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1 Der Ophthalmologe Zeitschrift der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft Elektronischer Sonderdruck für T.U. Krohne Ein Service von Springer Medizin Ophthalmologe : DOI /s y Springer-Verlag 2010 zur nichtkommerziellen Nutzung auf der privaten Homepage und Institutssite des Autors T.U. Krohne P. Herrmann J. Kopitz K. Rüther F.G. Holz Juvenile neuronale Zeroidlipofuszinose Ophthalmologische Diagnostik und Differenzialdiagnose

2 Leitthema Ophthalmologe : DOI /s y Online publiziert: 28. April 2010 Springer-Verlag 2010 T.U. Krohne 1, 2 P. Herrmann 2 J. Kopitz 3 K. Rüther 4 F.G. Holz 2 1 Department of Cell Biology, The Scripps Research Institute, La Jolla, CA 2 Universitäts-Augenklinik Bonn 3 Pathologisches Institut, Universität Heidelberg 4 Klinik für Augenheilkunde, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Berlin Juvenile neuronale Zeroidlipofuszinose Ophthalmologische Diagnostik und Differenzialdiagnose Die neuronalen Zeroidlipofuszinosen sind eine heterogene Gruppe meist autosomal-rezessiv vererbter, neurodegenerativer Erkrankungen. Bei der juvenilen NCL gehen die ophthalmologischen Symptome den neurologischen um einige Jahre voraus, so dass dem Augenarzt die wichtige Aufgabe der Erstdiagnose zukommt. Neuronale Zeroidlipofuszinosen Die neuronalen Zeroidlipofuszinosen ( neuronal ceroid lipofuscinoses, NCL) stellen die häufigste Gruppe neurodegenerativer Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters dar. Es handelt sich um eine heterogene Krankheitsgruppe, die durch ihre namensgebende, intrazelluläre Akkumulation von Zeroidlipofuszin und gemeinsame klinische Symptome charakterisiert ist [7, 9, 10]. Die Inzidenz aller Unterformen zusammen wird mit 1,3: [4] bis 3,3: [9] Neugeborenen angegeben, entsprechend 9 bis 23 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr. Mit unterschiedlichem Manifestationsalter und Ausprägungsgrad der klinischen Zeichen kommt es bei der Erkrankung zu retinaler Degeneration, Krampfanfällen, kognitivem und motorischem Abbau und letztendlich zum Tod der Patienten. Obwohl die Aufklärung der genetischen Defekte und molekularen Pathogenese 606 Der Ophthalmologe Abb. 1 7 Fundusbild eines Patienten mit juveniler NCL (CLN3). Als differenzialdiagnostisch wegweisende Veränderung zeigt sich eine Schießscheibenmakulopathie. Weiterhin fallen die verengten Gefäße auf. Das ERG war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr nachweisbar. (Mit freundl. Genehmigung von Prof. Dr. K. Rüther, Berlin) in letzter Zeit große Fortschritte gemacht hat, ist die Erkrankung bisher noch keiner Therapie zugänglich. Schon 1826 beschrieb der deutschnorwegische Arzt Otto Christian Stengel die Anhäufung von charakteristischen Krankheitszeichen bei 4 norwegischen Geschwistern. Er beobachtete den kontinuierlichen Verlust des Sehvermögens, Epilepsie, Störungen des motorischen Systems und den fortschreitenden Verlust aller kognitiven Fähigkeiten und beschrieb damit erstmals das typisch klinische Bild der Erkrankung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigten dann Frederick Batten (London, 1903), Heinrich Vogt (Göttingen, 1905) und Walther Spielmeyer (Freiburg i.br, 1908) unabhängig voneinander, dass diesem klinischen Erscheinungsbild eine neuronale Speicherkrankheit zugrunde liegt. Um die beschriebenen Krankheitsbilder von anderen Speicherkrankheiten wie den Gangliosidosen abzugrenzen, wurde der Begriff neuronale Zeroidlipofuszinosen von Zeman u. Dyken geprägt [21]. Im englischen Sprachraum ist alternativ die Bezeichnung Batten disease geläufig. Die Klassifikation der NCL erfolgt klinisch anhand des Erstmanifestationsalters. Es werden 4 klassische Hauptformen unterschieden: die infantile, spätinfantile, juvenile und adulte Form der NCL [15]. Darüber hinaus existieren in der Literatur zahlreiche Eponyme zur Bezeichnung von NCL-Formen, die jedoch je nach

3 Zusammenfassung Abstract Sprachraum und Autor uneinheitlich gebraucht werden (so finden sich beispielsweise für die juvenile NCL Benennungen nach Batten, Spielmeyer, Vogt, Mayou, Sjögren, Stock und Stengel). Mit dem Fortschritt der Genanalyse und der Identifikation der verantwortlichen Gene wurde die Einteilung erweitert (. Tab. 1). Es sind mittlerweile 10 genetisch eigenständige Formen (CLN1 bis CLN9 und CTSD/ CLN10) bekannt, innerhalb derer wiederum mehr als 160 bekannte Mutationen zum klassischen Phänotyp führen, was die Heterogenität des Krankheitsbilds verdeutlicht [12]. Bis auf wenige Ausnahmen bei der adulten Form der NCL-Erkrankung (CLN4) handelt es sich um eine ausschließlich autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung. Das Risiko für betroffene Familien, ein weiteres erkranktes Kind zu bekommen, beträgt somit 25%. Juvenile NCL Die häufigste Form der NCL ist die juvenile neuronale Zeroidlipofuszinose (JNCL, auch CLN3-, Batten- oder Spielmeyer-Vogt-Erkrankung). Die Inzidenz der JNCL variiert weltweit mit einem deutlich gehäuften Auftreten in Nordeuropa. In Deutschland wird eine Inzidenz von 0,7: Lebendgeborenen (entsprechend 5 Neuerkrankungen pro Jahr) angenommen [4], während in Island bis zu 7,0: Lebendgeborene erkrankt sind [19]. Das klinische Erscheinungsbild der JNCL ist äußerst variabel [20]. Zwar weisen mehr als 90% der Patienten eine 1,02- kb-deletion des CLN3-Gens auf dem kleinen Arm des Chromosoms 16 auf, die zum typisch klinischen Phänotyp führt [1, 13], jedoch existieren auch andere Mutationen des CLN3-Gens, welche teilweise zu atypischen, verlängerten Verläufen der Erkrankung führen können. Die in Skandinavien existierende NCL-Form CLN8, die auch als nordische Epilepsie bezeichnet wird, ähnelt in Klinik und Manifestationsalter sehr der JNCL. Im Gegensatz zur JNCL kommt es jedoch bei der CLN8 zu einem geringer ausgeprägten Visusverlust. Die von JNCL betroffenen Kinder fallen nach einer normalen frühkindlichen Entwicklung meist im Alter von 6 bis Ophthalmologe : Springer-Verlag 2010 DOI /s y T.U. Krohne P. Herrmann J. Kopitz K. Rüther F.G. Holz Juvenile neuronale Zeroidlipofuszinose. Ophthalmologische Diagnostik und Differenzialdiagnose Zusammenfassung Die neuronalen Zeroidlipofuszinosen ( neuronal ceroid lipofuscinoses, NCL) sind eine heterogene Gruppe meist autosomal-rezessiv vererbter, neurodegenerativer Erkrankungen, deren gemeinsames Merkmal die intralysosomale Akkumulation von Zeroidlipofuszin ist. Mit unterschiedlichem Manifestationsalter kommt es zu kognitivem und motorischem Abbau, Epilepsie, diffuser Netzhautdegeneration und schließlich zum Tod. Die juvenile NCL (JNCL, CLN3, Spielmeyer-Vogt-Krankheit), die in der Regel im frühen Schulalter manifest wird, hat die Besonderheit, dass die ophthalmologischen Symptome den neurologischen um einige Jahre vorausgehen, so dass hier dem Augenarzt die Aufgabe der Erstdiagnose zukommt. Wichtige klinische Zeichen für eine JNCL sind die Schießscheibenmakulopathie, das bereits bei Erstvorstellung stark reduzierte Ganzfeld-ERG und die ungewöhnlich rasche Progredienz der Sehverschlechterung. Bei entsprechendem Verdacht kann die Diagnose anhand eines Blutausstrichs gestellt und mittels molekulargenetischem Nachweis der Mutation gesichert werden. Auch wenn sich kausale Therapiemöglichkeiten momentan erst im Entwicklungsstadium befinden, ist eine frühzeitige Diagnosestellung durch den Augenarzt für die medizinische und pädagogische Betreuung des betroffenen Kindes und die angemessene Beratung der Eltern von größter Bedeutung. Schlüsselwörter Neuronale Zeroidlipofuszinose JNCL CLN3 Spielmeyer-Vogt-Krankheit Schießscheibenmakulopathie Juvenile neuronal ceroid lipofuscinosis. Ophthalmologic findings and differential diagnosis Abstract Neuronal ceroid lipofuscinoses (NCL) are a heterogeneous group of neurodegenerative diseases with mostly autosomal recessive inheritance whose common feature is the intralysosomal accumulation of ceroid lipofuscin. With varying manifestation ages the diseases result in cognitive and motor deterioration, epilepsy, diffuse retinal degeneration, and eventually death. Juvenile ceroid lipofuscinosis (JNCL, CLN3, Batten disease) has the distinctive feature that the ophthalmologic symptoms precede the neurologic symptoms by several years, and thus the ophthalmologist plays a central role in early diagnosis. Important clinical signs of JNCL include bull s eye maculopathy, severely reduced Ganzfeld ERG already at initial presentation, and unusually rapid progression of the functional decline. If JNCL is clinically suspected the diagnosis can be made by means of a standard blood smear and confirmed by genetic detection of the mutation. Although causal therapeutic options are currently only in the developmental stage, early diagnosis by the ophthalmologist is of utmost importance to allow for medical and educational support of the affected child and for adequate counseling of the parents. Keywords Neuronal ceroid lipofuscinosis JNCL CLN3 Batten disease Bull s eye maculopathy Der Ophthalmologe

4 Leitthema 99.1 µv/div 99.1 µv/div 1: Dunkeladaptiertes 2.5 cdsm 2 ERG 2: Helladaptiertes 2.5 cdsm 2 ERG 7 Jahren durch eine fortschreitende Visusminderung und das Absinken der schulischen Leistungen auf. Zu diesem Zeitpunkt ist der Augenarzt meist primärer Anlaufpunkt der betroffenen Familien. Ihm obliegt es, die Anzeichen der Krankheit zu erkennen und die richtigen Schritte einzuleiten, um eine schnelle und frühzeitige Diagnosestellung zu ermöglichen. 25 ms/div Abb. 2 8 ERG einer Patientin mit spätinfantiler NCL (CLN2). Im skototopischen ERG ist eine Restantwort mit elektronegativem Charakter (Amplitude der b-welle kleiner als die der a-welle oder wie hier nicht mehr nachweisbar) erkennbar. Bei altersbedingt herabgesetzter Kooperation erfolgte die Ableitung nur am rechten Auge. (Mit freundl. Genehmigung von Prof. Dr. K. Rüther, Berlin) Abb. 3 8 Multifokales ERG einer Patientin mit juveniler NCL (CLN3) im Frühstadium. Die Ableitung am rechten Auge zeigt disseminierte Amplitudenminderungen am gesamten hinteren Pol (Radius etwa 25 ; mit freundl. Genehmigung von Prof. Dr. K. Rüther, Berlin) 1 2 Neben zentralen Funktionsausfällen führt die fortschreitende Retinopathie zu einer konzentrischen Gesichtsfeldeinengung beider Augen mit Erblindung der Kinder im Alter von etwa 9 Jahren [9]. Im weiteren Verlauf treten bei den JNCL-Patienten demenzielle Veränderungen, epileptische Anfälle und parkinsonoide Bewegungsstörungen auf [5]. Erschwerend kommen häufig psychotische Phänomene mit Halluzinationen hinzu, die sich nur schwer medikamentös kontrollieren lassen [2]. Trotz dieser gravierenden Symptome reicht die Lebenserwartung der Patienten häufig bis in die 3. oder 4. Lebensdekade [9]. Wie bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen schwächt die Immobilisation und lange Pflegebedürftigkeit die Patienten. Schluckstörungen, die nicht selten Aspirationspneumonien nach sich ziehen, führen dann oft im letzten Stadium der Erkrankung zum Tod der Patienten. Ophthalmologische Befunde Die juvenile NCL weist gegenüber den anderen NCL-Formen die Besonderheit auf, dass hier in der Regel die visuellen Beschwerden den neurologischen Veränderungen um 2 bis 4 Jahre vorangehen. Die Beschwerden und ophthalmologischen Befunde entsprechen denen einer Zapfen-Stäbchen-Dystrophie. Die betroffenen Kinder werden typischerweise im frühen Schulalter (6 bis 7 Jahre) wegen zunehmenden Sehstörungen erstmals dem Augenarzt vorgestellt [18]. Weitere mögliche Beschwerden umfassen Photophobie und Farbsinnstörungen. Funduskopisch zeigt sich zunächst das Bild einer Schießscheibenmakulopathie ( bull s eye maculopathy,. Abb. 1), die jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann [14, 16, 17, 18]. Die Makulaveränderungen lassen sich besonders leicht mittels Fundusautofluoreszenz detektieren [8, 11]. Im Verlauf kommen diffuse degenerative Veränderungen der gesamten Netzhaut hinzu. Die Netzhautdegeneration geht im fortgeschrittenen Stadium mit einer Optikusatrophie (wachsgelbe Papille), rarifizierten und verengten (fadendünnen) Gefäßen (. Abb. 1) und peripheren irregulären Pigmentierungen einher, während Knochenkörperchen fehlen oder nur gering ausgeprägt sind [16, 17, 18]. Im Gesichtsfeld zeigt sich eine zunehmende konzentrische Einengung [16]. Im Ganzfeldelektroretinogramm (ERG) sind oft bereits zum Zeitpunkt der Erstvorstellung die photopischen und skotopischen Potenziale deutlich reduziert und später nicht mehr nachweisbar [6, 11, 14, 17]. Im Anfangsstadium der NCL wird auch ein elektronegatives ERG (Amplitu- 608 Der Ophthalmologe

5 de der a-welle größer als die der b-welle) beobachtet (. Abb. 2). Im multifokalen ERG zeigen sich bereits früh disseminierte Amplitudenminderungen am gesamten hinteren Pol (. Abb. 3). Differenzialdiagnose Ein wichtiges Abgrenzungsmerkmal der JNCL gegenüber anderen in dieser Altersgruppe auftretenden Netzhautdystrophien (. Tab. 2) ist der ungewöhnlich rasch progrediente Verlauf der Erkrankung. Nach dem Auftreten der ersten Visusbeschwerden fällt die Sehkraft innerhalb von Monaten rapide ab, so dass die betroffenen Kinder oft bereits innerhalb von 1 bis 3 Jahren komplett erblinden [16]. Parallel dazu verlaufen das Erlöschen des Ganzfeld-ERGs und die zunehmende Gesichtsfeldeinschränkung auffällig schnell. Bei Kindern im JNCL-typischen Alter mit beidseitiger, progredienter Visusminderung ist differenzialdiagnostisch vor allem an die häufigste juvenile Makuladystrophie, den Morbus Stargardt (Fundus flavimaculatus) zu denken. Der funduskopische Befund im Frühstadium ähnelt dem der JNCL mit einem Spektrum von fehlenden Veränderungen über zentrale irreguläre Pigmentierungen bis hin zur Schießscheibenmakulopathie. Die Stargardt-spezifischen gelblichen Flecken sind in Frühstadien mitunter noch nicht vorhanden und können somit nicht bei der Differenzierung helfen. Den wichtigsten differenzialdiagnostischen Hinweis liefert das Ganzfeld-ERG, das im Frühstadium des Morbus Stargardt keine oder nur vergleichsweise geringe Veränderungen aufweist, während es bei der JNCL bei Erstmanifestation der Visusbeschwerden oft bereits deutlich reduziert oder vollständig erloschen ist. Darüber hinaus zeigt die JNCL in der kinetischen Perimetrie eine zunehmende konzentrische Gesichtsfeldeinengung, während der Morbus Stargardt in früheren Stadien in der Regel keine peripheren Ausfälle aufweist. Weiterhin können auch Zapfen- und Zapfen-Stäbchen-Dystrophien zu einer Visusminderung im Kindesalter mit dem Infobox 1 Weitere Informationsquellen F Umfassende Information für Patienten und Ärzte finden sich im Internet auf den Seiten der NCL-Stiftung ( der NCL-Gruppe Deutschland ( des NCL- Netzes ( und des University College London ( ucl.ac.uk/ncl). F Biochemische und molekulargenetische Spezialdiagnostik zum Nachweis einer NCL bieten z. B. das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ( und das Universitätsklinikum Göttingen ( paediatrie2.med.uni-goettingen.de/38. htm) an. F Als weiterführende Literatur besonders empfehlenswert sind der deutschsprachige Übersichtsartikel von Kohlschütter et al. [9] und die aktuelle englischsprachige Übersichtsarbeit von Bozorg et al. [3]. funduskopischen Erscheinungsbild einer Schießscheibenmakulopathie führen. Hier ist wiederum die Elektrophysiologie differenzialdiagnostisch richtungs-

6 Leitthema Tab. 1 Gegenüberstellung von Klassifikation, Manifestationsalter und Genloci der NCL- Erkrankungen [7, 9, 10] Gendefekt Klinischer Typ Manifestationsalter Genlocus CLN1 Infantile NCL (INCL) 0 2 (bis 38) Jahre 1p32 CLN2 Spätinfantile NCL (LINCL) 2 8 Jahre 11p15 CLN3 Juvenile NCL (JNCL) 4 10 Jahre 16p12 CLN4 Adulte NCL (ANCL) Um 30 (11 55) Jahre Unbekannt CLN5 Finnische spätinfantile NCL 4 7 Jahre 13q CLN6 Indisch-iberische NCL 1 8 Jahre 15q21 23 CLN7 Türkische NCL 1 6 Jahre 4q CLN8 Nordische Epilepsie 5 10 Jahre 8p23 CLN9 CLN9-defiziente NCL Um 4 Jahre Unbekannt CTSD (CLN10) Kongenitale NCL (CNCL) 0 6 Jahre 11p15.5 Tab. 2 Differenzialdiagnose der JNCL: Gegenüberstellung typisch klinischer Befunde im Frühstadium der Erkrankungen Klinischer Befund weisend, da im Unterschied zur JNCL die skotopischen ERG-Antworten teilweise nicht oder nur gering reduziert sind. Bei stark verminderten oder nicht mehr nachweisbaren ERG-Antworten ist dagegen der Verlauf das entscheidende Differenzierungsmerkmal. Die fortschreitende Gesichtsfeldeinengung bei JNCL in Kombination mit der peripheren Pigmentdegeneration, teilweise vorhandenen Knochenkörperchen und dem stark pathologischem ERG-Befund lässt differenzialdiagnostisch auch an eine Retinitis pigmentosa denken. Die diagnostische Abgrenzung der JNCL von diesem Krankheitsbild gelingt in der Regel aufgrund der frühen makulären Beteiligung mit Schießscheibenmakulopathie und ausgeprägter Visusminderung sowie der ungewöhnlich raschen Progredienz der Erkrankung. Weiterführende Diagnostik Juvenile NCL Morbus Stargardt Zapfen-Stäbchen- Dystrophie Deutliche Visusminderung + +/ + Farbsehstörung Schießscheibenmakulopathie + + +/ Gesichtsfeldeinengung + + Knochenkörperchen +/ +/ +/ Skotopisches ERG reduziert + +/ + Photopisches ERG reduziert Schnelle Progredienz + + Retinitis pigmentosa Eine einfache und schnelle Methode zur Diagnose der JNCL stellt der normale Blutausstrich dar. Darin zu erkennende Vakuolen im Zytoplasma der Lymphozyten sind ein spezifisches Zeichen der CLN3-Mutation, das oft schon vor dem Auftreten der ersten Symptome nachweisbar ist. Die definitive Diagnose erfolgt durch Nachweis der CLN3-Mutation mittels molekulargenetischer Analyse einer peripheren Blutprobe. Die genetische Analyse wird durch die Tatsache erleichtert, dass bei über 90% der Betroffenen dieselbe Mutation des CLN3- Gens (1,02-kb-Deletion) vorliegt. Untersuchungen von Chorionzottenbiopsien zur pränatalen Diagnose der Erkrankung sind ebenfalls möglich. Wie schon erwähnt können neben CLN3-Mutationen in seltenen Ausnahmefällen auch Mutationen anderer CLN- Gene ein der JNCL ähnliches Krankheitsbild hervorrufen, bei dem dann jedoch keine vakuolisierten Lymphozyten im Blut nachweisbar sind. Bei negativem Blutausstrich kann deshalb zusätzlich eine elektronenmikroskopische Untersuchung von Haut- oder Bindehautbiopsien zum Nachweis von NCL-typischen Einschlüssen in Fibroblasten und glatten Muskelzellen erfolgen. Weiterhin stehen Enzymtests zum Nachweis einer fehlenden Aktivität der Genprodukte von CLN1, CLN2 und CTSD (CLN10) in Blutzellen zur Verfügung. Fazit für die Praxis Die juvenile NCL ist für den Augenarzt von besonderer Bedeutung, da bei dieser NCL-Form die ophthalmologischen Symptome den neurologischen Beschwerden um einige Jahre vorausgehen. Typischerweise werden die betroffenen Kinder im frühen Schulalter wegen beidseitiger Sehminderung erstmals dem Augenarzt vorgestellt. Wenn aufgrund des klinischen Bilds und der raschen Progredienz der Verdacht auf eine JNCL besteht, ist meist schon mit einfachsten Mitteln wie einem normalen Blutausstrich die Stellung der Diagnose möglich, die anschließend molekulargenetisch zu sichern ist. Auch wenn kausale Therapieansätze bisher erst im Stadium der vorklinischen und klinischen Erprobung sind, ermöglicht eine frühzeitige Diagnose jedoch F eine angemessene pädagogische, psychologische und medizinische Betreuung des erkrankten Kindes, F eine entsprechende Lebensplanung für die betroffene Familie und F eine humangenetische Beratung der Eltern mit dem Angebot pränataler Diagnostik. Angesichts der Schwere der Erkrankung hat der Augenarzt hier die große Chance sowie die besondere Verantwortung, den betroffenen Kindern und ihren Familien zusätzliches Leid aufgrund einer verspäteten Diagnosestellung zu ersparen. Korrespondenzadresse Dr. T.U. Krohne Department of Cell Biology, The Scripps Research Institute North Torrey Pines Road La Jolla, CA 92037, USA krohne@scripps.edu Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht. 610 Der Ophthalmologe

7 Fachnachrichten Literatur 1. Anonymous (1995) Isolation of a novel gene underlying Batten disease, CLN3. The international Batten disease consortium. Cell 82: Backman ML, Santavuori PR, Aberg LE et al (2005) Psychiatric symptoms of children and adolescents with juvenile neuronal ceroid lipofuscinosis. J Intellect Disabil Res 49: Bozorg S, Ramirez-Montealegre D, Chung M et al (2009) Juvenile neuronal ceroid lipofuscinosis (JNCL) and the eye. Surv Ophthalmol 54: Claussen M, Heim P, Knispel J et al (1992) Incidence of neuronal ceroid-lipofuscinoses in west Germany: variation of a method for studying autosomal recessive disorders. Am J Med Genet 42: Gardiner RM (2002) Clinical features and molecular genetic basis of the neuronal ceroid lipofuscinoses. Adv Neurol 89: Goebel HH, Wisniewski KE (2004) Current state of clinical and morphological features in human NCL. Brain Pathol 14: Jalanko A, Braulke T (2009) Neuronal ceroid lipofuscinoses. 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Ziel dieser Studie ist es, den Effekt von unterschiedlich hoch dosiertem Betahistin auf die Anzahl der Schwindelattacken zu prüfen. Untersucht werden soll dabei insbesondere eine höhere Dosierung von Betahistin (3x48 mg pro Tag), die bisher noch nicht zur Behandlung des Morbus Menière zugelassen ist. Die Studie (EudraCT-Nr ) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert (BMBF177zfyGT). Sieger23 / fotolia.com Rahmendaten der Studie: Einschlusskriterien: Definitiver M. Menière gemäß den Kriterien der American Academy of Otolaryngology Head and Neck Surgery: F zwei oder mehr Drehschwindelattacken von mindestens 20 Minuten Dauer F Tinnitus oder Völlegefühl im betroffenen Ohr F Ausschluss anderer Ursachen F audiometrisch dokumentierter Hörverlust F mindestens zwei Menière-Attacken pro Monat für mindestens 3 aufeinander folgende Monate F Alter: Jahre Ausschlusskriterien: F andere Erkrankungen des vestibulären Systems (z. B. vestibuläre Migräne oder phobischer Schwankschwindel) F Kontraindikationen für die Behandlung mit Betahistin (z. B. Asthma, Phäochromozytom) F Schwangerschaft oder Stillzeit F Schwere Nieren- oder Leberinsuffizienz, Magen- oder Dünndarmulzera, Tumoren, schwere koronare Herzerkrankung F Behandlung mit anderen Antihistaminika Behandlungsdauer: 9 Monate, weitere 3 Monate follow-up Klinische Ziele: Reduktion von Schwindelattacken und Tinnitus, Verbesserung der Hör- und Gleichgewichtsfunktion Zehn Zentren in den folgenden Städten beteiligen sich an der Studie: Aachen, Berlin, Erlangen-Nürnberg, Essen, München, Regensburg, Tübingen. Für diese klinisch wichtige Behandlungsstudie werden dringend geeignete Patienten/ -innen gesucht. Kollegen/-innen, die in Frage kommende Patienten behandeln, können sich direkt bei Herrn Prof. Michael Strupp über die Studie und das für Sie nächstgelegene Studienzentrum informieren. Dies gilt auch für interessierte Patienten. Ansprechpartner: Prof. Dr. Michael Strupp Klinikum der Universität München, Campus Großhadern Neurologische Klinik und IFB Schwindel tel: 089 / oder 6680 fax: 089 / Michael.Strupp@med.uni-muenchen.de Quelle: Ludwig-Maximilians- Universität München, Der Ophthalmologe

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