Workshop 6: Christian Kuhlicke & *Ursula Fuchs. Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, UFZ, Department Stadt- und Umweltsoziologie
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- Innozenz Richter
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1 Workshop 6: Risikokommunikation: Dialog zwischen Bevölkerung, Institutionen und Staat in der Risiko- und Katastrophenvorsorge Christian Kuhlicke & *Ursula Fuchs Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, UFZ, Department Stadt- und Umweltsoziologie *Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge Referat II.2 - Information der Bevölkerung, Selbstschutz und hilfe
2 Erfahrung Forschung Interesse Aushandeln & Mitentscheiden (Umfassende Partizipation, etc.) Konsultieren (PFV, UVP, etc.) Informieren (Karten, Broschüren, etc.) Maßnahme (strukturelle bzw. nichtstrukturelle Maßnahme) Plan (z.b. Hochwasserrisikomanagementplan) Gesetze bzw. Regelwerke (z.b. Hochwasserdirektive)
3 Ergebnisse Weltcafe Frage 1 Frage 1: Förderliche und hinderliche Faktoren für den Erfolg von Beteiligungsprozessen (Gestaltung des Prozesses, Akteure, institutioneller Rahmen, etc.) und Kriterien für Erfolg? Förderliche Faktoren für den Erfolg von Beteiligungsprozessen: Raum für Mitgestaltung, Teilhabe / inklusive die Auswahl der Beteiligten muss transparent sein Voraussetzung für den Beteiligungsprozess ist die klare Diskussionsgrundlage, die vorher durch umfassende Information für alle gleich sein muss Verständlichkeit des Verfahrens Zielgruppenspezifische Verfahren müssen eingesetzt werden Vermittler von Informationen können helfen, z.b. Klimaschutzagentur Es muss erkennbare Vorteile / erkennbaren Mehrwert aus der Teilhabe kommen Den Beteiligten das Gefühl geben, eigenverantwortlich zu handeln Governance der Beteiligung (Spielregeln) Timeline für Anfang und Ende des Prozesses Beteiligung über gesetzliche Vorgaben hinaus (z.b. mehr als nur PFV) Regelmäßige Update über den Verlauf des Prozesses Direkte und Zielgrupen Ansprache der Beteiligten Medien- und Kommunikationskonzept 4
4 Ergebnisse Weltcafe Frage 1 Hinderliche Faktoren für den Erfolg von Beteiligungsprozessen: Der Gedanke, dass "der Staat" schon für alles sorgt Transparente und offene Kommunikation im Dialog ist notwendiggemeinschaftsinterresse steht versus Einzelinteresse Gemeinschaftsinteresse vs. Einzelninteresse (oft Vertreter von Einzelinteressen) Fehlende Leitungsfunktion bzw. Moderation des Prozesses Gesetzliche Vorgaben für Beteiligung zu strikt eingehalten und werden Wünschen nicht gerecht Kriterien für Erfolg: Die Ziele für den Erfolg müssen definiert werden, z. B. Kosten werden minimiert, Sicherheit erhöht, BürgerInnen ergreifen Selbstschutzmassnahmen Erfolg wird mittels Evaluierung/Monitoring festgestellt Zeitpunkt des Startes 5
5 Ergebnisse Weltcafe Frage 2 Frage 2: Vor- bzw. Nachteile von Beteiligungsprozessen in der Risiko- und Katastrophenvorsorge sowie mögliche nicht-intendierte Folgen?? Differenzierung: Formales Verfahren (PFV), Freies Verfahren (private Vorsorge), ein Verfahrensträger, multiple, gleichberechtigte Verfahrensträger Vorteile Mehrzahl von möglichen Lösungen, Transparenz Entdogmatisierung und Objektivierung, Weckt Engagement (vs Überlastung und Mehrarbeit), Akzeptanz spezifischer Risikokommunikation, Aufdecken von Missständen, Erhöhung der Resilienz und Handlungskompetenz, Zielgruppen und bedarfsorientierte Kommunikation und Informationsvermittlung, Erfahrungs- und Wissensaustausch, Schafft vertrauensvolles Verhältnis, Vertrauen, Verständnis für andere Positionen, soziale Bindungen, Einbindung lokalen Wissen, Entscheidend für den Erfolg von Projekten, die auf Implementation und Einbindung der Zivilgesellschaft zielen, Frühes Einbinden schafft Transparenz und Akzeptanz Nachteile Kann ein Deckmantel sein, da Entscheidungen schon feststehen, nur instrumentelle Gründe (z.b. Akzeptanz beschaffen) Bietet Räum für Gegner und Widerstände, Lautstärke der Meinung vertreten korreliert mit Bedeutung, besonders dann wenn Vakuum von Meinungen und Akteuren vorherrscht, Strukturelle Ausgrenzungen, Selektive Eingrenzung, Überforderung, selektive Teilnehmer, Hoher Ressourceneinsatz, hohe Kosten & Zeit (kann sowohl Nachteil als auch Vorteil sein, das sich Folgeprozesse dadurch verringern können), Angst: Öffnen der Büchse der Pandora, Fehlende Legitimation von klassischen Beteiligungsprozessen (reine Konsultation), da die entscheidenden Fragen nicht gestellt werden (wollen wir das überhaupt), Wecken von Erwartungen, die nicht erfüllt werden können Risiken Umgang mit sensiblen Daten, Ziele, Regeln und Verfahrensweisen müssen klar sein, Große Unsicherheiten und Komplexitäten, klassische Beteiliungsverfahren (PFV) werden kaum wahrgenommen, erst bei Baubeginn Aufmerksamkeit und Widerstände (Reduktion durch vorgeschaltete freiere Beleidigungsprozesse), Störung des Prozesses kann eine Intention von Akteuren sein Nicht-intendierte Folgen (aus welcher Sicht) Vertrauensverlust in Behörden (Aufarbeiten alter Fehler), Erliegen des Planungs- und Umsetzungsprozesse durch Störer, Verselbstständigung des Prozesses, Steuerung des Kommunikations- und Informationsprozesses, Verzögerung und Verlangsamung 6
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