Suizidprävention im Kanton Zug Konzept
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- Lennart Maus
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1 Suizidprävention im Kanton Zug Konzept Joachim Eder, Regierungsrat Gesundheitsdirektor Kanton Zug Medienkonferenz 21. Oktober 2009 Psychische Erkrankungen (1) Psychische Störungen zählen laut Weltgesundheitsorganisation zu den häufigsten Krankheiten überhaupt. Sie führen vielfach zu relevanten Beeinträchtigungen in Alltag und Beruf bis hin zu Invalidisierung oder gar Suizid. Sie werden oft nicht erkannt, heruntergespielt und in ihrer persönlichen, gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Bedeutung unterschätzt. 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 2 RR Joachim Eder;
2 Psychische Erkrankungen (2) Jährlich erkranken 60'000 bis 80'000 Menschen an psychischen Störungen. In der Schweiz begehen jährlich zwischen 1'300 bis Menschen Suizid, fast viermal mehr, als Menschen auf Schweizer Strassen sterben. Über 90 % der Betroffenen litten an einer psychischen Störung. Im Kanton Zug nehmen sich jährlich 17 Personen das Leben. Zudem gibt es ca Suizidversuche in unserem Kanton. 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 3 Wichtigste gesundheitliche Themen* Unfälle Psychische Gesundheit Rauchen Bewegung und Ernährung Alkohol Krebs *nach Kosten - in der Schweiz Quelle: Lehmann Ph (2004). Etude comparative des coûts sociaux des principaux déterminants de morbidité et mortalité évitables en Suisse 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 4 RR Joachim Eder;
3 Politik ist eindeutig in der Verantwortung Die hohe Suizidrate ist für mich Barometer und Alarmsignal zugleich. Die Politik ist in der Verantwortung: Handeln ist dringend nötig. Weg vom Tabuthema! Suizidprävention muss verankert werden: Schweiz ist international ein Sonderfall (zwar europäisch höchste Suizidrate, aber keine nationale Aktivität). Jeder wartet auf den anderen mit folgendem Resultat: Es geht nichts! Ich habe kein Verständnis für das Kompetenzgerangel zwischen Bund und Kantonen. 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 5 Zug nutzt Spielraum! Artikel 3: Die Kantone sind souverän, soweit ihre Souveränität nicht durch die Bundesverfassung beschränkt ist; sie üben alle Rechte aus, die nicht dem Bund übertragen sind. 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 6 RR Joachim Eder;
4 Konsequente Umsetzung Eine mehrjährige nationale Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagne wäre nötig (analog Aids- Kampagne): Nachhaltigkeit! Mein politischer Auftrag im Kanton Zug: Die Stärkung der psychischen Gesundheit ist ein Schwerpunkt in unserer Gesundheitsförderungspolitik. Konkrete Ziele und Massnahmen: Zuger Bündnis gegen Depression Konzept psychische Gesundheit Konzept Früherkennung und Suizidprävention 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 7 Erfolgreiche Zuger Bündnis-Bilanz Sensibilisierung der Bevölkerung ist gelungen Depression war ein öffentliches Thema Einbezug der Betroffenen und Angehörigen Aufbau eines starken Netzwerkes Wirtschaft macht mit: BGF (Stress und seine volkswirtschaftliche Bedeutung) Unterstützung durch die Behörden Bauliche Massnahmen an den Lorzentobelbrücken Gesamtkonzept Psychische Gesundheit Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 8 RR Joachim Eder;
5 Konkrete Taten - einmalig in der Schweiz 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 9 Video-Testimonials (Podcasts) 47 verschiedene Veranstaltungen Beteiligung von 31 Partnerorganisationen Buntes und vielfältiges Programm: von kulturellen, animativen Aktivitäten bis zu konkreten Weiterbildungsangeboten Aktuelles Programm: s'gälbe Wägeli (Bundesplatz & Metalli) Webseite: Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 10 RR Joachim Eder;
6 Wichtig sind Sensibilisieren: Bei jeder körperlichen Krankheit geht man wie selbstverständlich zum Arzt. Bei psychischen Problemen ist dies nicht oder zu wenig der Fall. Entstigmatisieren: Es ist keine Schande, eine psychische Beschwerde zu haben! Denn: Bei einem Beinbruch schämt man sich auch nicht. Hilfsangebote: Hilfe ist möglich und nützt auch wirklich. 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 11 Konzept psychische Gesundheit: 5 Säulen 1. Gesellschaftliche Sensibilisierung 2. Förderung der psychischen Gesundheit 3. Früherkennung und Suizidprävention 4. Reintegration 5. Unterstützung der Selbsthilfe 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 12 RR Joachim Eder;
7 Einbezug aller Beteiligten Mitwirkungskonferenz "Früherkennung und Suizidprävention" Einladung an Angehörigenverbände, Ärzteschaft, Beratungsstellen, Betroffene, Kliniken, Politik, Polizei, Rechtspflege, Schulbehörden und -dienste, Seelsorge, Selbsthilfegruppen, Spitäler, Therapeutinnen und Therapeuten usw. Über 60 Teilnehmende Priorisierung der Massnahmen nach Dringlichkeit und Realisierbarkeit 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 13 Umsetzung (1) Vereinzelte, nur einmalig durchzuführende Massnahmen wie die bauliche Sicherung von Hot Spots. Die meisten Massnahmen sind fortlaufende, zeitlich nicht befristete Projekte. Wirkung ist dann möglich, wenn die Aktivitäten auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Eine erste Evaluation ist nach 5-jähriger Projektdauer vorgesehen. 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 14 RR Joachim Eder;
8 Umsetzung (2) Begleitung der Massnahmen durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe (Leitung: Hanspeter Walti, Chefarzt Ambulante Psychiatrische Dienste der Gesundheitsdirektion des Kantons Zug). Früherkennung und Suizidprävention sind langfristige und aufwändige Aufgaben. Dazu sind gemeinsame Anstrengungen der verschiedensten Akteure nötig. Nebst kantonalen Stellen setzen auch Partnerorganisationen personelle und finanzielle Ressourcen ein. 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 15 Eindrückliche Rückmeldungen Dank Ihnen bekam ich Mitte Juni 2005 eine leise Hoffnung, dass die Politik auch mein Rufen sehr ernst nahm.. Ich danke stellvertretend für all jene, die nicht mehr danken können. Ich habe mich an Sie gewandt, weil Sie in Zug offenbar anders mit psychisch Kranken umgehen als die Gesundheitsdirektion des Kantons XY. Das einzige, was ich erreichen möchte, ist ein bisschen mehr Menschlichkeit in dieser leistungsorientierten Gesellschaft 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 16 RR Joachim Eder;
9 Das Leben ist der schönsten eines Wenn ich daran denke, wie oft ich in jungen Jahren meinem Leiden ein Ende bereiten wollte, erschrecke ich im Nachhinein. Ein Dankgebet zu jenem Gott, an den ich nicht glaube, dass ich es nicht getan habe! Um wie viel Schönes, Verrücktes, Liebes hätte ich mich betrogen. Jedes Jahr hat von neuem gezeigt: Das Leben ist trotz all seinem Elend, seinen Schmerzen und seiner Verzweiflung der schönsten eines. Paul Riniker, Schweizer Dokumentarfilmer 12. Oktober 2009www.jeder.ch; 21. Oktober 2009 Seite 17 RR Joachim Eder;
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