Tanja Bresner, Wafaa Moussa, Konrad Reschke. Emotionsregulation von Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

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1 Tanja Bresner, Wafaa Moussa, Konrad Reschke Emotionsregulation von Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

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3 Berichte aus der Psychologie Tanja Bresner Wafaa Moussa Konrad Reschke Emotionsregulation von Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) Shaker Verlag Aachen 2009

4 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Umschlaggestaltung: Stephanie Schneider (Leipzig) Copyright Shaker Verlag 2009 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Printed in Germany. ISBN ISSN Shaker Verlag GmbH Postfach Aachen Telefon: / Telefax: / Internet: info@shaker.de

5 Tanja Bresner Universität Leipzig Institut für Psychologie II Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik Seeburgstraße 14-20, Leipzig, Deutschland Dr. Wafaa Moussa The University of Damascus Faculty of Education Department of Psychology Prof. Dr. Konrad Reschke Universität Leipzig Institut für Psychologie II Klinische und Gesundheitspsychologie Seeburgstraße 14-20, Leipzig, Deutschland

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7 Vorwort Seit dem Jahre 2003 untersuchen wir in der Forschungsgruppe Klinische Gesundheitspsychologie des Psychologischen Institut II der Universität Leipzig differenzialpsychologische Besonderheiten bei ADHS Patienten im Erwachsenenalter. Mit Hilfe von mehreren Forschungsarbeiten und Teilstudien wurden mehrere Fragestellungen zu Besonderheiten der Emotionsregulation von erwachsenen ADHS- Patienten in einer Querschnittstudie von 50 Patienten untersucht. Die Spezifik der eigenen Stichprobe bestand darin, dass diese nicht gleichzeitig unter komorbiden Störungen litten oder wegen diesen in Behandlung sein durften. Unsere Fragestellungen bildeten wir auf dem Hintergrund der Anwendung neuster Fragebogenverfahren zur Abbildung von selbst perzipierten Erleben von Emotionen, von wahrgenommener Stressbelastung, von gesundheitspsychologischen Konzepten der Anforderungsbewältigung, von seelischer Gesundheit und von Arbeits- und Verhaltensmustern als Ressourcen der Anforderungsbewältigung von Stress. Mittels dieser Methoden wurden erwachsene ADHS-Patienten bisher nie untersucht. Damit stellt die Phänomenologie und Deskription dieser Befunde im Vergleich mit den Leistungsdaten der Konzentration und Aufmerksamkeit (Moussa, 2009) ein neues Ergebnis dar. Im vorliegenden Buch möchten wir eine spezielle Auswertung unserer Unterschungen vorlegen. Aus klinisch-gesundheitspsychologischer Sicht sollen die speziellen Besonderheiten der Emotionsregulation herausgearbeitet werden, die für die Analyse und für die Intervention des emotionalen Ausdrucks- und Gesundheitsverhaltens bei Erwachsenen ADHS-Patienten besonders wichtig sein könnten. Die Ergebnisse belegen sehr deutlich, dass bei der Behandlung von Erwachsenen ein Schwerpunkt auf die Modifikation von emotionalen Defiziten und ihrer Behebung durch gezieltes Training emotionaler Kompetenzen gelegt werden sollte. Ein Vorschlag für ein dafür speziell ausgerichtetes Trainingsprogramm wurde durch Frese (2006) erarbeitet. Insgesamt kann nun mit der vorliegenden Arbeit die weitere wissenschaftliche Analyse V

8 von Emotionsregulationsbesonderheiten auf der Grundlage von neuen Hypothesen und Erkenntnissen weiter geführt werden. Inwieweit die aufgefunden defizitären und alters- und geschlechterdifferenzierenden Besonderheiten die sozialen und beruflichen Probleme von Erwachsenen mit ADHS-Symptomatik konkret verursachen, welche Wirkungen von diesen Regulationsdefiziten ausgehen können, sollte in weiteren Studien tiefer hinterfragt werden. Die Ergebnisse sind zur Anregung weiterer Forschung aber auch zur Information für Betroffene und ihre Psychotherapeuten gedacht. Sie stellen erste Ergebnisse dar, deren weitere Verallgemeinerung und Kreuzvalidierung notwendig erscheint. Das bleibende Ziel unserer Forschung war und ist es, dass die gefundenen Ergebnisse nach der Devise Vom Wissen zur Intervention rasch in die Praxis überführt werden können. Leipzig, im September 2009 Konrad Reschke Tanja Bresner Wafaa Moussa VI

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10 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Normale und gestörte Aufmerksamkeit Entwicklung der Aufmerksamkeit Begriffe gestörter Aufmerksamkeit Belastung, Stress, Emotionen und Aufmerksamkeitsstörungen Psychiatrische Klassifikation von ADHS bei Erwachsenen Begriff und Geschichte von ADHS ADHS-Klassifikation und -Symptomatik Diagnostische Kriterien von ADHS nach DSM-IV und ICD Symptomwandel der ADHS im Erwachsenenalter und die Wender-Utah-Kriterien Verlauf von ADHS im Jugend- und Erwachsenenalter Ergebnisse epidemiologischer Untersuchungen Internationale Unterschiede Geschlechterunterschiede Unterschiede im sozialökonomischen Status Differentialdiagnose und Komorbidität ADHS und Depression ADHS und Angststörungen ADHS und Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem Verhalten sowie antisoziale Persönlichkeitsstörung ADHS und Alkohol- und Drogenmissbrauch ADHS und Lern- und Teilleistungsstörungen ADHS und Zwangsstörungen ADHS und Borderline-Persönlichkeitsstörung ADHS und posttraumatische Belastungsstörung ADHS und Ticstörungen...36 VIII

11 ADHS und Wahrnehmungsstörungen ADHS und somatoforme Beschwerden Ätiologische Modelle und Annahmen zur Entstehung von ADHS Neurobiologische Ansätze Neuroanatomische und neurochemische Hypothesen Genetische Faktoren Ökologische Faktoren Psychologische Erklärungsansätze Psychosoziale Faktoren Ökonomisch-kulturelle Bedingungen Bedingungen des sozialen Umfeldes Psychoemotionale Bedingungen Lerntheoretische Ansätze Tiefenpsychologische Ansätze Psychoanalytischer Ansatz Individualpsychologischer Ansatz Multimodale Modelle Modell der gestörten Verhaltensinhibition nach Barkley (1997) Biopsychosoziales Modell nach Döpfner (2000) Biobehaviorales Modell nach Lauth und Schlottke (2002) Emotionsregulation und psychische Gesundheit Grundlagen der Emotionsregulation Zusammenhänge mit psychischer Gesundheit TEK-Modell des konstruktiven Umgangs mit negativen Emotionen nach Berking (2008) Aktuelle Forschungsergebnisse zur Emotionsregulation bei Erwachsenen mit ADHS...69 IX

12 7 Zusammenfassung der Forschungsergebnisse und Ableitung von Fragestellungen Ableitung eigener Fragestellungen Spezifische Fragestellungen und Hypothesen Stichprobe und Methodik Erhebung und Beschreibung der Stichprobe Methoden Erhebungsinstrumente zur Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdiagnostik Aufmerksamkeits- und Belastungstest d Konzentrations-Verlaufs-Test Frankfurter Aufmerksamkeits-Inventar Erhebungsinstrumente zur Erfassung kognitiver Persönlichkeitsmerkmale Trierer Persönlichkeitsfragebogen Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster Skalen Prokrastination und Selbstregulation Erhebungsinstrumente zur Erfassung von Stresserleben Stress-Kurz-Test Trierer Inventar zum chronischen Stress Deskription, Klassifikation und theoretische Ordnung der Verfahren und Variablen zur Selbsteinschätzung der Emotionsregulation Skalen zum Erleben von Emotionen Das State-Trait-Ärgerausdrucks-Inventar Emotional Control Questionnaire 2, deutsche Adaptation Fragebogen zur Emotionskontrolle Klassifikation und theoretische Ordnung von Verfahren zur Erhebung von relevanten Konstrukten der Emotionsregulation...95 X

13 9 Ergebnisse Ergebnisse zur Fragestellung Ergebnisse zur Fragestellung Ergebnisse zur Fragestellung Ergebnisse zur Fragestellung Ergebnisse zur Fragestellung Diskussion und Ausblick Literaturverzeichnis XI