Sexualkundeunterricht Zyklus 1 und 2
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- Adolf Küchler
- vor 5 Jahren
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1 Service du médecin cantonal SMC Kantonsarztamt KAA Centre fribourgeois de santé sexuelle Conseil prévention - éducation Freiburger Fachstelle für sexuelle Gesundheit Beratung Prävention - Bildung Grand-Fontaine 50, 1700 Freiburg T , F Sexualkundeunterricht Zyklus 1 und 2
2 Grundlagen des Unterrichts Unser Sexualkundeunterricht basiert auf einem ganzheitlichen und kooperativen Ansatz. Die behandelten Themen sind in den «Standards für die Sexualaufklärung in Europa» 1 der WHO enthalten, namentlich: der menschliche Körper und die Entwicklung des Menschen, Fruchtbarkeit und Fortpflanzung, Sexualität, Emotionen, Beziehungen und Lebensstile, Sexualität, Gesundheit und Wohlbefinden, Sexualität und Rechte, sowie soziale und kulturelle Determinanten von Sexualität. Ganzheitliche Sexualaufklärung Gemäss Referenzrahmen für die Sexualaufklärung in der Romandie («Cadre de Référence pour l éducation sexuelle en Suisse romande») und den «Standards für die Sexualaufklärung in Europa» lässt sich eine ganzheitliche Sexualaufklärung wie folgt umschreiben: - vermittelt Kindern und Jugendlichen unvoreingenommene und wissenschaftlich korrekte Informationen zu sämtlichen Aspekten der Sexualität; - geht von einem umfassenden Ansatz aus, der die Sexualität als wesentlichen Bestandteil der menschlichen Identität sieht; - ergänzt die informelle Erziehung in der Familie; - ist Teil der allgemeinen Bildung und fördert somit die Entwicklung der (kindlichen) Persönlichkeit; - ermöglicht es, aufgrund ihres präventiven Charakters und eines auf die Förderung der psychosozialen Kompetenzen ausgerichteten Ansatzes, negative Folgen von Sexualität zu vermeiden und trägt zu einer Verbesserung der Lebensqualität, der Gesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens bei. 2 1 Weltgesundheitsorganisation, «Standards für die Sexualaufklärung in Europa», WHO und BZgA, Köln, Santé Sexuelle Suisse, «Cadre de Référence pour l Education Sexuelle en Suisse Romande», Fribourg, 2014, S.8.
3 Kooperativer Ansatz Der kooperative Ansatz in der Sexualaufklärung ist Teil eines Systems, in dem die Akteurinnen und Akteure auf ihrer jeweiligen Kompetenzstufe interagieren, um einen Beitrag zur sexuellen Aufklärung der Schülerin oder des Schülers zu leisten. 3 Im schulischen Rahmen sind die wichtigsten Akteurinnen und Akteure die Eltern, die Lehrpersonen und die Fachpersonen für sexuelle Gesundheit. 3 Santé Sexuelle Suisse, «Cadre de Référence pour l Education Sexuelle en Suisse Romande», op.cit., S.12.
4 Sexualkundeunterricht Informationsveranstaltung für Eltern und Lehrpersonen Im kooperativen Ansatz, den wir umsetzen möchten, werden die Eltern in Bezug auf die Sexualerziehung ihrer Kinder als Haupterziehungspersonen angesehen. 4 Die Lehrpersonen sind die bevorzugten Partnerinnen und Partner bei der erzieherischen Tätigkeit in den Klassen. 5 So braucht es für eine hochwertige Informations- und Präventionsarbeit bei den Kindern im Vorfeld unbedingt eine Zusammenarbeit mit den Eltern und den Lehrpersonen. Zu diesem Zweck ist für die Programme der Sexualinformation in den Klassen eine Gesprächs- und Informationsveranstaltung mit den Eltern und Lehrpersonen vorgesehen. An dieser Veranstaltung: - werden die Eltern als Hauptverantwortliche für die Erziehung ihrer Kinder genau über den angebotenen Sexualkundeunterricht informiert; 6 - werden auch die Lehrpersonen über den Inhalt des Sexualkundeunterrichts informiert, damit sie diesen so gut wie möglich in ihr Programm einbinden können 7 ; - findet zwischen den Teilnehmenden eine umfassende und offene Debatte über die Fragen im Zusammenhang mit der emotionalen und sexuellen Entwicklung statt; - hören die Sexualpädagoginnen aufmerksam zu und machen Vorschläge, um die Eltern und Lehrpersonen in ihrer erzieherischen Tätigkeit zu begleiten. 4 Santé Sexuelle Suisse, «Cadre de Référence pour l Education Sexuelle en Suisse Romande», op.cit., S Ibid., S Ibid., S Ibid., S.13.
5 Kindergartenklassen 2. H «Mein Körper gehört mir!» Häufigkeit und Dauer des Unterrichts: 1x1.5 Einheiten Lernziele 8 : Die Schülerinnen und Schüler haben ein positives Bild des eigenen Körpers und ihrer sexuellen Identität; -... können Körper und Geschlechtsteile benennen; -... sind in der Lage, ihren Körper und ihre Intimsphäre zu respektieren bzw. durchzusetzen, dass diese von anderen respektiert werden; -... begreifen den Unterschied zwischen öffentlich und privat; -... haben Vertrauen in das, was sie fühlen; -... zeigen ein selbstbestimmtes Verhalten zum Selbstschutz: Ich darf NEIN sagen und Grenzen setzen; -... sind in der Lage, Hilfe zu suchen und Ansprechpersonen einzuschalten. Anwesenheit der Lehrperson: während des Unterrichts in der Klasse erwünscht. Aufteilung in zwei Gruppen: Im Hinblick auf einen hochwertigen Unterricht werden Klassen von mehr als 12 Kindern wenn möglich in zwei Gruppen aufgeteilt. 8 Santé Sexuelle Suisse, «Cadre de Référence pour l Education Sexuelle en Suisse Romande», op.cit., S
6 Primarklassen 4. H Geschichte des Lebens zwischen privat und öffentlich Häufigkeit und Dauer des Unterrichts: 1x2 Einheiten Lernziele 9 : Die Schülerinnen und Schüler weisen Grundkenntnisse in Sachen menschliche Fortpflanzung auf; -... kennen die verschiedenen Lebensphasen, von der Empfängnis bis zur Geburt, von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter; -... kennen die gesellschaftlichen Regeln in Bezug auf die Intimsphäre; -... verwenden einen angemessenen Wortschatz, um über die Sexualität zu sprechen; -... sind in der Lage, eine störende Aufforderung oder eine Aufforderung, die die Grenzen der eigenen Intimsphäre übertritt, zu verweigern, auch wenn diese von einer nahestehenden Person ausgeht; -... sind in der Lage, Hilfe zu suchen und Ansprechpersonen einzuschalten. Anwesenheit der Lehrperson: im Vorfeld des Unterrichts zwecks Informationsaustausch und danach zwecks kleinem Feedback von Seiten der Sexualpädagogin erwünscht. 9 Santé Sexuelle Suisse, «Cadre de Référence pour l Education Sexuelle en Suisse Romande», op.cit., S
7 Aufteilung in zwei Gruppen: Im Hinblick auf einen hochwertigen Unterricht werden Klassen von mehr als 15 Kindern wenn möglich in zwei Gruppen aufgeteilt.
8 Primarklassen 6. H Sexualität: zuhören, erklären, klären, beruhigen Häufigkeit und Dauer des Unterrichts: 2x2 Einheiten Lernziele 10 : Die Schülerinnen und Schüler verstehen die Funktionsweise und die Entwicklung des weiblichen und männlichen Körpers und die Fortpflanzung; -... verstehen die Sexualität als grundlegende, vielschichtige und evolutive Komponente des Menschen; -... verstehen den Rahmen einer annehmbaren Sexualität: gewollt, einvernehmlich, respektvoll (sich selbst und den anderen gegenüber), auf Gleichheit ausgerichtet, dem Alter und dem Kontext entsprechend und frei von Zwang und Gewalt; -... sind sich den Rechten, Pflichten und Wünschen bewusst; -... sind in der Lage, über die Sexualität zu sprechen und Fragen dazu zu stellen und verwenden dabei einen angemessenen Wortschatz, um die Geschlechtsteile und ihre Funktionen zu benennen; -... respektieren die verschiedenen Lebensweisen und die Vielfältigkeit von Werten und Normen. Anwesenheit der Lehrperson: im Vorfeld des Unterrichts zwecks Informationsaustausch und danach zwecks Feedback von Seiten der Sexualpädagogin erwünscht. 10 Santé Sexuelle Suisse, «Cadre de Référence pour l Education Sexuelle en Suisse Romande», op.cit., S
9 Primarklassen 8. H «Ich will erwachsen werden, mich kennen und zu mir stehen!» Häufigkeit und Dauer des Unterrichts: 2x2 Einheiten Lernziele 11 : Die Schülerinnen und Schüler verstehen und akzeptieren die anatomischen Veränderungen in der Pubertät und die möglichen Unterschiede zwischen den Einzelnen; -... verstehen, dass es eine Auswahl an Mitteln zur Verhütung gibt und die beiden Partner selbst dafür verantwortlich sind; -... verstehen, dass Sexualität auf unterschiedliche Art und Weise zum Ausdruck gebracht werden kann, sie aber auf jeden Fall immer einvernehmlich, gewollt, auf Gleichheit ausgerichtet, dem Alter entsprechend und respektvoll (sich selbst und den anderen gegenüber) sein sollte; -... sind in der Lage, ihrem eigenen Empfinden zu vertrauen und ihre Bedürfnisse und Gefühle zu deuten; -... kennen die Risiken im Zusammenhang mit der Sexualität und wissen, wie man diesen vorbeugt; -... sind in der Lage, eine problematische Beziehung zu erkennen und bei Ansprechpersonen Hilfe zu suchen. Anwesenheit der Lehrperson: im Vorfeld des Unterrichts zwecks Informationsaustausch und danach zwecks Feedback von Seiten der Sexualpädagogin erwünscht. 11 Santé Sexuelle Suisse, «Cadre de Référence pour l Education Sexuelle en Suisse Romande», op.cit., S
10 Klein- und Sprachheilklassen Häufigkeit und Dauer des Unterrichts: Häufigkeit und Dauer des Unterrichts in Sondergruppen oder -klassen werden mit der Schule besprochen. Lernziele In Sondergruppen oder -klassen bevorzugen wir einen differenzierten und personalisierten Ansatz des Sexualkundeunterrichts. Die Lernziele werden somit individuell mit den Lehrpersonen festgelegt, je nach Bedürfnissen und Niveau der Schüler/innen, Gruppen oder Klassen. Die Ziele befinden sich namentlich in den Bereichen des Sexualkundeunterrichts gemäss Definition der WHO: - der menschliche Körper und die Entwicklung des Menschen; - Fruchtbarkeit und Fortpflanzung; - Sexualität; - Emotionen; - Beziehungen und Lebensstile; - Gesundheit und Wohlbefinden; - Sexualität und Rechte; - soziale und kulturelle Determinanten von Sexualität. Anwesenheit der Lehrperson: Ob und wann die Lehrperson anwesend ist, wird mit den Sexualpädagoginnen in Entsprechung mit den Bedürfnissen der Schüler/innen festgelegt. Bei einem Vorabaustausch mit den Sexualpädagoginnen können die Bedürfnisse der Schüler/innen zur Kenntnis genommen und gemeinsam die Lernziele definiert werden. Im Anschluss an den Unterricht stehen die Sexualpädagoginnen für ein Feedback zur Verfügung.
11 Tarife 1 Informationsveranstaltung für Eltern und Lehrpersonen: Fr Unterrichtslektion in der Klasse: Fr Lektion im Kindergarten (nicht in zwei Gruppen unterteilt): Fr Lektion im Kindergarten (in zwei Gruppen unterteilt): Fr (einschliesslich Reisekosten)
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