge Ansahl T jk-el@djv-nrw.de Foto: Bonner Journalistenvereinigung Baha Güngör Baha Güngör hatte immer ein Lächeln auf den Lippen, ganz gleich wie schwierig das Thema war, über das man mit ihm sprach. Er hatte die besondere Gabe, komplizierteste Sachverhalte nachvollziehbar zu erklären. Als kleiner Junge war Baha Güngör aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Sein Berufswunsch war Journalist, und den lernte er als wohl bundesweit erster Volontär türkischer Abstammung bei der Kölnischen Rundschau. Später berichtete er unter anderem als Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur (dpa) aus Ankara, zuletzt leitete er die türkische Redaktion der Deutschen Welle. Nach seinem Eintritt in den beruflichen Ruhestand profilierte er sich als Türkei-Experte vor allem im öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehen. Aber er gab sein Wissen nicht nur dem Massenpublikum weiter. Stets stand er Kolleginnen und Kollegen bei manchmal naiven Fragen geduldig Rede und Antwort. Baha Güngör war der Türkei- Erklärer. Der überzeugte Fan des 1. FC Köln war erst in diesem Sommer von Bonn ins Kölner Agnesviertel gezogen, wollte dort den (Un-)Ruhestand genießen. Der heimtückische Krebs sorgte dafür, dass er das nicht mehr konnte und im Alter von 68 Jahren verstarb. Es bleibt die Erinnerung an einen fabelhaften Menschen mit sonnigem Gemüt und einem unendlichen Wissensschatz. Einen Teil davon hat er in seinem kürzlich erschienenen Sachbuch Atatürks wütende Enkel (Verlag J. H. Dietz) hinterlassen. In dem lesenswerten Werk beschreibt er eindrücklich und faktenreich, wie sich die Türkei in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat und wie der umstrittene Präsident Erdogan an die Macht kommen konnte. Die Verfolgung von Foto: Arne Pöhnert Journalistinnen und Journalisten in der Türkei hat Baha Güngör immer geärgert, da konnte das gewohnte Lächeln schon mal aus seinem Gesicht verschwinden. Deshalb setzte er sich unter anderem beim DJV-Bundesverbandstag 2017 offensiv für die Pressefreiheit am Bosporus ein. Baha war seit Jahrzehnten Mitglied im DJV, für ihn war es selbstverständlich, sich in dieser Gewerkschaft lokal wie international zu engagieren. Er hat auch immer dafür geworben, trotz aller Schwierigkeiten und Provokationen den Gesprächsfaden zur Türkei nicht abreißen zu lassen. Leidenschaftlich plädierte er deshalb auch dafür, die Verhandlungen zum EU-Beitritt des Landes nicht auszusetzen, um innerhalb dieses Prozesses weiter für Menschenrechte und Pressefreiheit kämpfen zu können./frank Überall 46 DJV NRW Journal 06 18

47 SPEKTRUM VOR ORT PRESSEVEREIN RUHR Sonntags im Museum Von Julika Gang Der Presseverein Ruhr war live dabei, als im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund für die ARD-Sportschau das Achtelfinale des DFB- Pokals ausgelost wurde. Die Live-Übertragung war der abschließende Programmpunkt beim Infobesuch des DJV in Dortmunds jüngstem Museum. Zuvor führten Kommunikationsleiter Nils Hotze und Social-Media-Manager Jens Krömer durch die spannend aufbereitete Ausstellung. Die 34 Mitglieder des Pressevereins erfuhren exklusive Anekdoten aus der Geschichte des Fußballs, erhielten einen Einblick in die Arbeit des Museum und bestaunten einige der Exponate. Selbst routinierte Fans erfuhren Neues, wie etwa, dass die roten und gelben Karten erst 1970 eingeführt wurden. Zu entdecken gab es so viel, dass die Zeit nicht reichte: Rund Exponate und insgesamt 25 Stunden Filmmaterial zeigt der interaktive und multimediale Rundgang. Das 3D-Kino, die Schatzkammer mit den bedeutendsten Foto: Michael Milewski Trophäen, eine Reporterkabine oder der Weltmeisterbus sind einige der Highlights. Das Museum, das im Oktober 2015 eröffnete, entwickelte sich damit schnell zu einem der besucherstärksten Museen der Rhein-Ruhr-Region. Aber das Museum ist keine Devotionalienkammer: Es zeigt den Fußball aus verschiedenen Blickwinkeln: lebendig, emotional, interaktiv. Mit einer Perspektive über den Tellerrand hinaus und deshalb sehr empfehlenswert auch für Nicht-Fußballfans! DAS FOTO von Michael Milewski Das Fußballmuseum in Dortmund haben Mitglieder des Pressevereins Ruhr besucht und dabei auch diese Mini-Presse tribüne entdeckt. PRESSEVEREIN RUHR Vorsitzender: Kay Bandermann Tel / Kay.Bandermann@t-online.de VEREIN DÜSSELDORFER JOURNALISTEN Jubilarehrung wie eine Familie Von Andreas Vollmert Auf der Liste zur jährlichen Jubilarehrung des VDJ standen 24 Mitglieder des Ortsvereins. Vier Kolleginnen und Kollegen kamen zur Feier in ein Düsseldorfer Brauhaus, um Ehrennadel und Urkunde entgegenzunehmen. Nach dem offiziellen Teil gaben viele noch persönliche Dönekes zum Besten. Hannsjörg Lawrenz blickt auf 50 Jahre DJV zurück. In Zeiten der Studentenunruhen hatte er beim Wuppertaler General-Anzeiger volontiert. Das war schon als junger Reporter eine hektische Siebentagewoche, resümiert er. Die Mitgliedschaft in einem Berufsverband gehörte für ihn einfach dazu. Er wechselte in die Pressestelle einer großen Bank, reiste später für eine Touristik-Fachzeitschrift um die Welt. Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass ich arbeite. Der Journalismus hat mich fasziniert und jung gehalten. Dieter Schneider-Bichel lernte sein Handwerk bei der Tageszeitung Die Glocke. Der Eintritt in den DJV vor 40 Jahren war selbstverständlich. Nach einer Zeit in mehreren Pressestellen holte ihn Jens Feddersen zur Neuen Rhein/Ruhr Zeitung (NRZ) nach Düsseldorf, zunächst ins Lokale. Später berichtete Schneider-Bichel für die Politikredaktion aus vielen Ländern. Mein traurigster Einsatz war in Ruanda während des Bürgerkriegs, erinnert er sich. Vorzeitig verließ er die NRZ in den Ruhestand, nahm jedoch vor vier Jahren einen Medienberatervertrag des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Geisel an. Für ihn ist das unerwartet die spannendste Herausforderung in meinem Berufsleben. Seit 25 Jahren ist Kommunikationsberaterin Susanne Mendack Mitglied im DJV. Sie betreibt in der Landeshauptstadt eine PR-Agentur. Ihre beruflichen Schwerpunkte lagen in Reisereportagen für zahlreiche Zeitschriften. Sie schrieb ein Dutzend Fachbücher und ist heute Herausgeberin mehrerer Print- und Online-Magazine. Pascale Pathé war journalistische Quereinsteigerin. Nach dem Beginn bei einem Anzeigenblatt durfte sie nach der Wende für die BILD- Zeitung die Redaktion Thüringen aufbauen. Heute hat sie von Düsseldorf aus drei berufliche Standbeine: Berichte zu Medizinthemen, das Coachen von Menschen für Radio- und Fernsehauftritte sowie die klassische PR. Nichts davon will sie missen, denn Monotonie im Beruf tut mir nicht gut. VEREIN DÜSSELDORFER JOURNALISTEN Vorsitzender: Detlef Schlockermann Tel / detlef@schlockermann.net DJV NRW Journal

48 VOR ORT PRESSECLUB RUHR-EMSCHER Presseclub zu Gast im Newsroom der Stadt Bochum Von Marie Illner Was sich seit vergagnenem Jahr im Raum 111 im Rathaus der Stadt Bochum verbirgt, sei noch völ liges Neuland, und Bochum habe eine wirkliche Vorreiterrolle, sagte Stadtsprecher Thomas Sprenger Mitte November vor rund 15 Mitgliedern des Presseclubs Ruhr-Emscher. Der Ortsverein war zum Besuch in diesem Neuland eingeladen. Fast täglich kontaktieren viele Kolleginnen und Kollegen die Pressestelle für ein paar schnelle Infos, wissen aber nicht, was sich seit 2017 am Ende der Telefonleitung gewandelt hat: Bochum hat als erste Stadtverwaltung einen Newsroom zur crossmedialen Steuerung und Planung von Themen gelaunched. Dort geht es zum Beispiel um die Themenaufbereitung für verschiedene Kanäle, um Konferenzen mit städtischen Kommunikatoren und um die Vernetzung verschiedener Akteure. Wir wollen Verwaltungshandeln transparent machen, fasste Sprenger kurz zusammen. In Zahlen heißt das: sechs Arbeitsplätze, mehr als doppelt so viele Personen, Pressemeldungen und 150 Pressekonferenzen im Jahr. Eins der Ziele lautet: Mehr One-Voice-Kommunikation seitens der Stadt, so Sprenger. Landet das Foto vom Stadtbaurat nur auf Facebook oder auch auf der Website? Welche Fotos bei Instagram erzeugen ein Wir-Gefühl bei den Bochumern, und wie bereitet man den Currywurst-Tag auf? Für die verschiedenen Kanäle haben wir unterschiedliche Konzepte, sagte Pressesprecherin Tanja Wißing. Gleichzeitig betonte Sprenger: Unsere Aufgaben sind klar begrenzt und erinnerte an den Verlag Lensing, der aktuell gegen die Internetseite der Stadt Dortmund klagt, weil er in deren zeitungsähnlichen Artikeln Konkurrenz sieht. Wir machen hier also keine Spielberichte über den VFL Bochum, versicherte Sprenger. Nur wenn dieser einst Deutscher Meister würde, dann mache man vielleicht zur Gratulation eine Ausnahme PRESSECLUB RUHR-EMSCHER Vorsitzende: Andrea Donat Tel. (p) Tel. (d) ruhr-emscher@djv-nrw.de KÖLNER JOURNALISTEN-VEREINIGUNG Auf den Spuren jüdischen Lebens in Köln Von Corinna Blümel Kopfbedeckung für die Männer war Pflicht bei diesen beiden Terminen: Die Kölner Journalisten-Vereinigung (KJV) hat sich im Oktober bei zwei Besuchen mit jeweils rund 20 Kolleginnen und Kollegen auf die Spuren jüdischen Lebens in Köln begeben. Am 11. Oktober ging es zum Jüdischen Friedhof in Köln-Deutz, am 18. Oktober in die Synagoge in der Roonstraße. Gewicht bekam vor allem der Besuch in der Synagoge nicht nur wegen der zeitlichen Nähe zum bundesweiten Gedenken an den 80. Jahrestag der Pogrome vom 9. November Dank der guten Beziehungen von KJV-Mitglied Constantin von Hoensbroech und seiner Frau Ulrike empfing ein hochrangiger Gesprächspartner die Journalistinnen und Journalisten der KJV: Adam Lehrer ist Mitglied im Vorstand der Synagogengemeinde Köln (SGK) und stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Juden. Lehrer erzählte von der bewegten Geschichte der Kölner Juden, erläuterte wichtige Details aus dem jüdischen Glaubens- und Alltagsleben und beantwortete Fragen. Dank einer urkundlichen Erwähnung 312 n. Chr. gilt die Kölner Synagogengemeinde als die älteste nördlich der Alpen. Über die Jahrhunderte wechselten in Köln Zeiten der Toleranz und der Verfolgung. Im November 1938 wurden wie überall in Deutschland Synagogen, Geschäfte und Wohnungen jüdischer Kölner geplündert und zerstört, in den Folgejahren Abertausende deportiert und ermordet. Nach Kriegsende zählte man 50 Überlebende aus der jüdischen Gemeinde, die 1937 noch Köpfe umfasst hatte. Für Jüdinnen und Juden ist die Ermordung belegt, über die restlichen gibt es keine Hinweise. Die meisten werden wohl auch umgekommen sein, sagt Lehrer. Heute zählt die (orthodoxe) Synagogengemeinde Köln (SGK) wieder Mitglieder, Herzstück der Gemeinde bildet die Synagoge in der Roonstraße. Der neo-romanische Bau wurde 1938 zerstört und Ende der 50er Jahre auf Betreiben von Konrad Adenauer wieder aufgebaut. Für die KJV-Gruppe öffnete Lehrer den Vorhang, hinter dem sich die Torarollen verbergen und erzählte die Geschichte einer besonderen Torarolle, die 1938 stark beschädigt worden war. Ein katholischer Geistlicher hatte sie aus der brennenden Synagoge in der Glockengasse gerettet, bei sich versteckt und kurz nach Kriegsende an die Gemeinde zurückgegeben, wo sie lange im kleinen Museum im Erdgeschoss der Synagoge ausgestellt war konnte die Tora durch die großzügige Unterstützung des Kölner Erz bischofs Joachim Kar dinal Meisner in Jerusalem restauriert werden. Ganz besonders: Im Anschluss an die Führung lud Adam Lehrer die KJV-Gruppe noch zu Kaffee und Kuchen ein, um das Gespräch fortzusetzen. Ein Besuch voller interessanter und bewegender Informationen, da waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig. Erkenntnisreich auch eine Woche vorher der Besuch auf dem jüdischen Friedhof in Köln- Deutz. Gegründet wurde dieser jüdische Friedhof 1695 für das damals noch unabhängige Städtchen Deutz. Heute ist er der älteste erhaltene jüdische Friedhof auf Kölner Stadtgebiet. Beerdigt sind hier wichtige Kölner Persönlichkeiten, unter anderem Angehörige der Familie 48 DJV NRW Journal 06 18

49 VOR ORT KÖLNER JOURNALISTEN-VEREINIGUNG KJV beim Köln-Marathon PRESSEVEREIN MÜNSTER-MÜNSTERLAND Elf Journalisten ausgezeichnet Schweißtreibende Teamarbeit im Namen der Kölner Journalisten-Vereinigung (KJV) verrichtete eine kleine Gruppe am 7. Oktober: Im weißorangen T-Shirt mit dem KJV-Logo und dem Motto KJV lööf also KJV läuft lief sie den Köln- Marathon als Staffel. Den Start machte Constantin von Hoensbroech, gefolgt von Phi lipp Hesse. Als dritte und einzige Frau lief die stellvertretende KJV-Vorsitzende Angelika Staub. Florian Blaschke brachte die Staffel schließlich ins Ziel und nahm die vier Medaillen entgegen. Mit 3 Stunden 34 Minuten belegte das KJV-Team Platz 142 unter 970 Staffeln. Die KJV ist stolz und sagt danke für diesen tollen Einsatz. Im Frühjahr hatten die Läuferinnen und Läufer mit dem Training begonnen. Alle brachten bereits Erfahrung im Marathon oder Halbmarathon mit. Teil des Teams war auch Vorstandsmitglied Bettina Blaß, die sich zusammen mit Angelika Staub um die Organisation gekümmert hat und im Frühherbst entschied, dass sie die Ersatzfrau macht. Oppenheim sowie Isaac Offenbach, der Vater des Komponisten Jacques Offenbach. Unter Führung von Winfried Günther von der SGK erfuhren die KJV-ler unter anderem, warum in einem Teil des Friedhofs die Grabsteine liegen und nicht stehen: Um freies Schussfeld für ein naheliegendes Fort zu haben, hatte das preußische Militär verfügt, dass Grabsteine von 1859 bis 1882 nur liegend platziert werden durften. Etwas ausführlichere Berichte zu beiden Besuchen gibt es auf der KJV-Seite. KÖLNER JOURNALISTEN-VEREINIGUNG Vorsitzende: Corinna Blümel Tel / djv-koeln@gmx.de Von Wolfram Linke Professionelle Recherche, handwerklich sauberste Arbeit: Mit ihrem Bericht über die Ermittl ungen gegen die Aufsichtsräte der Sparda-Bank in Münster gewannen Hartmut Vollmari und Detlef Proges, WDR Münster, den Journalistenpreis Münsterland 2018 in der Kategorie Gesellschaft/Politik. Insgesamt elf Journalistinnen und Journalisten wurden in fünf Kategorien mit dem Preis ausgezeichnet, der im Turnus von zwei Jahren vergeben wird. Den Bereich Wirtschaft/Wissenschaft konnten vier Volontärinnen und ein Volontär für sich entscheiden: Jacqueline Beckschulte, Pjer Biederstädt, Mareike Meiring, Kristina Sehr, Anna Spliethoff und Vera Szybalski von den Westfälischen Nachrichten führten ein Essperiment durch und dokumentierten ihre Erfahrungen mit allen möglichen Formen der Nahrungsaufnahme. Ebenfalls für die Westfälischen Nachrichten recherchierte Martin Kalitschke über den Münsteraner Franz Kluxen: Der Jahrhundert-Sammler war einer der bedeutendsten Kunstsammler der Moderne, was nicht einmal seine Angehörigen wussten. Die Kategorie Sport entschied Sebastian Reith für sich. In seinem Text in den IMPRESSUM: Nr. 6/18, 51. Jahrgang, Dezember Offizielles Organ des Deutschen Journalisten-Verbandes, Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten, Landesverband Nordrhein-Westfalen e.v Düsseldorf, Postfach Telefon: 0211/ ; Telefax: 0211/ zentrale@djv-nrw.de Herausgeber: Landesvorstand des DJV-Landesverbandes NRW Verantwortlich: Frank Stach (V.i.S.d.P.) Corinna Blümel Koordination: Corinna Blümel Anschrift der Redaktion: Düsseldorf, Postfach Telefon: 0211/ ; Telefax: 0211/ redaktion@djv-nrw.de Verantwortlich für Sonderveröffentlichungen: RDN Verlags GmbH (Adresse rechts) Veröffentlichungen, die nicht ausdrücklich als eine Stellungnahme des Landesvorstandes des DJV-Landesverbandes NRW gekennzeichnet sind, stellen die persönliche Meinung des Verfassers dar. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte. Ruhr Nachrichten hatte er sich unter dem Titel Von Abagon bis Zauberprinz mit den teils sehr kuriosen Pferdenamen beschäftigt, die Besitzer ihren Tieren geben. Mit einem Pageflow zum Katholikentag in Münster, den sie für das WDR-Studio Münstererstellt hatte, überzeugte schließlich Cilly van Eck die Jury zum Thema Visualisierung. Der Preis ist jeweils mit 2000 Euro für jede Kategorie dotiert und wird vom Münsterland e.v., dem Presseverein Münster-Münsterland e.v. und der Sparkasse Münsterland Ost vergeben. Die Teilnehmerzahl steigt stetig: 138 Journalisten hatten sich diesmal mit 226 Beiträgen beworben. PRESSEVEREIN MÜNSTER-MÜNSTERLAND Vorsitzender: Wolfram Linke Tel / linke@presseverein-muenstermuensterland.de Erscheinungsweise: Jeden zweiten Monat, bei Verzögerungen oder Nichterhalt wenden Sie sich sofort an den DJV-Landesverband NRW. Adressenänderungen bitte direkt an die Geschäftsstelle des DJV-Landesverbandes NRW. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Verlag: RDN Verlags GmbH Anton-Bauer-Weg Recklinghausen Telefon: / ; Telefax: / Anzeigen: RDN Verlags GmbH Anzeigenberatung: Bernd Stegemann Telefon: / ; Telefax: / mobil: 0177/ , b.stegemann@rdn-online.de Mediadaten zum Download unter Druck: Silber Druck ohg Am Waldstrauch Niestetal Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf journal-nrw.de DJV NRW Journal

50 SPEKTRUM ZU GUTER LETZT GESAGT/GESCHRIEBEN Wahrheit Redaktionen sind Wahrheits- Suchmaschinen. Sie können nicht von Algorithmen oder Robotern ersetzt werden. Marc Thomas Spahl, Springer-Akademie Denken Denken, das können die Maschinen bis heute noch nicht. Jan Rähm, IT-Experte Personal Qualität im Journalismus bedeutet, dass wir keinen Kahlschlag bei den Mitarbeitenden machen wollen und können. Qualitätsjournalismus braucht Personal. KARIKATUR WER GLAUBT SCHON WAHRSAGERINNEN von Karlheinz Stannies NEULICH Flimmern im Karton Felix Graf, Chef der NZZ-Mediengruppe Verdienst Verlage müssen und mussten schon immer den Spagat beherrschen zwischen dem Verdienst, den wir Rendite, und dem Verdienst, den wir Gemeinwohl nennen. In jeder Konzentrationswelle schrumpfte die Zahl der Kreise und Städte, in denen es mehr als eine Zeitung gibt; in der aktuellen Welle drohen die ersten weißen Flecken: Wer kontrolliert noch Bürgermeister und Landräte, wenn es keine ausreichend große Redaktionen mehr gibt? Paul-Josef Raue, Autor und Ex-Chefredakteur Typisch, grunzte Bernd. Riesig verpackt und drinnen nur 'ne Winzigkeit. Neben ihm lag ein Berg aus Geschenkpapier, Schleifen und Kartons. In den Händen hielt er aber nur eine dünne Metall-Acht, wohl aus dem Hausnummern-Regal eines Baumarktes. Daran hing ein Zettel: Herzlichen Glückwunsch, vor genau 100 Jahren wurde der Acht-Stunden-Arbeitstag eingeführt. Und wann wird der bei Journalisten eingeführt?, stöhnte Marlies theatralisch. Alle lachten. Das vorweihnachtliche Wichteln gehörte stets zu den Höhepunkten im Stammtisch-Jahr. Die mitgebrachten und dann verlosten kleinen Geschenke sorgten verlässlich für gute Laune. Auch Jens hatte so einen Riesenkarton gezogen. Noch so ein Verpackungsblender, vermutete er, rupfte hastig die bunte Verpackung ab, ritzte den Karton auf und drinnen war... nichts. Luftnummer? Leere Versprechung? Dürfen Arbeitgeber denn hier mitwichteln?, grinste Patricia. Mit einem Pieps glomm am Kartonboden plötzlich ein kleines Licht auf. Und flimmernd poppten ein Kopf und ein Oberkörper auf, piekfein mit Schlips und Jacke, in den Händen ein paar Manuskriptseiten. Gut-ten Tack! Ich albei-te dlei-mal acht Stunden, immel wiedel, schnarrte der virtuelle Nachrichtensprecher. Manager liebten ihn: macht klaglos, was man will, wird nie müde, will kein Urlaubsgeld. Und geht nicht in die Gewerkschaft, kicherte Lisa. War dieser Chinese Zhang unsere Zukunft? Tatsächlich zogen ständig mehr Roboter in unsere Redaktionen ein. Die Financial Times, berichtete Paul, hat in die Schreibsoftware jetzt einen Bot eingebaut, der Dich warnt, wenn Du zu wenig Frauen zitierst. Gute Idee, um Expertinnen zu fördern und Leserinnen zu locken, aber wohin das wohl führen wird? Man könnte damit auch die Erwähnung von Parteien an ihr Wahlergebnis koppeln. Oder an die Vorlieben der Gutsherren. Rüdiger streifte das Glitzerband ab und öffnete seinen Umschlag. Ihr Gewinn: ein Fortbildungsseminar*. Prima, das hatte er sich schon lange gewünscht. Ohne Weiterbildung kann man heute gar nicht mehr mithalten. Oder zeigen, was man wirklich kann. Die Medienhäuser ließen bei der Nachwuchsförderung viele Chancen liegen. Rüdiger, misstrauisch wie immer, suchte nach der Erklärung zum Sternchen. Da war sie, ganz kleingedruckt. Petra aktivierte die Lupe-App am Handy: Natürlich nur, wenn Ihr Vor gesetzter nicht wieder nein sagt. Ach, Mist./stan. 50 DJV NRW Journal 06 18

51 U E N T Z T JE STELLENMARKTNRW Veröffentlichen Sie Ihre Stellenanzeigen im DJV-Journal! Für Journalisten in Redaktionen und Pressestellen sind gute Kenntnisse der Region und des Landes oft von Vorteil. Aus diesem Grunde bietet das JOURNAL ab sofort einen regionalen Stellenmarkt für NRW: Hier finden Sie ab der kommenden Ausgabe interessante Stellenangebote. Für Ihre Anzeigenschaltung nehmen Sie bitte Kontakt mit unserem Medienberater Bernd Stegemann (T ) auf. Wir sind ein mittelständisches Unternehmen aus NRW mit einem jungen, dynamischen Team und suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt Verstärkung. Wir suchen für den Standort Recklinghausen ab sofort einen / eine Pressesprecher/in IHRE AUFGABEN Formate Foto: Rainer Sturm - pixelio.de 1/1 Seite Breite x Höhe im Satzspiegel 180 x 250 mm Preise Ermäßigte Preise für den Stellenmarkt NRW sw 4c 950, ,- 550,- 650,- 1/2 Seite (hoch/quer) 88 x 250 mm / 180 x 123 mm 1/4 Seite (hoch/quer) 88 x 123 mm / 180 x 60 mm 280,- 350,- 88 x 60 mm 150,- 210,- 1/8 Seite Ihre individuelle Größe: 2-spaltig = 88 x 60 bis 250 mm sw = 1,30 /mm Millimeter-Preise je Spalte 4-spaltig = 180 x 60 bis 250 mm 4c = 1,80 /mm IHR ANSPRECHPARTNER: Bernd Stegemann T b.stegemann@rdn-online.de

52 O-Ton Lateinamerika Fotos, Videos, Hörfunkbeiträge sowie Informationen von Lateinamerika- Experten aus erster Hand finden Sie auf: Foto: Florian Kopp, Haiti

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