Familiengesundheitspflege Gabriele Bayer 05.Juli2018
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1 Familiengesundheitspflege Gabriele Bayer 05.Juli2018
2 Kernelemente der Familiengesundheitspflege 1. Fokus auf die Familie 2. Aufsuchende Betreuung im häuslichen Umfeld 3. Fokus auf Gesundheitsförderung und Prävention Fachtag Familienpflege und Dorfhilfe am 05. Mai 2009 in Berlin
3 Frau B.: 62 Jahre, 5 Kinder, seit 10 Jahren verwitwet pflegt demenzkranken Vater (95 J., Pflegestufe 3) unterstützt psychisch kranke Tochter Anlass wünscht mehr inner- und außerfamiliäre Unterstützung bei Betreuung des Vaters Bedarf ist erschöpft, da 24 Stunden am Tag gefordert fühlt sich alleingelassen, von Kindern nicht unterstützt kennt Entlastungsmöglichkeiten, scheut sich aber diese in Anspruch zu nehmen
4 Erarbeitung von Genogramm, Ecomap, Stress- und Schutzfaktorenprofil mit Frau B. Durchführung einer Familienkonferenz scheitert FGP initiiert und moderiert Gespräch von Frau B. mit jüngster Tochter Information über Demenzerkrankung Unterstützt die Inanspruchnahme von Verhinderungspflege Kontakt zu Angehörigengruppe für Demenzkranke vermittelt kurze validierende Gespräche mit Herrn N. (Lobenwein 2007)
5 gestorben als Herr N. 4 Jahre alt war gestorben als Frau N. 3 Jahre alt war Herr N Frau N. gestorben mit 7 Wochen an Keuchhusten Frau B
6 Wohlempfinden Widerstandsressourcen und Stressfaktoren 0 0 Missempfinden 5 Min. stille Zeit nach dem Frühstück, Andacht Hauskreis Gottesdienst Telefon, Kontakt nach außen Kontakt zu Pflegekräften, Pflegeberatung nach 37 Kontakt zur ältesten Schwester Ehrenamtliche Helfer sehr hohe Pflegemotivation Nachtruhe Dankbarkeit des Vaters Plausch über den Gartenzaun ein schönes Bad Angehörigengruppe Fähigkeit zum Abschalten beim Ausgehen Ständiges Toilette gehen des Vaters während des Essens Probleme mit Kindern und Enkeln telefonischer Ratgeber für die Kinder Spannung: Wer passt auf Großvater auf? Spannungen mit Kindern absolutes Angehängt sein ständiges Rufen und Unruhe von Seiten des Vaters Trauer: etwas geht an mir vorbei Lobenwein 2007
7 Ecomap Kirchengemeinde FGP Hausarzt Ingrid Dorfgemeinschaft Arbeit in Gastwirtschaft Hauskreis Ehrenamtliche Herr N. Frau A. Frau B. Hauptamtliche Betreuungspersonen Angehörigengruppe Beate Eva Schwester Martha Nachbarin Schwiegertochter Schwester Anna Lobenwein 2007
8 Vertrauensverhältnis aufgebaut Entlastung für Frau B. durch Möglichkeit offen ihre Gefühle, Belastungen und Bedürfnisse mit jemandem zu besprechen Bessere Absprachen zwischen ihr und den anderen Familienmitgliedern Ernstnehmen ihrer eigenen Bedürfnisse Inanspruchnahme von Verhinderungspflege Einbeziehung hauptamtlicher Betreuungspersonen der offenen Behindertenarbeit Teilnahme an Treffen der Angehörigengruppe für Demenzkranke 1x pro Monat offenere Gespräche innerhalb der Familie (vgl. Lobenwein 2007)
9 18 jähriger schwer drogenabhängiger Mann Lebt mit seiner alleinstehenden Mutter Beruf abgebrochen Harz IV Depression Mutter dekompensiert Mutter ist noch voll berufstätig Sucht Lösung im Alkohol Situation droht zu eskalieren Beide waren schon in der Psychiatrie Fachtag Familienpflege und Dorfhilfe am 05. Mai 2009 in Berlin
10 Junge Mutter von 2 Kindern leidet an schwerer Depression Gut situierte Familie wohnt mit Schwiegereltern im großen gemeinsamen Anwesen Junge Frau ist beim Psychiater in Behandlung Im Rahmen eines erweiterten Suizid tötet die junge Frau ihre Kinder und sich selbst, als die Schwiegereltern und der Ehemann außer Haus sind. Fachtag Familienpflege und Dorfhilfe am 05. Mai 2009 in Berlin
11 2 Mädchen 11 und 13 Jahre Mutter leidet an Multipler Sklerose (Rollstuhl) Mutter leidet an einer Depression Vater hat Arbeit aufgrund eines Alkoholproblems verloren. Die Familie lebt von der Grundsicherung Die Familie hält sehr zusammen. Die Eltern haben grundlos Angst, dass das Jugendamt ihnen die Kinder wegnehmen könnte. Beide Mädchen kümmern sich um alles Fachtag Familienpflege und Dorfhilfe am 05. Mai 2009 in Berlin
12 Kernelemente der Familiengesundheitspflege 1. Fokus auf die Familie 2. Aufsuchende Betreuung im häuslichen Umfeld 3. Fokus auf Gesundheitsförderung und Prävention
13 Ein-Personenhaushalte, Alleinerziehende homosexuelle Lebensgemeinschaften, Marginalisierte und Obdachlose Familiengesundheitspflege richtet sich v.a. an Kinder, Jugendliche, (Risiko)Schwangere, Migranten, allein Erziehende, allein stehende ältere Menschen, pflegebedürftige Menschen, pflegende Angehörige (z.b. Kinder, Eltern, Großeltern) Familien, die von Krankheit/ Behinderung betroffen sind, Familien in Krisen- und Umbruchsituationen.
14 Kernelemente der Familiengesundheitspflege 1. Fokus auf die Familie 2. Aufsuchende Betreuung im häuslichen Umfeld 3. Fokus auf Gesundheitsförderung und Prävention
15 Die Familiengesundheitspflege ist ein niedrigschwelliger, aufsuchender Dienst Es ist wichtig, dass die Pflegende/r... die Lebensumstände ihrer Klienten kennen, dass sie wissen, wie sie wohnen, wie ihre familiären Verhältnisse aussehen, was sie beruflich tun, wie ihr soziales bzw. natürliches Umfeld aussieht. Gesundheit 21, 1999
16 Kernelemente der Familiengesundheitspflege 1. Fokus auf die Familie 2. Aufsuchende Betreuung im häuslichen Umfeld 3. Fokus auf Gesundheitsförderung und Prävention
17 Familienbezogene Gesundheitsförderung zielt auf die Stärkung von innerfamiliären Ressourcen, Problemlösungsund Bewältigungs- und Kommunikations-kompetenzen. Familienbezogene Prävention dient der frühzeitigen Erkennung von gesundheitlichen Risikofaktoren z.b. Gewalt, Missbrauch, Sucht (Primärprävention), der Erkennung und Behandlung von Frühstadien einer Erkrankung z.b. durch Screening- und Impfprogramme (Sekundärprävention) und der Verhinderung/Verzögerung einer manifesten Erkrankung durch Rehabilitation, Aufbau von Widerstandsressourcen der Familie (Tertiärprävention).
18 in Alltags- und Gesundheitsfragen beraten und unterstützen; befähigen, gesunde Lebensstile für sich zu finden; Selbstständigkeit und Eigenverantwortung stärken; potenzielle und aktuelle Gesundheitsprobleme frühzeitig erkennen (z.b. durch präventive Hausbesuche); in Absprache mit Klienten Prioritäten in Gesundheitsfragen setzen, Entscheidungen unterstützen, Experten hinzuziehen etc.; Verbindungsglied (i.s.v. Case Management) zum Hausarzt und anderen Gesundheits- und Sozialberufen; Beratung und Begleitung bei Krankheit, Behinderung, Stress u.a.
19 Familiengesundheitspflegerin/-hebamme (FGP/FGH) in Deutschland in Anlehnung an WHO (2000: 3) Die Familien-Gesundheitsschwester Kontext, Rahmenkonzept und Curriculum. Kopenhagen Public Health Primäre Gesundheitsversorgung Medizin und andere Gesundheits- Berufe Pflege und Hebammenwesen Sozialarbeit ambulante Pflegedienste Beratungseinrichtungen und -zentren FGP / FGH andere Settings für gesundheitliche Maßnahmen andere Stellen Krankenhäuser andere Sektoren Öffentlicher Gesundheitsdienst Gemeinschaftspraxen mit Ärztinnen Hausärztinnen Familien oder Einzelpersonen
20 Gesund- heits- /Jugendamt Pflegestützpunkte Hausarztpraxen FGP/ FGH Ambulante Pflegedienste Projektbezogen z.b. Pro Kind Krankenund Pflegekasse MDK
21 WHO EURO Studie Family Health Nurse 2. WHO EURO Ministerkonferenz Pflege und Hebammenwesen 2000 Münchner Erklärung WHO EURO 2000 Curriculum zur Family Health Nurse WHO EURO 1998 Gesundheit 21 WHO 1986 Ottawa Charta zur Gesundheitsförderung WHO 1978 Deklaration von Alma Ata
22 Die Strategie Gesundheit 21 Förderung und Schutz der Gesundheit Verringerung der Inzidenz von Krankheiten und Verletzungen Ziel 18 Qualifizierung von Fachkräften für gesundheitliche Aufgaben Fokus auf Prävention Familie
23 Phase I ( ): Prüfung der Kompatibilität des WHO-Konzepts der Family Health Nurse mit dem deutschen Gesundheitssystem Konsentierung von Szenarien bezüglich Realitätsbezug und Umsetzbarkeit Phase II ( ): Weiterbildung Familiengesundheit Wissenschaftliche Begleitforschung Struktur, Inhalt und Qualität der Weiterbildung Praxis der Familiengesundheitspflege Verbleib der Absolventen
24 Dauer: 2 Jahre, berufsbegleitend Umfang: 720 Stunden Theorie 720 Stunden Selbststudium 120 Stunden Praktikum
25 Multidisziplinäres Arbeiten Einführung in das neue Handlungsfeld Public Health Case Management Arbeit mit Familien Entscheidungsfindung und Gesundheitsförderung & Problemlösung -beratung in der Familie Informationsmanagement und Forschung
26 Gefördert von der Robert Bosch Stiftung Koordinations-, Beratungs- Dokumentationszentrum Umsetzung des WHO- Konzepts Family Health Nurse /Familiengesundheitspflege (FGP) in Deutschland Infos unter de
27 Gabriele Bayer Pflegereferentin Bezirksrätin Januar 2018
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