Elektronische Masterarbeiten

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2 Der Einsatz von Methoden der Erinnerungsunterstützung zur Präzisierung von Zeugenaussagen bei Kapitaldelikten am Beispiel der Hypnose Untersuchungen im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft, Kriminalistik und Recht Masterarbeit Band I vorgelegt am Lehrgebiet 12 Phänomenbezogene Kriminalstrategie an der Deutschen Hochschule der Polizei i. Gr. in Münster von Martina Sebald Ratsanwärterlehrgang 2006 / 2008 Lerngruppe 2 Erstprüfer: Kriminaldirektor Achim Wenz Zweitprüfer: Dipl.-Psych. Michael Pfeiffer Münster, Juli 2008

3 INHALT BAND I 1. EINFÜHRUNG EINLEITUNG FRAGESTELLUNG DER VORLIEGENDEN ARBEIT METHODE METHODISCHE AUSEINANDERSETZUNG GRUNDLAGEN DER WAHRNEHMUNGSPSYCHOLOGIE ERINNERUNG UND REPRODUKTION METHODEN DER ERINNERUNGSUNTERSTÜTZUNG Das kognitive Interview Hypnose, tiefenpsychologisches Interview THEORETISCHE UND EXPERIMENTELLE GRUNDLAGEN DER HYPNOSE Begriff und Geschichte der Hypnose Theorien zur Anwendung und Wirkung der Hypnose Definition der Hypnose zur Anwendung in forensischen Fragestellungen DIE AKTUELLE RECHTLICHE SITUATION Definitionen Verfassungsrechtliche und einfachgesetzliche Rahmenbedingungen Die Fernwirkung des Beweisverwertungsverbots Die forensische Hypnose in der Rechtssprechung KRIMINALISTISCHES ANLIEGEN, FALLBEISPIELE Die Bedeutung der Vernehmung Alternative Methoden Fallbeispiele ERGEBNISSE ÜBERSICHT DES FORSCHUNGSSTANDES EXPERTENINTERVIEWS EMPIRISCHE DATENERHEBUNG MITTELS SCHRIFTLICHER BEFRAGUNGEN EMPIRIE DER ANWENDUNG DER HYPNOSE IM AUSLAND Österreich Luxemburg Großbritannien Frankreich I

4 3.4.5 Belgien USA DISKUSSION DIE FORENSISCHE HYPNOSE IM WISSENSCHAFTLICHEN KONTEXT EXPERTENBEFRAGUNGEN GRENZEN DER HYPNOSE ETHISCHE FRAGESTELLUNGEN LÖSUNG DES RECHTLICHEN DILEMMAS FAZIT SCHLUSSFOLGERUNGEN ETABLIERUNG VON HANDLUNGSLEITLINIEN FÜR DIE ANWENDUNG DER FORENSISCHEN HYPNOSE Persönliche Voraussetzungen Rahmenbedingungen Sicherungsmaßnahmen gegen den Vorwurf der Manipulation ZUKUNFTSAUSBLICK BAND II - ANLAGENBAND INHALT ANLAGE 1: PRESSEARTIKEL ZU EINFÜHRUNGSBEISPIEL... 1 ANLAGE 2: EXPERTENINTERVIEW DIPL.-PSYCH. THIESSEN... 6 ANLAGE 3: EXPERTENINTERVIEW DR. BEETZ ANLAGE 3A: DAS FOKUSSIERTE ERINNERUNGSMANGEMENT ANLAGE 4: INTERVIEW MIT VRILG NEUHOF ANLAGE 5: INTERVIEW MIT KR ZETTELMEIER ANLAGE 6: EXPERTENBEFRAGUNGEN ANLAGE 7: SCHRIFTVERKEHR MIT DEM AUSLAND ANLAGE 8: VERZEICHNIS FORENS. HYPNOTHERAPEUTEN II

5 1. Einführung 1.1. Einleitung Am wurden eine Mutter und ihr Kleinkind auf der A 5 bei Karlsruhe durch einen Verkehrsunfall getötet, der durch extrem dichtes Auffahren durch einen anderen Pkw verursacht worden war. Das spätere Opfer war gerade im Begriff, auf der dreispurigen Autobahn auf der linken Spur ein Fahrzeug auf der Mittelspur mit ca. 140km/h zu überholen, als sich von hinten ein mit deutlich über 200 km/h fahrender Pkw der Marke Daimler-Benz näherte. Der Fahrer fuhr äußerst dicht auf, so dass die Frau sich genötigt fühlte und unvermittelt auf die mittlere Fahrspur zog. Hierbei verlor sie die Kontrolle über ihr Fahrzeug, schleuderte annähernd ungebremst in den Wald. Sie verstarb zusammen mit ihrem Kleinkind noch an der Unfallstelle. Der Unfall erregte hohes Aufsehen in der Öffentlichkeit. Bei der Polizeidirektion Freiburg wurde sogleich eine Sonderkommission (Soko) Raser eingerichtet. Von zunächst 707 verdächtigen Fahrzeugen, die per KBA-Tabellierband aufgelistet worden waren, verblieben nach Abgleich mit den Rasterkriterien, die durch die Vernehmung von insgesamt vier Zeugen und weitere Ermittlungen herausgearbeitet worden waren (Zulassungsbereich BB, dunkle Farbe, spezielle Auspuffanlage), noch 340 verdächtige Fahrzeuge. Um noch weitere und detailliertere Angaben zu dem Unfallverursacher zu erhalten, wurden nach Rücksprache mit der StA Karlsruhe zwei der Zeugen durch einen Psychologen in einen tiefenentspannten Zustand versetzt, um deren Erinnerungsvermögen zu verbessern. Einer der Zeugen konnte sich nun konkreter an das KfZ-Kennzeichen erinnern und gab an, dass es sich um zwei Zwischenbuchstaben gehandelt habe, die dreiecksförmig (also A oder V) gewesen seien. Zudem sei die Zahlenkombination dreistellig, wobei eine 7 vorkäme. Diese Angaben passten exakt zu einer bereits vorhandenen Spur, die als Nr. 90 bezeichnet worden war, einem Pkw mit dem amtlichen Kennzeichen BB-AA 374, 1

6 der an diesem Tag von einem 35jährigen Testfahrer der Firma Daimler-Benz mit dem Spitznamen Turbo-Rolf gesteuert wurde. 1 Bereits seit Beginn der 80er Jahre wird in Deutschland im Zusammenhang mit Ermittlungen bei Kapitaldelikten immer wieder auf Methoden der Erinnerungsunterstützung zurückgegriffen, um aussagewilligen Zeugen Informationen wieder ins Gedächtnis zu rufen, die sie ohne dieses Verfahren nicht rekapitulieren könnten. Hierbei existieren im Wesentlichen zwei Verfahren zur Verbesserung des Erinnerungsvermögens, die geeignet erscheinen: das kognitive Interview und die Hypnose. Das kognitive Interview ist ein umfassendes Vernehmungskonzept, das verschiedene Komponenten umfasst: Perspektivwechsel, Zurückversetzen in den Wahrnehmungskontext, Verändern der Reihenfolge der Ereignisse etc., die den Zeugen helfen sollen, sich besser an das Geschehene zu erinnern. Das so genannte erweiterte kognitive Interview ergänzt die Ursprungsform durch eine Interaktion zwischen Interviewer und Zeugen. Die Befragung läuft trichterförmig ab, so dass anfangs offene Fragen gestellt werden, die gegen Ende immer detaillierter werden. Den Abschluss bildet eine Zusammenfassung durch den Befrager, um Missverständnisse auszuräumen und so eine deutliche Verbesserung gegenüber der klassischen Vernehmung zu erzielen. 2 Bei der Hypnose handelt es sich um ein bereits in der Antike angewandtes Verfahren, dessen Entwicklung in Deutschland aus historischen, aber auch psychotherapeutisch-ideologischen Gründen im Vergleich zum Ausland verzögert stattgefunden hat. Dessen negative Konnotation lässt sich hauptsächlich auf allgemeine Vorurteile und den Missbrauch in Form der so genannten Bühnenhypnose zurückführen. 3 1 Telefonat mit POR Ams, Leiter der SOKO, Freiburg, am und Die Zeit vom , Autorin Sabine Rückert 2 Brockmann, Claudia auf %20Polizeipsychologie%201.pdf, ( ) 3 Hole, Günter: Die therapeutische Hypnose Formen, Möglichkeiten und Grenzen, Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 49 v , Seite A

7 Hinderlich für die Entwicklung der Hypnose zur Anwendung im Bereich der Forensik ist außerdem, dass Aussagen unter Hypnose nach gängiger Rechtsmeinung nicht gerichtsverwertbar sind, was sich aus 136a StPO i.v.m. 161a I S. 2, 163a V, 69 III, 72 StPO ergibt. Es können durch die Hypnose, die sich nicht in jedem Fall methodisch klar vom kognitiven Interview abgrenzen lässt, jedenfalls wichtige Anhaltspunkte für weitere Ermittlungen gewonnen werden. In den letzten Jahrzehnten hat bei der kriminalistischen Arbeit der Sachbeweis überproportional an Priorität gewonnen. Dies gründet vor allem auf die Entdeckung der Polymerase Kettenreaktion- und die Entwicklung dieses Verfahrens für die forensische Analytik, welche die Auswertung von DNA- Spuren ermöglichte und den genetischen Fingerabdruck als die Wunderwaffe der Ermittler etablierte. Auch in anderen Bereichen der Spurensicherung wurden immer neue wissenschaftliche Methoden entwickelt, wodurch die Tatortarbeit erleichtert wurde. Dies resultiert oft in einer unüberschaubaren Zahl an Sachbeweisen. Hier ist vor allem die berührungsfreie Spurensicherung durch Licht, Fluoreszenz- und Lumineszenzverfahren zu nennen. Der Personenbeweis jedoch ist seither kaum weiterentwickelt worden. Beispielsweise wurde das Reid -Verfahren zur Vernehmung von Beschuldigten 2001 in den Seminarkatalog des Fortbildungsinstituts der Bayerischen Polizei (BPFI) aufgenommen. Die Veranstaltungen wurden von einer amerikanischen Mitarbeiterin der Firma Reid geleitet. Aufgrund von Lizenzproblemen und fachlicher Kritik wurden keine weiteren Reid Seminare mehr abgehalten. Derzeit werden zum Beispiel am BPFI zwei Vernehmungsseminare für Beamte der Schutz- und Kriminalpolizei angeboten: ein Basisseminar K40060 Grundlagen Personenbeweis (7x jährlich je bis zu 12 Beamte) und ein Spezialistenseminar K Vernehmungspraxis (4x jährlich je bis zu 16 Beamte). Letzteres enthält auch Techniken, die auf Erkenntnissen aus der Reid - Methode basieren. 3

8 Wissen über das kognitive Interview oder die Hypnose werden jedoch nicht vermittelt. 4 Seit Ende 2007 werden beim PP München zweitägige Seminare Strukturierte Zeugenvernehmung abgehalten. Es handelt sich um ein Pilotprojekt des Polizeipräsidiums in Zusammenarbeit mit dem Zentralen Psychologischen Dienst der Bayerischen Polizei (ZPD). Im Teamteaching - Verfahren werden Beamte durch erfahrenen Ermittler und Spezialisten des ZPD geschult. 5 Insgesamt betrachtet wird der Personenbeweis zwar nicht vernachlässigt, jedoch kann nur eine begrenzte Anzahl von Beamten zum Teil auch regional begrenzt - an den Seminaren teilnehmen. Die Hypnose als Instrument der Weiterentwicklung des Personenbeweises wird bislang nur in Einzelfällen ohne systematische Grundlage angewendet, obwohl ihre Ergebnisse (siehe 2.6.2) zum Teil viel versprechend waren Fragestellung der vorliegenden Arbeit Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Beantwortung der Frage, ob die Hypnose als solche geeignet ist, das Erinnerungsvermögen von Zeugen zu verbessern und welche Erfahrungen mit dem Verfahren in Deutschland und dem Ausland vorliegen. Die Hypnose soll nach Abschluss der hier vorgelegten Untersuchungen in einen systematischen Kontext eingeordnet werden, um ihren angemessenen Stellenwert im Rahmen des Personenbeweises festzulegen Methode In der vorliegenden Masterarbeit werden zunächst durch Auswertung der wissenschaftlichen Literatur unter zu Hilfenahme von medizinischen Datenbanken und Lehrbüchern theoretische und teilweise auch experimentelle Grundlagen der Wahrnehmungspsychologie, des Gedächtnisses, der 4 Seminarkatalog des BPFI Ainring im Intranet der Bayerischen Polizei; Telefonat mit KR Kraus, Leiter des Fachgebiets Kriminalistik am BPFI am Projektbericht des Zentralen Psychologischen Dienstes der Bayerischen Polizei 4

9 Reproduktion von Gedächtnisinhalten und der Hypnose erläutert. Es wurden die relevanten medizinischen Datenbanken ( pubmed, embase und Medline ) mit dem Suchbegriff Hypnosis durchsucht und themenspezifische Publikationen in die Auswertung mit einbezogen. Hier ergab sich allerdings die Einschränkung, dass sich zum Thema Zeugenbefragungen keine randomisierten Studien finden ließen. Da keine Untersuchungen speziell zur forensischen Hypnose vorliegen, wurden Expertenbefragungen in Form von Interviews und durch Übersendung von standardisierten Fragebögen durchgeführt. Experteninterviews werden in der empirischen Sozialforschung sehr häufig genutzt, sind jedoch methodologisch umstritten. Deshalb wurde die Methode des halb-standardisierten Interviews gewählt. Die Auswahl der Experten sollte einen regional weit gefassten Kreis abbilden, die jeweiligen Standpunkte sollten nach Möglichkeit auch divergierend sein. Bei den ausgewählten Experten handelt es sich ausschließlich um Personen, die Erfahrungen mit forensischer Hypnose oder mit Themen des kriminalpolizeilichen oder juristischen Alltags haben, so dass deren Aussagen einen sehr hohen Evidenzgrad aufweisen. Die Arbeit soll den aktuellen Stand der Wissenschaft in Bezug auf das Verfahren der Hypnose darstellen und untersuchen, ob sie ein wirksames Mittel sein kann, vergessene Wahrnehmungen zu aktivieren. Sodann wird aufgezeigt, welche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die Durchführung einer möglichst reproduzierbaren und objektivierbaren Hypnose zur Verwertung im Ermittlungsverfahren unerlässlich sind. Hierbei werden auch die rechtlichen Rahmenbedingungen beleuchtet und Möglichkeiten erörtert, wie trotz objektiven Verwertungsverbotes in der StPO eine Nutzung des Verfahrens ermöglicht werden kann. Ein Blick ins europäische Ausland soll aufzeigen, wie sich die Situation in anderen Ländern darstellt und inwieweit gewonnene Erkenntnisse auf die Situation in Deutschland übertragbar sind. So kann zukünftig die Handlungssicherheit der Ermittler bezüglich der forensischen Hypnose verbessert werden, um den Einsatz dieser Methode zur Aufklärung von Kapitaldelikten auch effizient, sinnvoll und verwertbar zu gestalten. 5

10 2. Methodische Auseinandersetzung 2.1 Grundlagen der Wahrnehmungspsychologie 6 Der Nutzen von Zeugenaussagen kann nur dann realistisch eingeschätzt werden, wenn Wahrnehmungsfehler und täuschungen sowie soziale Einflüsse erkannt werden. In der Psychologie werden unter dem Begriff Wahrnehmung alle Prozesse der Gewinnung, der Verarbeitung und der Bewertung von Informationen aus Sinneseindrücken verstanden. Dazu dienen insbesondere Gesichts- und Gehörsinn, aber auch Tastsinn, Geschmackssinn und Geruchssinn sowie weitere Sinne oder Teile derselben, mit denen wir Temperaturen, Schmerzen, Farben, Formen und auch unser Gleichgewicht empfinden. In der Justiz, bei der Polizei und im Sozialwesen ist die Wahrnehmung die Grundlage der Beobachtung und der Selbst- und Fremddiagnose. Bei der Wahrnehmung werden, abhängig vom Sinnesorgan, physikalischchemische Reize der Umwelt zerlegt, in einzelne elektrische Impulse umgewandelt, dann über Nervenbahnen an das Gehirn weitergeleitet und dort Speicherprozessen zugeführt. Psychologisch gesehen ist der Prozess der Wahrnehmung vor allem ein Prozess der Selektion und Organisation von Reizen und Informationen unserer Umwelt. Hier sind zu nennen a) Selektion aus einer Vielzahl von Reizen Ob und was wir wahrnehmen, hängt von der Art des Reizes, seiner Qualität und den situativen Bedingungen ab. b) Selektion durch Wahrnehmungsschwellen Durch Gewöhnung, Verschmelzung oder Überdeckung. 6 Northoff, Robert: Rechtspsychologie: Anwendungsorientierte Grundlagen für Rechtswesen, Polizeiwesen, Sozialwesen, Kommunal-Verlag Bonn, 1996, Teil 1.1., S. 15ff 6

11 c) Selektion wegen begrenzter Kapazität der Sinnesorgane Von allen den Menschen umgebenden Reizen können die Augen etwa 125 Millionen bit/sek. aufnehmen, von denen wiederum nur 1,6 Millionen bit/sek. von den Sehnerven weitergeleitet werden können. Hiervon gelangen wiederum nur etwa 10 bit/sek. über das Zentralnervensystem in das Kurzzeitgedächtnis. Unsere visuellen und auditiven Systeme sowie Tast-, Geschmacks- und Geruchsinn sind also beschränkt. Hier sind die absoluten Wahrnehmungsschwellen zu nennen, Dinge, die die verschiedenen Sinnesorgane nicht mehr wahrnehmen können. Beispielsweise erreicht das Ohr seine Grenze beim Ticken einer Armbanduhr in ca. 6m Entfernung. d) Organisation durch gestalthafte Verarbeitung Wahrnehmungen werden mit Hilfe eigener Erfahrungen strukturiert und eingeordnet. Diese sind - die Ähnlichkeit: Reize, die identisch oder ähnlich sind, werden als zusammengehörig wahrgenommen, auch wenn die Übereinstimmungen nur grob sind. - die Nähe: Nahe oder zusammen auftretende Reize werden unter räumlichen und zeitlichen Gesichtspunkten als zusammengehörig wahrgenommen. - die Gewohnheit: Die Gruppierung von Reizen hängt von kulturspezifischen und lernpsychologischen Einflüssen ab. - die Figur-Grund-Wahrnehmung: Bestimmte Reize treten in den Vordergrund und die übrigen Reize werden als Hintergrund weniger differenziert wahrgenommen. 7

12 - das Prinzip der Geschlossenheit: Bruchstückhafte Wahrnehmungen werden entsprechend den bisherigen Erfahrungen zu einem sinnhaften Ganzen ergänzt, z.b., wenn nur Gesprächsfetzen wahrgenommen werden. - das Prinzip der (prägnanten) guten Gestalt: Wir neigen dazu, möglichst einfache, regelmäßige, harmonische und symmetrische Formen zu wählen. Prägnante Formen erleichtern die Abspeicherung. - der Halo-Effekt: Ein ganzheitlicher Eindruck von einem anderen Menschen wird bei der ersten Begegnung gewonnen, obwohl nur wenig objektive Informationen vorliegen ( Schubladendenken ). e) Organisation durch konstante Wahrnehmung Bestimmte Merkmale von Personen und Objekten werden trotz unterschiedlicher Entfernung, Beleuchtung und Perspektive konstant wahrgenommen. Ein zentraler Wahrnehmungsmechanismus unterdrückt die aus physiologischen Gründen an sich nahe liegende Veränderung, v.a. bzgl. Größe, Ort, Form, Helligkeit und Färbung. Peter Ainsworth 7, ein ehemaliger britischer Polizeibeamter, der Psychologie und Soziologie studiert hat und an der Universität von Manchester/GB, lehrt, führt aus, dass Wahrnehmung sowohl als bottom-up - Prozess, also von unten nach oben (induktiv), als auch als top-down - Prozess, von oben nach unten (deduktiv) erfolgen kann. Das heißt, man schließt entweder vom Allgemeinen auf das Besondere oder umgekehrt. Bottom-up Prozesse werden allein durch den Input selbst gesteuert. Mehrere logische Aspekte fügen sich zu einem Gesamten. Problematischer ist, besonders im Kontext von Augenzeugenberichten, der topdown Prozess, bei dem Auswirkungen so interpretiert werden, dass eine bestimmte Annahme erfolgt. Dies führt zu subjektiveren und daher ungenaueren Interpretationen. 7 Ainsworth, Peter B.: Psychology; Law and Eyewitness Testimony, Verlag John Wiley & Sons, Chichester 1998, S. 8ff 8

13 Wahrnehmung sollte immer in den folgenden Kontexten bewertet werden: a) Wahrnehmung als Interpretation Wahrnehmung geschieht kaum willentlich bewusst. Vielmehr erkennt man den komplexen Prozess der Wahrnehmung nur dann, wenn die Situation neuartig oder unklar ist. Wahrnehmung kann daher nie objektiv, akkurat oder statisch sein, sondern ist vielmehr subjektiv, aktiv und kreativ. Menschen nehmen ihre Umwelt also nicht gleichsam einer Videokamera auf, sondern gestalten durch Interpretation ihre eigene Wahrheit. b) Vorurteile und Subjektivität bei der Wahrnehmung Der menschliche Wahrnehmungsprozess ist sehr kreativ angelegt. Es liegt in der Natur des Menschen, seine Wahrnehmungen im Kontext des aktuellen Geschehens zu sehen. Dies ist eine erlernte Reaktion. Wahrnehmung füllt Handlungslücken automatisch auf, komplettiert das Gesamtbild. Es gibt viele Gründe, warum Zeugen das Geschehen unterschiedlich interpretieren. Einige Fähigkeiten sind ererbt, die meisten jedoch erlernt. Daher ist Wahrnehmung sehr individuell. c) Lernen, Erfahrung und Wahrnehmung Da Wahrnehmung Ergebnis eines Lernprozesses ist, bezieht sie sich sehr auf persönliche Erfahrungen Diese können von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Je vertrauter eine Situation ist, umso weniger Zeit und Mühe verwenden Menschen auf das Hinterfragen. d) Erwartungen und Zuschreibungen in Bezug auf Wahrnehmung Stereotype und Erwartungen spielen bei der Wahrnehmung eine große Rolle. Individuen tendieren dazu, zu sehen, was sie zu sehen erwarten. 9

14 Zusammenfassend ist zu sagen, dass Wahrnehmung ein sehr individueller und subjektiver Prozess ist und jeder Mensch ein Geschehen im Kontext seiner Erwartungen, Vorurteile, Interpretationen und Erfahrungen wiedergibt. Eine historische Wahrheit, also das, was wirklich passiert ist, kann so nur schwer erlangt werden, weil Wahrnehmung ein unbewusster Prozess ist und sich die Augenzeugen dessen meist nicht bewusst sind. 2.2 Erinnerung und Reproduktion Hat eine Person etwas wahrgenommen, so muss die Information im Gedächtnis verarbeitet werden. Nach dem Gedächtnismodell von Atkinson und Shiffrin 8 (Abbildung 1) gelangen Informationen, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, in das sensorische Register. Das Fassungsvermögen dieses Speichers ist sehr groß, die Zeit des Behaltens aber begrenzt. Im Gegensatz zum sensorischen Register ist das Fassungsvermögen des Kurzzeitspeichers gering. Das Kurzzeitgedächtnis kann 7 +/- 2 Elemente für etwa 18 Sekunden speichern. Durch die Organisation von Wissenselementen in 7 +/- 2 so genannte Chunks (Informationspakete) können große Informationsmengen gespeichert werden. Das Langzeitgedächtnis stellt den größten Speicher in diesem Gedächtnismodell dar. In ihm werden alle Informationen gespeichert, die durch das Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis gelangen. Bekanntlich können aber auch diese Inhalte wieder vergessen werden. Gedächtnisinhalte werden je nach Grad ihrer emotionalen Bedeutung unterschiedlich eingespeichert. Demzufolge werden starke Erlebnisse vom Gedächtnis anders behandelt als persönlich belanglosere. Wie es scheint, werden sie fester und tiefer gespeichert und auf andere Weise, auf anderen Wegen eingegeben und wieder hervorgeholt. Dies weist auf die nur schwer trennbare 8 Atkinson, Richard C., Shiffrin, Richard: Multi-Store Model of Memory 1968/1970. Auf: ( ) 10

15 Verflochtenheit unterschiedlicher Wahrnehmungs- und Erlebnisebenen hin, besonders auf die Bedeutung emotionaler Bewertung. Besonders deutlich wird der Ablauf der Prozesse im so genannten Multi - Speicher- Modell der amerikanischen Gedächtnisforscher Richard C. Atkinson und Richard Shiffrin: Abbildung 1: Gedächtnismodell von Atkinson und Shiffrin (1968, 1971) 7 Derzeit geht man in der Kognitionswissenschaft von einem Langzeitgedächtnismodell aus, in dem fünf Gedächtnissysteme beinhaltet sind: a) Das episodische Gedächtnis ist für die Speicherung von autobiografischen Ereignissen und nach Ort und Zeit bestimmten Fakten zuständig. Hier werden Erlebnisse, also auch die Wahrnehmungen von Augenzeugen, abgespeichert. b) Das Wissenssystem, auch semantisches Gedächtnis, enthält Kenntnisse über die Welt, generelle Zusammenhänge und Schulwissen. 7 Atkinson, Richard, Shiffrin, Richard: Multi-Store Model of Memory 1968/1970. Auf: ( ) 11

16 c) Im prozeduralen Gedächtnis sind mechanische und motorische Fertigkeiten sowie Handlungsabläufe abgespeichert. d) Das so genannte Priming steht für eine höhere Wahrscheinlichkeit der Wiedererkennung von zuvor unbewusst wahrgenommenen Informationen. e) Das perzeptuelle Gedächtnis schließlich ist für Familiaritäts- und Bekanntheitsurteile zuständig, für Vorgänge des Widererkennens und der Orientierung. 9 Zusätzlich scheint es noch eine Gedächtnisstruktur zu geben, in der beispielsweise Schockerlebnisse sehr fest abgespeichert werden. Diese Struktur ist willentlich nur schwer zu beeinflussen. Die genannten Systeme wirken zusammen, und ergänzen und beeinflussen einander, so dass sie nicht voneinander getrennt funktionierend betrachtet werden können. 10 Wichtige Faktoren für die Speicherung von Informationen sind außerdem der Beobachtungszeitraum, die Intensität des Ereignisses und welchen Einfluss es deshalb auf die Person hatte. Ein extrem dramatisches Ereignis kann auch so traumatisierend für den Zeugen sein, dass er nur wenig Informationen wiedergeben kann. Versuche haben gezeigt, dass die Anwendung von Gewalt, die in einer Beobachtungsszene eine Rolle spielt, dazu führen kann, dass die Zeugen weit weniger Informationen geben können, als wäre keine Gewalt im Spiel gewesen. 11 Ein Augenzeuge wird im Rahmen der Vernehmung gebeten, eine Schilderung des Ereignisses abzugeben. Hierzu muss er die abgespeicherten Informationen hervorholen. In der Zeit zwischen Beobachtung und Abruf des Erlebnisses könnte 9 Jähncke, Lutz: Das Gedächtnis, auf: populaerwissenschaftlichebeitraege/dasgedaechtnis.pdf ( ) 10 Stangl, Werner, aus: ( )- Unterschiedliche Gedächtnisprozesse nach Graichen und Markowitsch, Ainsworth, Peter B.: Psychology; Law and Eyewitness Testimony, Verlag John Wiley & Sons, Chichester 1998, Seite 37, 38; Studie von Loftus und Burns, USA,

17 das Gedächtnis des Zeugen jedoch bewusst oder unbewusst beeinflusst worden sein. Hier spielen folgende Faktoren eine Rolle: - Desinformation vor oder nach dem Ereignis (z.b. durch Abgleich mit anderen Wahrnehmungen, Medieneinfluss) - Glaube und Erwartung bezüglich des Erinnerungsabrufs - Positive oder negative Bekräftigung einer anderen (mindestens gleichgestellten) Person - Schwierigkeiten oder Unvermögen bezüglich der Verifizierung von Originalquellen - Suggestivtechniken - Kognitive Geschicklichkeit und mentale Vorstellungskraft Daher ist es möglich, Erinnerungen zu erschaffen oder zu modifizieren. 12 Konstruierte Erinnerungen besitzen alle subjektiven Eigenschaften der wahrheitsgemäßen Erinnerung. Die Emotionen, die damit verbunden sind und das Vertrauen, mit dem sie erzählt werden, sind keinen Garanten für eine historische Wahrheit. Das autobiografische Gedächtnis, in dem Erlebnisse gespeichert werden, reproduziert vergangene Ereignisse nicht wie eine Tonbandaufnahme oder ein Videofilm, sondern rekonstruiert das Geschehen im Lichte der jeweiligen Bedürfnisse. So können sich Zeugen eventuell beim Versuch des Gedächtnisabrufes nur an die letzte, modifizierte Fassung erinnern, die dann wiederum im aktuellen Kontext interpretiert wird Laurence, Jean-Roch: Psychologie des Entrevues d Enquête de la Recherche à la Practique. Edition Yves Blais, Kanada, Kapitel 12, Teil A, Absatz 2 13 Laurence, Jean-Roch: Psychologie des Entrevues d Enquête de la Recherche à la Practique. Edition Yves Blais, Kanada, Kapitel 12, Teil A, Absatz 1 13

18 Jede/r Zeuge/Zeugin hat die Situation anders, eben subjektiv wahrgenommen und sie aufgrund von Erfahrungen, Erwartungen, Vorurteilen und Emotionen bewertet und im Langzeitgedächtnis, dem autobiographischen Gedächtnis, abgespeichert. Die Intensität der Speicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie persönlicher Betroffenheit oder einer Traumatisierung durch den Vorfall. Möglicherweise wurden aber auch Details des Ereignisses vergessen. Über das, was im Gehirn passiert, wenn vergessen wird, gibt es zwei Theorien: Die Theorie des Spurenverfalls besagt, dass die Gedächtnisspur mit der Zeit verblasst und verschwindet. Diese wurde jedoch durch Forschungen widerlegt. Die wahrscheinlichere Interferenztheorie geht davon aus, dass wir vergessen, indem neue, aktuellere Eindrücke die alten Gedächtnisspuren überlagern und so den Zugriff auf die alten Erinnerungen erschweren. 14 Es gibt aber auch noch weitere Faktoren, die die Reproduktion von Gedächtnisinhalten erschweren, nämlich Alkoholisierung oder situative Einflüsse (Umstände der Vernehmung, Antipathie). Bereits Ende des 19. Jahrhunderts veröffentlichte der deutsche Psychologe Hermann Ebbinghaus, der als Begründer der experimentellen Erforschung des Gedächtnisses gilt und bis heute gültige psychologische Messmethoden der Gedächtnisleistung erfand, die Vergessenskurve. Diese zeigt auf, wie schnell Inhalte des Gedächtnisses verloren gehen. 14 Stangl, Werner aus: ( ) 14

19 Abbildung 2: Vergessenskurve nach Hermann Ebbinghaus 15 Das Vergessen ist also [ ] keine Krankheit des Gedächtnisses, sondern eine Bedingung für dessen normale Beschaffenheit und Funktion (Théodule Ribot, frz. Psychologe, ). 2.3 Methoden der Erinnerungsunterstützung Nur weil Erinnerung nicht reproduziert werden kann, bedeutet dies nicht, dass die Information nicht mehr im Gedächtnis vorhanden ist 16. Vielmehr kann es sein, dass Wahrnehmungen zwar abgespeichert wurden, aber eine Reproduktion der Gedächtnisinhalte nicht möglich ist. Hier können erinnerungsunterstützende Methoden helfen, das Gespeicherte wieder abrufen zu können. 15 Aus: ( ) 16 Berchtold-Ledergerber, Verena: Die Vernehmungspsychologie in der polizeilichen Aus- und Weiterbildung. Diplomarbeit an der Hochschule f. Angewandte Psychologie, Zürich, 2004, S

20 2.3.1 Das kognitive Interview Um die Qualität und Quantität von Aussagen verbessern zu können, entwickelten die amerikanischen Kognitionspsychologen Ed Geiselman und Rod Fisher das kognitive Interview. In die Grundform integrierten sie 1992 Ergebnisse aus der Gedächtnis- und Sozialpsychologie. Da Erinnerungen vielfältigen Einflüssen ausgesetzt sind und neben zentralen und relevanten Informationen werden auch nebensächliche Details abgespeichert. Beispielsweise werden Worte, die in einem bestimmten Raum gelernt werden, in diesem auch leichter erinnert. Eine zu vernehmende Person an den Ort des Geschehens zurückzuführen ist vorteilhaft, jedoch hat ein mentales Zurückversetzen den gleichen Effekt. Das Prinzip des kognitiven Interviews besteht darin, Gedächtnisleistungen durch eine bestimmte Fragetechnik zu verbessern. 17 Das umfassende Vernehmungskonzept soll verschiedenste vermeiden. Fehlerquellen Es beinhaltet vier Einzelkomponenten, nämlich a) Zurückversetzung in den Wahrnehmungskontext Die Zeugen sollen sich in die Situation zurückversetzen (affektiv, körperlich, bildlich). Ziel ist, die Erinnerungsbasis zu erhöhen. b) Alle Einfälle berichten Die Zeugen soll nichts zurückhalten. Ziel ist die Erhöhung von Details und die Verringerung der Vorauswahl. 17 Brockmann, Claudia/Chedor, Reinhard: Vernehmung Hilfen für den Praktiker, Verlag Deutsche Polizeiliteratur (VDP), Hilden,

21 c) Erinnerung in unterschiedlicher Reihenfolge Ziel ist zu verhindern, dass plausible aber falsche Details berichtet werden. Es wird mit dem prägnantesten Teil begonnen, nicht chronologisch. d) Perspektivenwechsel Ziel ist die Erhöhung von Informationen durch mehrfache Perspektivenwechsel. Der Zeuge wird aufgefordert, die Situation beispielsweise aus der Vogelperspektive oder aus der Sicht einer anderen Person zu schildern Ein kognitives Interview beginnt mit dem Vorgeben der vier Komponenten mit Begründungen und Erläuterungen. Dann wird der Zeuge aufgefordert, einen freien Bericht unter Berücksichtigung der Komponenten abzugeben. Wichtig ist dabei, dass der Effekt nur durch gezielte Zusammenstellung aller vier Komponenten erzielt werden kann. Mit dem kognitiven Interview kommt es zu einer Zunahme des Berichts von richtigen (wesentlichen) Details und zu einer Abnahme falscher (wesentlicher) Details. Das erweiterte kognitive Interview ist in insgesamt 7 Phasen unterteilt Begrüßen, Zielvereinbarung, Freies Erinnern, Befragen, Variation im Abruf, Zusammenfassung, Abschluss. Zwischen Befrager und Zeugen findet Interaktion statt. Eine so genannte trichterförmige Befragung ist hier opportun, das heißt, am Anfang werden offene Fragen gestellt, gegen Ende Detailfragen. Den Abschluss bildet eine Zusammenfassung durch den Befrager mit dem Ziel, Missverständnisse auszuräumen. Der Interviewer muss bestimmte Techniken beherrschen und ein spezielles Training durchlaufen haben. Ein erweitertes kognitives Interview zu einem komplexen Thema kann durchaus mehrere Stunden bis Tage dauern. 17

22 2.3.2 Hypnose, tiefenpsychologisches Interview Zu allgemeinen theoretischen Grundlagen der Hypnose wird unter Punkt 2.4 Stellung genommen. Die forensische Hypnose ist aus der therapeutischen Hypnose entlehnt und bedient sich des veränderten Bewusstseinszustands in Trance, um zu verschütteten Gedächtnisinhalten vorzudringen. Es handelt sich um ein so genanntes Tranceinduziertes Verfahren. Der Hypnotherapeut benötigt zunächst grundlegende Informationen über das Ermittlungsverfahren und das Ziel, das mit der Hypnose erreicht werden soll. Detailwissen ist nicht erforderlich und kann sich negativ auswirken, wenn die Wahrscheinlichkeit der Suggestion dadurch erhöht wird. In einem Vorgespräch wird versucht, ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Hypnotherapeuten und dem Zeugen aufzubauen. Danach wird im Rahmen einer Probevisualisierung geprüft, ob der Zeuge überhaupt suggestibel ist. Hier sind auch eventuelle Vorerkrankungen (Kontraindikationen) und die Möglichkeit einer zurückliegenden Traumatisierung abzuklären. In der eigentlichen Hypnosesitzung wird der Zeuge in den Zustand der Trance versetzt. Dies kann mittels verschiedener Techniken, wie sie auch von Entspannungsübungen bekannt sind, erfolgen, zum Beispiel durch Konzentration auf die Atmung oder die Modulation der Stimme. Hierdurch wird eine trophotrope Umschaltung des Vegetativums erreicht. Das heißt, die kognitive, also willentliche und bewusste Kontrolle des Zeugen tritt in den Hintergrund und weicht einem entspannten Zustand, bei dem dann eine Rückführung bis zum Zeitpunkt des abzufragenden Geschehens möglich wird. Körperliche Reaktionen auf den Trancezustand sind eine verstärke Aktivierung des Parasympathikus, sinkender Blutdruck und verlangsamte Atmung. Nun kann sich der Zeuge mit Hilfe des Hypnotherapeuten auf inneres Erleben und Erinnerungsprozesse konzentrieren, und so das Geschehen fokussieren. Generell wird auf die Visualisierung von Gedächtniseindrücken hingearbeitet, in Ausnahmefällen auch auf andere Sinneseindrücke wie Geräusche, Gerüche, etc. 18

23 Fragen des Sachbearbeiters können bei Bedarf über einen Bildschirm eingespielt und vom Hypnotherapeuten eingeflochten werden. Schließlich muss der Zustand der Trance durch den Hypnotherapeuten schrittweise zurückgenommen werden. Von der Anwesenheit von Bezugspersonen ist generell abzuraten, da dies die Sitzung stören könnte. Diese sollte nur in Ausnahmefällen geduldet werden (z.b. bei der Vernehmung von Kindern) Theoretische und experimentelle Grundlagen der Hypnose Begriff und Geschichte der Hypnose 19 Der Begriff Hypnose leitet sich aus dem Namen des griechischen Gottes des Schlafes Hypnos ab. Etienne Felix d Henin de Cuvillers prägte 1820 erstmals die Begriffe Hypnotiseur und Hypnotismus. Die Namensgebung dieser Begriffe wird zumeinst irrtümlich dem Begründer der wissenschaftlich-experimentellen Hypnoseforschung James Braid ( ) zugeschrieben, der die Hypnose durch seine Untersuchungen zur allgemeinen Anerkennung brachte. Im Folgenden wird die Entwicklung der Hypnose im historischen Kontext dargestellt. Die Hypnose als therapeutisches Verfahren ist bereits seit über 4000 Jahren in China bekannt. Sie findet in vielen Kulturen ihre Anwendung. Wissenschaftliche Untersuchungen und archäologische Funde belegen eine Anwendung hypnotischer Verfahren in Indien, Ägypten und bei den Sumerern. Auch bei Naturvölkern, wie beispielsweise den australischen Aboriginees oder den Iban auf Borneo, wird die Methode zu rituell-kultischen Zwecken, aber auch zur Heilung von Depressionen sowie Angst- und Erregungszuständen genutzt. In der Apologie des Christentums De civitate Dei wird von Kirchenvater Augustinus ( ) von einem Priester berichtet, der einen bewusstlosen Zustand erreicht habe, in dem er schmerzunempfindlich gewesen sei, dabei 18 Experteninterviews Dipl-Psych. Thiessen und Dr. Beetz, Anlagen 2 und 3 19 Kossak, Hans-Christian: Hypnose Lehrbuch für Psychotherapeuten und Ärzte, Beltz Verlag, Weinheim, 1989 (4. Auflage 2004), Seite

24 jedoch vollständig kontaktfähig geblieben sei und einem Gespräch habe folgen können, selbst wenn geflüstert worden sei. Auch Paracelsus ( ) berichtete über Klostermönche, die ihre Patienten veranlasset hätten, glänzende Kristallkugeln zu betrachten, um dadurch in Schlaf zu fallen. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Hypnose als Wissenschaft begründet und in verschiedenen europäischen Ländern wie Frankreich, Portugal, England und auch im deutschsprachigen Raum angewandt. Der Wiener Arzt Franz Anton Mesmer erforschte die Methode der Magnetbehandlung gegen Krämpfe und führte in der Folgezeit Aufsehen erregende Behandlungen durch. Er begründete hiermit den so genannten Mesmerismus. Das Magnetisieren etablierte sich als populäre Heilmethode, die jedoch auch kontrovers von einer eigens einberufenen Untersuchungskommission aus anerkannten Wissenschaftlern diskutiert wurde. Unter der Leitung des amerikanischen Gesandten Benjamin Franklin wurde die Magnetisierbarkeit von Bäumen und Gegenständen mit zu diesem Zeitpunkt wissenschaftlich anerkannten Methoden überprüft. Hierbei sollte jedoch nicht die Heilwirkung des Magnetisierens untersucht werden, sondern die Behauptung widerlegt werden, das physikalische Fluidum entdeckt zu haben. Da keine magnetischen Kräfte physikalisch messbar waren, kam man letztendlich zu dem Ergebnis: nullité du magnétisme - alles sei der Einbildung zuzuschreiben. Dieser Bericht wurde 1784 veröffentlicht. Parallel dazu wurde der geheime Bailly-Bericht im Auftrag von Louis XVI verfasst. Hierin kam man zu dem Ergebnis, dass das Magnetisieren, bei Frauen angewandt, moralisch verwerflich sei, da sie dabei sexuell missbraucht werden könnten (Binet und Fere, 1888). Diese Aussagen hatten ein Verbot des Magnetismus als Heilmethode zur Folge, das aufgrund von Verfahrensfehlern wieder aufgehoben werden musste. Mesmer rehabilitierte sich in der Folgezeit und der Magnetismus als Heilmethode wurde von seinen Schülern weiterentwickelt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde im europäischen Raum von chirurgischen Eingriffen unter Hypnoseeinwirkung berichtet. Nach der Einführung von Äther und Chloroform wurde die Anwendung der Hypnose im medizinischen Bereich obsolet. 20

25 Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Schule von Nancy bestehend aus mehreren Psychiatern um den französischen Arzt und Professor der Universität von Nancy Hippolyte Bernheim, zu denen auch der Neurologe Jean-Martin Charcot gehörte. Es wurde diskutiert, dass Hypnose auf die Wirkung von Suggestion zurückzuführen sei, also auf die Eignung jedes einzelnen, einen Gedanken in eine Handlung umzuwandeln, ein Zustand, der bei fast allen Menschen herbeigeführt werden könne. Charcot benutzte die Hypnose zum Erzeugen von Krampfzuständen im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen. Seine Hypothese war, dass die Hypnose ein pathologischer Zustand, eine Art experimentelle Neurose sei, die nur bei Hysterikern auftrete. In diesem Zusammenhang beschäftigte sich auch Sigmund Freud in einer ersten Publikation 1895 zusammen mit dem Internisten Josef Breuer mit der kathartischen Methode. Er beschrieb sie als eine Therapieform, bei der sich der Patient unter Hypnose aussprechen und abreagieren könne. Freud betrachtete die Hypnose als strukturelles Phänomen einer Person; für jede Hysterie sei hierbei ein spezifische Trauma relevant. Breuer verstand den hypnotischen Zustand als Sonderphänomen, die hypnotischen Zustände sogar als pathogene Faktoren in der Entwicklung der Hysterie. Sigmund Freud wandte sich im weiteren Verlauf von der Hypnose ab. Die experimentelle und auch klinische Hypnoseforschung entwickelten sich erst seit den siebziger Jahren erheblich weiter. In der medizinischen Grundlagenforschung werden die Untersuchungen zur Auswirkung der Hypnose auf die Neurobiologie des Gehirns immer ausführlicher. Im klinischen Bereich stehen Effektivitätsstudien der Hypnosewirkung bei psychischen und psychosomatischen Krankheiten im Vordergrund, wohingegen die Hypnose in anderen medizinischen Bereichen wie der Behandlung von Verbrennungen, im Rahmen von Operationen in der Chirurgie mehr praktische Anwendung findet. 21

26 2.4.2 Theorien zur Anwendung und Wirkung der Hypnose 20 Über die Wirkungsweise der Hypnose gibt es zahlreiche und zum Teil stark divergierende Theorien. Im Folgenden sollen nur die für die forensische Hypnose wesentlichen Erklärungsmodelle kurz dargestellt werden: a) Historische Theorien Im 18. Jahrhundert wurden im europäischen Raum bereits verschiedene Erklärungsmodelle entwickelt. Mesmer nahm an, die Hypnose werde durch Außeneinwirkung erzeugt, nämlich durch den animalischen Magnetismus oder das Fluidum. Andere Forscher vertraten die Hypothese, Hypnose sei auf Suggestion zurückzuführen, also auf spezifische innere Vorgänge des Patienten (Liébeault). Abbé Faria, ein portugiesischer Priester, führte die Fähigkeit des Einzelnen zum hypnotischen Zustand auf individuelle Unterschiede wie Konzentrationsfähigkeit und Blutzusammensetzung zurück. b) Die Dissoziationstheorie von Pierre Janet Pierre Janet, ein Schüler Charcots an der Salpêtrière, beschrieb eine Aufteilung des Geistes in verschiedene Bereiche im Rahmen der Hysterie, dies könne man durch die Hypnose künstlich erzeugen. Dafür prägte er 1925 den Begriff der Dissoziation. Biologische und physiologische Systeme können danach getrennt und unabhängig voneinander arbeiten. Dies beinhaltet auch, dass unbewusste und bewusste Systeme funktional unabhängig voneinander tätig sein können als so genannte Desaggregation (Janet, 1888). Als ursächlich hierfür wird eine Blockade der Reize an den Synapsen der cerebralen Neuronen angenommen, welche die sensorischen und motorischen Zentren des Cortex abkoppeln. Auf diese Weise kann der jeweilige Reiz direkt, gegebenenfalls unter Umgehung des Bewusstseins, eine motorische Reaktion auslösen. 20 Kossak, Hans-Christian: Hypnose Lehrbuch für Psychotherapeuten und Ärzte, Beltz Verlag, Weinheim, 1989 (4. Auflage 2004), Seite

27 c) Die Neodissoziationstheorie nach Ernest R. Hilgard Ernest R. Hilgard beschäftige sich in den 70iger Jahren mit der so genannten Dissoziationstheorie. Der Begriff des hypnotischen Zustands wird hierin nicht als kausale Bedingung, sondern als deskriptive Variable benutzt in der Abgrenzung gegenüber anderen Bewusstseinszuständen. Hilgard nahm an, das es unterschiedliche kognitive Verarbeitungssysteme gibt, die interagieren, aber auch isoliert also dissoziiert voneinander tätig sein können. Die einzelnen kognitiven Systeme werden durch eine übergeordnete Kontrollinstanz in ihrer Interaktion und Konkurrenz geregelt. Durch selektive Dominanz wird in den gleichzeitig ablaufenden Gedanken und Handlungen eine subjektive Ordnung geschaffen. Es gibt eine zentrale Überwachungs- und Kontrollstruktur, da die hierarchischen Verhältnisse zwischen den einzelnen kognitiven Strukturen sich je nach Anforderung ändern können. Durch die Hypnose können die einzelnen kognitiven Systeme angesprochen und ihre hierarchische Ordnung aufgelöst werden. Dadurch können Systeme abgespaltet und somit dissoziiert werden. d) Das Real-Simulations-Modell nach Martin T. Orne Das erstmals 1966 beschriebene Real-Simulations-Modell geht davon aus, dass die hypnotisierte Person in spezifischer Weise mit dem Hypnotiseur interagiert. Nicht der Hypnotiseur bestimmt dementsprechend den Ablauf sondern die subjektive Erlebniswelt der hypnotisierten Person. Der an verschiedenen USamerikanischen Universitäten lehrende Psychiater Orne definierte die Hypnose als einen Zustand vorübergehender Verkennung. Er untersuchte die Frage, inwieweit der hypnotische Zustand während der Hypnose real erlebt wird oder eher auf eine Simulation zurückzuführen ist und auch als solche erkannt werden kann. Selbst erfahrene Hypnotiseure konnten in seinen Untersuchungen hypnotisierte Versuchspersonen nicht von einen hypnotischen Zustand Simulierenden unterscheiden. Dies führte zur Notwendigkeit der Etablierung objektiver Kriterien für die Hypnose. Hier spielen Phänomene des posthypnotischen Auftrags ebenso wie Aspekte der induzierten Quell- Amnesie und besondere Verhaltensweisen der Altersregression eine zentrale 23

28 Rolle. Altersregression bedeutet, dass eine Person in vergangene Zeiten zurückgeführt wird. e) Der Kommunikationsansatz von Milton H. Erickson Milton Erickson ( ) war Gründer eines zwischenmenschlichen Kommunikationsansatzes in der Hypnose und Psychotherapie. Er lehnte eine formale und für das Subjekt nicht steuerbare Trance - Induktionen zur Einleitung des hypnotischen Zustandes ab. Stattdessen etablierte er ein interaktives Kommunikationssystem, das für das betreffende Individuum einzigartig und primär darauf ausgerichtet war, unbewusste Kapazitäten und Reaktionsmöglichkeiten anzusprechen. Oft werden für die Methode die Begriffe indirekte Therapie oder Hypnotherapie benutzt. Ziel der Ericksonschen Hypnotherapie ist es, beim Patienten einen Prozess der inneren Resynthese zu induzieren, aus der sich wirksame Ergebnisse entwickeln lassen. Diese Entwicklung wird nicht originär durch die dargebotene Suggestion erreicht, sondern hängt von der persönlichen Verarbeitung und Bereitschaft des Patienten ab. Zentral ist der Aspekt des Schutzes und der Sicherheit des Patienten als Grundbestandteil der Hypnotherapie. Erickson sieht das unbewusste Verstandesvermögen als weiser und aufnahmefähiger an als das bewusste. Er arbeitet oft mit den unbewussten Anteilen der Psyche des Einzelnen, um Zugang zu verdrängtem und traumatischem Gedächtnismaterial zu erlangen, die dann wiederum individualtherapeutisch genutzt werden können. f) Hypnose als Entspannung (William E. Edmonston jr.) Ein Zustand psycho-physischer Entspannung bildet die Grundlage für alle Phänomene, die mit dem Begriff der Hypnose in Zusammenhang gebracht werden können. Deshalb wurde der Begriff Hypnose von William Edmonston durch Anesis (griechisch aniesis = entspannen, geschehen lassen) ersetzt. Hierbei wird die Anesis als zweistufiger Prozess beschrieben. Die erste Stufe besteht aus einem Entspannungszustand, die zweite aus schwankenden Wachheitssgraden der jeweiligen Person, die durch die Aktivitätsanforderungen der dann folgenden 24

29 Suggestionen bestimmt werden. Die Entspannung der Anesis geht der Hypnose voraus, erleichtert sie und ist für alle ihre anderen Aspekte erforderlich. Hierdurch erklärt sich auch die Nähe der Hypnose zu dem weit verbreiteten Entspannungsverfahren des Autogenen Trainings. g) Die kognitive Selbstorganisationstheorie nach Kruse und Gheorghiu Das Gehirn ist im konstruktivistischen Kognitionsmodell ein informationalsemantisch geschlossenes System, das über die Interaktionen der eigenen innersystemischen Erregungszustände selbst eine Wirklichkeit erzeugt. Die Außenwelt regt ausschließlich unspezifische Zustandsänderungen an. Kognitionen sind somit lediglich intern bestimmte Prozesse der Bedeutungszuweisung. Für ein System, das außen und innen von real wahrgenommen und bloß vorgestellt anhand eigener Kriterien selbst bestimmen muss, wird die Unterscheidung von Halluzination und Wahrnehmung, wie sie intuitiv nahe liegt, hinfällig. Das Ritual der Hypnoseinduktion ist in diesem Erklärungsmodell ein Prozess, in dem allgemein die Bereitschaft des kognitiven Systems zur Bildung und Umbildung von Ordnungszuständen angeregt wird. Es wird postuliert, dass durch die Hypnoseinduktion die Flexibilität der autonomen Ordnungsbildung über eine Erhöhung innersystemischer Instabilität gesteigert wird. Da in der Instabilität Systeme generell gegenüber subtilen Einwirkungen ansprechbereiter sind, bietet sie einen Erklärungsansatz für gesteigerte Suggestibilität unter Hypnoseinduktionen, aber auch für Suggestionsphänomene und Suggestibilität generell. h) Die soziale Lerntheorie der Hypnose nach Irving Kirsch ab 1985 Die Kerntheorie der sozialen Lerntheorie der Hypnose beinhaltet die Aussage, dass die Erwartung bestimmter Hypnosereaktionen bei der Versuchsperson über kognitive Strategien und intentionale Verhaltensweisen Erwartungen produziert, die sich auf die Hypnosereaktion auswirken. Andere Variable, wie die Imaginationsfähigkeit, haben ebenfalls Einfluss auf die Reaktionserwartungen und wirken sich damit direkt und indirekt auf die Hypnosereaktion aus. Fazit aus 25

30 Kirschs Experimenten ist, dass Hypnose kein außergewöhnlicher Bewusstseinszustand, sondern ein Alttagsprodukt aus Erwartungen und Einstellungen ist. Zusammenfassend ist zu erwähnen, dass mit sehr unterschiedlichen Erklärungsmodellen versucht wurde, die große Vielfalt von Verhaltensweisen in Hypnose zu erklären. Nach wie vor werden Wirkung und Entstehung der Hypnose kontrovers diskutiert. In der Fachliteratur der Gegenwart lassen sich mehrere Theorien herauskristallisieren, nämlich die der Anhänger der Erickson schen Hypnose und der Vertreter anderer Schulen, darüber hinaus Unterschiede zwischen den Vertretern der state (siehe unten) und non-state Hypothesen zur Hypnose. Hypnose als state bedeutet, dass die Hypnose als besonderer Bewusstseinszustand (= altered state of consciousness) definiert wird, der spezielle Charakteristika aufweist. Die speziellen Prozesse werden durch besondere Mechanismen erklärt, wie der Dissoziation zwischen kognitiven Systemen (Hilgard). Dieser ungewöhnliche Bewusstseinszustand wird zur Abgrenzung als Trance bezeichnet. Die Vertreter der non-state - Theorie lehnen diese These ab. Sie sind der Auffassung, dass situationsbezogene Vorstellungen als Alternativen zum herkömmlichen Trance-Konzept zu verstehen sind. Die in Hypnose gezeigten Verhaltensweisen sind demnach nicht typische hypnotische Phänomene, sondern mit anderen Verhaltensweisen vergleichbar, die auch im alltäglichen Leben zu beobachten sind. Demnach tritt die Hypnosereaktion nicht unwillkürlich oder unkontrollierbar ein, sondern wird durch das Vorwissen um Hypnose und die Form der sozialen Kommunikation bedingt. Vertreter beider Theorien erlangen jedoch durchaus wesentliche Übereinstimmungen in ihren Untersuchungen. Die aktive Mitwirkung des Patienten beeinflusst zum Beispiel deutlich die Wirkung der Suggestion. Das Imaginationsvermögen, Konzentrationsfähigkeit und kognitive Stile bei der Hypnose sind weiterhin entscheidende Faktoren für die hypnotische Suggestibilität. 26

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